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Als Mann über Sorgen und Gefühle reden?

C
Benutzer161532  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

die Frage im Titel beschäftigt mich schon längere Zeit, deshalb wollte ich nun mal offen in die Runde fragen.

Ich habe nach der Beziehung mit meiner ersten Freundin ziemlich große Hemmungen bekommen, vor Frauen über meine Gefühle und meine Sorgen zu reden, und denke, dass ich vor allem mit einer Partnerin, wenn ich denn eine neue Beziehung hätte, große Probleme hätte, über diese Dinge zu reden.

Bei meiner ersten Freundin war das damals so, dass wir ein halbes Jahr lang jeden Tag stundenlang miteinander geredet hatten, bis sie plötzlich von einem Tag auf den anderen Schluss machte, ohne einen Grund zu nennen. Davor bin ich immer recht selbstsicher aufgetreten, aber am an diesem einen Abend war ich extrem schlecht drauf, fand mich total hässlich und versank förmlich in Selbstmitleid. Ich brauchte damals einfach jemanden, mit dem ich über meine Zweifel an mir selbst und meine Gefühle reden konnte. Und wer wäre dafür besser als die eigene Freundin?

Rückblickend betrachtet, lautet die Antwort darauf wohl "Jeder". Wie gesagt, am Tag darauf machte sie Schluss. Die Ganze Sache ist jetzt ungefähr drei Jahre lang her und für mich ist eigentlich klar, dass der Grund für das Beziehungsaus meine Unsicherheit war - oder eher die Tatsache, dass ich gezeigt hatte, dass auch ich unsicher, schwach und nicht perfekt sein kann. Seitdem habe ich auch mehrfach von Freunden und auch von Fremden aus dem Internet gehört, dass Selbstvertrauen für eine Frau die wichtigste Qualität an einem Mann ist. Einige gingen sogar so weit und meinten, dass Frauen von Natur aus ein "starkes Männchen" suchen und jedes Anzeichen von Schwäche und Unsicherheit automatisch, also unterbewusst, als extrem unattraktiv gedeutet würde, selbst wenn die Frau bewusst behaupten würde, dass dem nicht so sei.

Seitdem traue ich mich nicht mehr wirklich, mit Frauen, die ich als potenzielle Partnerin sehe, über irgendetwas in dieser Richtung zu reden. Und ich glaube, wie bereits erwähnt, dass ich in einer Beziehung besonders große Hemmungen dabei hätte, da ich dann befürchten würde, wieder wegen so etwas verlassen zu werden.

Darum mal meine Frage an euch, sowohl an die Frauen (eigene Gefühle, Gedanken) als auch an die Männer (Eindrücke, Erfahrungen): Wie sieht das Ganze aus? Darf man vor Frauen absolut keine Schwäche zeigen? Macht der kleinste Funken Unsicherheit einen sofort unattraktiv? Ist das Ganze von Frau zu Frau unterschiedlich oder liegt die Sache einfach in der weiblichen Natur, dass der Partner stark und perfekt sein muss?
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Ich denke, man darf nicht vergessen das es ganz verschiedene Schwächen gibt.

Und ja, es gibt ein paar Schwächen, die ich an einem Mann absolut unakzeptabel finde. Zum Beispiel Feigheit. Steigerung: Feigheit auf anderer Menschen oder meine Kosten. Da verlier ich den Respekt. Naivität und Dummheit - also Unbelehrbarkeit und Lernunfähigkeit - empfinde ich auch als wahnsinnig unattraktiv.

Heulsusige, also wehleidige Männer, schrecken mich auch - ich erwarte schon einiges an Kraft und Mut, ich möchte gerne zu ihm aufsehen. Was aber nicht heißt, dass er keine Angst haben darf oder ihn Dinge beunruhigen, zweifeln lassen und verunsichern. Und ich ihn tröste, in den Arm nehme und versuche ihm zu helfen, Klarheit und Kraft zu geben, wenn er sich mir anvertraut. Das ist doch menschlich und ich hätte schon gerne einen Menschen an meiner Seite ... ;-)

Du solltest nicht von einer schlechten Erfahrung mit einer Frau auf andere schließen. Männer die Gefühle zeigen und die ehrlich sind, kommen eigentlich sehr gut an bei Frauen.
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Wie viel bzw. welche Art deiner Schwächen du einem anderen gegenüber offenbaren kannst bevor er es nicht mehr ertragen kann unterscheidet sich meiner Erfahrung nach sehr stark.
Die Kunst liegt dabei wohl darin sich langsam vor zu tasten um seinen Gegenüber möglichst gut einschätzen zu können.
Überschreitest du die Grenze wird derjenige sich von dir distanzieren.
Es hängt also schon sehr davon ab um was für Sorgen und Gefühle es sich handelt über die du mit deinem Gegenüber redest.

Ich habe noch nie jemanden gefunden mit dem ich über alles sprechen konnte, ohne dass es einen Keil zwischen uns treiben würde.
Das macht aber nichts denn ich kann mit anderen Menschen über andere Probleme reden, mich also sofern notwendig über alles mit irgend jemanden austauschen.
Nur eben nicht mit einem über alles.

Ich persönlich scheine relativ breit aufgestellt zu sein und viel ertragen zu können, denn so einige Freunde kamen schon mit allerlei Sorgen und Problemen zu mir, weniger weil ich ihnen tolle Ratschläge gebe, sondern weil ich ihnen einfach zuhöre und sie nicht verurteile.
Meistens zumindest, denn auch meine Schwelle ist irgendwann überschritten, wenn also jemand bei mir zu weit geht, kommt es auch vor dass ich den Kontakt dann abbaue bzw. abbreche ob Partner/Bekannter/Mann/Frau ist dabei egal.
 
C
Benutzer161532  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Ich versteh nicht ganz, was du meinst. Willst du sagen, du würdest dich von einem Freund abwenden, wenn er dir zu viel Unsicherheit und Schwäche zeigt? Oder war das eher so gemeint, dass es dir irgendwann zu viel wäre, wenn man dich ständig nur vollheult und dich als seelischen Mülleimer benutzt?

Also beim Kontakt mit Männern bzw. mit Kumpels und Freunden hatte ich dieses Gefühl, dass ich nicht unsicher sein darf, jedenfalls nie und kenne es auch nicht von mir selbst. Wenn es einem Freund von mir dreckig geht und er mir sein Herz ausschüttet, dann verstehe ich nicht, wieso ich mich dann von ihm abwenden sollte, statt ihm zu helfen. Ich habe sogar ein zwei ziemliche Extrembeispiele in meinem Freundekreis, die absolut kein Selbstvertrauen haben, sich selbst ständig runtermachen und quasi in Selbstmitleid versinken. Klar ist das manchmal echt nervig und wirkt auch oft so, als wollen sie einfach nur Aufmerksamkeit, aber das ist doch trotzdem kein Grund, eine Freunschaft zu beenden.

Wie dem auch sei, um Extrembeispiele ging es mir gar nicht. Dass Frauen nicht auf Jammerlappen stehen, die die ganze Zeit nur rumheulen und vor Selbstmitleid nur so triefen, ist mir klar und das kann ich auch gut verstehen. Aber auch wenn man recht selbstsicher und zufrieden mit sich ist, kann man natürlich trotzdem nicht immer nur stark sein und hat auch mal einen Moment der Schwäche.

Diesen Moment der Schwäche würde ich eigentlich nicht vor einer Partnerin verstecken wollen, sondern würde gerne mit ihr darüber reden und bei ihr Halt suchen, wenn es mir mal schlecht geht. Ich denke, in einer Beziehung ist es auch wichtig, dass man miteinander redet und einander Halt gibt, aber ich hatte irgendwie den Eindruck, dass man sich das als Mann überhaupt nicht erlauben darf und damit automatisch untendurch wäre.
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Ich zweifle so ein wenig daran, dass ein einmaliger Gefühlsausbruch eine Trennung verursachen kann. Wird sie vielleicht als Grund vorgeschoben haben, aber ich denke es steckt was anderes dahinter.

Ich sehe das wie Trouserbond Trouserbond : Männer sind auch nur Menschen und dürfen auch mal Angst haben und zweifeln.
 
Nani3004
Benutzer150315  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Ich habe jetzt nicht alles durch gelesen was kommentiert wurde, aber für mich ist es der größte Vertrauensbeweis, wenn mein freund mir seine Ängste und Sorgen mitteilt und sich mit mir austauschen möchte oder einfach etwas Kraft gespendet braucht. Und mal ehrlich im Vergleich wie oft mein freund an kommt und mich in der Hinsicht braucht und wie oft ich ihn brauche, da ist ein Himmel weiter unterschied!
Natürlich will Frau keine Heulsuse oder einen Jammer Lappen der jeden tag ein neues wehwechen hat, ein wenig soll er schon auch aushalten können.

Aber so wie du es schilderst, bist du nicht der Typ, der jeden zweiten Tag ankommt, sondern eben maaal sagt hey ich brauch dich.
Und gebraucht zu werden ist auch für eine Frau ein schönes Gefühl (für mich halt), weil ich sehe ich Dackel nicht nur so neben her, sondern hey der brauch mich auch mal. ich freue mich dann ihm auch mal etwas in der Hinsicht mitgeben zu dürfen :smile:
 
Anne Maus
Benutzer102137  (26) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Also ich bin auch voll und ganz der Meinung was Nanni3004 geschrieben hat.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Davor bin ich immer recht selbstsicher aufgetreten, aber an diesem einen Abend war ich extrem schlecht drauf, fand mich total hässlich und versank förmlich in Selbstmitleid. Ich brauchte damals einfach jemanden, mit dem ich über meine Zweifel an mir selbst und meine Gefühle reden konnte. Und wer wäre dafür besser als die eigene Freundin? Rückblickend betrachtet, lautet die Antwort darauf wohl "Jeder". Wie gesagt, am Tag darauf machte sie Schluss.

Genau so habe ich das auch erlebt. Es ist zum Kotzen, aber als Mann ist man allein, egal, ob man eine Partnerin hat oder nicht. Probleme will keine mehr als einmal hoeren, sonst ist man abserviert. Und ich hoere jetzt bereits das Aufjaulen der Aberinnen, "nein! das stimmt doch gar nicht...!" Aber dann warte nur mal, bis deren Mann den Meltdown hat. Dann ist der ploetzlich auch nix mehr wert.

Ich bin darueber irrsinnig verbittert, weil ich mich stets habe foppen lassen von dem Gefasel, "wie schoen es ist, wenn man mit dem Mann ueber alles reden kann" - was damit jedoch gemeint ist, sind die Probleme der Frauen, nicht die der Maenner. Ich bin ein ungewoehnlich nervoeser und aengstlicher Mensch, der sofort die Gefahren in allem erkennt. Somit gab es stets viel zu erzaehlen. Aber das war meinen Partnerinnen immer zuviel. Frauen wollen informiert sein, dass es Probleme auf Maennerseite gibt, und dass man sie im Griff hat, aber kein bisschen mehr als das. Sobald es zum Dauerthema wird, greifen die nach dem Fallschirm. So hat mich meine Frau nach zehn Jahren sitzenlassen. "Oh, der Goldrausch ist vorbei? Na, dann tschuessi, Suesser, auch andere Maenner fahren Mercedes."

Der Grund ist ganz einfach: man ist sich selbst der einzige PR-Chef. Und das, was man gegenueber Frauen ueber sich verbreitet, bestimmt, wie man gehandelt wird. Unter Maennern funktioniert das nicht, die schauen nach all dem, was man nicht sagt, denn die kennen den Trick ja selbst. Die beste Kommunikationsstrategie ist also, zu erzaehlen, dass es Probleme gibt, wenn es welche gibt, aber sofort dranzuhaengen, dass man die Loesung kennt und eingeleitet hat.

Ist nicht anders als im Buero. Wer sein Gewicht nicht zieht, fliegt.

(Sorry, das ist Tahinis unbearbeitetes Zornthema. Ich wurde sitzengelassen, WEIL ich ueber meine Sorgen geredet habe. Alle meine Beziehungen endeten so).
:teufel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #9
Hi!

Wenn du mit deiner Beziehungspartnerin und Liebe des Lebens nicht über deine Gefühle sprechen kannst, mit wem sollst du es dann tun? :eek:

Für mich ist das eines der besten features, die eine Beziehung für mich haben kann: ich muss mich vor meiner Partnerin nicht verstellen. Absolut Null. Und ich habe meine schwachen Momente, so wie jeder andere psychisch intakte Mensch auf diesen Planeten, unabhängig seines Geschlechts. Es ist sehr schade, dass dich deine bisherige Beziehung so negativ geprägt hat und du deinen Moment der Schwäche jetzt - in Ermangelung anderer Erklärungen - als Ursache für all den Kummer betrachtest. Dazu möchte ich dir zwei Dinge auf den Weg geben, die du hier auf PL für dich persönlich auch validieren kannst: Zum einen evaporieren Beziehungen manchmal "grundlos" und zum anderen bist du damit nicht allein.

Sicherlich wird es Gründe geben, warum deine Partnerin sich von dir getrennt hat, genauso wie es Gründe dafür gab, dass unzählige andere Menschen von ihren Partnern verlassen wurden. Vielleicht kennt sie die Gründe, aber will sie dir nicht sagen? Vielleicht ist sie sich der Gründe aber nicht mal selbst bewusst? Vielleicht war ein Ende sogar unausweichlich? Es ist definitiv eine der schmerzvolleren Varianten, seine Beziehung auf solch rätselhafte weise zu verlieren und treibt viele letztlich auch in die Verzweiflung, aber es kann passieren. Du solltest dir daher nicht so absolut sicher sein, dass es deine "Schuld" gewesen ist. Denn ich wage die Behauptung, dass es in gesunden zukunftsträchtigen Beziehungen kein valider Grund sein kann, wenn Partner einander ehrlich gegenüber treten, anstatt sich permanent damit abzumühen, eine falsche Souveränität aufrecht zu erhalten. Und selbst wenn ich mich irre: würdest du solch eine Beziehung, in welcher dieses Rollenbild notwendig ist, überhaupt wollen? Dieses ganze "Alpha-Mann" Klischee was insbesondere im Internet und speziell in PU-kreisen verbreitet wird, ist für mich ein völlig unattraktives Konzept zum Führen glücklicher Beziehungen und mir ist schleierhaft, wie man das gut finden kann. :ratlos:

Worüber man eher diskutieren kann ist, inwieweit sich ein Mann in dieser Gesellschaft Schwäche erlauben kann, sofern er noch keine Partnerin hat bzw. sich auf Partnersuche befindet. Da würde ich sagen, kommt eine Frau im Vergleich zum Mann mit erheblich mehr durch und ich würde dir in der Tat zur Vorsicht raten, dich nicht zu schnell als zu soft zu präsentieren. Ich denke, es gibt den richtigen Moment, wo man genug Vertrauen zueinander hat, dass man vor den Damen mal langsam die Verteidigung herunterfahren kann, was vermutlich sogar von Vorteil ist, um den Sprung in eine feste Beziehung zu erreichen. Wie immer, wird es auch einige (wenige) Frauen geben, bei denen dieses Theater nicht nötig ist und die eher für den Softie das Höschen fallen lassen, als für jemanden, der sich bemüht stark geben möchte. Sofern du aber da draußen bist und noch keine Frau speziell im Visier hast, sind deine Chancen bei der breiten Masse auf näheren Kontakt vermutlich erheblich höher, wenn du keine Verletzlichkeit preis gibst oder in schwachen Momenten Partnersuche vermeidest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Ich denke, blöde Frauen gibts überall - genau wie es Männer gibt, die was an der Waffel haben.

Ich könnte mir zB vorstellen, dass ne Schicki-Micki-Tusse schlagartig das Interesse verliert, wenn ihr Kerl ihr traurig anvertraut, dass ein Geschäft geplatzt ist und deshalb der schicke Urlaub ausfallen muss ...
 
shatterproof
Benutzer158567  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Ich denke ich steh da so ein bisschen zwischen den Stühlen. Weil ich eben der Meinung bin, dass Mann auch unbedingt Gefühle zeigen muss und auch soll. Ich will ja, dass mein Partner mir ALLES anvertrauen kann, jeden noch so kleinen Albtraum, jede Angst etc.
ABER, jammern ist unsexy. Und da ist es egal ob Mann oder Frau. Sprich, wenn ich mir wirklich jeden Tag anhören darf, wie hässlich er sich findet und wie wenig er wert ist und, dass er eh verlieren wird, dann bekomme ich die Kriese. Das ist aber auch so, wenn eine Frau mir die Ohren voll heult.

Jeder ist mal unsicher, das gehört zu einem gesunden Selbstbewusstsein dazu. Aber wenn es 24/7 so geht, dann halte ich das nicht lange aus.

Eine Beziehung ist ein Geben und Nehmen. Ich brauche seine starke Schulter, dafür hat er auch meine zum anlehnn und ausruhen. Jeder hat mal seine Down Phase.

Bestimmt gibt es auch Frauen die darauf überhaupt nicht stehen und die damit überhaupt nichts anfangen können. Aber genauso gibt es auch andere Frauen, die die Männer dann mit offenen Armen begrüßen.

Und es gibt mich (den Fisch unter den Schafen und Wölfen), ich bin dafür, dass Mann seine Gefühle zeigt aber sollte es zu viel Jammern sein, dann halte ich das irgendwann auch nicht mehr aus.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Ich denke mal, man kann die ganze Sache auf einen Punkt herunter brechen:

Bei meiner ersten Freundin war das damals so, dass wir ein halbes Jahr lang jeden Tag stundenlang miteinander geredet hatten, bis sie plötzlich von einem Tag auf den anderen Schluss machte, ohne einen Grund zu nennen.

Ein Wunder, daß Sie das 6 Monate lang ausgehalten hat. Wie die anderen schon gesagt haben, sollte man durchaus mit seiner Freundin reden. Über alles ... aber in 6 Monaten dürften eine Menge Wiederholungen dabei gewesen sein und ggf. keine Aussicht auf Besserung.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #13
Ich finde Männer, die nicht über ihre Gefühle reden können, schwierig, weil ich sie immer als reserviert und distanziert wahrnehme. ABER: Über Gefühle reden != Jammern und im Selbstmitleid ertrinken.

Ich persönlich finde undifferenziertes Selbstmitleid und Jammerei ohne Lösungsorientiertheit sehr anstrengend und auf Dauer (!) kann ich damit nicht leben. Wenn es mal passiert, kein Problem, ist menschlich und ich spende dann gerne Trost. Aber wenn diese Phase kein Ende nimmt, wenn ich nicht das Gefühl habe, da etwas dran ändern zu können (sondern z.B. immer wieder nur neu bestätigen muss) und der Mensch auch nichts unternimmt, um selbst mit dem Problem zurecht zu kommen, dann wird das die Beziehung belasten.

Das hat aber nichts damit zu tun, dass man über seine Gefühle, über seine Schwächen, Ängste, Unsicherheiten und Sorgen reden möchte. Mag sein, dass es Frauen gibt, die damit nicht klar kommen. Ich habe von solchen Frauen gelesen, aber getroffen habe ich sie noch nicht. Ich selbst betrachte es sogar als integralen Bestandteil einer Beziehung, dass man über seine Gefühle und Unsicherheiten redet. Wer es nicht tut, ist und bleibt mir fremd. Und mit Leuten, die mir fremd sind, gehe ich keine Partnerschaft ein.
 
C
Benutzer161532  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Ich denke mal, man kann die ganze Sache auf einen Punkt herunter brechen:



Ein Wunder, daß Sie das 6 Monate lang ausgehalten hat. Wie die anderen schon gesagt haben, sollte man durchaus mit seiner Freundin reden. Über alles ... aber in 6 Monaten dürften eine Menge Wiederholungen dabei gewesen sein und ggf. keine Aussicht auf Besserung.

Bitte? Ich weiß nicht, ob ich dich jetzt falsch verstehe, oder ob du meinen Post falsch verstanden hast.
Meine Aussage, dass wir jeden Tag viel miteinander geredet haben, sollte auch nur genau das heißen: wir haben geredet. Nicht über Probleme, Sorgen, Ängste oder sonst was. Ich bin ihr also nicht sechs Monate lang mit meinen Sorgen in den Ohren gelegen, sondern hatte nur nach sechs Monaten einmal einen Tag, an dem es mir mies ging und ich mich quasi bei ihr ausgeheult habe.
 
Chaosmädchen
Benutzer160278  (28) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Dein Text liest sich als ob du eine ganz bestimmte Antwort lesen möchtest und. Die gebe ich dir mal nicht.

Für mich ist es ein Unterschied ob man sagt "Mein Tag ist blöd gelaufen "Ich fühle mich gerade einsam " " Ich habe Angst die Präsentation zu vermasseln"....oder ob man sich selbst furchtbar hässlich findet usw.
Ersteres finde ich gut. Zweiteres unattraktiv. In einer Partnerschaft darf man sich auch mal unattraktiv verhalten, klar.
Aber eben möglichst selten.

Wegen einen Tag jammern wird dich deine Freundin aber nicht verlassen haben. Es war vielleicht der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte.
 
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G
Benutzer Gast
  • #16
Für sie war das vielleicht einfach schon zu viel.
Wir wissen hier nicht mit was du ihr in den Ohren lagst, das kann jetzt für viele oder wenige andere problematisch genug gewesen sein.

Am Ende musst du selbst aus deinen Erfahrungen lernen und dich danach richten.
Wenn es dir wichtig ist mit bei deinem Partner über deine Probleme, Sorgen und Gefühle reden zu können, dann musst du eben nach einer suchen, die das wegstecken kann. Es bringt dann auch nichts einem Menschen hinterher zu trauern der damit nicht umgehen kann, war der Falsche.
Ansonsten suchst du dir eben jemand anderen um über deine Probleme zu reden, oder du verarbeitest es allein.

Es wird immer Menschen geben, die mit deinen Schwächen nichts anfangen können und dich dafür abschießen, egal wie unbedeutend die Schwäche für dich erscheinen mag, für einen anderen kann sie ein ernsthaftest Problem darstellen.
Das mag in manchen Situationen vielleicht nicht nett sein, aber man muss eben auch manchmal an sich selbst denken und für sich selbst einstehen und das ist nicht unbedingt immer nett und fair den anderen gegenüber.
 
C
Benutzer161532  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Ich bereue langsam, dass ich überhaupt etwas von meiner damaligen Freundin geschrieben habe. Ich wollte damit einfach nur den Grundstein für dieses Thema hier legen und meine Eindrücke begründen und nicht eine Diskussion darüber lostreten, woran die Beziehung damals vielleicht gescheitert ist oder ob ich immer noch einer Freundin hinterhertrauen würde, zu der ich vor drei Jahren nach dem Beziehungsaus selbst den Kontakt abgebrochen habe.

Und nein, ich will auch nicht nur eine bestimmte Art von Antwort hören, sondern ich will einfach verschiedene Meinungen zu diesem ganz allgemeinen Thema haben und schauen, ob sich die Leute, die hierzu antworten, einigermaßen einig sind. Und ihr seid euch ja anscheinend einig, dass Gefühle und Sorgen zeigen in einer Beziehung okay ist, solange es kein Dauerzustand ist und man in Selbstmitleid versinkt, ohne seine Probleme in die Hand zu nehmen.


Für mich ist es ein Unterschied ob man sagt "Mein Tag ist blöd gelaufen "Ich fühle mich gerade einsam " " Ich habe Angst die Präsentation zu vermasseln"....oder ob man sich selbst furchtbar hässlich findet usw.
Ersteres finde ich gut. Zweiteres unattraktiv. In einer Partnerschaft darf man sich auch mal unattraktiv verhalten, klar. Aber eben möglichst selten.

Sorry, aber das klingt für mich jetzt wiederum so, als könnte dein Partner mit dir nur über belanglose Probleme reden, während er seine richtigen Probleme dann in sich hineinfressen oder mit anderen Leuten bereden muss. Oder wir reden hier aneinander vorbei, weil du vielleicht glaubst, dass ich meine Freundin ständig vollgejammert hätte.

Natürlich würde es mir auch irgendwann richtig auf die Nerven gehen, wenn meine Freundin mir jeden Tag sagt, wie hässlich und unzufrieden sie mit sich ist - aber das ist eine ganz andere Situation. Wenn meine Freundin jetzt einmal eine schlechte Erfahrung gemacht hätte, die an ihrem Selbstvertrauen gezerrt hat, und ich sie dann etwas aufbauen muss, finde ich das vollkommen in Ordnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #18
Ich kann das für mich ganz leicht runterbrechen. Ich will die Partnerin von meinem Mann sein. Nicht seine Mami. Das ist schon jemand anderes.

Er kann mit mir über Sorgen und Probleme reden, ich halte ihm den Rücken, so gut es geht frei. Er kann und soll auch über Gefühle reden.
Wenn er jetzt aber anfangen würde, einfach zu jammern (Also nicht: "Ich habe Angst, dass du mich unattraktiv finden könntest und ich dich dadurch verlieren könnte" (Wo man dann auch sachlich diskutieren und einander aufbauen könnte), sondern in der Art: "Ich bin so häßlich! Und niemand liebt mich!"(Das wäre sehr unattraktiv)), und das dann auch wiederholt, überemotional und nicht auf einer Gesprächsbasis, dann hätten wir in unserer Beziehung durchaus ein Problem. Ich muss mit meinem Partner auf Augenhöhe kommunizieren können. Von oben nach unten - egal, wer da nun oben und wer unten ist - geht das nicht.
 
Ali Mente
Benutzer115625  Beiträge füllen Bücher
  • #19
Männer haben keine Sorgen und erst recht keine Gefühle.
 
G
Benutzer150379  Verbringt hier viel Zeit
  • #20
...
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #21
Wenn meine Freundin deshalb wegliefe, wäre es mir um sie nicht schade. Tut sie aber nicht.

Ist vielleicht auch eine Frage, ob man auf eine ernste Beziehung aus will, oder eher was lockeres darin sieht.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #22
Ich denke das Thema ist eigentlich relativ komplex, weil es so viele verschiedene Formen gibt, Gefühle zu zeigen.
Klar, es macht eben einen Unterschied, ob man Gefühle zeigt und darüber spricht oder ein weinerlicher Jammerlappen ist. Und dazwischen gibt es viel Interpretationsspielraum.

Trotzdem: Eine Frau der ich meine Gefühle, Ängste, Schwächen nicht zeigen könnte und die quasi jemanden erwartet, an den sie sich 24/7 "anlehnen" kann, kann mir persönlich gestohlen bleiben.

Diese "Männer müssen stark sein" aka "Indianer weinen nicht"- Ideologie hat über Jahrhunderte so viel Unglück über so viele Männer (und Frauen und Kinder...) gebracht, Psychokrüppel produziert bis hin zu "billigem" Kanonenfutter, dass ich nicht mal ansatzweise bereit wäre, bei sowas weiter mitzuspielen.

Ich will genauso wenig ein "starker Mann" sein, wie ich eine "schwache Frau" will. Ich will eine Beziehung zwischen zwei Menschen, die sich gegenseitig stützen, man sich gegenseitig "anlehnen" kann und dazu gehört einfach auch, dass genauso wie sie über ihre Gefühle, Sorgen, Ängste reden können muss, das selbe für mich auch gilt.
 
Zuletzt bearbeitet:
synaesthesia
Benutzer150159  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • #23
Ich stimme meinen Vorrednern zu (ohne auf deine vorherige Beziehung einzugehen). Für mich ist es selbstverständlich, dass mein Partner mit mir über jegliche Probleme reden kann. Natürlich möchte man keine nörgelnde Person tag ein tag aus bei sich haben, aber dass lasse ich mal vorweg. Und ja, ich hatte mal etwas, mit einem, der beinahe täglich Krisen hatte - und so ungern ich es auch sage, ab einem gewissen Punkt konnte ich es nicht mehr aushalten. Wenn nach monatelangem Versuchen ihm zu helfen, die eigene Psyche mehr und mehr leidet und er sowie die Freundschaft nicht besser wird, dann muss man seiner selbst Willen auch einmal den Schlussstrich ziehen.

Zudem bin ich kein Mensch, der "Ich mag dich" leicht sagen kann, ganz zu schweigen von dem L-Wort. Wenn man mich also 20 mal am Tag fragt, ob ich einen mag, nur um sich sicher zu gehen, bin ich ganz schnell weg.

Generell muss ich aber sagen, dass Gespräche über Sorgen und Probleme mit zu einer (vernünftigen) Beziehung dazu gehören. Deswegen tut's mir wahnsinnig leid, dass du so schlechte Erfahrungen gemacht hast und ich hoffe wirklich, dass das kein Hindernis in Bezug auf zukünftige Beziehungen sein wird.
 
L
Benutzer Gast
  • #24
Für mich wäre es eher ein Trennungsgrund, wenn ein Partner NICHT über seine Sorgen und Nöte mit mir sprechen würde. Nicht nur einmal habe ich es erlebt, dass ich an einem Punkt über ein Problem "informiert" wurde an dem nichts mehr zu retten war, weil mann vorher den starken Mann gespielt hat. Das hat mich schon halb im den Wahnsinn getrieben, nicht dass ich jetzt die ultimative Problemlöserin wäre, aber manches lässt sich einfach eher zu zweit wuppen. In einer Beziehung möchte ich, dass mir geholfen wird und dass ich helfe. Sonst bleibe ich lieber allein (wenn einer der Punkte nicht gegeben ist). So wie auch schon beschrieben, habe ich das auch eher als Vertrauensbruch angesehen, wenn Mann nicht einmal mit der Partnerin (mir) reden kann. Irgendwie kann ich es mir auch nur so vorstellen, dass das mit Deiner Ex ein (für Dich ganz unglücklicher) Zufall war, Du hast ja geschildert, dass das eine Situation war, wer bitte beendet denn deshalb eine gute Beziehung? Habt ihr nie darüber gesprochen, weshalb sie Eure Partnerschaft beendet hat? Lass Dich bitte nicht verunsichern, es hat viele Gründe gegeben, weshalb ich Beziehungen beendet habe, niemals weil der Mann seine Sorgen und Nöte mit mir geteilt hat!
 
Bubu.
Benutzer161751  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Ich persönlich muss sagen, dass mir so eine Art Mann wie du es bist sehr viel lieber wäre, als ein Mann der mich nie an seinen Gefühlen und Gedanken teilhaben lässt.

Mein Freund tendiert allerdings eher zu der zuletzt genannten Art und manchmal treibt er mich damit in den Wahnsinn. Wenn ich doch merke, dass irgendwas los ist bei ihm, kann er es mir doch sagen?! Ich habe keine Lust darauf, ständig nachhaken zu müssen oder ihn Löcher in den Bauch zu fragen. Das wiederum nervt ihn nämlich :zwinker:
 
R
Benutzer Gast
  • #26
Alleine der Titel verrät mir, das du von deinen Eltern konditioniert wurdest. "Ein Mann darf keine Schwäche oder Gefühle zeigen". Blödsinn! Natürlich darf man(n) das! Die meisten Frauen wollen weder einen Rambo noch einen Gefühlskrüppel an ihrer Seite.
Steh zu deinen Ängste und Sorgen, das ist es was dich menschlich macht.
 
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