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Fernbeziehung - Auseinandergelebt - Trennung?!?!

Tavia
Benutzer127309  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo Community!

Ich (36) bin seit 15 Jahren verheiratet und habe zwei Kinder (14 und 11). Seit zwei Jahren führen ich und mein Mann (36) eine Fernbeziehung. Er arbeitet im Ausland (er kommt auch aus diesem Land) und ist dort selbständig. Am Anfang der Fernbeziehung ist er etwa 4 Wochen hier bei uns in Deutschland gewesen. Allerdings sind die Abstände mittlerweile auf 6 Wochen bzw. jetzt sogar 7 Wochen gewesen. In dieser Zeit telefonierten oder simsten wir uns gegenseitig jeden Tag. Er möchte das wir mit ihm ins Ausland ziehen (Sommer 2013), wogegen ich allgemein nichts dagegen habe. Für ihn wäre es natürlich super, da er seine Familie und Freunde dort hat. Ich und die Kinder allerdings müssten unser Leben hier aufgeben (Familie, Freunde, einfach alles) und dort von null anfangen (Sprache, Schule der Kids). Arbeiten würde ich dann mit meinem Mann zusammen.

Den Schritt dorthinzuziehen kann und will ich noch nicht entscheiden, fühle mich durch ihn auch damit überrumpelt, unter Druck gesetzt bzw. überfordert. Weil er Entscheidungen für uns fällt, und davon ausgeht, dass ich damit einverstanden bin. Er versucht die Kinder zu überreden, erzählt, wie toll doch das Leben dort sein wird (Sonne, Meer, Ausflüge usw.).

Ich habe bemerkt, dass wir uns in diesen zwei Jahren ziemlich auseinandergelebt haben. Er teilt so wenig von unserem Leben bzw. kriegt so wenig mit, dass ich manchmal einfach nur frustriert bin. Ich bin für meine Kinder Vater und Mutter und das schon seit Jahren. Das erkenne ich erst jetzt. Mir fehlt er auch nicht wirklich. Ich bin emotional sehr kalt geworden ihm gegenüber.

Vorgeschichte:
Wir haben uns im Urlaub kennengelernt (ich war dort und machte Urlaub), wurden irgendwie aneinander vorgestellt. Wir blieben in Kontakt. Schon damals war es schwierig. Ein Jahr später heirateten wir. Er meinte ich wäre eifersüchtig, wäre ne klette und müsste ihm den Freiraum lassen. Er kam dann nach Deutschland. Wir streiteten immer wieder. Er streitete sich sogar mit meiner Familie. Damals war ich sehr naiv, klebte förmlich an ihm, obwohl er mir wehtat. Für mich war er meine wahre Liebe.

Ich wurde schwanger, er wollte die Verantwortung nicht, verließ mich. Nach ner Versöhnung kam er dann und war bei der Geburt anwesend. Danach ging es mit den Streitereien weiter. Über mehrere Jahre ging das so. Das zweite Kind kam und all die Verantwortung für die beiden Kinder übernahm ich. Ich habe in dieser Zeit versucht, dass beste mit meinen Kids zu machen (war wieder Vater und Mutter). Er arbeitete nur. Er war damals ein richtig hübscher, attraktiver Mann. Ich hingegen war für ihn die "Kurze" (wie er mich manchmal genannt hat) die ja wie ein Kind aussah (bin etwa 1,60 m und er 1,85 m).

In dieser Zeit habe ich ihm den Rücken freigehalten. Ich habe ihn zu vielen Dingen verhelfen/motivieren können (Führerschein, Job, Geld).

Aktuell:
Nach Jahren habe ich mich jedoch verändert (damals habe ich für mich nichts getan). ich bekam mein gesundes Selbstwertgefühl wieder. Er fing an zu rauchen, wurde dicker, unattraktiver, bekam graue Haare und lag in der Freizeit auf der Couch und guckte fern. Ich hingegen unternahm in meiner freien Zeit viel mit Freundinnen, machte Sport (habe mein Gewicht von damals halten können) und habe mich äußerlich nicht verändert, werde Anfang 20 geschätzt. Hatte dann nach langer Zeit wieder einen Job!
Er bemerkte meine Veränderung und dachte, dass dieses nur eine vorübergehende Phase bei mir ist. Leider war dies aber meine Abnabelung von ihm, was er dann später bemerkte.

Wenn wir heute gemeinsam unterwegs sind, fragen Menschen uns, ob wir Vater und Tochter seien. Ich bekomme immer wieder Komplimente von seinen Freunden und Fremden. Ich werde in der Gegenwart meiner Kinder sogar angebaggert. Meiner älteren Tochter ist dies aufgefallen: "Mama, der Typ hat gerade mit dir geflirtet, hast du das nicht bemerkt?! Mama, du musst irgendwas äußerliches machen, damit du älter wirkst, sonst wirst du ständig angemacht!"
Mein Mann hat mir erzählt, dass seine Kumpels im Ausland (Sommerurlaub 2012) als sie mich das erste Mal gesehen und kennengelernt haben, schockiert gewesen waren und dachten, er würde nur spaßen.
Und nun ist das Problem, dass mein Mann massive Komplexe hat und sich immer wieder einredet, dass er älter eingeschätzt wird als er ist (Mitte/Ende 40). "Soll ich mir die Haare färben, soll ich Sport machen?", fragt er mich!
Hinzu kommt, dass ich mich in sexueller Hinsicht verändert habe. Der beste Sex, den wir je hatten! Er kann leider paar Tage später nicht mehr mithalten, er versucht es, stößt aber auf Grenzen.
Mein Problem ist allerdings, dass ich merke (er ist jetzt schon seit zwei Wochen wieder weg) ihn gar nicht vermisse. Ich habe sogar Angst vor meinen Gefühlen. Einerseits will ich ihn nicht kränken, andererseits tue ich mich selbst schwer.
Ich glaube der Zeitpunkt für eine Trennung ist gekommen?! Ich weiß es nicht, alles über nen Haufen schmeißen will ich auch nicht. Ich habe keine Affäre laufen und habe auch nicht das Bedürfnis danach! Das will ich alles nicht.
Ob er eine hat, weiß ich nicht. Ist mir egal! Wenn ich es erfahren sollte, wäre Schluss.
Ich weiß nicht, was aus uns wird?!

LG an alle
 
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D
Benutzer99946  Meistens hier zu finden
  • #2
Hallo Tavia,

die Frage ob die Beziehung noch Sinn macht, musst du leider für dich selbst beantworten. Was ich allerdings bei dir lese ist, dass du mit ihm eigentlich nie richtig glücklich warst. Korrigiere mich bitte, falls dies nicht stimmt. Ich denke, dass es richtig ist, die Beziehung zu hinterfragen, ganz gleich, welches Ergebniss du erhälst. Im Hinblick auf eine eventuelle Auswanderung solltest du dir auf jeden Fall genau sicher sein, das er es Wert ist, alles was du dir aufgebaut hast aufzugeben.

Wichtig ist es auch, dass du deinen Kindern gegenüber offen bleibst, nicht unbedingt über die Gefühle zu deinem Mann, aber bezüglich der Auswanderungsthematik. Ist ihnen klar, dass sie bei einer Auswanderung auch viel liebgewonnenes aufgeben müssen wie Freunde oder Hobbys?

Egal, wie du dich entscheidest, denke auch immer etwas an dich selbst. Ich wünsche dir, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst und wünsche dir für deine/eure Zukunft alles Gute.
 
capricorn84
Benutzer56469  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Ich denke deine Kinder sind auch schon in einem Alter wo sie es verstehen werden wenn Mama und Papa sich trennen weil es nicht mehr passt. Sie werden ihren Papa ja deswegen nicht verlieren, so schätz ich dich nicht ein dass du ihnen den Papa vorenthalten wirst/willst. :zwinker: Aber du solltest wirklich mal an dich denken. Nach 1 Jahr Beziehung schon heiraten und von da an hört sich das doch alles andere als rosig und nicht nach Friede, Freude Eierkuchen an!
Ok der Sex ist jetzt gut aber da du oft angebaggert wirst wird der Sex nach der Trennung ja sicher nicht das Problem sein. :zwinker:
 
M
Benutzer124018  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Ich bin vielleicht noch etwas Jung um das zu beantworten aber ich würde mich nicht so behandeln lassen. Und wenn du ihn nach 15 Jahren ehe, die du nun nicht als besonders schön beschreibst eigentlich nicht liebst, dann glaube ich nicht dass es dir guttut so weiter zu machen. Dass du ihn auch nicht vermisst und es dir auch egal wäre wenn er eine andere hätte, sehe ich als Bestätigung dafür dass es im Prinzip schon vorbei ist.
 
Eireland
Benutzer63776  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Ich habe den Eindruck in eurer Ehe gibt es keinen Blumentopf mehr zu gewinnen. Du beschreibst euer Leben so facettenreich und detailliert, aber das wichtigste Detail, die Liebe zwischen euch, ist nicht zu finden. Du reflektierst es schon selbst, du beschreibst euren Zustand so chirurgisch präzise, dass die Schlussfolgerung nach deiner nüchternen Bestandsanalyse schon auf der Hand liegt. Die Frage nach der Liebe zu ihm kannst du nicht beantworten und noch nicht mal die Frage nach Gefühlen für deinen Partner. Alles was noch bleibt ist der (gute) Sex.

Die Frage ist aber, reicht dir das aus, um fern deiner Heimat, deiner gewohnten Umgebung, deiner Familie, deiner Freunde und der Freunde deiner Kinder nochmals neu zu beginnen? Hier hast du wieder einen Job gefunden. Nach langer Zeit wieder! Willst du das alles aufgeben für einen narzistischen Partner, dem scheinbar alles wichtiger bist als du? Willst du in einem fremden Land, deine hier gewonnene Eigenständigkeit, dein hart erkämpftes Selbstbewusstsein, dich in die Abhängigkeit deines Partner begeben? Alles was du hart erkämpft hast, einfach so aufgeben?

Du bist nicht mehr "seine Kleine" die an ihm klettet (falls es jemals so war). Du hast dich verändert und zwar zum Positiven, während er immer unattraktiver wurde. Ihm sind deine positiven Veränderungen sicherlich nicht entgangen. Früher wusste er, wie er mit dir umzugehen hatte, du hast dich um alles gekümmert und ihm den Rücken freigehalten. Und heute weiß er nicht mehr, wie er mit dir umzugehen hat. Nicht umsonst fragt er dich, was du davon halten würdest, wenn er jetzt Sport treiben und sich die Haare färben würde. Aber dir ist es egal, was er aus sich und seinem Leben macht (und dies zu Recht). Er hat längst gemerkt, dass du schon bereit für ein Leben ohne ihn bist.

Und mir drängt sich der Verdacht auf, dir ein Leben in seinem Land "schmackhaft" zu machen, ist der Versuch dich wieder mehr an ihn zu binden. Denn ich glaube er hofft, du seist dann wieder mehr auf ihn angewiesen.

Du bist schon sehr weit gekommen mit deiner Analyse und denkst auch schon über eine Trennung nach und ich glaube in deinem Innern weißt du auch schon längst, wo der richtige Weg ist.
 
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Tavia
Benutzer127309  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
vielen Dank für eure Meinungen!

Was ich allerdings bei dir lese ist, dass du mit ihm eigentlich nie richtig glücklich warst. Korrigiere mich bitte, falls dies nicht stimmt.
....
Ist ihnen klar, dass sie bei einer Auswanderung auch viel liebgewonnenes aufgeben müssen wie Freunde oder Hobbys?


Es gab natürlich auch Zeiten wo ich glücklich war. Die Frage ist, ob ich mit ihm dort glücklich sein werde, wenn ich schon nicht hier richtig glücklich bin?

Das wissen die Kinder. Allerdings sind sie eher positiv eingestellt und denken, dass es so sein wird wie im Urlaub! Was sie alles aufgegeben haben, werden sie erst nach der Auswanderung merken!!!


Ich denke deine Kinder sind auch schon in einem Alter wo sie es verstehen werden wenn Mama und Papa sich trennen weil es nicht mehr passt. Sie werden ihren Papa ja deswegen nicht verlieren, so schätz ich dich nicht ein dass du ihnen den Papa vorenthalten wirst/willst. :zwinker: Aber du solltest wirklich mal an dich denken. Nach 1 Jahr Beziehung schon heiraten und von da an hört sich das doch alles andere als rosig und nicht nach Friede, Freude Eierkuchen an!
Ok der Sex ist jetzt gut aber da du oft angebaggert wirst wird der Sex nach der Trennung ja sicher nicht das Problem sein. :zwinker:

Mit den Kindern habe ich das schon ansatzweise besprochen. Mein Eindruck war, dass sie das gut nachvollziehen werden. Was mir eher Sorgen macht ist, dass beide momentan pubertierend sind (Stimmungsschwankungen, Streit zwischen Geschwister, Streit mit Mama) und manchmal auch schwer erreichbar sind, blocken ab und so...
Du schätzt mich richtig ein. Ich werde den Kindern ihren Vater nicht vorenthalten, sie werden ihn sehen dürfen.
Ja, die Entscheidung schon nach einem Jahr zu heiraten war falsch. Das sieht man dann erst später. :frown:

Ich bin vielleicht noch etwas Jung um das zu beantworten aber ich würde mich nicht so behandeln lassen.

Manchmal sind jüngere reifer als ältere. Ja, ich hätte mich nicht so behandeln lassen sollen, war naiv und habs zugelassen. Ich habe immer gedacht, dass wir die Kurve noch kriegen, eine glückliche Familie werden.

...Du beschreibst euer Leben so facettenreich und detailliert, aber das wichtigste Detail, die Liebe zwischen euch, ist nicht zu finden. Du reflektierst es schon selbst, du beschreibst euren Zustand so chirurgisch präzise, dass die Schlussfolgerung nach deiner nüchternen Bestandsanalyse schon auf der Hand liegt. Die Frage nach der Liebe zu ihm kannst du nicht beantworten und noch nicht mal die Frage nach Gefühlen für deinen Partner. Alles was noch bleibt ist der (gute) Sex.

Lieber Eireland!
Ich habe ihn geliebt! Diese Liebe konnte er viele Jahre nicht erwidern. Erst jetzt zeigt er Reue. In mir ist so viel kaputt gegangen..... Er fragt mich, ob ich jemanden kennengelernt und mich verliebt habe. Er versteht nicht, dass er über die Zeit diese Gefühle in mir ausgelöst hat.
Heute kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass ich für unsere Beziehung alles, aber auch wirklich alles gemacht habe.

Willst du das alles aufgeben für einen narzistischen Partner, dem scheinbar alles wichtiger bist als du? Willst du in einem fremden Land, deine hier gewonnene Eigenständigkeit, dein hart erkämpftes Selbstbewusstsein, dich in die Abhängigkeit deines Partner begeben? Alles was du hart erkämpft hast, einfach so aufgeben?
...

Und mir drängt sich der Verdacht auf, dir ein Leben in seinem Land "schmackhaft" zu machen, ist der Versuch dich wieder mehr an ihn zu binden. Denn ich glaube er hofft, du seist dann wieder mehr auf ihn angewiesen.

Ich würde regelrecht in die Abhängigkeit laufen, wenn das so kommen sollte.
Man kann natürlich in so einem Forum nicht auf die Details eingehen.
Ich kann dir nur sagen, dass ich so selbständig bin, dass ich auch in den Jahren bevor er ins Ausland ging, alles selber gemacht habe. Ich habe selber Möbel zusammengebaut, Laminat verlegt, die Wohnung renoviert, Elternsprechtage usw., ohne ihn.

Ja, er versucht mir alles schmackhaft zu machen.

LG an alle
 
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Tavia
Benutzer127309  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Hallo Community!

Ich hatte kurze Zeit später (nach obigem Thread) ein Telefongespräch mit meinem Mann über 4 Stunden (er ist jetzt schon seit 4 Wochen im Ausland). Ich habe ihm gesagt, dass unsere Beziehung so nicht weitergehen könne und ich eine Trennung möchte. Er war erst einmal schockiert. Ich könne doch nicht nach so vielen Jahren diesen Schritt gehen, alles aufgeben.

Danach war ich einfach nur frustriert und traurig!
Wenn ich auf das Thema Trennung kam, hat er prompt aufgelegt!!!

Wieso reagiert er so? Kann mir das jemand erklären?
 
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Benutzer113006  Team-Alumni
  • #8
Ich habe bereits deinen ersten Beitrag gelesen, und habe ich damals schon gefragt, was du noch von diesem Mann willst. Und auch jetzt frage ich mich das.

Er ist nicht für dich da. Er ist nicht für die Kinder da. Und dafür sollst du alles aufgeben und in sein Land ziehen? Nie im Leben würde ich das machen.

Die Trennung dürfte doch ein Leichtes sein, da er eh selten vor Ort ist. Du packst deinen Kram, die Kinder und ziehst um.
 
Tavia
Benutzer127309  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Hallo Criollo!

Er hat nicht viele Sachen bei uns, also könnte ich auch seine Sachen von einem Kumpel abholen lassen. Allerdings möchte ich nicht so vorgehen. Wahrscheinlich wird mir aber nichts anderes übrigbleiben. Er hat auch keine Hausschlüssel, Autoschlüssel usw. bei sich.

Was ich jedoch nicht verstehe, ist, dass er nichts von einer Trennung hören will. Wieso will er nicht?
Er blockt sofort ab!

LG Tavia
 
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M
Benutzer127923  (51) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Wenn eine andere immer noch ein Trennungsgrund für Dich ist, aber Dir das mittlerweile egal ist, folgere ich daraus: Eure gemeinsame Zeit ist vorbei.

 
Tavia
Benutzer127309  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Früher hat mir allein die Vorstellung, dass er mit einer anderen was hätte haben können, umgebracht!
Ich bin treu, bin in meinem Verhalten verantwortlich für das was ich tue, fang also mit keinem anderen was an, solange ich mit ihm zusammen bin.
Wenn er mein Vertrauen bricht, ist das sein Problem. Dieses Vetrauen wird er bei mir nicht mehr erzwingen können.

LG Tavia
 
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sweet treasure
Benutzer98383  (41) Sehr bekannt hier
  • #12
Was mir sofort aufgefallen ist: Er lebt im Ausland, er ist nur alle paar Wochen da. Das bedeutet für mich, dass eine Trennung für die Kinder kaum etwas an der jetzigen Situation ändenr würde. Es sei denn er will sie dann nicht mehr sehen... Ansonsten lebt ihr doch jetzt schon wie getrennt.
Zu dir: Du hast dich jahrelang demütigen lassen, nun bist du mal diejenige, die besser aussieht, mehr kann und viel erreicht hat. Ich fände es keineswegs verwunderlich, wenn du nun auf ihn heraubschauen würdest und denkst "Du kleiner Wicht kannst mir gar nichts mehr!!!"
Wo soll da noch Liebe und Anziehung herkommen, wenn man ewig so behandelt wurde? Er fehlt dir nicht wenn er nicht da ist, es tut dir nichtmal weh daran zu denken, dass er ne Andere haben könnte. Es klingt für mich eher so als würdest du sagen "Hätte er man eine, dann könnte ich ohne Gewissensbisse schluss machen!". Warum hast du eigenltich welche? Wegen der Kinder, oder tut er dir leid?
So wie es bei mir ankommt, hast du die Achtung vor ihm verloren (verständlicherweise, er hat dich schließlich geistig und körperlich gedemütigt und geschlagen). Wie kann man mit jemandem zusammen sein, den man nicht mehr achtet und auf den man herabschaut?
Ich würde sagen es ist wirklich Zeit für eine Trennung, du hast so lange Rücksicht auf ihn genommen und er nie auf dich. Zumindest so wie es bei mir ankommt klingt es für mich als wäre es richtig und gut für dich dich zu trennen und ein neues Glück zu finden.
 
Tavia
Benutzer127309  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Was mir sofort aufgefallen ist: Er lebt im Ausland, er ist nur alle paar Wochen da. Das bedeutet für mich, dass eine Trennung für die Kinder kaum etwas an der jetzigen Situation ändenr würde. Es sei denn er will sie dann nicht mehr sehen... Ansonsten lebt ihr doch jetzt schon wie getrennt.

Er würde nie mehr wiederkommen. Er würde dann das letzte Mal entweder seine Sachen abholen (oder abholen lassen) und sich bei den Kindern verabschieden. Er meinte, dass er dann nicht mehr in Deutschland leben würde. Den Kontakt zu den Kindern wird er aufrechterhalten. Da ich die Kosten für die Wohnung selbst trage, wird sich finanziell nichts ändern.
Ja, wir leben wie getrennt.

Wo soll da noch Liebe und Anziehung herkommen, wenn man ewig so behandelt wurde? Er fehlt dir nicht wenn er nicht da ist, es tut dir nichtmal weh daran zu denken, dass er ne Andere haben könnte. Es klingt für mich eher so als würdest du sagen "Hätte er man eine, dann könnte ich ohne Gewissensbisse schluss machen!". Warum hast du eigenltich welche? Wegen der Kinder, oder tut er dir leid?
So wie es bei mir ankommt, hast du die Achtung vor ihm verloren (verständlicherweise, er hat dich schließlich geistig und körperlich gedemütigt und geschlagen). Wie kann man mit jemandem zusammen sein, den man nicht mehr achtet und auf den man herabschaut?

Mein Problem ist, dass ich zu übervorsichtig bin und nichts falsches machen möchte.
Was hält mich noch, die Kinder, die Gewohnheit? Ich denke an die Kinder, an die Zukunft, sie lieben ihn! Ich will ihnen nicht ihren Vater wegnehmen.

Trotzdem muss er meine Entscheidung respektieren! Sobald ich über Trennung spreche, legt er auf!

LG Tavia
 
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Benutzer127923  (51) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich schätze, er nimmt Dich im Allgemeinen nicht ernst und demzufolge auch nicht Deine Trennungsankündigung.
 
Tavia
Benutzer127309  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Ich schätze, er nimmt Dich im Allgemeinen nicht ernst und demzufolge auch nicht Deine Trennungsankündigung.

Ich weiß allerdings nicht, wie ich das ändern kann!? Hättest du vllt einen Tip?
 
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Benutzer127923  (51) Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Ich habe den Eindruck, daß Du eine sehr engagierte und durchsetzungsfähige Frau bist. Mit so einem Riesenbaby ziehst Du nebenbei 2 Kinder alleine groß.
Bitte entschuldige, wenn ich Dir das so direkt schreibe: Treu zu sein bedeutet nicht hörig zu sein. Daraus wächst seine Sicherheit, daß Du die Trennung niemals durchziehen wirst. Nur Du kannst den Kreislauf beenden. Er wird es nicht tun. Zumindest erkenne ich keinen Grund dazu.
 
Tavia
Benutzer127309  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Ich habe den Eindruck, daß Du eine sehr engagierte und durchsetzungsfähige Frau bist.

Danke!

Bitte entschuldige, wenn ich Dir das so direkt schreibe: Treu zu sein bedeutet nicht hörig zu sein. Daraus wächst seine Sicherheit, daß Du die Trennung niemals durchziehen wirst. Nur Du kannst den Kreislauf beenden. Er wird es nicht tun. Zumindest erkenne ich keinen Grund dazu.

Ich will einfach nicht, dass die Kinder unter der Trennung leiden und mich als Sündenbock sehen. "Mama, du hast aber mit Papa Schluss gemacht!" Ich hatte heute Abend mit unserer 14-jährigen Tochter ein längeres Gespräch. Sie sagte, dass sie zu ihrem Vater ziehen will. Ich habe ihr die Vor- und Nachteile dargestellt und gesagt, was evtl. passieren würde, wenn sie sich für ihren Vater entscheidet.

Also wenn du noch Tipps für mich hättest, wäre ich dir und auch anderen dankbar!

LG Tavia
 
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Benutzer127923  (51) Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Ich verstehe, daß Du Dich in einer Zwickmühle befindest. Du bist eine Mutter und Frau mit entsprechenden Pflichten, aber auch Bedürfnissen. Deine Probleme löst Du aber nicht, in dem Du ständig darüber nachdenkst, was andere über Dich sagen könnten, wenn Du dies oder jedes so oder so tust. Trau Dich mal was und vor allem, tue es NUR für Dich!
 
Tavia
Benutzer127309  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
Wir hatten heute Abend einen heftigen Streit am Telefon. Daraufhin habe ich einfach aufgelegt. Anscheinend hat er dieses als Beleidigung seiner Persönlichkeit wahrgenommen, denn er schrieb mir eine halbe Stunde später, dass er mit mir Schluss mache und das Thema Deutschland für ihn abgeschlossen sei!
Ich fühle mich irgendwie total schlecht!
Was mache ich jetzt? Bin am verzweifeln :geknickt:
 
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Benutzer127923  (51) Verbringt hier viel Zeit
  • #20
Statt zu bedauern, schreibe ich bewußt kaltschnäuzig auf Deine Frage, was Du jetzt machen sollst: „Freu Dich! Nun mußt Du Deine Trennungsabsicht nicht mehr aussprechen.“
Aber das ist natürlich zu leicht. Ihr schiebt beide Eure Unzufriedenheit vor Euch her und laßt sie am jeweils anderen aus. Was und/oder wieviel davon bekommen die Kinder mit? Mit Sicherheit werden sie Eure Konflikte indirekt wahrnehmen. Kinder haben dafür sehr feine Antennen. Also schafft Ihr Euch ungewollt die nächsten Baustellen.
Du schreibst, Du bist finanziell unabhängig und sorgst auch sonst für Dich und Deine Kinder allein. Prima, doch diese Vorteile sind vergeudet, solange Du Dich emotional abhängig fühlst.
Wie wichtig ist Dir Dein Wohlergehen und wie wichtig daß Du weiterhin Deine Rolle spielst? Du bist einsichtig, aber zum Handeln blockiert. Die Frage ist, wie Du diese Blockade auflösen kannst. Klar, kannst Du Dir von außen Hilfe zur Reflektion holen. Du hast aber längst reflektiert. Also rennst Du bewußt in Deinem Hamsterlaufrad und findest allerlei neue Ausflüchte, um Dir nichts Gutes zu gönnen. Magst Du Dich überhaupt oder machst Du Dich für andere schick?
Bestimmt hast Du bereits gemerkt, daß ich zuweilen grobschlächtig argumentiere. Ich will Dich mit zuweilen spekulativen Gedankenanstößen aus Deiner Starre wachrütteln, die Du vor Dir so erfolgreich rechtfertigst. Wovor hast Du Angst? Du hast zwei Kinder, von denen Dich geliebt fühlst und die Du liebst. Also existieren Menschen zu denen Du eine emotionale Bindung hast. Stell Dir die Perspektive vor, daß anstatt dessen „da draußen“ niemand ist.
Momentan scheint so viel Destruktives zwischen Euch zu sein, daß es vernünftig war am Telefon den Break zu machen. Seine Perspektive kenne ich nicht. Aber er hatte sicher gute Gründe für die SMS. Vielleicht spürt er längst, was Du Dich nicht traust und sieht keinen anderen Weg mehr als den Loslösungsprozeß auf diese Art anzukurbeln.

 
Tavia
Benutzer127309  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Statt zu bedauern, schreibe ich bewußt kaltschnäuzig auf Deine Frage, was Du jetzt machen sollst: „Freu Dich! Nun mußt Du Deine Trennungsabsicht nicht mehr aussprechen.“
Aber das ist natürlich zu leicht. Ihr schiebt beide Eure Unzufriedenheit vor Euch her und laßt sie am jeweils anderen aus. Was und/oder wieviel davon bekommen die Kinder mit? Mit Sicherheit werden sie Eure Konflikte indirekt wahrnehmen. Kinder haben dafür sehr feine Antennen. Also schafft Ihr Euch ungewollt die nächsten Baustellen.
Du schreibst, Du bist finanziell unabhängig und sorgst auch sonst für Dich und Deine Kinder allein. Prima, doch diese Vorteile sind vergeudet, solange Du Dich emotional abhängig fühlst.
Wie wichtig ist Dir Dein Wohlergehen und wie wichtig daß Du weiterhin Deine Rolle spielst? Du bist einsichtig, aber zum Handeln blockiert. Die Frage ist, wie Du diese Blockade auflösen kannst. Klar, kannst Du Dir von außen Hilfe zur Reflektion holen. Du hast aber längst reflektiert. Also rennst Du bewußt in Deinem Hamsterlaufrad und findest allerlei neue Ausflüchte, um Dir nichts Gutes zu gönnen. Magst Du Dich überhaupt oder machst Du Dich für andere schick?
Bestimmt hast Du bereits gemerkt, daß ich zuweilen grobschlächtig argumentiere. Ich will Dich mit zuweilen spekulativen Gedankenanstößen aus Deiner Starre wachrütteln, die Du vor Dir so erfolgreich rechtfertigst. Wovor hast Du Angst? Du hast zwei Kinder, von denen Dich geliebt fühlst und die Du liebst. Also existieren Menschen zu denen Du eine emotionale Bindung hast. Stell Dir die Perspektive vor, daß anstatt dessen „da draußen“ niemand ist.
Momentan scheint so viel Destruktives zwischen Euch zu sein, daß es vernünftig war am Telefon den Break zu machen. Seine Perspektive kenne ich nicht. Aber er hatte sicher gute Gründe für die SMS. Vielleicht spürt er längst, was Du Dich nicht traust und sieht keinen anderen Weg mehr als den Loslösungsprozeß auf diese Art anzukurbeln.

Mir geht es heute schon viel besser, kann auch klarer denken.

Ich habe aus einem anderen Forum (trennungsschmerzen.de) einen Beitrag kopiert, was mir selbst die Augen geöffnet hat (Luftikus vom 09.11.2012):
Hallo zusammen,

bin in meiner Verzweiflung auf dieses Forum gestossen.

Vielleicht kann mir jemand von euch näher erläutern, wie sich Narzissmus oder eben auch narzisstische Tendenzen genau definieren. Ich habe gerade eine lange Beziehung hinter mir, habe mich hier in einigen Beiträgen wieder gefunden, habe mir im Internet einige Definitionen von Narzissmus angesehen und habe das Gefühl, dass davon vieles auf mich passt.

Ich möchte kurz von meiner letzten Beziehung berichten. Zu erst einmal möchte ich sagen, dass ich wohl so lange ich mich zurück erinnern kann, immer jemand war, der ein recht geringes Selbstbewußtsein hatte. Ich seh mittelmäßig aus, war in der Schule recht mittelmäßig, bin mittelmäßig durchs Studium gekommen und hatte immer mittelmäßigen Erfolg bei Frauen. Absoluter Durchschnittstyp. Kein Vollkatastrophe, aber garantiert auch nicht der Fang des Jahrhunderts. Über all dem steht allerdings ein felsenfester Schutzpanzer. Ich kann mich sehr gut verkaufen, Leute mögen mich wenn ich auf sie zugehe, ich bin sehr extrovertiert, kann Leute gut von meiner Meinung überzeugen, bin recht intelligent, habe eine sehr schnelle Auffassungsgabe, bin gut mit Worten und kann unendlich gut diskutieren etc.

Als ich mit meiner Ex-Freundin zusammenkam war ich gerade mal 18. Die Beziehung hielt 12 Jahre. In diesen 12 Jahren hat Sie sich Stück für Stück in ein Häufchen Elend verwandelt. Als ich Sie kennenlernte war Sie eine gutgelaunte Person, die allerdings nicht sehr selbstbewußt war und sich relativ leicht anderen anpasste. Zuerst viele gute Jahre gehabt, wie das nunmal so ist, dann allerdings geschah eine regelrechte Verwandlung, die sich nicht aufhalten liess.

Sie suchte immer viel Nähe - war diejenige die zusammen ziehen wollte, war diejenige die heiraten wollte, etc. - ich hingegen war derjenige der immer seine Freiheit wollte, der Feiern wollte, der was alleine machen wollte, der ins Ausland wollte, etc. pp.

Meinen Willen habe eigentlich immer nur ich bekommen. Ich ging ins Ausland und erwartete das Sie auf mich wartete, ich ging feiern während Sie zu Hause sass und so weiter und so fort.

In Ihr löste das eine totale Bedürftigkeit aus. Sie schaffte es einfach nicht mir Grenzen aufzuzeigen. Wenn Sie mir etwas sagen wollte, dann sagte ich ihr:"Du möchtest reden? Gerne, bitte setz dich."

Was dann folgte, war ein Monolog meinerseits. Ich lieferte ihr Argumente dagegen, überzeugte Sie von meiner Meinung und am Ende sah Sie es ein und fühlte sich schuldig, dass Sie überhaupt gefragt hatte. Ich hingegen sah gar nicht was ich da anrichtete. Ich dachte mir: Wir haben darüber gesprochen, habe Sie schlüssig mit meinen Argumenten überzeugen können und jetzt ist Sie halt meiner Meinung. Das war doch sehr erwachsen und vernünftig.

Ich habe nicht gesehen, dass dort jemand gegenüber gesessen hat, der in einer schwächeren Position war. Dann schaukelte sich die Situation über die Jahre immer weiter auf. Sie suchte bei allem nur noch die Schuld bei sich. Sie sagte mir Dinge schon gar nicht mehr, da sie sowieso immer das Gefühl hatte zu verlieren. Ich hingegen machte ihr das zum Vorwurf und fragte sie warum Sie denn gar nicht mehr mit mir sprach. Sie solle das gefälligst ändern. Sie fühlte sich dadurch noch kleiner und hilfloser und zog sich immer mehr zurück. Ich erinnere mich noch, dass Sie mir igendwann mal sagte: "Werde ich eigentlich jemals so sein, wie du mich haben willst?". Und ich sagte ihr:"Das ist doch gar nicht so schwer. Sei doch einfach so wie du bist. Sei offen und ehrlich zu mir." Das Sie dass zu dem Zeitpunkt schon gar nicht mehr konnte, habe ich gar nicht erkannt. Sie hatte viel zu viel Angst etwas falsch zu machen. Sie überlegte zehnmal bevor Sie mir etwas sagte. Ihr Selbstbewußtsein war gänzlich verschwunden. Sie hatte nur noch schlechte Laune, ich riet Ihr sogar dazu "mal dringend eine Therapie zu machen".

Je mehr Sie sich allerdings zurückzog, desto wütender wurde ich. Ich warf ihr Gefühlskälte vor und Distanz. Warum Sie denn bitte nicht mehr mit mir reden würde? Die einfache Antwort: Aus Angst etwas falsch zu machen. Aus Angst dass ich dann gehe, wie ich es so oft schon angedroht hatte. Aus Angst mich für immer zu verlieren.

Hört sich bis hierher erstmal furchtbar an, als wäre ich ein Monster.

Nun aber mal das Ganze aus meiner Sicht:

Ich fragte mich schon früh in der Beziehung, warum Sie nicht offen mit mir redete. Wenn jemand seine Gefühle nicht offen äußert, wenn jemand schweigt und sich nicht ausdrücken kann, auch das ist eine Form der Aggression in einer Beziehung. Es gab auch mir ein Gefühl von absoluter Wertlosigkeit. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich es nicht wert, dass man mit mir redet, dass man offen zu mir ist. Meine Reaktionen darauf waren sehr vielfältig: Ich wurde wütend, ich strafte Sie mit Missachtung, ich setzte Ihr Fristen bis wann Sie ihr Verhalten doch bitte ändern sollte, ich drohte ihr an Schluss zu machen. Alles Dinge die nur eins in Ihr auslösten: Verlustangst, unglaubliche Verlustangst. Ich machte damit alles schlimmer statt besser, doch ich tat es nicht mit Absicht. Ich hatte eigentlich sehr noble Absichten: Ich wollte dass alles endlich besser wird. Ich wollte dass wir wieder das glückliche Paar vom Anfang wurden. Ich liebte Sie nach wie vor über alles. Ich hätte ihr die Sterne vom Himmel geholt. Ich wollte doch nur ein wenig Offenheit und Selbstbewußtsein. Warum konnte Sie nicht einfach wieder sein wie früher. Aber der Teufelskreis hatte sich bereits zu weit zugezogen. Die Machtverhältnisse klafften zu weit auseinander. Sie konnte sich nicht mehr alleine daraus befreien. Sie konnte mir nicht mehr Paroli bieten. Jedoch alles was ich tat, war ein absoluter Schrei nach Liebe. Ich dachte mir: Sie muss doch merken dass mir etwas fehlt. Warum ändert Sie denn ihr Verhalten nicht einfach, obwohl ich Sie doch so sehr darum gebeten habe? Ich drohe doch sogar Schluss zu machen, wie kann Sie etwas so wichtiges aufs Spiel setzen? Warum schenkt Sie mir nicht die Liebe und Offenheit die ich gerne möchte? Ich bin doch auch immer offen zu ihr und sage ihr alles. Das was hier schon viele geschrieben haben: "Er will nur Aufmerksamkeit", kann ich nur zu gut nachvollziehen. Auch ich wollte Aufmerksamkeit, Bestätigung, Liebesbeweise.

Was noch dazu kam: Ihr Verhalten löste in mir unglaubliche Bindungsangst aus. Ich wußte immer, dass ich irgendwann mal gerne heiraten möchte und Kinder kriegen möchte, aber ich war mir nicht sicher, ob Sie die richtige dafür war. Sie liebte mich über alles und auch ich liebte sie über alles, aber ich dachte mir irgendwann, diese ängstliche, blockierte und verschlossene Art wird mich für immer stören. Ich habe gar nicht gesehen, dass ich eigentlich der Auslöser dafür war. Und es gab auch in der Beziehung nichts mehr was ich hätte tun können, um ihr diese Angst zu nehmen. Versteht mich bitte nicht falsch: Ich bin eigentlich ein recht liebevoller Typ und ich habe es auch sehr oft mit gut zureden und Zeit lassen versucht. Ich habe auch kleine Veränderungen gelobt und habe ihr gesagt, dass Sie sich toll entwickelt hat, obwohl ich es ehrlich gar nicht gesehen habe, aber es war einfach zu spät. Die Angst etwas falsch zu machen sass zu tief und zu fest.

Meine Beziehung hat übrigens folgendermaßen geendet: Ich bin ausgezogen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Ihre schlechte Laune und Ihre mangelnde Bereitschaft zur Veränderung. Ich sagte ihr, dass ich die Beziehung nicht beenden möchte, aber dringend Abstand brauche. In dieser Zeit ist mir bewußt geworden was ich angerichtet habe. Ich habe mich in den Boden geschämt. Ich konnte aus einer gewissen Distanz auf die Beziehung sehen und bin regelrecht vor mir erschrocken. Sie hingegen entdeckte sich selbst wieder. Merkte, dass Sie gar nicht so wertlos ist wie Sie dachte. Fing an zu lachen und zu leben.

Als wir uns wiedertraffen nahm ich Sie in den Arm und entschuldigte mich. Ich sagte ihr, dass es mir so Leid tut wie ich mich verhalten habe und dass ich verstanden habe, dass ich ganz stark an mir arbeiten möchte. Was soll ich sagen: Es war zu spät. Sie hatte sich bereits von mir gelöst und sagte mir, dass Sie zu große Angst hätte, dass alles so wird wie früher.

Ich war am Boden. Habe gebettelt dass Sie mich zurücknimmt, sagte ihr, dass ich nun endlich alles verstanden hätte, fing eine Therapie an, um ihr zu zeigen wie ernst ich es meinte. Keine Chance. Ich sah Sie nach 12 langen Jahren nur noch einmal wieder. Sie hatte ein Strahlen im Gesicht, wie ich es seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Und mir wurde schlagartig bewusst, dass ich nicht wollte, dass sie dieses Strahlen je wieder verliert. Seit dem habe ich mich von ihr ferngehalten. Kein Bitten und kein Betteln mehr. Ich habe alles was ich getan habe, eigentlich immer nur getan, um unsere Beziehung voran zu bringen, aber vieles davon war sehr schädlich. Verstanden habe ich es allerdings erst als es zu spät war.

Sie möchte keinen Kontakt mehr zu mir. Sie nicht mehr anzurufen ist wie Drogenentzug. Es ist kaum auszuhalten.

Jetzt wo ich allerdings mit etwas Abstand auf die Beziehung schauen kann, merke ich, dass ich dort vielleicht etwas ganz, ganz schlimmes angerichtet habe. Allerdings immer nur mit besten Absichten. Ich bin nie fremdgegangen oder hatte irgendwo eine zweite Familie sitzen oder solch schlimme Dinge, aber ich glaube trotzdem, dass jemand sehr unter mir gelitten hat und sich eventuell viel zu lange nicht daraus befreien konnte. Ich wünschte nur Sie hätte mit mir geredet.

Vielleicht kann mir jemand etwas dazu sagen, ob ihr euch irgendwie darin wiederfindet. Und vielleicht hat auch jemand einen Tipp an wen man sich wenden kann. Ich möchte unter keinen Umständen, dass so etwas nochmal passiert.

Was ich noch dazu sagen muss: Ich hab Sie abgöttisch geliebt. Und ich habe wirklich immer nur gewollt, dass irgendwie alles wieder besser wird.

Bindungsangst hatte ich natürlich auch. Wir sind sehr jung zusammengekommen, ich hatte mich noch nicht sehr ausgelebt, etc. War irgendwie noch nicht bereit. Als Sie dann allerdings plötzlich weg war, hatte ich ganz plötzlich das Gefühl, als hätte ich gerade die Frau meines Lebens verloren. Ich hätte Ihr wohl sofort einen Ring an den Finger gesteckt, wäre aber wohl in der Situation mehr als lächerlich gewesen.




LG Tavia[DOUBLEPOST=1360929201,1360926433][/DOUBLEPOST]
Ihr schiebt beide Eure Unzufriedenheit vor Euch her und laßt sie am jeweils anderen aus. Was und/oder wieviel davon bekommen die Kinder mit? Mit Sicherheit werden sie Eure Konflikte indirekt wahrnehmen. Kinder haben dafür sehr feine Antennen. Also schafft Ihr Euch ungewollt die nächsten Baustellen.
Du schreibst, Du bist finanziell unabhängig und sorgst auch sonst für Dich und Deine Kinder allein. Prima, doch diese Vorteile sind vergeudet, solange Du Dich emotional abhängig fühlst.
Wie wichtig ist Dir Dein Wohlergehen und wie wichtig daß Du weiterhin Deine Rolle spielst? Du bist einsichtig, aber zum Handeln blockiert. Die Frage ist, wie Du diese Blockade auflösen kannst. Klar, kannst Du Dir von außen Hilfe zur Reflektion holen. Du hast aber längst reflektiert. Also rennst Du bewußt in Deinem Hamsterlaufrad und findest allerlei neue Ausflüchte, um Dir nichts Gutes zu gönnen. Magst Du Dich überhaupt oder machst Du Dich für andere schick?
Bestimmt hast Du bereits gemerkt, daß ich zuweilen grobschlächtig argumentiere. Ich will Dich mit zuweilen spekulativen Gedankenanstößen aus Deiner Starre wachrütteln, die Du vor Dir so erfolgreich rechtfertigst. Wovor hast Du Angst?
Vielleicht spürt er längst, was Du Dich nicht traust und sieht keinen anderen Weg mehr als den Loslösungsprozeß auf diese Art anzukurbeln.

Aus dem Hamsterrad bin ich ausgestiegen, bin nicht mehr verfügbar!!!
Ich habe Ängste, an denen ich arbeiten muss. Ich muss Vieles verarbeiten und aus Destruktivem Konstruktives machen.

LG Tavia
 
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