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Familie mit Kind? Ich weiß (noch) nicht, was ich will !!!

sunshine93
Benutzer165512  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Liebe Community,

ich bin neu hier und habe ein großes Problem. Grundsätzlich sind mein Partner und ich (beide 24), seit 1,5 Jahren zusammen, glücklich. Beide leben wir noch getrennt, er arbeitet bereits, ich studiere. Wir haben nicht ganz dieselben Vorstellungen von einem gemeinsamen Leben. Er ist mehr so der Typ Familie mit 2 Kindern, kleines Haus im Grünen - ich bin mehr die Freiheitsliebende, reise sehr gerne. Eigentlich war ich immer der Meinung, eine Familie und ein Haus haben zu wollen. Seit einiger Zeit bin ich mir aber irgendwie nicht mehr so sicher. Je weiter ich im Studium komme (ich mach Lehramt für höhere Schulen in Österreich, also für 14-19 Jährige), desto weniger passt meine Vorstellung von einer Familie in mein Bild. Mein Partner möchte, da wir bereits darüber gesprochen haben, dass ich mich zu Hause um die Kinder und das Haus kümmere. Ich bin von dieser Vorstellung überhaupt nicht begeistert - denn ich kenne mich und mir fällt bereits nach 2-3 Wochen zu Hause die Decke auf den Kopf. Ich bin ein Mensch, der sich andauernd neuen Herausforderungen stellen muss, der einen geregelten Tagesablauf braucht und nicht nur zu Hause sitzen möchte und auch nicht kann! Auf die Frage, warum er denn nicht zu Hause sein möchte, war die Antwort er bräuchte seine Arbeit, ansonsten würde es ihm zu langweilig werden. Also genau wie mir! Ich bin der Meinung, dass sich meine Wünsche und Vorstellungen in den nächsten 10 Jahren vermutlich noch einmal sehr stark verändern werden oder könnten. Vielleicht bin ich ja eines Tages ganz und gar damit zufrieden, bei einem Kind zu Hause zu sein. Wir hatten darüber geredet, dass ich die ersten 2 Jahre zu Hause sein würde, dann wieder Vollzeit arbeiten und er in Teilzeit gehen würde. Denn ich finde, Kinder und Haushalt sind nicht Aufgabe einer Frau, sondern auch diese sollten gleichmäßig und halbwegs gerecht aufgeteilt werden. Außerdem ist es natürlich auch eine Frage des Geldes, denn ich werde mit ziemlicher Sicherheit einmal mehr verdienen als er.
Deswegen wäre es sowieso ratsamer, dass ich möglichst bald wieder arbeiten gehe, im Sommer kann und in den anderen Ferien wäre ich sowieso für mein Kind voll und ganz da und auch während des Jahres würde ich ja einen Teil der Arbeitszeit, also die Vor und Nachbereitung für die Stunden, von zu Hause aus erledigen.
Ein Grund für mich das Lehramtsstudium anzufangen war mitunter auch, dass es sich etwas einfacher mit einer Familie vereinbaren lässt, als vielleicht andere Jobs.

Worum es mir geht: ich will, dass mich mein Partner versteht - dass Haushalt und Familie mit Kind(ern) nicht reine Frauensache ist. Ich habe wirklich Angst davor, dass wir uns, wegen dieser Sache so sehr voneinander entfernen, dass es für uns nicht mehr funktionieren kann - denn er wünscht sich unbedingt eine Familie, ich bin mir deswegen noch unsicher - ich habe eben Angst, dass mich ein Kind nicht so sehr erfüllt, ich habe Angst dass mir die Decke auf den Kopf fällt, wenn ich mit einem Kind zu Hause bin (bitte nicht falsch verstehen, aber ich war bereits 1 Jahr als Aupair in Amerika und ich habe gemerkt, dass ich trotz Babysitting und leichtem Haushalt ziemlich unterfordert war - ich weiß aber auch, dass es Frauen und Mütter gibt, denen das Spaß macht - mir jedoch nicht) - ich habe einfach immer diesen Gedanken im Kopf, seit Monaten und ich möchte einfach im Hier und Jetzt leben und nicht so massiv über meine bzw. unsere gemeinsame Zukunft nachdenken (müssen), denn das macht mich ziemlich traurig und fertig - weil ich einfach (noch) nicht weiß, was ich will. Ich möchte einfach mein Studium zu Ende bringen, ein paar Jahre arbeiten und sehen, wie es mir damit geht und ob ich mir vielleicht in 5, 10 Jahren schon eher ein Kind vorstellen kann bzw. wenn mein Partner und ich einmal zusammenwohnen, wir zunächst einmal sehen, ob das mit dem Haushalt gemeinsam klappt.

Hat jemand von euch vielleicht ähnliche Erfahrungen? Tipps, wie ich oder mein Partner und ich mit dem Thema besser umgehen können bzw. uns nicht so sehr um Zukunftsthemen streiten, da sie ja jetzt noch weit entfernt sind? Oder denkt ihr, dass es wenig Sinn hat, darauf zu warten, bis mein Kinderwunsch (wieder) da ist? Ich möchte einfach meine Beziehung so, wie sie jetzt ist, genießen können und die Zukunft, so wie sie kommt einfach annehmen.

Danke fürs Zuhören!
 
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #2
Hm... ich finde es gut das du dir Gedanken machst... vieicht erstmal eine kurze Zusammenfassung wie es bei meiner Frau und mir war, altersmässigund so.
Meine Frau und ich waren 22/29 als wir uns in Singapur kennengelernt haben. Wir haben 2 Jahre später geheiratet und sind ein Jahr später nach Deutschland gegangen. Dort waren wir 5 Jahre und sind dann nach AUS ausgewandert. 3 Jahre später wurden wir Eltern ... Meine Frau hätte gerne vielleicht noch 2 Jahre gewartet aber ich wollte zu dem Zeitpunkt nicht so spät Vater werden obwohl das viele schon als spät empfinden.
Ok hier meine Gedanken...
Erstmal finde ich gut das du dir Gedanken machst... aber auf der anderen Seite lässt sich im Leben nicht alles planen. Dann wenn ein Kind da ist bedeutet dies nicht automatisch Mutter bleibt für immer zu Hause. Ein Kind bringt Einschränkungen, keine Frage. Aber man ist deshalb nicht im zu Hause zwangsvollzug. Z.B. man kann auch mit Kind reisen, Dinge unternehmen usw. Meine Frau war die erste Zeit 3 Jahre zu Hause, dann fing sie an zu arbeiten und er ging 2 Jahre zur Kinderbetreuung und danach kindergarten, dann Schule. Wir haben hier viele und umfangreiche Betreuungsmöglichkeiten muss ich zugeben...
Zugegebenermaßen es gibt da kein richtig oder falsch... das ist nur unsere kleine Geschichte.

Mein Tip rede mit deinem Freund so dass er deine Gedanken, Ängste, Erwartungen und Freiheitsliebe kennt...

LG
 
shatterproof
Benutzer158567  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ich kann meinem Vorredner nur Recht geben.
Es ist gut, dass Du/ihr euch darüber Gedanken macht und darüber sprecht.

Allerdings habe ich das Gefühl, dass Du etwas vor greifst. Natürlich hat man seine Vorstellungen und Wünsche, im Endeffekt kommt es soweiso immer anders.

Wenn Du nicht zuhause bleiben willst, dann musst Du das auch nicht. Es gibt mittlerweile genügend Einrichtungen/ Nannys/ Au Paris/ Unterstützung/ Eltern die einem ermöglichen, dass man wieder in den Job einsteigt.
Und wer weiß, vielleicht änderst Du ja Deine Meinung wenn Du erstmal Mutter wirst.

Rede noch mal in Ruhe mit Deinem Freund, sag ihm wie Du Dich fühlst und, was für weitere Möglichkeiten es gibt.
Wenn ihr bereits über Kinder geredet habt, nehme ich an es ist etwas Ernstes zwischen euch und ihr beide habt euch auf eine gemeinsame Zukunft eingestellt. Man muss Kompromisse eingehen, auf den anderen eingehen.

Wünsche euch viel Erfolg :smile:
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #4
Hmm...das ist ein wirklich schwieriges Thema..und bei mir hat es sich auch mehrmals gedreht. Erst hätte ich gewollt..dann wieder nicht..dann wieder, dann wieder nicht...dann habe ich eine Weile gebraucht nach meiner Hochzeit und...nunja..sie ist 1 Jahr alt. :tongue:

Dazwischen waren aber auch mehrere Beziehungen.

Du hast es ja im Prinzip gesagt: Es wird noch sehr sehr viel passieren bis das Thema aktuell wird. Zu Hause bleiben mit dem eigenen Kind ist immer noch ein ganz ganz eigenes Kaliber..alleine was man da organisatorisch auf die Reihe bringen muss (Verwaltungskram, Babyschwimmen, Rückbildungsgymnastik, Kindergeld...gaaanz viel mehr). Man kann sich mit anderen Eltern treffen und die lernt man quasi automatisch mit kennen....die Zeit geht schon rum. Bin gerade am Ende mit meinen 2 Monaten Elternzeit...langweilig ist es mir nie geworden.

Auf der anderen Seite muss man es natürlich auch wollen...das mit dem Wollen ist aber deshalb so schwer, weil man nicht genau wissen kann, was man da will. die Konsequenzen sind einfach so weitreichend und tiefgreifend und langwierig. Wie soll man das alles vorher wissen? Selbst wenn man sich gegen Kinder entscheidet, hat das Konsequenen. Unterm Strich macht mans dann nach Bauchgefühl.

Anderes Thema: Zweifelst du vielleicht aus anderen Gründen an deiner Beziehung? Vielleicht weil dein Freund so ein bestimmtes Rollenbild hat und dir das nicht so ganz gefällt? Vielleicht auch wegen was anderem?
Solche Themen kommen manchmal genau dann hoch, wenn eigentlich etwas anderes schief hängt..als Symptom...
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #5
Mein erster Freund hatte ähnliche Vorstellungen und war diesbezüglich recht stur. Ich hatte damit auch Probleme, vor allem, weil er in dem Punkt auch nicht wirklich mit sich reden ließ und ich es genauso sehe wie du.

Am Ende hat sich das Problem bei uns von alleine gelöst: Die Beziehung ist aus anderen Gründen auseinander gegangen. Ich hoffe natürlich nicht, dass das bei euch auch passieren wird. Aber ich wäre schon sehr vorsichtig, wenn der Mann nicht versteht, was dir in einer Partnerschaft/Kindererziehung wichtig ist bzw. wo du deinen Platz bei dem ganzen siehst. Wenn es für ihn keine Alternative gibt als "Frau bleibt zu Hause und kümmert sich um die Kinder", dann müsst ihr darüber schon noch mal recht ausführlich reden. Versteht er denn überhaupt deine Perspektive?
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Puh, ich kenne solche Gedanken und Gedankenspiele auch ganz gut. Leider bin ich auch nach einigem Reden immer noch nicht zu einer Lösung gekommen. Aber ich finde deinen Thread gut, vielleicht hilft mir das ja auch ein bisschen weiter.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Tipps, wie ich oder mein Partner und ich mit dem Thema besser umgehen können bzw. uns nicht so sehr um Zukunftsthemen streiten, da sie ja jetzt noch weit entfernt sind?
Streitet ihr euch denn zurzeit wirklich darüber? Ihr wohnt noch nicht zusammen, oder? Trotzdem kommt das Thema auf den Tischt und entwickelt sich dann auch meistens zu einem Streit?
ich will, dass mich mein Partner versteht
Klar, wer nicht, gerade bei so einem wichtigen Thema. Hast du ihm das:
Auf die Frage, warum er denn nicht zu Hause sein möchte, war die Antwort er bräuchte seine Arbeit, ansonsten würde es ihm zu langweilig werden. Also genau wie mir!
denn mal so gesagt? Dass dir die Decke auf den Kopf fallen würde, du dir das nicht vorstellen kannst?
Wie hat er darauf reagiert? Hat er einfach gesagt, dass du als Frau halt zuhause bleiben musst?
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #8
Bei unserem ersten kind waren wir beide studenten, wir haben uns zusammen um das baby gekümmert, nach einem jahr ging sie in die krippe, ich habe als sie 4 monate alt war wieder ca 15 std die woche gearbeitet dazu kam uni. Ging ich arbeiten, war mein mann eben da oder die omas.
Jetzt bei kind 2 wird der kurze mit 1 in die krippe kommen und ich werde dann ca 25 std wieder arbeiten und ein JAhr EZ machen. Auch dein mann kann EZ machen. Dieses mal freue ich mich auf ein jahr auszeit.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Aber ich wäre schon sehr vorsichtig, wenn der Mann nicht versteht, was dir in einer Partnerschaft/Kindererziehung wichtig ist bzw. wo du deinen Platz bei dem ganzen siehst. Wenn es für ihn keine Alternative gibt als "Frau bleibt zu Hause und kümmert sich um die Kinder", dann müsst ihr darüber schon noch mal recht ausführlich reden. Versteht er denn überhaupt deine Perspektive?

Was heißt denn hier "wenn der Mann nicht versteht"? Der Partner der TS hat diesbezüglich einfach völlig andere Vorstellungen als sie. Das hat doch nicht nicht zwingend etwas damit zu tun, dass er den Standpunkt der TS nicht versteht. Er macht ihn sich halt nur nicht zu eigen.

Aus meiner Sicht sind die beiden inkompatibel und sollten von einer gemeinsamen Familiengründung Abstand nehmen, solange sich ihre Vorstellungen nicht annähern.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #10
Tipp von mir: Trefft euch mit Bekannten, die verschiedene Lebensweisen mit Kindern führen und redet mit ihnen über die Vor- und Nachteile. Mir hat das gut getan zu sehen, was bei wem, wie funktioniert. Wir haben hier im Bekanntenkreis echt alle Variationen: Mutter 3 Jahre zu Hause; Beide in Teilzeit; sie Jahr 1, er Jahr 2; Sie nur den Mutterschutz, er dann 2 Jahre; Kita mit 1, Kita mit 2, Kita mit 3; Betreuung mit und ohne Großeltern, etc, etc. Es ist spannend zu sehen, wie andere das machen.
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Ich bin der Meinung, dass sich meine Wünsche und Vorstellungen in den nächsten 10 Jahren vermutlich noch einmal sehr stark verändern werden oder könnten.

Sie werden sich garantiert ändern ...

Finde es vollkommen "gesund", dass man als 23jährige Frau nicht vom Herd und Kinderhüten träumt und erstmal das Leben an sich genießen und meistern möchte. Ja, es gibt sie, diese Mama-Typen, die seelig sind mit Kids, Gärtchen und Häuslein - kein Thema. Aber wenn man das nicht möchte, sollte man es auch lassen.

Das Leben ist zwar kurz aber lang genug, um sich mit sowas Zeit zu lassen.
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #13
Ich konnts mir in deinem Alter auch nicht vorstellen. Mittlerweile allerdings schon. Klar: Ich will immer noch reisen und auf jeden Fall auch noch arbeiten und nicht zu Hause versauern, aber ich bin mittlerweile überzeugt davon, dass man das auch mit Kind(ern) bewerktstelligen kann. Früher war ich zu spontan, um es mir vorstellen zu können. Jetzt plane ich sowieso gerne und doppelt und dreifach und bin organisatorisch viel besser aufgestellt als früher.
Kann also gut sein, dass deine Einstellung sich nochmal ändert. Vielleicht sogar 3-4 mal ^^
 
sunshine93
Benutzer165512  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
WOW DANKE ich bin überwältigt über die Anteilnahme und die vielen Ratschläge von euch und werde mir erst einmal Zeit nehmen, um alles in Ruhe durchzulesen!!!

Danke ihr Menschen da draußen, dass es euch gibt :smile:
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Erstmal finde ich gut das du dir Gedanken machst... aber auf der anderen Seite lässt sich im Leben nicht alles planen. Dann wenn ein Kind da ist bedeutet dies nicht automatisch Mutter bleibt für immer zu Hause. Ein Kind bringt Einschränkungen, keine Frage. Aber man ist deshalb nicht im zu Hause zwangsvollzug.

Mein Tip rede mit deinem Freund so dass er deine Gedanken, Ängste, Erwartungen und Freiheitsliebe kennt...

Da bin ich völlig deiner Meinung - im Leben lässt sich nicht alles planen - doch möchte ich besonders bei diesem Thema "planen", soweit es geht. Passieren kann ja immer etwas, deswegen ist es mir ja gerade so wichtig, dass mein Partner meine Sichtweisen, Ängste, Erwartungen und Freiheitsliebe, so wie Sie es so schön beschreiben, versteht.

Ja mir kommt es leider so vor, das Personen mit Kindern - vor allem eben Mütter - in unserer Gesellschaft immer noch schief angeschaut werden und als "Rabenmütter" bezeichnet werden, wenn sie sagen, sie wollen bald wieder zu arbeiten anfangen nach der Geburt. Ich selbst bin auch der Meinung, dass ein so kleines Wesen vor allem in den ersten zwei Jahren eine Bezugsperson braucht, wobei ich eben nicht der Meinung bin, dass es zwingend die Mutter sein muss. Auch Väter können das sein. Ich habe Angst, mit der Rolle als Mutter überfordert zu sein und meinem Kind nicht gerecht werden zu können, weil ich vielleicht nicht zu Hause sitzen kann, weil ich mich überfordert fühlen könnte, weil ich meine Bedürfnisse immer hinten anstellen müsste. Und wenn ich arbeiten gehen würde, wenn mein Kind noch ganz klein ist, habe ich Angst, dass es später irgendwelche Bindungsängste bekommt, weil es zu früh allein gelassen wurde. Ich habe einfach jetzt schon Angst, dem Ganzem nicht gerecht zu werden. Aber vielleicht ist es auch genau umgekehrt - vielleicht bin ich für die Mama-Rolle geboren, fühle mich pudelwohl zu Hause in meinem kleinen Reich. Das Problem ist halt auch, ich werde es vorher nicht wirklich wissen können.

Ja, ich habe mit meinem Freund über all das oben geschriebene gesprochen. Es scheint mir eher, er hätte über das Thema noch lange nicht so viel nachgedacht wie ich. Da es auch eben erst viel, viel später geplant wäre, ich aber das Bedürfnis habe, darüber zu reden. Er meinte ja auch anfangs "wer weiß, wenn es soweit ist. Vielleicht wirst du ja noch im Studium schwanger und dann sieht das sowieso ganz anders aus" - ich war da schon auch etwas perplex, weil ich denke, ein Kind sollte nicht einfach "passieren", sondern man sollte sich bewusst dafür entscheiden. (natürlich kann immer etwas sein)

Unsere Kommunikation ist generell eher schwierig, weil er selbst nie jemanden hatte, mit dem er reden konnte, besonders die Beziehung zu seinem Vater ist schwer. Ich gebe aber mein Bestes, versuche eine sehr offene Kommunikation und möchte ihn immer wieder motivieren, mir alles zu sagen, was ihm auf der Seele liegt. Es gelingt mir aber nicht so gut, muss ich zugeben.

Ich möchte mir nur einfach sicher sein, einen Partner an meiner Seite zu haben, der meine Wünsche und Vorstellungen nachvollziehen kann und mir zur Seite steht. Wenn ich z.B. ein Jahr zu Hause wäre mit unserem Kind und sagen würde "ich kann das nicht, nur zu Hause sitzen, ich möchte wieder arbeiten gehen" - dann möchte ich, dass er mich versteht und mit mir gemeinsam eine Lösung sucht, die für uns beide passt. Und ich glaube, dass ich mir auch deswegen so viele (vlt. auch unnötige) Gedanken mache, weil ich mir einfach (noch) nicht sicher bin, dass ich auf ihn zählen kann... wir sind ja auch noch nicht so lange zusammen.

Tut mir leid, wenn das jetzt alles ein bisschen vom Thema abweicht, ich versuch nur meine Gedanken etwas zu sortieren...
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Allerdings habe ich das Gefühl, dass Du etwas vor greifst. Natürlich hat man seine Vorstellungen und Wünsche, im Endeffekt kommt es soweiso immer anders.

Rede noch mal in Ruhe mit Deinem Freund, sag ihm wie Du Dich fühlst und, was für weitere Möglichkeiten es gibt.
Wenn ihr bereits über Kinder geredet habt, nehme ich an es ist etwas Ernstes zwischen euch und ihr beide habt euch auf eine gemeinsame Zukunft eingestellt. Man muss Kompromisse eingehen, auf den anderen eingehen.

Wünsche euch viel Erfolg :smile:

Ja, ich weiß dass ich da sehr vorgreife. Ich weiß auch gar nicht, warum mich das Thema plötzlich so dermaßen interessiert und beschäftigt. Ich habe auch eine gleichaltrige Freundin, die bereits 2 Kinder hat (nach nur 5 Monaten Beziehung schwanger) und die sehr unglücklich ist, weil sie ihr Partner nicht richtig unterstützt. Vielleicht will ich einfach nur wissen, dass mein Partner für den Fall der Fälle da wäre und vor allem das er einfach meine Ansichten versteht. Man muss ja nicht alles komplett gleich sehen, das geht auch gar nicht. Nur sollte er sich auch dafür interessieren und vor allem verstehen, dass ich, wenn ich ein Kind möchte, mitbestimme. Dass, wenn ich nicht zu Hause bleiben möchte oder kann, dass nicht muss und er einfach auch einmal einen Schritt auf mich zugeht, vielleicht andere Ideen einbringt, die uns einen Schritt näher bringen? Mitleierweile hat er, hoffe ich, verstanden, dass eine Beziehung bedeutet, Kompromisse einzugehen. Ich muss vielleicht dazu anmerken, dass er vor mir noch nie etwas Festes hatte und sich gerade auch deswegen schwer tut, auf sein Gegenüber einzugehen?? Ich sehe halt in seinem Freundeskreis, da wird oft von Kindern geredet und die Freundinnen seiner Freunde scheinen alle ganz verrückt danach, ein Kind zu haben und zu Hause ganz viel Zeit mit dem Kind zu verbringen. Außerdem wohnen wir am Land, da bekommt man das leider immer noch so vorgelebt, dass das "normal" sei. Auch er ist so aufgewachsen: Mama zu Hause bei Haushalt und Kids. Seine Geschwister und er mussten nie einen Handgriff erledigen - deswegen auch bestimmt dieses Rollenbild. Bei mir war zwar auch die Mama zu Hause, aber der Papa hilft auch fleißig im Haushalt mit - egal ob putzen oder kochen. Wir helfen alle zusammen. Hmmm.... vielleicht wäre es besser, einfach einmal das Thema etwas zur Seite zu legen? Es wird sich ja bestimmt schnell herausstellen, wie das mit dem gemeinsamen Haushalt klappt, wenn wir einmal zusammengezogen sind (nach meinem Studium). Und darauf kann man dann ja auch hoffentlich aufbauen und er vlt. etwas Einsicht gewinnen, dass das eben ein gemeinsamer Haushalt ist, wo man zusammenhilft?


Auf der anderen Seite muss man es natürlich auch wollen...das mit dem Wollen ist aber deshalb so schwer, weil man nicht genau wissen kann, was man da will. die Konsequenzen sind einfach so weitreichend und tiefgreifend und langwierig. Wie soll man das alles vorher wissen? Selbst wenn man sich gegen Kinder entscheidet, hat das Konsequenen. Unterm Strich macht mans dann nach Bauchgefühl.

Anderes Thema: Zweifelst du vielleicht aus anderen Gründen an deiner Beziehung? Vielleicht weil dein Freund so ein bestimmtes Rollenbild hat und dir das nicht so ganz gefällt? Vielleicht auch wegen was anderem?
Solche Themen kommen manchmal genau dann hoch, wenn eigentlich etwas anderes schief hängt..als Symptom...

Ganz Recht, wie kann man wissen, ob einem etwas gefällt, wenn man es noch nie ausprobiert hat? Andererseits, wenn man es "ausprobiert" ist es eine Entscheidung für immer...

Die Sache mit dem Bauchgefühl hört sich sehr gut an :smile:
Ich denke, da kann ich mich eigentlich ganz gut darauf verlassen!

Ja, ich zweifle eben deshalb auch an meiner Beziehung, weil wir, wie oben bereits erwähnt, schon noch große Kommunikationsschwierigkeiten haben und es sehr, sehr mühselig ist. Deshalb ist mir auch gerade das Thema so wichtig, weil ich hierbei große Ängste habe und darüber offen reden möchte, auch der Meinung bin, dass wir durchs Reden auf gemeinsame Lösungen kommen. Nur weiß ich nicht, wie ich das Kommunikationsproblem in den Griff bekommen kann, wenn der Partner nicht recht mithilft... und ich weiß, dass ich oft auch sehr viel Druck aufbaue, indem ich viel frage. Aber andererseits hab ich Angst, dass er sich ganz zurückzieht. Es ist nicht so ganz einfach.


Streitet ihr euch denn zurzeit wirklich darüber? Ihr wohnt noch nicht zusammen, oder? Trotzdem kommt das Thema auf den Tischt und entwickelt sich dann auch meistens zu einem Streit?

Klar, wer nicht, gerade bei so einem wichtigen Thema. Hast du ihm das:

denn mal so gesagt? Dass dir die Decke auf den Kopf fallen würde, du dir das nicht vorstellen kannst?
Wie hat er darauf reagiert? Hat er einfach gesagt, dass du als Frau halt zuhause bleiben musst?

Ja, wir streiten darüber und nein, wir wohnen noch nicht zusammen. Ja, habe ich ihm gesagt, er meinte er verstehe es, er könnte auch nicht "zu Hause" sitzen, andererseits würde er auch nicht freiwillig zu Hause bleiben wollen. Er hat gesagt, er hätte sich das so vorgestellt, ja.

Tipp von mir: Trefft euch mit Bekannten, die verschiedene Lebensweisen mit Kindern führen und redet mit ihnen über die Vor- und Nachteile. Mir hat das gut getan zu sehen, was bei wem, wie funktioniert. Wir haben hier im Bekanntenkreis echt alle Variationen: Mutter 3 Jahre zu Hause; Beide in Teilzeit; sie Jahr 1, er Jahr 2; Sie nur den Mutterschutz, er dann 2 Jahre; Kita mit 1, Kita mit 2, Kita mit 3; Betreuung mit und ohne Großeltern, etc, etc. Es ist spannend zu sehen, wie andere das machen.

Danke für den Tipp, der ist wirklich sehr, sehr gut :smile:
Leider ist es, zumindest im Verwandtenkreis, so, dass wirklich immer die Frauen zu Hause geblieben sind (oder noch sind), während ihre Männer arbeiten waren. Typisches Rollenbild halt... aber ich weiß, das es ganz, ganz viele spannende und unterschiedliche Modelle gibt und dass da auch keiner "zurückstecken" müsste, wenn er oder sie es nicht will.

Ich werde mich jedoch umhören, vielleicht gibt es ja doch das eine oder andere Paar (oder in Zukunft), das es anders macht!

Sie werden sich garantiert ändern ...

Finde es vollkommen "gesund", dass man als 23jährige Frau nicht vom Herd und Kinderhüten träumt und erstmal das Leben an sich genießen und meistern möchte. Ja, es gibt sie, diese Mama-Typen, die seelig sind mit Kids, Gärtchen und Häuslein - kein Thema. Aber wenn man das nicht möchte, sollte man es auch lassen.

Das Leben ist zwar kurz aber lang genug, um sich mit sowas Zeit zu lassen.

DANKE! Das beruhigt mich wirklich ein wenig... denn um mich herum höre ich nur "Hochzeit, Haus, Kinder, tralala" und ich will von dem Ganzen (noch) nichts wissen. Auch meine Schwester (22!) wird schon ständig von einer Bekannten angeredet, ob sie nicht bald heiraten möchte?? Finde so etwas UNMÖGLICH!

Ich glaube, ich könnte eine gute Mama sein, die sich aber nicht komplett aufgibt für ihr Kind - ich glaube, das Wichtigste ist, mich bewusst für oder gegen ein Kind zu entscheiden und dann aber glücklich zu sein, indem sie z.B. nebenbei arbeiten geht. Wenn ich zu Hause, aber unglücklich bin, spürt das auch mein Kind. Denn nur eine glückliche Mama kann ein glückliches Kind haben. :zwinker:
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #15
Zunächst vorweg: Wir sind solche Rabeneltern. :smile:
Unsere Tochter ist gerade 1 Jahr alt und geht schon in die Kita. Am Montag ist meine Elternzeit vorbei, meine Frau arbeitet schon und dann übernimmt die Kita (vorerst bis 15 Uhr) die Betreuung.

Ganz Recht, wie kann man wissen, ob einem etwas gefällt, wenn man es noch nie ausprobiert hat? Andererseits, wenn man es "ausprobiert" ist es eine Entscheidung für immer...

Die Sache mit dem Bauchgefühl hört sich sehr gut an :smile:
Ich denke, da kann ich mich eigentlich ganz gut darauf verlassen!

Ja, ich zweifle eben deshalb auch an meiner Beziehung, weil wir, wie oben bereits erwähnt, schon noch große Kommunikationsschwierigkeiten haben und es sehr, sehr mühselig ist. Deshalb ist mir auch gerade das Thema so wichtig, weil ich hierbei große Ängste habe und darüber offen reden möchte, auch der Meinung bin, dass wir durchs Reden auf gemeinsame Lösungen kommen. Nur weiß ich nicht, wie ich das Kommunikationsproblem in den Griff bekommen kann, wenn der Partner nicht recht mithilft... und ich weiß, dass ich oft auch sehr viel Druck aufbaue, indem ich viel frage. Aber andererseits hab ich Angst, dass er sich ganz zurückzieht. Es ist nicht so ganz einfach.
Ja, wir streiten darüber und nein, wir wohnen noch nicht zusammen. Ja, habe ich ihm gesagt, er meinte er verstehe es, er könnte auch nicht "zu Hause" sitzen, andererseits würde er auch nicht freiwillig zu Hause bleiben wollen. Er hat gesagt, er hätte sich das so vorgestellt, ja.
Das hatte ich nicht so ganz mitbekommen. "Kommunikationsprobleme" bedeutet ja, dass die "Hauptlebensader" in einer Beziehung gestört ist. Was du reed reed noch geantwortet hat, hat es in meinen Augen noch verschärft.

Kann es sein, dass du die Kindersache als eine Art Lackmustest siehst?
Ich finde das sooo wichtig, dass man redet. Ich hatte nach meiner letzten Beziehung geschworen, dass ich nie wieder mit einer Frau etwas anfange, die die Zähne nicht auseinander kriegt, wenn IRGENDwas los ist. Hab mich dran gehalten...und meine Beziehung ist sooo entspannt. Es gibt so viele andere Probleme, die auf einen zu kommen..da muss man sich nicht noch künstlich welche schaffen...das überlebt die Beziehung in Kombination nämlich meistens nicht.

Vielleicht wäre es für dich sinnvoller über deine Beziehung im allgemeinen zu sinnieren? Das scheint ja doch irgendwie der Knackpunkt zu sein.
 
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sunshine93
Benutzer165512  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #16
Zunächst vorweg: Wir sind solche Rabeneltern. :smile:
Unsere Tochter ist gerade 1 Jahr alt und geht schon in die Kita. Am Montag ist meine Elternzeit vorbei, meine Frau arbeitet schon und dann übernimmt die Kita (vorerst bis 15 Uhr) die Betreuung.

Kann es sein, dass du die Kindersache als eine Art Lackmustest siehst?
Ich finde das sooo wichtig, dass man redet. Ich hatte nach meiner letzten Beziehung geschworen, dass ich nie wieder mit einer Frau etwas anfange, die die Zähne nicht auseinander kriegt, wenn IRGENDwas los ist. Hab mich dran gehalten...und meine Beziehung ist sooo entspannt. Es gibt so viele andere Probleme, die auf einen zu kommen..da muss man sich nicht noch künstlich welche schaffen...das überlebt die Beziehung in Kombination nämlich meistens nicht.

Vielleicht wäre es für dich sinnvoller über deine Beziehung im allgemeinen zu sinnieren? Das scheint ja doch irgendwie der Knackpunkt zu sein.

Deine Frau geht arbeiten und du betreust euer Kind? Find ich super :smile: Wollt nur anmerken, ich finde nicht, dass man in diesem Punkt ein Rabenvater/eine Rabenmutter ist - ich denke, die Gesellschaft bzw. ein ziemlich großer Teil davon sieht das leider immer noch so :frown:
Finde ich toll, wenn das bei euch so super funktioniert :smile:

Ja, da hast du wohl absolut Recht... wahrscheinlich ist das der Knackpunkt, darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht....

Es is halt wirklich schwierig mit ihm zu reden und will ihm da ja auch Zeit lassen. Ich weiß, dass er keine schöne Kindheit hatte und auch sonst immer um Anerkennung (seis Familie, seis Freunde) kämpfen musst. Ich will ihm zeigen, dass ich für ihn da bin und ihn unterstütze - andererseits ist es ziemlich mühsam, immer zu reden, wenn vom Partner immer nur stückchenweise etwas zurück kommt. Würde mir halt wünschen, dass er mich auch versteht und mal einen Schritt auf mich zugeht um mir zu zeigen, dass meine Mühen nicht alle umsonst sind. Vor ein paar Monaten hat das super geklappt, da dachte ich echt, er kommt mal aus sich raus, aber dann hat sich das alles wieder gedreht und jetzt noch das ganze Baby-Thema dazu - nicht so einfach. Aber ich werde auch nicht einfach so aufgeben - ich weiß, dass da ganz viel in ihm ist, über das er sich Gedanken macht und grad eben hab ich mit ihm telefoniert, da hat er plötzlich ganz ohne Scheu davon erzählt, dass ich ihm schon gewissermaßen die Augen geöffnet habe, im Bezug darauf, dass wenn er mal ein Haus und eine Familie möchte, langsam etwas mehr auf sein Geld achten muss. Das sind so seltene Momente in denen ich halt merk, dass sich da schon was tut und er auch etwas dafür tut und viel darüber nachdenkt, dass diese Beziehung auf Dauer funktionieren kann. Wie gesagt selten, aber doch kleine Hoffnungsschimmer, dass meine Bemühen, auf ihn zuzugehen und mit ihm zu kommunizieren nicht ganz umsonst sind :smile: Aber es ist halt noch ein weiter Weg - und ich weiß, dass Kommunikation das A und O in einer Beziehung ist - genauso, wie du es sagst, Probleme werden noch genug kommen - wenn wir aber eine gute Kommunikationsebene schaffen, können diese viel leichter gelöst werden.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #17
Deine Frau geht arbeiten und du betreust euer Kind? Find ich super :smile: Wollt nur anmerken, ich finde nicht, dass man in diesem Punkt ein Rabenvater/eine Rabenmutter ist - ich denke, die Gesellschaft bzw. ein ziemlich großer Teil davon sieht das leider immer noch so :frown:
Finde ich toll, wenn das bei euch so super funktioniert :smile:
Ich erst seit 2 Monaten.
Wir hatten den ersten Monat Elternzeit zusammen, dann hat sie 10 Monate alleine gemacht und ich habe die letzten beiden Monate übernommen. Ich bin ebenfalls derjenige, der mehr verdient und aktuell Karriere macht...da ergibt das sorum Sinn. Sie arbeitet jetzt wieder Teilzeit und will das auch noch hoch schrauben.
Ich hatte das mit den "Rabeneltern" schon richitg verstanden. :zwinker:

Zu deinem Freund kann ich aktuell noch nicht so viel sagen, weil du noch nicht so viele Details erzählt hast.
Eine Sache gebe ich dir aber noch mit, denn es ist ein verdammt guter Spruch von einer sehr guten Freundin von mir:
"Potenzial heißt, es ist nicht da."
Ich habe in meiner Exex auch immer "Potenzial" gesehen...aber faktisch hat sie dieses eben nie genutzt. Man kann für sich, für eine Beziehung, immer nur das "Hier und Jetzt" in die Rechnung mit einfließen lassen.
Ich will dir damit nicht sagen, dass du ihn aufgeben sollst, ich will dir damit sagen, dass du dir überlegen solltest, wann du tatsächlich aufgibst. Denn je mehr man gekäpft hat (Vergangenheit), desto weniger will man aufgeben, weil man ja schon so viel reingesteckt hat und desto toller klingt es, wenn es einen (manchmal vermeindlichen) Fortschritt sieht.

Wenn er erst jetzt darüber nachdenkt, dass er sein Geld mal zusammenhalten könnte / sollte, wenn er seine dahergeredeten Pläne irgendwann mal vielleicht umsetzen mag, dann ist das für mich halt....ein so einfacher Gedanke, dass es schon irgendwie etwas komisch rüber kommt, wenn du dich so sehr darüber freust.

Verstehst du, wie ich das meine?

Manchmal muss man einsehen, dass es nicht klappt und manchmal dreht sich doch alles und es klappt. Wichtig ist, dass man seine eigenen Kraftreserven im Auge behält UND seine Ziele. Wenn man nur die Krücke für jemanden ist (sorry, dass ich das so hart ausdrücke, aber es gab hier im Forum auch noch andere Fälle, wo das noch viel härter war, deswgen beziehe es nicht nur auf dich), dann kann man das einfach nicht ewig machen und Liebe wird dann irgendwann zur Abhängigkeit, ohne dass man das wirklich bemerkt.

Ein Lackmustest ist häufig aber: Zusammenziehen und es versuchen. Da lernt man den Menschen auf eine ganz andere Art kennen.
 
sunshine93
Benutzer165512  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #18
Ich will dir damit nicht sagen, dass du ihn aufgeben sollst, ich will dir damit sagen, dass du dir überlegen solltest, wann du t

Super, wenn das bei euch so gut klappt, freut mich wirklich! :smile:Und hört sich auch so an, als ob das mit dem Thema Kind und Kinderbetreuung von euch beiden anscheinend einfach besprochen und gelöst werden konnte. Vielleicht braucht erfordert das auch einfach eine gewisse Reife.

Ok, also hier ein paar Details: Grundsätzlich sind wir beide sehr gerne draußen in der Natur, das verbindet uns schon sehr stark. Er arbeitet in der Landwirtschaft (allerdings nicht selbständig sondern angestellt)und liebt seinen Job über alles. Natürlich ist das auch wieder ein Punkt, wo man meinen könnte Lehrerin und Landwirt das geht nicht gut, da ich im Sommer frei habe und er da am Meisten arbeitet... hatten bis jetzt erst einen richtigen Sommer und ich war auch viel unterwegs, mag diese Art der Freiheit auch - er wiederum hat dann abends nur Zeit für sich, die er nach endlos langen Sommertagen auch braucht. Ich bin seine erste Freundin und wir sind relativ schnell zusammengekommen. Wir wohnen ca. 30 km voneinander entfernt und sehen uns 2-3x/Woche. Zusammenziehen kam noch nicht in Frage, da ich zuerst mein Studium beenden will, da ich es mir sonst aus finanziellen Gründen nicht leisten kann - Thema war es aber schon oft.
Was könnt ich sonst noch erzählen?

Ja, du hast absolut Recht und ich hatte dasselbe bereits mit meinem Ex, für den ich lange Zeit gekämpft habe, bis ich schließlich aufgegeben habe. Deshalb werde ich diesen Fehler nicht noch einmal machen. Allerdings ist diese Beziehung ganz anders - das mit dem Geld war immer ein Thema. Denn er hat ziemlich zu Anfang schon gesagt, dass er nicht gut damit umgehen kann. Mittlerweile spart er jedoch einen großen Teil - auch mir zu Liebe- allerdings ist eins seiner Hobbys auch die Jagd und das ist ein ziemlich teures Hobby. Ja, ich weiß, es sollte selbstverständlich sein, dass wenn man sich ein Haus bauen will, Geld anspart aber das war für ihn immer ein Problem. Deshalb freut es mich auch, denn ich hatte nicht gewusst, dass er plötzlich wirklich so bewusst darüber nachdenkt, was ein Haus wirklich kostet.
Aber ich verstehe in einem gewissen Sinne schon auch, was du meinst.

Ja absolut.. danke, irgendwie hast du mir auch grad etwas die Augen geöffnet. In letzter Zeit war mein Kopf so voll von diesem "Familie und Haus"-Zeug, dass ich über gar nichts anderes mehr nachgedacht habe. Ich habe ihm auch am Sonntag gesagt, dass ich mich jetzt wieder voll und ganz auf mein Studium und die anstehenden Prüfungen konzentrieren muss. Aber gerade auch deshalb wollte ich das Thema "ausreden". Vielleicht muss ich ja einfach auch einmal ein bisschen die Zeit für mich spielen lassen - mich jetzt auf mich und mein Studium konzentrieren und er hat dann doch vlt auch die Möglichkeit, noch einmal nachzudenken, was bestimmt leichter ist, wenn ich nicht so einen Druck mache.

Ja Abhängigkeit, das geht leider oft viel zu schnell... vielleicht bin ich da wirklich schon weiter drin, als ich es selber zugeben möchte? Aber ja, ich sollte mich wohl wirklich jetzt auf mich konzentrieren.

Übers Zusammenreden haben wir schon häufiger gesprochen und ich könnte mir wirklich vorstellen, dass das so einiges ändern würde.

Vielen Dank, für deine ehrliche Antwort
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #19
Du hast da einen kleinen Fehler beim zitieren gemacht :zwinker:

Ich sortiere es mal ohne Zitate:

Thema zusammenziehen:
Das könnte auch gerade nach deinem Studium Probleme machen, denn du weißt nicht genau wo du fürs Ref und als Festanstellung landen wirst. Es könnte sein, dass das duchraus 100e Kilometer sind. Die Frage ist, ob er da mitzieht, wo du selbst wohnst (könnte sein, dass dort ja händeringend nach Lehrern geucht wird) und wie man sich ein gemeinsames Leben dann einrichten kann.
Ist das Geld denn wirklich so knapp, bzw. wohnt ihr in einer Gegend in der die Mieten so hoch sind? Es muss ja nichts großes oder teures sein, ich habe damals auch klein angefangen und trotzdem war eine 3 - Zimmerwohnung drin, die zusammen ca. gleich viel gekostet hat, wie ein winziges Zimmer im Studentenwohnheim.
Die Frage ist immer, ob da ein Wille ist, dann finden sich auch häufig Wege.

Thema Jagd:
Da tue ich mich ehrlich gesagt ein bisschen schwer, weil ich einfach nicht verstehen kann, wie das einem Spaß machen kann. Das ist allerdings mein Problem und nicht deins. :zwinker:
Ein teures Hobby ist es auf jeden Fall. Eigene Waffen lagern und Pflegen, Munition kaufen, Scheine / Papierkram, Zeit...
Aber auch hier muss man halt abwiegen...was ist wichtiger? Zusammen zu leben oder (flapsig gesagt) rumballern. Ich will damit nicht sagen, dass dein Freund seine Hobbys aufgeben soll...ich will damit nur wieder zum Thema "Wille" zurück. Man kann im Leben nicht alles haben (ich wollte schon immer ein Klo aus Gold, wo die Klobrille von 4 nackten hübschen Frauen hochgehoben wird (weil ist ja Gold und schwer!) is aber nich drin. :tongue:). Wenn man aber nicht alles haben kann, muss man sich überlegen was einem am wichtigsten ist (bei mir ist es guter Kaffee! ganz klar! :zwinker:).

Thema Haus:
Finde ich gut, wenn man da früh dran denkt. Sparen kann sicherlich nicht schaden, auch wenn das Geld manchmal für andere wichtige Dinge drauf geht wie Auto, Waschmaschine...was halt so anfällt. Für ein Haus fühle ICH mich ja nicht einmal bereit..mal davon ab, dass es im Rhein-Main Gebiet ohnehin sehr SEHR SEHR teuer ist zu leben...
Ist ihm denn WIRKLICH bewußt, was so ein Haus kostet? Was man dafür monatlich abdrücken muss, wenn man einen Betrag X von der Bank leiht? Nebenkosten? Reperaturen (wenn man nicht neu baut)?
Legt er denn bewußt etwas auf die Seite oder hat er nur gesagt, dass er das schon verstanden hat?
Anders gesagt: WILL er das, oder will er sein Geld lieber für etwas anderes ausgeben? (und das wäre durchaus legitim!)
Für mich klingt es so ein bisschen dahergesagt, deshalb frage ich nach. Er muss das ja alles nicht machen wollen. Er kann sich auch jederzeit anders entscheiden. Er sollte es dann aber auch sagen.

Thema Freund:
Ich kann nicht in seinen (und sicher auch nicht in deinen) Kopf gucken. Für mich klingt er bisher wie jemand, der sich gerne treiben lässt und einfach noch nicht so die Verantwortung will. Jemand der irgendwelche Vorstellungen von einer möglichen Zukunft hat, die er vielleicht über seine Eltern oder auf anderem Weg mitbekommen hat, aber nie wirklich ernsthaft darüber nachgedacht hat. Das klingt für mich alles sehr unbeständig, was er sagt. Vielleicht ist manches davon sogar einfach, damit du Ruhe gibst, damit er nicht weiter drüber nachdenken muss (jetzt bin ich wirklich tief im raten angekommen).

Unterm Strich kann man nur sagen: Es muss eine bidirektionale Kommunikation auf gleicher Ebene stattfinden können. Wenn das nicht passt, dann wird das spätestens spektakulär auseinander fliegen, wenn man zusammen wohnt. Wenn jemand das nicht gelernt hat, dann wird er es nur lernen, wenn er den unbedingten WILLEN dazu hat. Wenn er da nicht aktiv drauf zu arbeitet, wird sich auch keine Veränderung einstellen, auch nicht mit der Zeit. Vielleicht entwickelt sich ein solcher Wille..meistens aber doch erst, wenn bemerkt wird, dass es so nicht weiter geht...und dazu gehört häufig eine gute Portion schmerz. Viele machen aber auch dann nicht halt und laufen weiter in ihre bisherige Richtung.
Deswegen kann man nur dazu raten: Versuchen...aber wenn es nicht klappt, dann sollte man den für SICH richtigen Punkt finden um es sein zu lassen. Der Punkt ist bei dir noch nicht erreicht, auch wenn du gerade etwas am zweifeln bist.

Ich hoffe das habe ich verständlich formuliert und kein zu düsteres Bild gezeichnet. :zwinker:
 
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #20
Du hast Beduerfnisse erwaehnt die hinten anstehen muessen... OK, das ist bei einem Kind automatisch schon der Fall ... aber man versucht halt Kompromisse zu finden.

Freunde von uns halten das alles ganz anders. Sie hat in der Schwangerschaft und nach der Geburt ihren Doktor gemacht. War viel zu Hause. Er ist arbeiten gegangen. Dann kam das zweite Kind, also ist sie die erste Zeit wieder zu Hause geblieben. Nach einiger Zeit hat sie wieder angefangen zu arbeiten und er ist zu Hause geblieben. Sie hat Karriere gemacht und arbeitet heute Vollzeit. Er arbeitet als freiberuflicher Ingenieur und ist zeitlich sehr flexibel. Zur Zeit lebt die Familie im Ausland. Also es geht immer irgendwie aber es erfordert schon eine gewisse Anstrengung und Kompromissbereitschaft.
 
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