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Abgebrochene Zähne nach Unfall - was zahlt die Krankenkasse?

P
Benutzer100184  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Liebe PL-Community,

ich möchte hier mal ein paar Erfahrungen austauschen und vielleicht gibt es ja sogar den ein oder anderen Expertentipp zum Thema Zahnersatz.

Mein Freund hatte 2001 einen Unfall bei dem ihm eine Eisenstange versehentlich von einem Kollegen an/in den Mund geschlagen wurde. Abgesehen von einer blutigen Lippe hatte er damals jedoch keinerlei Beschwerden, weshalb er diesen Arbeitsunfall nicht gemeldet hatte.

5 Jahre später brachen ihm schrittweise - nach dem spontanen Auftreten von Rissen - die oberen vier Zähne ab (Schneidezähne und der jeweilige daneben). Des Weiteren ereilte dann einige Backenzähne oben und unten das gleiche Schicksal.

Da mein Freund chronische Angst vorm Zahnarzt hat, ist er damals nicht zur Behandlung gegangen und möchte das nun 5 Jahre später nachhholen. Er war bisher bei 3 verschiedenen Zahnärzten.

Einer meinte alle betroffenen Zähne müssten raus (das wären vorne oben mindesten 4 und nochmal locker 6 Backenzähne) und müssten dann durch Protesen ersetzt werden.

Der zweite Zahnarzt hat bisher noch nichts dazu verlauten lassen.

Eine dritte Zahnärztin sagte heute, einige Zähne müssten raus und ersetzt werden. Es gäbe aber auch vielleicht welche, die noch erhalten werden könnten.

Mein Freund verdient sehr wenig und kriegt teilweise zu seinem Lohn noch ALG II Zuzahlungen. Er war jahrelang nicht beim Zahnarzt und hat somit sein Bonusheftchen nie stempeln lassen. Er ist Mitglied bei der Barmer.

Hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Fällen oder Ahnung von Zahnersatz und weiß z.B.

- was er konkret für Möglichkeiten hätte (z.B. Protese, Brücke, Krone) und was zu empfehlen wäre
- was die Kasse übernimmt und wie hoch er Eigenanteil ausfallen könnte
- wie umfangreich eine solche Behandlung voraussichtlich ist

Wir sind für jeden Tipp dankbar. Uns ist natürlich klar, dass endgültig nur ein Zahnarzt entscheiden kann, was zu tun ist.

Wir nutzen diese Möglichkeit hier aber, um uns mit dem auseinander zu setzen, was auf uns zukommen könnte. Ich hoffe, dass ich ihm auch ein wenig die Angst durch Aufklärung nehmen kann.

Ich danke euch schonmal

Liebe Grüße

Pia und André
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
Am Leichtesten wäre es, einfach mal bei der Krankenkasse anzurufen. Letztlich war es natürlich nicht so sonderlich clever, 5 Jahre zu warten und es nicht über einen Arbeitsunfall laufen zu lassen. Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, wieso einem die eigenen Zähne so wenig wichtig sind, aber dafür ist es jetzt wohl zu spät.

Alles andere müsst ihr mit der Kasse klären, das variiert nämlich ganz enorm und hängt auch vom Alter und dergleichen ab. Ggf. kann man da mit der Zahnarztphobie was machen, damit er nicht so dasteht, als hätte er sich nur nicht gekümmert und er hinterher alles zahlen muss.
 
A
Benutzer58933  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Bei der KK anrufen und nachfragen. Wenn er gesetzlich versichert ist, wovon ich ausgehe, wird er aber einen Großteil selbst zahlen müssen. Eine Zahnzusatzversicherung hat er nicht, nehme ich an? Könnte sich eventuell lohnen, ich glaube, dass es da welche gibt, die auch Prothesen zahlen, wenn der Unfallzeitpunkt vor Versicherungsabschluss lag. Allerdings haben Zahnzusatzversicherungen meistens eine Vorlaufzeit und es wird in den ersten Jahren nur eine gewisse Summe an Kosten zurückerstattet. Zudem solltet ihr euch drüber informieren, ob auch Backenzähne mitversichert sind, häufig sind die von Prothesen ausgeschlossen, da nicht sichtbar. Prothesen werden höchstwarscheinlich nötig sein, kommt auf den Zustand der noch vorhandenen Nachbarzähne an.
 
P
Benutzer100184  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Das mit der Zahnarztphobie ist ja nicht an den Haaren herbei gezogen. Danke für diesen Anstoß, notfalls geht er zu einem Psychologen und lässt sich diese Bestätigen.

Des Weiteren könnte er mit seinem Einkommen einen Härtefallantrag bei der KK stellen, haben wir gerade recherchiert.

Danke schonmal. Hilfereich wären vielleicht noch ein paar Erfahrungsberichte von Leuten, die selbst Zahnersatz oder Ähnliches erlebt haben.

Liebe Grüße
 
N
Benutzer53463  Meistens hier zu finden
  • #5
Sorry, aber ich glaube kaum, dass irgendjemand drauf reinfallen wird, dass Zähne ca. 10 Jahre nach so einem Ereignis abbrechen. Vor allem wie soll da denn zugeschlagen worden sein, wenn Schneidezähne und Backenzähne deswegen angeblich abbrechen? Das ist echt schon arg an den Haaren herbei gezogen. Würde mir lieber erst gar keine Hoffnung machen für so eine Nummer Geld abzustauben.
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #6
Ich kann auch keinen Zusammenhang zwischen diesem Unfall und dem Problem erkennen. Da sehe ich schon eher einen zwischen "Zahnarztphobie" und abbrechenden Zähnen.. Oder haben die Ärzte einen Zusammenhang angenommen?!
 
K
Benutzer88899  Meistens hier zu finden
  • #7
Ich hab von der Barmer im Kopf, dass 50 Prozent normalerweise übernommen werden ohne Bonusheft. Wieviel es dann mit Härtefallantrag hochgeht, wird dann individuell sein.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #8
Es gibt Zahnärzte, die auf Angstpatienten spezialisiert sind.
 
P
Benutzer100184  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Huhu,

erstmal danke für die zahlreichen Antworten. Seit 2005 zahlt jede gesetzliche Krankenkasse 50% der günstigsten Behandlungsform. Einige Behandlungen werden auch gar nicht übernommen. Z. B. wird zwar das Zähne Ziehen, aber nicht das Abschleifen und Überkronen (und somit der Zahnerhalt) anteilig übernommen.

Zum Thema Zusammenhang zwischen Unfall und abgebrochenen Zähnen.
Ich vermutte, dass die starke "Erschütterung" durch die Eisenstange, die ihm in den Mund gerammt wurde schon etwas mit den später abbrechenden Zähnen zu tun hatte. Es haben sich nach einer Weile erste sehr feine Haarrisse auf den Schneidezähnen gebildet. Dass er damals allerdings noch nicht zum Zahnarzt gegangen ist, hat sicherlich zusätzlich zu dem heutigen Zustand beigetragen.

Klar denken wir uns oft, wie doof das war und dass sicherlich einige Zähne hätten erhalten werden können, wenn er damals gegangen wäre. Aber was ändert das? Der Zustand ist nunmal so und ich bin sehr stolz auf ihn, dass er jetzt tapfer zum Zahnarzt geht.
 
A
Benutzer58933  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Das kann schon sein, dass die Zähne erst jetzt brechen, obwohl der Unfall so lange her ist. Ich bin als Kind mal mit dem Kiefer auf Kopfsteinpflaster gefallen und locker 10 Jahre später haben sich Fissuren auf den Zähnen gebildet und der Nerv ist abgestorben. Das ist laut mehreren Zahnärzten durchaus normal.
 
A
Benutzer100474  Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Hmmm....gegenwärtig bin ich da aber jetzt doch etwas damit überfordert was die Krankenkasse da zuschiessen würde. Ich kann mich nur noch an meinen letzten Schneidezahnbruch erinnern. Hätte ich die "Normalprozedur" genommen, wäre es für mich kostenlos gewesen. Da ich aber die "Schneidezahnverlängerung mit Keramik" vorzog, musste ich 40 Euronen selber draufzahlen.
 
P
Benutzer100184  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Ja sowas habe ich auch gelesen. Mein Vater hat z.B. die oberen Schneidezähne komplett abgeschliffen und überkront bekommen (Zähneknirscher) und hatte nur die Front "verblenden" lassen und musste damals (2003) auch nichts zuzahlen.

Wenn du das "Billigste" nimmst, zahlte das bis 2005 die Kasse komplett - inzwischen sollen es wohl nur noch 50% (ohne Boni) sein. Ich frage mich wirklich, wozu wir überhaupt Versicherungen haben. In letzter Zeit habe ich immer mehr das Gefühl, dass die sowieso nicht da sind, wenn man sie braucht.

Wie gefallen dir deine Schneidezähne jetzt Aschewolke und wie fühlt es sich an damit zu essen? Ich habe bei meinem Freund leider die Vermutung, dass Abschleifen und Überkronen nicht mehr funktioniert, weil an den "Stümpfen" ja auch ein Infektionsrisiko bleibt. Sie sind allerding nicht schwarz *hm*

Wünsche euch ein sonniges Wochenende
 
A
Benutzer100474  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Wie gefallen dir deine Schneidezähne jetzt Aschewolke und wie fühlt es sich an damit zu essen? Ich habe bei meinem Freund leider die Vermutung, dass Abschleifen und Überkronen nicht mehr funktioniert, weil an den "Stümpfen" ja auch ein Infektionsrisiko bleibt. Sie sind allerding nicht schwarz *hm*

Wünsche euch ein sonniges Wochenende

Es ist mit dem Zahn auch nicht anders als mit dem zuvor echten ^^
Nachteil dabei ist allerdings das der "Ersatz" farblich an die Originale angeglichen ist. Heißt: Sollte dein Freund jemals die Idee ereilen mit dem "Schönheitswahn" gleichziehn zu wollen, hat er ein Problem. Das würde bedeuten das er den dann gegenwärtigen "Ersatz" gegen einen dann farblich passenden, den anderen "aufgehellten Zähnen angleichen müsste, was "Erneuerung" voraussetzt. ^^
 
U
Benutzer81958  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
...
Mein Freund hatte 2001 einen Unfall bei dem ihm eine Eisenstange versehentlich von einem Kollegen an/in den Mund geschlagen wurde. Abgesehen von einer blutigen Lippe hatte er damals jedoch keinerlei Beschwerden, weshalb er diesen Arbeitsunfall nicht gemeldet hatte.

5 Jahre später brachen ihm schrittweise - nach dem spontanen Auftreten von Rissen - die oberen vier Zähne ab (Schneidezähne und der jeweilige daneben).

damit ist eigentlich alles gesagt. eine beteiligung der krankenkasse, oder in diesem fall der berufsgenossenschaft, kann dein freund sich getrotst aus dem kopf schlagen. der arbeitsunfall muss natürlich ohne schuldhaftes zögern gemeldet werden.

wenn man bedenkt, dass wir in unserem betrieb sogar melden müssen, wenn wir uns an papier geschnitten haben ist es mir umso unverständlicher, wie dein freund eine blutige lippe ignorieren konnte.

denn letztendlich weiß man NIE was aus so nem unfall mal werden kann. beim schneiden mit papier muss innerhalb von 2 jahren vllt mal der finger amputiert werden (jetzt mal überspitzt dargestellt). bei deinem freund sind nun die zähne ausgefallen.

nun kann er gucken, wie er das noch über die arbeitsunfallversicherung laufen lassen kann. im regelfall wird sich die berufsgenossenschaft da aber auf nichts einlassen.
 
P
Benutzer100184  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Ich glaube er ist vorerst froh, wenn er überhaupt mal mit offenem Mund lächeln kann. Momentan spricht und lacht er immer darauf abgestimmt, dass man diesen Makel nicht sieht und hätte er mir das damals nicht gebeichtet, wäre es mir auch kaum aufgefallen, so gut ist seine Taktik inzwischen ausgereift...

@ uwe2 Wir spekulieren gar nicht darauf, weil uns klar ist, dass das mit Sicherheit nichts wird. Es könnte sogar sein, dass er damals schwarz gearbeitet hatte (er war - wenn überhaupt - gerade 18 und das war eher eine Übergangslösung). Die Krankenkasse muss trotzdem zahlen, das hängt ja nicht mit dem Arbeitsunfalls zusammen oder? Er hätte sich die Zähne ja auch in der Freizeit abbrechen können.
 
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A
Benutzer100474  Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Ich glaube er ist vorerst froh, wenn er überhaupt mal mit offenem Mund lächeln kann. Momentan spricht und lacht er immer darauf abgestimmt, dass man diesen Makel nicht sieht und hätte er mir das damals nicht gebeichtet, wäre es mir auch kaum aufgefallen, so gut ist seine Taktik inzwischen ausgereift...

Er sollte sich den abgebrochenen Zahn verlängern lassen. Doch er sollte auch in den "Mehrbeitrag" investieren und in die Version mit Keramikzusatz investieren, denn sie ist langlebiger wie die "Billig- und Geiz ist Geil-Version" :zwinker:
 
P
Benutzer100184  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Das Problem ist, dass er das Geld dafür schlicht und ergreifend nicht hat. Er wird sich beraten lassen und notfalls muss er vor der OP dann das Geld zusammensparen. Er würde sich gerne später dann direkt die Krone/Brücken durch Implantate (wenigstens Schneidezähne) ersetzen lassen, wenn es finanziell besser aussieht.
 
U
Benutzer81958  Verbringt hier viel Zeit
  • #18
@ uwe2 Wir spekulieren gar nicht darauf, weil uns klar ist, dass das mit Sicherheit nichts wird. Es könnte sogar sein, dass er damals schwarz gearbeitet hatte (er war - wenn überhaupt - gerade 18 und das war eher eine Übergangslösung). Die Krankenkasse muss trotzdem zahlen, das hängt ja nicht mit dem Arbeitsunfalls zusammen oder? Er hätte sich die Zähne ja auch in der Freizeit abbrechen können.

ob sie das muss weiß ich nicht. das kommt ganz darauf an, welche ursache dein arzt bei der KK angibt. ich wüsste nicht welche krankheit "spontanen zahnausfall" auslösen würde :tongue:
aber interessieren würde mich das jetzt schon. falls du wa sneues weißt, lass es mich bitte wissen :smile:
 
A
Benutzer100474  Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Das Problem ist, dass er das Geld dafür schlicht und ergreifend nicht hat. Er wird sich beraten lassen und notfalls muss er vor der OP dann das Geld zusammensparen. Er würde sich gerne später dann direkt die Krone/Brücken durch Implantate (wenigstens Schneidezähne) ersetzen lassen, wenn es finanziell besser aussieht.

Uuuuhhh...du/er weiß aber schon das Implantate richtig teuer sind...oder? Da kommt nämlich vor der Krone ein Platinstift in den Kiefer...bevor die Krone darübergesetzt wird. Ich kannte mal einen Typ der 4 Zähne am Oberkiefer so machen lassen hat. Und es war sowas von schweinisch teuer.....
Für dieses Geld was er hinblättern musste, bekam man locker zu dieser Zeit auch einen guterhaltenen Mittelklassewagen :smile:
 
P
Benutzer100184  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #20
Naja die erste Million ist ja bekanntlich am schwersten verdient und wenn wir die dann haben kommt der Rest von selbst :zwinker:

@ uwe2: Wie gesagt selbst wenn er in der Freizeit was auch immer an den Mund bekommen hätte und die Zähne sofort ausgefallen wären, wäre keine Krankheit der Auslöser sondern z.B. eigene Ungeschicklichkeit und dann wäre doch auch die Kasse verpflichtet?!

Der Zahnverlust an sich ist ein pathologischer Zustand meiner Meinung nach.
 
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