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Fernbeziehung-und er "entfernt" sich immer mehr...

ElfeDerNacht
Benutzer248  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo liebes Forum!

Ich bin schon eeewig auf dieser Seite, hab die allerersten Schritte miterlebt und ihr seid mir schon bei vielen Problemen mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Jetzt habe ich mich die letzten Jahre ein wenig rar gemacht, aber ich weiß wohin ich zurückkomme, wenn mir etwas Sorgen macht...

Wo fange ich an? Ich hab meinen Freund vor einigen Monaten kennengelernt (übers Internet, aber das tut eigentlich nichts zur Sache). Wir haben uns von Anfang an unglaublich gut verstanden, ich fühlte mich ihm so nahe, das hab ich schon so lange nicht mehr gespürt...
Wir führen eine Wochenendbeziehung, er wohnt knapp 300km weg, aber wir sehn uns eigentlich fast jedes WE. Am Anfang ist meist er zu mir gekommen, in letzter Zeit bin öfter ich gefahren, weil er beruflich auch am WE oft nicht weg kann. Er hat einen tollen Job und führt "nebenbei" noch eine Landwirtschaft. Wer vom Land kommt weiß was das bedeutet... Es gibt im Grunde kein echtes WE und keine Ferien, aber er hat sich trotzdem immer wieder losgeeist, (manchmal nur für 12 Srunden) um zu mir zu fahren. (Sein Vater macht auch noch sehr viel am Hof)
Doch in den letzten Wochen habe ich immer mehr das Gefühl, dass er mir entgleitet. Ich weiß, dass er irre viel um die Ohren hat, es war grad Erntezeit und er ist oft nächtelang am Drescher gesessen. Dass er da wenig bis keine Zeit für mich hat ist mir klar. Aber was mich wirklich verletzt ist, dass er sich auch telefonisch kaum mehr meldet. Sonst ruft er mich jeden Abend gegen halb 11 an (da geht er normal schlafen) aber an manchen Tagen, wenn es länger dauert dann meldet er sich gar nicht. Auch nicht für 2 Minuten, einfach um kurz hallo zu sagen. Das wäre ja nicht schlimm wenn wir uns regelmäßig sehen würden, aber jetzt wo kaum Zeit bleibt dass wir uns treffen, ist das alles was mir bleibt! Und ich weiß nicht wie ich ihm das verständlich machen soll, dass ich das brauche! Einfach ab und zu mal ein liebes Wort zwischendurch... Einfach nur seine Stimme hören.
Ich verstehe ja wie es ihm geht nach einem harten Tag- ich erlebe es ja auch live immer wieder mit wie so ein Tag bei ihm aussieht- da würd ich wahrscheinlich tot umfallen...
Aber ich weiß einfach nicht... Verlange ich zu viel von ihm?

Ich weiß gar nicht was genau ich jetzt eigentlich von euch hören will, wahrscheinlich einfach nur, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Im Grunde weiß ich ja dass er mich lieb hat, sonst würde er so manches sicher nicht tun. nur fehlt es mir ein wenig das wirklich zu spüren... So wie es vor wenigen Wochen noch war.
Und auch fällt es mir so unglaublich schwer mich immer wieder zurückzunehmen um ihm nicht mit meinen Ängsten auf die Nerven zu gehen, weil ich weiß ja- das ist das letzte was er brauchen kann...
Wie lernt man es mit so viel Distanz umzugehn? Ich weiß es nicht... :geknickt:

Danke! wenn wer Rat weiß.
Elfchen
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #2
:knuddel:

Ich fürchte das kannst Du nur ganz genau JETZT lernen.

Ich hoffe ich irre mich nicht, aber sollte wirklich etwas Ernsthaftes bei Dir passieren, würde er bestimmt sofort auf der Matte stehen.
Vielleicht tröstet Dich das etwas.

Das mag jetzt etwas gemein klingen, aber denkst Du nicht auch daß Du da etwas zu egoistisch bist?

Sicher, es geht Dir grad nicht optimal, er fehlt Dir ungemein,
und er könnte sich wirklich die paar Minuten täglich oder jeden zweiten Tag für Dich nehmen.

Aber andererseits ist grad so etwas wie "Hauptsaison" für ihn,
das ist die wichtigste Zeit, und da wird das eingefahren, was einen den Rest des Jahres "ernährt".

Meldest Du Dich denn ab und zu bei ihm?
Fragst wie es ihm geht?
Kannst Du ihm nicht auch einmal was Gutes tun, ihn besuchen?
Vor allem wo Du weisst, was er selber derzeit durchmacht?

Oder... befürchtest Du doch Schlimmeres (Desinteresse, oder eine andere "Freundin"...)!?? :schuechte

Nachtrag: ich denke, sobald die Erntezeit vorbei ist, und alles Weitere erledigt ist,
wird er wieder mehr Zeit für Dich haben, vielleicht mehr als Dir dann lieb ist ;-)

:engel_alt:
 
U
Benutzer84804  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ich wuerde ihn drauf ansprechen. Es muss ja nicht vorwurfsvoll klingen, sondern einfach dass du dir viele Gedanken darueber machst, es aber natuerlich auch versteht wenn er viel um die Ohren hat .. und einfach fragen ob noch alles okay ist. Vielleicht traut er sich auch nicht mehr nachts bei dir anzurufen?
Legt sich sein Stress denn in absehbarer Zeit wieder? Dann wuerde ich abwarten, dann wird es sicher wieder besser, aber ansonsten finde ich miteinander reden immernoch den besten Weg.
 
ElfeDerNacht
Benutzer248  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
:knuddel:


Meldest Du Dich denn ab und zu bei ihm?
Fragst wie es ihm geht?
Kannst Du ihm nicht auch einmal was Gutes tun, ihn besuchen?
Vor allem wo Du weisst, was er selber derzeit durchmacht?

Oder... befürchtest Du doch Schlimmeres (Desinteresse, oder eine andere "Freundin"...)!?? :schuechte

Nachtrag: ich denke, sobald die Erntezeit vorbei ist, und alles Weitere erledigt ist,
wird er wieder mehr Zeit für Dich haben, vielleicht mehr als Dir dann lieb ist ;-)

:engel_alt:

Hey Engel! :smile:

Ich melde mich nicht (mehr) bei ihm, weil ich weiß dass er das nicht mag. Er hat unter Tag einfach keinen Kopf für mich, und das hab ich auch so akzeptiert. Ich warte dann eben jeden Abend auf seinen Anruf, und bin dementsprechend traurig wenn der nicht kommt.
Was das besuchen angeht: das mach ich mittlerweile fast jedes WE und arbeite dann auch eigentlich rund um die Uhr mit- was mir auch wirklich Spaß macht... Das ist auch ganz klar!

Nur er hört nicht auf sich noch und noch mehr Arbeit "aufzuhalsen", hat ständig neue Pläne: das will er noch machen, und jenes noch- ich hab einfach Angst dass wir auf der Strecke bleiben! Seine Prioritäten liegen momentan fast zu 100% bei seiner Arbeit, er gibt ihr so viel Raum, dass für andere Dinge kaum mehr Platz bleibt, damit sie wachsen können.
Aber auch anderes braucht Platz, Raum und Zeit zu wachsen! Und vor allem um bestehen zu können... Auch Liebe, Freundschaft, Gefühle, Beziehungen...
Ich habe Angst dass er uns übersiehst, aufhört auch in uns zu investieren... Es ist doch noch alles so zerbrechlich!

Ich wuerde ihn drauf ansprechen. Es muss ja nicht vorwurfsvoll klingen, sondern einfach dass du dir viele Gedanken darueber machst, es aber natuerlich auch versteht wenn er viel um die Ohren hat .. und einfach fragen ob noch alles okay ist. Vielleicht traut er sich auch nicht mehr nachts bei dir anzurufen?
Legt sich sein Stress denn in absehbarer Zeit wieder? Dann wuerde ich abwarten, dann wird es sicher wieder besser, aber ansonsten finde ich miteinander reden immernoch den besten Weg.

ich hab es schon mal vorsichtig versucht, aber ich habe gespürt, dass ich ihm mit sowas zur Zeit nicht kommen darf, wenn ich nicht wirklich was kaputt machen will.
Normal würde sich der Stress demnächst zumindest ein wenig normalisieren- wenn er sich nicht ständig neue Aufgaben suchen würde die alle verdammt viel Zeit und Energie in Anspruch nehmen würden...

Als ich ihn kennenlernte sagte er mal, er braucht eine Frau die ihn ein wenig bremst in seinem Arbeitswahn- nur ich fürchte das sagt sich leichter als es ist. *seufz*
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Und was ist wenn Du nicht mehr quasi-selbstverständlich für ihn da bist?
Mal ein Wochenende nicht hinfahren kannst?
Ruft er Dich dann an?

Ansonsten, wie unhappy schrieb, ihr solltet versuchen, miteinander zu reden, damit ihr nicht versehentlich parallel total unterschiedliche Vorstellungen entwickelt. :schuechte
Es kommt ja auch darauf an, wie Du es ihm sagst. Du musst versuchen, den richtigen Ton, das richtige Thema, zum richtigen Zeitpunkt zu treffen.
Und das dürfte wohl kaum gehen, wenn er sich noch gedanklich total beim Einlagern von Ernteration 34 in Silo 12 und beim Füttern von Kalb Zensi befindet :tongue:

Wie läuft denn so ein Wochenende ab?
Du musst nichts beschreiben erst Recht nichts Intimes.
Aber wie ist er denn da? Schon eher wie ein Partner?
Oder ist es so, als ob Du schon immer da wärst und "zur Familie" zählst?
Gibt es da überhaupt noch liebevolle Momente? :engel:

:engel_alt:
 
ElfeDerNacht
Benutzer248  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Wie läuft denn so ein Wochenende ab?
Du musst nichts beschreiben erst Recht nichts Intimes.
Aber wie ist er denn da? Schon eher wie ein Partner?
Oder ist es so, als ob Du schon immer da wärst und "zur Familie" zählst?
Gibt es da überhaupt noch liebevolle Momente? :engel:

:engel_alt:

Wie so ein Wochenende abläuft?
Naja, mittlerweile ist es wohl so, dass ich quasi zur Familie zähle- das macht sich auch am Verhalten seines Vaters bemerkbar, der mich mittlerweile auch schon rum schickt :zwinker:
Untertags gibt es kaum intime oder zweisame Momente, auch weil er sich vor seiner Familie mit Zärtlichkeit komplett zurückhält. Das kann er nicht und das will er nicht, und das ist ok, damit kann ich mich arrangieren. Uns gehört im Grunde nur die Nacht, und am Sonntag auch manchmal der Nachmittag- da machen wir uns schon meistens aus dem Staub.
Ich fühle mich wohl wenn ich bei ihm bin, da passt im Grunde alles, und ich finde es gut, dass er mich als Teil seines Lebens behandelt- ich wollte das ja auch so! (am Anfang tat er das nicht, das war dann extrem komisch wenn er gearbeitet hat und ich im Grunde nur daneben stehen konnte weil er mich nicht zum arbeiten "einteilen" wollte: Ich hab ja regelrecht darum gebettelt, dass er mich helfen lässt! :zwinker: )

Und was ist wenn Du nicht mehr quasi-selbstverständlich für ihn da bist?
Mal ein Wochenende nicht hinfahren kannst?
Ruft er Dich dann an?:engel_alt:

Natürlich, wenn wir uns am WE mal nicht sehen (was aber kaum vorkommt da ich das nicht aushalte) dann ruft er schon an, aber auch immer nur spät abends. Es geht auch gar nicht nur darum dass er seltener anruft, sondern dass es sich in letzter Zeit ganz anders anfühlt... Er wirkt eben so weit weg- auch emotional...
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #7
hmm... dann scheint er derzeit ganz in seiner Arbeit aufzugehen.
Vergiss nicht, das ist sein Leben!!!
Ist er denn zufrieden, gar glücklich?
Meckert er doch nur herum?
Oder ist das das "übliche" Meckern nur um zu meckern halt? :tongue:

:engel_alt:
 
ElfeDerNacht
Benutzer248  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
hmm... dann scheint er derzeit ganz in seiner Arbeit aufzugehen.
Vergiss nicht, das ist sein Leben!!!
Ist er denn zufrieden, gar glücklich?
Meckert er doch nur herum?
Oder ist das das "übliche" Meckern nur um zu meckern halt? :tongue:

:engel_alt:

Nein, von glücklich kann man wirklich nicht reden, er ist zur Zeit ziemlich am Ende mit seiner Kraft. Aber er schaltet ja nicht zurück und halst sich nur noch immer mehr auf- Dinge die nicht unbedingt notwendig wären.
Aber ich muss wohl einsehen, dass er zu 99% für seine Arbeit lebt. Nur weiß ich nicht, ob ich damit auf Dauer zurecht komme... :kopfschue
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #9
Du hast geschrieben daß es der Hof seiner Eltern wäre...
gehört er nun ihm und seine Eltern helfen weiter mit?
Läßt er sich was von seinem Vater sagen?
Und wie weit darfst Du ihm was sagen, selbst wenn Du Dich bei den Dingen und Aufgaben am Hof nicht so gut auskennst?

Vielleicht fehlt ihm etwas der Fokus auf die wesentlichen Dinge,
aber wenn es niemanden gibt, der ihm die anderen relativ unwichtigeren Aufgaben abnehmen kann,
dann muss er eben leider an alles selber denken, und im schlimmsten Fall auch alles selber machen.

Klar kriselt es in Beziehungen am ehesten wenn einer oder beide Partner auch so schon genug gestresst sind.

Aber Du sagst selber daß Du ihn noch nicht allzulange kennst...
Versuch, nicht gleich aufzugeben, wo er es vermutlich gerade am Schwierigsten hat.
Nur eins solltest Du Dir von vorneherein klarwerden:
die Arbeit am Hof geht nie aus, und wenn Du es auf Dich nimmst, wirst Du selber kaum etwas anderes machen können.
Wenn er eine Freundin bzw. Frau sucht, dann eine, die ihn tatkräftig unterstützt, und keine, die ihn nur ab und zu für schöne Stunden sehen will :zwinker:
Letztendlich musst Du selber für Dich entscheiden, ob es etwas für Dich wäre, am Hof zu leben und zu arbeiten,
oder ob Du es doch bleiben lässtst, so lieb er manchmal auch sein kann...

:engel_alt:
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Aber ich muss wohl einsehen, dass er zu 99% für seine Arbeit lebt. Nur weiß ich nicht, ob ich damit auf Dauer zurecht komme... :kopfschue

Das kannst Du natürlich tun - und Dich in 50 Jahren fragen, wie glücklich Dein Leben eigentlich wirklich war...

Die andere Alternative ist, dass Du das Gespräch suchst. Nicht irgend ein Gespräch, sondern DAS Gespräch. So, wie es ist, geht's wohl kaum weiter, sonst würdest Du hier nicht nach irgend welchen Meinungen fragen - und Dein Eingangsposting mit dieser Art eines ersten Absatzes einleiten...

Konkret gefragt: Wie siehst Du Euer Leben in 10 Jahren? Wie siehst Du Dein Leben in 10 Jahren? Oder in 20? Oder wenn Deine "Schwiegereltern in spé" auf ihrem Hof nicht mehr können und Dein Freund dann allein da steht? Welche Zukunft habt Ihr, hast Du? Darüber musst Du Dir klar werden, und das geht nur, wenn Du weißt, wohin die Reise mit Deinem Freund geht! Vor allem, weil er nach Deiner Beschreibung drauf und dran ist, sich selbst nachhaltig kaputt zu machen. Und von Dir lese ich nur, dass Du Dich zurücknimmst, dieses und jenes akzeptieren willst etc. Und ich frage Dich: Ist das das Leben, das Du führen willst?

Du schreibst es ja sogar selbst: Dass auch er etwas in Eure Beziehung investieren muss. Und dass er das nicht tut, statt dessen 100% in seiner Arbeit aufgeht und sich immer mehr aufhalst. Da frage ich mich, was Du für ihn bist.

Ich hab so eine ähnliche Situation auch erlebt. Meine Freundin (lebt 100 km entfernt, bald wohl noch weiter...) arbeitete 60 km (1 Fahrstunde) von ihrem Wohnort entfernt. Sie hatte 300 € Spritkosten jeden Monat, musste eine der schlimmsten Strecken Deutschlands zu schlimmsten Zeiten überstehen (A1 Nordabschnitt plus Fehmarnsund - da haben skandinavische LKWs trotz Sturms und Gegenverkehr auf der Brücke überholt, um die Fähre nach Dänemark zu kriegen), arbeitete im Schnitt 10 1/2 Stunden täglich zum Preis von acht, wurde gemobbt und ausspioniert. Das hat Spuren hinterlassen. Nicht nur im Haushalt, in dem unter der Woche so ziemlich alles liegen blieb, was nur liegen bleiben konnte. Trotzdem war sie zunehmend fertig. Entsprechend sahen dann die Wochenenden aus, es wurde immer schlimmer, je mehr ihr, physisch wie mental, die Kraft ausging. Sie wollte am Wochenende immer mehr ihre Ruhe, einfach nur die Bude machen und sonst Ruhe. Nicht nur ihre Lust auf Sex wurde extremst weniger. Sie wirkte zeitweilig richtig abwesend.

Mir tat das unglaublich weh. Nicht nur, sie so zu sehen. Ich kam völlig zu kurz. Und wenn ich sie geküsst hab - von ihr kam überhaupt nix mehr -, wirkte ihre Reaktion darauf lieblos. Diese Entwicklung dauerte knapp ein Jahr, als mir nach 2 1/2 Jahren Beziehung Zweifel kamen. Ob sie mich überhaupt noch liebte. Mich noch lieben konnte. Ich hatte Angst um unsere Beziehung, und ich hatte Angst vor ihrer Antwort, aber das Leid war schlimmer. Also habe ich sie, beinahe unter Tränen, gefragt, ob sie mich noch liebt. Sie sagte ja. Wir haben geredet, ich hab ihr gesagt, wie ich mich fühlte, aber auch, dass ich natürlich Verständnis dafür hatte, was ihr Arbeitgeber mit - oder besser: aus - ihr machte. An diesem Sonntag hatte ich erstmals wieder das Gefühl, dass sie mich als ihren Freund und Partner wahrnahm und nicht nur als der Typ, der eben an manchen Wochenenden da ist, das gespülte Geschirr abtrocknet, Staub saugt, Wäsche mit zusammenlegt und dann nachts eben neben ihr schnarcht. Und nicht nur an diesem Sonntag, auch die folgenden gemeinsamen Wochenenden war es besser.

Letztlich hat sie den Schnitt gemacht. Ihre Kollegin, die mittlerweile ihre beste Freundin ist, hat sich einen neuen Job in meiner Stadt gesucht (meine Freundin hatte sich dort auch beworben, wurde aber abgelehnt - naja, wir haben ja einen Fuß in der Tür...), meine Freundin ist zu ihrer Zeitarbeitsfirma zurückgekehrt und arbeitet 1 1/4 Jahr später nach einigen ähnlich zerstörerischen Arbeitsbedingungen in der Fabrik einer Großbäckerei nahe Lübeck jetzt festangestellt für beinahe das doppelte Gehalt (Tarifvertrag) und an und für sich guten Arbeitsbedingungen in der Verwaltung. Sie sollte eigentlich am 1.8. antreten und gleich 2 Wochen in Urlaub gehen !!! Aber da sich die Zeitarbeitsfirma quer gestellt hatte und sie erst zum 15.8. rauslassen wollte, hat sie dort regulär gekündigt, so ihrem neuen Arbeitgeber eine beträchtliche Ablöse gespart und zudem die letzten 2 Wochen doch noch als Angestellte der Zeitarbeitsfirma Urlaub gehabt :grin:

Ich habe eines gelernt: Auch wenn ich mir immer wieder selbst sage, dass ich fähig bin, über unsere Beziehung und meine Gefühle zu reden - es reicht nicht, sich einzureden, das zu können, ich muss es auch tun. Ich erwarte von meiner Freundin auch, dass sie ihre Probleme anspricht. Es kann sich nichts verbessern, wenn man nicht darüber redet. Und über kurz oder lang kommt ein Partner zu kurz. Was das für die Haltbarkeit einer Beziehung bedeutet, weiß wohl jeder, der schon mal eine Beziehung hatte.
 
ElfeDerNacht
Benutzer248  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Du hast geschrieben daß es der Hof seiner Eltern wäre...
gehört er nun ihm und seine Eltern helfen weiter mit?
Läßt er sich was von seinem Vater sagen?
Und wie weit darfst Du ihm was sagen, selbst wenn Du Dich bei den Dingen und Aufgaben am Hof nicht so gut auskennst?
:engel_alt:

Es ist der Hof seines Vaters, den er aber heuer offiziell als Betriebsführer übernommen hat und auch weiterhin führen wird.
Was sein Vater sagt ist das Amen im Gebet für ihn. Er hat noch zwei Brüder die beide schon ausgezogen sind, aber wenn der Vater pfeift stehen sie "Habt acht"- immer noch... Die Freundinnen seiner Brüder haben mich schon gewarnt, dass es nicht einfach werden wird. Wie recht sie haben! :zwinker:
Ich hab (noch) nix zu reden, ich mache was er mir sagt... Zu brav wahrscheinlich...

Vielleicht fehlt ihm etwas der Fokus auf die wesentlichen Dinge,
aber wenn es niemanden gibt, der ihm die anderen relativ unwichtigeren Aufgaben abnehmen kann,
dann muss er eben leider an alles selber denken, und im schlimmsten Fall auch alles selber machen.
:engel_alt:

Ja das ist wohl so... Er und sein Vater machen eigentlich alles allein, aber er hat vor in weiterer Zukunft jemanden anzustellen der die Tiere versorgt. Denn das nimmt die meiste Zeit in Anspruch..

Nur eins solltest Du Dir von vorneherein klarwerden:
die Arbeit am Hof geht nie aus, und wenn Du es auf Dich nimmst, wirst Du selber kaum etwas anderes machen können.
Wenn er eine Freundin bzw. Frau sucht, dann eine, die ihn tatkräftig unterstützt, und keine, die ihn nur ab und zu für schöne Stunden sehen will :zwinker:
Letztendlich musst Du selber für Dich entscheiden, ob es etwas für Dich wäre, am Hof zu leben und zu arbeiten,
oder ob Du es doch bleiben lässtst, so lieb er manchmal auch sein kann...

:engel_alt:

Dass die Arbeit nie ausgeht in einer Landwirtschaft ist mir klar, aber ich arbeite gerne mit ihm dort, und es macht mir Freude in und mit der Natur zu arbeiten. Er sucht allerdings keine "Bäuerin", und ich werde auch in Zukunft- sollte ich irgendwann zu ihm ziehen, weiterhin meinen Beruf ausüben, wenn auch wahrscheinlich nur halbtags. Ich kann es mir gut vorstellen dort mal zu leben, aber da müssten sich noch einige Rahmenbedingungen ändern.

Ein Problem allerdings das ich immer mehr sehe ist die Art wie seine Eltern miteinander umgehn. Da gehts nur um die Arbeit- kein persönliches Wort eigentlich. So will ich nicht leben! es macht mir Angst weil ich sehe, dass er auch sehr in diese Richtung tendiert.

Wow, eine sehr persönliche Antwort BigDigger! Vielen Dank dafür!

Konkret gefragt: Wie siehst Du Euer Leben in 10 Jahren? Wie siehst Du Dein Leben in 10 Jahren? Oder in 20? Oder wenn Deine "Schwiegereltern in spé" auf ihrem Hof nicht mehr können und Dein Freund dann allein da steht? Welche Zukunft habt Ihr, hast Du? Darüber musst Du Dir klar werden, und das geht nur, wenn Du weißt, wohin die Reise mit Deinem Freund geht! Vor allem, weil er nach Deiner Beschreibung drauf und dran ist, sich selbst nachhaltig kaputt zu machen. Und von Dir lese ich nur, dass Du Dich zurücknimmst, dieses und jenes akzeptieren willst etc. Und ich frage Dich: Ist das das Leben, das Du führen willst?

Du schreibst es ja sogar selbst: Dass auch er etwas in Eure Beziehung investieren muss. Und dass er das nicht tut, statt dessen 100% in seiner Arbeit aufgeht und sich immer mehr aufhalst. Da frage ich mich, was Du für ihn bist.

Über diese Worte hab ich lange nachgedacht, und ich kann Dir- bzw. im Grunde eigentlich mir keine befriedigende Antwort geben.
Noch vor einigen Wochen hätte ich ohne zu zögern ja gesagt. Ja dazu, dass ich dieses Leben mit ihm führen will. Aber ich sehe momentan eine solche Veränderung an ihm, dass ich das nicht mehr sagen kann. Wir sind noch nicht lange genug zusammen, um schon an dem Punkt angelangt zu sein, wo man sich nicht mehr bemühen muss (wobei dieser Zustand ja eigentlich nie eintreten sollte wenn man es genau nimmt) und doch hab ich dieses Gefühl bei ihm. Er ist sich meiner so sicher, und er nimmt meine Anwesenheit, Hilfe und Loyalität für absolut selbstverständlich. Und dazu kann ich nur sagen: So will ich mein/unser Leben nicht führen. Es fehlt mir sein Respekt. der Respekt vor meinen Wünschen und Bedürfnissen.
Und ich beginne mich selbst zu fragen was ich für ihn mittlerweile bin...

Ich habe eines gelernt: Auch wenn ich mir immer wieder selbst sage, dass ich fähig bin, über unsere Beziehung und meine Gefühle zu reden - es reicht nicht, sich einzureden, das zu können, ich muss es auch tun. Ich erwarte von meiner Freundin auch, dass sie ihre Probleme anspricht. Es kann sich nichts verbessern, wenn man nicht darüber redet. Und über kurz oder lang kommt ein Partner zu kurz. Was das für die Haltbarkeit einer Beziehung bedeutet, weiß wohl jeder, der schon mal eine Beziehung hatte.

Ja ich weiß, ich werd ums reden nicht rumkommen, und im Grunde war mir das schon länger klar. Ich weiß nur nicht wie ichs anpacken soll. Wie ich ihm mit so wenigen Vorwürfen wie möglich klarmachen kann wie ich mich momentan fühle- wie es mir mit dieser Situation geht. Dass ich mehr brauche und nicht bleiben kann, wenn er mir das nicht geben kann oder will. Denn dann belüge ich mich (wiedereinmal) nur selbst, und kann in dieser Beziehung niemals glücklich werden. Ich habe mich in meiner letzten schon viel zu sehr aufgegeben, das will ich nie wieder. :kopfschue
 
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