• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Erfahrungsaustausch: Beziehung in eine Richtung offen

nordquell
Benutzer105671  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo liebe Foris.


Mein Verlobter und ich sind seit über fünf Jahren ein Paar.
Wir führen eine sehr ehrliche Beziehung, fühlen uns beide wohl beieinander und lieben uns sehr.

Mein Verlobter erzählte mir bereits am Anfang der Beziehung, dass er Zuneigung und Liebe zu mehreren Personen gleichzeitig empfinden könne. Das war zunächst nicht leicht für mich, doch mittlerweile habe ich mich damit mehr als gut arrangiert. Ich habe für mich selbst beschlossen, dass ich ihn nicht "einsperren" möchte. Ich habe für mich Werte neu definiert, mir viele Gedanken gemacht, was Liebe für mich ist. Ich möchte hier also niemandem reinreden, leben und leben lassen.
Ich bin dankbar für seine Ehrlichkeit und freue mich irgendwie, dass er so viel zu geben hat. Wie dem auch sei, ist in all der Zeit aber nie körperlich etwas mit einer anderen Frau gelaufen. Es hat sich nicht ergeben.

Nun war er aber für ein paar Tagen bei einer anderen Frau, sie haben sich geküsst, gekuschelt.
Er erzähle es mir gleich und ich bin ehrlich: ich habe mich richtig für ihn gefreut :smile: Er mag sie sehr.
Ich war erst nervös, wie ich wohl reagieren würde. Wie ich mich fühle, wenn "es" tatsächlich passiert. Und mir ging es gut, zwischen uns hat sich nichts geändert:love: . Das war für mich das allerwichtigste. Das sich an dem, was wir haben, nichts ändert.


Ich für meinen Teil bin ganz "normal" monogam. Ich liebe nur ihn und habe kein Interesse an anderen Männern oder Frauen.

  • War hier schon Mal jemand in der Situation, egal in welcher Position?

  • Habt ihr es anderen erzählt?

Bei uns weiß es nur eine andere Person. Viele würden es sicher nicht verstehen, es würden Grundsatzdiskussionen um Liebe und Treue ausbrechen. Dabei geht es doch um Gefühle.

  • Wie erging es euch?
Ich würde mich freuen, über eure Erfahrungen zu lesen!
Da dies ja doch ein (noch) recht spezielles Thema ist, findet man dazu nicht allzu viel...
 
SoulOfCinder
Benutzer127320  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Ganz ehrlich, ich bewundere deine Einstellung zu dem ganzen. Wenn ich mich in deine Situation versetze, würde mich die Eifersucht zerfressen. Was, wenn sie den anderen irgendwann lieber mag als mich? Er besser küsst? Er besser im Bett ist? Das hängt wohl ganz vom Partner ab. Sollten oben genannte Dinge der Fall sein, kann es auf Seite A sein, dass sie zwar die Zeit mit ihm genießt, mich aber immer noch liebt und mich deshalb nicht zu kurz kommen lässt. Seite B sieht aber so aus: Warum sollte sie weiterhin mit mir begnügen, wenn der andere in vielen Dingen besser zu ihr passt?

In einer von "Treue" geprägten, monogamen Beziehung kommen solche Ängste nicht auf, weil sie nicht (außer im Geheimen) die Möglichkeit hat, Körperliche oder sexuelle Nähe mit anderen zu erfahren.

Auf der anderen Seite würde ich mich freuen, wenn meine Freundin bereit dazu wäre, mir diese Tür zu öffnen, da wir vor allem beim Sex recht verschiedene Vorstellungen und Grenzen haben. Ich habe noch so viele Dinge, die ich ausprobieren möchte, die sie aber ablehnt. Ich möchte mir aber auch keine andere suchen, weil wir eben in allen anderen Belangen super harmonieren.

Ich bin sehr auf weitere Antworten zu deiner Geschichte und Einstellung gespannt :smile:
 
T
Benutzer131691  (39) Benutzer gesperrt
  • #3
Ganz ehrlich, ich bewundere deine Einstellung zu dem ganzen. Wenn ich mich in deine Situation versetze, würde mich die Eifersucht zerfressen. Was, wenn sie den anderen irgendwann lieber mag als mich? Er besser küsst? Er besser im Bett ist? Das hängt wohl ganz vom Partner ab. Sollten oben genannte Dinge der Fall sein, kann es auf Seite A sein, dass sie zwar die Zeit mit ihm genießt, mich aber immer noch liebt und mich deshalb nicht zu kurz kommen lässt. Seite B sieht aber so aus: Warum sollte sie weiterhin mit mir begnügen, wenn der andere in vielen Dingen besser zu ihr passt?

In einer von "Treue" geprägten, monogamen Beziehung kommen solche Ängste nicht auf, weil sie nicht (außer im Geheimen) die Möglichkeit hat, Körperliche oder sexuelle Nähe mit anderen zu erfahren.

Auf der anderen Seite würde ich mich freuen, wenn meine Freundin bereit dazu wäre, mir diese Tür zu öffnen, da wir vor allem beim Sex recht verschiedene Vorstellungen und Grenzen haben. Ich habe noch so viele Dinge, die ich ausprobieren möchte, die sie aber ablehnt. Ich möchte mir aber auch keine andere suchen, weil wir eben in allen anderen Belangen super harmonieren.

Ich bin sehr auf weitere Antworten zu deiner Geschichte und Einstellung gespannt :smile:


Einerseits hättest du gerne diese Freiheit, anderseits könntest du dir nie Vorstellen das sie es tun würde.

Ich denke, eine offene Beziehung zu einer Seite ist sehr problematisch.
Wenn einer sagt, man möchte es nicht, aber der andere darf, dann kann es funktionieren. Wenn man quasi auf dieses Recht verzichtet, weil man selber davon überzeugt ist, dann okay, aber selber die Offenheit haben zu wollen, aber es dem Partner nicht erlauben zu wollen, geht nicht.

Ich behaupte mal, die TS hätte die Möglichkeit auch, sich mit anderen zu Treffen, ich denke eher das sie es nicht will.
 
Mikiyo
Benutzer90972  Team-Alumni
  • #4
Also für mich ist es schon ein großer Unterschied ob es um sexuelle Freiheiten für einen Partner geht oder ob damit auch Gefühle verbunden sind. Letzteres würde ich absolut nicht wollen. :hmm:

Mein Partner darf sich außerhalb unserer Beziehung vergnügen. Ich hatte vor ihm 2 Beziehungen und so diese und jene Erfahrung. Er began gerade sich auszuprobieren, als ich in sein Leben kam. Es stand jedoch nie zur Debatte, dass wir keine Beziehung eingehen, damit er noch durch die Betten hüpfen kann. Anfangs konnte ich mir nicht so wirklich vorstellen, ihm diese Möglichkeit noch zu geben. Inzwischen hat er diese seit gut einem Jahr und ich habe keinerlei Sorgen, Bedenken oder sonstwas. Wir haben unsere Regeln aufgestellt und mit denen können wir beide leben. Ob er seine "Freiheit" schon genutzt hat, weiß ich nicht. Da er beruflich sehr eingespannt ist, ist es momentan vermutlich schwierig für ihn, das zu nutzen. Aber da ich nicht vorhabe, ihn binnen der nächsten Monate wieder einzurschränken, soll das kein Problem darstellen.
Sollte ich noch das Bedürfnis nach Sex außerhalb unserer Beziehung entwickeln, muss ich es nur ansprechen. Dann gibt es ein Gespräch, eventuell neue Regeln und man wird sehen was passiert. Ich kann mir aber, wie gesagt, nicht vorstellen, dass das binnen der nächsten Monate oder Jahre der Fall sein wird. Ich kann mich aber auch irren. :zwinker:


Man sieht, bei uns ist das eine momentane Vereinbarung, die solange existiert, wie beide sich damit wohlfühlen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich in ein paar Jahren nicht mehr möchte, dass er sich anderweitig vergnügt, während ich als schwangerer Pottwal zuhause auf dem Sofa sitze. Da kann er schön mitleiden. :zwinker:

Von unserer Vereinbarung wissen nur ein paar enge Freunde. Die finden das großteils eher befremdlich oder "bewundern" uns für diesen offenen Umgang mit dem Thema und miteinander.
Er genießt den Umstand übrigens absolut. Er meinte im nachhinein mal zu mir, dass er sich auch vorstellen kann mit Mitte 30 oder 40 nochmal so einen richtigen Drang nach "außerehelichen" Abenteuern zu entwickeln. Daran sollte die Beziehung/Familie dann definitiv nicht zerbrechen.
 
SoulOfCinder
Benutzer127320  Beiträge füllen Bücher
  • #5
@ T TeamBlue Genau das ist der Grund, warum ich das Ganze niemals anregen werde. Gleiches Recht für alle, ich könnte damit aber nicht umgehen.
 
Callmeawesome
Benutzer110436  (39) Sehr bekannt hier
  • #6
Als ich hier noch neu war, hätte ich noch gesagt "Was hat das mit Liebe zu tun? Was ist mit Treue? Das ist doch nichts als Betrug und Selbstzerstörung."

Mittlerweile weiß ich, dass es durchaus Menschen gibt, die mit aller Sicherheit und vor allem Freude sagen können, dass sie es vollkommen in Ordnung finden, wenn ihr Partner auch außerhalb der Beziehung derlei Emotionen entwickelt und auch mit anderen Menschen schläft.

Für mich ist das nach wie vor nichts, denn ich bin streng monogam und erwarte das ebenso von meiner Partnerin.

Demnach war ich selbst auch nie in der Situation. Ich kann mir weder vorstellen, selbst mehrgleisig zu fahren, da ich selbst immer das gefühl hätte, meine Partnerin zu betrügen, noch kann ich mir auch nur im Ansatz vorstellen, meiner Partnerin diese Freiheit einzuräumen. Da wäre binnen Sekunden ein tiefer Riss in der Beziehung.

Aber wie gesagt, das muss dich ja nicht stören. Wenn du aus tiefstem Herzen wirklich zufrieden und glücklich damit bist, dann ist doch alles tutti.

Nur eins würde mich interessieren: Wenn du irgendwann mal auf den Gedanken kommst, diese Freiheit deines Partners einzuschränken, würde er das so annehmen und sich dran halten?
 
S
Benutzer Gast
  • #7
Eine gute Freundin von mir "kämpft" gerade mit einer ähnlichen Situation. Allerdings ist sie die "polyamore Person", die zwischen ihrem Verlobten und einem weiteren Mann steht. Und beide üben Druck auf sie aus, monogam zu leben.
Diese Freundin leidet ganz erheblich darunter und für sie geht es eben auch nicht nur um eine Beziehung, die aus Gründen der Sexualität offen ist, sondern darum, auch ihre Emotionen zu anderen ausleben zu können.

@ nordquell nordquell : Ich bewundere Deine Einstellung und ich hoffe, daß Du die wirklich aufrecht erhalten kannst und nicht anfängst, zu leiden. Ich stelle mir das für Menschen, die keine Tendenz zur Polyamorie haben, sehr, sehr schwer vor.
 
nordquell
Benutzer105671  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
@ SoulOfCinder SoulOfCinder
Ganz ehrlich, ich bewundere deine Einstellung zu dem ganzen. Wenn ich mich in deine Situation versetze, würde mich die Eifersucht zerfressen. Was, wenn sie den anderen irgendwann lieber mag als mich? Er besser küsst? Er besser im Bett ist? Das hängt wohl ganz vom Partner ab. Sollten oben genannte Dinge der Fall sein, kann es auf Seite A sein, dass sie zwar die Zeit mit ihm genießt, mich aber immer noch liebt und mich deshalb nicht zu kurz kommen lässt. Seite B sieht aber so aus: Warum sollte sie weiterhin mit mir begnügen, wenn der andere in vielen Dingen besser zu ihr passt?

Die Gedanken hatte ich lange Zeit auch. Aber wir haben oft darüber gesprochen. Ich habe ihm von den Ängsten erzählt und er hat sie ernst genommen, egal wie oft ich es ansprach. Und er hat mir dazu immer seine Sichtweise erklärt. Wir sind seit vielen Jahren ein Paar. Natürlich kann immer etwas schief gehen, aber wenn, dann hätte es Gründe, wie bei jedem anderen Paar auch. Es länge nicht daran, dass er andere Menschen ebenso liebt. Deswegen wird er mich in seiner offenen Position auch nicht verlassen: er sucht nicht etwas besseres, aufregenderes, was besser zu ihm passt. Sondern er möchte einfach seine Gefühle zu jemand anderem leben. Das ist schwer zu erklären, ich hoffe, es ist nicht missverständlich.

@ T TeamBlue
Ich behaupte mal, die TS hätte die Möglichkeit auch, sich mit anderen zu Treffen, ich denke eher das sie es nicht will.

Genau so ist es :thumbsup:

@ Mikiyo Mikiyo
Also für mich ist es schon ein großer Unterschied ob es um sexuelle Freiheiten für einen Partner geht oder ob damit auch Gefühle verbunden sind. Letzteres würde ich absolut nicht wollen. :hmm:

Ich empfinde das beinahe andersherum. Aber das kommt denke ich auch auf die Wünsche des Partners und auf die Beziehung an! Du sagst ja explizit, dass er sich (noch) ausleben möchte, daher geht es um Sexualität ohne Gefühle und das ist für dich in Ordnung und lebbar. Mein Partner ist polyamor, kann mehrere Menschen gleichzeitig lieben und sehnt sich daher vor allem nach Nähe, den Tag gemeinsam verbringen etc. Sex ist natürlich auch bei Zeiten ein Thema. Aber daher finde ich es gut, dass er sich mit Menschen näher kommt, die er mag, denn das ist, was er sich wünscht. Und dein Partner hat die Möglichkeit das zu leben, was er sich wünscht . Ich finde es übrigens toll, das es bei euch schon so lange damit klappt!

Er genießt den Umstand übrigens absolut. Er meinte im nachhinein mal zu mir, dass er sich auch vorstellen kann mit Mitte 30 oder 40 nochmal so einen richtigen Drang nach "außerehelichen" Abenteuern zu entwickeln. Daran sollte die Beziehung/Familie dann definitiv nicht zerbrechen.

Soetwas ähnliches hat mein Verlobter mir auch mal gesagt. Und ich denke, dort ist absolut etwas wahres dran! Schön, das ihr so ehrlich miteinander seit.

@ Callmeawesome Callmeawesome
Nur eins würde mich interessieren: Wenn du irgendwann mal auf den Gedanken kommst, diese Freiheit deines Partners einzuschränken, würde er das so annehmen und sich dran halten?

100% kann man es nie sagen, aber es ist so vereinbart. Als es mir damit einmal nicht so gut ging (ist aber schon einige Jahre her, er war verknallt und ich noch hin und hergerissen, nicht so gefestigt wie heute...), fragte er mich direkt, ob er den Kontakt abbrechen solle, er wollte nicht, dass ich darunter leiden müsse. Er ist von selbst auf die Idee gekommen, gehe also davon aus, das er es tun würde, wenn ich es wollte. Er ist sehr mitfühlend und empathisch und definitiv kein Egoist. Sobald ich es nicht mehr so möchte, würde er es akzeptieren.
Noch kann ich mir aber nicht vorstellen, ihn "einzuschränken". Ich möchte, dass er sein Leben nach seinen Wünschen leben kann, schließlich hat man nur dieses eine Leben. Ich würde nicht wollen, dass er sich eingesperrt fühlt.
Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass wenn ich mal schwanger werden sollte, dass ich dann zeitlich mehr Anspruch auf ihn erheben wollen würde... :grin: Sowas hat mikiyo ja auch geschrieben.

@sho
Das ist sicher keine leichte Situation für deine Freundin. Und es tut mir Leid, dass von allen Seiten an ihr gezerrt wird, mono zu werden, denn so ist sie nicht und verbiegen und verstellen ist nichts schönes :frown:
Ich glaube, viele Menschen verstehen nicht, das man mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann. Das kann nicht jeder, aber es gibt diese Menschen. Da hat es nichts mit Sex zu tun, austoben, sondern es geht um echte Gefühle. Die unter diesem Druck leiden. Schließlich wird sie sich ja irgendwie entscheiden müssen...Liebeskummer vorprogrammiert. Hat sie eine Tendenz, für wen sie sich entscheidet ? Wenn überhaupt für einen, denn sie weiß ja, dass sie ihre Gefühle in der Beziehung nicht ausleben darf...

@nordquell : Ich bewundere Deine Einstellung und ich hoffe, daß Du die wirklich aufrecht erhalten kannst und nicht anfängst, zu leiden. Ich stelle mir das für Menschen, die keine Tendenz zur Polyamorie haben, sehr, sehr schwer vor.

Danke :smile:
Du hast auch Recht. Mir fehlte anfangs das Verständnis. Ich kannte es ja auch nicht anders. Aber wir sprachen viel, ich wollte seine Gefühle ja auch verstehen, denn ich liebe ihn zu sehr, um ihn deswegen zu verurteilen.
Und mittlerweile kann ich mich gut in ihn hineinfühlen.
Und er zeigt mir oft genug, wie sehr er mich liebt . Das gibt mir die Bestätigung, die ich auch brauche.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
  • War hier schon Mal jemand in der Situation, egal in welcher Position?
ich bin auch-wie dein freund-polyamor eingestellt.hab das vor einer weile für mich erkannt (zuvor hatte ich nur monogame beziehungen),da ich eben auch für mehr als eine person zugleich romantische gefühle haben kann.zudem kann ich dieses besitzdenken in beziehungen nicht mehr ab,ich möchte mich eben sowohl sexuell als auch emotional-also in absolut jeder hinsicht-in beziehung frei fühlen.schließlich nehmen die gefühle für den einen menschen ja nicht ab,wenn man sich in einen weiteren verliebt (man liebt ja auch seine platonischen freunde und hat idR mehr als einen).
  • Habt ihr es anderen erzählt?
ich geh da sehr offen mit um,japp.meine eltern wissen es,meine freunde (zumindest eben die,mit denen ich seitdem über sowas gesprochen habe) auch und natürlich meine affären.es gibt halt derzeit bei mir drei männer,für die ich romantische gefühle in verschiedenen "stärken" hege und mit denen mehr oder weniger läuft/lief (war lange krank und konnte niemanden treffen).mit zwei der drei wären auch künftig polyamore beziehungen denkbar,nr 3 ist aber monogam (was ja nicht heißt,dass wir unsere affäre auf eis legen-das wird erst so sein,wenn er wieder vergeben ist).
sich negativ darüber geäußert hat bislang niemand meiner leute,es sind halt tolerante und freigeistige menschen (und ja,die meisten von ihnen sind monogam,dennoch haben sie meine gründe nachvollziehen können).und was sollte man dagegen auch bitte sagen?!schadet ja niemanden,genau genommen gehts andere ja nicht mal was an,wie anderen ihre beziehungen führen...

  • Wie erging es euch?
hab ich bereits weiter oben erläuert.also keinerlei probleme und ich wüsst auch nicht,was ich für welche bekommen sollte,wenn ich künftig eben evtl mal zwei oder drei partner zugleich haben sollte.*schulterzuck*
ach ja es gibt zu dem thema einen schönen blog:
http://herrschaftsfreilieben.blogger.de/

ach ja noch kurz zu dir:du bist halt poly-tolerant (nennt man das glaub ich- und kannst diese freiheit daher deinem freund zugestehen und dich sogar für ihn freuen,wenn er sich verliebt und somit von noch mehr liebe umgeben ist als durch dich eh schon.find ich großartig!und du selbst liebst halt wohl immer nur einen menschen auf diese art und weise,so dass du natürlich kein bedürfnis danach hast,mehrere beziehungen evtl eingehen zu können.
ich kann das alles nachvollziehen und naja,was bleibt mir noch zu sagen?!alles gute euch!:smile:

nachtrag:ah eins fällt mir noch dazu ein:mein date,also einer der drei,hat inzwischen zwei polyamore beziehungen.und ich bin verliebt in ihn,spüre aber auch kein bischen eifersucht,sondern freu mch einfach für ihn (und werde,wenns denn so sein soll,gern mal seine dritte partnerin).
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #10
Off-Topic:
ach ja es gibt zu dem thema einen schönen blog:
http://herrschaftsfreilieben.blogger.de/

Da nervt mich ja schon gleich der Titel ...

Warum ist es eigentlich so schwer, über solche Sachen wertfrei zu reden, anstatt immer (explizit oder implizit) eine Rangliste aufzumachen und in "besser" und "schlechter" einzuteilen? Monogamie und Polygamie sind einfach unterschiedliche Arten der Beziehungsführung, weder ist eins besser als das andere, noch ist eins schlechter.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Off-Topic:


Da nervt mich ja schon gleich der Titel ...

Warum ist es eigentlich so schwer, über solche Sachen wertfrei zu reden, anstatt immer (explizit oder implizit) eine Rangliste aufzumachen und in "besser" und "schlechter" einzuteilen? Monogamie und Polygamie sind einfach unterschiedliche Arten der Beziehungsführung, weder ist eins besser als das andere, noch ist eins schlechter.
hast du denn überhaupt schon ein paar texte des blogs gelesen?dann wüsstest du,warum der titel passend ist.es geht halt ua um gesellschaftskritik.(und nicht etwa um die,die aus voller und vor allem aus eigener überzeugung monogam leben)
 
S
Benutzer Gast
  • #12
Ich persönlich bezeichne mich auch als polyamor und habe so bereits gelebt. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich allerdings sagen, daß ich diesen "Zustand" nicht ausleben muss.
Ich lebe monogam und meine Partnerin ist soetwas wie eine Seelenverwandte für mich (außer in dieser Hinsicht). Ich weiß, daß es kaum jemanden geben wird, der mir auf ähnlich vielen Ebenen so viel geben könnte, wie sie. Ich verspüre also auch gar nicht das Bedürfnis, etwas an diesem Zustand zu verändern. Ich bin einfach nicht mehr auf der Suche, weil ich bereits "gefunden" habe.


Damit kann ich allerdings nur für mich sprechen.[DOUBLEPOST=1387281915,1387281710][/DOUBLEPOST]
hast du denn überhaupt schon ein paar texte des blogs gelesen?dann wüsstest du,warum der titel passend ist.es geht halt ua um gesellschaftskritik.(und nicht etwa um die,die aus voller und vor allem aus eigener überzeugung monogam leben)

Ich kann @ In Love And War In Love And War da absolut verstehen. Ich reagiere da schnell allergisch drauf, wenn aus wertfreier Gesellschaftskritik eine Form der Ideologie wird. Das hat mich auch an den alternativen Lebensmodellen der 68er schon gestört. Daß damit ein Geltungsanspruch auch für andere verbunden wird.

Für mich ist eine monogame Beziehung kein(!) Spiegel gesellschaftlicher Machtverhältnisse.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
B
Benutzer35547  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Ganz ehrlich, ich bewundere deine Einstellung zu dem ganzen. Wenn ich mich in deine Situation versetze, würde mich die Eifersucht zerfressen. Was, wenn sie den anderen irgendwann lieber mag als mich? Er besser küsst? Er besser im Bett ist? Das hängt wohl ganz vom Partner ab. Sollten oben genannte Dinge der Fall sein, kann es auf Seite A sein, dass sie zwar die Zeit mit ihm genießt, mich aber immer noch liebt und mich deshalb nicht zu kurz kommen lässt. Seite B sieht aber so aus: Warum sollte sie weiterhin mit mir begnügen, wenn der andere in vielen Dingen besser zu ihr passt?

In einer von "Treue" geprägten, monogamen Beziehung kommen solche Ängste nicht auf, weil sie nicht (außer im Geheimen) die Möglichkeit hat, Körperliche oder sexuelle Nähe mit anderen zu erfahren.
Ich sehe das ganz genauso. Bin gerade auf dieses Thema gestoßen, weil ich selbst dieses Jahr eine schwierige Zeit (mit offener Beziehung) hinter mir habe. Was genau passiert ist, wollte ich in einem anderen Thread erklären, weil es ein ziemlicher Roman geworden ist.
Kurz gesagt würde ich mir aber ersetzbar und wie einer von vielen vorkommen, wenn meine Partnerin auch anderweitig sexuell aktiv wäre. Die Angst, sie zu verlieren, schätze ich hier (für mich) erheblich höher ein als bei einer klassischen Beziehung. Nichts für mich.
 
nordquell
Benutzer105671  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
@ Felicia80 Felicia80
ich negativ darüber geäußert hat bislang niemand meiner leute,es sind halt tolerante und freigeistige menschen (und ja,die meisten von ihnen sind monogam,dennoch haben sie meine gründe nachvollziehen können).und was sollte man dagegen auch bitte sagen?!
Freut mich zu hören, dass dies bei dir so gut aufgenommen wurde! Ich denke, das ist nicht die Regel.
Scheint ja wirklich gut bei dir zu laufen, auch, dass du dich darüber freust, dass einer deiner Partner verliebt ist! Wünsche dir natürlich auch weiterhin, das es so gut läuft :smile:
Auf den Blog werde ich mal schauen. Allerdings ist mir am wichtigsten, wie mein Partner seine Gefühle erlebt und wie andere Personen in ähnlichen Situationen sich gefühlt haben. Verallgemeinerungen sind nicht ganz so meins, aber reinlesen werde ich mal, weiß ja noch gar nicht was drinsteht.

@sho
Wenn du deine Gefühle auf eine freundschaftliche Ebene bringen kannst und damit gut klarkommst, ist es doch toll! Hauptsache, man ist glücklich und fühlt sich nicht, als würde einem etwas fehlen. Und da du ja sagst, du ruhst sozusagen in dir und deiner Beziehung ist doch alles perfekt. Das freut mich wirklich!

Für mich ist eine monogame Beziehung kein(!) Spiegel gesellschaftlicher Machtverhältnisse.

Das ist es für mich auch nicht. Mein Motto ist "Leben und leben lassen". Jeder Mensch muss seinen Weg zum Glück finden, und jeder Mensch ist auf die ein oder andere Weise glücklich. Mit Idealen kommt man nicht weit, egal ob das Ideal nun eine monogame Beziehung zeigt oder eine polyarmore...

@ B bitterness
Dann bin ich gespannt auf das Thema, das du veröffentlichen wirst.

Ich selbst komme mir rein gar nicht ersetzbar vor und es geht bei ihm eben vor allem um Gefühle und nicht um Sex. Das gehört aber irgendwann natürlich dazu, wenn sich eine Beziehung entwickelt.

Aber jedem natürlich das seine. Wenn du dich so nicht wohlfühlst, solltest du die Beziehung nicht öffnen. Jeder Jeck ist anders.
 
B
Benutzer35547  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
@ B bitterness
Dann bin ich gespannt auf das Thema, das du veröffentlichen wirst.

Ich selbst komme mir rein gar nicht ersetzbar vor und es geht bei ihm eben vor allem um Gefühle und nicht um Sex. Das gehört aber irgendwann natürlich dazu, wenn sich eine Beziehung entwickelt.

Aber jedem natürlich das seine. Wenn du dich so nicht wohlfühlst, solltest du die Beziehung nicht öffnen. Jeder Jeck ist anders.
Hab das Thema gerade erstellt hier im Forum. :zwinker:

Ja, das ist auch eine sehr subjektive Sache und hat sicher auch viel damit zu tun, wie sehr man seinem Partner vertraut. Ihr seid schon 5 (?) Jahre zusammen - das ist natürlich schon viel. Ich kannte meine Freundin nur 4 Monate als wir uns entschlossen eine offene Beziehung zu versuchen.
Vielleicht kannte ich sie noch nicht genug oder vertraute ihr nicht genug... alles noch nicht gefestigt genug, um den Schritt zu wagen. Oder ich bin einfach nicht geeignet für sowas. Kann ja durchaus sein.
 
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nordquell
Benutzer105671  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #16
@ B bitterness
Habs schon gelesen und auch kommentiert.
Ja, wir sind nun im sechsten Beziehungsjahr, hatten also auch viel Zeit, diesen Schritt der Öffnung zu tun. Ich habe mich am Anfang nämlich auch schwer getan. Und ihr wart ja nur 4 Monate zusammen, als ihr diesen Schritt gemacht habt.
Für mich war es ein Prozess, in dem ich Akzeptanz gelernt habe und Werte neu definiert hab'. Das hat enorm Zeit in Anspruch genommen und viel miteinander sprechen. Vielleicht war es bei euch wirklich zu früh dafür...
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #17
Für mich war es ein Prozess, in dem ich Akzeptanz gelernt habe und Werte neu definiert hab'.
Ich habe diesen Thread vorhin mit meinem Liebsten diskutiert und genau dieser Satz dort hat bei uns einen Disput ausgelöst.

Er ist der Meinung, dass sich die Werte und moralischen Ansichten nicht verschieben (sollten? können?). Er kann sich die Öffnung einer Beziehung nicht vorstellen, ich hingegen unter Umständen schon - bzw. sehe ich Swingen definitiv als eine Alternative, wenn nach Jahren und Jahrzehnten doch die Routine eingekehrt ist. Ob das dann tatsächlich passiert, kann ich nicht wissen - und muss ich auch nicht, denn ich liebe und lebe doch bevorzugt in der Gegenwart. Was später ist, muss mich jetzt nicht kümmern, solange grundsätzlich alle Weichen wie gewünscht gestellt sind.

Ich habe gemeint, dass sich Ansichten und Werte ändern können bzw. dass eine neue Definition möglich ist, wenn sich die Variablen ändern. Ich habe das mit der Logik bzw. allgemeiner: mit der Mathematik verglichen: Tausche ich eine Variable aus, ändert sich das Ergebnis.
Logisch gesprochen:
Ändert sich die Prämisse, ergibt sich eine geänderte Folgerung.

Mir ist natürlich bewusst, dass ich so komplexe Themen wie Moral, Werte und Emotion nicht auf eine simple Gleichung herunterbrechen kann, aber ich habe es analog dazu betrachtet.

Natürlich halte ich es für möglich, das eigene Verhalten an veränderte Bedürfnisse anzupassen. Dass sich auch Meinungen ändern, ist ein Fakt (den mein Liebster auch keinesfall ignoriert). Sein Fokus lag auf Werten und Moral.

Mich würde daher interessieren, wie du diesen Prozess erlebt hast.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #18
Off-Topic:
Er ist der Meinung, dass sich die Werte und moralischen Ansichten nicht verschieben (sollten? können?). Er kann sich die Öffnung einer Beziehung nicht vorstellen, ich hingegen unter Umständen schon.
Will auch mal meinen Senf dazu geben, auch wenn es nicht so um offene Beziehungen geht sondern mehr um die Veränderlichkeit moralischer Ansichten.
Ich bin (war?) der Typ Mensch, der absolut treu und ehrlich sein muss, alles andere fühlt sich einfach falsch an - mir gegenüber. Doch in der letzten Zeit der Beziehung mit meinem Ex hat sich das ziemlich verändert. Ich sah es nicht mehr ein, ihm treu zu sein, hab mich einsam gefühlt und von ihm unverstanden. Hätte sich eine Möglichkeit geboten, wäre ich glaube ich darauf eingegangen. Ich hätte mir das auch nie vorstellen können, aber so war das.
Mittlerweile kann ich mir auch reine Bettgeschichten u.Ä. vorstellen.
Weiß nicht, woran das liegt. Für unmoralisches Handeln halte ich das jetzt nicht.
 
nordquell
Benutzer105671  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
Er ist der Meinung, dass sich die Werte und moralischen Ansichten nicht verschieben (sollten? können?). Er kann sich die Öffnung einer Beziehung nicht vorstellen, ich hingegen unter Umständen schon. [...]

Ich habe gemeint, dass sich Ansichten und Werte ändern können bzw. dass eine neue Definition möglich ist, wenn sich die Variablen ändern. Ich habe das mit der Logik bzw. allgemeiner: mit der Mathematik verglichen: Tausche ich eine Variable aus, ändert sich das Ergebnis.
Logisch gesprochen:
Ändert sich die Prämisse, ergibt sich eine geänderte Folgerung.

Mir ist natürlich bewusst, dass ich so komplexe Themen wie Moral, Werte und Emotion nicht auf eine simple Gleichung herunterbrechen kann, aber ich habe es analog dazu betrachtet.

Natürlich halte ich es für möglich, das eigene Verhalten an veränderte Bedürfnisse anzupassen. Dass sich auch Meinungen ändern, ist ein Fakt (den mein Liebster auch keinesfall ignoriert). Sein Fokus lag auf Werten und Moral.

Mich würde daher interessieren, wie du diesen Prozess erlebt hast.

Moral und Wertevorstellungen sind ein wirklich hochkomplexes Gefüge. Ein kompliziertes Thema. Wir wachsen mit Moral und Werten auf. Wir lernen sie von Kindesbeinen an und durch ständiges Erleben (=Wiederholen) in unserem Umfeld verfestigt sich das alles in uns.
Daher ist es oft schwer, sich an andere, fremdartige Gedanken zu gewöhnen oder damit zu sympathisieren. Ist ja auch verständlich. Dennoch sind Morale und Werte - wenigstens auf den einzelnen Menschen bezogen - dynamisch.
Das gleicht sich meiner Meinung nach mit deiner Gleichung, das ausgetauschte Variabeln Einfluss auf das Ergebnis, die Moral haben. Da stimme ich dir zu :smile: Natürlich ist das Thema so eigentlich nicht zu greifen - aber als vereinfachte Darstellung macht es für dich und auch für mich Sinn.

Für mich war das Überdenken und neu definieren von Werten ein langer Prozess. Anfangs wollte ich gar nicht glauben, dass man mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann. Und dann haben wir geredet, geredet, geredet. Und in meinem Kopf kippte der Schalter laaangsam aber stetig: Ich verstand, wie er sich fühlte und was in ihm vorging.
Das ging nicht von ein auf den anderen Tag. Aber ich habe mich intensiv damit beschäftigt, denn er war (und ist) meine große Liebe und ich wollte ihn nicht verlieren oder unglücklich machen, weil ich stur oder engstirnig bin (das ist auf mich bezogen und soll definitiv niemanden angreifen!! ).
Früher war ich eifersüchtig und auch besitzergreifend. Aber ich bekam es in den Griff, weil ich verstand, dass diese Gefühle in unserer Beziehung schlichtweg unnötig sind. Und da wo ich jetzt stehe, würde ich sagen, dass meine Begriffe von Treue, Vertrauen etc lang nichts mehr mit dem zu tun haben, für was ich sie mal hielt. Dazwischen liegen etwas mehr als 5 Jahre.

Ganz essentiell bei dem Prozess war für mich auch die Frage nach dem Glück. Was ist Glück? Wie kann man glücklich leben?
Und ich liebe ihn so sehr, ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das er dieses eine Leben, das uns geschenkt wurde, so leben kann, wie es ihn glücklich macht. Und ich bin auch glücklich, weil ich sehe, dass ich sein sicherer Hafen bin :love:

Es ist schwer in Worte zu fassen, aber ich denke, dass Moral und Werte dynamisch sind und das Glück ein sehr erstrebenswertes Gut ist.
 
G
Benutzer Gast
  • #20
Ich finde es bewundernswert, dass ihr das so leben könnt. Ich persönlich kann mir das (derzeit) nicht vorstellen; aber man soll niemals nie sagen. Eines wäre für mich in einem solchen Beziehungsmodell aber unabdinglich: absolute, 100%ige Ehrlichkeit.

Am wichtigsten ist doch, dass ihr glücklich seid - und ich finde es ehrlich schön, dass Du Dich für Deinen Verlobten freuen kannst, wenn er wegen einer anderen Schmetterlinge im Bauch hat. Solange er für Deine Ängste und Sorgen weiterhin ein offenes Ohr hat, ist doch alles prima.

Eines würde mich, der Neugier halber, aber tatsächlich interessieren: angenommen, er beginnt eine Beziehung mit der anderen Frau und es ergibt sich eine ähnlich feste Konstellation wie zwischen euch beiden: wie würdest Du dann in die Zukunft blicken? Evtl. auch unter der Prämisse, dass ihr euch gemeinsam eine Wohnung sucht, Kinder bekommt, etc. Das stelle ich mir dann nämlich doch nochmal deutlich "härter" vor, als das reine Wissen, dass es da "noch jemanden" gibt.
 
Callmeawesome
Benutzer110436  (39) Sehr bekannt hier
  • #21
Also, das klingt grundsätzlich plausibel. Versteh das bitte nicht als Kritik, aber ich hab noch ein paar Fragen dazu, weil mein Denken da ein wenig....fest ist.

Und dann haben wir geredet, geredet, geredet. Und in meinem Kopf kippte der Schalter laaangsam aber stetig: Ich verstand, wie er sich fühlte und was in ihm vorging.
Das ging nicht von ein auf den anderen Tag.
Klingt für mich nach langfristiger Konditionierung an einen bestimmten Gedanken. Nach dem Motto: Sag dir jeden Tag, dass der Baum blau ist und irgendwann glaubst du es. Kann man das vergleichen?

Aber ich habe mich intensiv damit beschäftigt, denn er war (und ist) meine große Liebe und ich wollte ihn nicht verlieren oder unglücklich machen, weil ich stur oder engstirnig bin (das ist auf mich bezogen und soll definitiv niemanden angreifen!! ).
Ohne dich angreifen zu wollen, aber ich interpretiere es so, dass du deine Sichtweise geändert hast, weil du ihn nicht verlieren wolltest und nicht, weil du den Gedanken für dich reizvoll fandest. Ich will es nicht "gezwungene Neuordnung der Moral" nennen, aber irgendwie klingt es nach "Kannst du deinen Feind nicht besiegen, verbünde dich mit ihm." Oder ganz einfach: Du hast aus Verlustangst hingenommen und als positiv adaptiert, was du sonst abgelehnt hast. Korrigier mich einfach, wenn ich falsch liege :smile: Wie gesagt, soll kein Angriff sein. Wills nur verstehen.

Und da wo ich jetzt stehe, würde ich sagen, dass meine Begriffe von Treue, Vertrauen etc lang nichts mehr mit dem zu tun haben, für was ich sie mal hielt. Dazwischen liegen etwas mehr als 5 Jahre.
Ok, also selbst wenn du dich gezwungener Maßen neu orientieren musstest, bist du mit der jetzigen Situation glücklich. Und genau dieser Gedanke ist für mich so fremdartig. Ich könnte nicht mit einer Situation glücklich sein, in die ich quasi reingedrückt wurde. Aber wer weiß...

Ganz essentiell bei dem Prozess war für mich auch die Frage nach dem Glück. Was ist Glück? Wie kann man glücklich leben?
Und ich liebe ihn so sehr, ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das er dieses eine Leben, das uns geschenkt wurde, so leben kann, wie es ihn glücklich macht. Und ich bin auch glücklich, weil ich sehe, dass ich sein sicherer Hafen bin :love:
Das wiederum klingt für mich, als würdest du sein Glück über deines stellen. Es ist schön für dich, dass du sein Hafen bist. Aber ist er auch dein sicherer Hafen, wenn es drauf ankommt? Vielleicht ist ja irgendwann der andere Hafen bequemer etc. Keine Ahnung, ich kenne diese Gedankengänge eben nicht. Aber ich habe ein wenig den Eindruck, als würdest du alles aufgegeben haben, was dich ausgemacht hat, nur damit er bleibt... :hmm:

Es ist schwer in Worte zu fassen, aber ich denke, dass Moral und Werte dynamisch sind und das Glück ein sehr erstrebenswertes Gut ist.
Da stimme ich dir zu :smile: Beim Rest bin ich einfach ziemlich unsicher...
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #22
Nein, eine Beziehung zu einer polyamoren Person wäre nichts für mich und ich könnte auch nicht polyamor leben. Und das hat jetzt erstmal überhaupt nichts mit sexueller Eifersucht zu tun, sondern ganz banale, aber für mich extrem schlagende Gründe.

Mein Leben ist so schon "voll" genug und mir wäre das alles einfach viel zu kompliziert. Das mag vielleicht daran liegen, dass ich Kinder habe und auch noch einen Job. Da hätte ich absolut keinerlei Bedarf, mein Leben weiter zu verkomplizieren. Ich habe auch absolut keinen Nerv erstmal "auszuverhandeln", ob meine Frau nun am Wochenende mit den Kindern und mir nen Ausflug macht oder im Sommer in Urlaub fährt oder mit einem anderen. Umgekehrt würde natürlich das Gleiche gelten.

Auch ohne Kinder wäre mir das zu viel. EINE Beziehung reicht mir völlig und ist durchaus abendfüllend und ich habe auch noch andere Dinge im Leben vor, als meine Beziehungen zu koordinieren.:zwinker:
 
nordquell
Benutzer105671  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
Ich finde es bewundernswert, dass ihr das so leben könnt. Ich persönlich kann mir das (derzeit) nicht vorstellen; aber man soll niemals nie sagen. Eines wäre für mich in einem solchen Beziehungsmodell aber unabdinglich: absolute, 100%ige Ehrlichkeit.

Am wichtigsten ist doch, dass ihr glücklich seid - und ich finde es ehrlich schön, dass Du Dich für Deinen Verlobten freuen kannst, wenn er wegen einer anderen Schmetterlinge im Bauch hat. Solange er für Deine Ängste und Sorgen weiterhin ein offenes Ohr hat, ist doch alles prima.

Eines würde mich, der Neugier halber, aber tatsächlich interessieren: angenommen, er beginnt eine Beziehung mit der anderen Frau und es ergibt sich eine ähnlich feste Konstellation wie zwischen euch beiden: wie würdest Du dann in die Zukunft blicken? Evtl. auch unter der Prämisse, dass ihr euch gemeinsam eine Wohnung sucht, Kinder bekommt, etc. Das stelle ich mir dann nämlich doch nochmal deutlich "härter" vor, als das reine Wissen, dass es da "noch jemanden" gibt.

Das offene Ohr hat er auf jeden Fall. Das ist das schöne an der Situation, sonst wäre ich sicher nicht so froh, wie ich es momentan bin :smile:

Dein "Gedankenexperiment" finde ich sehr schwer zu beantworten, scherzhaft sagt er zwar manchmal, dass wir irgendwann eine WG haben könnten, aber es ist wirklich nur im Spaß. Zu mir hat er letzens gesagt, er würde eine geöffnete Fernbeziehung zu ihr schön finden, wenn es möglich sein sollte. Sie lebt 2 - 3 Fahrstunden entfernt.
Wenn sich eine feste Konstellation ergibt, würde mich der Gedanke nicht abschrecken.
Wenn es allerdings zum Punkt gemeinsame Whg und Kinder kommt, wird es schwerer: vor allem Sorgen macht mir hier die Umsetzbarkeit und die Akzeptanz von außen. Zudem beschäftigt mich,dass ich mich auch mit ihr auseinandersetzen müsste (ist ja schließlich ein Haushalt), und da habe ich keinerlei Erfahrungen. Wüsste also nicht, wie es wird...wie man miteinander umgehen würde.
Ansich würde ich zum jetzigen Zeitpunkt sagen: gemeinsame Kinder sind zunächst nur in unserer Konstellation ein Thema. Man muss ja auch schauen, in welcher Position die andere Person ist oder sein möchte. Soll es eine geöffnete Fernbeziehung bleiben löst sich das Problem von selbst. Besteht nun aber der Wunsch nach Häuslichkeit und Kindern..tja..da muss man sich wohl an einen großen Runden Tisch setzten und diskutieren. Ansich - also vom Gefühl her - sind Kinder aber etwas zwischen uns beiden. Erstmal.
Ich stimme dir auf jeden Fall zu, dass es eine Spur härter ist. Da hab ich mir noch nie so tiefgehende Gedanken zu gemacht... Das wäre ein Anreiz, darüber mal zu reden. Danke für den Denkanstoß.

So @Cellmeawesome ,
da gibt es ja einiges bei dir zu beantworten :upsidedown: Dann werde ich mal mein bestes geben, dir darauf Antworten zu geben.
Tut mir Leid, falls meine Texte manchmal etwas unverständlich herüberkommen. Es ist nicht leicht, da die richtigen Worte zu finden..
Naja.. nun.. Glück auf.
Als Kritik verstehe ich das übrigens auch nicht. Ich weiß mich davon zu distanzieren. Ich sehe es einfach als Neugier und Interesse.

Klingt für mich nach langfristiger Konditionierung an einen bestimmten Gedanken. Nach dem Motto: Sag dir jeden Tag, dass der Baum blau ist und irgendwann glaubst du es. Kann man das vergleichen?

Nein, so sehr könnte ich mich selbst nie quälen... Die Bereitschaft das zu akzeptieren ging von mir aus. Ich wollte mich damit näher beschäftigen. Er hätte auf Wunsch meinerseits sein bestes getan, Gefühle zu anderen zu unterdrücken und mir nichts darüber zu erzählen. Aber ehrlich? Das wäre für mich nichts. Denn so ist sein Naturell nicht, ich wollte lernen, ihn zu akzeptieren wie er ist. Und da ist der P u nk t : ich habe mir nicht immer und immer wieder eingetrichtert, dass es okay ist. Sondern mich damit auseinandergesetzt.
Jedenfalls besteht da für mich ein Unterschied...

Ohne dich angreifen zu wollen, aber ich interpretiere es so, dass du deine Sichtweise geändert hast, weil du ihn nicht verlieren wolltest und nicht, weil du den Gedanken für dich reizvoll fandest. Ich will es nicht "gezwungene Neuordnung der Moral" nennen, aber irgendwie klingt es nach "Kannst du deinen Feind nicht besiegen, verbünde dich mit ihm." Oder ganz einfach: Du hast aus Verlustangst hingenommen und als positiv adaptiert, was du sonst abgelehnt hast. Korrigier mich einfach, wenn ich falsch liege :smile: Wie gesagt, soll kein Angriff sein. Wills nur verstehen.

Du hast Recht, reizvoll fande ich es zum Anfang wirklich nich t. Aber: Es ist auf keinen Fall gezwungen. Er machte mir oft das Angebot, "mono" zu leben. Gedanken und Gefühle wegzudrücken, damit ich nicht unglücklich bin.
Damit wollte ich mich aber nicht abfinden. Und so habe ich begonnen, mich damit auseinanderzusetzen und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich ihn schlichtweg nicht in einen goldenen Käfig setzen möchte.
Eine anfängliche Ablehnung ist glaube ich übrigens völlig normal. Ich kannte nur das klassische Beziehungsmuster, hatte ein klassisches Bild von Treue und kannte Freundinnen von meiner Mama, die sich scheiden ließen, weil ihre Männer Affären hatten. Ich musste erstmal in mich hineinhören und ausloten: was denke ich darüber wirklich? Was ist meine Meinung und nicht meine gelernte? Das hätte natürlich auch darauf hinauslaufen können, dass ich merke: hey, das ist nichts für mich. Dann hätten wir es "mono" probiert. Er ist wirklich sehr empathisch, feinfühlig und nicht egoistisch. Er hätte mich daraufhin nicht sitzenlassen.

Ok, also selbst wenn du dich gezwungener Maßen neu orientieren musstest, bist du mit der jetzigen Situation glücklich. Und genau dieser Gedanke ist für mich so fremdartig. Ich könnte nicht mit einer Situation glücklich sein, in die ich quasi reingedrückt wurde. Aber wer weiß...

Ich bin glücklich und das sogar sehr. Aber ich wäre es nicht, wäre ich zu meinem Umdenken gezwungen wurden. Ich würde mich nie selbst unglücklich machen, in dem ich Jahre lang in einer Beziehung lebe, die nicht das Wahre für mich ist. Wie gesagt, ich finde es wichtig, ein glückliches Leben zu führen. So wie man es sich wünscht.
Vielleicht kam es ein wenig anders rüber, als ich wollte. Es war für mich nie eine Situation die mit Druck oder Zwang verbunden war.

Das wiederum klingt für mich, als würdest du sein Glück über deines stellen. Es ist schön für dich, dass du sein Hafen bist. Aber ist er auch dein sicherer Hafen, wenn es drauf ankommt? Vielleicht ist ja irgendwann der andere Hafen bequemer etc. Keine Ahnung, ich kenne diese Gedankengänge eben nicht. Aber ich habe ein wenig den Eindruck, als würdest du alles aufgegeben haben, was dich ausgemacht hat, nur damit er bleibt... :hmm:

Er ist schon jahrelang mein Hafen. :love: Schön bevor wir zusammen waren.
Ich stelle sein Glück nicht über meins, aber auf eine Stufe. Und das tut er auch. Das weiß ich. Sonst wäre das alles gar nicht möglich, jedenfalls für mich nicht.

Also: nicht falsch verstehen, ich gebe mich nicht auf, damit er bleibt. So ist er nicht, so bin ich nicht.

Manchmal ist es einfach schwer, präzise zu erklären was man meint. Mir fällt es jedenfalls manchmal etwas schwer... :unsure:
 
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Floortje
Benutzer98042  (35) Verbringt hier viel Zeit
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