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Fernbeziehungm womöglich ohne Zukunft auf "Präsenzbeziehung" aufrechterhalten?

S
Benutzer84119  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen
Ich bin mit meinem Freund (32J.) mittlerweile knapp 3 Jahre zusammen. Wie führen seit Beginn eine Fernbeziehung, sehen uns in der Regel alle 2 Wochen abwechselnd bei ihm oder mir. Wir sind sehr sehr unterschiedlich, haben uns soweit arrangiert, haben nie wirklich bösen Streit, soweit alles gut...
Allerdings hatte ich vor ihm noch keine so "lange" Beziehung, nur Affären/Kurzzeitbeziehungen, von daher ist er der erste, mit dem ich meine Langzeitbeziehungstauglichkeit teste... und ich merke, dass ich durchaus ein Fan einer Langzeitbeziehung bin, das Problem ist nur, ob ich eine solche weiterhin mit ihm will?

In dieser Fernbeziehung sind unsere vollkommen unterschiedlichen Charaktere kein großes Problem, wir verbringen schöne Wochenenden zusammen, arrangieren uns, erleben nur die "guten Sachen" miteinander, haben aber keinen richtigen Alltag :frown:
Ich komme damit mittlerweile nicht mehr richtig damit klar, ich kenne keinen (!) seiner Freunde, jeder lebt sein Leben und alle paar Wochenenden machen wir die Dinge, wo es trotz unserer Unterschiedlichkeit eine kleine Schnittmenge gibt. Im Endeffekt bezieht sich das auf Kuscheln, Sex, den ganzen Tag im Bett rumlungern... ansich etwas Wundervolles, aber als meist einzige Tätigkeit auf Dauer nicht befriedigend. Ab und an gehen wir auf Konzerte (haben glücklicherweise einen ähnlichen Musikgeschmack) oder in irgendein Museum, aufs Stadtfest, machen Ausflüge, aber vergleichsweise selten...

So fies es klingen mag, aber: am Sex liegts auf keinen Fall, dass ich (noch?) mit ihm zusammen bin, denn der ist eher so lala und mittlerweile geht er auch nicht mehr wirklich auf mich ein, verwöhnt mich kaum noch freiwillig von sich aus usw, ich versuche dagegen jedenfalls durchaus, ihn zu verwöhnen und auf seine Kosten kommen zu lassen...

Auf Dauer kommt eine Fernbeziehung für mich nicht in Frage, allerdings kommt es für ihn augenscheinlich nicht in Frage, mit mir zusammenzuziehen, obwohl die äußeren Umstände (z.B. Arbeitststelle) im Moment wirklich günstig für einen gemeinsamen Neustart wären. Und ich? Wenn ich mir vorstelle, mit ihm zusammenzuleben... :eek: er ist ein unordentlicher Chaostyp, starker Raucher, mag keine Tiere in der Wohnung... ganz das Gegenteil von mir. Als Wochenendgast macht mir das alles nix aus, ich genieße es sogar, in einem anderen Umfeld zu sein, aber ich bin froh, dass das da nicht mein Zuhause ist und ich bin froh zu wissen, dass der Besuch zeitlich begrenzt ist...:ashamed:

Ich meine, so wies ausschaut, sind wir als Präsenzpärchen absolut untauglich, jeder könnte sich natürlich in der gleichen Stadt eine eigene Wohnung nehmen, aber wir hätten sicherlich viel mehr Kontakt als jetzt, zumindest er würde damit nicht gut klarkommen, er braucht seine Freiheiten. Die gesteh ich ihm auch zu, aber ich komm mir in der Fernbeziehung schon oftmals vernachlässigt vor, weil ich nix von seinem Leben mitbekomme und wir tagelang keinen Kontakt haben :geknickt:

Ok, was ist eigentlich meine Frage? Ich musste das erstmal so runterschreiben :ratlos:
Ich weiß einfach nicht, was ich mit ihm tun soll? Ist das Liebe? Ich will doch nicht ewig eine Fernbeziehung haben, aber es scheint die einzige Variante zu sein, in der wir gut miteinander auskommen :cry: Lösungen gibts dafür keine oder? Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Trennen und jemanden präsenzbeziehungsfähigen suchen, der sich außerdem noch ausreichend um mich kümmert im Gegensatz zu meinem Freund? So weitermachen? Braucht man nicht ein Ziel in der Beziehung? Gerade in einer Fernbeziehung? Zu wissen, dass diese Lösung nicht auf Dauer ist sondern man auf eine gemeinsame Zukunft hinarbeitet?
Ich weiß mir keinen Rat mehr bei ihm :geknickt:

LG Sabrina
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Also für mich wäre es absolut ausgeschlossen eine solche Beziehung zu führen. Eine Fernbeziehung würde ich nur führen, wenn eine Präsenzbeziehung in Aussicht ist - alles andere macht für mich keinen Sinn. Für manche mag dies perfekt sein, aber ich habe nicht das Gefühl - von deinem Text her - dass du der Typ dafür bist.

In einer solchen Dauerfernbeziehung fehlt einfach viel zu viel: der gemeinsame Alltag, die Aussicht auf eine Familie (Willst du Kinder? Will er Kinder?) und auf das Gemeinsam-Alt-Werden. Was ist mit geteilter Trauer und geteilter Freude - ist so etwas überhaupt möglich? Versteht ihr euch überhaupt auf einer tieferen Ebene, wenn ihr euch nur zu Unternehmungen, Sex und etwas Kuscheln (grob gesagt) trefft?
Mir würde da einfach alles fehlen. Zum Beispiel: Wenn ich ihm von einer Freundin erzähle, die schwanger ist oder heiratet, hat er keine Ahnung wer das ist. Wenn jemand stirbt, der mir wichtig ist, kennt er denjenigen nicht. Wenn ich über etwas traurig ist, was mir wichtig ist, kann er mich nicht trösten, mich nicht umarmen und - in eurem Fall, da ihr kaum gemeinsame Interessen habt - mich nicht mal richtig verstehen.

Also: Ich würde Schluss machen.
 
Mikiyo
Benutzer90972  Team-Alumni
  • #3
ich könnte das nicht.
wenn ich eine beziehung führe, will ich meine zukunft mit dem partner planen und wenn mein partner woanders lebt, wir also eine fernbeziehung führen, will ich zumindest die aussicht haben, dass wir irgendwann zusammen leben können. du willst das ja offenbar gar nicht. ich frage mich, welche erwartungen hast du an die beziehung? willst du nicht irgendwann eine familie oder gemeinsam mit deinem freund alt werden?
da du ein zusammenleben ja ausschließt, dich an vielem von ihm störst, scheint das ja gar nicht möglich zu sein.
sicherlich ist es bei einer fernbeziehung auch so, dass man dazu verleitet wird, möglichst viel mit dem partner allein zu sein und die zeit auch effektiv zu nutzen. so wie das bei euch gerade läuft könnte ich persönlich das aber nicht. ich würde in dieser kurzen zeit, die man sich sieht am leben meines partners teilhaben wollen und dazu gehört es für mich eben auch, dass ich irgendwann die freunde kennenlerne.
ich frage mich, was euch gerade verbindet. ihr seid sehr verschieden, wie du ja sagst. was habt ihr denn gemeinsam?

also auf den ersten blick, hätte so eine beziehung für mich keine zukunft und ich würde schluss machen.
 
waschbär2
Benutzer11128  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Ist eigentlich ne ganz einfache Sache:

Wenn die "Gegensätze" und/oder Probleme nicht zu beseitigen sind, bleibt nur noch die Frage, ob für dich das Positive das Negative überwiegt.

Wenn ja, muss man eben die Kröten fressen, wenn nein, muss man sich trennen.

Diese Abwägung musst du ganz alleine für dich selbst treffen.
 
B
Benutzer100057  Benutzer gesperrt
  • #5
Solange es dein Leben schöner macht mit ihm zusammen als ohne ihn zu sein, ist doch alles okay. Ist vielleicht nicht der Traum schlechthin, aber "Leben für den Moment" finde ich überhaupt nicht verwerflich.
Du weißt ja schon, dass ihr keine große Zukunft haben werdet. Wenn du ihm in der Beziehung nichts vormachst, finde ich hast du dir auch dort nichts vorzuwerfen. Er wird doch auch bemerken, dass ihr so nicht euer Leben lang weitermachen werdet.
Und wenn du dann mal jemanden kennenlernst, der in dir die große Sehnsucht nach einer "Präsenzbeziehung" (kannte diesen Ausdruck noch nicht) weckt und du merkst, dass du mit der gegenwärtigen Situation nicht mehr glücklich bist, trennt ihr euch. Solange du nicht zweigleisig fährst, ist dagegen vermutlich auch "gesellschaftlich" nichts einzuwenden.

Ich finde, deine Beziehung klingt wie sehr gut geeignet zum einfach treiben lassen ohne viel nachzudenken. Wenn dir das keinen Spaß mehr macht oder du glaubst, das hält dich von wichtigerem (also irgendwelchen großen Zukunftsplänen wie Familie) ab, mach Schluss. Wenn du das alles auch nach 3 Jahren noch genießen kannst, lass es laufen.
 
S
Benutzer84119  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Danke für eure Antworten
Ihr habt alle irgendwo Recht, einerseits: was soll ich mit jemanden, mit dem ich mein Leben nicht wirklich teilen kann, mit dem ich wahrscheinlich gar keine Zukunft habe, weil die Differenzen zu groß wären, wenn wir zusammen leben würden... andererseits: er bereichert mein Leben im Moment, mein Leben ist schöner als es ohne ihn wäre... aber sich treiben lassen, ohne groß nachzudenken, einfach die momentane Zeit zu genießen, ist einerseits wunderbar, aber auf der anderen Seite: ich denke es fällt trotz allem verdammt schwer, ihn irgendwann gehen zu lassen und mit dem Wissen, dass es mit uns eher keine Zukunft hat, fällt schon heute der Gedanke daran schwer.
Immerhin verbindet einen in einer längeren Beziehung ja doch eine Menge zusammen, alles Dinge eben, die eigentlich nur demjenigen "zugestehn" mit dem ich bis ans Ende meiner Tage zusammen bin... ich weiß, dass es vollkommen normal ist, dass Beziehungen kommen und gehen, aber in der Regel geht man eine Beziehung doch mit dem Gedanken ein, dass sie für ewig sein könnte oder? Und bei mir ist es eben nicht so, ich habe da manchmal einen richtigen inneren Konflikt mit mir...
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • #7
Trennen und jemanden präsenzbeziehungsfähigen suchen, der sich außerdem noch ausreichend um mich kümmert im Gegensatz zu meinem Freund?
Du sagst es. Das, was du schreibst, klingt eigentlich ziemlich negativ. Tage lang keinen Kontakt, er kümmert sich nicht um dich, keine gemeinsamen Interessen oder Gemeinsamkeiten, kein besonders toller Sex und vor allem: Er denkt nicht an eine Zukunft mit dir.
Da ihr aber nun auch nicht mehr die Allerjüngsten seid, würde ich mir an deiner Stelle schon überlegen, ob du noch weitere Jahre so verbringen willst, nur weil er dein Leben alle 2 Wochen "bereichert", oder ob du eben kurzzeitig alleine bist und dann vielleicht jemanden aus deiner Stadt triffst, der dich schätzt, sich oft meldet, der deine Interessen teilt und der sich Mühe gibt, mit dem du spontan sein und auch mal den Alltag leben kannst und der vielleicht sogar jemand wäre, mit dem du deine Zukunft verbringen möchtest.
Ich würde letztere Variante wählen. Das Leben ist zu kurz um seine Zeit mit Halbherzigkeiten zu vergeuden.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Danke für eure Antworten
Ihr habt alle irgendwo Recht, einerseits: was soll ich mit jemanden, mit dem ich mein Leben nicht wirklich teilen kann, mit dem ich wahrscheinlich gar keine Zukunft habe, weil die Differenzen zu groß wären, wenn wir zusammen leben würden... andererseits: er bereichert mein Leben im Moment, mein Leben ist schöner als es ohne ihn wäre... aber sich treiben lassen, ohne groß nachzudenken, einfach die momentane Zeit zu genießen, ist einerseits wunderbar, aber auf der anderen Seite: ich denke es fällt trotz allem verdammt schwer, ihn irgendwann gehen zu lassen und mit dem Wissen, dass es mit uns eher keine Zukunft hat, fällt schon heute der Gedanke daran schwer.

Ich denke es hängt "ganz einfach" davon ab, was du willst und wann du es willst. Ich denke, fast jeder ist einmal an dem Punkt an dem er keine Beziehung mehr eingehen möchte, die keine Perspektive hat. Ich bin mit zarten 23 jetzt schon an dem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr "in den Tag reinleben" möchte (auf die Beziehung bezogen). Ich will innerhalb der nächsten 5-6 Jahre eine Familie gründen - da will ich nur noch eine längere Beziehung eingehen wenn ich da wirklich zu 100% dahinter stehe und es einfach klappt.
Wir sind nach 3 Monaten zusammen gezogen und es funktioniert einfach wunderbar. Mittlerweile haben wir zwei Umzüge hinter uns und wohnen in einer neuen Stadt im Ausland, und trotzdem: das Zusammenleben ist einfach fantastisch. Ich könnte mir gar nicht mehr vorstellen, JAHRE zu warten bis ich testen kann ob man sich auch 24h am Tag sehen will/kann.

Ich weiß, dass es vollkommen normal ist, dass Beziehungen kommen und gehen, aber in der Regel geht man eine Beziehung doch mit dem Gedanken ein, dass sie für ewig sein könnte oder? Und bei mir ist es eben nicht so, ich habe da manchmal einen richtigen inneren Konflikt mit mir...

Wie gesagt - bei manchen ist dieser Punkt mit 20, bei manchen mit 50. Und das ist nicht besser oder schlechter. Was stellst du dir denn für dein Leben in den nächsten 5 Jahren vor? Was hast du für Pläne? Was machst du beruflich? Willst du Kinder bekommen oder steht das eher nicht auf dem Plan? Und so weiter...

Ich hatte jedenfalls schon zwei Mal eine längere Fernbeziehung. Einmal 2,5 Jahre, noch in der Schulzeit, da war theoretisch die Möglichkeit nach dem Abi zusammen zu ziehen, hat aber nicht geklappt und die Trennung war zum Teil auch auf die Fernbeziehung zurückzuführen. Und einmal 1,5 Jahre, gar nicht so lange her, über 1000km nach Frankreich. Da bin ich sogar für 3 Monate hingezogen über den Sommer und habe feststellen müssen, das es meinem Exfreund schon zu viel war, mich öfter als 2-3 mal die Woche zu sehen. :schuettel:

Wart ihr denn schonmal zusammen im Urlaub oder habt euch generell länger als 3 Tage gesehen?
 
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