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Abbrechen oder weiter machen?

S
Benutzer70345  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo ihr!

Ich gehe auf eine Schule, die sehr besonders ist. Von über 1000 Bewebern werden nur 200 genommen. Ich war dabei. Seit einem Jahr nun.
Ich habe eine wundervolle, liebe Freundin die mich liebt. Ich bin auf dieser Schule, im April 2012 wäre ich fertig. Ich habe eine supertolle Wohnung, frisch renoviert, neue Möbel.
Ich habe zwar nur wenige, 2, aber sehr gute Freunde. Ich kann mich auf sie verlassen. Ich habe durch einen Nebenjob auch genug Geld um mir das ein oder andere zu leisten. Viele beneiden mich um mein Leben, dass nach außen hin wirklich perfekt ist.


Aber da ist eben auch noch das Leben hinter der Fassade.
ich bin ein seelisches Wrack. Ich kann einfach nicht mehr. Bin fertig.
Vor den Ferien dachte ich, ich würde die Eingangsphase der Schule (1 Jahr) nicht schaffen, da ich zu viele Fehlstunden angehäuft hatte.

Ich habe es geschafft, nun um Hauptteil. Ich wollte die 6 Wochen Ferien nutzen um zu entspannen, doch es wurde immer schlimmer.

Ich fühle mich ausgelaugt, immer unter Strom, immer gestresst. Ich bin antriebslos. Früher habe ich aus dem Fenster geschaut (4 Stock) und mich über die tolle Aussicht gefreut. Heute denke ich mir was passiert wenn ich da runter springe. Ich habe oft Kopfschmerzen, ich kann mich zu nichts aufraffen. ich habe keine Lust mehr auf Sex oder Unternehmungen. ich habe in den letzten 2 Wochen die Hälfte der Zeit in der Schule gefehlt.

Ich habe viel nachgedacht. Ich weiß ich will die Schule durchziehen. Ich will danach studieren. ich kann das schaffen. Hatte letztes Semester trotz vieler Fehlzeiten sehr gute Noten.

..aber ich kann mich einfach nicht aufraffen.
Da ich schonmal so ein Tief hatte (vor 2 Jahren) habe ich damals entschlossen, mir ein Jahr Pause zu nehmen. Ich ging zwar zur Schule damals, aber nur, damit ich überhaupt was tat. Dadurch das ich mit 7 in die Schule kam(Sommergeburtstagskind) bin ich eh immer ein Jahr älter.

Ich will das 12te Schuljahr, dass für mich ja gerade erst begonnen hat, nicht nochmal machen müssen. Ich könnte es denke ich eh nicht, weil ich wenn ich so weiter mache von der Schule fliege.

Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Warum bin ich so geworden? Wie werde ich wieder "normal" ?
Ich denke ich bin krank. Psychisch. Ich sollte wohl eine Therapie machen. Alles was mir in frühen Jahren passiert ist aufarbeiten. Aber dann geh ich nicht mehr zur Schule, bekomme kein Bafög. Das hätte zur Folge, dass ich mit meinr Freundin die Wohnung nicht mehr bezahlen könnte.
Ich bin einfach total am Ende.

Was ratet ihr mir?

Eure verzweifelte _schlaflos_
 
C
Benutzer11345  Meistens hier zu finden
  • #2
Wende dich an den Vertrauenslehrer der Schule oder den Schulpsychologen.

Mache eine Therapie neben der Schule, es muss nicht unbedingt eine Vollzeittherapie sein, manchmal langen auch 1 Sitzung die Woche oder 2.. oder oder.

Das man deshalb kein Bafög erhalten würde sei mir neu.
 
S
Benutzer70345  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Danke für deine Antwort. :smile:
Ich meinte ich bekomme kein Bafög mehr wenn ich nicht mehr zur Schule gehe, das heißt wenn ich sie abbreche.
Oder ich so viele Fehlstunden ansammle das ich von der Schule fliege.
 
B
Benutzer30706  Meistens hier zu finden
  • #4
Was Du da erzählst, klingt für mich nach Depression. Ich bin nur Laie, und vielleicht liege ich auch komplett falsch. Doch ich bin selbst betroffen und kenne viele Deiner Symptome. Tu Dir selbst einen Gefallen, gehe lieber so schnell wie möglich zum Hausarzt und lass Dir helfen. Du vermutest ja selbst, dass es etwas Psychisches sein könnte - was Du aber vielleicht nicht weißt: Da kann einem sehr gut geholfen werden. Und zwar auch ohne, dass man gleich alles aufgeben müsste. Es gibt Therapien, da geht man ein- oder zweimal die Woche hin. Und es gibt Medikamente, die einem wieder Antrieb geben und mehr man selbst sein lassen. Beides zusammen in Kombination kann meist sehr gut helfen. Einerseits, den aktuellen Alltag weiterhin zu meistern - und andererseits, auch in Zukunft nicht mehr in ein solches Loch zu fallen.

Ich selbst hab mir erst vor kurzem wieder Hilfe geholt, weil ich auch Angst habe, mein Studium an meiner renommierten Uni durch hohe Fehlzeiten zu vermasseln oder unnötig in die Länge zu ziehen. Ich will das nicht aufgeben. Hilfe zu holen ist da keine Schande, sondern nur die logische Konsequenz. Mir wurde nun auch schon von zwei Psychologen gesagt, dass das sehr klug von mir sei - mir Hilfe zu holen, bevor alles zu spät ist. Du tust da auch schon einen ersten, wichtigen Schritt, indem Du hier schreibst. Das ist schon die richtige Richtung :smile:
 
S
Benutzer87825  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Du zählst am Anfang eine menge äußerlich toll erscheinender Dinge auf, aber ich sage dir, das nützt alles nichts, wenn du selbst damit nicht glücklich bist.
Also bitte, gibt es irgendeinen Ort wo du lieber sein, irgendetwas was du lieber tun würdest?
Wenn ja, zieh die Reisleine, ändere die Richtung.
Für die Dinge die man aus eigener Überzeugung und Entscheidung und aus eigenem Interesse tut hat man automatisch Motivation genug.

Im Moment scheinst du einer Art gesellschaftlichem Ansehen entgegenzustreben (irre Schule, Studium und so), aber vielleicht ist es das halt nicht für dich.
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Aber die Alternative, nämlich nur noch als "seelisches Wrack" (wie Du schreibst) und ohne irgend eine Zukunftsperspektive und ohne Mittel (immer auf andere angewiesen) vor Dir hin zu leben (um nicht zu sagen zu vegetieren) ist doch erst Recht weniger schön.

Versuch Dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nämlich auf die Schule. Beende sie so gut Du kannst, und dann mach eine Ausbildung wenn Du kein Bock auf Studium hast.
Aber mach bitte endlich mal richtig zuende, damit Du auf Dich stolz sein kannst.

Alles was Du jetzt Positives hast, das ist keine Fassade, keine leere Hülle,
das hast Du Dir doch in den letzten Jahren eher hart erarbeiten müssen.

Wirf das also bitte nicht so leichtfertig weg.

Daß es einem mal nicht gut geht, ist eigentlich normal.

Was macht Dir Spaß, was könnte Dir auch so helfen?

Vielleicht würden kleine Änderungen und Anpassungen reichen?

Hast Du Dir vielleicht zu große Ziele vorgenommen? Dann mach kleinere Schritte!

:engel:
 
S
Benutzer70345  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Ich wollte mal ein kleines Update geben und hoffe auf aufmunternde Worte oder Tipps.

Ich war beim Hausarzt und schilderte meine Probleme. Ich bekam dann eine Eilüberweisung an einen Psychologen und bekam relativ schnell (nach 2 Wochen) trotz 6-Monate Warteliste die es dort gab, einen Termin.

Diagnose: Schwere Depressionen

Ich bekomme jetzt Antidepressiva und Beruhigungs- bzw. Schlaftabletten.
Die ersten 2 Wochen waren wirklich schlimm. Ich hab kaum gegessen, viel gekotzt und naja.. ich fühle einfach nichts.
Auf der einen Seite ist das vielleicht schön, denn so habe ich nicht mehr diese abgrundtiefe Traurigkeit in mir, kein Gefühl des Versagens mehr. Aber ich fühle auch keine Schmetterlinge mehr, wenn ich meine Freundin sehe. Ich weiß, dass ich sie liebe, aber ich kann es nicht mehr fühlen.

Aber die Lustlosigkeit, die Motivationslosigkeit und das alles, das bleibt.
Und es wird schlimmer. Ich schaffe es kaum, morgens aufzustehen. Egal ob es ist, weil ich aufs klo will, zur Schule oder was essen.
Alles fällt mir so unglaublich schwer. Die kleinsten Dinge.

ich weiß das liegt daran, dass ich krank bin. Aber das macht mir alles kaputt. Ich kämpfe, versuche es jeden morgen erneut in die Schule zu gehen, aber ich schaffe es nicht. Ich will nichts mehr, als mein Abi zu machen und gesund zu sein, wie früher.

Ich muss jetzt eine Therapie machen, aber das hilft auch nicht von heute auf morgen. Und die beginnt wohl erst im November.
ich habe mir nun überlegt, zu meiner Tutorin in der Schule zu gehen, von meiner Diagnose weiß sie schon, um mit ihr zusammen zur Schulleitung zu gehen. Ich habe natürlich schon viele Fehlstunden angehäuft. Leistungstechnisch würde ich das Schuljahr wohl trotzdem schaffen, aber durch die Fehlstunden eben nicht. Daher dachte ich, ich setze dieses Schuljahr aus, mache die Therapie und versuche gesund zu werden und wiederhole das Schuljahr im nächsten Jahr. Ich muss halt mir denen sprechen ob ich das einfach machen kann.

Die Zeit bis dahin sehe finanziell allerdings schlimm aus. es würden mir und meiner freundin ein Drittel unseres Geldes jeden Monat fehlen, ich habe also keine Ahnung wie wir das machen sollten. da ich noch nicht 25 bin, steht mir glaube ich auch keine finanzielle unterstützung zu.da könnte ich mich natürlich erkundigen.

Ich bin einfach nur so wütend auf mich selbst. Ich hasse mich selbst dafür das ich so fühle, so geworden bin. Meine Ärztin sagte, ich solle nicht so denken, es sei nciht meine Schuld, sondern die Krankheit.

Aber was tue ich, wenn ich das Schuljahr nächstes Jahr nicht nochmal machen darf? Ich bin jetzt 19, hätte eigentlich mit 20 mein Abi. Doch dann hätte ich nur meinen Realschulabschluss. okay, der ist wirklich gut (1,4 ) aber mit 20 nur n Realschulabschluss?! Ich weiß ich kann mehr, ... :frown:
 
F
Benutzer85152  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Zu deiner Angst aufgrund der Fehlzeiten von der Schule zu fliegen: Es liegt nicht daran, dass du faul bist, sondern an deiner psychischen Krankheit. Vertraue dich den Lehrern an, sie werden Verständnis haben. Soweit ich weiß ist das auch rechtlich geregelt. Z.B an der Uni "darf" man mit einer psychischen Krankheit zwei Semester überziehen und muss keine Langzeitstudiengebühren zahlen.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #9
Aber was tue ich, wenn ich das Schuljahr nächstes Jahr nicht nochmal machen darf? Ich bin jetzt 19, hätte eigentlich mit 20 mein Abi. Doch dann hätte ich nur meinen Realschulabschluss. okay, der ist wirklich gut (1,4 ) aber mit 20 nur n Realschulabschluss?! Ich weiß ich kann mehr, ... :frown:

Nicht jeder muss Abitur machen und du musst dich nicht durch etwas quälen, was dich kaputt macht.
Was möchtest du denn studieren? Warum eine "besonders tolle" Schule? Abi ist Abi, das kümmert deine spätere Uni recht wenig wie die Aufnahmequote am Gymnasium war. Das Abi mag dir jetzt wie ein heiliger Gral erscheinen, aber eigentlich ist es dann halt doch nur eine Reihe von Klausuren die etwas länger sind als die normalen und dann kriegste halt 'n Zeugnis.

Vielleicht macht es ja Sinn, jetzt erstmal dein Leben in den Griff zu bekommen und dann beispielsweise eine Ausbildung anzufangen. Da hast du einen geregelten Tagesablauf und musst dir die Zeit nicht selber einteilen.
Studieren kann man danach immer noch.

Das Leben ist NICHT vorbei. Du bist 19 und hast dein ganzes Leben noch vor dir. Auf ein Jahr mehr oder weniger kommt es wirklich nicht an.

Ich hatte mit 14/15 Depressionen nach dem Tod meiner Mutter. Ich habe meistens tagsüber geschlafen und dann nachts am Computer gesessen. Wochenlang bin ich nicht mal rausgegangen. Hab mich von Tiefkühlpizza und Baguettes ernährt und konnte mich nicht mehr dazu aufraffen, auch nur daran zu denken in die Schule zu gehen.
Das Schuljahr hab ich trotzdem beendet. Ich habe mich am Ende aufgerafft und meine Lehrer gebeten, die verpassten Schulaufgaben nachschreiben zu dürfen. Im Endeffekt habe ich dann in einer Woche mal eben 10 Schulaufgaben nachgeschrieben - aber ich hab das Schuljahr geschafft. Wie, war mir egal. Ich bin dann ein Jahr in die USA gegangen und das hat mich tatsächlich gerettet. Die Veränderung.
Keine Ahnung, ob das "allgemein" so ist, aber bei MIR haben die Depressionen erst aufgehört, als ich ein neues Umfeld hatte...
 
S
Benutzer99273  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Sprich unbedingt mit deiner SChulleitung, inwiefern eine Toleranz der Fehlzeiten möglich ist. Es ist jedoch schwierig, sihc dann auf den Schulstoff zu konzentrieren. Andererseits,und das solltest du beachten, ist es in einer Depression nicht gut, sich noch die Lebensaufgabe zu nehmen. Eine krankschreibung oder ein Ausfall ist natürlich verständlichund auch notwendig, weil man sich auf nichts konzentrieren kann. Der Abbruch des Schuljahres könnte jedoch deine Versagungsangst noch schüren.......Ist aber eine alternative!

Was die finanzielle Unterstützung angeht, kann ich dir noch etwas sagen:
Nach dem SGB II (Zitat:smile: "Wenn Personen, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, umziehen, werden ihnen Leistungen für Unterkunft und Heizung für die Zeit nach einem Umzug bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres nur erbracht, wenn der kommunale Träger dies vor Abschluss des Vertrages über die Unterkunft zugesichert hat. Der kommunale Träger ist zur Zusicherung verpflichtet, wenn
1.der Betroffene aus schwerwiegenden sozialen Gründen nicht auf die Wohnung der Eltern oder eines Elternteils verwiesen werden kann,
2.der Bezug der Unterkunft zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt erforderlich ist oder
3.ein sonstiger, ähnlich schwerwiegender Grund vorliegt.)

Heisst, für den Fall, dass du das Schuljahr unterbrichst. (und nur falls du nicht bei deinen eltern wohnst), du gehst zur Arge in deiner Nähe, beantragst Arbeitslosengeld II (wenn du abgebrochen hast bzw. 2 Wochen vorher) und Kosten der Untekrunft (mietzuschuss). Da du ja bereits eigenen Wohnraum hast und auch nachweisen kannst, dass du den nicht erst seit kurzem hast, kannst du finanziell unterstützt werden, solange du und deine Freundin unter der Grenze der Hilfebedürftigkeit liegt. du kannst dann nicht mehr auf den Haushalt der eLtern verwiesen werden!
 
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