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Biddeschön, ich bin psychisch gestört!

Jolle
Benutzer53548  (36) Meistens hier zu finden
  • #1
So langsam krieg ich hier echt das Kotzen und muss meinen Seelenmüll mal abladen.

Ich hab gerade nen Haufen Probleme die mich zur Zeit voll einholen und die ich sonst immer schön verdrängen konnte.

Ich find mein Studium scheiße. Ganz ehrlich, es ist einfach nicht so geil. Ich studier Pädagogik. Ich hab mein Abi auf nem Fachgymnasium für den Bereich gemacht und fand das immer total super aber jetzt?! Es ist zum Kotzen langweilig, ich geh fast nie hin weil ich nach 10 Minuten Vorlesung eh abschalte, die Seminare sind total bescheuert und allgemein interessieren mich die Themen gerade mal nicht so. Also ansich, ja, ist es ganz interessant. Allerdings ist es einfach zu theoretisch. Ich könnte, wenn ich wollte, jeden Tag tausende Texte lesen, die so scheiße und kompliziert geschrieben sind, dass ich entweder eh nichts schnall oder einfach dann keinen Bock mehr hab.

Ich hab allerdings keine Alternative. Es gibt keinen Plan B. Es gibt hier kein anderes gutes Studienfach für mich, ich hab keine Idee für ne Ausbildung die ich machen könnte, da ich anscheinend einfach keine Interessen habe, ich hab quasi GAR nichts. Schön. Ich hab jetzt seit dem ersten Semester hier meine eigene Wohnung, die total super ist. Würde ich Studium abbrechen müsste ich hier raus, hätte gar nichts, müsste wieder zu Hause bei Mama ins Superkaff ziehen und würde da ganz alleine hocken, weil alle meine Freunde weggezogen sind.

Momentan ist Klausurenphase und ich hab ÜBERHAUPT keinen Bock IRGENDWAS zu machen. Ich gammel hier rum, les halt mal nen Text und mach halt irgendwie, aber im Prinzip ... viel is das nicht.

Wirklich Freunde hab ich jetzt hier auch noch nicht. Also ich hab schon Leute hier kennengelernt mit denen ich klar komme und ich könnte mir auch auf jeden Fall Freundschaften hier aufbauen, wennich mich denn mal bemühen würde. Aber nicht mal das kann ich im Moment. Ich hab keine Lust was zu unternehmen. Ich hab keinen Bock zu feiern, mich hier mit irgendwem zu treffen. Ich mittlerweile am liebsten alleine, sitz in meiner Wohnung und guck mir irgendwelche Filme an um dann abends unproduktiv wieder ins Bett zu gehen. Toll.

Ich warte die ganze WOche nur aufs Wochenende, dass ich nach Hause kann zu meiner Mama und meinem Freund. Das ist echt das einzige.

Dazu kommen noch psychische Probleme. Mal abgesehen davon, dass ich ne Panikstörung mit Agoraphobie habe und somit Angst vorm Zug/Busfahren habe, bin ich anscheinend auch sonst noch n bisschen gestört. Mir ist seit einigen Monaten ständig kotzübel. So richtig doll schlecht und ich weiß nich warum. Schwindelig auch mal, Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit ohne Ende, keinen Bock auf gar nichts, bin total müde obwohl ich genug schlafe, mitlerweile kommt sogar leichte Atemnot dazu. ICh war auch schon beim Arzt, Blutuntersuchungen, Schilddrüse oder so, aber nö, natürlich ist alles in Ordnung. Ich wünsche mir man hätte was gefunden, sodass ich einfach Tabletten gekriegt hätte und zack, alles gut. ICh hab das Gefühl mir schnürts dir Luft ab und ich könnte jeden Moment total ausrasten. Und irgendwie ist niemand für mich da.

Also klar, ich hab Freunde denen ich meine Probleme auch erzählen kann. Aber ich will ihnen nicht jedes Mal die selbe Scheiße erzählen. "WIe gehts dir denn heute Jolle?" "Ja, irgendwie ist mir total schlecht und so, Uni is auch nicht so toll." "Und was machst du heute noch?" "haha, nichts, wie immer." Grandios.

Ich bin 22 Jahre alt. Was isn das für ein Scheiß hier?! Ich weiß überhaupt nicht worauf ich hinarbeite. In den Semesterferien muss ich n Praktikum machen, in nem Jugendzentrum. HAb ich auch eigentlich überhaupt keine Lust drauf. Aber ich muss ja. Ich bin gegenüber Fremden eher zurückhaltend und vielleicht komm ich durch JUZ mal so n bisschen ausm Arsch. Aber wer weiß. Wenn ich dran denke dass ich dahin muss denke ich mir schon "Och nöö...".

Dann mein Freund. Eigentlich bin ich glücklich mit ihm. Bis aufn paar sexuelle Probleme läufts. Aber zur Zeit fühl ich mich vernachlässigt. Eben weils mir einfach schlecht geht. Er ist kein MEnsch großer Worte, vielleicht machts auch der Bildungsunterschied, soweit bin ich schon um das zu denken. Wenn ich mich dann mal bei ihm ausheul kommt eigentlich auch nur ein bemitleidendes "Och Schatz, oh nein!" Ja. Toll. Ich hab das Gefühl mich mit niemandem richtig drüber unterhalten zu können weils entweder schon so ausgelutscht ist oder weil dann eben nicht wirklich was drauf zurück kommt. Ich würde mir gerade von meinem Freund Unterstürzung erhoffen, aber ich glaube er nimmt das entweder nich so ernst oder peilt die Lage einfach nicht so.

Ach man. Und jetzt hock ich hier, muss eigentlich für ne Klausur lernen, aber KANN einfach nicht. Mag sich doof anhören, aber icH KANN nicht. Ich seh die Texte hier und hab keine "Kraft" sie zu lesen. Scheiße ey, ganz ehrlich. Nicht mal heulen krieg ich gerade hin, obwohl das vielleicht mal befreiend wäre.

Kann mich mal wer aufmuntern und alles gut machen?! :geknickt:
 
G
Benutzer Gast
  • #2
:knuddel_alt:


Schätzchen, haste mal überlegt zur Studierendenberatung zu gehen? Ich glaube, dass sich bei dir einige Problemchen gegneseitig unterstützen und dass du gar nicht weißt, wo du anfangen sollst. Vielleicht kann da jemand, der sowas öfter hört/macht ein wenig unterstützend eingreifen!
 
SpeedyMaus
Benutzer78066  (46) Sehr bekannt hier
  • #3
:knuddel:

Wenn ich mit einem Handstreich alles bei jedem wieder gut machen könnte, dann hätte ich mich darin schon selbständig gemacht.

Ich kann mir vorstellen, daß Du sher down bist: an wirklich allen Fronten gleichzeitig "kämpfen" zu müssen; nicht ein Feld zu haben, auf das Du Dich zurückziehen könntest, wo die Welt in Ordnung ist ....

Die meisten Probleme, die man verdrängt, holen einen wieder ein. Aber wenn das alles zeitgleich erfolgt ....

Wie weit bist Du mit dem Studium? -- Siehst Du denn den Ausblick, daß es für Dich besser wird, wenn das Studium um ist? Wenn die Durststrecke vorbei ist? Oder wird das nachher im Beruf ähnlich sein?

Dein körperliches Unwohlsein ohne Befunde vom Doc wird bestimmt seelisch-emotional gesteuert. Da gibt´s keine Tabletten und Mittelchen gegen. Vielleicht mußt Du einfach mal raus aus der Tretmühle?

Dann mein Freund. Eigentlich bin ich glücklich mit ihm. Bis aufn paar sexuelle Probleme läufts. Aber zur Zeit fühl ich mich vernachlässigt. Eben weils mir einfach schlecht geht. Er ist kein MEnsch großer Worte, vielleicht machts auch der Bildungsunterschied, soweit bin ich schon um das zu denken. Wenn ich mich dann mal bei ihm ausheul kommt eigentlich auch nur ein bemitleidendes "Och Schatz, oh nein!" Ja. Toll. Ich hab das Gefühl mich mit niemandem richtig drüber unterhalten zu können weils entweder schon so ausgelutscht ist oder weil dann eben nicht wirklich was drauf zurück kommt. Ich würde mir gerade von meinem Freund Unterstürzung erhoffen, aber ich glaube er nimmt das entweder nich so ernst oder peilt die Lage einfach nicht so.

Du sagst EIGENTLICH bist Du glücklich mit ihm. Und uneigentlich? Welche Unterstützung erhoffst Du Dir von ihm? Vielleicht weiß es nicht, was er Dir geben soll?
Ich weiß, daß Du getröstet werden möchtest; in den Arm genommen werden möchtest? Sag´s ihm, was Du gerne hättest!?!

Alles Liebe und Gute für die Jolle!!

P.S.: Gönn´ Dir lieber eine Lernpause. Jetzt wird das wahrscheinlich nichts bringen. Dur wirst hundertmal den Text lesen und nicht mehr wissen, was drin steht, wenn Du gedanklich ganz woanders bist.
Verschieb´s lieber noch (nicht unter Druck).

Ich weiß, Bücher unters Kopfkissen und dann nachts drüber schlafen helfen auch nicht weiter .....
 
Ört
Benutzer56969  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Jolle, mein Herz, ich wusste nicht, dass es so schlimm ist. Du weißt hoffentlich, dass ich mir das auch jeden Tag gerne aufs neue anhöre, dafür sind doch Freunde da.

Ich bin auch der Meinung, dass du vielleicht mal zur Studienberatung gehen solltest, dafür ist die doch da. Lernpause ist auch ne gute Idee.... Du weißt, ich kann dir nicht viel raten. Wegen deinen Angststörungen (das klingt ja gemein...) solltest du dir vielleicht eine Therapie verschreiben lassen (kann man das?).

Schätzelein, ich bin immer für dich da. Ich hoffe, du weißt das.
 
Luc
Benutzer72912  (37) Meistens hier zu finden
  • #5
Was war denn deine Motivation, Pädagogik zu studieren? Also was hat dich dazu bewegt, diesen Studienplatz zu belegen?

Dass du zu nichts mehr Lust hast und dich gerade mit niemanden anfreunden möchtest halte ich auch etwas für ein kritischer Punkt.

Andere Menschen wissen meistens nicht, wie sie mit deinen Problemen umgehen sollen. In der Regenbetrifft es sie, aber besonders darauf eingehen wollen sie nicht, damit ihr Eigene Stimmung nicht getrübt wird. Wenn sich dein Freund bemüht, dir gut zu tun, dann sei ihm nicht böse. Nicht alle sind für das geschaffen.

Ich denke es gilt erstmals herauszufinden warum du jetzt unglücklich bist. Ist es weil du eine Ausbildung machst, obwohl du sie gar nicht willst? Oder ist es etwas anderes was dich so antriebslos macht?

Am besten, du leistest dir einen Therapeuten, wenn es nicht bessert. Wegen dem bist du nicht "psychisch gestört". Du hast bloss Seelische Probleme, welche man anschauen sollte, befor sie sich vershlimmern. Wann hat es denn angefangen?
 
G
Benutzer73935  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Ganz ehrlich? So wies ausschaut kann dir keiner helfen, ausser dir selbst. Dein Freund & deine Freunde scheinen dir ja auch keine guten Tipps mehr geben zu können.

Was du brauchst, ist der Knackpunkt an dem du einsiehst das du dich selbst aus dieser Scheiße wieder rausarbeiten musst - Zähne zusammenbeissen und durch.

Wenn einem das Studium nicht gefällt ist das natürlich scheiße, aber vielleicht gefällt es dir ja wieder besser wenn dein Leben insgesamt besser läuft. Das mit dem Praktikum hört sich doch schonma ganz gut an oder? :smile: Und selbst wenn du am Anfang "Och nää.." denkst, kann es doch sein das es sich trotzdem lohnt und du da wirklich Spaß hast :zwinker: So gehts mir jedenfalls dann oft.


Worauf du hinarbeitest? Auf bessere Zeiten. Und die kommen. Mit Sicherheit. Denk nicht zu viel drüber nach, letztendlich wissen wir alle nicht auf was wir hinarbeiten.
 
Jolle
Benutzer53548  (36) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #7
:knuddel_alt:


Schätzchen, haste mal überlegt zur Studierendenberatung zu gehen? Ich glaube, dass sich bei dir einige Problemchen gegneseitig unterstützen und dass du gar nicht weißt, wo du anfangen sollst. Vielleicht kann da jemand, der sowas öfter hört/macht ein wenig unterstützend eingreifen!

Ich weiß nicht. Studienberatung? Meine persönlichen Probleme will ich da nicht so aufn Tisch legen.
Klar, ich könnte da mit den Studienproblemen vielleicht hingehen. Aber was soll ich da sagen? "Moin, ich finds irgendwie echt scheiße hier." Dann werden die fragen ob ich mich nicht für n anderes Fach interessieren würde und wenn ich dann nein sage, dann is das eh gegessen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mir nen nochmaligen Studienanfang einfach nicht leisten kann.

Ich kann mir vorstellen, daß Du sher down bist: an wirklich allen Fronten gleichzeitig "kämpfen" zu müssen; nicht ein Feld zu haben, auf das Du Dich zurückziehen könntest, wo die Welt in Ordnung ist

Ja, das ist es eben. Es kommt gerade alles auf einmal und damit kann ich überhaupt nicht umgehen :geknickt:

Wie weit bist Du mit dem Studium? -- Siehst Du denn den Ausblick, daß es für Dich besser wird, wenn das Studium um ist? Wenn die Durststrecke vorbei ist? Oder wird das nachher im Beruf ähnlich sein?

Ich bin jetzt im 2. Semester und das ist bald vorbei. Und wie das nach dem Studium ist weiß ich nicht. Ich hab noch keine wirkliche Perspektive. Ich werd wohl durch Praktika rausfinden müssen, welcher Bereich mir liegt. Das ist aber auch meine Angst. Was ist denn, wenn das alles einfach überhaupt nichts für mich ist und ich irgendwann einfach nen Berg NICHTS vor mir liegen habe?!

Du sagst EIGENTLICH bist Du glücklich mit ihm. Und uneigentlich? Welche Unterstützung erhoffst Du Dir von ihm? Vielleicht weiß es nicht, was er Dir geben soll?
Ich weiß, daß Du getröstet werden möchtest; in den Arm genommen werden möchtest? Sag´s ihm, was Du gerne hättest!?!

Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht.
Ich wünsch mir einfach mehr Gespräche. AUch so ganz allgemein haben wir da keine sonderlich tiefgründigen Dinge. Er IST halt einfach nicht so. Das weiß ich auch, das weiß ich lange. Ich weiß, dass er halt einfach kein Mensch großer Worte ist und nicht weiß, was er so sagen soll. Aber irgendwie stört mich das jetzt, weil ich doch so gerne Hilfe von ihm hätte, die er mir halt einfach nicht geben kann. Es ist ja nicht seine Schuld. Aber wahrscheinlich bin ich gerade so ekelig drauf, dass ich halt irgendwie an ihm rumnörgel obwohl ers nicht verdient hat. Was weiß ich.

Wegen deinen Angststörungen (das klingt ja gemein...) solltest du dir vielleicht eine Therapie verschreiben lassen (kann man das?).

Ja. Also um diese Panikgeschichte gehts mir gerade auch gar nicht sooo. Klar, das ist noch mal ein Berg oben drauf. Aber das ist gerade nicht so schrecklich wie der andere Scheiß.

Ich dachte auch eigentlich immer, wenn ich jetzt zum Psychologen geh, dann hab ich dem ja eh nichts zu erzählen. Keine Ahnung was bei mir alles los ist, eigentlich gehts mir ja gar nicht so schlecht. Aber jetzt wo ich mir wirklich mal Gedanken drüber mach und alles hoch kommt ist da doch einiges zu

Was war denn deine Motivation, Pädagogik zu studieren? Also was hat dich dazu bewegt, diesen Studienplatz zu belegen?

Ganz ehrlich? Keine Ahnung.
Also erst wars so, dass ich nachm Abi auf keinen Fall von zu Hause weg wollte. Ich wollte unbedingt bei meiner Mutter bleiben. Das hat seine Gründe. Dann hab ich nen Ausbildungsplatz zur Industriekauffrau bekommen. Nach langem Überlegen bin ich zur Entscheidung Studium gekommen. Ich wusste genau, die Ausbildung passt KEIN Stück zu mir, das wäre GAR nicht gegangen. Also dachte ich mir, gut, ja, ich will studieren.
Und wie gesagt, ich hatte Pädagogik/Psychologie schon in der Schule und mochte das immer, also hab ich einfach mal das Fach gewählt. Notlösungsmäßig, jetzt so im Nachhinein, wahrscheinlich :geknickt:

Ich denke es gilt erstmals herauszufinden warum du jetzt unglücklich bist. Ist es weil du eine Ausbildung machst, obwohl du sie gar nicht willst? Oder ist es etwas anderes was dich so antriebslos macht?

Was mich unglücklich macht? Mein Studium ist scheiße, ich weiß nicht ob das überhaupt das richtige für mich ist, meine Freunde sind alle weg, ich fühl mich alleine obwohl ichs überhaupt nicht sein müsste, mir ist ständig schlecht was mich unglaublich ankotzt und es will nicht weggehen, ich muss so viel lernen aber KANN einfach nicht, ich vermiss mein zu Hause, ich weiß es nicht. Ich find mich selbst gerade irgendwie echt ätzend.

Am besten, du leistest dir einen Therapeuten, wenn es nicht bessert. Wegen dem bist du nicht "psychisch gestört". Du hast bloss Seelische Probleme, welche man anschauen sollte, befor sie sich vershlimmern. Wann hat es denn angefangen?

Also die Panikstörung (Zugangst) hat angefangen, da war ich etwa 16. Die Gründe weiß ich auch glaub ich.

Und diese ganze Übelkeitsgeschichte hat vor ein paar Monaten angefangen. Insgesamt kam die absolute Unlust im 2. Semster. Ich hatte auch vor kurzem ne 3 wöchige Phase, die so schlimm war, dass ich echt NUR zu Hause in meiner Wohnung saß und GAR nichts gemacht habt. Einfach nichts.

Was du brauchst, ist der Knackpunkt an dem du einsiehst das du dich selbst aus dieser Scheiße wieder rausarbeiten musst - Zähne zusammenbeissen und durch.
.....
Worauf du hinarbeitest? Auf bessere Zeiten. Und die kommen. Mit Sicherheit. Denk nicht zu viel drüber nach, letztendlich wissen wir alle nicht auf was wir hinarbeiten.

Ja, Zähne zusammenbeißen und durch, denk nicht so viel drüber nach ... das lässt sich als Außenstehender immer sehr leicht sagen. Sag mal nem Alkoholiker "Ja, ist scheiße dass du trinkst, hör doch einfach mal auf". Ist vielleicht nicht der beste Vergleich und ich weiß ja, dass du das sichelrich nicht böse meinst. Aber ich bin ein Mensch, der sich den ganzen Tag GEdanken um irgendwas macht. Das ist mit Sicherheit nicht immer gut. Aber so bin ich. Ich kann das nicht abschalten, auch wenn ichs gerne würde.

Wenn einem das Studium nicht gefällt ist das natürlich scheiße, aber vielleicht gefällt es dir ja wieder besser wenn dein Leben insgesamt besser läuft. Das mit dem Praktikum hört sich doch schonma ganz gut an oder? :smile: Und selbst wenn du am Anfang "Och nää.." denkst, kann es doch sein das es sich trotzdem lohnt und du da wirklich Spaß hast :zwinker: So gehts mir jedenfalls dann oft.

Ja ich hoffe total, dass es gut werden wird! Da muss ich halt einfach abwarten. Vielleicht zieht mich das wieder n bisschen hoch.
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Ich weiß nicht. Studienberatung? Meine persönlichen Probleme will ich da nicht so aufn Tisch legen.
Klar, ich könnte da mit den Studienproblemen vielleicht hingehen. Aber was soll ich da sagen? "Moin, ich finds irgendwie echt scheiße hier." Dann werden die fragen ob ich mich nicht für n anderes Fach interessieren würde und wenn ich dann nein sage, dann is das eh gegessen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mir nen nochmaligen Studienanfang einfach nicht leisten kann.

Ganz ehrlich; Ich glaube nicht, dass es dir weiterhilft, deine persönlichen Probleme NICHT irgendwo auf den Tisch zu packen.
 
L
Benutzer76959  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Ich glaube, wenn du vor entsprechenden Praktika schon eingrenzen kannst, was dir Spaß bereiten könnte, stehst du am Ende garantiert nicht vor dem Nichts. Es ist eben in deiner Situation nur wichtig, nicht Hals über Kopf zu handeln. Und das du deine Nische bisher nicht gefunden hast, würde ich nicht überbewerten. Durch äußere Umstände heutzutage spürt man einfach einen gewissen Zwang jetzt unbedingt unter Lohn und Brot zu stehen. Die Angst, den Einstieg zu verpassen ist wichtig, um sich aufzuraffen und Initiative zu ergreifen. Das sollte jedoch nicht im Mittelpunkt bei der Jobsuche stehen! Nimm dir jetzt einige Wochen Zeit, um dich im Internet zu informieren und entsprechende Lektüre zu lesen. Du wirst potenzielle Bereiche in denen du tätig werden möchtest 100% eingrenzen können. Und dann? Machst du eben einige Praktika. Nichts dabei. Selbst wenn du erst nach zig Praktika merkst "Das ist etwas für mich", so war es die "vergeudeten" Monate doch wert. Es fällt eben nicht jeder/jedem alles in den Schoß. Stehe lieber dazu, ein wenig länger nach dem optimalen Beruf gesucht zu haben. Dann lebst du immer noch besser, als Mitabiturient XY, der nur des Geldes wegen schnell einen Ausbildungsvertrag unterschrieben hat, sich im Nachhinein aber kein bisschen wohlfühlt.
 
Jolle
Benutzer53548  (36) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #10
Ganz ehrlich; Ich glaube nicht, dass es dir weiterhilft, deine persönlichen Probleme NICHT irgendwo auf den Tisch zu packen.

Ja, das meinte ich auch nicht. Ich meinte damit nur, dass ich nicht bei ner Studienberatung sitzen will und der von meinen ganzen Problemen außerhalb von Uni erzählen will.

Ich hab hier Nummern von Psychologen rumliegen. Da werd ich dann wohl Montag mal alles durchtelefonieren.
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
:knuddel:

Ich lehn mich jetzt mal ein bißchen aus dem Fenster, nich böse nehmen... Hab nur in meinem Umfeld leider sehr Ähnliches erlebt und bin da ws auch ein bißchen paranoid. :zwinker:

Wenn ich das Alles hier lese, weiß ich nicht, ob Studienberatung oder die Suche nach was Neuem gleich die Lösung ist... Ich glaube es wäre wirklich gut, wenn Du erstmal zu einem Vorgespräch bei einem Therapeuten gehst. Alles zusammengenommen deutet sehr Vieles was Du schreibst auf eine Depression hin und das scheinbar schon eine ganze Weile.

Sich da selbst rauszuziehen ist unglaublich schwer, auch wenn die einzelnen Schritte und Vorschläge die man als Laie geben kann sich eigentlich leicht anhören... Tu was für Dich, raff Dich auf, geh raus, mach Sport, such dir halt ein besser passendes Studium, vielleicht ist Dein Freund nicht der richtige, schau immer nur auf den nächsten Schritt und geh ihn, statt vor dem berg zu verzweifeln etc pp... Es ist keine Schande, wenn man das nicht kann, genauso wenig ist es eine deshalb Hilfe zu suchen. Wenn man mal drinhängt ist das alles eben nicht mehr so einfach. Man sagt sich stell Dich nicht so an, reiß Dich zusammen, andere schaffen das auch, wart noch ein bißchen, es wird schon wieder gehen - aber manchmal kommt man da ohne Hilfe einfach nicht raus. KANN es nicht.

Es muss ja auch nicht immer die riesigen Auslöser geben. Aber allein schon mit dem wie Du Dich grade fühlst, kannst Du sicher ein Vorgespräch füllen - ohne denken zu müssen, dass es ja alles viel zu klein und unwichtig ist, um diesen Schritt zu gehen und Dir dabei blöd vorzukommen. Wenn der Therapeut denkt, dass wirklich kein Bedarf besteht, wird er Dir das sagen.

Natürlich is das ein ziemlich grosser Schritt und möglicherweise schaffst Du es auch ohne... Aber zu lange Abwarten würde ich auch nicht.

Liebe Grüße und Kopf hoch, :knuddel:
Brainie
 
G
Benutzer Gast
  • #12
Ja, das meinte ich auch nicht. Ich meinte damit nur, dass ich nicht bei ner Studienberatung sitzen will und der von meinen ganzen Problemen außerhalb von Uni erzählen will.

Ich hab hier Nummern von Psychologen rumliegen. Da werd ich dann wohl Montag mal alles durchtelefonieren.
Nur falls es hier Missverständnisse gibt: Ich meine nicht die Fachberatung, sondern die psychosoziale Beratungsstelle der Uni.
 
Jolle
Benutzer53548  (36) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #13
Liebe Grüße und Kopf hoch, :knuddel:
Brainie

Danke für die lieben Worte :knuddel:

Nur falls es hier Missverständnisse gibt: Ich meine nicht die Fachberatung, sondern die psychosoziale Beratungsstelle der Uni.

Ja ok, dann gabs da wohl echt ein Missverständnis :schuechte_alt:

Ich hab gerade mal auf der Uni HP geguckt und da was über diesen Dienst gelesen.
Aber was genau ist das denn? Also ist das im Prinzip so wie ne Therapie? Oder geht man da nur mal eben so hin um sich auszukotzen? Überweisen die einen dann zu nem Psychologen? Weißt du da bescheid? :smile:
 
B
Benutzer30706  Meistens hier zu finden
  • #14
Hei Jolle,

was Du hier beschreibst, klingt wie ich während meiner Abizeit. Die körperlichen Probleme ohne Grund/erkennbare Ursache, die ständige Müdigkeit, die fehlende Kraft - einfach nicht lernen KÖNNEN. Totale Antriebslosigkeit, verkriechen daheim, den ganzen Tag nichts tun.

Ich bin dann irgendwann auf das Drängen meiner Eltern hin in therapeutische und medikamentöse Behandlung. Und ich bin froh drum.
Was dann kam, war ein harter, langer Weg. Aber es hat sich gelohnt. Heute studiere ich das, was mir Spaß macht und bin weitestgehend zufrieden mit meinem Leben.

Diese Zeit, diese Depression war mir auch lange Zeit ziemlich peinlich. Aber genau dieser Gedankengang "Ich bin psychisch gestört" ist völlig falsch! Und das damit verbundene Verkriechen und Verstecken auch. Heul Dich bei Deinen Freunden aus, such Dir psychologische Unterstützung, rede! Bleib nicht für Dich allein. Und gib nicht auf!
Wenn man erstmal den Mund aufkriegt, bekommt man so viel Hilfe.
Das hart mir geholfen, irgendwann zu sagen: "Bei einem gebrochenen Bein lässt Du Dir ja auch helfen. Jetzt hast Du eine Stoffwechselstörung im Gehirn - auch das ist eine Krankheit, und kann behandelt werden. Sie ist chronisch und damit manchmal sehr schwierig und oft viel Arbeit. Aber ich kann und will wieder gesund werden. "
 
G
Benutzer Gast
  • #15
Ja ok, dann gabs da wohl echt ein Missverständnis :schuechte_alt:

Ich hab gerade mal auf der Uni HP geguckt und da was über diesen Dienst gelesen.
Aber was genau ist das denn? Also ist das im Prinzip so wie ne Therapie? Oder geht man da nur mal eben so hin um sich auszukotzen? Überweisen die einen dann zu nem Psychologen? Weißt du da bescheid? :smile:

Also ich kann nur sagen, wie das bei uns ist: Die fungieren als eine Art erster Ansprechpartner bei Problemen jeglicher Art. Und dann helfen sie dir dabei, wie man das Problem am besten löst. Die können einem z.B. helfen, Überblick über Finanzen zu bekommen, empfehlen einem aber auch bei anderen Problemen, die mit Hilfe einer Therapie zu lösen und geben einem Hilfestellung, wie man das am besten anpackt.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass das sehr praxisnahe Hilfe ist, man geht da hin, labert erstmal was los ist und dann sagen sie meistens: Gut, alles klar, vielleicht könntest du jetzt folgendes machen: A) ... B) ... C)... ...dafür gehst du zu Amt XY, machst Z undsoweiter.
Schaden tut es auf keinen Fall, und sei es, das man sich hinterher einfach etwas geordnet hat und die Probleme priorisiert hat.
 
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A
Benutzer67011  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Ich bin dann irgendwann auf das Drängen meiner Eltern hin in therapeutische und medikamentöse Behandlung. Und ich bin froh drum.
Was dann kam, war ein harter, langer Weg. Aber es hat sich gelohnt. Heute studiere ich das, was mir Spaß macht und bin weitestgehend zufrieden mit meinem Leben.

Diese Zeit, diese Depression war mir auch lange Zeit ziemlich peinlich. Aber genau dieser Gedankengang "Ich bin psychisch gestört" ist völlig falsch! Und das damit verbundene Verkriechen und Verstecken auch. Heul Dich bei Deinen Freunden aus, such Dir psychologische Unterstützung, rede! Bleib nicht für Dich allein. Und gib nicht auf!
Wenn man erstmal den Mund aufkriegt, bekommt man so viel Hilfe.
Das hart mir geholfen, irgendwann zu sagen: "Bei einem gebrochenen Bein lässt Du Dir ja auch helfen. Jetzt hast Du eine Stoffwechselstörung im Gehirn - auch das ist eine Krankheit, und kann behandelt werden. Sie ist chronisch und damit manchmal sehr schwierig und oft viel Arbeit. Aber ich kann und will wieder gesund werden. "

Genau so kann ich es hundert Prozent unterschreiben. Das war krass bis ich es akzeptiert habe, aber ich habe auch das gebrochene Bein von meinem Doc als Beispiel bekommen und das auf die Stoffwechselstörung übertragen. Das macht es irgendwie viel einfacher als immer zu denken "ich hab einen an der klatsche".
geh mal zu deinem hausarzt, lass dich zum psychiater überweisen und dich da abklopfen. der kann dich dann medikamentös behandeln oder/und zu einem psychotherapeuten überweisen. bei mir hat alles die kasse bezahlt. das is also auch kein grund zu sagen, ich geh da nicht hin, therapie ist zu teuer oder so...
auch bei deinen angststörungen wäre das wohl sinnvoller als es nur hinzunehmen, irgendwo kommen die ja her und depressionen können schleichend kommen oder plötzlich, es könnte also alles zusammengehören!

fühl dich erstmal geknuddelt von jemandem, der sehr gut weiss, wie es dir geht. ich habe so auch meine ersten semester verbracht.
 
*Luna*
Benutzer56022  (41) Meistens hier zu finden
  • #17
Hast du schon darüber nachgedacht warum es keinen Spaß mehr macht? Hat es dir denn am Anfang Spaß gemacht? Du solltest wirklich erst mal überlegen, ob dir nur das Fach oder das ganze Studium keinen Spaß mehr macht. Wenn es das Fach ist, dann solltest du dich einfach informieren und dann vielleicht wechseln. Wenn du aber wirklich schon weißt dass es absolut keinen Sinn mehr macht, dann wäre es verschwendete Zeit am Studium festzuhalten. Aber das musst du entscheiden.
 
CCFly
Benutzer46933  (43) live und direkt
  • #18
herrje ich les das ja erst jetzt! :grrr_alt: fühl dich mal geknuddelt, ich weiß grade ganz genau, wie du dich fühlen musst. ich wohn auch aufm kaff, mit freund zwar, der arbeitet aber den ganzen tag und ich sitz arbeitslos zuhause rum, vor allem, weil ich in meinem beruf nicht arbeiten kann und will, und ich meine beiden letzten jobs hingeworfen habe, die ich beide grad mal nen monat hatte. und sie waren scheiße. nur schinderei, und dann wurde man auch dauernd zur sau gemacht. naja, meine ausbildung war eigtl auch ne notlösung. insgesamt hab ich 4 monate in dem job gearbeitet und es war so ziemlich die hölle, dann hab ich scheiße gebaut und sie haben mich rausgeschmissen. seitdem wollte ich nie wieder in der apotheke arbeiten. und habs auch nicht. ich war dann 2 jahre an ner behindertenschule und hab da ausgeholfen, kinder betreut, usw. das war eigtl das highlight meiner bisherigen berufslaufbahn, danach gings wieder bergab. ich bin hierhergezogen, mit freund zusammen, er hat hier arbeit bekommen. ich wollt im dauerwohnheim für behinderte ein fsj machen, aber das erwies sich auch als fehler. danach kam der scheißjob beim real, regale auffüllen. gegen ende wars richtig unterirdisch. 2 griffe ins klo, die ich mir hätte sparen können.
ich such momentan was neues, aber ist gar nicht so leicht, vor allem weil ich selber überzeugt bin, dass ich nichts kann, zu nichts fähig bin und einfach ne niete in allem. und nen ganzen tag allein sein, mit niemandem zu reden, und das mit panik- und angststörungen ist einfach übel. manchmal bin ich kurz davor, auszurasten. nicht zuletzt hab ich dann noch probleme mit svv bekommen. morgens weiß man manchmal schon gleich nach dem aufstehen, wie der tag abläuft und dass er eh für die tonne ist. ich mach hausarbeit, kümmer mich um meine viechs und der rest ist rumgehocke vorm rechner. :kotz_alt:
und die magendarmsachen sind psychosomatisch. ich hab alle möglichen sachen, schön regelmäßig verteilt, manchmal auch mehrere auf einmal. :rolleyes_alt: also blähungen, bauchweh, durchfall, sodbrennen, übelkeit... ehrlich, ich war bei 5 ärzten, die nichts gefunden haben. und ich fress dauernd iberogast, heilerde, perenterol... aber ich hab einfach keinen bock, irgendwelche antidepressiva zu schlucken. von denen kommt man nicht mehr weg, ich sehs jeden tag bei meiner mum. therapie ist nicht, ich komm nicht damit klar, meine scheiße jemandem zu erzählen. meine eltern wissen auch vieles nicht, was da abgeht. mit meinem freund kann ich manchmal reden, wenns halt aus mir rausplatzt und ichs nicht mehr verbergen kann, dann sieht er, dass was net stimmt und spricht mich drauf an. er sieht ja, dass ich geheult hab.
ich versuch mich dann immer mit irgendwas aufzuheitern. ich kauf mir was nettes (hab letzte woche die slipknot dvd bekommen :verknall_alt:smile:, schau was schönes an (ich hab inzwischen alle tmnt episoden durch, das sind 10 staffeln :-o, momentan schau ich animes auf anilinkz.de), hör musik, mal was, knall mich raus in die sonne, geh bissl spazieren, telefonier mit familie, ab und zu bekomm ich auch besuch von paar zeugen jehovas, das heitert mich auch jedes mal auf, wie sie versuchen mich zu bekehren :-D, schreib meinem freund emails in die arbeit... naja, ablenkung halt. und nebenher bewerbungen. :-o
wichtig ist: NEVER GIVE UP. ich war auch schon an nem punkt (und das mehrmals), wo ich total verzweifelt war, ich gedacht habe, es geht so nicht weiter, es ist alles nutzlos, ich will nicht mehr, es wäre besser, ich wäre nicht da. aber das ist der tiefpunkt, das bedeutet, es kann nur aufwärts gehen. und manchmal tut es das auch. man muss kämpfen. man muss was dafür tun. man muss stark sein. auch wenn es manchmal verdammt hart ist.
naja, wollt dir nur sagen, dass ich an dich denk und mit dir fühle, seit deinem letzten thread zu dem thema. du bist net allein. :schuechte
sorry für den roman. :schuechte
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #19
Ausnahmsweise mal ohne Lektüre aller anderen Beiträge: Wenn vorhanden, geh zur psychologischen Beratung Deiner Universität. Oder ggf. zur psychologischen Beratung beim Studentenwerk, in manchen Städten gibt es auch beide Anlaufstellen.

Da gehts weniger um die Studieninhalte und -organisation etc. wie bei der Studien(fach)beratung als eben um DICH. Ist aber auch nicht verkehrt, zusätzlich zur Studienfachberatung zu gehen, aber ob das im Moment bei Deiner inneren Verweigerungshaltung viel bringt, weiß ich nicht. :zwinker:

Ich hatte auch Krisenzeiten im Studium und bin dann zur psychologischen Beratung.

Kostet nix, nur ein wenig Überwindung. Dein Besuch dort wird auch nirgendwo eingetragen, Schweigepflicht etc.

Der Psychologe hat täglich diverse Leute da, die ähnliche Probleme haben wie Du: Unzufriedenheit mit sich selbst, mit dem Studium, Unsicherheit, fehlende Alternative, Gedanken an Studienabbruch etc.

Mir hat es damals geholfen, einem Menschen, den ich nicht näher kenne, mal zu sagen, wie beschissen es mir geht und dass ich mich wie ein Versager vorkomme und wie sehr ich mich schäme etc. Mein sofortiger Tränenausbruch war mir erst unendlich peinlich, er hatte doch nur gefragt, wie es mir denn geht... :schuechte Aber ihn hat das nicht besonders gewundert, er reichte mir Taschentücher aus seinem Vorrat und meinte, er müsse wohl bald wieder den Vorrat aufstocken.

Mir hat der Besuch geholfen, zum einen hab ich erkannt, dass Krisen dazugehören und man sie mit Abwarten nicht lösen kann. Zum anderen hab ich gemerkt, dass es manchmal schon helfen kann, die richtigen Fragen gestellt zu bekommen...

-- Edit: Den Tip mit der psychologischen Beratung hast Du hier schon bekommen, das scheint es auch zu geben an Deiner Uni - gut. Bei uns ist es so: Man kann dort beim "unieigenen" Psychologen zwei Termine à 1 h wahrnehmen, dann gibt derjenige eine Empfehlung, was man nun tun kann - an wen man sich wenden kann, wenn Bedarf besteht.

Zum Beispiel eben an die Beratung des Studentenwerks oder auch an niedergelassene Psychotherapeuten. Beim Studentenwerk kann man auch längerfristig Termine für eine psychologische Beratung bekommen. Auf jeden Fall ist es möglich, dort ggf. auch nur einmal hinzugehen, um Dich "auszukotzen" und erste Resonanz und erste Tips zu bekommen, was Du machen könntest, um aus der Krise herauszukommen. --

Im Moment "simulierst" Du eher zu studieren, als Du tatsächlich studierst. Das mag für den Moment funktionieren, glücklich bist Du damit nicht. Wenn Du dieses Studium nicht fortsetzen willst, dann steht eine Veränderung an - und da Du derzeit keine Ahnung hast, was die Alternative zum Studium ist, und Dir eine Rückkehr zu Deiner Mutter unattraktiv erscheinst, scheint Verharren und eben "Simulieren" derzeit am einfachsten...

Ich rate Dir, Beratung in Anspruch zu nehmen, fachlich wie psychologisch.

Überlege Dir, warum Du dieses Fach studieren wolltest. Was hat Dich dazu gebracht? Wann hat das Desinteresse bzw. die Enttäuschung sich breit gemacht, wie lief die erste Zeit in der Uni?
Und inwiefern klafften Vorstellung und Realität auseinander, was stört Dich am Studienfach, was wäre Dir inhaltlich lieber, als Dich mit trockenen wissenschaftlichen Texten zu beschäftigen? Es gibt ja auch "praktische" Möglichkeiten, pädagogisches Interesse beruflich zu verwirklichen.

Du kannst Dir überlegen, welche anderen Fächer an der derzeitigen Universität in Frage kommen, und natürlich auch nach ganz anderen Universitäten und dem Studienangebot schauen.

Außerdem ist natürlich auch möglich, eine Ausbildung anzufangen oder erst einmal ins Ausland zu gehen, "Work & Travel"-Programme zu nutzen...oder als Au Pair? Mein Rat wäre, auf Entscheidungen hinzuarbeiten: Weitermachen mit diesem Studium oder in ein anderes Fach wechseln oder Ausbildung oder Jobben oder Ausland. Entscheiden ist immer besser als resignieren, abwarten, stagnieren, verharren. (Ich kenn das aus eigener Erfahrung....)

Deine Frustration ist jetzt so groß, dass Du nicht mehr komplett stillhalten kannst und hier mitgeteilt hast, wie wenig zufrieden Du bist. Nächster Schritt wär, dass auch "vor Ort" mitzuteilen, also entweder Familie und Freunden, wenn die noch nichts wissen, oder eben einer "neutralen Instanz" wie dem psychologischen Berater der Uni oder des Studentenwerks.

- Nochmals ein Edit:
Es gibt keine "zu kleinen Probleme". Wenn Du Dich belastet fühlst und nicht glücklich bist, dann hast Du ein Problem.
Offensichtlich sind da ja sogar mehrere "Baustellen" - Studium/Scheitern/Versagen, Sexualität/Bziehung, Panik/Ängste. Jedenfalls wird Dich keiner auslachen, wenn Du Dir Hilfe suchst. Klar kann man auch probieren, mit der Hilfe von Freunden solche Probleme zu lösen. Aber einen Versuch ist es doch wert, sich an einen Profi zu wenden.

Schon eine Erkenntnis wie "Ich will nicht studieren" kann erleichternd sein, selbst wenn damit auch Träume hopsgehen. (Muss ja gar nicht der Fall sein, dass diese Erkenntnis auf Dich zutrifft). Es gibt verschiedene Lebensmodelle - mit der Variante "Studium der Pädagogik" bist Du jetzt nicht glücklich. Finde heraus, ob Du Dich mit dem Studium noch anfreunden kannst (hey, es ist grad mal das zweite Semester) - oder ob Dein Weg ein anderer ist.
--
Ich als alte Aufschieberin fand das Buch "Entdecke das Glück des Handelns. Überwinden, was das Leben blockiert" von Hans-Werner Rückert ganz gut und brauchbar - trotz des "esoterischen" Titels. Der Autor ist übrigens Leiter der psychologischen Beratung der Freien Universität in Berlin.
 
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