• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Job Auch im Kopf Feierabend machen

*Kolibri*
Benutzer162226  Sehr bekannt hier
  • #1
Hallo ihr Lieben,
ich merke immer wieder, dass es mir schwer fällt, nach Feierabend berufliche Gedanken abzustellen. In vielen Fällen ist das nicht schlimm, denn gute Ideen sind auch unter der Dusche willkommen. In anderen Bereichen ärgert es mich aber, dass ich es nicht schaffe, abzuschalten. Da ärgere ich mich auch Zuhause noch über Kollegen, über Eltern, oder über den aktuellen Terminplan, der die ein oder andere unbezahlte Überstunde parat hält.
Ein erster Schritt um das zu ändern wäre sicherlich, wenn ich z.B. aufhöre meine Dienstmails per Handy abzurufen. Ich bin verpflichtet, einmal am Tag meine Emails zu checken. Tatsächlich tue ich es aber sicher fünf- bis zehnmal so oft. Doch auch wenn dieser Punkt völlig einfach und banal erscheint, scheitere ich bereits daran.

Wie macht ihr das denn so? Habt ihr Tipps und Strategien, wie man lernt, wirklich abzuschalten?
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #2
Hallo ihr Lieben,
ich merke immer wieder, dass es mir schwer fällt, nach Feierabend berufliche Gedanken abzustellen. In vielen Fällen ist das nicht schlimm, denn gute Ideen sind auch unter der Dusche willkommen. In anderen Bereichen ärgert es mich aber, dass ich es nicht schaffe, abzuschalten. Da ärgere ich mich auch Zuhause noch über Kollegen, über Eltern, oder über den aktuellen Terminplan, der die ein oder andere unbezahlte Überstunde parat hält.
Ein erster Schritt um das zu ändern wäre sicherlich, wenn ich z.B. aufhöre meine Dienstmails per Handy abzurufen. Ich bin verpflichtet, einmal am Tag meine Emails zu checken. Tatsächlich tue ich es aber sicher fünf- bis zehnmal so oft. Doch auch wenn dieser Punkt völlig einfach und banal erscheint, scheitere ich bereits daran.

Wie macht ihr das denn so? Habt ihr Tipps und Strategien, wie man lernt, wirklich abzuschalten?
Meinem Mann hilft ein "Feierabendritual":
- Zuerst reinkommen und 10 Minuten motzen, was heute alles doof war oder erzählen was Spaß gemacht hat, damit das dringendste aus dem Gehirn ist.
- Flasche ausspülen, Brotdose in die Spülmaschine, Tasche aus der Sicht
- Dann sich umziehen. Für Leute die keine echte Berufskleidung haben, ist es evtl sinnvoll sich solche zuzulegen.- Sprich bestimmte Hosen und Oberteile nicht in der Freizeit zu tragen und andersherum.
- Tee oder Kaffee trinken und danach etwas anderes tun.

Ich selber habe das Problem, dass ich teils freiberuflich arbeite und daher nie so ganz Feierabend habe. Ich habe einen Ideenblock. Darauf notiere ich kurz Gedanken, aber pfeile sie dann nicht aus. Aber so vergesse ich sie auch nicht.

Dem Partner kann man auch bitten, einem den Mund zu verbieten, wenn man wieder über die Arbeit redet.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #3
Edit
 
Zuletzt bearbeitet:
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Feierabend-Tee im Stehen in der Küche. Wenn der ausgetrunken ist, war Schluss mit Gedanken an die Arbeit.

Kannst du das Handy so einstellen, dass es einmal am Tag die Mails abruft und das war‘s? Und dann in der Mittagpause oder vor Feierabend einmal checken? Könnte dir ein fester Zeitpunkt helfen?
 
*Kolibri*
Benutzer162226  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #5
Kannst du das Handy so einstellen, dass es einmal am Tag die Mails abruft und das war‘s? Und dann in der Mittagpause oder vor Feierabend einmal checken? Könnte dir ein fester Zeitpunkt helfen?
Machbar ist das alles. Ich könnte auch den Account direkt ganz vom Handy löschen. Ich muss ja gar nicht ständig über neue Mails informiert werden.
All das hilft aber natürlich nicht weiter, wenn ich mich dann stattdessen einlogge, um zu sehen, ob es Antwort gab.

Es ist also tatsächlich eine reine Kopfsache, an der ich irgendwie arbeiten muss.
Die "Freizeitkleidung" ziehe ich mir Zuhause schon an. Aber da ich dann dennoch weiterarbeite, weil ich eben auch Zuhause einiges erledigen muss, fällt es mir schwer, gedanklich abzuschalten.

Ich habe schon überlegt, ob es hilft, wenn ich einfach so lange in der Schule bleibe, bis ich alles erledigt habe, damit ich Zuhause nichts mehr machen muss. Aber so wirklich Bock habe ich darauf auch nicht. Gleiches gilt für den Vorsatz "Arbeit nur im Arbeitszimmer". :ninja:

Vielleicht wäre es aber tatsächlich ein Anfang, wenn ich das konsequent verfolge und umsetze.
 
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • #6
Sport. 2 Stunden auspowern. Dann denk ich an alles - nur nicht an den Job.
 
G
Benutzer Gast
  • #7
Ich glaub, ich hab ne seltene Gabe..
PC aus, Bürotür zu, aus die Maus.
Keine Gedanken mehr an Job und Diensthandy oder SAP oder sonst was. Völlig umgeschaltet auf Privat und Freizeit. Da ist noch soviel zu erledigen, da ist jede Sekunde an die Arbeit gedacht vertane Zeit, und in der Bereitschaft auch, da wird die Birne erst angedreht, wenn das Bereitschaftshandy bimmelt
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich mache mit mir selbst morgens immer aus, was bis abends bewaeltigt sein muss, so dass ich mir das Recht rausnehmen kann, beim Heimgehen zu vergessen, dass ich ueberhaupt einen Job habe.

Andersrum gesagt, Deine Gedanken an die Arbeit im Privatleben kommen vielleicht daher, dass Du Angst hast, irgendeiner Sache nicht die noetige Zuwendung gegeben zu haben? Dem kannst Du Abhilfe schaffen, indem Du wie oben vorgehst, glaube ich.
 
Subway
Benutzer54399  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Früher hab ich meine Frau oft von der Arbeit abgeholt. Da hatten wir die einfache Regel, dass wir während der Autofahrt noch so viel über die Arbeit schimpfen können wie wir wollen, zu Hause das dann aber kein Thema mehr sein soll. Das haben wir hauptsächlich wegen ihr gemacht, weil sie auch schwer abschalten konnte, so ein wenig hat es geholfen.

Mir persönlich ist das noch nie schwer gefallen. Klar gibt es auch Tage, an denen ich den Ärger aus dem Büro mit nach Hause nehme oder eine Aufgabe gerade so interessant ist, dass ich auch zu Hause darüber weitergrübel. Das ist aber eher die Ausnahme. Ansonsten hab ich Feierabend, da werde ich nicht bezahlt.
 
*Kolibri*
Benutzer162226  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #10
Andersrum gesagt, Deine Gedanken an die Arbeit im Privatleben kommen vielleicht daher, dass Du Angst hast, irgendeiner Sache nicht die noetige Zuwendung gegeben zu haben? Dem kannst Du Abhilfe schaffen, indem Du wie oben vorgehst, glaube ich.
Interessanter Gedanke.
Ich weiß nicht, ob das wirklich so zutreffend ist. Gefühlt würde ich sagen, dass es nicht so ist. Ich glaube nicht, dass es an mangelnder Zuwendung liegt. Ich arbeite schon mehr, als ich eigentlich müsste - aber ich merke auch, dass es nicht reicht, weil die Arbeit sich türmt und ich von vielen Seiten zusätzliche Aufgaben bekomme.
Zeitgleich gibt es einige sehr fordernde Parteien. Man geht schon "die extra Meile", es wird aber immer noch mehr erwartet.

Das sind die Themen, die mich dann Zuhause weiter beschäftigen.
 
G
Benutzer Gast
  • #11

  • Off-Topic:

    [*]
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    Zustimmung x 1
    [*]Liste
  • ich wußte sofort, dass Du das bist :grin::ashamed:
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Interessanter Gedanke.
Ich weiß nicht, ob das wirklich so zutreffend ist. Gefühlt würde ich sagen, dass es nicht so ist. Ich glaube nicht, dass es an mangelnder Zuwendung liegt. Ich arbeite schon mehr, als ich eigentlich müsste - aber ich merke auch, dass es nicht reicht, weil die Arbeit sich türmt und ich von vielen Seiten zusätzliche Aufgaben bekomme.
Zeitgleich gibt es einige sehr fordernde Parteien. Man geht schon "die extra Meile", es wird aber immer noch mehr erwartet.

Das sind die Themen, die mich dann Zuhause weiter beschäftigen.
OK. Ich glaube, klare Zielvereinbarungen auch hinsichtlich der Deadlines fuer Teilergebnisse koennten dann helfen. Die koenntest Du entweder mit Dir selbst oder auch mit Vorgesetzten ausmachen. Das macht wenig Unterschied. Aber Hauptsache ist, dass Du eine Bemessungsgrundlage bekommst, die Dir gestattet, Dir selbst zu sagen, "fuer heute ist's wahrhaft fertig und man kann's jetzt bis morgen liegenlassen."
 
G
Benutzer Gast
  • #13
Und...
außer das man sich den Kopf zerbricht, was wäre wenn, führt das nicht zu einem Ergebnis. Warum, weil die privaten Gedanken dann dazwischenfunken und man auf beiden Ebenen nichts Halbes und nichts Ganzes zu Stande bringt. Konzentration auf ein Thema und dann richtig und zu Hause sollst Du Dich erholen, damit Du den nächsten Tag wieder fit bist. Dazu muss man lernen abzuschalten. Der Ansatz Handy weg und nicht noch Mails lesen ist schon mal gut.
Musik hören, Buch lesen, Bilder ansehen vom letzten urlaub sind Dinge, die man nutzen könnte. Sind Kinder da, dann sollten die Gedanken und die zeit den Kindern gewidmet werden, denn der Haushalt macht sich ja auch nicht allein. Und gelassen bleiben, die Küche macht auch kein Anderer, die wird auch so noch gut, wenn man sie mal 20 min liegen lässt...
 
littleLotte
Benutzer102949  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Ablenkung, Ablenkung und nochmal Ablenkung.
Das bewirkt bei mir manchmal Wunder. Es funktioniert auch nicht immer, aber meistens. Ich mache dann einfach nur das, was mir Spaß macht oder überlege mir schon morgens bevor ich gehe, worauf ich heute Abend Lust habe und freue mich dann auch den ganzen Tag darauf. Das ist dann wie eine After Work Belohnung und es hilft. Besonders nützlich für unter der Woche: Gute, spannende Serien gucken. Denn wenn man sich auf den Inhalt konzentriert, ist kein Platz mehr für alles andere. Und wenn ich heimkomme, habe ich auch seit Ewigkeiten die Eigenart mich in gemütliche Schlabberklamotten zu werfen. Das säubert die Seele aka "Weg mit der Arbeit, jetzt bin ich daheim und darf auch mal Unproduktiv sein".
Zumal sich bei mir auch - anders als im Studium - eine gewisse Distanz zur Arbeit aufgebaut hat. Man ist dort idR nicht aus reiner Selbstverwirklichung und Hingabe, sondern um sich sein tägliches Brot zu verdienen. Irgendwo muss die Kohle halt her. Und wenn ich mir nachts um 3 über das nächste Projekt den Kopf zerbreche, hat niemand was davon und ich als allerletzte. Und das beruhigt zusätzlich, wenn man sich das hin und wieder durch den Kopf gehen lässt.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Ich glaube, dass das nicht nur von der Person abhängt, sondern vor allem vom Job. Bei meinem Bürojob, den ich nun viele Jahre hatte, war es ganz einfach, auch nach einem harten und anstrengenden Tag einen Cut zu machen - jetzt bin ich gerade mal zwei Wochen in meinem neuen Job in der Schule und denke beinahe permanent daran. :tongue: Klar, noch ist auch alles neu und man muss viel verarbeiten... aber ich habe auch recht viele Freunde, die Lehrer sind und irgendwie dreht sich beinahe jedes Gespräch auf Partys um den Job. Scheint in dem Beruf ein recht verbreitetes Problem zu sein, dass man kaum Feierabend machen kann. Natürlich wird es da auch andere Jobs geben, die ähnlich das gesamte Leben einnehmen.
 
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*Kolibri*
Benutzer162226  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #23
In welchen konkreten Aspekten belastet es dich denn ständig darüber nachzudenken und welche Art von Gedanken ist es (z.B. eher etwas planen oder Fehlersuche/-analyse)?
Ich arbeite mit einem nicht einfachen Klientel. Manchmal ist es das Verhalten der Schüler, das mich auch nach Feierabend noch ärgert. Das ist aber mittlerweile so gut wie gar nicht mehr der Fall.
Eltern sind hingegen ein ganz anderes Thema. Manche haben eine Weltsicht, die bei mir einfach nur ein großes Fragezeichen hinterlässt. Mir wird in einem Ton gegenüber getreten, der absolut unpassend ist. Anstatt dass man (in gewissem Rahmen) dankbar ist, dass das Kind aus diversen Gründen zusätzliche Chancen der Notenverbesserung bekommt, wird versucht mich für eben diese Chancen (bzw. die Inkenntnissetzung der Eltern) anzuschwärzen.

Ich habe aufgrund des Anschwärzens keine negativen Konsequenzen zu erwarten o.ä. Aber es wurmt und ärgert mich - auch über den Feierabend hinaus.

Dazu gibt es eine extrem hohe Arbeitsbelastung. Wenn ich mir Freizeiten einplane, denke ich währenddessen meist darüber nach, was ich noch alles tun muss. Ein Abarbeiten ist aber auch nicht möglich, da es einfach zu viel ist im Moment und kontinuierlich Neues hinzu kommt.
Da wäre es in manchen Bereichen sicher hilfreich, Nein zu sagen. Und dann denkt man an noch ausstehende Beurteilungen und an die anderen guten Kollegen, die durch mein Nein noch mehr Arbeit haben...
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #24
gibt ja eigentlich nur zwei möglichkeiten: a) nichts im nacken sitzen haben, alles abgearbeitet zu haben - das ist aber nicht immer möglich. b) ablenkung, das hirn mit anderem füttern - das funktioniert bei mir am besten mit games, weil das thema interessant genug ist für mich. nach ner stunde zocken ist der kopf auch einfach erstmal frei von arbeit, das hält ne weile an. nen spannendes buch hilft auch, es braucht einfach etwas was den gedankenfluss an die arbeit erstmal unterbricht.

wichtig war für mich noch, die grenzen meiner leistungsfähigkeit selber wirklich zu akzeptieren - also nicht nur vom verstand her, sondern auch vom gefühl her. nicht "nevy, du hast schon wieder nicht alles geschafft was ansteht, da ist noch ein haufen arbeit!" sondern "nevy, das hast du gut gemacht, ne menge geschafft heute - kannst stolz auf dich sein!" - quasi ein kleiner perspektivenwechsel, der es leichter gemacht hat, das noch anstehende zu akzeptieren und es trotzdem gut sein zu lassen für den abend.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #25
Dazu gibt es eine extrem hohe Arbeitsbelastung. Wenn ich mir Freizeiten einplane, denke ich währenddessen meist darüber nach, was ich noch alles tun muss. Ein Abarbeiten ist aber auch nicht möglich, da es einfach zu viel ist im Moment und kontinuierlich Neues hinzu kommt.
Job wechseln. :ninja: Ich kenne echt nicht so viele Lehrer, die mit ihrem Beruf glücklich sind. Weniger wegen des Berufes an sich und mehr wegen der Begleitumstände. Und die, die zufrieden sind, sind dann häufig eher die, die den Job an sich auch kacke finden aber sich so gut es geht ein entspanntes Leben machen und die Ferien genießen.
 
montagfreitag
Benutzer135188  Meistens hier zu finden
  • #26
Job wechseln. :ninja: Ich kenne echt nicht so viele Lehrer, die mit ihrem Beruf glücklich sind. Weniger wegen des Berufes an sich und mehr wegen der Begleitumstände. Und die, die zufrieden sind, sind dann häufig eher die, die den Job an sich auch kacke finden aber sich so gut es geht ein entspanntes Leben machen und die Ferien genießen.
Off-Topic:
Kenne ich nur zu gut. Aber wie viele junge Leute wollen trotzdem Lehramt als Notlösung studieren, weil sie ja in der Woche "nur soundso viele Stunden in der Schule sind" und "6 Wochen Sommerferien" haben. Für mich vollkommen unverständlich und schade, dass dann die Schüler unter unmotivierten Lehrern zu leiden haben.
 
HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #27
Ein erster Schritt um das zu ändern wäre sicherlich, wenn ich z.B. aufhöre meine Dienstmails per Handy abzurufen.
Wie gehst Du mit beruflichen Mails außerhalb der Arbeitszeit um? Schaust Du Dir zuerst nur die Betreffzeile an? Liest Du alles sofort und gründlich? Ist es Dir möglich, Wichtiges von Unwesentlichem zu trennen?
 
Solloki
Benutzer43798  (43) Sehr bekannt hier
  • #28
Bevor du hier über Lösungen nachdenkst, frag dich doch erstmal: stört es dich wirklich? Und vor allem: warum?

Ich finde es keineswegs schlimm auch nach Dienstschluss noch an die Arbeit zu denken. Man kann eine Idee, auf die man im Büro nicht kam aufgreifen. Vielleicht eine morgen anstehende Präsentation schonmal durchdenken. Oder kommt im ruhigen Umfeld zu mehr als im Büro, wo ständig jemand anruft oder herein kommt.
Wirklich relevant wird es erst, wenn du dich nicht mehr erholen kannst und Ärger auf der Arbeit dich im Privaten beeinflusst. Gerade Emotionen lassen sich aber nicht so einfach abschalten. Wie du Ärger auf der Arbeit nach Hause bringst, beeinflusst dich Stress im Privatleben wiederum auf der Arbeit. Schaltest du etwa für die Arbeit "vom Privatleben ab"? Sicher nicht.

Wenn du nach Feierabend nicht mehr Schlafen kannst, deinen Partner anraunzt oder du keine Zeit mehr für deine Hobbies hast, DANN solltest du etwas tun um dich von Arbeitseinfluss frei zu machen. Das ist aber für jeden anders.
Der eine braucht körperliche Aktivität um Stress loszuwerden: Sport, Yoga, Sex. Andere wollen sich eher geistig entstressen: Zocken, Yoga, Reden. Und wieder andere lenken sich nur einfach ab: Kinder, Sex, Zocken, Fernsehen.

Wenn es dir vor allem um die mediale Erreichbarkeit geht, dann halte Disziplin. Nutze für dienstliche Anrufe und Mails ein dienstliches Handy und schalte das ab einer bestimmten Uhrzeit ab. Nimm dir keine Arbeit mit nach Hause. Fahr auf dem Heimweg einen Umweg über etwas ablenkendes: Sportstudio, Park, Lieblingseisdiele, Aussichtspunkt.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #29
Hobbys die dich ablenken helfen. Ich bin zwar auch oft nach Feierabend gedanklich bei der Arbeit. Aber Hobbys die dich Gedanklich festhalten wären Ratsam. Klettern, Ehrenamt in einer Hilfsorganisationen, Schießen, Geocashing usw
 
K
Benutzer166918  (35) Meistens hier zu finden
  • #30
Ha, das kommt mir auch bekannt vor. Mittel, die mir helfen: Ich arbeite nahezu ausschließlich im Arbeitszimmer. Konsequent. Die super seltenen Ausnahmen finden nur nach absoluten Scheißtagen statt. Telefonate führe ich auch NUR vom Arbeitsort aus (also wieder die üblichen 95%, manchmal geht's einfach nicht anders). Gammelklamotten sind auch prima, allerdings sind die auch gut für Schreibtischzeiten geeignet - da vermischt man dann ja Arbeit und "Zuhausezeit" irgendwie. Festgelegte Arbeitszeiten funktionieren bei mir einfach nicht, ich kann das leider nicht so richtig planen. Dafür nehme ich mir bewusst frei: Nach der Arbeit brauche ich erst mal was Essbares. War der Tag nicht allzu stressig, setze ich mich sofort an den Schreibtisch, arbeite konsequent und bin fertig, wenn alles erledigt ist. War der Tag eher scheiße, kalkuliere ich, wie viel Zeit ich noch benötigen werde und überschlage grob von der Schlafenzeit rückwärts. Daraus ergibt sich die maximale Freizeit, die ich mir dann auch .
Damit ich nicht ständig über Arbeitsthemen quatsche (und allen anderen auf die Nerven gehe, schließlich haben die auch ihre eigenen Arbeiten), nehme ich mir gezielt vor, meinen Freund z. B. nach seinem Alltag zu befragen und dabei irgendwas herauszufinden, also aktiv Anteil zu nehmen.
Sport oder so hilft mir beim Abschalten gar nicht, ich brauche dafür Kommunikation.
Manchmal schreibe ich mir auch Stichpunktlisten mit Dingen, die mich stressen, arbeite die gedanklich ab (finde Lösungen bzw. akzeptiere, dass etwas gerade nicht lösbar ist) und bringe damit Ordnung ins gedankliche Chaos.
War der Tag mega anstrengend, trinke ich zuhause übrigens häufig erst mal einen kleinen Becher Fertigkaffee. Irgendwie macht mich das glücklich und läutet Entspannung ein :grin:. Gönne ich mir aber nicht so oft, weil da ja immer so viel Plastik in die Tonne wandert... so kleine Rituale sind aber auch sehr dazu geeignet, mich in eine positive Stimmung zu versetzen.

Und Leuten, die nie zufrieden sind, würde ich gleich mal Stöckchen zwischen die Beine werfen: Ich allein definiere (innerhalb der Grenzen meines Arbeitsvertrags) abschließend, wann's genug ist. Alle kann man eh nicht glücklich machen, daher tausche ich mich viel mit Kollegen aus, hole Meinungen ein etc., aber von den Vorstellungen anderer mache ich meine Zufriedenheit mit den Ergebnissen nicht abhängig. Ich gebe mir Mühe, mehr kann ich nicht tun. Perfekt muss es auch gar nicht sein, gut genug reicht vollkommen aus. Pareto :zwinker:.
Diese relative Scheißegal-Haltung hilft enorm beim Abschalten. Meckernde Kritiker heben mich nämlich null an, solange ich mir nix vorzuwerfen habe. Ich höre mir das natürlich immer an, aber zu Herzen nehme ich mir die Anmerkungen nur nach gründlichem Abwägen.
Meine Kollegin kam heute recht aufgelöst bzw. wütend zu mir, nachdem sie von einem Vater über's Telefon angeschrien wurde. Ihre Aufregung konnte ich kaum nachvollziehen, weil der Vater schlichtweg die Situation nicht geschnallt und sich vollkommen im Ton vergriffen hatte. Gründe konnte er auch keine sinnvollen anbringen, damit wäre das Thema für mich erledigt gewesen. Für meine wesentlich erfahrenere und eigentlich auch überhaupt nicht unsachliche Kollegin war das viel schwieriger abzuhaken. Vielleicht geht's dir ja auch so, dass dir etwas Sturheit helfen würde.

Sorry, jetzt ist das ein ziemlicher Roman geworden. Ich kenne das nur so gut, daher hoffe ich, dass du davon vielleicht was gebrauchen kannst :smile:.

PS: Berufliche Mails und Diensthandy? Musst du die nach Arbeitsschluss noch lesen? Kannst du das Handy sonst nicht einfach bei der Arbeit lassen und dich dort um alles kümmern?
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #31
Absolut pro Ritual. Meine Therapeutin erzählte mal.von einer anderen Klientin, die jeden Abend nach dem Büro ins Auto stieg, auf einen Parkplatz auf ihrem Nachhauseweg fuhr und wieder ausstieg. Dann öffete sie die Beifahrertür und bat gedanklich alle gedanklichen Belastungen aus dem Auto raus, weil sie sie nicht mit heim nehmen wollte.
 
G
Benutzer Gast
  • #32
.....
Mir fällt es dann eher schwer, im Privatbereich dann wieder auf "Job" zu schalten, wenn ich ans Telefon gehe. Das ist alles so weg, dass ich echt nachdenken muss, was da noch gleich war.
...............
Och, das Handy ist eigentlich immer an. Aber man muss ja nicht rangehen. Außerdem ist man ja nicht immer zu Hause, dann ist das eh erledigt. Und nichts ist so wichtig, als das man es nicht am nächsten Tag erledigen könnte. Whatsapp ist auf dem Diensthandy nicht drauf. Ist auch gut so. Wird ja schon privat genug Mist mitunter verschickt.
Aber das Umschalten von privat auf dienstlich geht eigentlich in Bruchteilen von Sekunden, wenn es sein muss. Dass ist genauso wie bei dem Einloggen in die dienstlichen Programme und Accounts. Da hat ja jede Anwendung ihr eigenes Paßwort. und dann ist der Grips gefragt. Also noch hab ich die Paßwörter von 8 bis 10 Anwendungen mit mindestens 8 Stellen im Kopf und muss da nicht ins Notizbuch gucken und Paßwörter werden so alle 90 Tage pflichtgemäß gewechselt. Also meine Birne ist schon auf 64 Bit umgestellt :grin:
 
Mr. Poldi
Benutzer2610  Meistens hier zu finden
  • #33
Ich kann so gut wie nie wirklich abschalten, der Kopf arbeitet eigentlich immer.

Das ist für mich aber auch kein Problem, denn ich wüsste eh nicht was ich machen sollte wenn ich nicht arbeite bzw. an die Arbeit denke da es kaum andere Lebensinhalte für mich gibt.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #34
Bestimmte Schlusspunkte setzen und dann den Schreibtisch verlassen und auch konsequent Arbeit aus dem Abend verdammen. Das heißt, dass auch im Bett nicht nochmal irgendwas kurz quer gelesen wird oder zwischen Tür und Angel dies oder jenes getan wird. Auch das erfüllen von realistischen Tageszielen kann helfen, weil es leichter fällt die Arbeit einzustellen.

Ganz wichtig: Sich kleine Freuden für den Feierabend vornehmen, die eine Art Belohnung sind. Mein Trick für die wirklich harten Tage ist folgender: Ich nehme mir eine Kleinigkeit für den Abend vor, die mir Freude bereitet. Dabei sind diese Kleinigkeiten erstmal egal. Es geht um den Effekt der Belohnung

Soaps oder Serienschauen ist für mich fast eine Art Medizin.Es hilft mir den Alltag zu vergessen und mich für eine bestimmte Zeit in eine Parallelwelt fallen zu lassen, die weitaus relevanter ist als der Alltag
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #35
Ich kann so gut wie nie wirklich abschalten, der Kopf arbeitet eigentlich immer.

Das ist für mich aber auch kein Problem, denn ich wüsste eh nicht was ich machen sollte wenn ich nicht arbeite bzw. an die Arbeit denke da es kaum andere Lebensinhalte für mich gibt.

Das klingt zwar irgendwie ... schade, aber ich denke das ist bei mir auch so. Die Arbeit ist ein so großer Teil von mir, und durch das Homeoffice gibt es kein "wegschließen". Ich bin aber der richtige Typ dafür, ich kann gut leben mit schlechtem Gewissen :zwinker:

Gesünder wäre es, wie Nevery Nevery schön geschildert hat, wenn man sich gewissermaßen unter Druck fühlt, den Blickwinkel zu wechseln, und sich zu freuen, an dem was man geschafft hat und sich dabei erlauben, auch mal nicht alles zu schaffen.

Wenn ich es richtig verstehe, geht es aber weniger darum, dass du deinen To Do Listen nicht hinterherkommst - mein Hauptproblem durch schlichte Bummeligkeit... manchmal geht es einfach nicht, und wenn ich mich auf den Kopf stell... das akzeptieren zu lernen und Fokus auf den Ausgleich anstatt auf die Selbstkasteiung zu legen war einfach ein Lerneffekt.

Es geht mehr darum, dass du Ansichten und Äußerungen anderer nicht gut hinnehmen kannst, als dass du bis in die Nacht jeden Tag Unterrichtsvorbereitungen machst.
Wieviele Jahre bist du denn im Beruf?

Weil ganz ehrlich, nach 3 Jahren Arbeit mit Kunden als PR und Qualitätsmanagement eines Dienstleisters - in einer überschaubaren Sparte, in der Mundpropaganda quasi alles ist - habe ich meinen Glauben an die Existenz und Verbreitung von Hausverstand aufgegeben.
Das heißt aber nicht, dass mich das betreffen muss. Im ersten Jahr bin ich fast in Tränen ausgebrochen, wenn ich am Telefon grundlos angebrüllt wurde. Aber schlicht die Zeit und das Mitdenken haben meinen Blick verändert, ich fühle mich nicht angegriffen, wenn mich jemand anpampt, sondern denke heute tatsächlich, "das muss eine echt unglückliche Person sein."
Man muss sich von der schrägen Weltsicht anderer distanzieren, innerlich. Sie wollen Terz machen? Sollen sie. Am meisten hilft mir, rein emotional, mich bei meinem Kollegen auszukotzen, oder sogar bei meinem Chef, die MICH bestätigen, und sagen, dass die andern ja bitte einen Vogel haben, und meine Weltsicht völig in Ordnung ist.
Diese Bestätigung von außen, dass nicht man selbst spinnt, wenn man etwas nicht so tragisch findet, was jemanden dazu bringt hysterisch herumzuschreien, und dass man damit RECHT hat, und man völlig in Ordnung ist, das so zu sehen - das ist mir wichtig.

Sonst fange ich an, an meiner Wahrnehmung zu zweifeln, und dann lasse ich zu, dass die innere Unzufriedenheit derer, die mich anschnauzen, auf mich projiziert wird - wozu es keinerlei Recht gibt.

DIESE Distanz zu finden, und sich selbst als Person von unpassend geäußerter Kritik abzukapseln, ist die Grundlage des Überlebens im täglichen engen Umgang mit Menschen und ihren emotionalen Ausnahmezuständen.

Ich bin am Montag morgen um halb 9 per Telefon angebrüllt worden, weil eine Mail offenbar nicht angekommen war. Klar, ist unschön, aber das Wissen a) Menschen, die wissen worum es geht stehen ernsthaft hinter mir und b) eigentlich hat SIE das Problem, das verhindert, dass sie sich höflich und respektvoll verhält, nicht ich - haben dazu geführt, dass es mir gut ging. Ich habe kurz danach eine höfliche aber bestimmte Mail an sie geschrieben und siehe da, es kam eine Entschuldigung für das Vergreifen im Ton zurück.
Ein "Ich verstehe, dass Sie aufgebracht sind, aber so finden wir keine Lösung." das freundlich und mit ehrlichem Interesse vorgebracht wird, hat schon viele Situationen entschärft.

Solche Strategien zu entwickeln und sich dran zu halten führt im besten Fall dazu, dass einen die fehlenden Manieren anderer nicht mehr als eigene Probleme belasten, und DANN denkt man auch nicht ungut über sowas nach. Das ist nämlich eigentlich nicht "das Nach Hause nehmen von Jobinhalt" sondern das Aufladen fremden emotionalen Ballastes, das man nicht nötig hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #36
Off-Topic:
Ein "Ich verstehe, dass Sie aufgebracht sind, aber so finden wir keine Lösung." das freundlich und mit ehrlichem Interesse vorgebracht wird, hat schon viele Situationen entschärft.
hehe - meine lieblingsformulierung ist dann immer "Ok, Ihr Problem habe ich verstanden. Wollen wir jetzt zur Lösung kommen?" - absolut manipulativ, und genau deswegen machts mir so nen spaß :ninja:
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #37
Off-Topic:

hehe - meine lieblingsformulierung ist dann immer "Ok, Ihr Problem habe ich verstanden. Wollen wir jetzt zur Lösung kommen?" - absolut manipulativ, und genau deswegen machts mir so nen spaß :ninja:
Off-Topic:
Wo ist das denn manipulativ :zwinker: das ist mein täglich Brot :tongue:
 
Pure Honey
Benutzer42447  (38) Meistens hier zu finden
  • #38
Für mich persönlich hat es Caotica gut getroffen: Nicht unbedingt der Jobinhalt beschäftigt einen, sondern die teils geballte Ladung an Emotionen, die einem im Kontext dessen entgegen geschleudert wird, macht es manchmal schwierig. Nämlich dann, wenn man sich die Last aufladen lässt. Und zusätzlich noch der Wunsch, alles unter Kontrolle zu haben. Das klappt aber nicht, wenn man ständig mit Menschen zu tun hat :grin: Dabei darf man auch gern mal die Verantwortung zurückgeben, die einem da zugeschustert wird. Ich kann Menschen helfen und begleiten, die Verantwortung für ihr Tun, liegt letztlich jedoch nicht bei mir. Ähnlich sehe ich das bei deinem Eltern-Beispiel: Du kannst anbieten, dass das Kind seine Noten durch Zusatzaufgaben verbessern kann, sollte das aber alle brüskieren und trotz deiner Erklärungen auf Ablehnung stoßen, dann ist das eben in der Realität dieser Menschen so.

Für mich ist das Zauberwort also ebenfalls: Distanzierung. Mir hat es am besten geholfen, mit Kollegen zu sprechen, um wieder etwas Abstand in die Sache zu bringen und die Perspektive zu wechseln. Und sich klar zu werden, dass ich nicht jede mir entgegengebrachte Emotion auch annehmen und auf mich münzen muss.
Habt ihr die Möglichkeit bei besonders kniffligen Fällen im Schulalltag eine (anonyme) Fallbesprechung zu machen? Bzw. gibt es dazu teils externe Stellen, die sowas anbieten (z.B. Beratungsstellen, die auch Ansprechpartner für pädagogische Fachkräfte sind).

Für den Fall, dass die Fülle an Aufgaben zu viel war, habe ich mir vor Feierabend auch nochmal eine to-do Liste für den nächsten Tag geschrieben, da ich sonst in Versuchung geraten bin, mir in der Freizeit ständig wieder ins Gedächtnis zu rufen, was ich am nächsten Tag auf keinen Fall vergessen darf. War das Arbeitspensum quasi nicht zu schaffen, sind dann eben Dinge liegen geblieben und ich habe es bei meiner Teamleitung angekündigt. Falls also Beschwerden kommen sollten, war sie vorbereitet und ich habe auch zu verstehen gegeben, dass ich keine weiteren Aufgaben übernehmen kann. Das war für mich anfangs auch schwer auszuhalten, aber man kann sich nicht teilen.
 
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