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Studium Doktorvater finden, Ideen?

O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hey zusammen.
Nun kommen die Luxusprobleme :-p.
Ich habe in diesem Jahr meinen Master in Wirtschaftsinformatik berufsbegleitend sehr gut abgeschlossen. Mein Betreuer (FH) sagte, da ist Potenzial für die Promotion.
Nach etwas grübeln habe ich beschlossen, das mal zu versuchen.
Einfach, da ich auch eine Idee für ein Thema habe welches mich sehr interessiert.
Das Thema habe ich meinem Betreuer vorgestellt um eine erste Einschätzung zu bekommen, er war angetan. Leider hat er kein Netzwerk zu Universitäten die in dem Bereich aktiv forschen.
Also habe ich mich auf die Suche gemacht....

Zuerst habe ich mal geguckt, wer in dem Feld forscht und veröffentlicht (Paper).
Dort habe ich dann geguckt, wer wo einen Lehrstuhl hat und habe mich in einer Mail kurz vorgestellt und mein Anliegen erläutert. Promotion, extern, kumulativ, das Thema, aber offen für alternative Ideen in dem Bereich.
Lediglich das Fraunhofer Institut hat geantwortet und fand es spannend, hat aber kein Promotionsrecht. War aber auch nicht mein Ziel, mir ging es um Kontakte. Wollten sie dann auch gerne liefern, taten es aber nie.... Von den anderen Professoren habe ich nie etwas gehört....

Also, privates Netzwerk angezapft.... Einen Professor gefragt, der auch reviews macht.
Wieder eine Empfehlung mehr, aber ebenfalls keine Reaktion....
Dann einige Bekannte angeschrieben, die einen Titel haben und noch nebenher veröffentlichen mit der Frage, ob sie helfen können. Nein, nicht wirklich und teils auch ehrlich gesagt keine Lust weil nicht mehr so in der Szene tätig.

Hmm, mich ärgert, dass ich scheinbar echt unbeliebt bin....
Die wollen mich ja scheinbar als extern schon nicht, von FH Abschluss wissen die gar nicht erst...
Wie kann man da weiterkommen? Hat einer von euch dort Ideen? Wo kann ich noch ansetzen?

Ich habe mir eine Deadline bis November gesetzt bis ich konkrete Gespräche oder sogar einen Anfang habe. Wenn nicht beerdige ich die Idee schweren Herzens.


Gruß
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #2
Ich habe jahrelang versucht, einen Doktorvater fuer diverse Themen zu finden, und bin immer daran abgeprallt, dass sich niemand qualifiziert fuehlte, oder noch Kapazitaeten frei hatte, oder einfach nur Interesse. Letzten Endes drehte ich den Spiess um und ging mit dem Motto "suche PhD, mache was auch immer Sie wollen" zu diversen Professoren. Und siehe da, sofort ging allerlei. Ich mache mittlerweile meinen Doktor in einem Feld, von dem ich keine Ahnung habe, diese aber wohl haben werde, wenn ich damit fertig bin. Und das ist ja eigentlich ganz begruessenswert.
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Naja, das ist schon verständlich, dass die Profs, die noch nie von dir gehört haben, nicht gerade in Jubel ausbrechen in Anbetracht deiner Mails. :zwinker: Wenn ich bedenke, wie viel unsere Profs schon mit Forschung und ihren eigenen Studenten zu tun haben, kann man sich ausrechnen, wie viel Kapazitäten für Externe noch bleiben. So eine Mail kostet eben Zeit: Die müssen gucken, was du bisher gemacht hast, wie dein Forschungsvorhaben aussieht, dann muss es wirklich genau deren Gebiet sein, ...

Davon ab haben wir so einige Profs, die selbst auf die Mails ihrer Studenten nur selten bis nie antworten. Möchte man die erreichen, muss man sie schon irgendwo abfangen oder in es in der Sprechstunde versuchen. Hast du das mal in Erwägung gezogen? Normalerweise findest du die Sprechzeiten online. An deiner Stelle würde ich unbedingt hinfahren und versuchen, mit den Leuten in persönlichen Kontakt zu kommen. Es kann natürlich passieren, dass eine Sprechstunde ausfällt und das z.B. nur durch einen Zettel am Büro kenntlich gemacht wird. Um das zu umgehen, könntest du z.B. vorher über Facebook Kontakt mit Studenten aufnehmen und fragen, ob die etwas von einem Ausfall etc. wissen, um das Risiko einer unnötigen Fahrt zu minimieren. Wie weit sind die entsprechenden Institute denn weg? Selbst wenn der betreffende Prof nicht da wäre, findest du sicher Leute, die ihn/sie kennen und da schon mal ein gutes Wörtchen für dich einlegen können.

Ich glaube, du kommst um persönliche Kontakte absolut nicht umhin. Es wird kaum jemand Kapazitäten freischaufeln, und nichts anderes bedeutet bereits das Lesen und Beantworten einer Mail, um dann ggf. nie mehr von dir zu hören. Unzuverlässigkeit ist ja ein nicht gerade unbedeutendes Problem heutzutage. Sieht die entsprechende Person aber, dass du dich schon so weit bemüht hast und vorbeikommst, ist das eine andere Ausgangslage.

Überhaupt würde ich die Entfernungen bedenken an deiner Stelle. Sollte es mit einer Promotion bei jemandem klappen, wirst du die Person schließlich häufiger mal für Fragen, Absprachen usw. treffen müssen. Mails und Telefon, alles schön und gut, aber diese Möglichkeiten ersetzen keine realen Treffen. Insofern wäre eine Person, die 800 km weg ist, sowieso eher ungeeignet meiner Meinung nach.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Völlig abgesehen von der Problematik an sich: Mails von Fremden werden so gut wie nirgendwo wirklich aufmerksam gelesen und beantwortet. Würde daher auch vorbei fahren. Dann kannst du auch ruhig sagen, dass du schon einmal eine Mail geschrieben hast. Aber nur auf Mails kannst du dich nicht verlassen.
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Hey zusammen.
Erstmal danke für die zahlreichen Antworten.

Tahini Tahini :
"Suche Promotion, egal was du willst" wäre nicht mein Ziel.
Denn es ist ein erheblicher Teil Lebenszeit der dafür drauf geht. Und es soll am Ende irgendwo einen Sinn ergeben, sonst wird es mehr als zäh. Also irgendein Thema wäre für mich die Zielsetzung "Hauptsache Doktortitel" und die habe ich einfach nicht. Dafür gibt es auch berufsbegleitende Graduiertenkollegs. Aber wie gesagt, wenn ich in irgendwas keinen Sinn erkennen kann und es mich einfach nicht interessiert würde ich es nicht tun.

M Maria88 :
An die Sprechstunde habe ich noch nicht gedacht, davon wurde mir aber seitens meiner Kollegen (ich arbeite in einer Hochschule) abgeraten.
Weil da kommt jemand total Fremdes und hat so ein großes Anliegen wie ein Promotionsvorhaben, mal eben....
Das ist nicht Sinn und Zweck der Sprechstunde und wird aus Sicht der Kollegen eher negativ interpretiert.

Da ich berufsbegleitend promovieren möchte muss ich mir für treffen ohnehin Urlaub nehmen, da ist die Distanz daher nebensächlich. Hauptsache, der / die Professor(in) hat überhaupt ein Interesse an meinem Themenbereich.
Weil das scheint schon recht selten. Dann noch eine Promotion in Wirtschaftsinformatik und die anderen Makel....

reed reed :
Unsere Doktoranden haben mir alle genau das Gegenteil erzählt: Auf Mails wurde immer reagiert, gerade wenn sie sinnvoll erschienen und Potenzial erkennbar ist. Und sei es nur mit einer freundlichen, aber kurzen Absage.
Weil jeder Doktorand könnte morgen ein Kollege in der Forschung sein....


Hmm, also habe ich nun bislang nur die Alternative hoffen oder hinfahren....
Aber quer durch Deutschland zu fahren finde ich etwas arg wenn es dann noch negativ interpretiert wird.....

Any other ideas?


Gruß
 
K
Benutzer Gast
  • #6
Hast du schon nach Unis Ausschau gehalten in deiner Umgebung? Stimme den anderen zu dass persönlicher Kontakt da absolut von Vorteil ist. Komme auch von der Hochschule (die ja meist wesentlich kleiner und "persönlicher" ist) und selbst da beantworten nicht alle Profs/Dozenten regelmäßig ihre Mails, weil eben zu beschäftigt mit eigenen Studenten, Forschung und co.

Was ist wenn du dich da erst mal telefonisch informierst beim Sekretariat der Uni/des Fachbereichs? Dann kannst du gleich einen Termin vereinbaren und der Prof würde sich ja zumindest schonmal theoretisch in dein Anliegen einlesen.
 
G
Benutzer Gast
  • #7
sowas würde ich nicht per mail machen, ganz grunsätzlich. außerdem gibt es an jeder uni extra infos und ansprechpartner zur promotion, vielleicht versuchst du es da mal.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #8
Profs sind halt oft auch faul und schlunzig. Ist teils wahnsinnig schwer, da Leute zu erreichen. Würde mir deswegen erstmal keine Gedanken machen. Da hilft oft nur Ausdauer :ninja:
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #9
Ich glaube nicht, dass irgendwer ein persönliches Kennenlernen, in dem du dein Anliegen schilderst, als negativ empfindet. Wäre mir jedenfalls absolut neu. Einen Fremden aus einer Mail kann man problemlos ignorieren, weil er kein Gesicht hat, während jemand, der erstmal im Büro sitzt, schon einen anderen Stellenwert hat. Das wirkt auch weit ernsthafter.

Ich würde mich wirklich um Termine bemühen. Falls dir die Sprechstunden zu unsicher sind, ruf das entsprechende Sekretariat an und bitte um Infos, damit der Prof nicht in genau deiner geplanten Woche auf einer Dienstreise etc. ist.
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #10
Ich denke, das der FH-Abschluß ein Problem sein kann. Ich kenne einen Elektrotechnik-Ingenieur der an der Uni vor der Promotion noch den Master gemacht hat. Hast du einen FH Master oder ein Diplom? Der betreffende Freund wurde von seinem FH Prof bei einem befreundeten Uniprof empfohlen.

Ich weiß aus meiner eigenen Arbeit, dass viele Profs gern aus dem eigenen Umfeld rekrutieren. Aber du möchtest ja extern promovieren. Ich denke, dass die Unis kein Exempel statuieren wollen (FH Abschluß) oder die Promotionsordnung einen Abschluß einer Universität fordert.
 
Crüx
Benutzer36720  Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Ich kann jetzt nur von meinem früheren Studium sprechen. Da waren alle Doktoranden auch wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl, eine berufsbegleitende Promotion wäre undenkbar gewesen.
Hast Du denn in Deinem Schreiben zum Ausdruck gebracht, weshalb Du unbedingt berufsbegleitend promovieren möchtest?
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #12
"Suche Promotion, egal was du willst" wäre nicht mein Ziel. Denn es ist ein erheblicher Teil Lebenszeit der dafür drauf geht. Und es soll am Ende irgendwo einen Sinn ergeben, sonst wird es mehr als zäh. Also irgendein Thema wäre für mich die Zielsetzung "Hauptsache Doktortitel" und die habe ich einfach nicht. Dafür gibt es auch berufsbegleitende Graduiertenkollegs. Aber wie gesagt, wenn ich in irgendwas keinen Sinn erkennen kann und es mich einfach nicht interessiert würde ich es nicht tun."


Keine Doktorarbeit endet exakt dort ab, wo man sie mit der Anfangsvision beginnt. Wenn man das koennte, braeuchte man sie ja gar nicht erst zu beginnen. Doktorarbeiten sind Entdeckungsreisen. Sie fuer einen selbst relevant zu halten, macht man, indem man den Themenbereich richtig absteckt.

Z.B.:

Ich wusste, ich wollte was aus dem Bereich Automobiltechnik, denn da ist mein Master und meine Industrieerfahrung der vergangenen 20 Jahre angesiedelt, und dort ist dank all dieser Erfahrung auch wohl meine Zukunft angesiedelt. Also suchte ich mir Professoren aus dem Bereich Automobiltechnik, und dort findet jetzt auch meine Doktorarbeit statt. Mir war aber egal, ob ich in diesem Bereich was ueber das Einweben von Mikroelektronik in Autositztextilien mache, oder ueber die Beschichtung von Blechen mit schalldaempfenden Elastomeren, oder ueber das Verlegen von Fiberoptik in Carbonfaserpanelen fuer Karosserieteile.

Unterm Strich bleibe ich High Tech Auto-Materialienfutzi, wie ich es seit 20 Jahren schon bin. Es ist wie beim Essengehen. Ja, ich gehe zum Inder. Aber egal, ob ich jetzt Aloo Gobi oder Tarka Dal bestelle, ich war beim Inder. Aber weder beim Italiener, noch beim Griechen, noch beim Chinesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #13
Sehe es wie celavie celavie . Zum einen würde ich an deiner Stelle nach einem Prof suchen, der bereits externe Promotionen betreut hat. Zum anderen: warum suchst du dir nicht in Unternehmen, in dem du promovieren kannst? Stellen für externe Promotionen sind auf Karriereseiten ausgeschrieben und das Unternehmen hat vielleicht bereits einen Professor, bei dem mehrere Betriebsangehörige promovierten.
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #14
Das “Externsein“ ist zumindest in meiner Fachrichtung kein Problem. Die Profs polieren auch ihre Reputation mit möglichst vielen abgeschlossenen Promotionen auf.
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Hey zusammen.
Erneut danke für die ganzen Antworten.

@kinkyvanilla :
Die Universitäten der Region waren meine ersten Ziele.
Leider gab es keinen Professor, der in meinem Bereich (oder zumindest ähnlich) forscht und daher habe ich es bislang gelassen.
Denn wenn ich Wirtschaftsinformatik möchte bringt mir sowohl der reine BWL als auch der reine IT-Ansatz nichts.
Ich habe auch gehofft, dass ein Professor wenigstens ähnliche Themen hat auf die man aufsetzen kann. Aber nee....

@LauraChristian :
Habe ich bislang bei vielen Universitäten gefunden die dann ein Graduiertenkolleg wollten.
Das hilft mir ja nichts.

Schweinebacke Schweinebacke :
Ja, wenn die Ausdauer hilft wäre ich dankbar.
Aber ich habe eher das Gefühl, dass ich in die runde Ablage falle....

M Maria88 :
Ich habe ja nichts zu verlieren, bislang habe ich ja nichts.
Also werde ich da mal näher schauen. Wobei das auch m.E. nur einen Sinn ergibt wenn eine Chance gegeben ist.
Denn etliche hundert Kilometer aus Spaß wären doof....

celavie celavie :
Ich habe einen Master.
Ich habe auch auf eine Empfehlung meines Profs gehofft.
Er sagte aber, so gerne er auch würde, er hat keine Kontakte in diese Richtung.
Meine FH strebt selbst nach dem Promotionsrecht in ca. 2-3 Jahren....
Die Promotionsordnungen ermöglichen meist die Promotion mit Master (FH), aher die Köpfe der Professoren nicht.
Und real betrachtet muss ich mit FH deutlich mehr aufholen und aufarbeiten als jemand mit Uni...
Plus zudem, wie du schon sagst, kommt das Umfeld in Betracht da die Leute und deren Fähigkeiten bereits bekannt sind.
Wenn da ausreichend gute Leute zwischen sind ist das ausreichend und bequemer als externe zu nehmen mit Risiko...

Crüx Crüx :
Ja, in meiner Sicht habe ich es dargelegt und da das Thema ohnehin kein Hype Thema ist empfand ich es sogar als Vorteil.
Denn ich koste kein Budget des Professors sondern "nur" Zeit.
Wenn es nicht klappt ist das Risiko überschaubar, wenn doch (wovon ich mal ausgehe) bekommt er seinen Namen auf Papern und das kostenlos.

Tahini Tahini :
Da habe ich dich missverstanden, entschuldige.
Weil so ergibt es auch für mich einen Sinn.
Ich habe ja auch einen "Themenkomplex" der mich interessiert.
Da bin ich auch flexibel.

N Noir Désir :
Mein Thema ist leider auch in der Industrie kein Hype und ich bin im Management, das würde ich gerne auch bleiben :smile:
Daher ist das eher schwierig.


Gruß
 
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N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #16
Das “Externsein“ ist zumindest in meiner Fachrichtung kein Problem. Die Profs polieren auch ihre Reputation mit möglichst vielen abgeschlossenen Promotionen auf.
War auch aus Sicht des Promovenden gedacht. Ein Freund von mir promoviert als Erster als Externer bei seinem Prof und das gestaltet sich u.a deshalb schwierig.
 
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