• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Depression aus heiterem Himmel?

S
Benutzer11514  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Vor ca. vier Wochen ging es los...Ich dachte zuerst, ich habe eine Art "Durchhänger" und bin grade einfach etwas lustlos. Es ist aber nicht dabei geblieben. Inzwischen finde ich alles total sinnlos, bin den Tränen nahe ohne besonderen Grund bzw. wegen Kleinigkeiten (kleiner blöder Kommentar vom Freund o.ä.) und fühle mich irgendwie leer, kraftlos, ohne Lust und Freude. Am liebsten möchte ich mich daheim verkriechen, niemanden sehen und gar nichts tun. Wenn ich dann aber wirklich daheim rumsitze, fällt mir ziemlich schnell die Decke auf den Kopf und ich finde die ganze Situation schon wieder völlig sinnlos... Trotzdem fehlt mir die Lust und die Kraft, mich aufzuraffen, Freunde anzurufen, rauszugehn, usw.

So ging es mir bisher noch nie, ich war eigentlich immer ein fröhlicher, unternehmungslustiger, spontaner und selbstbewusster Mensch. Habe viele Höhen und Tiefen erlebt, aber immer weitergemacht, immer einen Ausweg gefunden, mich nie entmutigen lassen. Nun ist zum ersten Mal in meinem Leben eigentlich alles im Lot: guter Job; schöne Wohnung, genau da, wo ich immer wohnen wollte; Gesundheit - abgesehen von einem kleinen Ausschlag seit zwei Wochen, denke aber, das kommt gerade durch meine schlechte Stimmung; und seit Anfang Juli frisch verliebt. Ich könnte doch so glücklich und zufrieden sein! Stattdessen fühle ich mich wie in einem Tunnel, finde bzw. sehe aber nicht das Licht am Ende dieses Tunnels. Und das schlimmste dabei ist: ich kann selbst nicht erklären, was genau da in mir vorgeht. Wieso kippt meine Laune plötzlich um?

Lediglich die Arbeit ist seit ein paar Wochen sehr unmotivierend, ich arbeite im Team an einem großen Projekt und habe täglich dieselben Vorgänge zu erledigen. Bisher hatte ich kleinere Projekte und daher immer wieder Abwechslung. Aber das kann ja kaum sein, dass mich die Arbeit derart fertigmacht und mein ganzes Leben durcheinanderbringt, oder? Und selbst wenn: das ist kein Dauerzustand, jedes Projekt hat mal ein Ende und bald steht mein Urlaub vor der Tür. Sollte mich das alles nicht eigentlich wieder motivieren?

Vor allem belastet die Situation auch meine neue Beziehung. Mein Freund kann mich zwar nicht verstehen, aber er versucht immer wieder mich aufzubauen, auch wenn es leider nichts nützt... Trotzdem habe ich seit ein paar Tagen das Gefühl, die Treffen und Telefonate mit ihm ziehen mich zusätzlich runter. Dabei sollte es mir doch gut tun, mit ihm zusammen zu sein, oder? Vielleicht liegt es ja auch nur daran, dass er mir nicht helfen kann? Wie sollte er das auch schaffen, ich verstehe ja selbst nicht, was da mit mir passiert... Ich will aber meinen Freund deshalb auf keinen Fall verlieren und muss unbedingt wieder aus diesem Loch raus!

Gibt es hier Menschen, denen es ähnlich geht? Ich würde mich sehr gerne mit euch austauschen. Was haltet ihr von meiner Situation? Ist das wirklich schon eine Art Depression? Und falls es euch auch so geht oder ihr ähnliches bereits hinter euch habt: Wie geht ihr damit um? Wo seht ihr in eurem Fall die Ursachen dafür? Wie seid ihr da wieder rausgekommen?
Denn ich hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es einen Weg da raus gibt... Aber alleine finde ich das Licht am Ende meines Tunnels nicht.
Ich freue mich auf eure Antworten. Vielleicht können wir uns ja auch gegenseitig helfen und Lösungen und Auswege finden...?
 
H
Benutzer63422  (32) Meistens hier zu finden
  • #2
Hey du!
Das kenne ich gut...ZU gut...VIEL zu gut :cry:
Nicht aus eigener Betroffenheit, aber mein Vater leidet seit 5 Jahren an dieser (im fortgeschrittenen Stadium) unheilbaren Krankheit!
Ich habe nicht mehr viel mit meinem Vater zu tun, weil ich das nicht mitbekommen möchte.... ich weiß, das klingt vielleicht herzlos, aber vielleicht kann man mich da ja verstehen... früher war mein Vater lustig, ist jeden Tag mit mir rausgegangen und war für mich mehr da als meine Mutter! Ich habe ihn so heiß und innig geliebt und wollte immer so werden wie er (Er ist Psycho-Therapeut)! Ich habe vieles vieles von ihm; fast mein gesamter Charakter ist dem Seinen gleich! Doch dann, vor etwa fünf Jahren ging es los ( ich war damals 8 oder 9 und habe es deswegen nicht so mitbekommen) :er fuhr nicht mehr mit uns in den Urlaub, machte keine Spaziergänge mehr mit mir und erzählte mir nicht mehr die heißgeliebten Witze, die ich sonst täglich zu hören bekam. Mit der Weile ließ er sich fast garnicht mehr blicken, sondern war nur in seinem Zimmer! Im Krankenhaus war er schon, doch er hat die Therapie unterbrochen! ( Da er selber Psycho-Therapeut ist, hält er das nicht für nötig :angryfire ) Nunja... jedenfalls dachte ich mir: wenn er sich aufgibt, kann ich nicht viel tun! Meine Schwestern reden viel mit ihm und kümmern sich um ihn...ich jedoch meide den Weg in sein Zimmer, da ich mir das nicht mit angucken kann! Ich kenne ihn als einen lustigen und lebensfreudigen Menschen, und so möchte ich ihn in Erinnerung haben! Ich möchte nicht sagen "mein Vater ist ein schwer depressiver Mann, der zu Feige ist, sich behandeln zu lassen und der sich nichtmal für seine Familie aufrappelt"! Ich möchte sagen " Mein Vater ist der tollste Mensch den es gibt! Er ist lustig und unternimmt sehr viel mit mir. Er ist mein großes Vorbild!"

Es gab eine Zeit, in der mich das alles tierisch fertig gemacht hat, und ich am Boden zerstört war, doch ich habe meine Fantasie-Welt aufgebaut, und in dieser Welt, ist mein Vater nicht depressiv! So ist es viel leichter für mich! Oft bekomme ich zu hören, dass es doch schlimm für mich sein muss, ohne Vater...doch ich sage immer nur: "na und? ich kriege davon doch nix mit... ich habe in Gedanken ein anderes Bild von ihm!" Die meisten sind dann schockiert...doch ich stehe dazu... und ich sage auch gemeinerweise, dass mein Vater es selber Schuld ist! Er ist zu egoistisch! Zu egoistisch um seine Depressionen zu heilen und zu egoistisch um seine Kehlkopf-Krankheit (an der er bald sehr sicher sterben wird, wenn er die Behandlung nicht macht!) behandeln zu lassen!

Lass dich bitte in keinem Fall so hängen wie er! Lass es nicht zu, dass deine Kinder einmal genauso von dir reden, wie ich von meinem Vater, den ich doch insgeheim so unendlich doll liebe und nur durch meine Fantasie (die ich auch von ihm geerbt habe) überspielen kann, dass es für mich das Schlimmste ist, zu wissen, dass ich meinen Vater bald verlieren kann :cry:
Raff dich auf solange du noch kannst!!!

Ich hoffe das war dir ein Anspurn! Liebe Grüße!!!! V.
 
I
Benutzer53028  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Nicht aus eigener Betroffenheit, aber mein Vater leidet seit 5 Jahren an dieser (im fortgeschrittenen Stadium) unheilbaren Krankheit!

Das ist ja furchtbar und vor allem falsch, was du da redest! Ehrlich, so wie du dich verhältst ist wohl das schlimmste, was man machen kann in der Situation. Nett deinem Vater gegenüber. Da gehts ihm schon nicht gut, und dann lässt ihn auch noch seine Tochter im Stich, ganz toll.
Vor allem ist diese Krankheit nicht unheilbar, auch nicht im Fortgeschrittenen Stadium. Machen kann man immer was, und wenn nur noch mit Antidepressiva oder anderen Medikamenten.
Ehrlichgesagt finde ich eher dich "krank", mit deinem Fantasiekram.

Also zum eigentlichen Thema: Ich kenne das auch sehr sehr gut und hab es auch seit fünf Jahren. Ich würde das, was du erzählst, schon als eine Art Vorstadium zu einer Depression bezeichnen.
Guck, ob es besser wird, geh viel spazieren oder joggen (wegen dem Licht bzw. beim Joggen wegen dem Serotonin), udn wenn es in ner gewissen Zeit nicht besser wird, dann wende dich mal an nen Arzt, würde ich dir raten.
 
H
Benutzer63422  (32) Meistens hier zu finden
  • #4
Das ist ja furchtbar und vor allem falsch, was du da redest! Ehrlich, so wie du dich verhältst ist wohl das schlimmste, was man machen kann in der Situation. Nett deinem Vater gegenüber. Da gehts ihm schon nicht gut, und dann lässt ihn auch noch seine Tochter im Stich, ganz toll.
Vor allem ist diese Krankheit nicht unheilbar, auch nicht im Fortgeschrittenen Stadium. Machen kann man immer was, und wenn nur noch mit Antidepressiva oder anderen Medikamenten.
Ehrlichgesagt finde ich eher dich "krank", mit deinem Fantasiekram.

Also zum eigentlichen Thema: Ich kenne das auch sehr sehr gut und hab es auch seit fünf Jahren. Ich würde das, was du erzählst, schon als eine Art Vorstadium zu einer Depression bezeichnen.
Guck, ob es besser wird, geh viel spazieren oder joggen (wegen dem Licht bzw. beim Joggen wegen dem Serotonin), udn wenn es in ner gewissen Zeit nicht besser wird, dann wende dich mal an nen Arzt, würde ich dir raten.
Mein Vater lebt von den Tabletten! Ohne die Tabletten wäre er warscheinlich nichtmal im Stande sich zu bewegen! Schau ihn dir an und du siehst, dass man mehr als man schon macht nicht machen KANN! Er müsste ins Krankenhaus, das ist Lebenswichtig für ihn und das weiß er auch! Aber aus Sturheit geht er nicht! Er sieht, dass meine Mutter sich um 3 Kinder kümmern muss, jeden Tag arbeitet und versucht es ihm noch recht zu machen! Und er sieht auch, wie sie weint vor Verzweiflung! Und er hat auch meine Tränen gesehen, als ich von seiner Krankheit erfahren habe und ihn angefleht habe sich behandeln zu lassen! Doch er ist stur! Und das macht mich so sauer! Ich möchte dieses Bild von meinem Vater nicht haben! Oft genug habe ich versucht, mit ihm zu reden, ihn zu ermutigen, einen Spaziergang mit mir zu machen oder mit schwimmen zu kommen! Und habe ich dann aus Verzweiflung geweint, wollte er, dass ich das Zimmer verlasse damit er seine Ruhe hat und sich mein Geheule nicht anhören muss!! So möchte ich ihn einfach nicht sehen und daher meine Flucht in die Vergangenheit!
 
S
Benutzer11514  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
@Hasipupsi: Muss ehrlich sagen, ich finde dass auch traurig, dass du deinen Vater nicht unterstützt. Dafür ist doch eine Familie da, damit man auch in schweren Zeiten zusammenhält...
Meine größte Angst ist ja auch, dass mich mein Freund verlässt, weil ich im Moment so durchhänge.
Aber keine Sorge, ich bin noch nicht so weit wie dein Vater, und ich habe nicht vor, mich selbst aufzugeben.

@Immortality: Danke für deinen Tipp. Ich war heute schon draußen und bin im Englischen Garten spazieren gegangen (war ja endlich mal sonnig heute...) und es hat auch ein bisschen geholfen. Da ist sicher was dran.

Andere Frage: Was ist mit Kontakt zu anderen Menschen? Ich habe folgendes festgestellt: Wenn ich alleine bin oder bei meinem Freund, bin ich eher traurig. Wenn noch andere Menschen um mich sind, bin ich eher launisch oder manchmal auch aggressiv (rummeckern, zicken, wie man es auch nennen will). Außer natürlich im Job, da reiße ich mich zusammen.
Was meint ihr? Sollte ich möglichst wenig allein sein? Oder doch lieber allein, damit ich nachdenken kann, wie es weitergehen soll?
 
H
Benutzer63422  (32) Meistens hier zu finden
  • #6
Meine Familie ist ja auch für meinen Vater da! Ich koche ihm ja auch essen und bringe es ihm ins Zimmer oder hol seine Medikamente aus der Apotheke... aber findest du nicht,dass er sich ein bisschen mehr reinknien könnte?? Meine Mutter geht so kaputt an der Sache und das stört ihn nicht die Bohne!!
 
S
Benutzer11514  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Entschuldige, wenn ich jetzt vielleicht arrogant klinge...
Es tut mir sehr leid für dich und deine Familie, dass ihr euch solche Sorgen um deinen Vater machen müsst. Und ich wünsche euch von Herzen, dass er sich doch noch aufrafft und eine Therapie macht!
Trotzdem: Ich bin in einer etwas anderen Situation und suche hier Unterstützung von Menschen, die mir weiterhelfen können oder es zumindest versuchen wollen.
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #8
@hasipupsi: mach doch bitte deinen eigenen thread auf, das hier ist sharonas thema. sie braucht rat und hilfe. du auch. aber hier ist der falsche ort dafür.

sharona, gut, dass du nicht so "gelähmt" bist von deiner lustlosigkeit, dass dir das egal ist und du es hinnimmst - immerhin willst du was ändern.

wie wär es, wenn du einfach mal einen beratungstermin bei einem psychotherapeuten wahrnimmst?

übrigens bekomme ich bei starkem seelischem druck einen neurodermitisschub. warst du schon beim hautarzt, um was gegen die symptome zu machen?

vielleicht bist du grad einfach in einem "motivationsloch": alles klappt. du hast was erreicht.
ziele? hast du welche? du scheinst die gute situation im moment nicht genießen zu können.

nicht falsch verstehen, aber: bist du dir mit deinem freund "sicher"? ich weiß noch, dass ich "grundlos" traurig und verstimmt war in meiner ersten beziehung - im nachhinein hab ich dann erkannt, dass das auch daran lag, dass "teile von mir" schon begriffen hatten, dass es nicht funktionieren wird mit diesem mann. aber das muss bei dir ja nicht so sein.

ach ja: ob das schon eine "richtige" depression ist (bei der ein psychiater eben auch mit psychopharmaka behandeln dürfte) oder du "nur" deprimiert und traurig bist und da aus eigener kraft wieder rauskommen wirst, kann hier keiner beurteilen. wenn in der "gehirnchemie" was nicht mehr stimmt, kann das eben auch zu solchen stimmungen führen. und da nützt es dann nix, einem patienten zu sagen "stell dich nicht so an, raff dich auf, das leben ist doch schön". da sind dann medikamente nötig, die wieder das gleichgewicht an botenstoffen etc. herstellen. nagel mich auf das mit den botenstoffen nicht fest, bin nur laie.

wie ernst deine traurige stimmung aus medizinischer sicht ist, kann ich also genauso wenig beurteilen wie die meisten anderen hier. daher solltest du dich an jemanden wenden, der das eher beurteilen kann. und nicht hinter "aber keine zeit, die arbeit..." verstecken :zwinker:.
soweit einige gedanken von mir.
 
R
Benutzer Gast
  • #9
Wenn ich mal meinen Senf dazugeben darf, ich will nicht sagen mir ging es ähnlich, bei mir fing alles mit einem Autounfall an. Mir hatte jemand die Vorfahrt genommen und ich bin in den Mercedes reingeknallt und auf der anderen Seite wieder rausgekommen. Ich hatte einen dicken 7er BMW und das war ne C-Klasse, man kann sich denken wie die Mutter mit Kind aussah danach. Das hatte mich aber nicht sooo wahnsinnig gestört, dass was weh tat war dann die Arbeit. Wie die Leute einen dort behandelt hatten, den ganzen Tag an der Bohrmaschine und in Schellen Löcher bohren, total monoton und Ausbeutung. Dann ging es meinem Opa nicht gut und in der Liebe hatte ich auch kein Glück.

Mir schien alle Welt hatte sich gegen mich gewendet, ich bin nach Hause gekommen und hab nur noch geheult, weil mich die Gesamtsituation belastet hat. Bei jedem Lied was annähernd traurig war kamen mir die Tränen. Ich hab mich zurückgezogen, war aggressiv, hab Freunde angemault und vergrault, weil ich auf die keinen Bock hatte.

Ich konnte damals sagen das ich wegen dem Unfall einen Schock hatte und da hat mich mein Hausarzt krank geschrieben, aber nach ner Woche wollte er das nicht mehr und hat mich zum Seelenklemptner überwiesen. Mit dem hab ich dann über meine Probleme geredet und er hat mich dann knapp 2,5 Monate krank geschrieben gehabt, in der Zeit wurde die Sache besser. Ich habe mich nur auf mich konzentriert, ich habe den Willen gehabt das alles gut wird und ich war fast geheilt, als der Arzt dann sagte, entweder kommt er mit mir gemeinsam auf Arbeit und begleitet mich zu Hause und bei meinen "Freunden" oder er schreibt mich nicht mehr krank. Ich hab dann doch lieber den Weg auf Arbeit gewählt, aber kaum war ich da, hab diese ganzen Gesichter gesehen mit ihren sinnlosen dummen gequassel da war alles wieder da. 2,5 Monate umsonst krank geschrieben!

Ich kürze es mal ab, ich wollte mich dann versetzen lassen, aber trotz des großen Betriebens und trotz Betriebsrat wollte man das nicht machen.

Da erinnerte ich mich an einen Spruch "Manchmal muss man im Leben ebend die Notbremse ziehen" ja ich hatte den Gedanken zu kündigen raus aus dem alten Leben, aber ohne Moos nix los. Doch da kam mir wieder ein Spruch eines Bekannten von der Bundeswehr "wenn du als Fallschirmjäger kurz vorm Sprung über alles was passieren könnte nachdenken würdest, würdest Du nicht springen". Also habe ich das gemacht was ich schon immer gut konnte, ich habe das gesagt was ich denke vor allen Kollegen, wie arm die doch sind das einer hinterm Rücken des anderen lästert und und und ...

Ich habe alles was mich an mein "altes" Leben erinnert hat hinter mir gelassen, ich habe versucht komplett neu anzufangen. In meinem Fall war es so, dass ich mich dann selbstständig gemacht habe was ich auch noch heute bin und ich mein Adresssammlung weggeschmissen hab, ebend um den Kontakt zu Leuten von "damals" zu meiden. Ich hatte ein Ziel, eine Vision "den Leuten zeigst Du es" und darauf arbeite ich hin. Ich hab mir neue Ziele gesetzt ... ich will ein erfolgreicher Geschäftsmann werden ... ich will einen muskolösen Körper haben ... ich will eine erfolgreiche Partnerschaft haben und und und.

Mir hat es gut getan, ich lebe noch naja und bis auf eine Sache die ich gleich hier im Forum schreiben werde, geht es mir gut. Ich hab mir einen neuen Freundeskreis aufgebaut, eine neue Umgebung und eigentlich wäre ich aus der Stadt weggezogen, aber naja da muss ich erst eine neue bessere Stadt finden wo ich es aushalte. ;-)

Kurz gesagt: wenn Du versuchst Dich in der momentanen Umgebung zu erholen wird es IMHO ein langer steiniger Weg. Ich will Dicht jetzt nicht animieren zu kündigen und so, ich hab es nur geschrieben, weil ich es gemacht habe und es mir gut getan hat. Weil immer wenn Du was von der Zeit siehst, wo es Dir schlecht ging, denkst Du an Deine Probleme was ist was war, wie schlecht es Dir geht und Du keine Lust hast und es besser wäre sich zurückzuziehen ... also mein Tip: versuch Abstand zu allem zu gewinnen.
 
I
Benutzer53028  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
@Raid-HP: Du musst aber den Unterschied sehen, dass deiner Depression ein klarer Schock vorausging, und in deiner Situation war es vollkommen das Richtige, zu kündigen, alles Alte hinter dir zu lassen und einfach noch mal neu anzufangen und es hat dir ja offensichtlich auch geholfen.

Bei der Threadstarterin ist das (mit dem Schock) aber (wie es scheint) nicht der Fall, also würde es meiner Meinung nach auch nichts bringen, z.B. zu kündigen, wenn der Job an sich für sie okay ist. Weil da kommt man auch nicht weiter im Endeffekt, weil man dann vor nem neuen Problem steht und ich sag mal mit der KÜndigung in dem Fall nur vor Problemen davon läuft, die aber nicht vom Job ausgelöst sind und die daher wieder kommen werden.

Ich denke auch, @Threadstarterin, dass du mal einen Termin beim Psychologen machen solltest, kannst dich aber auf lange Wartezeiten gefasst machen. Also ruhig den Termin jetzt schon mal machen, und wenns dir vielleicht wieder gut geht, wenn der Termin wäre, brauchst du ja nicht hinzugehen.
Schön, dass das spazieren dir gut getan hat. Versuchs auch mal mit Joggen, das ist bei "Verstimmungen" wirklich auch sehr hilfreich.

Und ob du lieber allein sein solltest oder nicht, ist ne schwierige Frage. Wo gehts dir denn besser? Wenn du traurig bist, also allein oder mit deinem Freund, oder aggressiv? Ich denke, dass es an sich besser ist, sich unter Leute zu mischen, damit man eben nicht ständig auf dumme Gedanken kommt bzw. über alles so viel nachdenkt. Da ist man einfach n bisschen abgelenkter. Ich glaub nicht, dass es dir was bringt, dauernd über dein Problem und was du da jetzt machen kannst, nachzudenken. Aber im Endeffekt musst du das wissen, was dir da lieber ist und was dir mehr bringt und dir besser tut.
 
S
Benutzer11514  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Danke für eure Antworten, vieles davon hat mir geholfen. Vor allem der Abschnitt von mosquito, in dem es um meinen Freund geht. So hatte ich das noch nicht betrachtet. Mir hat er immer nur leid getan, weil er halt meine Stimmungen abkriegt.
Ich denke zwar, dass mein Hauptproblem die Arbeit ist (und freu mich riesig auf morgen Abend, wenn offiziell endlich mein Urlaub beginnt). Dennoch: Mein Freund ist heute morgen für eine Woche weggefahren, und bald werde ich merken, ob er mir fehlt oder nicht. Ist wohl ganz gut so, dass ich jetzt erstmal Zeit für andere Dinge habe, die mir hoffentlich gut tun.
 
K
Benutzer30831  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Aber das kann ja kaum sein, dass mich die Arbeit derart fertigmacht und mein ganzes Leben durcheinanderbringt, oder? Und selbst wenn: das ist kein Dauerzustand, jedes Projekt hat mal ein Ende und bald steht mein Urlaub vor der Tür. Sollte mich das alles nicht eigentlich wieder motivieren?

Manchmal bringt es nichts, das Ganze logisch anzugehen. Natürlich können vor allem Stress oder andere belastende Lebenssituationen Depressionen verursachen. Aber nicht immer ist es so einfach, sondern die Gründe liegen tiefer. Ich kenn das, bei psychischen Problemen versucht man selbst, logische Gründe dafür zu finden - und dann stellt man bloß fest: "So schlecht geht's mir doch eigentlich gar nicht, die Liebe ist da, finanziell passt alles, warum geht es mir also so schlecht?" Und das Unverständnis über sich selbst trägt nicht gerade zur Stimmung bei.

Denn ich hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es einen Weg da raus gibt... Aber alleine finde ich das Licht am Ende meines Tunnels nicht.

Hast du mal über eine Kurztherapie nachgedacht? Wenn du der Meinung bist, es allein nicht zu schaffen. Denn ich möchte dir keine Illusionen machen: Natürlich können andere Betroffene dir helfen, da man sich dann verbunden und verstanden fühlt. Das Gefühl, man sei mit dieser Situation ganz allein auf der Welt, verschwindet. Das allein hilft aber meistens nicht, um eine Depression zu überwinden. Deswegen wäre es nicht schlecht, wenn du dich um einen Termin beim Psychologen bemühen würdest. Ich denke, bei dir könnte eine kürzere Therapie durchaus ausreichen, aber so genau kann ich das natürlich nicht beurteilen. Eventuell käme auch eine Behandlung mit Antidepressiva in Frage. Beides in Kombination wäre eine Möglichkeit, um dir so schnell wie möglich aus dem Loch rauszuhelfen. (Und ich möchte dir dringend von Selbsttherapierungsmethoden à la Johanniskraut-Dragees aus der Drogerie kaufen und einfach schlucken.)
 
B
Benutzer62712  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
es geht sooo vielen menschen so wie dir. am besten du vergisst erstmal das gefühl was du im moment hast und probierst wieder"normal" zu leben. wenn es nicht klappt und das gefühl schlimemr wird dann würd ich was ändern. aber denk nicht gleich du wärst krank, jeder mensch hat schwankungen, die sich über unterschiedliche zeiträume erstrecken können. nimmer erst medis wenn es garnicht mehr anders geht(früher gabs so hilfen noch garnicht)
hoffe ich konnte dich etwas aufmuntern:smile:
 
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