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Er wirkt völlig überfordert und ich weiß nicht weiter

SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
  • #1
Es geht um meinen Sohn. Ich weiß nicht genau, ob das ins Kinder-Kneipchen gehören würde, aber das ist schon ein richtiger Kummer, den ich hab, daher setz ichs jetzt mal hier rein. Wenns falsch ist - bitte verschieben!

Mein Sohn wird Anfang Dezember 7 Jahre alt und ist im September in die Schule gekommen. Alles fällt ihm total leicht, er lernt schnell, er liest die Buchstaben, die er kennt, überdurchschnittlich flüssig und tut sich total leicht damit und rechnen tut er sowieso schon länger von sich aus. Das Schreiben findet er ein bisschen ätzend, weil das sowas wie malen ist und malen mag er ja auch nicht, aber seit er ganze Wörter und sogar schon kleine Sätze schreiben kann, findet er das auch okay.

Aber er hasst die Schule. Ich verstehe absolut nicht, wieso, weil er mit einem Freund dort ist, mit dem er sich super versteht, sie von niemandem geärgert werden (sagen beide Jungs übereinstimmend und auch die Lehrerin hat nichts beobachtet) und ihm der Stoff und das Lernen ja auch total leicht fallen. Jeden Morgen ist es ein Kampf, dass er rechtzeitig fertig wird, um hinzugehen und wenn er mittags heimkommt, ist er so angespannt und unter Strom, dass er absolut unausstehlich ist. Aggressiv, heult sofort los, kriegt ganz schnell Trotz- und Wutanfälle und mich-hat-doch-eh-keiner-lieb-Ausbrüche, ist quengelig und unausgeglichen.

Normalerweise ist er tagsüber bei meiner Mutter, die mir von dem Problem schon Ende September erzählt hat. (Ich bin berufstätig, daher kann ich ihn tagsüber nicht betreuen) Da dachten wir noch, das würde sich wieder geben. Anfang Oktober bestand das Problem immer noch, nach ungefähr einem Monat Schule. Sie ging daraufhin in die Sprechstunde zur Lehrerin und wollte einfach mal nachfragen, wie sie den Kleinen so empfindet. Die Lehrerin sagt, er wirkt in der Schule fröhlich und vergnügt, hat anscheinend Freude am Unterricht und ist gut in die Klassengemeinschaft integriert. Sie hat den Eindruck, dass er sich mit Stillsitzen und Leisesein sehr schwer tut, aber ansonsten klappt es prima und sie war wirklich VÖLLIG überrascht von dem, was meine Mutter ihr erzählte, wie der Kleine daheim drauf ist. Sie meinte, das würde sich wieder geben, er würde sich gewöhnen.

Jetzt ist noch ein Monat rum und weil ich gerade Urlaub habe, hab diese Woche ich die geballte Ladung abbekommen. Es ist wirklich kaum auszuhalten. Er wirkt nachmittags, wenn er aus der Schule kommt, wie ein gespannter Bogen und ein bisschen und dann geht er an die Decke. Seine Nase läuft, ich mach ihn drauf aufmerksam, dass er sie putzen soll, er schreit sofort los, er habe sie aber eben erst geputzt und überhaupt "Ich WILL aber nicht!!!", er ist aggressiv und wütend beim kleinsten bisschen, schreit JEDES Mittagessen aus irgendeinem anderen Grund herum und wirkt einfach völlig unausgeglichen und unglücklich.

Ich bin echt mit meinem Latein am Ende. Gestern hab ich ihn nach dem Essen eine Runde um den Block rennen lassen und ihm gesagt, er soll dabei mal laut schreien, dann müsse er das nicht immer im Zimmer tun. *g* Als er wiederkam, war er außer Puste, immer noch schlecht gelaunt, aber nicht mehr ganz so aggressiv.

Ich finde es wirklich schwierig. Er wirkt, als sei er mit der Schule völlig überfordert und all sein Verhalten würde auch Sinn geben, wenn es so wäre, aber so IST es ja nicht. Er tut sich mit allem doch so leicht! Ich weiß einfach nicht, wie ich ihm helfen kann, und momentan zerrt er mit seinem Verhalten so an meinen und an den Nerven meiner Mutter, dass wir auch ständig mit ihm schimpfen (auch teilweise wirklich MÜSSEN, weil er lauter Unfug auf einmal macht - Bettkasten mit Edding anmalen zum Beispiel! :eek:). Das macht ihn natürlich auch nicht ruhiger und ausgeglichener, aber wir sind halt auch keine Übermenschen...

Hat hier irgendjemand einen Rat, wie man ihm die Schule erträglicher machen kann? Wie er lernen kann, GERN hinzugehen? Und wie man seinen aufgestauten (negativen) Gefühlen mittags am besten begegnen könnte, ohne dass man sich ständig in die Wolle bekommt? Ich bin echt für jeden Tipp dankbar...
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Hach, das ist schwierig, da was zu raten, weil es ihm ja anscheinend dann doch gefällt, wenn er erstmal da ist.

Was machen die Kinder denn in den Pausen? Toben die sich draußen aus? Rennen, spielen Ball, was weiß ich?
Ich kann mir vorstellen, dass der Keks sich vielleicht extra-doll austoben muss, wenn ihm stillsitzen und zuhören, leisesein usw. schwer fällt?
Merkt er denn ansonsten selbst, dass er schlecht gelaunt ist, wenn er Mittags nach Hause kommt? Oder macht es ihm vielleicht ein Problem dass du jetzt nicht mehr so häufig zu Hause bist? Und er quasi die Schule als Grund dafür ansieht?

Hm, ich merk schon, was RICHTIG schlaues fällt mir auch nicht ein. Hast du Kontakt zu anderen Müttern, die ähnliche Probleme haben?
 
G
Benutzer52533  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Hallo :smile:

Ich weiß nicht ob ich dir helfen kann...aber mein Tip wäre gewesen, IHN mal zu fragen, wie es ihm in der Schule geht, wieso er so gereizt ist. Oder habt ihr darüber schonmal ein (ruhiges) Gespräch geführt? Er sollte doch am Besten wissen, was ihn stört oder evtl. nervt und traurig macht.

Weil wenn er ja scheinbar keine Probleme mit dem Schulstoff und den Klassenkameraden hat, dann muss der Haken irgendwo anders sein...

Ich hoffe, dass ihr das wieder hinkriegt :smile:
 
H
Benutzer37284  (39) Benutzer gesperrt
  • #4
Ich finde es irgendwie merkwürdig, dass er ja in der Schule selbst sehr fröhlich zu sein scheint. Es irritiert mich ein wenig, dass die Lehrerin sagt, er sei wirklich immer gut gelaunt und es gefalle ihm aber wenn er nach Hause kommt, steht er so unter Strom :ratlos:

Inwiefern meinst du, dass er sehr gut mit dem Stoff klarkommt und ihm alles so leicht fällt? An was merkst du das denn konkret?

Das er morgens nicht gern zur Schule geht, könnte man daraus schließen, dass er sich dort womöglich einfach langweilt und es ihm keinen Spaß macht, solche Kinder gibt es immer wieder aber dann stellt sich natürlich die Frage, weshalb er so schlecht gelaunt ist wenn er nach Hause kommt und weshalb er in der Schule einen so entspannten Eindruck macht, das widerspricht sich ja vollkommen :ratlos:

Hat dein Sohn denn mehrere Lehrerinnen oder nur eine Klassenlehrerin, die den ganzen Unterricht übernimmt?
 
C
Benutzer4223  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Hm, ich kann dir nur die Geschichte von meinem kleinen Cousin erzählen...

Ihm viel auch alles sehr leicht und zu hause wirkte er immer völlig unausgeglichen. Konnte ihm jemand seine Fragen nicht beantworten, wurde er ziemlich wütend und man merkte ihm an, dass er unzufrieden war. Geärgert wurde er in der Schule jedoch auch nicht o.ä., aber nach ner Zeit hat sich dann rausgestellt, dass er überdurchschnittlich intelligent ist und er einfach unterfordert war und daraus dann diese Unausgeglichenheit resultierte...
 
H
Benutzer37284  (39) Benutzer gesperrt
  • #6
Hm, ich kann dir nur die Geschichte von meinem kleinen Cousin erzählen...

Ihm viel auch alles sehr leicht und zu hause wirkte er immer völlig unausgeglichen. Konnte ihm jemand seine Fragen nicht beantworten, wurde er ziemlich wütend und man merkte ihm an, dass er unzufrieden war. Geärgert wurde er in der Schule jedoch auch nicht o.ä., aber nach ner Zeit hat sich dann rausgestellt, dass er überdurchschnittlich intelligent ist und er einfach unterfordert war und daraus dann diese Unausgeglichenheit resultierte...

Das glaube ich in diesem Fall aber nicht, weil es ihm ja in der Schule gut gefällt und er fröhlich ist. Das widerspricht sich ja irgendwie..
 
L
Benutzer Gast
  • #7
Vielleicht solltest du ihn mal fragen, was er an der Schule gerne mag, was nicht so, und was ihm gar nicht gefällt.
Somit würdest du vielleicht einen Tip bekommen, an was es liegen könnte.

Anosnten wäre mein Rat, ihn vielleicht nach der Schule immer erstmal zum Spielen/Toben zu schicken für eine bestimmte, abgemachte Zeit (zb halbe Stunde). Vielleicht hilft ihm das, sich nach der Schule etwas zu entspannen.

Haben die kleinen schon viele Hausaufgaben auf? Macht er die gerne? Helft ihr ihm bei den Hausaufgaben
Vielleicht fühlt er sich ja von den Hausaufgaben überfordert, eingeschränkt (zb in der Freizeit).
Es könnte ja sein, dass er den ganzen Weg nach Hause denkt: "boah, und jetzt erst noch Hauaufgaben machen, och ne, das kotzt mich an."
Dass man dann schlecht gelaunt ist, ist ja klar.

Ich hoffe,ihr findet heraus, an was es liegt, und dass ihr die Situation in den Begriff bekommt.

Grüß mein kleines Mäuschen mal von mir :zwinker:
 
tetris
Benutzer15499  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Mein Bruder war genauso, in der Grundschule. Wollte nicht hingehen, hat rumgemotzt, geheult und getreten, wenn es morgens ans losgehen ging. Ihm ist alles leicht gefallen, er konnte schon rechnen und auch ein bißchen lesen und schreiben. Deshalb hat er sich gelangweilt und hat nicht eingesehen, warum er da hingehen soll. Er war in der Schule dann, so wie dein Kleiner auch, gut gelaunt, aber ihm war langweilig, sodaß er auf jede Provokation angesprungen ist (er hatte damals schulterlange Haare, sah aus wie "der kleine Lord" und alle haben ihn deswegen gehänselt und Mädchen genannt. Jetzt ist das modern :zwinker: ) und angefangen hat, sich zu schlagen, wo es nur ging.
Daraufhin haben meine Eltern ihn testen lassen und nach eingehenden Gesprächen mit einem Psychologen und nach einem wirklich erschreckendem Film im Fernsehen, der den weiteren Weg hochbegabter Kinder, die nicht gefördert und, ganz wichtig, gefordert wurden, gezeigt hat, ihn ein Schuljahr springen lassen.
daraufhin ging es ihm wirklich besser!
Er war ausgeglichener, deutlich weniger aggressiv, ist gerne in die Schule gegangen und hat auch seine Hausaufgaben ordentlicher gemacht!

Vielleicht überlegst du es dir doch und läßt ihn einfach mal testen. Das tut ihm nicht weh und vielleicht stachelt das seinen Ehrgeiz auch an. Er schien sich ja wirklich zu langweilen, solange sie keine Sätze schreiben durften.
Dann weißt du einfach, ob er vielleicht eher unter- als überfordert ist und kannst entsprechend reagieren.

Du bist ja auch sehr intelligent, deshalb finde ich den Gedanken nicht unbedingt aus der Luft gegriffen :zwinker:
 
SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #9
Danke für die vielen Antworten. :smile: Das ist jetzt zwar vergleichsweise ein "kleines" Problem, aber der Keks tut mir einfach auch schrecklich Leid und ich möcht ihm gern helfen. Und mich dauernd mit ihm streiten, bis er bitterlich weint und ich ihn lange trösten und in den Arm nehmen und ihm tausendmal versichern muss, dass ich ihn liebe, das ist dauerhaft irgendwie auch nicht so das Wahre, glaub ich... :ratlos:

Ich antworte mal nacheinander:

Was machen die Kinder denn in den Pausen? Toben die sich draußen aus? Rennen, spielen Ball, was weiß ich?
Ich kann mir vorstellen, dass der Keks sich vielleicht extra-doll austoben muss, wenn ihm stillsitzen und zuhören, leisesein usw. schwer fällt?

Sie MÜSSEN raus in den Pausenhof, außer es regnet. Ich glaube, sie rennen da schon viel, da gibts ein auf den Boden gemaltes Labyrinth und sie spielen bestimmt fangen. Muss ihn mal fragen, genau weiß ichs nicht. Aber ich weiß jedenfalls, dass sie herumflitzen.

Zum Ausgleich ist er auch noch einmal die Woche im Fußballtraining und hat samstags meistens ein Spiel, also auch nochmal körperliche Betätigung. Nach den Hausaufgaben spielt er auch viel im Freien, wenn das Wetter es zulässt (also immer dann, wenn es nicht gerade in Strömen regnet *g*).

Merkt er denn ansonsten selbst, dass er schlecht gelaunt ist, wenn er Mittags nach Hause kommt?

Halb/halb. Er sagt morgens, dass Schule blöd ist und er da nicht hin will und nur deshalb so schlechte Laune hätte. Mittags, wenn er dann daheim ist, ist in seinen Augen immer nur der kleine Aufhänger Schuld, weshalb er austickt, sei es das Naseputzen oder das Hausschuheanziehen oder dass es ein Essen gibt, das er nicht so mag oder dass er mal 2 Minuten nicht reden darf, weil ich geschwind mit jemand anderem rede. Er gibt dann immer der jeweiligen Situation oder eben mir die Schuld, dass er so ausrastet. Er sagt dann "Wenn DU nicht immer sagen würdest, dass ich Naseputzen muss, dann würde ICH nicht immer rumschreien, Naseputzen ist einfach doof!!!", oder was eben auch immer zur Situation passt. Wenn mann dann fragt, wieso er so schlechte Laune hat, kommt als Antwort: "Weil ich immer Naseputzen und machen muss, was Du mir sagst und das WILL ich einfach nicht!" - er ist also aus Prinzip gegen alles und das ist seiner Meinung nach der Grund für die schlechte Laune.

Oder macht es ihm vielleicht ein Problem dass du jetzt nicht mehr so häufig zu Hause bist? Und er quasi die Schule als Grund dafür ansieht?

Ich hab immer eigentlich irgendwie gearbeitet. Als er 1 Jahr alt war, wars erst die Schule, als er dann 3 war, wars das Studium, dann war ich zwar ein halbes Jahr daheim, hab da aber dreimal die Woche Nachhilfe gegeben, da war er auch bei meiner Mutter. Und ich arbeite schon wieder seit 1. Juni und seine schlechte Laune und Aggressionen haben erst angefangen, als er Anfang September in die Schule kam, also 3 Monate später.

Hm, ich merk schon, was RICHTIG schlaues fällt mir auch nicht ein. Hast du Kontakt zu anderen Müttern, die ähnliche Probleme haben?

Nein, ich kenne gar keine. Sein kleiner Freund, mit deren Mutter ich öfter rede, ist zwar wohl auch erstmal immer überdreht, wenn er heimkommt, aber das gibt sich bis nach dem Mittagessen, dann ist er normal. Der Keks ist die ganze Zeit so angespannt, nur am Wochenende oder abends beim Kuscheln fühlt man, dass er etwas ausgeglichener wird.

Ich weiß nicht ob ich dir helfen kann...aber mein Tip wäre gewesen, IHN mal zu fragen, wie es ihm in der Schule geht, wieso er so gereizt ist. Oder habt ihr darüber schonmal ein (ruhiges) Gespräch geführt? Er sollte doch am Besten wissen, was ihn stört oder evtl. nervt und traurig macht.

Weil wenn er ja scheinbar keine Probleme mit dem Schulstoff und den Klassenkameraden hat, dann muss der Haken irgendwo anders sein...

Ich hab ihn schon mehrmals gefragt, wieso die Schule doof sei. Dann zuckt er die Schultern "Ist halt doof.". Ich frage dann weiter "Aber WARUM denn? Was IST denn doof?", dann kommt "Ach, alles halt, ich mag die Schule halt nicht". Wenn ich dann weiterbohre und vorschlage, die Lehrerin sei es oder die Mitschüler oder ob er was nicht verstanden hat oder ein Fach nicht mag oder was weiß ich, dann ist er immer voll verständnislos. Die Lehrerin sei lieb, die Mitschüler wären lustig, er hat alles verstanden, aber mögen tut er gar nichts und die Schule ist halt doof.

Das hilft mir echt überhaupt nicht weiter. :ratlos:

Ich persönlich (so rein als Vermutung) denke, dass ihm besonders das Leisesein schwer fällt und er da auch öfter ermahnt wird, weil er auch hier daheim nie die Klappe halten kann und jedem ständig ins Wort fällt, obwohl er das inzwischen längst wissen müsste, dass man andere aussprechen lässt... Aber wie er sich da dran gewöhnen soll, ist mir schleierhaft, denn wie gesagt, das klappt hier bei uns auch nicht. :ratlos:

Ich finde es irgendwie merkwürdig, dass er ja in der Schule selbst sehr fröhlich zu sein scheint. Es irritiert mich ein wenig, dass die Lehrerin sagt, er sei wirklich immer gut gelaunt und es gefalle ihm aber wenn er nach Hause kommt, steht er so unter Strom :ratlos:

Ich hab das schon fast vermutet, denn wenn es dann wirklich losgeht zur Schule, geht er wirklich gern hin. Er rennt dann auf seinen Freund zu, wenn sie sich treffen, sagt mir kaum richtig tschüß (dafür ist keine Zeit mehr *g*) und dann rennen sie los zur Schule. Sie RENNEN den ganzen Weg, damit sie AUF JEDENFALL rechtzeitig da sind, dabei gehen sie wirklich superfrüh los und hätten Zeit, gemütlich zu bummeln. Es wirkt, als könnten sies kaum erwarten, dass es losgeht.

Er erzählt auch zwischendrin mal wirklich begeistert, was sie gemacht haben (mit der Taschenlampe im dunklen Klassenzimmer ihre Jacken angefunzelt, um zu gucken, ob die Reflexstreifen haben, zB *g*) und ist sehr stolz auf das, was er schon gelernt hat und demonstriert das auch total gerne. Also er lehnt nicht wirklich die ganze Schule ab, sonst würde er ja nicht freiwillig alle Wörter, die er überhaupt finden kann und die aus Buchstaben bestehen, die er kennt, versuchen zu lesen. :ratlos:

Inwiefern meinst du, dass er sehr gut mit dem Stoff klarkommt und ihm alles so leicht fällt? An was merkst du das denn konkret?

Bei Lesehausaufgaben liest er die Worte sehr schnell flüssig vor, auch wenn man sie durcheinander lesen lässt, er das also nicht nur auswendig weiß, sondern wirklich lesen muss. Das fällt ihm leicht. Man kann mit bekannten Buchstaben auch neue Wörter oder ganze Sätze bauen, das kann er dann auch lesen ("Timo malt Lotta mit Oma. Lotta ist im Tal. Oma ist alt."). Er bastelt erst die Buchstaben aneinander und wiederholt dann das ganze Wort und beim Wiederholen schon versteht er, was das heißen sollte.

Bei seinem Freund, der mit ihm zur Schule geht, ist das wohl ganz anders. Der hat wohl schon extreme Mühe, die Buchstaben überhaupt zu verbinden zu einem Wort und wenn er das dann vorliest, VERSTEHT er nicht, was er da liest.

Neulich hatten sie eine Art "Test" (jedenfalls musste ich das dann unterschreiben). Da haben sie zum Beispiel von verschiedenen abgebildeten Dingen den Anfangsbuchstaben hinschreiben müssen und alle Anfangsbuchstaben in der Reihe gaben dann ein Wort und das mussten sie dann wiederum malen. Oder gemalte Dinge mit den passenden geschriebenen Wörtern verbinden und sowas halt. Er hatte 56 von 56 Punkten und die Lehrerin hatte ein "Sehr gut, [Name vom Keks]" und einen Smiley hingemalt.

Auch bei den Hausaufgaben merkt man es ja, er macht sie gut und so gut wie fehlerfrei. Wir lassen ihn die Aufgaben selbst machen und kontrollieren nur hinterher, während er Hausaufgaben macht, mischen wir uns nicht ein. Man merkt dann schnell, wenn er was nicht können würde, aber das geht alles hervorragend.

Das er morgens nicht gern zur Schule geht, könnte man daraus schließen, dass er sich dort womöglich einfach langweilt und es ihm keinen Spaß macht, solche Kinder gibt es immer wieder aber dann stellt sich natürlich die Frage, weshalb er so schlecht gelaunt ist wenn er nach Hause kommt und weshalb er in der Schule einen so entspannten Eindruck macht, das widerspricht sich ja vollkommen :ratlos:

Ja, außerdem konnte er vorher nicht lesen, das lernt er erst jetzt, also glaub ich jetzt nicht so sehr, dass er sich langweilt. Nur in Mathe, aber da üben sie Buchstaben schreiben und DAS konnte er bislang ja auch nicht (nur rechnen ohne schreiben *g*). Ich glaub nicht, dass es langeweile ist.

Hat dein Sohn denn mehrere Lehrerinnen oder nur eine Klassenlehrerin, die den ganzen Unterricht übernimmt?

Er hat die Klassenlehrerin in Deutsch, Englisch, Mathe, Heimat- und Sachunterricht und Sport. Ansonsten hat er für Religion eine andere Lehrerin. Er mag beide Lehrerinnen.
 
Chielo
Benutzer52222  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Wirklich eine sinnvolle Idee hab ich auch nicht :ratlos:

Dass es ihm Probleme macht leise zu sein und still zu sitzen könnte schon sein, das wird er bestimmt auch noch lernen, da braucht er einfach noch bischen Zeit. Aber irgendwie glaube ich nicht so wirklich dass das alleine der Grund für sein Verhalten sein kann.

Was mir noch eingefallen ist, hört er denn jetzt eigentlich wieder richtig? Oder könnte es sein dass es für ihn einfach auch sehr anstrengend ist wenn er den ganzen Vormittag zuhören muss :ratlos: Immerhin hatte er da ja mal Probleme mit...
 
SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #11
Vielleicht solltest du ihn mal fragen, was er an der Schule gerne mag, was nicht so, und was ihm gar nicht gefällt.
Somit würdest du vielleicht einen Tip bekommen, an was es liegen könnte.

Das ist eine gute Idee, das probiere ich mal (erhoff mir jetzt aber nicht soviel davon, weil er sicher sagen wird, dass gar nichts gut und alles doof ist :rolleyes:).

Anosnten wäre mein Rat, ihn vielleicht nach der Schule immer erstmal zum Spielen/Toben zu schicken für eine bestimmte, abgemachte Zeit (zb halbe Stunde). Vielleicht hilft ihm das, sich nach der Schule etwas zu entspannen.

Das darf er. Auf dem Heimweg ist er auch noch meistens vergnügt, und beim Spielen auch noch. Wir achten drauf, dass er immer mindestens ne halbe Stunde noch für sich hat. Er kommt dann oft in die Küche zum Reden und Erzählen, spielt aber auch viel ruhig und alleine in seinem Zimmer. Das erste Geschrei gibts dann aber schon, wenn man ihn zum Essen ruft, weil er "gar keinen Hunger" hätte. :ratlos: Und dann isst er aber mindestens 2 Teller.

Haben die kleinen schon viele Hausaufgaben auf? Macht er die gerne? Helft ihr ihm bei den Hausaufgaben

Er macht keinen Aufstand, wenn er sie machen muss, das ist schon viel. *g* Wenn man ihn fragt, sagt er "wir haben heute soundsoviel Sachen auf, das ist nicht soviel, wir hatten schonmal SECHS Sachen auf!". Scheint das ganze also nicht so negativ zu sehen.

Er weiß auch immer genau, was er machen muss. Wir lassen uns zeigen, was er auf hat und erklären, was er da machen muss und dann lassen wir ihn in Ruhe arbeiten. Danach schauen wir drüber, ob er sorgfältig gearbeitet hat, aber das ist eigentlich kein Problem, das macht er sehr gewissenhaft.

Er ist allerdings ziemlich leicht abzulenken und sehr unkonzentriert dabei, 5 Minuten arbeitet er toll, dann muss er einen ganz spitzen Stift unbedingt spitzen, kaut an seinem Bleistift und guckt 10 Minuten aus dem Fenster. Dann macht er weiter. Meine Mutter und ich haben ihn anfangs immer angetrieben, aber darauf reagiert er allergisch. Also lassen wirs ihn jetzt im eigenen Tempo machen und das klappt dann eigentlich auch sehr gut, wie gesagt, er macht alles richtig und sehr ordentlich.

Vielleicht fühlt er sich ja von den Hausaufgaben überfordert, eingeschränkt (zb in der Freizeit).

Das bestimmt, Spielen wäre ja viel schöner. An den Aufgaben führt trotzdem kein Weg vorbei...

Es könnte ja sein, dass er den ganzen Weg nach Hause denkt: "boah, und jetzt erst noch Hauaufgaben machen, och ne, das kotzt mich an."
Dass man dann schlecht gelaunt ist, ist ja klar.

Auf dem Heimweg hat er meistens noch gute Laune, die schlechte kommt erst so ungefähr beim Essen oder wenn man ihn bittet, irgendwas zu tun (Naseputzen, aufs Klo gehen, damit er dann nicht während dem Essen wegrennen muss, Händewaschen).

Grüß mein kleines Mäuschen mal von mir :zwinker:

Mach ich. :zwinker:
 
D
Benutzer11032  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Hab mir jetzt nicht die ganzen anderen Beiträge durchgelesen,
aber

wäre es vllt möglich das er unterforder ist ?
So wie du beschreibst wie einfach ihm alles fällt, klar ist die 1. Klasse nicht schwer....aber so einfach wie du das beschreibst... ?


Ich kann nur soviel sagen das ich in dem Alter genauso war, aber das hat bei mir eine andere Vorgeschichte.
 
SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #13
Er war in der Schule dann, so wie dein Kleiner auch, gut gelaunt, aber ihm war langweilig, sodaß er auf jede Provokation angesprungen ist (er hatte damals schulterlange Haare, sah aus wie "der kleine Lord" und alle haben ihn deswegen gehänselt und Mädchen genannt. Jetzt ist das modern :zwinker: ) und angefangen hat, sich zu schlagen, wo es nur ging.

Darin erkenne ich ein bisschen den Keks wieder. Er schlägt nicht, er ist eher der Klassenclown, hab ich so den Eindruck. Er macht ständig Unsinn, wenn ich seine Erzählfetzen und die seines Freundes und die der Lehrerin richtig zusammensetze (sie hat nichts dergleichen gesagt, aber da war er ja auch erst einen Monat in der Schule). Sie hat ihn inzwischen jedenfalls von seinem Freund weggesetzt und er muss bei einem Mädchen sitzen und er hat auch mal durchblicken lassen, dass sein Tisch (als es noch Vierertische gab, inzwischen sind es Reihen) irgendwas weggenommen bekommen hat (da hatte wohl jeder Tisch ne Frucht, die wegkam, wenn es dort zu laut war und wenn sie weg war und alle waren immer noch laut, dann gabs wohl noch eine Strafe - das war einem anderen Tisch passiert und der Keks erzählte, dass bei SEINEM Tisch nur die Orange weg wäre aber die andere Strafe sei noch nciht eingetreten). Kann mir gut vorstellen, dass da viel auf seine Kappe geht. Wenn man ihn normalerweise in Gruppen beobachtet, hat er schnell eine Führungsposition und ist von allen der lauteste und überall der erste. (nicht wirklich negativ mein ich das jetzt - er ist nicht immer ein totaler Störenfried, aber er gibt halt gern den Ton an). Da reagiert er dann auch schon auf Kleinigkeiten und muss dazu seinen Senf abgeben (und er kann echt verdammt schlagfertig sein! *g*).

Daraufhin haben meine Eltern ihn testen lassen und nach eingehenden Gesprächen mit einem Psychologen und nach einem wirklich erschreckendem Film im Fernsehen, der den weiteren Weg hochbegabter Kinder, die nicht gefördert und, ganz wichtig, gefordert wurden, gezeigt hat, ihn ein Schuljahr springen lassen.
daraufhin ging es ihm wirklich besser!

Er könnte schon allein deshalb nicht springen (momentan jedenfalls), weil er noch nicht alle Buchstaben beherrscht. Er KANN ja nicht lesen und schreiben.

Er war ausgeglichener, deutlich weniger aggressiv, ist gerne in die Schule gegangen und hat auch seine Hausaufgaben ordentlicher gemacht!

Mit Aggressiv meinte ich nicht, dass er schlägt. Er hat mich noch nie geschlagen und meine Mutter noch nie und er haut auch andere Kinder nicht, soweit ich das überblicken kann. Er provoziert mit Worten aber halt so lange, bis man dann selbst ausrastet und ihn dann auch anschreit, und dann fängt er schrecklich zu heulen an und schluchzt: "Jetzt hab ich Dich gar nimmer lieb! Ich will gar nicht mit Dir an einem tisch sitzen, ich such mir jetzt ne andere Mama!!!" und man ist völlig ratlos, wie man nun reagieren soll, weil man ihn einerseits packen und schütteln will, weil er ständig wegen jedem Mist so einen Riesenaufstand macht und andererseits tut er einem so Leid und seine echten Tränen tun einem richtig weh, dass man ihn dann nur in den Arm nehmen und ganz doll trösten will. :geknickt:

Hausaufgaben macht er jetzt auch schon ordentlich.

Vielleicht überlegst du es dir doch und läßt ihn einfach mal testen. Das tut ihm nicht weh und vielleicht stachelt das seinen Ehrgeiz auch an. Er schien sich ja wirklich zu langweilen, solange sie keine Sätze schreiben durften.

Er hat aber einfach den Sinn nicht eingesehen, 2 Zeilen lang nur AAAAA zu schreiben. Die Fähigkeit, ein ganzes Wort oder gar einen ganzen Satz schreiben zu können, fasziniert ihn dagegen und auf dieses Können ist er dann auch stolz. Ein A schreiben zu können, hat ihn überhaupt nicht stolz gemacht...

Dann weißt du einfach, ob er vielleicht eher unter- als überfordert ist und kannst entsprechend reagieren.

Vielleicht müsste man das doch mal machen... Geht aber erst im neuen Jahr, mein Urlaub ist jetzt vorbei und meine Mutter sagt, ihr ist das zuviel, sie macht das nicht...

Du bist ja auch sehr intelligent, deshalb finde ich den Gedanken nicht unbedingt aus der Luft gegriffen :zwinker:

Ich hab nie übersprungen. Ich bin nicht hochbegabt.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dein Sohn unterfordert ist.
Du sagst, er kann ziemlich gut lesen und rechnen kann er eh schon lang... also wird es ihm in der Schule wohl eher langweilig sein. Auch aus den anderen Threads von dir, scheint dein Keks ein ziemlich schlaues Kerlchen zu sein (damit oute ich mich dann auch als heimlicher Keks-Fan :grin:).
Dann ist es besonders schwer, ruhig zu sein und aufzupassen (besonders, wenn man sowieso Probleme hat, ruhig zu sitzen, etc.).

Unterforderung in der Schule sollte man nicht unterschätzen! Denn aus Unterforderung wird Langeweile und dann passt man im Unterricht nicht auf, so dass man einiges vom Stoff nicht mitkriegt und somit schlechte Noten schreibt, obwohl man eigentlich "zu schlau" ist. Genau aus diesem Grund wird das Problem wohl auch so selten erkannt.

Bei mir kam diese Unterforderung zwar erst viel später (in der Oberstufe) in wirklich großem Ausmaß und ich konnte eigentlich auch relativ gut damit umgehen, aber ich habe jetzt in der Uni Probleme, weil ich einfach nicht weiß, wie man lernt (das musste ich bis zum Abi eigentlich nie machen).
Aber ich musste in der Schule eigentlich nie wirklich lernen (mal abgesehen vom stupiden Gedicht auswendig lernen, etc., weil ich jemand bin, der Dinge eher kapiert und nicht auwendig lernt :zwinker:). Mehr als einen Nachmittag habe ich nie für Klassenarbeiten gelernt.

Also mein Tipp: Finde heraus, ob dein Sohn wirklich unterfordert ist und wenn das der Fall ist, suche eine Lösung für das Problem (z.B. Klasse überspringen, Zusatzangebote für hochbegabte Kinder, o.ä.), bevor er größere Probleme in der Schule hat. Es gibt schon einige Möglichkeiten, hochbegabte Kinder zu fördern. Nur wird meiner Meinung nach eine Hochbegabung zu selten erkannt und an manchen Schulen werden auch Informationen über entsprechende Angebote nicht weitergereicht.

Ach ja... mit hochbegabt meine ich jetzt nicht unbedingt "Wunderkinder", die schon als 10jährige Abiaufgaben lösen können, sondern eher Kinder, die sich in der Schule einfach langweilen, weil ihnen das Niveau etwas zu niedrig ist.
 
SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #15
Aber irgendwie glaube ich nicht so wirklich dass das alleine der Grund für sein Verhalten sein kann.

Fällt mir irgendwie auch schwer zu glauben, aber mir fällt sonst nichts ein. :ratlos: Und wenn ich mich daheim mit meinem Freund (oder irgendwem anderes unterhalte) und er uns mitten im Satz unterbricht und einfach was völlig anderes erzählen will und ich ihm dann sage, er solle bitte kurz warten, ich müsse doch erstmal fertig reden, dann tickt er völlig aus. Dann schreit er rum, haut mit der Faust auf den Tisch und kreischt "Und jetzt hab ichs vergessen!!!". Da könnt ich VERRÜCKT werden!

In der Schule kann er natürlich nicht so austicken, aber er darf auch nicht jeden Gedankenfetzen, der ihm kommt, sofort laut erzählen. Vielleicht ist das der Grund, dass sich das dann nach innen staut und er daher so aggressiv wird?

Was mir noch eingefallen ist, hört er denn jetzt eigentlich wieder richtig? Oder könnte es sein dass es für ihn einfach auch sehr anstrengend ist wenn er den ganzen Vormittag zuhören muss :ratlos: Immerhin hatte er da ja mal Probleme mit...

Als festgestellt wurde, dass die Paukenröhrchen raus sind, wurde ein Hörtest gemacht, der bei 100% war. Sieht also schon so aus, als würde er gut hören. Hab ihn auch heute Nachmittag schon gefragt, ob er in der Schule alles versteht, er war ganz erstaunt, dass ich überhaupt frage, hat aber versprochen, sofort Bescheid zu sagen, wenn er die Lehrerin nicht mehr gut verstehen kann, wenn sie normallaut redet. Aber er ist halt oft unkonzentriert oder tut sich schwer damit, seine Konzentration längere Zeit auf irgendwas zu richten, was er anstrengend findet (und schreiben zum Beispiel findet er anstrengend, weil Feinmotorik ihm schwer fällt). Dagegen kann er sich 2 Stunden auf irgendwas konzentrieren, was ihm Spaß macht, und da kann ihn dann auch NICHTS ablenken.

Also generell ein Konzentrationsproblem isses wohl eher auch nicht...

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dein Sohn unterfordert ist.
Du sagst, er kann ziemlich gut lesen und rechnen kann er eh schon lang... also wird es ihm in der Schule wohl eher langweilig sein.

Hm, er liest aber nur die Buchstaben, die sie in der Schule gelernt haben und wenige Ergänzungen, die er bei mir erfragt hat. Das sind bisher M, A, O, I, L, T, jeweils groß und klein. Erfragt hat er noch das kleine n, weil das in seinem Namen vorkommt und er den schreiben wollte, daher kennt er dann auch noch das x und das s kennt er wohl auch. Mehr aber nicht eigentlich. Aber er liest halt im Rahmen dessen alles, was ihm unterkommt. Sucht in einem Buch die "im" und "am" und "ist" raus. Oder liest auf meinem Radio "on - Mama, was heißt das? Geht das da an?" oder schreibt Zettel und schreibt da drauf "Lama, Lamm, Mama, Oma, Omi, Mami, Lotta, Timo", dann will er wissen, wie man "von" schreibt und signiert mit seinem Namen. *g*

Und beim Rechnen ... er tut sich leicht damit, nimmt aber die Finger zu Hilfe und dann ist es letztendlich ja auch nur abzählen. Oder zählt das dann trotzdem zu hochintelligent, allein schon, weil er das KANN, auch über 10 hinaus? :ratlos:

Auch aus den anderen Threads von dir, scheint dein Keks ein ziemlich schlaues Kerlchen zu sein (damit oute ich mich dann auch als heimlicher Keks-Fan :grin:).

Darf ich fragen, aus was Du das schließt? Ich weiß es wirklich nicht und bin neugierig. :zwinker:

Dann ist es besonders schwer, ruhig zu sein und aufzupassen (besonders, wenn man sowieso Probleme hat, ruhig zu sitzen, etc.).

Das wäre es dann, wenn das zutreffen würde, ja.

Unterforderung in der Schule sollte man nicht unterschätzen! Denn aus Unterforderung wird Langeweile und dann passt man im Unterricht nicht auf, so dass man einiges vom Stoff nicht mitkriegt und somit schlechte Noten schreibt, obwohl man eigentlich "zu schlau" ist. Genau aus diesem Grund wird das Problem wohl auch so selten erkannt.

Ja, das weiß ich.

Bei mir kam diese Unterforderung zwar erst viel später (in der Oberstufe) in wirklich großem Ausmaß und ich konnte eigentlich auch relativ gut damit umgehen, aber ich habe jetzt in der Uni Probleme, weil ich einfach nicht weiß, wie man lernt (das musste ich bis zum Abi eigentlich nie machen).
Aber ich musste in der Schule eigentlich nie wirklich lernen (mal abgesehen vom stupiden Gedicht auswendig lernen, etc., weil ich jemand bin, der Dinge eher kapiert und nicht auwendig lernt :zwinker:). Mehr als einen Nachmittag habe ich nie für Klassenarbeiten gelernt.

Ich hab auch im Studium nie gelernt, bis ich durch meine allerletzte Prüfung durchgefallen bin. *g* Das erste Mal, dass ich überhaupt irgendwas nicht bestanden hatte... :rolleyes: Hab mich dann sehr schwer getan beim Wiederholen, weil ich auch nie gelernt hab, wie man lernt. Ich fand immer, mit gut aufpassen im Unterricht (und nebenher allen Freundinnen Briefe und Zettelchen schreiben, Hefte anmalen und Hausaufgaben für die nächste Stunde machen *g*) kann man jede normale Arbeit schon gut lösen und damit hab ich nen wirklich guten Abischnitt geschafft, ohne auch nur aufs Abi zu lernen. *g* Ich weiß, wovon Du redest. :zwinker:

Also mein Tipp: Finde heraus, ob dein Sohn wirklich unterfordert ist und wenn das der Fall ist, suche eine Lösung für das Problem (z.B. Klasse überspringen, Zusatzangebote für hochbegabte Kinder, o.ä.), bevor er größere Probleme in der Schule hat. Es gibt schon einige Möglichkeiten, hochbegabte Kinder zu fördern. Nur wird meiner Meinung nach eine Hochbegabung zu selten erkannt und an manchen Schulen werden auch Informationen über entsprechende Angebote nicht weitergereicht.

Wie gesagt, überspringen halte ich für unmöglich, wenigstens jetzt noch, weil er noch nicht alle Buchstaben kann, nur eine gute Handvoll und weil er in vielem nicht weiter ist. Ich glaube, nur das TEMPO, in dem sie lernen, ist ihm vielleicht zu langweilig. Es nervt ihn ja auch total, dass sie soviel malen müssen als Hausaufgaben, immerhin sei er doch nicht mehr im Kindergarten.

Ach ja... mit hochbegabt meine ich jetzt nicht unbedingt "Wunderkinder", die schon als 10jährige Abiaufgaben lösen können, sondern eher Kinder, die sich in der Schule einfach langweilen, weil ihnen das Niveau etwas zu niedrig ist.

Gut, damit kann ich mich anfreunden. Vielleicht ist der Keks dann wirklich hochbegabt, keine Ahnung... :ratlos:

Er lernt halt anscheinend so leicht wie das bei mir auch immer war. Deshalb ist ihm das Unterrichtstempo zu langsam und er macht nebenher Blödsinn und kann nicht stillsitzen. DAS wäre mal ne Erklärung, die ich auch logisch finde. *g*
 
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SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
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  • #17
er geht nicht "schon" drei monate zur schule, sondern "erst" drei monate.

Da hast Du Recht, das müsste ich mir vielleicht öfter vor Augen halten...

ich könnte mir vorstellen, gerade weil er ja deinen erzählun gen nach ziemlich aktiv scheint, dass er nach der schule einfach k.o. ist und deswegen so unansgeglichen...und wenn du ihn dir nach der schule erstmal schnappst für ne kleine auszeit (vorlesen, kuscheln oder vielleicht ein kleines brettspiel), dass er ein bisschen runterkommt?!

Er möchte wohl wirklich am liebsten seine Ruhe oder von sich aus zu mir kommen und was erzählen. Das ist ja auch in Ordnung. Spielen tun wir nach den Hausaufgaben ganz viel und kuscheln besonders abends. Er ist am ausgeglichensten, wenn er in seinem Zimmer etwas Ruhe haben kann.

zu dem dazwischenreden (das kann "mein" kleiner auch ganz toll) kann ich nur sagen, dass er von klein auf einfach viel zu viel im mittelpunkt stand und deswegen auf sein "recht" pocht, er müsse zuerst angehört werden...ist vielleicht bei dem keks ähnlich?

Eigentlich nicht, den Kampf führe ich mit ihm seit mindestens 2 Jahren und wir haben auch mindestens einmal die Woche Krach deswegen. Ich bin meistens so weit, dass ich ihn einfach ignoriere, wenn er dazwischenquasselt, weil ich es so Leid bin, ihm das immer und immer wieder sagen zu müssen, aber meine Gesprächspartner lassen sich eben immer draus bringen und reden dann nicht weiter, sondern gucken verwirrt das dazwischenquasselnde Kind an. *g* Ich muss dann doch jedesmal einschreiten und er kräht wieder herum. Wenns ganz schlimm ist, muss er auch mal für 2 Minuten in sein Zimmer, damit ich fertig reden kann und dann kann er kommen und selbst erzählen.

und zu dem "schule ist doof" würde ich fast vermuten, dass er es doof finden möchte, weil vielleicht irgendwer in seinem umfeld ihm das eingeredet hat oder einfach nur mal nen spruch abgelassen hat?!

Lustigerweise ist es andersrum. Letzte Woche waren Herbstferien und wir waren bei einer Freundin zu Besuch, deren Tochter auch jetzt eingeschult wurde. Wir waren da auf einer großen Familienfeier dabei und alle haben das Mädel gefragt, wie es in der Schule gefällt. Sie geht supergerne und hat das auch jedem mitgeteilt, dass Schule ja GANZ TOLL wäre. Der Keks, wenn er dann gefragt wurde, hat das gleiche gesagt - Schule ist toll, obwohl er davor hier immer was ganz anderes gesagt hat... Ich hatte schon gehofft, die positive Einstellung des Mädels hätte ihn vielleicht angesteckt, aber kaum waren wir wieder hier, war Schule wieder "ganz doof". Ich hab vorsichtig nachgefragt, und gemeint, im Urlaub hätte er sie doch noch gut gefunden, dann meinte er nur abfällig: "Ach, da wusste ich das nicht mehr, wie doof die eigentlich ist". :ratlos:

Sein Freund geht auch gerne hin und auch sonst kenn ich kein Kind, das NICHT gerne geht, das jetzt so alt wieder Keks ist...
 
SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
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  • #22
dann ist er vielleicht wirklich nur etwas gestresst. ich meine, wenn einer von uns nen neuen job beginnt, müssen wir uns ja auch erst dran gewöhnen - ich jedenfalls war bis jetzt immer die ersten wochen total erledigt :tongue:

Ganz sicher ist viel noch Eingewöhnung. Aber dass er Schule so doof und bescheuert findet und so ungern hingeht, ist glaub eher nicht Eingewöhnung. Das hat IRGENDEINEN Grund... :ratlos:

immer dranbleiben:zwinker: find ich aber ne gute reaktion, auch wenns bestimmt manchmal schwerfällt

Danke. :smile: Und ja, manchmal ist es wirklich schwer...

das klingt dann doch eher so, als wenn es wenig mit der schule zu tun hat. hat sich denn sonst bei dir zuhause was geändert, was ihn aufwühlen könnte und der grund schule ist jetzt sozusagen sein grund für alles...?

Mir fällt sonst kein Grund ein. Geändert hat sich nur, dass ich auch wieder arbeite, aber wie gesagt, das hab ich bereits Anfang Juni angefangen, also 3 Monate vor der Einschulung, insgesamt vor 5 Monaten. Und dass er immer tagsüber bei der Oma ist, das ist ja eigentlich eh schon sein ganzes Leben lang so, ich glaub nicht, dass es daran liegt. Es ist sicher die Schule.

Dieses Problem haben ganz viele Kinder.

Diese Übergangs-Problematik entsteht eben beim Eintritt in die Grundschule und auch später dann beim Übertritt in eine weiterführende Schule.

Oh je, nochmal so krass?! :eek:

Je nachdem wie sensibel die Kinder sind, reagieren sie auf diese Veränderung und die veränderten Anforderungen.

Gib ihm einfach noch Zeit sich daran zu gewöhnen.

Wenn das ganze nicht besser wird, würde ich nochmal das Gespräch mit der Lehrerin aufsuchen und mich evtl an den Schulpsychologen wenden. Da kann euch die Lehrerin dann auch weiterhelfen.

Ja, erstmal abwarten ist sicherlich nicht ganz verkehrt, war nur heute Mittag ganz extrem genervt, weil wir wieder Riesenzoff bekommen hatten und er danach bitterlich weinte. Jetzt ist es aber schon wieder gut, er war in der Jungschar und kam sehr vergnügt und ausgeglichen wieder nach Hause. Jetzt ist ja auch erstmal Wochenende und er kann sich etwas erholen...

Die Lehrerin sagte, manche Kinder brauchen bis Weihnachten zum Eingewöhnen. Soviel Zeit will ich ihm auch geben, dann sehen wir mal weiter... Ich meine - ich muss ihm die Zeit ja irgendwie geben... Nen Tipp, wie man seinen irrationalen Anfällen gelassener entgegentreten kann? :geknickt:

huhu!

Ich denke, noch kann es daran liegen, wie Mietzie gesagt hat: dass er sich einfach noch eingewöhnen muss.

Ich denk, das ist AUCH ein Grund, aber nicht der einzige... :ratlos: Ich glaub das einfach nicht, er findet Schule generell doof und das muss ja auch irgendeinen Grund haben... :ratlos:

das ist am ANfang des 1. Schuljahres noch völlig normal, das wird sich bestimmt bald geben. Die Kinder müssen ja auch das erstmal lernen und ihr eigenes Arbeitsempo finden.

Er ist doch eh so ein Träumer. *g* Er vertrödelt mehr als die Hälfte seines Lebens... Man muss ihn manchmal schon "wecken" beim Hausaufgaben machen, wenn er gedankenverloren einem Vogel im Garten zusieht, sonst macht er 2 Stunden Hausaufgaben, dann hätte er ja gar keine Zeit mehr zum Spielen!

Ich denke, da kommt noch ein Stückchen "erwachsenwerden" hinzu. Immerhin ist er jetzt in der Schule, also kein "Kleiner" mehr. Das ist ein großer Schritt für ihn und ich denke, er will auch mehr selbst entscheiden - Beispiel "Naseputzen". Er hat es schon von sich aus gemacht, und dann kommst du und sagst er solle die Nase putzen, sagst ihm also, was er zu tun hat, obwohl er das ja eigentlich schon weiß und selber gemacht hat/machen will. Und das macht ihn dann vielleicht noch zusätzlich aggressiv, weil du ihn - aus seiner Sicht - in seiner Entscheidungsfreiheit einschränkst.

Und ich werde ihn auch weiterhin einschränken, wenn er mit einer ekligen Rotznase herumläuft und ich glaub ihm dann auch gar nicht, dass er "gerade eben" (vor mindestens 2 Stunden) die Nase schonmal geputzt hat. Er sagt sowas oft, damit er es nicht "nochmal" machen muss, dabei hat ers noch gar nicht erledigt... :rolleyes: Er ist ganz schön faul in mancherlei Hinsicht. *g* Das Naseputzen war jetzt nur ein Beispiel, über was für Nichtigkeiten wir so heftig aneinander geraten können und er gleich so vollkommen ausrastet...

in meinem Praktikum in einer 1.Klasse anfang des Jahres war ein Junge, der hochbegabt war - und genau bei solchen Sachen hatten wir die größten probleme mit ihm. er hat einfach nicht eingesehen, wieso er jetzt dauernd "A"s schreiben muss, er kann es doch und es ist langweilig und überhaupt. Man konnte ihn dann zwar trotzdem dazu bringen, die "A"s zu schreiben, aber glücklich und vor allem motiviert dabei war er nicht.

So war es beim Keks auch. Jetzt lernen sie neue Buchstaben schon in Wörtern eingebaut, das sieht er viel eher ein. Dann schreibt er einen neuen Buchstaben auch! Aber nur einzelne Buchstaben macht für ihn absolut keinen Sinn, also ist das unnötig und wie mans theoretisch macht, weiß er nach einmal schreiben eh, also wieso noch zwanzigmal... :rolleyes:

Allgemein war er recht oft unaufmerksam (bzw. wirkte so, er bekam trotzdem alles mit), wollte seine Gedanken auch immer recht schnell loswerden, hat teilweise auch den Klassenclown gespielt.

Ich glaub, ich muss nochmal selbst zur Lehrerin gehen und sie direkt fragen, ob der Keks auch Klassenclown spielt... Sie ist "zu lieb" und sagt das einem so direkt wohl eher nicht...

Vielleicht wäre ein Test wirklich nicht schlecht. Danach kann man dann immernoch weitersehen.

Wo macht man so einen Test? Bei einem Psychologen? Wo find ich denn da einen?

Ich denke, dein Kleiner ist wirklich intelligent und langweilt sich teilweise - und so wird die Schule negativ für ihn, obwohl er ja unterm Strich gerne hingeht. Vielleicht ist er auch frustriert, weil er sich so auf die Schule gefreut hat und seine Erwartungen an die Schule (dass er jetzt viel lernt) temporär nicht erfüllt werden (es müssen ja erstmal die Grundlagen geschaffen werden, sonst können die Kinder ja nicht weiter lernen - und das scheint ihn einfach etwas zu langweilen).
Und diesen Frust lässt er dann zu Hause aus.

Das kann gut sein. Er hat mich oft Sachen gefragt, wo ich ihm gesagt habe, das lernt er dann mal in der Schule. Das waren teilweise komplexe naturwissenschaftliche Zusammenhänge, die er erklärt haben wollte und wo mir keine kindgerechte Erklärung dazu einfiel. Da hab ich ihn dann immer vertröstet (Physik oder Chemie oder Bio). Vielleicht hat das wirklich überzogene Erwartungen geweckt - oder das zumindest geschürt... :ratlos: Ach mensch, aber wie hätte ich sonst immer reagieren sollen?!

Lass ihn noch ein bisschen Zeit, und rede nochmal mit der Lehrerin.

Ja, ich glaube, das werd ich müssen... Werd wohl mal gucken, ob ich mir mal nen Tag freinehmen kann im November. :ratlos: Naja, jetzt nach meinem Urlaub muss ich erstmal sehen, wieviel Geschäft liegengeblieben ist...
 
F
Benutzer35153  (38) Benutzer gesperrt
  • #23
Nen Tipp, wie man seinen irrationalen Anfällen gelassener entgegentreten kann? :geknickt:
mh, hast du schonmal versucht ihn in sein Zimmer zu schicken und ihm zu sagen, dass er sich erstmal wieder beruhigen soll und dann wieder vernünftig mit dir reden kann.
Also als kleine "Auszeit" sozusagen.
bzw. ihm zu sagen, dass er nicht schreien soll und wenn er rumschreien will, dann soll er das in seinem Zimmer tun und wenn er sich beruhigt hat, kann er wieder kommen und ihr redet in Ruhe darüber?!
Ich weiß nicht, ob das ne gute Möglichkeit ist...nur ne Idee.

Ich glaub, ich muss nochmal selbst zur Lehrerin gehen und sie direkt fragen, ob der Keks auch Klassenclown spielt... Sie ist "zu lieb" und sagt das einem so direkt wohl eher nicht...
ja, sag ihr, dass dir sein Verhalten langsam sorgen macht und frag sie, was sie davon hält, ob sie dafür eine Erklärung hat, und dass sie ruhig ganz ehrlich zu dir sein kann und auch soll.
Und sag ihr auch, dass du den Verdacht hast, dass er sich langweilt und du evt. "vorsichtshalber" nen Test machen möchtest.

Wo macht man so einen Test? Bei einem Psychologen? Wo find ich denn da einen?
frag mal die Lehrerin, die dürfte da Adressen haben. Ansonsten an den Schulpsychologen wenden.
hier kannst du dich auch mal grob informieren - vielleicht findest du deinen Keks ja in einigen Dingen wieder - was ja aber noch nichts heißen muss.
http://www.logios.de/hochbegabung/texte_diagnostik.htm

Das kann gut sein. Er hat mich oft Sachen gefragt, wo ich ihm gesagt habe, das lernt er dann mal in der Schule. Das waren teilweise komplexe naturwissenschaftliche Zusammenhänge, die er erklärt haben wollte und wo mir keine kindgerechte Erklärung dazu einfiel. Da hab ich ihn dann immer vertröstet (Physik oder Chemie oder Bio). Vielleicht hat das wirklich überzogene Erwartungen geweckt - oder das zumindest geschürt... :ratlos: Ach mensch, aber wie hätte ich sonst immer reagieren sollen?!
nein, das ist doch ok. Man lernt sowas ja auch in der Schule - nur eben nicht gleich am Anfang.
Ich denke aber, dass es recht vielen Kindern, die recht intelligent sind und denen das Lernen leicht fällt, so geht und solchen Frust bekommen. bei manchen zeigt es sich eben nicht so extrem.
 
SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
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  • #24
mh, hast du schonmal versucht ihn in sein Zimmer zu schicken und ihm zu sagen, dass er sich erstmal wieder beruhigen soll und dann wieder vernünftig mit dir reden kann.
Also als kleine "Auszeit" sozusagen.
bzw. ihm zu sagen, dass er nicht schreien soll und wenn er rumschreien will, dann soll er das in seinem Zimmer tun und wenn er sich beruhigt hat, kann er wieder kommen und ihr redet in Ruhe darüber?!
Ich weiß nicht, ob das ne gute Möglichkeit ist...nur ne Idee.

Dann dämpft er seine Stimme und faucht nur noch. *g* Also hat halt so einen aggressiven Motzton drauf, ohne richtig zu schreien. Ich kann ihn ja auch nicht dauernd rauswerfen. Dann fängt er ja nur wieder so zu weinen an und das kann ich momanten irgendwie gar nicht mit ansehen, wenn er so traurig und überfordert und unglücklich wirkt... :geknickt:

ja, sag ihr, dass dir sein Verhalten langsam sorgen macht und frag sie, was sie davon hält, ob sie dafür eine Erklärung hat, und dass sie ruhig ganz ehrlich zu dir sein kann und auch soll.
Und sag ihr auch, dass du den Verdacht hast, dass er sich langweilt und du evt. "vorsichtshalber" nen Test machen möchtest.

Ich hab Angst, dass ich damit wie so ne überkandidelte Mutter rüberkomme, die von ihrem Kind viel zu überzeugt ist und es maßlos überschätzt, nur weil sie "was besonderes" will. :schuechte Verstehst Du, was ich damit mein? Es gibt solche Mütter, die immer und bei allem überzeugt sind, dass IHR Kind ja eh das beste ist. Und ich will nicht so rüberkommen, find sowas so unsympathisch... :ratlos:

frag mal die Lehrerin, die dürfte da Adressen haben. Ansonsten an den Schulpsychologen wenden.
hier kannst du dich auch mal grob informieren - vielleicht findest du deinen Keks ja in einigen Dingen wieder - was ja aber noch nichts heißen muss.
http://www.logios.de/hochbegabung/texte_diagnostik.htm

Da guck ich mich gleich mal um, danke! :smile:

nein, das ist doch ok. Man lernt sowas ja auch in der Schule - nur eben nicht gleich am Anfang.
Ich denke aber, dass es recht vielen Kindern, die recht intelligent sind und denen das Lernen leicht fällt, so geht und solchen Frust bekommen. bei manchen zeigt es sich eben nicht so extrem.

Vieles konnte ich kindgerecht verpacken. Das die Erde ne Kugel ist, wie das mit ner Sonnenfinsternis funktioniert, wieso der Mond leuchtet und mal halb und mal voll ist, wieso Wolken ziehen, wie Schall funktioniert, was im Bauch der Mama genau passiert, wenn sie schwanger wird, wie Zwillinge entstehen und wieso man manche Babys mit Kaiserschnitt holen muss, ich zeige ihm auch, was ich kann - wie man Brot bäckt oder was in einen Plätzchenteig gehört, wie man richtig Fensterputzt oder am geschicktesten ein Bett überzieht, wie man einen Kürbis aushölt oder etwas bastelt usw... Ich versuche schon, ihn zu fordern, aber ab und zu kamen fragen, die ich nur noch mit den Atomen hätte erklären können und da hätt ich nicht gewusst, wie ich das so erklären soll, dass er es versteht... :schuechte
 
F
Benutzer35153  (38) Benutzer gesperrt
  • #25
Dann dämpft er seine Stimme und faucht nur noch. *g* Also hat halt so einen aggressiven Motzton drauf, ohne richtig zu schreien. Ich kann ihn ja auch nicht dauernd rauswerfen. Dann fängt er ja nur wieder so zu weinen an und das kann ich momanten irgendwie gar nicht mit ansehen, wenn er so traurig und überfordert und unglücklich wirkt... :geknickt:
klar, kann ich verstehen. wie gesagt, war nur ne Idee, mir war klar dass man das nicht immer machen kann.

Ich hab Angst, dass ich damit wie so ne überkandidelte Mutter rüberkomme, die von ihrem Kind viel zu überzeugt ist und es maßlos überschätzt, nur weil sie "was besonderes" will. :schuechte Verstehst Du, was ich damit mein? Es gibt solche Mütter, die immer und bei allem überzeugt sind, dass IHR Kind ja eh das beste ist. Und ich will nicht so rüberkommen, find sowas so unsympathisch... :ratlos:
ja, ich weiß was du meinst. ich habe auch überlegt, ob ich dir das vorschlage.
Aber du kommst für mich eher wie eine "besorgte" statt wie eine "überkandidelte" Mutter rüber. Du willst ja nur wissen, was los ist und alle Möglichkeiten ausschöpfen, eben das rauszufinden.
Deswegen hab ich den Vorschlag gemacht.
Ich denke, die Lehrerin wird sowas auch merken - ich merk es zumindest, dass du besorgt bist und nur willst, dass es deinem Kind gut geht.

Vieles konnte ich kindgerecht verpacken. Das die Erde ne Kugel ist, wie das mit ner Sonnenfinsternis funktioniert, wieso der Mond leuchtet und mal halb und mal voll ist, wieso Wolken ziehen, wie Schall funktioniert, was im Bauch der Mama genau passiert, wenn sie schwanger wird, wie Zwillinge entstehen und wieso man manche Babys mit Kaiserschnitt holen muss, ich zeige ihm auch, was ich kann - wie man Brot bäckt oder was in einen Plätzchenteig gehört, wie man richtig Fensterputzt oder am geschicktesten ein Bett überzieht, wie man einen Kürbis aushölt oder etwas bastelt usw... Ich versuche schon, ihn zu fordern, aber ab und zu kamen fragen, die ich nur noch mit den Atomen hätte erklären können und da hätt ich nicht gewusst, wie ich das so erklären soll, dass er es versteht... :schuechte

das klingt doch schonmal toll.
wenn wieder solche Fragen kommen, die du vielleicht nicht kindgerecht erklären bekommst, dann könnt ihr euch ja mal beide zusammensetzen und das erarbeiten.
Es gibt ja z.b. blinde-kuh.de, helles-koepfchen.de, Kindersuchmaschinen, vielleicht könnt ihr euch vor den PC setzen und dort suchen, wird ihm dann dadurch auch einiges klar. und mit dir an seiner Seite habt ihr beide dann etwas zusammen erarbeitet. Das ist ein schönes Gefühl, kann ich mir vorsellen :smile:
 
SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #26
Ich habe Deinen Link mal durchgelesen - und das meiste davon trifft erstmal auf mich selbst zu... :grin: Sehr vieles auch auf den Keks (wobei ich vieles davon für total selbstverständlich halte und jetzt irgendwie gerade total unsicher bin, ob das wirklich nicht selbstverständlich ist... :ratlos: :schuechte - und manches kann ich bei ihm jetzt überhaupt nicht beurteilen, weil ich das Gefühl hab, er ist noch zu klein... Das da zum Beispiel weiß ich nicht mal wirklich einzuordnen:

Sie besitzen hohe Selbstregulationsprozesse (können das eigene Denken gezielt steuern; Metakognition)
 
Sternschnuppe_x
Benutzer10736  (40) Benutzer gesperrt
  • #27
Ich habe Deinen Link mal durchgelesen - und das meiste davon trifft erstmal auf mich selbst zu... :grin: Sehr vieles auch auf den Keks (wobei ich vieles davon für total selbstverständlich halte und jetzt irgendwie gerade total unsicher bin, ob das wirklich nicht selbstverständlich ist... :ratlos: :schuechte
Meine Eltern hatten bei mir auch immer das Gefühl, ich wäre ganz "normal" und das, was ich konnte, mein Wortschatz, mein Ausdrucksvermögen und meine Auffassungsgabe waren für sie auch ganz selbstverständlich. Der "Schock" kam eigentlich erst in der Schule auf den ersten Elternabenden, als sie gemerkt haben, daß es eben nicht "normal" ist, wenn ein Kind in der ersten Klasse gleich mit ganzen Büchern anfängt und die Hausaufgaben ohne jede Hilfe oder Kontrolle macht und darauf auch besteht und eben in jedem Test null Fehler hat.

Insofern - du hast ja auch keinen echten "Vergleich" beim Keks, klar kriegt man vielleicht mal was von anderen Kindern mit, aber ich denke, es wäre anders, wenn du z.B. schon ein älteres Kind hättest und da schon Elternabende und Lernfortschritte, Entwicklungen usw... miterlebt hättest. Ich denke schon, daß es überdurchschnittlich ist, wenn ein Kind im Alter vom Keks schon detailliert darüber Bescheid weiß, wie z.B. eine Sonnenfinsternis funktioniert.

Mir fallen bei dieser ganzen Sache eigentlich nur zwei Ansätze an:

- entweder ist er wirklich "hochbegabt" (wie gesagt, nicht im Sinne von dem "klassischen Bild", à la mit 6 eigene Stücke am Klavier komponieren und mit 12 Abitur, sondern einfach nur im Sinne von überdurchschnittlich begabt und damit - jedenfalls im Moment noch - vom Lerntempo in der Schule unterfordert)

- oder die lange Konzentration in der Schule, das Stillsitzen und Aufpassen, verlangt ihm (noch) zuviel ab und sorgt dafür, daß er hinterher soviel aufgestaute Energie (und vielleicht auch Frustration) hat, daß das, was er in der Schule zurückgehalten hat, dann bei dir raus muß. Vielleicht merkt er das auch währenddessen selbst nichtmal so bewußt, was auch erklären würde, warum es ihm IN der Schule prinzipiell gut gefällt und er auch ausgeglichen wirkt und gut integriert ist und mitarbeitet.

Oder vielleicht ist es auch eine Kombination aus beidem. Daß er einerseits vom Lerntempo und den Inhalten (noch) UNTERfordert ist, andererseits aber vom Stillsitzen und Aufpassen ÜBERfordert. Und vielleicht weiß er das auch selbst überhaupt nicht einzuschätzen und reagiert deshalb mal so - mal so, wenn man ihn fragt, ob es ihm gefällt, je nachdem, was an dem Schultag oder in der Schulwoche gerade "prägender" war.

Ich denke auch, du solltest dich wenigstens mal informieren, wie es mit Hochbegabung aussieht. Wenn du da die richtigen Worte findest, wirst du nicht gleich als überkandidelte superehrgeizige Karrieremutter rüberkommen - zumal du ja selbst auch gar nicht sagst, daß der Keks der Beste in jeder Hinsicht ist, du kennst ja auch seine Schwächen sehr gut.

Und dann könntest du vielleicht auch versuchen, ihm NOCH mehr Zeit und Möglichkeit zum Abreagieren und Austoben zu geben, wenn er von der Schule kommt... oder ihn vielleicht auch erstmal wirklich alleine lassen und in Ruhe lassen, wenn er gerade wieder diese Phase hat, und auf "Gemotze" ("ich hab GAR keinen Hunger", obwohl er danach 2 Teller ißt) einfach mal gar nicht eingehen.

Und sonst... na ja, da fällt mir auch nur noch ein, ihm noch ein bißchen Zeit zu geben. Es sind ja wirklich erst drei Monate, und der "Sprung" vom Kindergarten in die Schule zu den "Großen" kann für Kinder schon ein ziemlich gewaltiger sein. Vielleicht muß er auch einfach erst seine eigene Art und Weise finden, mit dem neuen "Streß" umzugehen, und sein eigenes Lern- und Arbeitstempo finden.

Mach dir auf keinen Fall Sorgen, du könntest irgendwas falschmachen! Weißt du noch, wie du vorher sogar Angst hattest, er könnte vielleicht nicht mitkommen in der Schule? Und jetzt hat er 56 von 56 Punkten im Test und liest mit Begeisterung. :zwinker:
 
tetris
Benutzer15499  Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Er könnte schon allein deshalb nicht springen (momentan jedenfalls), weil er noch nicht alle Buchstaben beherrscht. Er KANN ja nicht lesen und schreiben.

Das wollte ich damit auch nicht ausdrücken :zwinker: Ich hab einfach nur die Geschichte meines Bruders erzählt.

Mit Aggressiv meinte ich nicht, dass er schlägt. Er hat mich noch nie geschlagen und meine Mutter noch nie und er haut auch andere Kinder nicht, soweit ich das überblicken kann. Er provoziert mit Worten aber halt so lange, bis man dann selbst ausrastet und ihn dann auch anschreit, und dann fängt er schrecklich zu heulen an und schluchzt: "Jetzt hab ich Dich gar nimmer lieb! Ich will gar nicht mit Dir an einem tisch sitzen, ich such mir jetzt ne andere Mama!!!" und man ist völlig ratlos, wie man nun reagieren soll, weil man ihn einerseits packen und schütteln will, weil er ständig wegen jedem Mist so einen Riesenaufstand macht und andererseits tut er einem so Leid und seine echten Tränen tun einem richtig weh, dass man ihn dann nur in den Arm nehmen und ganz doll trösten will. :geknickt:

Mein Bruder hat sich auch nur in der Schule geschlagen, weil er einfach sich der Provokationen nicht anders erwehren konnte.
Zuhause hat er rumgemotzt, aufgestampft, gegen den Schulranzen getreten und war schlecht gelaunt, morgens noch schlimmer als nach der Schule.
Das hat sich dann aber gegeben, als er aus der Klasse raus war, danach war er viel ruhiger.


Er hat aber einfach den Sinn nicht eingesehen, 2 Zeilen lang nur AAAAA zu schreiben. Die Fähigkeit, ein ganzes Wort oder gar einen ganzen Satz schreiben zu können, fasziniert ihn dagegen und auf dieses Können ist er dann auch stolz. Ein A schreiben zu können, hat ihn überhaupt nicht stolz gemacht...

Das spricht doch für ihn, daß ihm der Sinn nicht klar wird. Ein einzelner Buchstabe macht ja auch keinen Sinn.
Mein Bruder hat immer, wenn er gefragt wurde, was in der Schule gemacht wurde, gesagt: "Jetzt maaalen wir alle mal ein uuuuuuuuuuuu" und dann irgendwelche undefinierbaren Geräusche folgen lassen. Er fands also auch doof :grin:


Ich hab nie übersprungen. Ich bin nicht hochbegabt.

Du hast trotz deines Kindes Abi gemacht, ein BA-Studium mit Erfolg abgeschlossen, du hast einen Kleinen gut erzogen und er liebt dich. So viel kannst du also nicht falsch gemacht haben und wenn man nicht intelligent ist, dann schafft man das einfach nicht. Schau dich doch um, wie viele junge Menschen trotz deutlich besserer Bedingungen nur einen schlechten Abschluß erreichen, in der Ausbildung Probleme haben oder ein Studium schmeißen, weil sie mit dem Zeitaufwand und dem Lehrstoff nicht zurande kommen.

Du bist intelligent :knuddel: Dafür muß man nicht zig Klassen überspringen oder einen IQ von 140 haben.

Ansonten kann ich mich dem letzten Beitrag von Sternschnuppe nur anschließen! Einfach erstmal abwarten, wie sich das entwickelt. Ihn testen lassen kannst du ja trotzdem, wenn du willst. Dann hast du wenigstens einen Anhaltspunkt.
 
SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #29
Meine Eltern hatten bei mir auch immer das Gefühl, ich wäre ganz "normal" und das, was ich konnte, mein Wortschatz, mein Ausdrucksvermögen und meine Auffassungsgabe waren für sie auch ganz selbstverständlich. Der "Schock" kam eigentlich erst in der Schule auf den ersten Elternabenden, als sie gemerkt haben, daß es eben nicht "normal" ist, wenn ein Kind in der ersten Klasse gleich mit ganzen Büchern anfängt und die Hausaufgaben ohne jede Hilfe oder Kontrolle macht und darauf auch besteht und eben in jedem Test null Fehler hat.

Also, das hab alles ich selbst auch gemacht. *g* Und der Keks liest zwar noch keine ganzen Bücher, weil ihm noch Buchstaben fehlen, aber das wird nimmer lang dauern. Er kann bekannte Buchstaben relativ schnell zusammensetzen und mit etwas Übung könnte er sicher bald lesen. Die Hausaufgabe heute war eine kleine Bildergeschichte mit Sätzen - die erste zusammenhängende Geschichte, die er gelesen hat und er fands toll.

Ich denke schon, daß es überdurchschnittlich ist, wenn ein Kind im Alter vom Keks schon detailliert darüber Bescheid weiß, wie z.B. eine Sonnenfinsternis funktioniert.

Das liegt ja vor allem daran, dass ichs erkläre... Oder? Könnte sowas nicht jedes Kind lernen, wenns eben Eltern hat, dies passend erläutern? Ich hab das dem Keks mit ner Taschenlampe und meinem Globus und nem Flummi erklärt. :grin:

Oder vielleicht ist es auch eine Kombination aus beidem. Daß er einerseits vom Lerntempo und den Inhalten (noch) UNTERfordert ist, andererseits aber vom Stillsitzen und Aufpassen ÜBERfordert. Und vielleicht weiß er das auch selbst überhaupt nicht einzuschätzen und reagiert deshalb mal so - mal so, wenn man ihn fragt, ob es ihm gefällt, je nachdem, was an dem Schultag oder in der Schulwoche gerade "prägender" war.

Das kann gut sein. Das Stillsitzen und besonders das Mundhalten fällt ihm wirklich sehr schwer und ich glaube immer mehr, dass ihm auch alles zu langsam geht, er daher aus Langeweile noch mehr quasseln muss, um es für sich selbst irgendwie erträglich zu machen und er das aber nicht darf - also baut sich immer mehr Frust in ihm auf...

Ich denke auch, du solltest dich wenigstens mal informieren, wie es mit Hochbegabung aussieht. Wenn du da die richtigen Worte findest, wirst du nicht gleich als überkandidelte superehrgeizige Karrieremutter rüberkommen - zumal du ja selbst auch gar nicht sagst, daß der Keks der Beste in jeder Hinsicht ist, du kennst ja auch seine Schwächen sehr gut.

Muss jetzt erstmal gucken, wie ich freibekommen kann, vielleicht mal an einem Mittwochnachmittag... Muss erstmal sehen, ob ich da schon wieder irgendwelche Schulungen habe, von denen ich noch nix weiß. Danach meld ich mich bei der Lehrerin und mach nen Termin mit ihr aus. Mal sehen, was dabei herauskommt.

Und dann könntest du vielleicht auch versuchen, ihm NOCH mehr Zeit und Möglichkeit zum Abreagieren und Austoben zu geben, wenn er von der Schule kommt... oder ihn vielleicht auch erstmal wirklich alleine lassen und in Ruhe lassen, wenn er gerade wieder diese Phase hat, und auf "Gemotze" ("ich hab GAR keinen Hunger", obwohl er danach 2 Teller ißt) einfach mal gar nicht eingehen.

Also, das zum Essen rufen (oder irgendein anderer Anfall, was auch immer es sein mag), sieht so aus:
Ich: "Keks! Es gibt Essen!"
Er (sofort auf 180): "Jetzt schon?!"
Ich: "Ja, ich denk, Du hattest sooooo Hunger, als Du vorhin heimkamst?"
Er (sauer): "Jetzt aber nimmer, ich WILL jetzt nicht essen, ich spiel grad so schön!"
Ich: "Also, ich ess jetzt, Du kannst ja kommen, wenn Du auch was willst."
Er (kreischt los): "Aber ich will mit Dir essen!"
Ich: "Na, dann komm halt."
Er: "Aber ich will nicht JETZT!"
Ich: "Aber ich will, jetzt ist es nämlich warm. Überleg Dir, ob Du auch Hunger hast oder nicht und wenn ja, dann komm her und setz Dich an den Tisch. Ich esse jetzt und wenn Du mit mir gemeinsam essen möchtest, musst Du jetzt kommen."
Er heult los, schreit und schimpft in der Gegend rum, kommt aber zum Essen. Ich ignoriere sein Geschrei, er kriegt sich wütend wieder ein, putzt Nase und hat schonmal hundsschlechte Laune. Danach braucht man ihn nur schief angucken und der nächste Ausbruch kommt... :rolleyes:

Und ehrlicherweise weiß ich auch nicht, wie ichs anders machen sollte...

Mach dir auf keinen Fall Sorgen, du könntest irgendwas falschmachen! Weißt du noch, wie du vorher sogar Angst hattest, er könnte vielleicht nicht mitkommen in der Schule? Und jetzt hat er 56 von 56 Punkten im Test und liest mit Begeisterung. :zwinker:

*ggg* Stimmt, da hatte ich richtig Angst davor. Eine Lese-Rechtschreibschwäche hat er anscheinend nicht, sonst würds ihm jetzt nicht so leicht fallen. Ich bin so dankbar darüber!!! Und ich bin mächtig stolz auf ihn!

Zuhause hat er rumgemotzt, aufgestampft, gegen den Schulranzen getreten und war schlecht gelaunt,

Das kenn ich alles vom Keks, aber das mit dem Ranzen hab ich ihm verboten und er machts jetzt nicht mehr... *g* Jetzt tritt er halt gegen den Stuhl oder haut mit der Faust auf den Tisch...

morgens noch schlimmer als nach der Schule.

Das ist bei uns andersherum...

Das hat sich dann aber gegeben, als er aus der Klasse raus war, danach war er viel ruhiger.

Das wäre wünschenswert, vielleicht kriegen wirs hin...

Das spricht doch für ihn, daß ihm der Sinn nicht klar wird. Ein einzelner Buchstabe macht ja auch keinen Sinn.

Ich wills ihm ja auch gar nicht vorwerfen, aber andere Kinder sehens doch auch ein. *g* Außerdem macht es schon Sinn, er muss ja lernen, es richtig zu schreiben!

Du hast trotz deines Kindes Abi gemacht, ein BA-Studium mit Erfolg abgeschlossen, du hast einen Kleinen gut erzogen und er liebt dich. So viel kannst du also nicht falsch gemacht haben und wenn man nicht intelligent ist, dann schafft man das einfach nicht. Schau dich doch um, wie viele junge Menschen trotz deutlich besserer Bedingungen nur einen schlechten Abschluß erreichen, in der Ausbildung Probleme haben oder ein Studium schmeißen, weil sie mit dem Zeitaufwand und dem Lehrstoff nicht zurande kommen.

Du bist intelligent :knuddel: Dafür muß man nicht zig Klassen überspringen oder einen IQ von 140 haben.

Ich hab nicht die leiseste Ahnung, wie mein IQ in Wahrheit ist, ich bin nie getestet worden. *g* Ich bin schon intelligent (ich würde schlicht lügen, wenn ichs abstreiten würde) und vermutlich sogar eher überdurchschnittlich intelligent (sonst hätt ich irgendwie für Abi oder Studium mal lernen müssen oder wäre übel auf die Schnauze gefallen, ist aber beides nicht passiert), aber noch lange nicht "hochbegabt" oder sowas. *g*

Ansonten kann ich mich dem letzten Beitrag von Sternschnuppe nur anschließen! Einfach erstmal abwarten, wie sich das entwickelt. Ihn testen lassen kannst du ja trotzdem, wenn du willst. Dann hast du wenigstens einen Anhaltspunkt.

Ich habs jetzt nicht eilig mit dem Test, aber ich behalte den Gedanken auf jedenfall mal im Hinterkopf.
 
B
Benutzer53748  (35) Meistens hier zu finden
  • #30
Hi.. :smile:

Mir fiel auch recht schnell ein das er evtl. unterfordert sein könnte.. aber zu der Sache mit dem essen. Sag ihm doch wann das essen in etwa fertig ist dann kann er sich drauf einstellen. Wenn er die Uhrzeit noch nicht kann zeig ihm halt eine große Uhr und wie die Zeiger stehen müssen damit es Essen gibt. Dann spielt er vielleicht darauf ausgerichtet...
 
tetris
Benutzer15499  Verbringt hier viel Zeit
  • #31
Das kenn ich alles vom Keks, aber das mit dem Ranzen hab ich ihm verboten und er machts jetzt nicht mehr... *g* Jetzt tritt er halt gegen den Stuhl oder haut mit der Faust auf den Tisch...

*g* Das ist auch besser, vielleicht lernt er daraus, wenn er sich wehtut :zwinker:


Das ist bei uns andersherum...

Morgens trödelt er dafür rum und ihm ist es egal, wenn er zu spät in die Schule kommt. Das spricht doch auch irgendwie Bände, oder nicht? :zwinker:


Ich wills ihm ja auch gar nicht vorwerfen, aber andere Kinder sehens doch auch ein. *g* Außerdem macht es schon Sinn, er muss ja lernen, es richtig zu schreiben!

Ich bin mir sogar grade nciht sicher, ob wir nicht immer zwei Buchstaben gelernt haben, damit wir dann Wörter schreiben konnten. MAMA, AM, etc...

Ich hab nicht die leiseste Ahnung, wie mein IQ in Wahrheit ist, ich bin nie getestet worden. *g* Ich bin schon intelligent (ich würde schlicht lügen, wenn ichs abstreiten würde) und vermutlich sogar eher überdurchschnittlich intelligent (sonst hätt ich irgendwie für Abi oder Studium mal lernen müssen oder wäre übel auf die Schnauze gefallen, ist aber beides nicht passiert), aber noch lange nicht "hochbegabt" oder sowas. *g*

Ich mag den Ausdruck hochbegabt eigentlich nicht. Ich würde auch nur sagen, daß ich laut dieses Tests überdurchschnittlich intelligent bin. Und zwar aus dem Grund, daß ich einfach ziemlich viel ganz gut kann, aber nichts wirklich nahezu perfekt. Ich bin nirgendwo überdurchschnittlich begabt. Außer vielleicht darin, mir Sachen gut merken zu können und die Zusammenhänge schnell zu begreifen. Aber das können viele :zwinker:

Ich habs jetzt nicht eilig mit dem Test, aber ich behalte den Gedanken auf jedenfall mal im Hinterkopf.

Der läuft dir ja auch nicht weg :zwinker:
 
L
Benutzer12113  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #32
sorry das ich nur den eröffnungpost gelesen hab

hast du mal dran gedacht den kleenen bei irgendeiner sportart anzimelden? fussball zum beispiel ... also mir hat das als kind sehr geholfen ... ich war dann nicht mehr in der lage mich zu stressen :zwinker:

gerade mannschaftssportarten sind gut
 
Ike
Benutzer13521  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #33
Mehr Lesen bildet: Er ist bereits in einer Fußballmannschaft. :zwinker:
 
X
Benutzer Gast
  • #34
So, jetzt habe ich mir diesen Thread durchgelesen und mich entschieden, auch mal meinen Senf dazu zu geben.

Du schreibst im Threadtitel, daß dein Sohn auf dich so wirke, als sei er von der Schule überfordert. Ohne den von den anderen hier bereits geführten Nachweis im einzelnen wiederholen zu wollen, stelle auch ich fest, daß deine Schilderungen eher auf das Gegenteil hindeuten.

Bevor ich gleich nochmal ausführlicher auf die Begabungsthematik eingehe, möchte ich einen Gedanken anbringen, der etwas allgemeinerer Natur ist.

Und zwar ist mir in deinen Schilderungen aufgefallen, daß dein Sohn es gelegentlich leicht zu schaffen scheint, bei dir so eine Art Mitleidgefühl hervorzurufen, wenn bei ihm während seiner "Bockigkeitsanfälle" auch mal die Tränen fließen und er solche Sachen sagt wie: "Jetzt hab ich Dich gar nimmer lieb! Ich will gar nicht mit Dir an einem tisch sitzen, ich such mir jetzt ne andere Mama!!!"

Wenn wir mal ehrlich sind, so ist doch jedem klar, daß er nicht im Geringsten vorhat, sich eine neue Mama zu suchen. Damit ist auch ein größeres Mitleidgefühl deinerseits gar nicht notwendig. Kinder sind Meister der Manipulation. Sie beherrschen diese Kunst, ohne extra bewußt darüber nachdenken zu müssen, auch weil Eltern in Bezug auf sie oftmals mit Blindheit beschlagen sind. Solche Sprüche, wie die obigen, sind nichts weiter als kindlicher Trotz, den man auch als solchen erkennen muß. Kinder bedürfen erst dann der elterlichen Trostspende, wenn sie im Inneren verletzt sind, und auf keinen Fall dann, wenn sie trotzig sind. Diese beiden Dinge muß man sauber voneinander trennen.

Wenn man es mal mit unvereinbaren "Handlungsalternativen" zu tun hat, dann ist es meiner Meinung nach wichtig, daß man als Erziehender klare, plausibel begründbare Prioritäten setzt, die man dann auch konsequent umsetzt.

Ein gutes Beispiel ist hier die Sache mit dem Mittagessen. Dein Sohn "erpresst" dich ja gewissermaßen damit, daß er sagt, er wolle jetzt noch nicht essen - weil er noch keinen Hunger habe -, später aber wolle er unbedingt mit dir zusammen essen.

  1. Entscheidend ist, daß DU jetzt Hunger hast und deshalb jetzt essen mußt und gar nicht erst später essen kannst, weil du dann nämlich schon längst "verhungert bist", dringend weg mußt o. ä.
  2. Begründe ihm das so, und lasse ihm nun die Wahl, sich zu entscheiden, was ihm lieber ist - das gemeinsame Essen jetzt mit dir oder das Essen später allein.

Wichtig ist, dem Kind stets plausibel zu begründen, warum etwas so und so gemacht zu werden hat, warum es nicht anders geht, warum da jetzt auch seine Tränen nichts dran ändern können und warum es ihm auch nichts helfen wird, sich eine andere Mama zu suchen. Das alles hat in einem normalen, verständigen Ton zu geschehen, der aber auch nicht zu sehr von "mütterlicher Süße" geschwängert sein darf, wenn du verstehst, was ich meine.

Ein Kind, das die Gründe verstanden hat, warum etwas so und so zu laufen hat, wird auch - zumindestens in seinem tiefsten Inneren - akzeptieren, daß dasjenige so und so gehandhabt wird. Wenn dieser Punkt erreicht ist, bei dem das kindliche Unverständnis nur noch auf Trotz basiert, kann man sich damit behelfen, daß man dem Kind zu verstehen gibt, daß man durchschaut, daß es jetzt die Trotzkarte zu spielen versucht, und man darauf nicht eingehen wird. Trotz geht nämlich auch wieder vorbei, wenn er nicht dauernd von Erfolg gekrönt wird.

Das, was du in dem Dialog in deinem letzten Beitrag beschrieben hast, geht ja schon sehr in die richtige Richtung, aber vielleicht können dir ja trotzdem noch einige meiner obigen Worte eine nützliche Anregung sein.

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So, nun kommen meine Gedanken zu dem ganzen Begabungskram.

Zunächst einmal möchte ich dir die Angst nehmen, als überkandidelte Mutter zu erscheinen, die ihr Kind um jeden Preis hochjubeln möchte.

Du bist - wie ich zumindest bisher aus deinen Beiträgen entnehmen konnte - jemand, der sehr genau überlegt, warum er etwas tut und der Probleme von möglichst vielen Seiten zu beleuchten versucht, um ein Bild zu erhalten, das so präzise wie möglich ist. Das allein schließt für mich bereits mit ziemlicher Sicherheit aus, daß du objektiv gesehen eine "überkandidelte" Mutter bist.

Das einzige Problem, das dir bleibt, und das sich nicht vollständig beseitigen lassen wird, ist deinen Mitmenschen glaubhaft zu machen, daß du wirklich nicht "überkandidelt" bist. Aber auch hier bin ich mir sicher, daß du dieses Problem bestmöglich lösen wirst, denn du bist jemand, der sich präzise auszudrücken weiß und der sauber argumentieren kann. Diejenigen Menschen, die für ausgereifte Gedankengänge empfänglich sind, wirst du von deiner Integrität überzeugen können. Diejenigen, die für ausgereifte Gedankengänge nicht empfänglich sind - und auf die wirst du mit 100%-iger Sicherheit treffen -, kann niemand überzeugen und deren Meinung brauchst du deshalb auch nicht persönlich zu nehmen. Neider u. ä. wirst du möglicherweise auch in deinem Verwandtenkreis antreffen, was ich dir nicht wünsche.

Als nächstes möchte ich dir raten, etwas abzuwarten. Es sind gerademal drei Monate vergangen. Seine Schulzeit wird aber noch mindestens ein Jahrzehnt dauern. Etwaige Macken, die tatsächlich in Zusammenhang mit dem Schulalltag stehen sollten, werden immer wieder mal auftreten und oftmals ganz schnell wieder verschwinden. Nichtsdestotrotz mußt du natürlich aufmerksam bleiben und vor allem auch das offene Gespräch mit der Klassenlehrerin suchen, wenn dir etwas merkwürdig erscheint.

Du hast ja irgendwie angedeutet, daß sich die Klassenlehrerin etwas bedeckt zu halten scheint, und sich sträubt, Klartext zu reden. Das ist irgendwie verständlich, da ja bei vielen Eltern die Vorstellung herrscht, daß Schatzi alles darf, und sich deshalb Mami und Papi von Lehrern nichts mehr sagen lassen, wenn es um ihre Sprößlinge geht. Mach ihr klar, daß das bei dir anders ist und sie mit dir frank und frei sprechen kann und sprechen soll.

Als drittes möchte ich dir empfehlen, deinem Sohn um keinen Preis Wissen, das du selber noch hast, vorzuenthalten, mit der Begründung, daß er dieses später in der Schule sowieso bekommen werde. Tu dies auch dann nicht, wenn du glaubst, es nicht "kindgerecht" genug, nicht bildreich genug erklären zu können. Erkläre es stattdessen mit den Worten, die dir gerade so noch zur Verfügung stehen, auch wenn es sich dabei um irgendwelche Atome und ähnlich unanschauliche Dinge handelt. Es gibt nämlich keinen einzigen vernünftigen Grund, warum man das Kind auf später vertrösten sollte. Es können nämlich nur drei harmlose Szenarien eintreten:

  1. Das Kind versteht alles, trotz einer Sprache, die vermeintlich nicht "kindgerecht" ist.
  2. Das Kind versteht nicht alles, stellt aber Verständnisfragen zu Details, weil das Interesse an einem Verständnis immer noch vorhanden ist.
  3. Das Kind versteht nur Bahnhof und findet sich mit "später" ab.

Es hat noch kein Kind einen psychischen Schaden erlitten, weil es versehentlich mit Wörtern gefüttert wurde, die ihm doch zu hoch waren, so daß es diese nicht mehr verarbeiten konnte. Ein Kind ist kein PC mit einem buggigen Betriebssystem, der plötzlich abstürzt, wenn man ihn mit einer unerwarteten Eingabe überrascht. Es gibt zwar eine Verständnisschranke, oberhalb derer Erklärungsversuche wirklich sinnlos sind, doch die liegt weit höher, als allgemein angenommen wird.

Auf jeden Fall solltest du ihn nicht davon abhalten, sich selber Schulwissen anzueignen, das für ihn viel zu früh wäre, weil du Angst hast, er könne sich dann später langweilen. Es gibt nichts schlimmeres, als ein Kind aus falsch verstandener Sorge künstlich dümmer zu machen, als es ist. Natürlich wird dann das Problem auftauchen, daß die Schule ätzend langweilig ist, doch dem kann man auf vielerlei Art begegnen:

  1. Eine Möglichkeit ist es, ihn eine Klasse überspringen zu lassen. (Dazu sage ich gleich noch was.)
  2. Es gibt auch Spezialschulen, in denen über die Allgemeinbildung hinaus in bestimmten Bereichen eine besondere Förderung erfolgt. Diese sind allerdings mehr im Gymnasialstufenbereich vorzufinden.
  3. Eine weitere Möglichkeit ist es, ihm - seinen Neigungen gemäß - weiteren intellektuellen Ausgleich zur Schule zu verschaffen, wie etwa ihn ein Musikinstrument erlernen zu lassen oder sein Interesse für Literatur, Sprache, Naturwissenschaften u. ä. zu wecken. Für alles Mögliche gibt es nationale und internationale Olympiaden, an denen er sich teilweise schon ab der dritten und vierten Klasse beteiligen kann.
  4. Nicht zuletzt ist körperliche Betätigung wichtig, aber du schreibst ja, daß er bereits Fußball spielt.

Das alles kann helfen, die Langeweile in der Schule erträglicher zu machen. Das schließt natürlich nicht aus, daß die schulische Unterforderung bestehen bleibt, bloß dann muß man ihm halt helfen, eine Sicht auf die Schule zu entwickeln, die diese als notwendiges, aber mit Sicherheit auch vorübergehendes "Martyrium" ansieht. Das heißt, hier müßte dann seine Psyche in einem geeignetem Maße gestärkt werden. Durch Punkt 3. und 4. würde zusätzlich auch der Lebensschwerpunkt von der unglücklich machenden Schule auf die glücklich machenden Hobbys gelenkt werden.

Zum Abschluß möchte ich noch ein paar Worte zum Überspringen von Klassenstufen sagen.

Allzu oft kann man es nicht machen, da der Altersunterschied zu den Mitschülern irgendwann zu groß ist, was ihn dann leicht zum Außenseiter werden lassen kann. Ein- oder zweimal kann aber durchaus im Rahmen des Sinnvollen sein.

Zunächst einmal ist es zum jetzigen Zeitpunkt wirklich noch zu früh, sich da schon ernsthafte Gedanken darüber zu machen, denn drei Monate sind nunmal kein aussagekräftiger Zeitraum. Ansonsten gilt aber, daß die Situation aufmerksam im Auge zu behalten ist und du dich ggf. mit der Klassenlehrerin berätst. Sollte sich wirklich herauskristallisieren, daß dein Sohn etwa Zeit zu störendem Verhalten im Unterricht hat, weil er chronisch unterfordert ist, dann ist z. B. eine zweiwöchige, probeweise Versetzung in die nächsthöhere Klassenstufe eine geeignete Möglichkeit, um zu testen, wie dein Sohn mit der neuen Situation zurechtkommt. Je nach Ausgang des Experiments kann man dann eine Entscheidung für die Zukunft treffen.
 
D
Benutzer67156  Verbringt hier viel Zeit
  • #35
Erstmal muss ich sagen, das xela schon ne Menge erwähnt und einen tollen Text geschrieben hat!
(Gerade im Bezug aufs Überspringen stimme ich ihm komplett zu!)

Was aber glaube ich noch nicht gesagt wurde, ist folgender Aspekt:
Ich weiß jetzt nicht, ob dein Keks im Kindergarten war, aber kann es vielleicht sein, dass er sich durch den KOntakt mit den vielen Kindern überfordert fühlt.
Die Klassen in der Schule sind ja meistens noch größer als die im Kindergarten und gerade in den ersten Monaten wird schon eine gewisse "Rangordnung" festgelegt. Und in der Hinsicht können Kinder (unbewusst) ganz schön hart sein.
Vielleicht belastet den Keks genau diese neue Situation, in der er eben nicht mehr zwingend der "Erste" ist (so wie bei dir zu hause als einziges Kind). Vielleicht kommt es deswegen auch zu dieser Art "Machtkämpfe", die er zuhause mit dir spielt.

Für Kinder kann der neue Umgang mit anderen Kindern auf jeden Fall ziemlich anstrengend sein, weil man sich ganz neu in eine Gruppe eingliedern muss. Da können die Kinder auch alle ganz nett sein, anstrengend ist das trotzdem.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #36
Die Antwort von mir kommt zwar spät, aber sie kommt noch :smile:
Hm, er liest aber nur die Buchstaben, die sie in der Schule gelernt haben und wenige Ergänzungen, die er bei mir erfragt hat. Das sind bisher M, A, O, I, L, T, jeweils groß und klein. Erfragt hat er noch das kleine n, weil das in seinem Namen vorkommt und er den schreiben wollte, daher kennt er dann auch noch das x und das s kennt er wohl auch. Mehr aber nicht eigentlich. Aber er liest halt im Rahmen dessen alles, was ihm unterkommt. Sucht in einem Buch die "im" und "am" und "ist" raus. Oder liest auf meinem Radio "on - Mama, was heißt das? Geht das da an?" oder schreibt Zettel und schreibt da drauf "Lama, Lamm, Mama, Oma, Omi, Mami, Lotta, Timo", dann will er wissen, wie man "von" schreibt und signiert mit seinem Namen. *g*

Und beim Rechnen ... er tut sich leicht damit, nimmt aber die Finger zu Hilfe und dann ist es letztendlich ja auch nur abzählen. Oder zählt das dann trotzdem zu hochintelligent, allein schon, weil er das KANN, auch über 10 hinaus? :ratlos:
So, wie sich das anhört, schafft er alles, was in der Schule von ihm verlangt wird, ohne Probleme und ohne großen Lernaufwand. Damit wird er wohl kaum von der Schule überfordert sein.
Darf ich fragen, aus was Du das schließt? Ich weiß es wirklich nicht und bin neugierig. :zwinker:´
Klar darfst du das fragen.
Ich sag es mal so: Dein Sohn fragt ziemlich viele Sachen, die ich von Kindern in diesem Alter nicht unbedingt erwarten würde. Das zeigt schonmal, dass er ziemlich wissbegierig ist und sich für Dinge interessiert, die für einen Erstklässler noch ziemlich kompliziert sind, was auf mich einen ziemlich schlauen Eindruck macht ("Wer nicht fragt, bleibt dumm :smile:").
Ich habe immer Wider Kontakt mit Kindern in diesem Alter (Verwandschaft und Vereinsarbeit) und mir wurde schon manchmal ein Loch in den Bauch gefragt :grin:, aber so tiefgehende Fragen (Sonnenfinsternis, Fragen, bei dennen ich mit Atomen kommen muss, etc.) waren eigentlich nie dabei.
Ich hab auch im Studium nie gelernt, bis ich durch meine allerletzte Prüfung durchgefallen bin. *g* Das erste Mal, dass ich überhaupt irgendwas nicht bestanden hatte... :rolleyes: Hab mich dann sehr schwer getan beim Wiederholen, weil ich auch nie gelernt hab, wie man lernt. Ich fand immer, mit gut aufpassen im Unterricht (und nebenher allen Freundinnen Briefe und Zettelchen schreiben, Hefte anmalen und Hausaufgaben für die nächste Stunde machen *g*) kann man jede normale Arbeit schon gut lösen und damit hab ich nen wirklich guten Abischnitt geschafft, ohne auch nur aufs Abi zu lernen. *g* Ich weiß, wovon Du redest. :zwinker:
Genau so was meine ich mit meinem wohl etwas unglücklich gewählten Begriff "hochbegabt".
Das ist auf jeden Fall eine überdurchschnittliche Leistung.
Off-Topic:
So ähnlich ging es mir auch. Ich hab im Unterricht oft irgendwelche anderen Sachen nebenher gemacht (Daumenkino in Reclamheft gemalt, Vorbereitungen für ein Schulprojekt, etc.) oder mit meinem Nebensitzer geschwätzt (dem war es ähnlich langweilig, wie mir)

Wie gesagt, überspringen halte ich für unmöglich, wenigstens jetzt noch, weil er noch nicht alle Buchstaben kann, nur eine gute Handvoll und weil er in vielem nicht weiter ist. Ich glaube, nur das TEMPO, in dem sie lernen, ist ihm vielleicht zu langweilig. Es nervt ihn ja auch total, dass sie soviel malen müssen als Hausaufgaben, immerhin sei er doch nicht mehr im Kindergarten.
OK. Klasse überspringen wird wohl kaum gehen.
Und dass er das Malen, etc. "kindisch" findet, zeigt eigentlich auch wieder, dass er schon etwas weiter ist, als seine Klassenkameraden und es ihm in der Schule langweilig ist.
Gut, damit kann ich mich anfreunden. Vielleicht ist der Keks dann wirklich hochbegabt, keine Ahnung... :ratlos:

Er lernt halt anscheinend so leicht wie das bei mir auch immer war. Deshalb ist ihm das Unterrichtstempo zu langsam und er macht nebenher Blödsinn und kann nicht stillsitzen. DAS wäre mal ne Erklärung, die ich auch logisch finde. *g*
Genau so meinte ich das.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es einem so gehen kann (auch wenn ich da wohl 10 Jahre älter war, als der Keks).

Auch deine restlichen Aussagen in diesem Thread bestärken meine Vermutung, dass der Keks einfach unterfordert und gelangweilt ist.

Dass er ein Einzelkind ist und damit fast immer die ungeteilte Aufmerksamkeit hatte, ist bestimt auch nicht förderlich für das still sitzen und erst reden, wenn man aufgerufen wird :grin: und ich kann mir durchaus vorstellen, dass das auch zu Aggresivität führen kann (auch hier stelle ich mal wieder Parallelen zu mir selbst fest).

Off-Topic:
Ich schließe mich auch tetris voll und ganz an:
Auch du hast eine besondere Begabung, vor der ich sogar viel mehr Hochachtung habe, als vor einem "klassischen" Hochbegabten! - Wie viele andere alleinerziehende Mütter (besonders, wenn sie so jung sind, wie du) schaffen es so gut, Kind und Studium, bzw. Beruf unter einen Hut zu bekommen?!?
Ich finde es wirklich toll, wie du dich um deinen Sohn kümmerst, ihm so viele Dinge erklärst, bei denen andere Eltern schon lange auf später verwiesen hätten und auch sonst versuchst, alles richtig zu machen (auch wenn das nie geht).
Ihr schafft das schon! - Davon bin ich überzeugt! :winkwink:
 
T
Benutzer15848  Meistens hier zu finden
  • #37
Erstmal:
Xela schrieb:
Als drittes möchte ich dir empfehlen, deinem Sohn um keinen Preis Wissen, das du selber noch hast, vorzuenthalten, mit der Begründung, daß er dieses später in der Schule sowieso bekommen werde....
Auf jeden Fall solltest du ihn nicht davon abhalten, sich selber Schulwissen anzueignen, das für ihn viel zu früh wäre, weil du Angst hast, er könne sich dann später langweilen. Es gibt nichts schlimmeres, als ein Kind aus falsch verstandener Sorge künstlich dümmer zu machen, als es ist. Natürlich wird dann das Problem auftauchen, daß die Schule ätzend langweilig ist, doch dem kann man auf vielerlei Art begegnen:
...
Das schließt natürlich nicht aus, daß die schulische Unterforderung bestehen bleibt, bloß dann muß man ihm halt helfen, eine Sicht auf die Schule zu entwickeln, die diese als notwendiges, aber mit Sicherheit auch vorübergehendes "Martyrium" ansieht. Das heißt, hier müßte dann seine Psyche in einem geeignetem Maße gestärkt werden. Durch Punkt 3. und 4. würde zusätzlich auch der Lebensschwerpunkt von der unglücklich machenden Schule auf die glücklich machenden Hobbys gelenkt werden.

Das ist genau meine Meinung!

Ich glaube, ich kann auch aus eigener Erfahrung sprechen, ich war immer unterfordert bzw. bins auch bei meinem Studium noch und ich war zeitweise ein SEHR schwieriges Kind. Es gab auch Zeiten, wo mich die Schule so sehr genervt hat, dass ich einfach überhaupt nicht mehr hingegangen bin... mit dem Ergebnis, dass sich sowohl Lehrer als auch Eltern größte Sorgen machten, da alle dachten, im jeweils anderen Bereich gäbe es schlimme Probleme. Meine Eltern dachten also, in der Schule wäre was Schlimmes, ich würde vielleicht gemobbt werden oder so, meine Klassenlehrerin dachte, daheim würde es mir nicht gut gehen. Ich schreib das, weil du erwähnt hast, es MÜSSTE doch einfach so einen Grund geben - bei mir zum Beispiel gabs keinen Grund, außer mich selbst: ich wollte eben nicht.
Ich glaube, das Wichtigste für das Kind ist, zu akzeptieren, dass die Schule eben existiert, dass man hingeht, dass man was lernt, auch wenn man das längst kann oder es viel zu langsam geht und dass es keinen Grund gibt, sich darüber zu ärgern. Sobald der Keks wirklich lesen kann, kann er ALLES selbst lernen, was ihn interessiert, und wenn er wirklich überdurchschnittlich intelligent und interessiert ist, dann wird er es auch tun und dadurch hoffentlich einen Ausgleich finden. Vielleicht hilfts ihm auch, wenn er merkt, wie leicht er sich tut und dass das nicht normal ist, dass er sogar die einfachen Sachen, die ihn langweilen, schneller oder besser machen kann als die anderen. Da besteht zwar immer die Gefahr, dass er ein wenig eingebildet wird, aber muss nicht sein, auf jeden Fall würde das sein Selbstwertgefühl steigern, vielleicht auch seinen Ehrgeiz wecken und ihn insgesamt etwas zufriedener machen.
Und anscheinend hat er ja in anderer Hinsicht noch genug zu lernen, sei es, sich auf Dinge zu konzentrieren, die ihn nicht so interessieren, sei es sein Verhalten. Das muss ihm auch irgendwie bewusst werden.

Dass er sich vielleicht auch etwas schwer tut, weil er immer im Mittelpunkt stand, glaube ich übrigens auch.
SottoVoce schrieb:
Eigentlich nicht, den Kampf führe ich mit ihm seit mindestens 2 Jahren und wir haben auch mindestens einmal die Woche Krach deswegen.
Das würde ich auch eher als Zeichen dafür werten, denn einen Kampf zu führen, Krach zu haben, ständig darüber zu diskutieren heißt auch, im Mittelpunkt zu stehen.


f.MaTu schrieb:
Ich denke, da kommt noch ein Stückchen "erwachsenwerden" hinzu. Immerhin ist er jetzt in der Schule, also kein "Kleiner" mehr. Das ist ein großer Schritt für ihn und ich denke, er will auch mehr selbst entscheiden - Beispiel "Naseputzen". Er hat es schon von sich aus gemacht, und dann kommst du und sagst er solle die Nase putzen, sagst ihm also, was er zu tun hat, obwohl er das ja eigentlich schon weiß und selber gemacht hat/machen will. Und das macht ihn dann vielleicht noch zusätzlich aggressiv, weil du ihn - aus seiner Sicht - in seiner Entscheidungsfreiheit einschränkst.
Und das glaube ich auch.
Kinder haben oft eine andere Ansicht darüber, wann etwas nötig ist und wollen irgendwann selbst entscheiden. Ich war da zum Beispiel auch schwierig, ich hatte oft vor, etwas zu tun, aber dann kam meine Mutter mir zuvor und verlangte genau das - sofort schaltete ich auf stur um, war beleidigt und tat es sicher erst mal nicht. Das konnten Kleinigkeiten sein oder Sachen, die ich eigentlich gern tat, sobald es aber meine Mutter vorher aussprach, wars vorbei. Es gab einen jahrelangen Kampf zwischen uns, auf den verschiedensten Ebenen, weil ich mir von klein auf nichts sagen lassen wollte. Erst als ich aus der Grundschule draußen war, erkannte ich irgendwann, dass ich mich auch dafür entscheiden könnte, im Sinne meiner Eltern zu handeln und es trotzdem meine eigene Handlung bleiben würde.
 
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