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An die Männer: Frauen trauen?

C
Benutzer161532  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo allerseits!

Ich hoffe es ist okay, dass ich gleich zwei Threads eröffne. Ich habe mir die letzten Tage sehr viele Gedanken gemacht und beide Themen in einen Thread zu packen, würde denke ich zu wirr werden.

Also dann! Ich habe diesen Thread hier eröffnet, da ich seit einigen Jahren ein paar … ich weiß nicht, wie ich es nennen soll, „Vertrauensprobleme“ gegenüber Frauen habe. Mit der Zeit ist es allerdings schon ein bisschen besser geworden und ich glaube mittlerweile, dass mein Misstrauen zumindest in diesem Maße vielleicht doch unberechtigt ist. Aus diesem Grund würde ich gerne die Meinungen und Erfahrungen anderer Männer zu diesem Thema hören – und mir damit im besten Fall meine Angst nehmen lassen. Natürlich freue ich mich auch über Antworten von Frauen, aber es ist mir vor allem wichtig, auch welche von Männern zu bekommen.

Es ist vielleicht etwa komisch, dass ich bei einem Thema, bei dem es um Frauen geht, nicht einfach Frauen nach ihrer Meinung frage, aber das hat schon seinen Grund. Mein Problem ist nämlich nicht, dass ich denken würde, dass Frauen mich bewusst anlügen, täuschen oder hintergehen würden, und das will ich auch keiner Frau hier vorwerfen. Das Problem ist eher, dass ich Angst habe, sozusagen dem Unterbewusstsein von Frauen nicht ganz vertrauen zu können, und dass ich von Frauen quasi bei jeder Aussage permanent beurteilt oder auch verurteilt werde und bei jedem Schritt auf der Hut sein muss, dass ich nichts Falsches sage oder tue.


Ich will euch erst mal erzählen, wie sich diese Angst entwickelt hat. Die Geschichte ist vielleicht etwas langweilig für diejenigen, die meine alten Thread schon kennen, aber hey: Ich war mit 16 etwa für ein halbes Jahr mit einem Mädchen zusammen – meine erste Beziehung, allerdings keine richtige, sondern nur übers Internet. Auch wenn es nur eine Internetbeziehung war, war ich in dieser Zeit so glücklich wie in meinem ganzen Leben nicht mehr. Entsprechend hart hat es mich auch getroffen, als sie dann nach einem halben Jahr aus heiterem Himmel Schluss machte. Es kam wirklich total ohne Vorwarnung – ein paar Tage davor hatten wir noch Pläne geschmiedet, was wir alles zusammen machen wollen, wenn wir uns treffen, und wie unsere Zukunft aussehen soll und blablabla.

Da sie mir bei der Trennung keinen Grund für das Beziehungsaus nannte, hatte ich danach sehr viel Zeit dafür, zu grübeln, was ich falsch gemacht hatte, und bin zu dem Schluss gekommen, dass der Tag davor der entscheidende war. Ich hatte zu dieser Zeit ein sehr niedriges Selbstbewusstsein, was ich allerdings immer ziemlich gut überspielte - vor allem im Internet -, und war vor allem mit meinem Aussehen sehr unzufrieden. Langsam aber sicher wurde ich aber zufriedener mit mir, weil ich damals gerade dabei war abzunehmen und schon 12 Kilo verloren hatte.

Dann war ich jedoch beim Friseur und wollte mal „mutig“ sein und eine neue Frisur ausprobieren. Aber das war keine gute Idee, ich fand die neue Frisur schrecklich und war wieder vollkommen unzufrieden mit mir. Wie lächerlich das auch klingen mag, da es ja eigentlich keine große Sache war, aber ich schaute in den Spiegel und fand mich hässlich, fand mein Gesicht hässlich und hatte das Gefühl, dass das ganze Abnehmen doch nichts wert war.

Jedenfalls war das damals ein ziemlicher Schlag auf mein ohnehin schon instabiles Selbstvertrauen und mir ging es an diesem Tag richtig dreckig. Und wenn es einem dreckig geht, was läge da näher, als sich Trost bei seiner Partnerin zu holen, die einen liebt und der man vertraut? Ich wandte mich also an sie und erzählte ihr von meinen Gefühlen. Sie zeigte Verständnis und tröstete mich – sie nahm zu der Zeit selbst ab und war auch nicht zufrieden mit sich – aber am nächsten Tag machte sie plötzlich Schluss und ich war am Boden zerstört. So am Boden zerstört, dass ich glaube, dass diese Erfahrung bis heute eine Art Trauma hinterlassen und mein Misstrauen gegenüber Frauen ausgelöst hat.

Ihr könnt euch wahrscheinlich vorstellen, was ich damals dachte – ich mit meinem schlechten Selbstvertrauen. Ich fühlte mich bestätigt in der Annahme, dass ich hässlich bin. Ich sah keinen anderen Grund dafür, wieso sie mich plötzlich verlassen sollte, als dass sie mich einfach hässlich fand. Jahre später, nachdem ich immer wieder Aussagen wie „Selbstvertrauen ist das Wichtigste für Frauen“, „Frauen hassen Jammern“ oder „Männer dürfen nicht unsicher sein, weil Frauen sich bei einem Mann sicher fühlen wollen“ gelesen habe, dämmerte es mir langsam, dass es vielleicht doch nicht mein Aussehen gewesen war.

Ich kam zu dem Schluss, dass nicht mein Aussehen der Grund war, sondern die bloße Tatsache, dass ich es mir erlaubt hatte, Schwäche zu zeigen. Dass ich ihr mein Herz ausgeschüttet hatte und ihr gezeigt habe, dass ich auch Unsicherheiten, Ängste und Schwächen hatte. Vieles, was ich über Dating gelesen habe, hat diese Angst bestätigt und nur noch weiter Öl ins Feuer gegossen, bis zu dem Punkt, an dem ich dachte, dass ich Frauen nicht vertrauen kann. Dass sie jeden meiner Schritte beurteilen und verurteilen. Dass ich in einer Beziehung immer Angst haben muss, meine Partnerin zu verlieren, wenn ich Schwäche oder Unsicherheit zeige, und dass ich immer den starken, unverwundbaren Mann spielen muss, um nicht unattraktiv zu wirken.


Der Grund, wieso ich gerne die Meinung und Erfahrungen von Männern hören würde, ist, dass ich denke, dass Frauen das vielleicht gar nicht bewusst und absichtlich machen. Ich glaube nicht, dass sie dabei irgendwelche bösen Intentionen haben, und auch, dass meine Ex-Freundin damals wirklich selbst gar nicht wusste, wieso sie Schluss gemacht hat.

Ich denke, sie hat einfach unterbewusst wahrgenommen, dass ich „unsicher“ oder „schwach“ war und konnte nicht anders, als das instinktiv unattraktiv zu finden. Sie hat einfach gespürt, dass etwas plötzlich „nicht mehr stimmt“, dass sie sich nicht mehr zu mir hingezogen fühlt, und dann Schluss gemacht, ohne dieses Gefühl selbst deuten oder erklären zu können. Ich denke, hätte ich sie damals gefragt „Machst du Schluss, weil ich nicht genug Selbstvertrauen habe?“ hätte sie gar nicht Ja oder Nein antworten KÖNNEN, weil sie es selber nicht wusste, sondern nur ihr Unterbewusstsein.

Das ist der Grund. Der Kern meines Problems besteht ja in der Angst, dass Frauen manchmal vielleicht selbst gar nicht wissen, wie sie in solchen Sachen empfinden, und mir dann eine logische und bewusste Antwort geben, die sie auch ehrlich so meinen, aber unterbewusst doch anders empfinden. Darum kann mir die Aussage einer Frau, die sagt „Nein, das ist nicht so, ich finde es nicht schlimm, wenn Männer Schwäche zeigen“ diese Angst nicht nehmen.

Ich hoffe wirklich, dass das niemand falsch versteht. Ich möchte Frauen keine Vorwürfe dafür machen und ich will auch nicht sagen, dass es wirklich so sein muss, wie ich es beschrieben habe. Ich würde mich verdammt freuen, wenn es nicht so ist, und es würde mir eine enorme Last von den Schultern nehmen. Ich weiß, ich hab eigentlich nur eine schlechte Erfahrung gemacht, und sollte deswegen nicht gleich annehmen, dass alle Frauen so sind, aber Angst davor habe ich trotzdem.

Deswegen, an die Männer: Wie sind eure Erfahrungen mit diesem Thema? Wie reagieren Frauen – Bekanntschaften, gute Freundinnen, neue Partnerinnen, langjährige Partnerinnen – darauf, wenn ihr mal Schwäche und Unsicherheit zeigt. Muss man als Mann all seine Unsicherheiten, Ängste, Probleme und Schwächen vor Frauen verstecken, um nicht unattraktiv zu werden, oder ist das Schwachsinn? Und außerdem: Meint ihr, man kann der Aussage von Frauen in solchen Dingen trauen? Oder findet ihr, es ist tatsächlich so, dass es häufig Widersprüche bei dem gibt, was Frauen wirklich sagen (und auch glauben zu fühlen) und dem was sie tatsächlich fühlen?


Danke fürs Lesen!
Ich freue mich über jede Antwort.
 
N
Benutzer Gast
  • #2
Frauenantworten sind erlaubt?

Okay. Mein Unterbewusstsein und ich sind uns einig: Ich mag MenschenMänner mit Schwächen. Nicht permanent. Ich gehe nicht raus und sage: "Hey, wo finde ich heute einen Mann, der so richtig fies am Boden liegt", das nicht. Aber: Jeder Mensch hat Schwächen.
Wenn ich einen Menschen liebe, dann nicht wegen seiner Schwächen oder trotz seiner Schwächen, sondern eben den Menschen an sich. So wie er ist.

Ich habe gerne Menschen an meiner Seite, die mir ein Hafen sind, die mir eine Schulter zum Anlehnen geben, eine tröstende Umarmung oder ein offenes Ohr. Aber das ist keine Einbahnstraße, ich mag das auch umgekehrt. Ich möchte für die Menschen, die mir am Herzen liegen, da sein können, ihnen Sicherheit geben, Trost, einen Platz, an dem sie sich zu Hause fühlen können und einfach nur sie selbst sein. Ich nehme gerne Anteil, ich freue mich über das Vertrauen und ich mag es, wenn mein Gegenüber in trister Stimmung auf einmal überrascht feststellt, dass es trotzdem noch möglich ist, zu lachen. Dass ich ihn zum Lachen bringen kann.

Was mich über kurz oder lang auffressen würde, wäre ein Partner, dem ich immer Trost spenden muss, dem ich immer Stütze sein muss, der alleine ohne meine Hilfe gar nicht mehr gehen kann. An dem die Wärme, die ich ihm geben möchte, abzuprallen scheint, der all meine Lösungsvorschläge abblockt, dem es dauerhaft unmöglich ist, sich zu einem Lachen durchzuringen oder die Ärmel hochzukrempeln und weiterzumachen.

Mindestens ebenso auffressen würde mich aber auch ein Partner, der mir seine Schwächen gar nicht erst zeigt.

Es gibt ja viele Abstufungen von "Schwächen haben" oder "eine schwere Zeit durchmachen" (das kann ja auch nur mal ein ganz besonders rabenschwarzer Tag sein, sowas trifft jeden mal :tongue: ) - wenn es etwas ernsteres und längerdauerndes ist, ist es auch eine Frage der Umgehensweise. Ich glaube aber nicht, dass das geschlechtsspezifisch ist, oder welcher (normale :grin: ) Mann sagt: "Meine Partnerin liegt seit einem Jahr heulend auf der Couch, alles was ich versuche um sie zu unterstützen, prallt an ihr ab, ich sehe auch nicht, dass sie selbst versucht, aus diesem Loch wieder rauszukommen und meine Rolle ist die des Deppen, der ihr Ego polieren soll und dann funktioniert das nicht mal, oleole, ich habe in ihr meine absolute Erfüllung gefunden!"?

Also: Ja, klar, kann sein, dass du sie mit diesem einen Gespräch an diesem einen Tag irgendwie abgeschreckt hast und sie das Interesse an dir verloren hat. Wenn dem so wäre, könnte ich (vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrungen) mir dann aber nicht vorstellen, dass es vorher wirklich "Liebe" war. Jedenfalls nicht meine Form von Liebe.
 
suppengruen
Benutzer96961  Meistens hier zu finden
  • #3
Selbstbewusstsein ist sexy. Bei Männern und auch bei Frauen!

Würdest du eine Partnerin haben wollen, die dir ständig in den Ohren liegt, wie fett, hässlich oder was weiß ich ist? Möchtest du nicht auch eine Beziehung mit positiven Vibes?
Dies bedeutet aber nicht, dass dies 24/7 der Fall sein muss. Jeder hat mal schwache Momente und das ist voll in Ordnung.

Warum machst du deine Einstellung an einer einzigen(!) Erfahrung im Teenageralter fest? Möglicherweise bist du auch gar nicht Schuld am Ende. Möglicherweise hat sie einen anderen, realen Herren kennengelernt. Möglicherweise trägt auch niemand eine Schuld.

Vielleicht solltest du Frauen als ganz normale Menschen sehen und nicht als irgendwas... Sonderbares?
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
...schon wieder eine frau die antwortet, sorry :zwinker:

ich antworte aber nur kurz: ich könnte nicht mit einem menschen leben, der keine schwachen momente hat, der nicht (so wie ich andersherum auch!) mal meine schulter zum anlehnen braucht. so ein übermensch, der nie probleme hat.. gott, der würde mir angst machen, ich würde mich minderwertig neben ihm fühlen.

also:
Muss man als Mann all seine Unsicherheiten, Ängste, Probleme und Schwächen vor Frauen verstecken, um nicht unattraktiv zu werden, oder ist das Schwachsinn?
...schwachsinn, genau.
man sollte dem gegenüber nicht gleich die geballte ladung aller eigenen probleme über den kopf schütten, das ist klar und gilt für männlein wie für weiblein. aber... das hast du ja auch nicht getan!

nähe zulassen, empfinden, empfangen und geben kann ich nur dann, wenn ich spüre, er öffnet sich mir auch. dass da probleme, unangenehme gefühle und alles dabei sind... ja, natürlich! ich fühle mich geehrt wenn er mir soweit vertraut. es ist ein vertrauensbeweis, etwas wunderschönes. zudem: ich spreche jedem menschen der selber keine probleme hat die fähigkeit ab, mich wirklich zu verstehen... und was sollte ich mit einem kerl, der mich nicht verstehen kann, instinktiv, intuitiv? nichts, genau.

also: ein mann, der all seine unsicherheiten, ängste, probleme und schwächen vor mir zu verbergen suchte... der würde niemals mein kerl werden. niemals, nur über meine leiche.

aber: das sind auch erfahrungen, die ich im laufe des lebens machen musste... mit 16 oder auch 18 hätte ich da noch anders gesprochen. da kannte ich mich auch selber noch nicht gut genug.


auf der anderen seite: würdest du wirklich eine partnerin wollen die dich ablehnt, weil du menschlich bist? ich hatte mal so einen partner... und ich bin saufroh, dass ich ihn nicht mehr habe.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Wie reagieren Frauen – Bekanntschaften, gute Freundinnen, neue Partnerinnen, langjährige Partnerinnen – darauf, wenn ihr mal Schwäche und Unsicherheit zeigt. Muss man als Mann all seine Unsicherheiten, Ängste, Probleme und Schwächen vor Frauen verstecken, um nicht unattraktiv zu werden, oder ist das Schwachsinn?
das ist schwachsinn.nur idioten denken mMn in geschlechterklischees.
Meint ihr, man kann der Aussage von Frauen in solchen Dingen trauen? Oder findet ihr, es ist tatsächlich so, dass es häufig Widersprüche bei dem gibt, was Frauen wirklich sagen (und auch glauben zu fühlen) und dem was sie tatsächlich fühlen?
man kann frauen genauso viel glauben oder trauen wie männern auch,da das nun mal keine frage des geschlechts ist,wie ehrlich und vertrauenswürdig jemand ist.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #6
Frauen sind natuerlich auch nur Menschen, und das bedeutet, sie..:
  • wissen manchmal nicht, was sie wirklich wollen
  • aendern ihre Meinung
  • missverstehen Zeug
  • kommen hie und da auf bescheuerte Ideen
Dagegen kann man nichts machen, aber man kann:
  • drauf vorbereitet sein (mental, finanziell, und mit einem stets gut geoelten Freundeskreis)
  • vermeiden, sich abhaengig zu machen (so dass das Drama nicht so gigantisch ist, wenn's denn schiefgeht)
  • selbst so klare Signale aussenden, dass die Frau stets weiss, woran sie mit einem ist (und dann ggf. schneller durchblickt und Problemsituationen vom Tisch sind, bevor sie zu gammeln anfangen)
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #7
Ich antworte mal nur auf deine Fragen... :zwinker:

Deswegen, an die Männer: Wie sind eure Erfahrungen mit diesem Thema? Wie reagieren Frauen – Bekanntschaften, gute Freundinnen, neue Partnerinnen, langjährige Partnerinnen – darauf, wenn ihr mal Schwäche und Unsicherheit zeigt.
Ich mag Frauen und finde sie sehr verständnisvoll und sanft. Vielleicht bin ich da durch meine Erfahrungen geprägt und ich möchte meinen männlichen Freunden da nicht unrecht tun (ich habe einen sehr guten Freund, vor dem ich auch schwach sein kann und der mich tröstet) aber bei Frauen fällt es mir oft einfacher und es fühlt sich gut an. Insbesondere in längeren Partnerschaften ist das für mich sehr wichtig. Zwar habe ich ein Bestreben, dass ich meiner Partnerin nicht zu viel von meinen Problemen abgebe (denn meine Unsicherheit ist meine Unsicherheit und ich muss mich meinen Ängsten selbst stellen) aber mich auch nicht vor ihr verschließe.

Ich glaube nicht, dass man in jahrelang währenden Partnerschaften stets eine Rolle spielen kann, denn man ist sich ja so nahe und bekommt so viel voneinander mit, dass das früher oder später einbricht. Typischerweise blicken das Frauen ohnehin sehr schnell, aber unfehlbar sind sie natürlich auch nicht. Wenn sie merken, dass jemand inkonsistent ist (daher plötzlich von starker Macker zu weinerlichen Schwächling mutiert), verwirrt die das natürlich auch. Damit will ich deine Theorie jetzt nicht befeuern, denn ich glaube nicht, dass sowas der einzige Grund für deine Trennung gewesen sein dürfte. Vielmehr geht es mir darum zu schildern, dass es Probleme erzeugt, wenn man nicht authentisch und ehrlich in einer Beziehung zueinander sein kann, denn aus deinen Überlegungen folgt ja logisch, dass du dich gegenüber zukünftigen Partnerinnen, etc. nicht mehr fallen lassen könntest, und das wäre sehr schade. Ich empfand es immer als das beste an meiner Beziehung, keine Masken mehr tragen zu müssen und schwach sein zu dürfen. Meine Partnerin hatte da auch ein gutes Repertoire an Reaktionen: habe ich einfach nur über Lächerlichkeiten gejammert, hat sie mich aufgezogen und mir vor Augen geführt, dass ich gerade aus einer Mücke einen Elefanten mache. Ging es mal wirklich um eine Sache, die zu viel für mein starkes Männerherz war, hat sie mich in den Arm genommen und getröstet. Super Sache und von daher auch nur gute Erfahrungen.

Das mich mal jemand wegen mangelndem Selbstbewusstsein, Schwäche oder meiner Erbärmlichkeit verlassen hat, kam so nie vor, bzw. erschienen mir andere Gründe stets schlüssiger.

Muss man als Mann all seine Unsicherheiten, Ängste, Probleme und Schwächen vor Frauen verstecken, um nicht unattraktiv zu werden, oder ist das Schwachsinn?
Wie bereits angedeutet, muss man die Verantwortung für seine Ängste und Probleme selbst übernehmen, als Mann wie als Frau. Und da läuft eben vieles schief. Frauen wie Männer neigen in Beziehungen dazu, sich auf ihren Partner auszuruhen und die eigenen Probleme zu gemeinsamen Problemen zu machen. Zugegebenermaßen hat man in einer Partnerschaft tatsächlich auch gemeinsame Probleme zu bewältigen, aber deshalb sollte man nicht aufhören, an seinem eigenen Charakter und seiner Persönlichkeit zu arbeiten. Zudem ist da ein anderer Mensch mit eigenen Schwächen und Problemen und man muss zusehen, was man diesem gerade zumuten kann. So gesehen ist eine Beziehung keine Einladung, seinen ganzen emotionalen Müll permanent dem Partner vor die Füße zu schütten, um es mal extrem auszudrücken.

Sich jetzt aber sämtliche Schwächen zu verkneifen, ist ja genau das andere Extrem und mindestens so schädlich. Ich denke, Frauen wollen sehen, dass man sich bemüht und Fortschritte macht, anstatt auf der Stelle zu treten und ich glaube, das macht sogar zu einem nicht geringem Maße attraktiv. Zudem baust du durch nichts mehr Vertrauen zu jemanden auf, indem du ihn deine Schwachstellen offenbahrst und Vertrauen ist in Beziehungen eine gute Sache.

So wäre mein Rat, dass du nicht in Extreme fallen solltest: geht es dir schlecht und zweifelst du an dir selbst, leite Schritte ein und mache das mit dir aus, solange deine Energie dafür reicht. Das kannst du deiner Partnerin mitteilen und wenn du eine gute Frau hast, wird sie dich von allein wieder zusammenflicken, solltest du scheitern. Fordere ihr Mitleid nicht ein, aber sei transparent mit deinen Gefühlen und Gedanken.

Und außerdem: Meint ihr, man kann der Aussage von Frauen in solchen Dingen trauen? Oder findet ihr, es ist tatsächlich so, dass es häufig Widersprüche bei dem gibt, was Frauen wirklich sagen (und auch glauben zu fühlen) und dem was sie tatsächlich fühlen?
Diese Widersprüche kommen ja gerade daher, dass man sich verstellt. Der Gedanke, so und so sein zu müssen, obwohl man eigentlich anders ist, ist stets der Auslöser für diese From von Missverständnissen. So gesehen kannst du pauschal niemandem vertrauen, der sich nicht authentisch zeigt oder bei dem es Widersprüche gibt. Vertraue den Menschen, die sich dir bewiesen haben, die gut zu dir sind und die in ihrem handeln schlüssig und stabil wirken. Niemand wird dir garantieren können, dass dir so eine Trennung aus heiterem Himmel nicht noch einmal passiert (und das du das erleben musstest, tut mir ziemlich Leid), aber ich denke, die Wahrscheinlichkeit wird geringer, wenn man von Anfang an ehrlich miteinander umgeht.

Sollte nämlich die Frau mit deinen persönlichen Problemen und Charakterschwächen nicht umgehen können, ist es auch unwahrscheinlicher, dass ihr überhaupt eine Beziehung eingehen werdet. Häufig sind es nämlich nicht die Gemeinsamkeiten, die ein gutes Paar ausmachen, sondern vielmehr die Fähigkeiten, mit den Macken und Schwächen des anderen klarzukommen und ihn trotz allem als das zu lieben, was er nun einmal ist. :zwinker:

Ich hoffe, du hast in der Zukunft mehr Glück mit den Ladies. :zwinker:
Viel Erfolg!
 
Zuletzt bearbeitet:
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #8
Es zählt für mich zu den vertrauensvollsten, verbindendsten und damit auch schönsten Momenten, wenn der Mann, in den ich verliebt bin, mir seine verletzliche Seite zeigt. Ergo, nein, Schwächen stoßen mich nicht ab, ganz im Gegenteil. Jeder Mensch hat die, und sie zu verschleiern, wäre einfach nur unauthentisch, das nehm ich niemandem ab. Natürlich kann nicht jeder Mensch mit Schwächen umgehen. Natürlich kann nicht jeder mit jeder Form von Schwäche umgehen. Ich bin mir sicher, dass manche sich damit überfordert fühlen. Ich selbst kann auch nicht mit jeder Form von Schwäche umgehen, und klar, wenn man sich verletzlich zeigt, ist das letzte, was man will, dass der andere damit nicht klar kommt und seine Konsequenzen draus zieht.

Aber irgendwie gehört das eben auch dazu, denn man will ja mit jemandem zusammen sein, dem man vertraut, bei dem man sich geborgen fühlt und bei dem man man selbst sein kann. Da muss man auch das Risiko eingehen, sich von seiner verletzlichen Seite zu zeigen, um zu sehen, ob die Person es wirklich ist oder nicht. Entweder die Beziehung reift durch sowas, oder eben nicht. Am Ende ist man jedenfalls klüger. Daher würde ich dir raten: Steh dazu, wer du bist. Alles andere ist auf Dauer massiv anstrengend und am Ende auch irgendwo eine "Lüge", weil du vorgibst jemand anderer zu sein als du eigentlich bist.
 
H Exchange
Benutzer155869  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Hast du damals in der Christenlehre nicht aufgepasst? Das Weib ist heimtückisch und verführt den Mann zu Sünde und gottlosem Fehlverhalten. Es ist dem Weibe also nicht nur grundsätzlich mit Misstrauen und Argwohn zu begegnen, es gehört auch ordentlich gezüchtigt, bis es in diese satanistischen Tempel, die sich als "Frauenhaus" tarnen, pilgert. Oder mit anderen Worten: Alles Schlampen, außer Mutti.

Muss man doch wissen. Sowas nennt sich christliches Abendland, pff.

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