• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Schule Bald Arbeitslos, komme mir verarscht vor

SoulOfCinder
Benutzer127320  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Moin Leute,

da es um unsere Firma nicht gut steht, werden Arbeitsverträge nicht verlängert. Große Sorge bereitet mir das nicht, da ich ab September sowieso 2 Jahre Vollzeit IT-Sicherheitstechniker machen werde, folgendes irritiert mich allerdings extrem:

Mein Arbeitsvertrag läuft zum 31.05. aus und wird nicht verlängert.

Ich habe jetzt, nach Abzug von "Miete" an meine Eltern + Spritkosten für den Arbeitsweg noch 740€. Als Arbeitsloser fallen die Spritkosten weg, ALG 1 sind 60% des letzten (12 Monate) Bruttogehalts. Mir bleiben dann noch noch 650€ nach Abzug besagter, fester Kosten (was auch NUR 90€ WENIGER SIND!)

Spinnt man das weiter, Verschleiß am Auto, Arbeitgeber zahlen 30 Cent pro Kilometer * 880km Arbeitsweg im Monat = 264€ - 100€ Sprit, die ja schon abgezogen sind = 164€ + 650€ = 814€

Ich habe also "auf die Kralle" 90€ weniger, bezieht man aber den Verschleiß am Auto mit ein, 74€ mehr als Arbeitsloser!
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Ist eben so. Meine Tante hatte nach ihrer Kündigung auch mehr Geld als zu der Zeit wo sie noch arbeiten war.
Bevor du das nächste mal eine Arbeit anfängst solltest du dir vorher mal ausrechnen, ob sich diese überhaupt lohnt.

Bei Autos kannst du mit knapp 150,000 KM Nutzungsstrecke rechnen.
Also ein Auto was 14,000 EUR kostet, kostet knapp 9,33 EUR pro 100km + 4-6 EUR Benzin je nach Verbrauch.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #3
Ich rechne dir mal vor wie das bei mir aussieht:

ALG: 820€

Lohn: 860 €[DOUBLEPOST=1395838598,1395836867][/DOUBLEPOST]Wenn ich die Rechnung wie SoulOfCinder SoulOfCinder weiterfuehren wuerde plus die unzufruedenheit mit dem Job, dann wuerde ich wohl zum Sozialschmarotzer mutieren.
 
SoulOfCinder
Benutzer127320  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #4
Naja, aber dann auch nur für ein Jahr. Dann winkt Hartz 4 und der Tag gehört dir! :kopfwand:
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #5
Das habe ich mal um den Spass ausgerechnet . Mit allen Zusatzleistungen bringt es ein Harz 4 ler auf genau das Selbe Geld wie ich es verdiene.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Das habe ich mal um den Spass ausgerechnet . Mit allen Zusatzleistungen bringt es ein Harz 4 ler auf genau das Selbe Geld wie ich es verdiene.
Wobei das ja an der wirklich miesen Bezahlung deines Jobs liegt. Ich mein, keine 1000€, entweder die bezahlen extrem mies pro Stunde oder es ist keine Vollzeit. Selbst als Zeitarbeiter für körperliche Arbeit düfte man doch auf ~9-10€ die Stunde kommen heutzutage.
 
FinalChapter83
Benutzer49550  (40) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Ich habe jetzt, nach Abzug von "Miete" an meine Eltern + Spritkosten für den Arbeitsweg noch 740€. Als Arbeitsloser fallen die Spritkosten weg, ALG 1 sind 60% des letzten (12 Monate) Bruttogehalts. Mir bleiben dann noch noch 650€ nach Abzug besagter, fester Kosten (was auch NUR 90€ WENIGER SIND!)
Sicher? Ich dachte vom Netto? Hab mein Gehalt eben durch nen Rechner gejagt und da hab ich ziemlich genau 60% vom Netto...
http://biallo.sueddeutsche.de/tz/sueddeutsche2/Soziales/ALGrechner.php#
 
SoulOfCinder
Benutzer127320  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #8
G
Benutzer Gast
  • #9
Selbst als Zeitarbeiter für körperliche Arbeit düfte man doch auf ~9-10€ die Stunde kommen heutzutage.
Von welchem Planeten kommst du denn?
9-10 Euro damit rechnen wir in BWL ja schon fast als Lohnkosten.
Ich würde sagen 6-8 EUR pro Stunde sind ein realistischer Lohn für Zeitarbeiter.
Und 5,5-7 EUR pro Stunde für Werksverträge.
 
FinalChapter83
Benutzer49550  (40) Beiträge füllen Bücher
  • #10
Extra auf der Arbeitsagentur Page noch berechnet, sind definitiv vom Netto runtergerechnet.
http://www.pub.arbeitsagentur.de/selbst.php?jahr=2014[DOUBLEPOST=1395841278,1395841083][/DOUBLEPOST]@maulepan darf ich fragen in welcher Region du wohnst? Hier liegen die Zeitarbeiter bei ca. 10€, die die das Glück haben bei BMW/Audi/MR/Krones zu arbeiten haben ~ 15,--€ (allerdings zahlen hier die Firmen den Zuschlag extra drauf, zahlen also für einen Leiharbeiter mehr als für einen normalen Angestellten)
 
T
Benutzer131691  (39) Benutzer gesperrt
  • #11
Wobei das ja an der wirklich miesen Bezahlung deines Jobs liegt. Ich mein, keine 1000€, entweder die bezahlen extrem mies pro Stunde oder es ist keine Vollzeit. Selbst als Zeitarbeiter für körperliche Arbeit düfte man doch auf ~9-10€ die Stunde kommen heutzutage.

Hier gibt es Zeitarbeitsfirmen da verdient man 7-8 Euro die Stunde.
Ich kenne 2 Männer, die haben jeweils 2 Jobs - um ihre Familien zu ernähren.
 
Blueberry
Benutzer109511  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Selbst als Zeitarbeiter für körperliche Arbeit düfte man doch auf ~9-10€ die Stunde kommen heutzutage.
Dazu kann ich aus gegebenem Anlass auch was sagen.
Von welchem Planeten kommst du denn?
9-10 Euro damit rechnen wir in BWL ja schon fast als Lohnkosten.
Ich würde sagen 6-8 EUR pro Stunde sind ein realistischer Lohn für Zeitarbeiter.
Und 5,5-7 EUR pro Stunde für Werksverträge.
Mein Freund ist ausgelernter Zerspanungsmechaniker und seit letztem Sommer arbeitslos (er beginnt im Juli eine neue Ausbildung, das tut hier nichts zur Sache).
So und er hatte vor seiner Kündigung einen Stundenlohn von 12€. Hätte er sich bei einer Zeitarbeitsfirma gemeldet, hätte er zwischen 14 und 16 € die Stunde bekommen.
Sein Papa macht den selben Job und liegt beim Stundenlohn noch deutlich darüber.
Also von wegen 6-8 € für Zeitarbeiter und 5,50 bis 7 € für einen Werksvertrag.

Ich weiß, dass oft genug schlecht bezahlt wird und viele Menschen nicht gut leben können von ihrem Lohn. Allerdings kommt es da, glaube ich, auch stark auf die Branche und die jeweilige Firma an.
Mein Freund lag mit seinen 12€/Stunde deutlich unter dem Mindestlohn, den die IG Metall für die Metallarbeiter ausgehandelt hatte. Lag daran, dass seine Firma aus Kostengründen in der Verdi ist.

Aber selbstverständlich liegen viele Menschen mit ihren Gehältern darunter und kommen kaum über die Runden und das ist nicht richtig so.
Ich empfinde es zB auch fast schon als unfair anderen gegenüber, dass ich als ungelernte studentische Hilfskraft bei meinem Job 9€/ Stunde bekomme. Ohne irgendwas gelernt zu haben, ich stecke ja noch mitten im Studium. Andere haben einen Beruf gelernt und kriegen weniger.
Und dass man mitunter mit ALG und allen Leistungen ebenso viel raus hat wie bei manchen Jobs, ist m.E. auch nicht richtig. Wo ist da dann der Anreiz, sich wieder Arbeit zu suchen?
 
SoulOfCinder
Benutzer127320  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #13
Ich bekomme, nach meiner dreijärigen Ausbildung, 1500€ Brutto, das sind 8,65€ in der Stunde. Die Freundin meines besten Kumpels studiert (seit einem Jahr) und Arbeitet als Bürohilfskraft, 8 Stunden in der Woche. Wurde vor 3 Monaten dort zu 12€/Stunde eingestellt (man beachte: Steuerfrei!!!) und bekommt ab 01.04. 14,50€ die Stunde!

Wofür zum Teufel habe ich drei Jahre Ausbildung gemacht, verdammt?!
 
Zuletzt bearbeitet:
FinalChapter83
Benutzer49550  (40) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Ich bekomme, nach meiner dreijärigen Ausbildung, 1500€ Brutto, das sind 8,65€ in der Stunde. Die Freundin meines besten Kumpels studiert (seit einem Jahr) und Arbeitet als Bürohilfskraft, 20 Stunden in der Woche. Wurde vor 3 Monaten dort zu 12€/Stunde eingestellt (man beachte: Steuerfrei!!!) und bekommt ab 01.04. 14,50€ die Stunde!

Wofür zum Teufel habe ich drei Jahre Ausbildung gemacht, verdammt?!
Gut, die Steuerfreiheit rührt sicher daher das es sich um einen Minijob handelt.
Das du als Fachinformatiker? mit 1500,--€ sicher unterbezahlt bist haben wir ja schon erörtert. Da hilft leider wirklich nur sich nen neuen Job zu suchen. Wobei wir hier auch Firmen haben da ist es nicht soooo dolle (Bsp. NETTO zahlt um die 2000,--€ - 2200,--€ brutto. Die die ich kenne sind aber um die 30 und arbeiten dort schon um die 10 Jahre...)
 
T
Benutzer131691  (39) Benutzer gesperrt
  • #15
Klar ist die Bezahlung oft unfair.
Ich kenne einen Elektriker - der verdient 2700 Euro brutto.
Hingegen kenne ich einen Akademiker, der ein Festgehalt von 2100 Euro hat - wenn er 140 Stunden Projektarbeit leistet im Monat, bekommt er einen Bonus von 200 Euro.
 
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T
Benutzer131691  (39) Benutzer gesperrt
  • #57
Off-Topic:
Die meisten Steuern zahlen die Akademiker ein, die nach dem Studium das weite suchen. Erst kosten sie dem Staat ein Haufen Geld (und ja, ein Studium ist nicht billig) und dann zieht es sie ins Ausland - und auf Menschen mit "nur" einer Ausbildung wird rumgehakt, sie leisten ja nichts!
 
Bria
Benutzer65313  Toto-Champ 2008 & 2017
  • #58
Off-Topic:
Akademiker ungleich Arzt.
Ich habe in einem Bereich studiert, der schlechter bezahlt wird als jemand, der eine Ausbildung gemacht hat, und da bin ich in meinem Freundeskreis nicht die Einzige. Geldtechnisch wünschte ich mir manchmal, ich hätte eine andere Ausbildung gemacht.
Dementsprechend viele Steuern zahle ich auch.
 
Loomis
Benutzer37188  Meistens hier zu finden
  • #59
Off-Topic:
Leute, diese gegenseitige Abwerterei, Neiderei und Zahlen-Schleuderei bringt doch nix.. Studis sind nicht besser als Leute mit Ausbildung und umgekehrt und wenn ich schon höre, wie sich Menschen gegenseitig ihren Wert absprechen, weil sie ja nichts "nützliches für die Gesellschaft tun" oder "zuwenig für die Gesellschaft leisten", kommt mir die Galle hoch. Es ist eben nicht jedem gegeben, genau das zu sein und zu werden, was gerade für die Gesellschaft "nützlich" und "wertvoll" ist und das ist auch okay so.
 
mischaccc
Benutzer90869  (30) Benutzer gesperrt
  • #60

War klar, dass du mir unterstellst, abgehoben zu sein. Bin ich aber nicht. Ich finde es lächerlich, dass du versuchst, Ausgebildete haben gleichen gesellschaftlichen Stand wie Akademiker zuzusprechen. Dem ist einfach nicht so. Sorry, aber aus meiner Sicht bringt der Arzt die Gesellschaft weiter als der Handwerker und ich erlaube mir den Vergleich, egal ob du ihn unpassend findest. Und selber bin ich ja kein Arzt, gerade mal Student, aber ich weiß zu wem ich aufschauen muss und wem ich unterm Strich mehr den Fortschritt zu verdanken habe. Und sie zahlen auch mehr Steuern, ist doch klar, sie verdienen mehr, da kommt viel mehr rum bei Umsatzsteuer und bei der Lohnsteuer. Die Uni bietet ja mehr als einen Bildungsgang, sie wird nicht allein deshalb finanziert. Das rentiert sich alles ganz schnell.
 
S
Benutzer75070  (33) Meistens hier zu finden
  • #61
Sorry, aber aus meiner Sicht bringt der Arzt die Gesellschaft weiter als der Handwerker und ich erlaube mir den Vergleich, egal ob du ihn unpassend findest.

Tatsächlich? :what: Und aus welchen Gründen?

Ich wüsste nicht, wieso ich zu Ärzten mehr aufschauen sollte als zu Handwerkern.. (Und wieso ich überhaupt zu irgendjemanden aufschauen sollte, aber das ist wohl ein anderes Thema.)
 
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #62
Dem ist einfach nicht so. Sorry, aber aus meiner Sicht bringt der Arzt die Gesellschaft weiter als der Handwerker
Nur dass der Arzt ohne ein funktionierendes Auto nicht zur Arbeit kommt - das repariert jemand mit einer Ausbildung. Er kann nicht arbeiten, wenn ihm keine Schwester zuarbeitet. - auch jemand mit Ausbildung. Er braucht Schuhe, Kleidung, Wasser, .. Alles hergestellt / gewartet von Leuten mit einer Ausbildung. Soll ich weiter machen?

Jeder hat seinen Platz in der Gesellschaft und die Reinigungskraft (ohne die der Arzt übrigens auch nicht arbeiten kann..) ist nicht weniger Wert als ein Arzt. Bevor du fragst: Ich bin Studentin mit abgeschlossener Berufsausbildung vorneweg.

Werd du erst mal erwachsen, sammel ein bisschen Lebenserfahrung und dann unterhalten wir uns nochmal. Ich wette, in 10 Jahren (oder früher, je nachdem) ist dir das Geschreibsel hochnotpeinlich.
 
N
Benutzer Gast
  • #63
War klar, dass du mir unterstellst, abgehoben zu sein. Bin ich aber nicht. Ich finde es lächerlich, dass du versuchst, Ausgebildete haben gleichen gesellschaftlichen Stand wie Akademiker zuzusprechen. Dem ist einfach nicht so. Sorry, aber aus meiner Sicht bringt der Arzt die Gesellschaft weiter als der Handwerker und ich erlaube mir den Vergleich, egal ob du ihn unpassend findest...

Sorry, bei solchen Aussagen, kann ich dich einfach nicht ernst nehmen… Lächerlich…
Ich hoffe wirklich für dich, dass du nie die Fähigkeiten brauchst die ein Handwerker, eine Krankenschwester, oder sonstiges benötigt.

Ich habe kein Studium aber Ausbildungen gemacht, arbeite jetzt bei einem Prim.DDr. und ich hatte noch NIE das Gefühl, dass er meine Arbeit nicht schätzt, im Gegenteil, würden wir sein Lebenswerk nicht SO erhalten, würde er nicht SO arbeiten können.

Es steckt doch so viel mehr dahinter, egal ob man Doktor, Magister, Aushilfskraft, Reinigungshilfe, Bachelor, Master, angelernte Person, ausgebildete Fachkraft oder Sonstiges ist….
 
TheWise
Benutzer40590  (45) Sehr bekannt hier
  • #64
Off-Topic:
Die meisten Steuern zahlen die Akademiker ein, die nach dem Studium das weite suchen. Erst kosten sie dem Staat ein Haufen Geld (und ja, ein Studium ist nicht billig) und dann zieht es sie ins Ausland - und auf Menschen mit "nur" einer Ausbildung wird rumgehakt, sie leisten ja nichts!

Das schlimme ist ja, dass aufgrund dieser Haltung niemand mehr "nur" eine Ausbildung machen will.
Ich kenne zig Unternehmen die ernsthafte Probleme haben Azubis oder junges Fachpersonal zu bekommen.
Auch wir wollten seit einigen Jahren verstärkt auf selbst ausgebildete Mitarbeiter gehen - aber man bekommt die übrig gebliebenen und die wirklich guten verschwinden nach der Ausbildung um zu studieren ;(
Frag mich wer in 10 Jahren unsere Häuser baut und dergleichen...

Sorry, aber aus meiner Sicht bringt der Arzt die Gesellschaft weiter als der Handwerker

Ich hoffe der Arzt kann wenigstens noch ein Fahrrad reparieren und gibt sich mit Wohnen in ner Höhle zufrieden :zwinker:. Wer ihm die Hilfsmittel herstellt ist dann eigentlich auch nicht mehr wichtig...
 
N
Benutzer129692  Beiträge füllen Bücher
  • #65
Ich habe mir sehr lange überlegt, ob ich mich in diese Diskussion einmischen soll. Ich möchte mit meinem Beitrag niemanden vor den Kopf stoßen, sondern zu einer sachlicheren und hoffentlich differenzierteren Diskussion beitragen.


Bedeutung von Ausbildung & Studium für die Gesellschaft

Sowohl Ausbildungsberufe als auch akademische Berufe sind meiner Meinung nach für das Funktionieren einer Gesellschaft wichtig. Das ist wie bei einem Auto: Wenn die Räder fehlen, dann kann das Auto nicht fahren, ganz egal wie gut der Motor ist. Genauso wenig kann das Auto aber ohne Motor fahren, wenn die Räder dran sind. Man braucht beides: die Räder und den Motor. Wenn man aber beides braucht, dann ist es auch schwer zu sagen, was wichtiger ist. Man kann aber sagen, was teurer ist. Das wird vermutlich der Motor sein. Aber sind die Räder deshalb weniger wichtig, nur weil der Motor (finanziell gesehen) mehr „wert“ ist?

Ihr fragt euch jetzt vielleicht, was das Ganze mit der Diskussion hier zu tun hat? Nun, wir mussten uns entscheiden, wie wir den Wert der Räder und des Motors angeben. Wir brauchten dafür einen Maßstab. Und wir haben uns dafür entschieden, als Maßstab den „Preis“ zu wählen. Wenn aber die Räder für uns eine besondere, emotionale Bedeutung haben, dann sind sie uns aber vielleicht trotzdem mehr „wert“, auch wenn der Motor teurer war. Wir müssen uns also vorher entscheiden, wie wir den Wert einer Sache bemessen: Preis, emotionale Bedeutung oder ganz anders.

Ähnlich ist es nun bei den Berufen. Ob ein Arzt oder ein Bäcker mehr „wert“ ist, hängt davon ab, wie man diesen Wert bemisst. Aber beide braucht die Gesellschaft. Wenn man krank ist und dringend einen Arzt benötigt, dann ist in dieser Situation ein Arzt sicher mehr „wert“ als ein Bäcker, weil er Menschen bei Krankheiten helfen und Menschenleben retten kann. Wenn man allerdings gesund ist, aber Hunger hat, dann ist der Bäcker mehr „wert“ als ein Arzt, weil er die Menschen mit Brot versorgt. Es hängt also davon ab, wie man den „Wert“ misst, welchen Maßstab man anlegt: „Gesundheit wiederherstellen“ oder „Hunger stillen“. Genauso könnte man auch sagen, dass ein Ingenieur noch viel mehr „wert“ sei, weil er das Leben vieler Menschen verbessern kann, indem er Dinge wie PCs, Smartphones und das Internet und dergleichen erfindet. Aber auch hier haben wir wieder einen anderen Maßstab verwendet, nämlich „die Fähigkeit, das Leben vieler Menschen zu verbessern“.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es auf den Maßstab ankommt, mit dem man den Wert einer Sache bemisst. Je nach dem welchen Maßstab man wählt, kann man zu völlig verschiedenen Schlussfolgerungen kommen. Bei eurer bisherigen Diskussion scheint es mir so, als ob ihr bislang nur über die Schlussfolgerungen diskutiert habt, ohne vorher den Maßstab festzulegen.



Ausbildung & Studium - wo verdient man mehr

Ob ein Mensch auf das gesamte Leben gesehen mit einem Studium oder einer Ausbildung mehr verdient, kann man nicht pauschal beantworten. Es gibt viele Ausbildungsberufe, bei denen man später mehr verdient als so mancher Akademiker und umgekehrt. Das sollte also nicht das entscheidende Kriterium sein, um sich für eines von beiden zu entscheiden, sondern ob die Tätigkeit, die man später ausübt, vermutlich Spaß machen wird. Denn wenn man schon vorher weiß, dass man die nächsten Jahrzehnte jede Woche denken wird „Oh ne schon wieder Montag“, dann ist es sehr wahrscheinlich der falsche Beruf. Dass einem der Beruf nicht immer Spaß macht, ist aber natürlich auch klar.



Für das Studium der Akademiker bezahlen alle Steuerzahler

Jeder Studienplatz kostet den Steuerzahler Geld, ganz egal ob er selbst studiert oder eine Ausbildung gemacht hat. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Und wie viel Geld genau hängt auch vom Studienfach ab: Die Laborausstattung für die Praktikumsversuche in einem naturwissenschaftlichen Fach ist natürlich teurer als zusätzliche Bücher in der Bibliothek für ein geisteswissenschaftliches Studium.

Allerdings sollte man bei der ganzen Diskussion bedenken, dass vor allem Universitäten nicht nur zur Ausbildung von Akademikern da sind, sondern sie dienen in erster Linie zur Forschung. So verwendet ein Professor an einer Universität im Normalfall weniger als 40-50% seiner Zeit für die Lehre. Die restliche Zeit verbringt er neben Verwaltungstätigkeiten mit Forschung. Und zu dieser Forschung leisten auch die Studenten im Rahmen ihrer Bachelor- und Masterarbeit einen nicht unerheblichen Beitrag, für den sie im Übrigen nicht bezahlt werden. D.h. jeder Student, der eine Masterarbeit schreibt, arbeitet 5-6 Monate ohne Bezahlung zu Gunsten der Allgemeinheit. (Falls ihr jetzt denkt, „Was hab ich von der Forschung?“, nun auch der Laser, der heute z.B. in jedem DVD-Laufwerk steckt und das Internet haben mal als Forschungsprojekte angefangen.)

Dieses halbe Jahr deckt aber natürlich nicht die Kosten, die durch den Studienplatz entstanden sind. Jetzt könnte man auch noch aufführen, dass Akademiker im Durchschnitt wohl weniger oft arbeitslos sind, häufiger Schreibtischtätigkeiten ausüben und daher ein geringeres Risiko für Arbeitsunfälle haben und später in Rente gehen (kein Akademiker hat genug Beitragsjahre für die „Rente mit 63“). Oder dass sich Akademiker im Gegenzug während ihrer Studienzeit finanziell einschränken müssen. Das ist aber gar nicht der entscheidende Punkt. Sondern der entscheidende Punkt ist, dass unsere Gesellschaft auch Akademiker (wie etwa Ärzte oder Ingenieure) braucht, deren Wert für die Gesellschaft sich nicht in erster Linie an den Kosten ihres Studienplatzes bemisst. Nur wenn die Menschen mit Ausbildungsberufen und akademischen Berufen an einem Strang ziehen, halten wir die Gesellschaft am Laufen.
 
S
Benutzer Gast
  • #66
War klar, dass du mir unterstellst, abgehoben zu sein. Bin ich aber nicht. Ich finde es lächerlich, dass du versuchst, Ausgebildete haben gleichen gesellschaftlichen Stand wie Akademiker zuzusprechen.

Lächerlich finde ich, dass du nicht verstehst wie eine Gemeinschaft funktioniert. Es ist die Summe aller Teile. Warum fühlst du dich von meinem Text persönlich angesprochen? Den Teil mit dem abgehoben, wobei ich das später und nicht im Kontext zu deiner Meinung geäußert habe?

Dem ist einfach nicht so.

In deinem Weltbild nicht, nein. Dein Weltbild ist aber gott sei dank nicht die unumstößliche Wahrheit. Das es anders geht, wird jeden Tag zu Hauff bewiesen.

Sorry, aber aus meiner Sicht bringt der Arzt die Gesellschaft weiter als der Handwerker und ich erlaube mir den Vergleich, egal ob du ihn unpassend findest.

Was nützt einem der Arzt, wenn er nicht praktizieren kann, weil er keine Praxis besitzt? Was nützt es dir nach hause zu kommen, wenn du gar kein Zuhause hast? Wie kann man nur so engstirnig sein und der Überzeugung sein, EIN Berufsstand könnte auch nur annähernd irgendetwas bewirken ohne von anderen Berufsständen abhängig zu seien.

Und selber bin ich ja kein Arzt, gerade mal Student, aber ich weiß zu wem ich aufschauen muss und wem ich unterm Strich mehr den Fortschritt zu verdanken habe.

Und nur weil du zu einer Person aufblickst ist die automatisch mehr Wert in der Gesellschaft? Na dann. Fortschritt? Meinst du im Handwerk würde nicht geforscht werden, entwickelt oder Dergleichen? Da ist genauso ein Fortschritt. Schau dir an, wie man Anfang der 70er gebaut hat und wie man heute baut. Aber ich begreife nicht, was es nützt im Leben einen Berufsstand zu feiern? Man kann ja gerne in seiner Arbeit aufgehen. Doch aber bitte so, dass man andere nicht diffamiert.

Und sie zahlen auch mehr Steuern, ist doch klar, sie verdienen mehr

Soll ich jetzt den Punkt zitieren, wo du anderer Meinung warst? :zwinker: Soll ich mal Arrogant sein? Du bist mir nicht gewachsen und langweilst mich fortwährend. Klingt das schön? Vermutlich wird es dir nicht gefallen, ist aber die traurige Reaktion auf deine doch sehr naive Haltung. Hier hast du ein gefühltes Dutzend, die aus Lebenserfahrung genau das Gegenteil beweisen.

, da kommt viel mehr rum bei Umsatzsteuer und bei der Lohnsteuer.

Wie gesagt bei deiner Apfel/Birnen-Theorie gehe ich nicht mit. Hast du überhaupt schon mal in eine Lohnsteuertabelle reingeschaut? Mag seien, dass zu 2500 Euro weniger Steuern anfallen als bei 4000 Euro. Liegt wohl auch an der progressiven Besteuerung in DE. Sind am Ende aber auch "nur" etwas mehr wie 400 Euro, bei STK I, ledig usw.

Da haben wir aber noch völlig außer Acht gelassen, welche Mittel ein "Großverdiener" hat seine Steuerlast zu senken. Die der dumme Arbeiter erst mal nicht hat.


Die Uni bietet ja mehr als einen Bildungsgang, sie wird nicht allein deshalb finanziert. Das rentiert sich alles ganz schnell.

Wer zahlt denn deine Uni? Deine Profs? Deine angehimmelte Elite? Vermutlich nur dann, wenn du sämtliche Kosten in DE hinten runter fallen lässt. Und selbst dann glaube ich nicht, dass es am Ende reicht. Dazu müsste alle Studierten super tolle Einkommen haben. Haben sie aber nicht. Was passiert bei Abwanderung ins Ausland? Wo finanzieren sich da die Kosten zurück?
 
E
Benutzer136286  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • #67
Lieber Threadersteller,
ich bin 17, und mache nächstes Jahr mein Abitur.
Jeden Tag habe ich Selbstzweifel und mache mir Vorwürfe, weil ich eigentlich nichts für das Gemeinwohl tue. Ich lerne sehr viel und habe relativ gute Noten (mir sind sie nie gut genug, aber im Vergleich zu anderen sind sie gut, also musst du nicht zu mir herabschauen, wie du es auf viele andere tust). Wer zahlt eigentlich diese zusätzlichen 2-3 Jahre zum Abitur? Wer zahlt Fördergelder, Stipendien, etc? Glaub mir, es kommt aufs gleiche heraus.
Ich bin es nur leid, dass es in meiner Generation so viele gibt, die entweder wahnsinnig arrogant sind oder so faul, dass sie absolut nichts tun und nur aus Mitleid der Lehrer ihr Abi irgendwie mit 3,x erhalten.
Ich kann keinen Nagel gerade in die Wand schlagen und brauche später für alles einen Handwerker, das weiß ich jetzt schon. Aber das ist okay, man muss nicht alles können! Genauso benötige ich aber auch Hilfe von einem Arzt. Das ist alles ausgeglichen!
 
SoulOfCinder
Benutzer127320  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #68
Moooooment mal. Ich bin der Threadersteller und ich habe mich aus der Diskussion hier komplett raus gehalten, ich schaue auf niemanden herab! -.-'
 
S
Benutzer Gast
  • #69
Off-Topic:
Jeden Tag habe ich Selbstzweifel und mache mir Vorwürfe, weil ich eigentlich nichts für das Gemeinwohl tue.

Ach, mach Dir doch das Leben nicht unnötig schwer :zwinker: Du bist 17 Jahre alt, Deine Aufgabe ist es, einen ordentlichen Abschluss zu machen und einen anständigen Beruf zu erlernen. Du wirst noch zum Gemeinwohl beitragen, mach Dir mal keine Sorgen... :zwinker:
 
kessy88
Benutzer51843  (35) Meistens hier zu finden
  • #70
Diese Diskussion um den Nutzen eines jeden Einzelnen bzw. der Akademiker und Nichtakademiker in der Gesellschaft hier finde ich richtig gruselig.
Jeder hat einen Platz in unserer Gesellschaft. Egal ob es die Verkäuferin, der Mann bei der Müllabfuhr, die Kitamitarbeiterin, der Arzt, Architekt oder sonst wer ist. Alle sind wichtig und alle leisten großes. Und im allgemeinen funktioniert es. Ich bin froh, dass es die Leute gibt, die hier an der U-Bahn-Endhaltestelle den Müll aus der Bahn sammeln, die Verkäuferin, die nach 20 Uhr noch im Rewe arbeitet, wo ich mir schnell noch ein Brot holen kann, ich bin froh über den Müllfahrer, auch wenn er morgens um kurz nach 5 um die Ecke biegt und ich dann wach bin und genauso bin ich froh über Lehrer an den Schulen, die Ärzte die meine Leiden heilen oder lindern und Anwälte, die mir im Notfall ein Rechtsbeistand sind.

Ich weiß ehrlich nicht, wie man darauf kommt, dass ein Akademiker mehr ins Staatssäckel einzahlt. Ich finde man kann es nicht verallgemeinern, bei Akademikergehältern gibt es sehr große Unterschiede. Ich lasse mich ja gerne korrigieren, wenn ich falsch liege, aber ist es nicht so, dass ein Akademiker im Durchschnitt (durch den späteren Einstieg ins Berufsleben) sehr viel weniger Jahre beruflich aktiv ist? Ich glaube letztendlich hält es sich die Waage mit jemanden, der nur "eine schnöde Ausbildung" gemacht hat. Da zahlt man unter Umständen schon als Azubi Steuern, je nach Verdienst. Und danach eben jahrzahntelang, bis man dann in Rente gehen darf. Aber letztendlich ist es auch egal, weil alle gebraucht werden.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #71
War klar, dass du mir unterstellst, abgehoben zu sein. Bin ich aber nicht. Ich finde es lächerlich, dass du versuchst, Ausgebildete haben gleichen gesellschaftlichen Stand wie Akademiker zuzusprechen. Dem ist einfach nicht so. Sorry, aber aus meiner Sicht bringt der Arzt die Gesellschaft weiter als der Handwerker und ich erlaube mir den Vergleich, egal ob du ihn unpassend findest.
niedlich, wirklich niedlich. aber nicht ernstzunehmen.
ich hatte auch die zeiten zu denen ich studenten als "theoretikergeschiss" eingestuft habe - ja, in der theorie ganz toll, aber schmeiss nen studi mal in nen normalen arbeitsalltag und erwarte eine auch nur durchschnittliche leistung... da kann ich nur hämisch lachen.

andererseits... selbst wenn ich es nur auf meinem bereich beziehe, die programmierung... nee, ich hätte nicht den nerv mir irgendwelche hochkomplexen algorithmen auszudenken, wäre mir viel zu öde. da bin ich doch froh dass es andere menschen gibt die genau das tun - auch wenn sie letztendlich nicht die programme schreiben oder webseiten entwickeln, ich bin froh drum. also in dem sinne haben selbst die studis ihre daseinsberechtigung, das habe ich mittlerweile auch eingesehen - und das wird nicht nur in meinem bereich so sein.

solltest du in den nächsten jahren nicht selber feststellen dass weder studis noch azubis mehr wert sind als der jeweils andere darfst du dich zu den geistig minderbemittelten menschen zählen und hast mein beileid :zwinker:
 
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