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Beendung einer Beziehung - noch schwerer als eh schon

Pavlo.Al
Benutzer156249  (25) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo Planet-Liebe-Community..
Ich habe ein Anliegen.. Ich bin jetzt seit 11 Monaten mit meiner Freundin zusammen. Es läuft zwar nichts direkt sehr schlecht, dennoch gibt es viel zu erzählen, aber ich versuche mich kurz zu fassen.

Meine Freundin leidet unter Depressionen, das war in der Anfangszeit nicht so schlimm, zwischendrin katastrophal (ritzen, weinkrämpfe, emotionale Zusammenbrüche inbegriffen), und mittlerweile wieder einigermaßen okay, bzw. im Moment spürt man fast garnichts von der Krankheit. Aber ich denke jeder wird mich verstehen wenn ich sage, dass sowas einen mit 17 ganz schön mitnimmt und das man das nicht einfach so wegsteckt... Das hat mich schon vor Monaten sehr belastet und dadurch das ich mich immer nach ihrer Aussage sehr rührend um sie gekümmert habe ist eine gewisse Abhängigkeitssituation entstanden, ich bin für sie quasi alles, Sie wüsste nicht, was sie ohne mich machen solle, so ihre Worte. Vielleicht erahnt ihr schon mein Problem.
Vor allem in den letzten paar Monaten hat sie extreme Stimmungsschwankungen (beleidigt mich manchmal einfach und ist sauer wegen den kleinsten Kleinigkeiten, ist schnell genervt, entschuldigt sich dann wieder, weint etc) und nein, sie ist nicht schwanger:ratlos:. Insgesamt geht es ihr aber mittlerweile recht gut, was, ich will mich wirklich nicht pushen, das hat sie selbst gesagt, fast allein mein Verdienst sein soll. Aber ich kann das alles auf Dauer nicht, das stelle ich von Woche zu Woche mehr fest und auch wenn ich nicht fest entschlossen bin schluss zu machen, kann ich nicht garantieren, das ich dieses ständige hin und her und einen eventuellen Rückfall oder ähnliches nochmal mitmachen kann, weil es mir auch extrem auf die Psyche geht, ich bin lustlos, oft grundlos traurig, habe generell Depressions-ähnliche Symptome, nur in sehr leichter Form.

Mein Problem kurzgefasst: Ich habe selbst im Ernstfall zu viel Angst schluss zu machen, weil ich Bedenken habe, das sie sich was antut, da sie definitiv von mir abhängig ist. Das bedrückt mich schon sehr und wenn ich nun schlussmache, bin ich der Böse, aber das lässt sich denke ich nie vermeiden, aber wenn sie sich was antut, könnte ich mir das nie verzeihen (Bitte Antworten die irgendwas in Richtung stationäre Einrichtung enthalten möglichst sparen..). Auf der anderen Seite muss ich auch ein wenig an mich denken, oder? Und ich merke das es mich psychisch sehr belastet und deshalb bin ich nun hier, weil ich nicht weiter weiß und ich echt am verzweifeln bin..

Vielen vielen Dank schonmal für alle, die mir helfen wollen und antworten :herz:
 
Strolchi
Benutzer155418  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Das klingt übeehaupt nicht toll.:schuettel:
Habe in meinem Freundeskreis auch leider so einen extremen Depressionsfall.

Ich muss es dir ehrlich sagen, wenn du Abstand brauchst dann nimm dir deie Freiheit!

So wie es klingt bist du durch ihre Abhängig zu dir auch in eine Co-Abhängigkeit rein gerutscht, der deinen psyche inzwischen auch schon kränkeln lässt.

Wenn du ihr helfen willst musst du selber stabiel sein, um ihr eine Stütze zu sein.
Vielleicht musst du "noch" nicht schluss machen.
Sage ihr ehrlich was gerade mit dir passiert, das du angst hast das du selbst krank werden könntest und deshalb weniger oft bei ihr sein kannst bzw. auch Zeiten brauchst jetzt deine Hobbys auszuleben um einfach mal frei zu sein.

Du bist während der Zeit immer ereichbar falls sie dich jetzt ganz dringend braucht.
Sonst so gut wie Möglich die Gefühle gegen der depression abkupeln von deiner Gefühlswelt. DU BIST NICHT VERANTWORTLICH WAS DIE DEPRESSION AUSLÖST, das muss dir klar werden. Das einzige was man machen kann aufmerksam zuhören und wenn es wirklich schlimm ist in eine gute klinik schicken. Bitte nicht in eine staatliche weil die aufenthalte die Leute nochmehr runter ziehen und die Aufenthalte zu kurz sind bzw. Sich nicht ausreichend für deine Freundin gekümert werden kann.


Das isz das einzige was ich sagen kann, du solltest lernen deine Freundin in zwei perspektiven sehen: Deine Freundin mit der du Spass haben kannst und einfach alles vergessen kannst:whoot::upsidedown:. Und die Depression der du einfach eine Stütze sein solltest und gut zuhören.:knuddel:

WENN IHR KEINE BEZIHUNG AUSSERHALB DER DEPRESSION FÜHRT, ODER ES NICHT MEHR KLAPT DANN MACH SCHLUSS!:frown:
[doublepost=1442262603,1442262495][/doublepost]Damit sich der Trott etwas löst, du kannst trotzdem für sie da sein nur mit mehr Abstand.

Wichtig erkläre ihr das genau, dass nicht sie schuld ist sondern die Situation und was dazuführt
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #3
Hi Pavlo,

ich denke, Du hast den Großteil der Problematik schon extrem gut erfasst und erkannt. Und auch den für Dich richtigen Schluss gezogen: Du fühlst Dich nicht in der Lage, einen weiteren Depressionsschub noch einmal mitzumachen. Mehr noch: auch jetzt fühlst Du Dich unwohl in der Ungewißheit, ob und wann vll der nächste Schub kommt.
Bist Du deswegen ein egoistisches A***loch? Definitiv nein! Du hast völlig Recht damit, dass auch Du ein selbstbestimmtes Leben hast und dass auch Du Dich selber vor einer eventuellen Co-Abhängigkeit schützen darfst und solltest.
Und mit noch etwas hast Du Recht: Ihr seid jetzt schon nicht auf Augenhöhe, sie ist offensichtlich in einem gewissen Maß schon von Dir abhängig. Selbst wenn jetzt für längere Zeit kein akuter Depressionsschub mehr kommt: aus Eurem Rollenverhalten kommt Ihr auch nur schwer wieder heraus.

Daher kann ich Deinen Entschluss und Deine Gefühle gut verstehen!

Aber: habt Ihr eigentlich schonmal darüber gesprochen, was Du uns hier erzählt hast? Weiß sie auch nur ansatzweise, wie es Dir geht und wie es um Euch steht?
Depressive sind krank, aber nicht dumm. Depressive sind viel mit sich selber beschäftigt, das heißt aber nicht, dass jegliches Empathievermögen komplett abgeschaltet ist. Daher sollte man sie auch nicht so behandeln, also dumm/unwissend lassen und durchaus auch über eigene Gefühle berichten.

Wenn solch ein Gespräch Euch nicht weiter bringt oder Deine Gefühle/Vorbehalte gegenüber der Beziehung sich nicht ändern, dann solltest Du es auch möglichst schnell beenden,
Den guten oder perfekten Zeitpunkt, die Beziehung zu beenden, wird es ohnehin nicht geben. Es wird sie wahrscheinlich ins Mark treffen und ihr evtl. den Boden unter den Füßen wegziehen. Aber da müsst Ihr durch, jeder Tag länger ist im Nachhinein ein Tag unnötige Quälerei. Also sei ehrlich und fair, soweit es Dir möglich ist und zögere es nicht unnötig hinaus.
Was Du machen könntest: versuche heraus zu finden, ob sie zu dem Zeitpunkt, an dem Du es beendest, Hilfe und Unterstützung hat. Freundin, Eltern, Geschwister,... Also jemand, dem sie vertraut, wo sie evtl. auch mal paar Tage unterkriechen kann.
Für Dich finde ich wichtig: biete ihr nicht aus falsch verstandener Hilfsbereitschaft oder gar Mitleid weiter Deine Unterstützung an. Damit löst Du ihre Probleme nicht und setzt Dich selber weiter unter Druck. So hart es auch klingt: ein völliger Kontaktabbruch wird Euch Beiden helfen, besser mit der neuen Situation klar zu kommen.
 
Strolchi
Benutzer155418  Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Depressive sind krank, aber nicht dumm. Depressive sind viel mit sich selber beschäftigt, das heißt aber nicht, dass jegliches Empathievermögen komplett abgeschaltet ist. Daher sollte man sie auch nicht so behandeln, also dumm/unwissend lassen und durchaus auch über eigene Gefühle berichten.

Da muss ich dir absolut aus eigener Erfahrung recht geben
 
Pavel Nedved
Benutzer122263  (33) Meistens hier zu finden
  • #5
Wenn du dich trennen willst, dann tue das in einer sehr wertschätzenden Weise. Schmerzen wird sie oder so haben, aber du kannst viel Druck aus dem Kessel nehmen indem du deine Entscheidung gut und wohlwollend kommunizierst.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #6
Ist sie in Therapie? Wenn ja, bitte den Therapeuten dringend um ein Gespräch mit dir. Frag, wie du vorgehen solltest, wenn du Schluss machen solltest, und auch, wie du dich selbst schützen kannst, wenn ihr zusammen bleibt.


Wenn du dich dazu entscheidest, Schluss zu machen, solltest du unbedingt vorher eine Freundin oder so von ihr informieren und am besten auch dafür sorgen, dass diese Person da ist direkt danach. Vielleicht auch während dessen schon. Einfach, damit jemand da ist, dem sie vertraut, und sie in ihrem ersten Schmerz auffangen kann. Sollte sie mit Selbstmord drohen, ruf auch die Polizei und sag ihnen, dass deine schwer depressive Freundin mit Selbstmord droht und du dir sorgen machst.

Sollte sie sich etwas antun, mach dir klar, dass es nicht deine Schuld ist. Weder ritzen, noch der Extremfall Selbstmord. Es wäre ihre Entscheidung, und du bzw das Schluss machen wäre wahrscheinlich "nur" der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt.
 
Pavlo.Al
Benutzer156249  (25) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Vor einigen Tagen war ich bei ihr und war halt ein wenig abweisend, nicht absichtlich aber es schwirrte mir halt dauerhaft im Kopf rum. Daraufhin fing sie nach einiger Zeit an zu weinen (schien ein Anfall von Depression zu sein) und ich konnte sie nur schwer wieder beruhigen. Sie sagte währenddessen, ich solle sie nicht verlassen, ich wäre ihr ein und alles.. Das macht mir die Sache ebenfalls echt nicht leichter. Ich habe ihr gesagt ich muss mal 1-2 Tage nachdenken über alles. Jetzt hat sie natürlich angst das ich schluss mache. Aber ich denke mir einerseits, Es jetzt schon zu beenden wäre hart und es würde sie in die Wüste schicken auf gut deutsch, aber wenn ich es jetzt wo ich die gelegenheit habe meine situation und mein Vorhaben kundzutun nicht tue, und es weiter herauszögere, dann wird es doch noch schlimmer oder? :/ ich weiß wirklich nicht SchafForPeace SchafForPeace Mark11 Mark11 Strolchi Strolchi
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #8
Das würde definitiv noch schlimmer werden für sie. Erst scheinbare Sicherheit, und dann doch ein riesiger Schlag in die Fresse (auf gut deutsch). Das ist noch schmerzhafter, als eh schon.

Beende die Sache, wenn dich nur noch die angst vor einem Selbstmord oder anderen Sachen ihrerseits davon abhält. Sag ihr dann, dass du mit ihren Depressionen nicht mehr klarkommen kannst und es dich so langsam ebenfalls runter zieht und du dich schützen möchtest. Sag ihr auch, dass du weißt, dass sie nichts für die Krankheit kann und sie sich keine Vorwürfe deswegen machen soll.
Schuldgefühle und Selbstvorwürfe plagen viele Depressive, vielleicht nimmt da das Aussprechen zumindest etwas die Wucht dieser Vorwürfe, die sie sich machen wird.
 
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