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Schule Brauche Hilfe zur schnellen Entscheidungsfindung im Job

Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1
Hallo ihr Lieben,

ich hoffe mal wieder auf guten Rat, diesmal im Bereich Job. Vorweg: Ich bin in einer absoluten Luxuslage und weiß das auch. Ich kann hier nicht rausfliegen, egal, was ich mache. Egal, wer mein Chef wird oder bleibt, mein Job ist nie bedroht. Mein Problem rankt sich also "nur" um meine persönlichen Befindlichkeiten, nicht um meine Existenz.

Bei mir läuft es seit längerem nicht gut in meiner Abteilung. Deswegen steht für mich eigentlich fest, dass ich wechseln möchte. In meiner "Firma" müssen ohnehin alle mal wechseln, weil man sonst nicht befördert werden kann, von daher passt das eh. Innerhalb von 2-4 Jahren nach Einstellung ist das Thema vorgesehen. Ich bin seit 2 Jahren da. Aufgrund zunehmender Frustration in meiner jetzigen Abteilung und im Team (Kleinkriege, Zickereien) steht für mich fest, dass ich hier wegmöchte. Ich fühle mich fachlich unterfordert, habe zu wenig zu tun und möchte daher was anderes sehen, um herauszufinden, ob es woanders besser ist oder ob es am Job an sich liegt. :zwinker:

Seit Februar stand ich in Verhandlungen mit einem Chef aus einer anderen Abteilung. Komplett anderes Thema, komplett andere Hierarchiestrukturen. Im Vergleich zu meiner bisherigen Abteilung wäre das echt ein Gewinn. Sehr kleines Team, eine Fachrichtung. Ich wäre eine von 5 Leuten. Der Chef und der Abteilungsleiter finden mich gut, außerdem habe ich dort eine alte Bekannte, die mich noch weiter nach oben ziehen möchte. Also gute Ausgangsvoraussetzungen.

Ich wollte das Thema Wechsel diesen Herbst angehen. Letzte Woche war dann die Stelle schon online, Bewerbungsfrist morgen. Der Chef rief mich an, ich solle mich bewerben. Das ging mir alles etwas fix um ehrlich zu sein - ich habe hier noch Projekte offen, wenn ich mich jetzt bewerbe, müsste ich zügig rüber. Ich möchte hier keine verbrannte Erde hinterlassen und keinen "hängenlassen" - das würde ich aber, weil ich thematisch komplett weg wäre und meinen Kollegen einen Haufen offener Vorgänge hinterlassen würde.

Passenderweise sagte mir meine Chefin noch vor kurzem, wie glücklich sie wäre, mich eingestellt zu haben und dass ich nichts überstürzen sollte, was den Wechsel angeht.

Der neue Chef macht auch schon Druck - erzählt dauernd, dass ihm schonmal welche abgesprungen wären und wie enttäuscht er war, wie dringend er möchte, dass ich zu ihm wechsle. Natürlich möchte er das, er geht nächstes Jahr in Rente. Dann wäre sein Team erstmal kopflos, von daher möchte er jemanden haben, den er noch einarbeiten kann, sodass seine Mannschaft stark aufgestellt ist.

Seit Tagen hadere ich nun mit mir, wie und ob ich zu meiner Chefin gehe und ihr sage, dass ich mich anderweitig bewerben möchte. Dass ich hier weg möchte, steht fest, ich langweile mich und die internen Kleinkriege machen mich mürbe. Ich wollte nur ursprünglich noch mehr Zeit haben, das geht nun alles schneller, als ich dachte.

Als ob das alles nicht genug wäre, stand dann also vor 5 Minuten ein anderer Kollege aus einem anderen Team auf der Matte - die suchen auch noch jemanden und haben ausgeschrieben. Das Team gehört zu einer anderen Einheit - keine andere Abteilung, sondern übergeordnet - aber Themen, wie ich sie jetzt habe. Nur eben mit mehr Verantwortung und mehr "Prestige". Er meinte zu mir, er wisse ja nicht, wie weit es mit meinen Plänen wäre, aber er würde sich freuen, wenn ich mich bewerbe und man könnte viel eigenverantwortlich arbeiten - etwas, was mir schon gefällt und hier fehlt. Vor genau solchen Leuten muss ich mich im Moment unterordnen, dazuzugehören, wäre natürlich toll. Dafür ist dort das Team größer, es ist ein gewachsener "Altherrenverein", in dem ich mich behaupten müsste - wobei, das müsste ich in dem anderen Team auch. Vorteil ist, ich kenne die Kollegen und mag einige echt gerne.

Tja, nun sitze ich hier. Mich treibt der Druck in alle Richtungen - dem ersten Chef gegenüber fühle ich mich verpflichtet, weil er die Stelle für mich "geschaffen" hat. Wir waren ein paar Mal Mittagessen, er hat da so viel Verbindlichkeit reingelegt und ich weiß nicht, ob ich einen falschen Eindruck gemacht habe, dass ich unbedingt dahin möchte, obwohl ich mich nur orientiert habe. Dass die Stelle jetzt online steht, hat mir so einen zugeschnürten Eindruck gemacht, als ob ich "müsste". Andererseits könnte es aber auch nur die Angst vor dem Unbekannten sein, die Themen sind spannend, die Kollegen sollen alle nett sein - und alles, was ich aus dieser Abteilung höre, ist positiv.

Das andere Team kommt mir vor wie ein "Wechsel light" - ich hätte noch manche meiner Themen, nur aus einem andren Blickwinkel (ich arbeite mit den Leuten dort eh schon viel zusammen), ich wäre aber unabhängiger, hätte mehr Verantwortung und könnte quasi auf meinem Gang geblieben -Kontakt zu den Kollegen bliebe gleich, ich wäre weiterhin auch für meine Chefin ansprechbar und man könnte den guten Draht pflegen. Beide Einheiten verstehen sich gut, wir waren sogar zusammen auf Ausflug im letzten Jahr.

Gleichzeitig kriege ich Panik, wenn ich daran denke, dem ersten Chef absagen zu müssen, weil ich mich dann so schäbig fühle. Ich merke mal wieder, wie leicht man mich manipulieren kann und unter Druck setzen kann. :zwinker: Mit ein bisschen "Hu ich habe das extra für dich ausgeschrieben, du musst nun kommen!" kriegt man mein Gewissen. *narf. Vielleicht hat jemand einige Denkanstöße?
 
Moewmoew
Benutzer95651  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #2
Kannst du keinen späteren Einstiegstermin mit ihm festlegen, wenn er dich unbedingt will?
Immerhin spricht es für dich, wenn du deine aktuellen Projekte und Kollegen nicht einfach im Stich lassen willst.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #3
Kannst du keinen späteren Einstiegstermin mit ihm festlegen, wenn er dich unbedingt will?
Immerhin spricht es für dich, wenn du deine aktuellen Projekte und Kollegen nicht einfach im Stich lassen willst.
Wenn ich mich bewerbe geht das an die Personalabteilung und dann habe ich eine gesetzte Anzahl von Wochen. Das macht die Sache nicht unbedingt leichter.
 
L
Benutzer Gast
  • #4
Also ne Entscheidung musst du am Ende ganz allein treffen, deshalb kann dir hier wohl niemand sagen, was du machen sollst. Aber ich würde mich auch einfach fragen, wie oft man nochmal so ne Chance bekommt?
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #5
Also ne Entscheidung musst du am Ende ganz allein treffen, deshalb kann dir hier wohl niemand sagen, was du machen sollst. Aber ich würde mich auch einfach fragen, wie oft man nochmal so ne Chance bekommt?
Naja, mein Problem ist ja, dass ich zwei Chancen habe. Dass ich die Entscheidung alleine treffen muss, weiß ich. :zwinker:
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #6
Was sagt dir denn das Bauchgefühl?
 
moonsun
Benutzer121323  Meistens hier zu finden
  • #7
Ne verzwickte Situation.

Nun da du dich nicht mehr wohl fühlst bzw. eine neue Herausforderung suchst würde ich einen Wechsel forcieren. Natürlich wird die Verantwortliche Person (jetztige Stelle) nicht erfreut sein, jedoch bist du niemandem Rechenschaft schuldig. Im Weiteren, wie sieht es mit der Dokumentation deiner momentanen Arbeit aus? Wenn das alles gut strukturiert ist, sollte sich ein anderer Mitarbeiter schnell zurechtfinden. Im Weiteren wirst du wohl die Stelle nicht von heute auf morgen wechseln ,(oder?) so könnte man jemand anderen einarbeiten. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass du den zuständigen Chef fragst, ob du als Ansprechsperson/Mentor für die neue Person (die deine Arbeit macht) dienen kannst. Natürlich müsste dies auch dein jetztiger Chef gutheissen, jedoch zeigst du, dass du sie nicht im Stich lassen möchtest und dein Wissen verloren geht.


Nun zur Wahl der Stelle. Ich würde wohl die Stelle mit dem kleinen Team wählen. Einerseits kennst du schon 3/5 des Teams und die verantwortlichen Personen zeigen über längere Zeit Interesse, d.h sie wollen nur dich. Im Weiteren kannst du da wohl viel neues lernen und das wäre für mich sehr wichtig für mich.

Lg moonsun
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #8
Ein Job ist ein Job.
Es gibt da keine "Verbindlichkeit" oder dergleichen. Du bist den Chefs nix schuldig...garnichts. Das ist mit dem Gehalt abgegolten.
Außerdem sollte jeder einsehen, dass du an deine Karriere denkst, denn das tun sie genau so. Wenn sich also eine Chance bietet und du so oder so weg willst MACH ES um Himmels Willen :grin:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #9
Nun zur Wahl der Stelle. Ich würde wohl die Stelle mit dem kleinen Team wählen. Einerseits kennst du schon 3/5 des Teams und die verantwortlichen Personen zeigen über längere Zeit Interesse, d.h sie wollen nur dich. Im Weiteren kannst du da wohl viel neues lernen und das wäre für mich sehr wichtig für mich.
Danke für deine Antwort, aber im neuen Team kenne ich nur den Chef. Die Kollegen kenne ich alle nicht. Lediglich eine Bekannte arbeitet im gleichen "Bereich", der umfasst aber mehrere Abteilungen. Das ist bei einem Betrieb von 2500 Leuten schwer zu erklären und ich möchte ja nicht verraten, wo ich arbeite. :zwinker: Deswegen sorry, wenn es etwas ungenau ist.

Von dem anderen (größeren) Team kenne ich alle und habe auch mit einigen schon intensiver zusammengearbeitet. Und dort hätte ich eben mehr Verantwortung bzw. Themen, an denen ich alleine arbeiten kann. Wie das in dem kleineren Team ist, weiß ich nicht, da ich dort ja nur den Chef kenne und der ja eh alles ganz toll erzählt.

Ich weiß eben auch nicht, ob die "Cheflage" meine Entscheidung beeinflussen sollte. Der eine geht nächstes Jahr in Rente, beim anderen Team ist im Moment kein Chef vorhanden. Da weiß man also in beiden Teams nicht, wer kommt.

Mein Bauchgefühl ist im Moment näher an meiner zweiten Alternative mit dem größeren Team, da ich dort die Themen und Aufgaben besser abschätzen kann und ich mich weniger gedrängt fühle. Das ist aber rein subjektiv.

So oder so muss ich heute das Gespräch mit meiner Chefin suchen. Aber wie soll ich das angehen, wenn ich selbst noch nicht weiß, wo ich mich nun bewerbe? Oder bewerbe ich mich bei beiden Teams und gucke, was passiert?
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Versuch dich frei von dem Druck zu machen, dass du dem einen Chef schon halb zugesagt hast und überleg dir, welcher Job dir besser gefällt. Bewirb dich bei beiden, wenn das möglich ist. Es soll nämlich auch schon Fälle gegeben haben, in denen Berwerbungen "angetragen" wurden und dann trotzdem ein anderer Bewerber genommen wurde. Wechsel bzw. Kündigungen sind selten so ganz ideal, meist kann man die Situation aber verständlich erklären (z. B.: du möchtest mehr Verantwortung, Bewerbungsfrist war nunmal morgen). Wichtiger ist doch, dass du dich mit dem neuen Job wohlfühlst, denn den machst du ja idealerweise einige Jahre.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #11
An deiner Stelle würde ich wechseln. Unzufriedenheit im Job macht sich unterbewusst im Alltag und Privatleben mehr bemerkbar als man denkt. Sobald du die neue Stelle antrittst wirst du das imho auch merken.

Du musst nach 2-4 Jahren ohnehin wechseln, um weiter auf der Karriereleiter zu steigen. Der jetzige Zeitpunkt bietet sich doch dann gerade dafür an. Besser als in zwei Jahren, wenn du vielleicht gerade eine Familie gründen willst und in der Probezeit verkünden musst, dass du schwanger bist. :zwinker:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #12
Versuch dich frei von dem Druck zu machen, dass du dem einen Chef schon halb zugesagt hast und überleg dir, welcher Job dir besser gefällt. Bewirb dich bei beiden, wenn das möglich ist. Es soll nämlich auch schon Fälle gegeben haben, in denen Berwerbungen "angetragen" wurden und dann trotzdem ein anderer Bewerber genommen wurde. Wechsel bzw. Kündigungen sind selten so ganz ideal, meist kann man die Situation aber verständlich erklären (z. B.: du möchtest mehr Verantwortung, Bewerbungsfrist war nunmal morgen). Wichtiger ist doch, dass du dich mit dem neuen Job wohlfühlst, denn den machst du ja idealerweise einige Jahre.
Das ist richtig, das kommt ja noch dazu. Ich habe überlegt, dass ich mal bei der Personalabteilung anrufe und mal frage, wie ich richtig vorgehe. Denn am Ende kriegt ja eh die gleiche Person beide Anfragen von mir, das ist ja sonst komisch.

@Noir Desir: Es steht gar nicht zur Debatte, dass ich wechsle, es geht eher darum, dass ich zwei Alternativen habe und nicht genau weiß, wo ich hinmöchte - und dass der zeitliche Druck so groß ist, weil ich mich entscheiden muss. Und dass ich es meiner Chefin sagen muss, weil sie im Zweifel angerufen wird, wenn ich mich bewerbe - und dann möchte ich, dass sie es vorher von mir weiß und nicht von wem anders. Angerufen wird sie nämlich auch, wenn mich andere Einheiten nicht nehmen.
 
Greeny
Benutzer150857  (36) Sehr bekannt hier
  • #13
Naja, es ist natürlich schwierig von außen zu beurteilen, welche Abteilung besser zu dir passen würde - welche Themen würden dir denn besser liegen bzw. dich vielleicht auch reizen? Hättest du Lust auf was Neues, was ja dann eher für den Altherrenverein spräche, oder macht dir der bisherige Themenbereich grundsätzlich Spaß, sodass der Wechsel zur "Prestigeabteilung" genügen würde?

Ich habe auch noch im Hinterkopf, dass du und dein Partner über euren Kinderwunsch nachdenkt - wie seid ihr denn dahingehend verblieben? Angenommen es steht im Raum, dieses Thema in den nächsten 1-2 Jahren anzugehen (sorry für diese unromantische Formulierung :grin:), wäre es vielleicht für die kleine Abteilung, welche aufgrund der Pensionierung des Chefs ein weiteres starkes (und wahrscheinlich möglichst relativ dauerhaftes) Teammitglied sucht, eher ungünstig, wenn du Ende nächsten Jahres deine Schwangerschaft verkündest. Ob man das tatsächlich in die Überlegung mit einfließen lassen sollte, weiß ich nicht, es fiel mir nur gerade so ein. :zwinker:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #14
Greeny Greeny : Was den Kinderwunsch angeht, bin ich momentan der Ansicht, dass jeder Chef im öffentlichen Dienst jederzeit damit rechnen muss, dass eine Frau im gebärfähigen Alter ausfallen kann :grin: Wobei das größere Team im Moment auch deshalb sucht, weil mancheiner in Elternzeit ist.

Und noch zur Klarstellung (ich erwarte nicht, dass hier jemand den Überblick behält :zwinker:): Prestigeabteilung = Altherrengruppe = größeres Team = bekannte Themen vs. Chef mit halber Zusage = kleines Team = kenne die Kollegen nicht = komplett neue Themen :zwinker:

Mir liegt es einfach wie ein Stein im Magen, dass der eine Chef so fest mit mir rechnet und ich gleichzeitig noch mit meiner Chefin reden muss, ohne dass ich selbst weiß, wo ich hinmöchte - und die Bewerbungsfrist so knapp ist. Das ärgert mich auch irgendwie: Ich sage ihm, dass ich zum Herbst wechseln möchte und er stellt im Mai eine Bewerbung mit einwöchiger Frist online und ruft an, ob ich das schon gesehen hätte. Und bei jedem Treffen wird ein Druck aufgebaut, ich mag sowas nicht. Andererseits ist es ja toll, wenn mich jemand möchte.

Am anderen Team reizt mich eben das eigenverantwortliche, man ist eben nicht in der klassischen Abteilungshierarchie, sondern unabhängig. Mir geht es ja so auf den Zeiger, dass ich meine Meinung mit den Launen meines Abteilungsleiters wechseln muss. Das kann mir in der neuen Abteilung auch passieren, auch wenn die einen guten Ruf hat.
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #15
Ich finde, du klingst schon sehr danach, als würdest du die zweite Option präferieren. Dann nimm die :smile:. Ich kann schon verstehen, dass du dich gegenüber dem anderen Chef schäbig fühlst. Andererseits hast du ihm ja nicht verbindlich zugesagt und wenn du nun einmal so gefragt bist, muss er damit rechnen, dass sich alle um dich reißen :tongue:. Noch dazu finde ich es nicht fair, wenn ihr den Wechsel für Herbst angedacht hattet und er jetzt für Mai ausschreibt und dich unter Druck setzt. Wenn das sein grundsätzliches Chefgebaren ist, hätte ich so jemanden nicht gerne zum Vorgesetzten :cautious:.
 
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Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #17
Ich habe eben mal mit der Personalabteilung telefoniert, die mir das Gespräch mit meiner Chefin nahelegten, aber ebenso, dass ich vorher überlege, wo ich hinmöchte. Die Frist wäre nicht so starr zu sehen, wichtiger wäre, dass ich mir Gedanken mache, was ich möchte.

Sie lachte viel und meinte, ich solle mir keinen Stress machen, wäre doch schön, dass ich so begehrt wäre. :zwinker: Bringt mich natürlich kaum weiter. :grin:

Noch dazu finde ich es nicht fair, wenn ihr den Wechsel für Herbst angedacht hattet und er jetzt für Mai ausschreibt und dich unter Druck setzt. Wenn das sein grundsätzliches Chefgebaren ist, hätte ich so jemanden nicht gerne zum Vorgesetzten :cautious:.
Ich weiß eben auch nicht mehr, ob ich das alles so klar formuliert habe. Ich habe eben mehrfach betont, dass ich nicht auf der Flucht bin und das nicht morgen sein muss. Die Frau aus der Personalabteilung meinte auch, dass sich hier dauernd was tut und ich auch in einem Jahr noch genug Möglichkeiten hätte, wenn es mir jetzt zu früh ist.

Hm, ich werde wohl mal eine Nacht drüber schlafen. Irgendwas sperrt sich in mir gegen das kleine Team - nicht thematisch, sondern weil mir der Chef so einen Druck macht. Aber eigentlich ist das auch normal - er "macht eben nicht mehr lange" und will vorher wen finden. Kann ich ja auch verstehen. Ich fühle mich eben nur so gedrängt - meine Bekannte, die mich dort vorstellt, direkt zig Gespräche, und ein paar Wochen später steht die Stelle online. Ich bin doch neophob! :grin:
 
Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
  • #18
Warum musst du dich denn bei dem Chef überhaupt bewerben, wenn er dich unbedingt will - nur pro forma? Oder steht noch gar nicht fest, dass er dich auch tatsächlich nehmen würde? Im Zweifel würde ich mich wirklich für beides bewerben und wenn zwei Zusagen kommen, hast du eben definitiv die Qual der Wahl - musst dich aber erst mal nicht vorab entscheiden, hast dir etwas Zeit verschafft und kannst dir auch alles noch mal genauer angucken.

Und ohne dass ich dir jetzt absprechen will, dass du die Top-Kandidatin wärst: Ich glaube, der Chef, demgegenüber du dich verpflichtet fühlst, macht sich nicht halb so viele Gedanken um die Sache wie du, schon gar nicht auf moralischer Ebene. Er hält dich eben für besonders geeignet und da er sich denken kann, dass andere auch ihr Interesse an dir bekunden werden, wird er eben ein bisschen mehr rumschleimen, um bei dir im Gedächtnis zu bleiben. :zwinker: Letztlich hat er nicht viel Zeit, überhaupt mit dir zu arbeiten und will wohl einfach nur alles in trockene Tücher bringen, bevor er den Laden verlässt.

Aber: jeder ist sich selbst der Nächste. Gerade in deiner Position dürfte das jedem halbwegs vernünftigen potentiellen Vorgesetzten klar sein. Du hast dich bislang nicht unfair verhalten oder falsche Versprechungen gemacht und sogar mehrfach betont, dass dir diese eine Stelle eigentlich zu früh wäre. Vielleicht ist der Druckaufbau vom Chef auch ein kleiner Vorgeschmack auf das, was eventuell dort auf dich zukäme und es ist gar nicht alles Gold, was glänzt...

Mit deiner jetzigen Chefin würde ich unabhängig von den ganzen Optionen sprechen und sagen, dass du dich verändern willst und eben nicht genau sagen kannst, wann du weg wärst, dass es unter Umständen schnell gehen kann, was dir aber auch leid tun würde etc. pp. Ganz ehrlich, darauf sind die alle vorbereitet oder müssen zumindest damit rechnen - grundsätzlich. Ich kenne diese fliegenden Wechsel in unserer Branche zum Teil ja selbst und das ist zwar manchmal unschön für die Kollegen, die zurückbleiben oder nachkommen, aber so ist das eben. Irgendwie arrangiert man sich damit. Ich kann mir bei dir auch nicht vorstellen, dass du tatsächlich "verbrannte Erde" hinterlassen würdest - manchmal kommt es eben (schnell) anders als man denkt. Fang jetzt aber bloß nicht an, auf irgendwelche Chancen zu verzichten, um es nur allen möglichst recht zu machen, das denkt dir hinterher keiner.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #19
So, danke nochmal für eure Antworten. Ich war eben bei meiner Chefin und habe recht offen formuliert, dass ich zwei Anfragen habe und überlege, ob ich meinen Hut wohl in den Ring werfe - es aber zeitlich etwas zu früh ist und ich mir auch bezüglich der Optionen nicht so sicher wäre.

Was dann kam, damit habe ich nicht in dem Umfang gerechnet: Ein liebes und verständnisvolles Gespräch und eine Chefin, die sich ein Organigramm packt und mir zeigt, wo überall nette Chefs und tolle Aufgaben sitzen - und auch, wo nicht. :zwinker:

Beim Chef des ersten Teams hat sie selbst schon gearbeitet. Sie wollte zu ihm nichts sagen, da wir dann aber noch detaillierter geredet haben, hat sie am Ende meine Bedenken bestärkt - dass er gerne im Vorfeld Druck aufbaut, die Aufgaben an sich dort aber eher weniger sind, da er eben irgendwo "nur lieb" ist, als Chef aber nicht so sonderlich empfehlenswert. Das deckte sich mit meiner Einschätzung, dass ich dauernd dachte, "ja, er ist nett, ja, er hat die Stelle für dich ausgeschrieben - aber willst du ihn wirklich als Chef?" Sie meinte, dass sie natürlich ein Interesse daran hätte, mich zu behalten, aber dass es ihr primär darum ginge, zu wissen, dass ich irgendwo gut untergebracht werde, wenn ich schon gehen muss - und hatte konkrete Tipps, wohin ich besser passen könnte.

Sie hat auch gute Sachen gesagt über meine Fähigkeiten und meine Talente und wo ich die unterbringen könnte - und das passte alles sehr gut.

Zum größeren Team meinte sie auch, dass es eine Option wäre, dass ihr auch klar war, dass die bei mir anklopfen - aber dass ich mir das eben überlegen sollte, von wegen der Menge der Leute und der internen Hierarchien. Da sind einige Leute, die vor mir zu befördern wären, das wäre also eine Verschlechterung.

Ich bin jedenfalls froh, dass ich hingegangen bin und habe mich in meinem Bauchgefühl bestärkt gefühlt, dass vielleicht beides nicht so perfekt passt. Ich denke also, ich werde mal weiter Stellenausschreibungen beobachten (wir haben ja wöchentlich neue) und dann mal schauen, was es noch so gibt und mich von niemandem mehr drängen lassen.

Bin auch sehr begeistert, wie gut meine Chefin mit solchen Themen umgeht. :thumbsup: Ändert zwar nix daran, dass ich hier nicht ewig bleibe, aber hat mich bestärkt, etwas entspannter zu werden.

Zur Feier des Tages hatte ich vorher (und unabhängig von etwaigen Wechselabsichten) nämlich auch noch eine super Beurteilung im Briefkasten, die mir sehr gute Noten attestiert.

Angesichts meiner Umzugs- und Urlaubspläne usw. werde ich nun also erstmal hier mit meinen bisherigen Aufgaben weitermachen und schauen, was sich sonst noch für Wechselmöglichkeiten auftun. Nach dem Gespräch heute bin ich sehr motiviert und speichere als gedankliche Notiz an mich, in Zukunft mal früher mit meiner Chefin zu reden, weil sie mich schätzt und mag und mir gute Tipps für meine Zukunft gibt und wie ich im Haus weiterkomme. Darüber habe ich mich sehr gefreut. :smile:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #20
Immer noch keine Ruhe bei dem Thema...heute war ich mit meiner alten Bekannten essen, die möchte, dass mich bei dem kleinen Team bewerbe. Sie sitzt weiter oben in der Führungshierarchie, und möchte mich dort haben, weil sie mich von dort aus "ziehen" kann. Sie hat einen Druck gemacht, dass es schon nicht mehr feierlich ist...dass man dort die Hebel in Bewegung gesetzt hat, um eine Stelle zu schaffen, dass sie nicht garantieren kann, dass sich nochmal so eine Gelegenheit bietet, dass mein Name schon nach ganz oben gehandelt wurde... usw. Jetzt sitze ich hier und mein Gedankenkarussell geht von vorne los - es könnte ja sein, dass sie Recht hat und es hinterher wirklich "die" Chance ist, hier im Haus nach oben zu kommen und sich einen Namen zu machen. Und dass, wo ich seit Monaten über meine jetzige Stellung fluche, VIEL zu viel Zeit habe, um z.B. hier im Forum abzuhängen und mich doch irgendwie auch langweile - ist es wirklich nur die Angst vor Neuem, die mich gestern bewegt hat, erstmal die Bewerbung auf Eis zu legen?

Natürlich überlege ich auch, woher die Intention all dieser Leute kommt, mir so oder so zu raten - und was in mir selbst vorgeht. Meine Bekannte meinte, dass meine Gründe alle vorgeschoben klingen und sie lieber wissen möchte, woran es wirklich liegt. Und da hat sie Recht, so richtig benennen kann ich ja nun auch nicht, was mich nun genau in welche Richtung treibt. Ihr Interesse ist von allen am Kleinsten, denn immerhin ist sie weder mein Chef, noch könnte sie mein Chef werden. Sondern sie möchte mich wirklich irgendwo platzieren, dass ich nach oben komme, weil sie gerne mit mir zusammenarbeitet. Und sie kennt mich am Längsten...hmpf.

Ich werde wohl nochmal eine Nacht drüber schlafen müssen. Zum Glück habe ich die Aussage der Personalabteilung, dass die Frist zur internen Bewerbung keine Ausschlussfrist ist und ich da nochmal drüber nachdenken kann.
 
F
Benutzer132650  (30) Benutzer gesperrt
  • #21
Mach dir das Leben doch nicht schwerer, als es ist.


Alles was ich rauslese ist: "Angst vor Veränderung"
Ein oft gesehenes Phänomen in unserer Gesellschaft.


Mach es oder lass es!!
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #22
Greeny
Benutzer150857  (36) Sehr bekannt hier
  • #23
Dann hast du nicht richtig gelesen. :zwinker:
Ja, es steht schon mehr in deinen Texten, als deine Angst vor Veränderung. Aber im Prinzip sehe ich es genauso - du hast viele Angebote, aber wagst dich nicht, dich zu entscheiden. Wovor hast du Angst? Dass du die scheinbar sehr hohen Erwartungen der sich bei dir bewerbenden Chefs nicht erfüllen kannst? Und wenn ja, warum? In beruflicher Hinsicht kenne ich dich nur als selbstbewusste Frau und die Aufforderungen, in ihr Team zu kommen, werden schon nicht von ungefähr sein.

Ganz ehrlich - entscheide dich nach deinem Bauchgefühl. Wenn du denkst, dass dir neue Herausforderungen gut tun würden, dann riskier es. Wenn du lieber den softeren Wechsel hättest, dann geh diesen Weg.

Insgesamt liest es sich doch eh so, als lägen in dieser Branche bzw. in diesem Haus Abteilungswechsel an der Tagesordnung - wäre es denn dann so schwierig, auch wieder woanders hinzugehen, angenommen, die Stelle sagt dir überhaupt nicht zu?

Ich würde mich wahrscheinlich für die Stelle deiner Bekannten bewerben. Sie scheint dich zu kennen, möchte sich für dich stark machen und somit hast du auf jeden Fall einen gewissen "Rückhalt", wenn man das so nennen kann. Auch in dem Fall, dass sich herausstellen sollte, dass dir die Position überhaupt nicht zusagt, hättest du jemanden an der Hand, dem du dich anvertrauen könntest, ohne zu befürchten, gleich jemanden zu enttäuschen oder Sonstiges (was natürlich eh Quatsch ist, aber manchmal macht man sich ja mehr Gedanken als nötig, ne? :tongue:).
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #24
Greeny Greeny : Ja, du hast ja Recht. Es ist weniger die Angst vor Veränderung, als die Angst vor Unterforderung. Denn die habe ich ja jetzt schon. Ich bin kein Mensch, der sich neuen Aufgaben nicht gewachsen fühlt. Im Gegenteil. Ich habe Angst, weniger zu bekommen, als ich jetzt habe. Auf meiner Haben-Seite stehen im Moment ein paar Lieblingskollegen, eine Chefin, die mich schätzt und grundsätzlich auch tolle Themen- auf der anderen Seite stehen unbefriedigende Aufgaben, Kleinkriege und Machtkämpfe in der Abteilung.

Ich glaube, ein großer Teil meiner Sorgen setzt sich daraus zusammen, dass ich befürchte, dass es überall im Haus so ist, wie in meiner Abteilung - und ich einfach für meinen Job nicht gemacht bin und "mehr" brauche. Die Erkenntnis, dass Jura eben doch einfach kacke ist. Die treibt mich seit Jahren rum, weil mein Hirn einfach oft genug nicht ausgelastet ist.

Aber ich habe gestern auch noch viel mit einer Freundin geredet, die mir aber insofern recht gab, als dass ich das ja jetzt schon habe und mich insofern nicht verschlechtern kann - es könnte aber besser werden. Und wenn es das dann auch nicht ist, kann ich wenigstens bei meiner lieben Bekannten anklopfen und sagen: "Hömma, du hast gesagt, hier ist mehr zu holen, also gib mir mehr!" Sie meinte gestern auch, sie kriege mich schon beschäftigt, wenn ich mich langweilen sollte. Es ist eben schwer, wenn man nach Berufseinstieg merkt, dass man sich auf einmal langweilt und die Stunden sich ziehen - und man nicht weiß, ob es an einem selbst liegt, am Job, am Umfeld. Aber genau deswegen wollte ich ja wechseln.

Und ja, die Wechsel sind hier normal und wir müssen alle mindestens einmal wechseln - viele Leute gucken sich hier alle paar Jahre mal was Neues an, das finde ich ja auch gerade gut hier, weil es so viele Aufgabenbereiche gibt und es grundsätzlich nicht öde ist.

Sicherlich eiere ich rum, aber ich hatte in den letzten 2 Jahren auch 2 größere Kiefer-OPs mit langen Heilungszeiten (sie waren eingebettet in eine insgesamt über 2 jährige Behandlung, die noch nicht abgeschlossen ist und ich konnte viele Monate nur eingeschränkt essen, sprechen usw...), habe dieses Jahr noch eine OP zur Metallentfernung, habe meine 7jährige Beziehung beendet, mich mit meinem depressiven Ex rumgeschlagen, einen neuen Freund gefunden, ziehe in zwei Wochen um und mit ihm zusammen- irgendwas in mir rief diese Woche einfach laut: "Stopp! Kannst du nicht mal in irgendeinem Bereich NICHTS machen?!" Aber da hat meine Bekannte recht- hinterher kommt so eine Gelegenheit nicht wieder und dann bereue ich es. Meine Bewerbung liegt hier, wenn ich nachher gehe, tu ich sie in die Hauspost.

(was natürlich eh Quatsch ist, aber manchmal macht man sich ja mehr Gedanken als nötig, ne? :tongue:).
Das wäre mir komplett neu! :tongue:
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #25
Könntest du nicht, wenn es am Ende alles unbefriedend ist, immer noch einen Wechsel in die Wirtschaft oder eine Kanzlei anstreben?
Eigentlich ist Jura doch ein ziemlich öder Studiengang, der einem aber relativ viele Möglichkeiten auftut.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #26
Könntest du nicht, wenn es am Ende alles unbefriedend ist, immer noch einen Wechsel in die Wirtschaft oder eine Kanzlei anstreben?
Eigentlich ist Jura doch ein ziemlich öder Studiengang, der einem aber relativ viele Möglichkeiten auftut.
Bah, nee Anwalt möchte ich schonmal gar nicht sein. :zwinker: Und freie Wirtschaft mag ich auch nicht. So grundsätzlich mag ich den Staatsdienst schon. Mir ist meine Work-Life-Balance schon wichtig. Nur muss eben Work im Moment besser werden.

Mein Problem war ja schon im Referendariat, dass ich mir bei jeder Station dachte: "Nett hier, aber nichts für immer" - und dann waren die 2 Jahre rum und ich war immer noch nicht viel weiter.

Grundsätzlich mag ich das hier aber. Wenn es noch so wäre, wie im ersten Jahr, wäre es toll -da hatte ich spannende Arbeit, viele Projekte, Dienstreisen - und von Kontakt zum alten Rentner bis zum riesigen Unternehmen war alles dabei. Dazu zig Themen, die alle spannend waren und dauernd was zu tun. Sowas mag ich total gerne. Dann kamen neue Kollegen mit Ellbogenmentalität, Kleinkriege, Spannungen in der Abteilung - und eine Führungsetage, deren Führungsstil man beim besten Willen nicht so bezeichnen kann. Und zunehmend schlechtere Stimmung - erst von oben nach unten und jetzt auch hier im Team.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #27
So, ich muss mich hier in meinem alten Thread nochmal auskotzen.

Hier kippt nämlich momentan ganz herrlich die Stimmung und ich weiß nicht, ob ich überempfindlich bin, oder ob es hier langsam komisch wird.

Ich war jetzt eine gute Woche weg, da ich ja Umzug hatte. Von dem Umzug bin ich völlig fertig und überfordert, übermüdet und sehr empfindlich, von daher kann es auch sein, dass ich überreagiere.

Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass die Stimmung gegenüber meiner Chefin hier kippt. Mich haben gestern alle netten Kollegen gefragt, wie mein Umzug war und wir haben alle nett gequatscht. Meine Chefin sagte nur kurz "Ach, sind Sie umgezogen?" und hat keine weitere Nachfrage gestellt, dabei wusste sie, dass ich genau deswegen Urlaub genommen habe. Soweit klingt das nicht ungewöhnlich, aber normalerweise quatsche ich mit ihr dann direkt ein paar Minuten über sowas, aber gestern nicht.

Kurz darauf kam meine Kollegin zu mir, die von meiner Chefin im Moment nur einen auf den Deckel kriegt. Wirklich auch zum Teil auf sehr unsachliche Art und Weise. Meine Kollegin hat sich nun - ebenso wie ich -woanders beworben und es meiner Chefin mitgeteilt. Daraufhin soll sie auch sehr pampig geworden sein, wieso sie ihr das ausgerechnet jetzt mitteile, was das bitteschön solle, aber gut, bei uns würde ja mittlerweile jeder machen, was er wolle (eine Anspielung auf meine Bewerbung?). Außerdem hat sie ihr vorgeworfen, dass sie von der Ausschreibung schon seit 3 Tagen wisse, und wenn sie darüber nachgedacht hätte, wäre es wohl nicht ihr Traumjob usw. - also alles eher sehr komische Argumente, wie ich finde. Ihr schwimmen offensichtlich die Felle davon und sie ist gestresst, aber unter einem guten Führungsstil stelle ich mir was anderes vor. Und wenn ich bedenke, wie nett sie zu mir war, als ich das Thema ansprach, passt das ja gar nicht zusammen.

Nunja, gestern erinnerte mich meine Chefin dann auch nochmal an meine Dienstreise, die ich morgen habe. Da muss ich nämlich einen Vortrag vor zig Leuten halten und bin echt deswegen gestresst. Jetzt noch mit dem Umzug, ich fühle mich einfach sowas von fertig! Ich habe keine Ahnung, wie ich heute Abend nach Feierabend 350km fahren soll, nur um Morgen auch noch einen Vortrag zu halten. Ich bin dermaßen fertig und übermüdet von diesem ganzen Umzugsstress, das hier gar nix mehr geht.

Jedenfalls meinte meine Chefin gestern, ich solle ihr den Vortrag mal schicken, damit sie sich den vorher angucken kann. Das habe ich dann gestern gemacht, wobei sie aber schon ankündigte, es an diesem Tag nicht mehr zu schaffen. Da fragt man sich eh, wieso sie denn unbedingt am gleichen Tag noch möchte, wenn es im gleichen Atemzug heißt "Heute lese ich den eh nicht!"

Gestern waren dann auch noch 2 Termine, unter anderem auch mit Themen, die ich betreue. Ich war zu beiden nicht eingeladen. Dafür dackelte meine Kollegin, die eh in ziemlichem Konkurrenzkampf zu mir steht, mit hin. Da habe ich mich dann gefragt, ob ich hier langsam ausgebootet werde, oder ob ich paranoid werde?

Vorhin ging meine Chefin dann an mir vorbei und sagte mit einem ziemlich spöttischen Gesichtsausdruck "Ja dann viel Glück für morgen! Sie werden ja wohl schon unterwegs sein, wenn ich aus meinem Termin zurückkomme" Ich meinte nur, dass ich das nicht wäre und sie schüttelte nur den Kopf und ging. Ich habe das überhaupt nicht verstanden, habe mich nur gefragt, ob das jetzt irgendwie ein unterschwelliger Vorwurf war, weil ich ihr den Vortrag in ihren Augen zu spät geschickt habe und sie das nicht mehr kontrollieren konnte? Dieses "viel Glück" mit dem spöttischen Tonfall klang echt, als ob sie mir sagen wollte, dass ich damit jetzt alleine fertig werden müsse.

Jedenfalls sitze ich nun hier und fühle mich, als o ich jede Sekunde anfangen könnte, zu heulen. Meine Kollegin hat eben auch noch einen unnötigen und unsachlichen Einlauf verpasst bekommen, die ist ähnlich drauf. Wenn ich daran denke, heute nach Feierabend noch durch halb Deutschland zu fahren, wird mir echt anders. Zu allem Überfluss habe ich seit heute Morgen kratzen im Hals und huste etwas, aber es ist noch nicht so schlimm, als ob ich mich deshalb krank melden würde. Nur in Verbindung mit dem Stress der letzten Wochen, drehe ich echt am Rad. Aber wenn ich mich jetzt krankmelde, dann wirkt es auch mehr als bescheiden. Zumal das morgen eine große Veranstaltung ist, wo ich fest eingeplant bin.

Vielleicht kann mich jemand ein bisschen motivieren und mir einen Tipp geben, wie ich bis morgen Abend "überlebe", ohne einfach und dem Gefühl nachzugeben, mich irgendwo in eine Decke zu rollen und mich mal gut auszuschlafen. Hier geht grade echt gar nix.
 
Greeny
Benutzer150857  (36) Sehr bekannt hier
  • #28
Oh je, du Arme. Und wieso fährst du nicht schon früher zu dem Ort der Veranstaltung? Deine Chefin scheint ja ohnehin damit gerechnet zu haben, dass du etwas zeitiger Feierabend machst und dann schon unterwegs bist. Der Vorteil davon wäre eben, dass du früher im Hotel wärst und dir somit auch ein paar Stunden mehr Schlaf gönnen könntest. Aber darauf bist du vermutlich auch schon selbst gekommen und dem steht irgendwas im Wege?

Ansonsten freu dich auf morgen Abend! Da bist du wieder zu Hause in deiner schönen neuen Wohnung, lässt dich von deinem Liebsten ein bisschen verwöhnen, kuschelst dich in deine Decke und lässt dich berieseln oder machst etwas, worauf du richtig Lust hast. Und dann ist immerhin schon Freitag und da machst du pünktlich Feierabend. Nur noch einen Tag irgendwie funktionieren. Morgen stehst du sowieso so unter Strom, dass du keine Zeit hast, darüber nachzudenken, ob du es schaffst oder nicht. Und du schaffst es, irgendwo findet sich immer noch ein klitzekleines Bisschen Energie und hinterher ist man super stolz auf sich selbst. Toi, toi, toi! :knuddel:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #29
Ja, du hast ja Recht. Im Moment ist einfach diese riesige Strecke Autofahrt wie ein Stein in meinem Weg, ich weiß schon, dass es wohl geht, wenn ich erstmal da bin.

Aber ich bin halt auch was angeschlagen, schwitze wie blöde, muss dauernd aufs Klo und bin total matschig im Kopf - aber krank bin ich nicht, einfach nur erschöpft.

Wenigstens konnte ich mich eben mal beim Mittagessen mit sämtlichen Kollegen auskotzen, die finden es nämlich alle genauso ätzend hier im Moment. Das hat mich doch etwas getröstet, dann fühlt man sich nicht so alleine.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #30
So, ich wollte mal einen Zwischenstand geben. Es dümpelt weiter so vor sich hin. Rückmeldung vom neuen Chef ist mittlerweile, dass er zwei Bewerber hat und sein Chef wolle, dass er die andere nimmt, weil er die kennt. Er will sich für mich einsetzen, aber die Mühlen mahlen langsam. Ergebnis: Viel Wind im Moment um nichts.

Die Stimmung hier ist weiter angespannt. Ich habe enorm viel Stress weiterhin und bin immer noch völlig erledigt von den letzten Wochen.

Letzte Woche fing meine Chefin mal wieder an, grundlos rumzupampen. Erstmalig habe ich ein bisschen gekontert und sie war total irritiert: "Sie sind doch sonst nicht so? Warum sind Sie denn heute so empfindlich?"

Echt extrem anstrengend. Dialoge laufen so: "Ich wollte dann die Kollegen einbinden und werde das Schreiben anfertigen" "Ja, aber Sie müssen sich eigene Gedanken machen!" "Ja, das habe ich vor." ..es folgt eine fünfminütige Tirade zum Thema "Sie müssen auch mal selbst Ideen bringen und können nicht immer nur die anderen machen lassen..." Dann antworte ich, dass das gar nicht geplant ist und ich selbstverständlich mir eigene Gedanken mache. Daraufhin ihre Antwort: "Nein, eben haben sie noch gesagt, dass sie sich das Schreiben von den Kollegen anfertigen lassen! Und sich von denen die Antwort holen werden!" Dann sage ich: "Nein, ich sagte, ich werde sie einbinden..." Dann sagt sie "Nein, das haben Sie nicht!" So geht es weiter. Und ich habe keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll.

Freitag bin ich eher gegangen, weil ich eine Wurzelbehandlung hatte und mein Vorhaben, danach wieder zu arbeiten, nicht wirklich realistisch war. Termin stand im Kalender. Montag habe ich ihr das Attest vom Arzt gegeben. Ergebnis war ein ellenlanger Vortrag, ich hätte nicht einfach gehen können. Ich müsste ihr sowas vorher sagen. Ich habe hier 4 Kollegen angerufen, keiner war da. Alle hatten Termine, bis Freitag um viertel vor 6. Auch die Chefin war in dem Termin. Ich habe dann einigen Kollegen kurz persönlich Bescheid gesagt, sie möchten es ihr ausrichten, einem habe ich per Whats App geschrieben. Es ist aber nicht mehr bei ihr gelandet, weil um viertel vor sechs das keiner mehr für nötig hielt.Sie meinte, dann hätte ich eben eine Email schreiben müssen. Die sie nie liest. Sonst heißt es bei Emails immer, dass sie nicht dauernd nachgucken kann, ob sie welche hat. Es ist immer falsch. Lege ich es ihr ins Fach, sagt sie "Ich kann nicht dauernd in mein Fach gucken!" Schreibt man ihr eine Mail, heißt es "Ich kann nicht dauernd meine Mails checken!" Sagt man wes ihr mündlich,. passt es gerade nicht. Drückt man es ihr in die Hand, sagt sie oft "jetzt gerade nicht! Legen Sie es ins Fach!" Es gibt kein richtig, es gibt nur falsch. Bei jedem meiner Kollegen.

Auch heute Morgen hatte sie Anmerkungen zur Formatierung eines Dokuments. Ich habe es ihr erstmal zurückgebracht, weil ich wissen wollte, ob sie unabhängig von der Formatierung inhaltliche Anmerkungen hat. Dann kommt direkt: "Ja haben Sie verstanden, was ich Ihnen sagen wollte? Das Format kann so nicht bleiben!" Dann sage ich, dass ich den Entwurf nur deshalb noch nicht neu ausgedruckt habe, weil ich noch nicht weiß, ob noch inhaltliche Änderungen kommen.

Alleine immer diese Formulierungen: "Sie können nicht / Sie müssen auch mal... / Haben Sie das nicht verstanden? ..." Bin ich zu empfindlich, wenn ich daraus nur Vorwürfe und Unterstellungen höre, dass man es sonst eben NICHT so macht, eben nichts versteht? Dass man völlig abwegige Ideen hätte und total grenzdebil wäre, wenn sie es jetzt nicht erklärt hätte?

Zu allem Überfluss hat sie mir für morgen noch ein Mitarbeitergespräch reingelegt. Wo ich seit Wochen in einer Laune bin, wo ich bei jedem kleinsten Angriff in Tränen ausbrechen möchte. Ich bin sowas von urlaubsreif!

Morgen ist mein letzter Tag und dann habe ich erstmal Urlaub. Aber die Situation hier macht mich so unzufrieden... Ich fühle mich einfach permanent nur angegriffen, ich weiß überhaupt nicht, wie ich damit noch umgehen soll. Ich habe im Moment riesige Angst, dass ich morgen zu ehrlich werden, es eskaliert und ich im schlimmsten Fall heulend da sitze. Einfach, weil man Nervenkostüm im Moment sowas von dünn ist, dass ich echt nichts aushalte.

Vielleicht hat ja jemand noch ein paar warme Worte für mich.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #31
Hätte ich solche Vorgesetzte, würde ich mir schleunigst einen neuen Job suchen. - Nicht nur ein interner Wechsel, sondern möglicherweise auch ein anderer Arbeitgeber.
Eine Firma, in der sich solche Vorgesetzten unbehelligt verhalten können, wie die Axt im Walde wäre mir ja insgesamt sehr suspekt, so dass ich erhebliche Zweifel hätte, ob das tatsichlich die richtige Firma für mich ist.

Und ansonsten würde ich bei derartigen Bemerkungen von Seiten meiner Vorgesetzten auch ganz klar kontra geben und ihr ebenfalls sagen, dass ich von ihr erwarte (ja. Erwarten, nicht höflich bitten), in einem angemessenen, respektvollen und zivilisierten Tonfall behandelt zu werden. Und wenn das nichts nutzt, würde ich eben auch mal in Etagen oberhalb dieser unerträglichen Vorgesetzten vorstellig werden. Falls das nur weiteren Ärger gibt, zeigt das ja eigentlich nur, dass die Firma insgesamt nichts taugt.
Natürlich ist sie deine Vorgesetzte. Aber das heißt noch lange nicht, dass du ihre Sklavin bist und ihr beschissenes Verhalten akzeptieren musst.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #32
Danke, banane0815, ich war nun tatsächlich im Urlaub und es war auch dringend nötig. Mein Mitarbeitergespräch war okay, leider war es eigentlich eher ein Monolog ihrerseits, in dem ich meine Gedanken nicht wirklich anbringen konnte.

Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht möchte, dass meine externe Bewerbung irgendwie schlechte Stimmung bringt. Ihre Reaktionen sind dann wiederum Totschlagargumente: "Ja, das ist ihre Sache, da mische ich mich nicht ein.... ABER nach unserem letzten Gespräch zu dem Thema hat mich das doch sehr gewundert... ABER gut, dazu sage ich nichts mehr, meine Meinung kennen Sie ja..." Auf meinen Hinweis, dass ohnehin nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird, weil es nun eben zwei Bewerber gibt, sagte sie nur, dass das ja typisch für meinen "neuen" Chef wäre. Als ob der was dafür könne? Ich finde das alles sehr seltsam.

Außerdem meinte sie, mir ja sagen zu müssen, dass man privaten Stress auch erzählen sollte, da man mir dem Umzug ja schon angemerkt hätte. Da musste ich aufpassen, nicht laut zu lachen - ich komme aus einer Trennung mit einem depressiven Ex und monatelangem Terror, habe zwei Kiefer-OPs hinter mir. Und die Gute findet, man merkt mir einen UMZUG an, nur weil ich einmal Widerworte gebe, wenn ich keinen Bock habe, mich ungerechtfertigt anpampen zu lassen? Ich habe mich im Nachhinein total geärgert, dass ich nicht mehr gesagt habe, aber es bringt bei ihrem Kommunikationsstil auch nichts.

Gestern kam ich aus dem Urlaub wieder, aber die netten Gespräche, die es sonst dann manchmal gab, sind wohl passé. Stattdessen bekam ich eben meine Beurteilung wegen meiner Bewerbung, die auch sehr gut ausgefallen ist und einige Hinweise, was ich jetzt zu tun hätte usw. Nur kurz erkundigt, wie der Urlaub war, früher haben wir dann auch mal eine ganze Weile nett geplaudert.

Und in der Mittagspause spielt sich ein Kollege auf, dass er sich ja jetzt angeguckt hat, wie es bei meiner Kollegin und mir gelaufen ist mit unserer Bewerbung und dass er der Chefin nun erstmal gesagt hat, dass er erstmal nicht wechselt und ihr erhalten bleibt und die nächste Beförderungsrunde abwartet. Daraufhin gab es erstmal dickes Lob von ihr, da er es genau richtig macht. Ich kriege hier noch die Pimpernellen.

Heute morgen habe ich lange mit anderen Kolleginnen geredet, denen es ähnlich geht. Alle frustriert, entnervt, nur noch müde.

Ich weiß, das ich eigentlich nur eine Chance habe: Aufhören, rumzueiern, mich um meine Bewerbung zu kümmern und hier einfach gut zu arbeiten. Aber sobald ich in meinem Büro bin, umhüllt es mich wie eine Glocke, ich komme über Emails, etwas lesen usw. kaum hinaus, bevor ich mich hier im Forum einlogge, privaten Kram mache oder Kaffee trinke - einfach, weil ich sowas von erschöpft bin. Alle positive Energie, mit der ich mal hier angefangen habe, ist komplett weg. Ich bin gerne zur Arbeit, hatte jeden TAg Überstunden und war total froh, diese Stelle gefunden zu haben- und nun herrscht hier so eine Stimmung. Ich erkenne mich selbst nicht wieder. Wenn ich es irgendwie schaffen würde, mich aufzuraffen und was zu tun, ich verkomme sonst in diesem Sumpf. Ich weiß, dass das auch irgendwie etwas überdramatisch klingt, aber diese Situation hier im Job nagt echt an mir.
 
Zuletzt bearbeitet:
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #33
Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht möchte, dass meine externe Bewerbung irgendwie schlechte Stimmung bringt. Ihre Reaktionen sind dann wiederum Totschlagargumente: "Ja, das ist ihre Sache, da mische ich mich nicht ein.... ABER nach unserem letzten Gespräch zu dem Thema hat mich das doch sehr gewundert... ABER gut, dazu sage ich nichts mehr, meine Meinung kennen Sie ja..." Auf meinen Hinweis, dass ohnehin nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird, weil es nun eben zwei Bewerber gibt, sagte sie nur, dass das ja typisch für meinen "neuen" Chef wäre. Als ob der was dafür könne? Ich finde das alles sehr seltsam.
Aha... Führungskraft 1 stichelt vor einer Mitarbeiterin gegen Führungskraft 2. - Das hört sich ja schon mal nach einem sehr schönen Arbeitsklima an. :zwinker:

Und in der Mittagspause spielt sich ein Kollege auf, dass er sich ja jetzt angeguckt hat, wie es bei meiner Kollegin und mir gelaufen ist mit unserer Bewerbung und dass er der Chefin nun erstmal gesagt hat, dass er erstmal nicht wechselt und ihr erhalten bleibt und die nächste Beförderungsrunde abwartet. Daraufhin gab es erstmal dickes Lob von ihr, da er es genau richtig macht. Ich kriege hier noch die Pimpernellen.
Dein Kollege ist wohl ein Bilderbuch-Arschkriecher und Radfahrer (nach unten treten, nach oben buckeln). Solche Leute kann ich auch nicht ab. :kotz:
Aber offensichtlich scheint er mit seiner Methode ja Erfolg zu haben, was nur ein weiteres Zeichen ist, dass du schnell aus dem Einflussbereich deiner seltsamen Vorgesetzten rauskommen solltest.

Ich weiß, das ich eigentlich nur eine Chance habe: Aufhören, rumzueiern, mich um meine Bewerbung zu kümmern und hier einfach gut zu arbeiten. Aber sobald ich in meinem Büro bin, umhüllt es mich wie eine Glocke, ich komme über Emails, etwas lesen usw. kaum hinaus, bevor ich mich hier im Forum einlogge, privaten Kram mache oder Kaffee trinke - einfach, weil ich sowas von erschöpft bin. Alle positive Energie, mit der ich mal hier angefangen habe, ist komplett weg. Ich bin gerne zur Arbeit, hatte jeden TAg Überstunden und war total froh, diese Stelle gefunden zu haben- und nun herrscht hier so eine Stimmung. Ich erkenne mich selbst nicht wieder. Wenn ich es irgendwie schaffen würde, mich aufzuraffen und was zu tun, ich verkomme sonst in diesem Sumpf. Ich weiß, dass das auch irgendwie etwas überdramatisch klingt, aber diese Situation hier im Job nagt echt an mir.
Willkommen im Club! :bier: :knuddel:
Mir geht es in meinem Job gerade ganz ähnlich. Meine Motivation hat sich irgendwo in der hintersten Ecke des Büros versteckt und ich fühle mich extrem gelangweilt, unterfordert und genervt. Dementsprechend mache ich auch nur Dienst nach Vorschrift.
Aber immerhin bin ich nicht von Arschloch-Vorgesetzten und Radfahrern umgeben, sondern von netten, aber ebenfals ziemlich desillusionierten Kollegen und einem netten, aber als Führungskraft ziemlich unfähigen Chef. Das ist ist vielleicht noch ein wenig besser zu ertragen.
Mein großes Problem ist nur, dass ich auch nach der Arbeit einfach nur träge bin und zum Prokrastinations-Weltmeister werde, obwohl ich eigentlich dringend interessante Stellen suchen und Bewerbungen schreiben sollte. :confused:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #34
Danke, es tröstet doch ungemein, dass es andere Leute mit ähnlichem Schicksal gibt. Wenigstens kriege ich genügend Geld für den Unsinn.

Problem ist eben auch einfach, dass meine Aussichten grundsätzlich ja gut sind. Ich muss es nur irgendwie aushalten, bis es besser wird - egal wodurch. Ich bin immerhin verbeamtet, kriege ordentliches Geld, habe gute Arbeitszeiten - aber täglich 8 Stunden können eben auch lang werden, wenn man keinen Spaß dran hat.

Heute Morgen hatten wir Besprechung, bei sowas blühe ich dann richtig auf, weil ich dann mal wieder denken darf - und ich fand es auch gut. Leider habe ich mich einmal unklar ausgedrückt, was dann direkt zum 30minütigen Kampf mit der Chefin wird. Das ist einfach so anstrengend.

Zum Glück muss ich sagen, dass ich einige echt liebe Leutchen hier habe, aber eben auch 3 Kollegen im Team, die später kamen und gleich in dieses Klima geboren sind. Wo sich die alten Hasen noch an Kollegialität und Teamgeist festhalten, habe ich bei den 3 Neuen immer das Gefühl, es piekst mich in den Rücken und in die Seite - heimliche Dolche und offene Ellbogen. Eben als ich mich in der Besprechung nur einmal unklar ausgedrückt habe, war meine eine Kollegin gleich auf Seite meiner Chefin und nickt dann total übertrieben und sagt "jaja, genau!"- die und zwei Kollegen, das ist echt übel. Immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht und Radfahrer - da hast du völlig Recht.

Naja, man wird sehen. Es hat mal wieder gut getan, sich auszukotzen und auch bei den lieben Kollegen ist die Stimmung entsprechend - da hat man wenigstens das Gefühl, man hält zusammen. :zwinker:
 
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