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11jährige Beziehung am Ende?

S
Benutzer58610  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

bin seelisch momentan nicht im grünen Bereich.

Hatte gestern einen heftigen Disput mit meiner Freundin, mit der ich schon 11,5 Jahre zusammen bin. Für sie und für mich die erste "richtige Beziehung". Sie war damals 15 und ich 18 Jahre alt.

Wir hätten natürlich nie gedacht, dass wir so lange zusammen bleiben würden, da man in dem jugendlichen Alter ja noch die sog. "Sturm- und Drangphase" vor sich hat (in der Regel). Nach knapp einem Jahr hätte ich beinahe Schluss gemacht, denn der Drang zu meinen Kumpels und den wöchentlichen Discobesuchen war sehr stark. Gott sei Dank habe ich aber noch im entscheidenden Moment den Dreh bekommen und fortan führten wir eine sehr harmonische Beziehung.

Wir wohnen nunmehr schon seit 6 Jahren zusammen in einer Wohnung. All unsere Freunde und Familie beneiden uns und es war für mich klar, dass ich mit ihr mein Leben verbringen möchte. Sogar Heiratspläne hegten im Hinterstübchen. Bei einem gemeinsamen Urlaub in Italien wollte ich ihr einen Antrag machen, leider lief der Abend nicht so gut und so verwarf ich für den ausstehenden Urlaub dieses Vorhaben.

Als wir dann das Jahr drauf in Schweden den Sommerurlaub verbrachten, krachte es nach nunmehr 10jähriger Beziehung das erste Mal richtig heftig. Sie sagte mir, dass sie nicht mehr die Gefühle für mich hat wie zu Beginn der Beziehung. Für mich war der Urlaub zu diesem Zeitpunkt beendet, aber wir sagten uns, dass wir alles Mögliche versuchen wollen, um unsere Beziehung zu retten. Die letzte Urlaubswoche war wunderbar und jeder gab sich richtig Mühe. Man hatte sich ausgetauscht und hat sich vorgenommen, einige Dinge in Zukunft mehr Beachtung zu schenken.

Leider ist Urlaub und der Alltag nicht zu vergleichen. Man verfällt schnell wieder in einen bestimmten Trott. Desweiteren hatte diese Auseinandersetzung dazu geführt, dass ich natürlich sehr verletzt war und diese Wunde nicht richtig verheilt ist. Ihre Aussage traf mich wie ein Blitz. Ich fühlte mich wie gelähmt....

Gestern (nach nunmehr 11,5 Jahren) gab es wieder einen Streit, wo sie mir mitteilte, dass sich an den Gefühlen seit Schweden eigentlich nichts geändert hätte und sie sich daher auch schon seit einiger Zeit unwohl fühlt.

Sie hat sich aber wohl nicht getraut, einen endgültigen Schlußstrich zu ziehen. Wir haben alle Dinge noch einmal genau analysiert und einige Dinge gefunden, die wohl zu dem "Erkalten" u.a. geführt haben.

Ich liebe meine Freundin noch immer sehr und es zerreisst mir das Herz, wenn ich mir vorstellen müsste, sie von heute auf morgen los zu sein. Außerdem glaube ich auch nicht, dass man dann noch "gute Freunde" bleiben kann, da mich ein Wiedersehen sehr, sehr schmerzen würde. Allein der Gedanke, dass sie dann evtl. einen neuen Freund haben könnte, zerreisst mir das Herz.

Nun werde ich natürlich einige Dinge anders machen, allerdings beruht das auf Gegenseitigkeit. Liebe lässt sich wohl sehr schwer wieder entfachen. Dafür gibt es leider kein Geheimrezept, ich würde alles, aber auch alles dafür geben, dass wir wieder eine gemeinsame Zukunft haben.

Auf der anderen Seite ist ab dem jetztigen Zeitpunkt wohl gar nichts mehr zu retten.....

Ich bin nun seelisch total unten.....

Welchen Rat würdet Ihr mir geben?
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Ich denke schon, dass ihr eure Beziehung vielleicht noch retten könnt. Was sind denn das für Sachen, die jetzt jeder von euch ändern will?

Sagt sie denn, dass sie dich gar nicht mehr liebt? Du schriebst ja nur, dass sich ihre Gefühle geändert hätten.
 
S
Benutzer58610  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Ich glaube nicht, dass sie gar keine Gefühle mehr für mich hat, aber es hat sich mit der Zeit wohl peu a peu weniger geworden. Wenn Dir jemand soetwas sagt, trifft dich echt der Schlag. Man verkrampft dann auch, gerade weil man plötzlich einige Dinge anders angehen möchte.

Uns ist aufgefallen, dass wir unsere Hobbies nicht miteinander teilen, hier liegen wir sehr auseinander. In den meisten Beziehungen hat man gemeinsame Hobbies, das verbindet ja auch unter anderem.

Außerdem sind viele gemeinsame Ziele (z.B. Einrichtung der Wohnung, meine zukünftigen Pläne im Job) nicht konform mit ihren Plänen. Außerdem habe ich mich in den letzen Jahren in ihrem Freundeskreis nicht so häufig sehen lassen, das kam auch nicht gut an....

Ich weiss nicht, die gestrige Aussage klang schon recht kühl....
 
Toffi
Benutzer35742  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Also erstmal tut mir das sehr leid für Dich und ich finde das toll das ihr daran arbeiten wollt! :zwinker:

Ich möchte dich jetzt nicht noch weiter runterziehen, aber für mich hört es sich wie der Anfang vom Ende an. Sicher liebt sie dich noch irgendwie, aber ich denke mal sie hat sich wohl nicht getraut den Schlussstrich zu ziehen. Wenn es um 11 Jahre Beziehung geht ist das ja auch nicht so einfach. Ich habe auch verdammt lange gebraucht um eine 5-jährige Beziehung zu beenden. In dieser sogenannten "Galgenfrist" gab es allerdings nichts mehr was unsere Beziehung noch hätte retten können, weil die partnerschaftlichen Gefühle weg waren.

Vielleicht solltest Du dich mit diesem Gedanken langsam schonmal abfinden und wenn es doch nicht so ist wie ich sage, dann kannst Du dich umso mehr freuen. Für mich hört es sich allerdings so an, als ob ihr euch klassisch auseinandergelebt habt, bzw, ihr habt euch auseinanderentwickelt. Ihr seid ja nun auch zu einer Zeit zusammengekommen, in der ihr beide noch nicht ganz ausgereift wart.
 
R
Benutzer67627  (53) Sehr bekannt hier
  • #5
Hm...nicht gut.

Nicht böse sein, aber das sieht nicht gut aus für eine gemeinsame Zukunft.
Hab soetwas vor 4 Wochen selbst erlebt. Ich bin verheiratet und habe eine 5-jährige Tochter. Plötzlich sagt mir mein Mann, dass er mich nicht mehr liebt, einfach so!! Ich war absolut vor den kopf gestossen und fing an nachzudenken was falsch gelaufen ist.
Das Fazit ist eben: Nichts ist falsch gelaufen, wir hatten im Prinzip eine glückliche Ehe, nur Gefühle kann man nicht herbeizwingen wenn sie mal weg sind.
Mach Dir keinen Kopf, indem Du Dich fragst :was wäre gewesen wenn....! Es bringt nichts! Natürlich kann man an einer Beziehung arbeiten, aber nicht an der Liebe. Du bist so wie Du bist und versuche nicht Dich zu ändern. Das funktioniert nicht. Es war eben einfach nicht die Frau fürs Leben, auch wenn Du das jetzt sicher nicht verthehen wirst. Aber glaub mir, Du findest wieder jemanden, der Dich so nimmt wie Du bist.
Ich habe relativ schnell jemanden kennengelernt (geb ja zu, sehr schnell), der mir unheimlich viel bedeutend und wenn ich jetzt an jemanden denke, dann an ihn und nicht an meinen Mann.
Das wird Dir auch wieder passieren - keine Sorge!
Nicht verzweifeln, bin ja noch um einiges älter als Du und selbst ich hab es hinbekommen:smile:
 
A
Benutzer67511  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Hmmm

Hm, ich glaub ich kann Deine bzw. Eure Situation nachvollziehen. Ich bin selber mit meiner ersten Freundin zusammen (na ja, mit zwei Unterbrechungen) seit wir 17 sind, also seit mehr als 10 Jahren.

Auch bei uns stand mal die große Frage im Raum, ob wir uns noch so lieben "wie am ersten Tag". Die Antwort auf die Frage war ein klares Nein. Und das ist in meinen Augen auch ganz richtig so, alles andere wäre Augenwischerei.

So lange zusammen sein heißt auch eine Menge Alltag erlebt zu haben. Sich viel besser kennengelernt zu haben. Manchmal auch den anderen fast schon auswendig zu kennen. Eigentlich ist es doch klar, daß sich dabei die Qualität und Quantität der Gefühle verändert. Man kann nach so langer Zeit nicht erwarten, immernoch dieses schöne Kribbeln im Bauch zu haben wie in den ersten Wochen oder vielleicht Monaten einer Beziehung.

Man muß andere Maßstäbe ansetzen. Wenn man das nicht irgendwann lernt, dann wird jede Beziehung nach einer gewissen Zeit enden. Mag sein, daß einem das mit 40 oder 50 Jahren leichter begreift (weil man nicht mehr die selben Ansprüche hat wie ein 25- oder 30-jähriger), aber auch mit Mitte 20 sollte man das verstehen können.

Frag Deine Freundin mal, warum ihr überhaupt so lange zusammen seit. Was bindet Euch aneinander? Was mag sie an Dir? Freut sie sich darauf, Dich zu sehen, wenn sie heimkommt? Warum freut sie sich darauf? Was macht ihr gemeinsam? Was für Dinge plant ihr für Eure gemeinsame Zukunft?

Und andersherum: Was waren die Dinge, die ihre Liebe zum erkalten gebracht haben? (Warum hat sie das überhaupt zugelassen, daß es Dinge gibt, die das bewirkt haben?) Habt ihr Euch so entwickelt, daß ihr nun nicht mehr zueinander passt? Oder war es doch eher so, daß jeder in seinem Alltagstrott versunken ist, ohne dem anderen viel Beachtung zu schenken?

Ich glaub Deine Freundin sollte sich wirklich erstmal klarmachen, daß Liebe in einer langjährigen Beziehung nicht etwas ist, was man einmal an die Wand nagelt und was dann da, Jahrelang unveränderlich, hängt. Liebe ist ein Gefühl, daß einer Veränderung unterworfen ist wie alles in einem und um einen herum.

Die Frage darf also nicht heißen, ob man sich noch so liebt, wie am Anfang, sondern man muß Fragen, ob man sich absolut wirklich nicht mehr liebt. Und erst dann, wenn man diese Frage mit absoluter Sicherheit mit Ja beantworten kann, sollte man an sowas wie Trennung überhaupt denken.

Ich drück Dir ganz fest die Daumen und wünsch Dir alles, alles Gute.
 
brainforce
Benutzer26398  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #7
so ein mögliches Ende nach 11,5 Jahren ist natürlich bitter - sehr bitter :geknickt: v.a. kommt noch dazu das es deine erste Beziehung war. Das kommt wirklich nicht häufig vor das das sooo lange hält.

Meine beiden Vorredner haben eigentlich schon alles wichtige gesagt, denke ihr beide habt noch eine Chance denn 11,5 Jahr sollte man nicht mir nicht dir nichts einfach "wegwerfen" wenn nicht zumindest noch ein kleiner Funke Hoffnung besteht!

So doof es sich anhört, manchmal lelbt man sich einfach auseinander und weiß gar nicht warum man sich nicht mehrl liebt bzw. es gibt keinen offensichtlichen Grund...

Gäbe es evtl. die Möglichkeit mal bei so einer Art "Eheberatung" vorbeizuschauen?

Wünsch euch beiden viel Glück:smile:
 
M
Benutzer17043  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Hi Sören!

Ich bin selbst gerade nicht in einer Position, wo ich dir "aus eigener Erfahrung" einen guten Ratschlag oder Hoffnung geben könnte... aber ich habe gerade gestern ein Buch gesehen und gekauft, was dir vielleicht auch gefallen könnte:
Eva Maria Zurhorst - "Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest"

Ich habe es noch nicht fertig gelesen - kann also noch kein persönliches Urteil darüber abgeben. Bei den Amazon-Bewertungen gibt es sowohl sehr positive als auch sehr negative Aussagen darüber. Ob die Frau Recht hat und ob das alles wirklich funktioniert, was sie schreibt, muss man wohl selbst herausfinden.

Zumindest mir macht das, was ich bisher gelesen habe, Hoffnung. Und das allein ist doch schon etwas.

Ich wünsche dir alles Gute!

Andreas
 
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