• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Freund bei Bundeswehr für ca. 13 Jahre?!

S
Benutzer77941  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo!
Mein Freund hat nun vor ein paar Monaten seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Er hat dazu auch noch sein Fachabitur bekommen, studieren will er jedoch nicht. Da er schon bald 23 ist und nicht mehr in den Wehrdienst eingezogen werden kann, er jedoch gerne zum Bund gehen würde, bleiben ihm da gewisse andere Möglichkeiten offen, wobei er aber keine Art Probezeit bekommen würde. Das heißt, wenn unterschreibt, kann er nicht nach einer gewissen Zeit einfach abbrechen. Und durhc seine Ausbildung und sein Fachabi könnte er sich da wohl scheinbar super hocharbeiten (bis zu irgendeinem Offiziers-Status oder so). Nun will er aber, wenn er schon unterschreibt, für ungefähr 13 Jahre unterschreiben... und davor habe ich natürlich etwas Angst. Denn ich denke nicht, dass das gerade so gut für unsere Bezieuhng wäre. Ich will ihm da aber auch nichts einreden und nachher seine Entscheidung beeinflussen. Es ist schließlich seine Zukunft. Hat da irgendjemand schon Erfahrung mit sowas gemacht oder von solch eine3m Fall schonmal gehört? Irgendjemand, der mir darüber vielleicht war erzählen kann, also wie das in der Beziehung verlaufen ist und so?

LG


Nebenbei:
Ich will in knapp 3 Jahren nach meiner Ausbildung studieren, hätte dadurch ja auch nicht gerade viel Zeit für unsere Beziehung. Aber er scheint da nicht so viele Zweifel zu haben, er hat dann eher noch (mit vollem Ernst) gemeint, dass er mir ja das Studium locker finanzieren würde, wenn wir in 3 Jahren immernoch zusammen sind und ich ihn dann heiraten würde. Ja, sofern das der Fall ist, wäre das ja gar keine mal so schlechte Idee, obwohl es da mit Sicherheit auch noch andere Möglichkeiten gäbe. Abgesehen davon, dass es nun wirklich etwas weit vorausgedacht ist.
 
L
Benutzer Gast
  • #2
Mir steht genau das gleiche bevor, wie du schreibst. Manchmal kommen mir ziemliche Zweifel, ob das mit der Beziehung dann noch halten könnte. Aber das werde ich wohl erst sehen, wenn er erstmal dort ist.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #3
Wo arbeitet er denn dann? Wieviele Kilometer liegen zwischen euch? Wie oft würdet ihr euch sehen?

Davon würde ich es in erster Linie abhängig machen kann, ob es klappen kann oder nicht.
 
S
Benutzer77941  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Wir würden uns höchstwahrscheinlich nurnoch am Wochenende sehen. Wenn er mal weiter weg muss, kann es auch sein, dass wir uns über Wochen, im schlimmsten Fall über Monate, nicht sehen. Wo er dann genau arbeiten muss, weiß ich noch nicht, aber allzu weit wird es nicht weg sein, er hat unter anderem ja auch ein Auto. Wenn du weißt, wo die Stadt Essen und wo Köln in NRW liegt (ich meine, er hat zu mir gesagt, dass er unter anderem nach Köln könnte), weißt du ja vielleicht ungefähr die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeit.
 
A
Benutzer63318  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
mein freund ist bei der bundeswehr für 12 jahre...
ich muss sagen es ist nicht schwer für die beziehung.. wir haben 3 jahre eine fernbeziehung (dazu muss ich sagen wir haben uns kennen gelernt da war er schon beim bund und wir wohnten in unterschiedlichen bundesländern) geführt aber auch das meistert man wenn man sich wirklich über alles liebt..
klar es ist nicht immer leicht aber es ist schaffbar..und mittlerweile wohnen wir auch zusammen.
in den meisten fällen versetzt die bundeswehr ihre leute heimatnah dh das sie in den meisten fällen in der umgebung bleiben wo sie ihre familien haben. klar lehrgänge usw wird es mit sicherheit geben aber auch das überwindet man.
 
S
Benutzer77941  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
hey,
also mein freund ist auch bei der bundeswehr! hat da erst seinen wehrdienst gemacht u sich jetzt für 12 jahre verpflichten lassen! allerdings ist die kaserne nur 20km von daheim entfernt, das heißt er kommt jeden abend heim und es ist eigentlich genau so, hätte er einen "normalen" job und wäre nicht beim bund. Er arbeitet da im Büro,ist also nicht in einer kämpfenden einheit und folglich nicht so oft auf übungen etc. Wahrscheinlich muss er auch nicht in eine einsatz, da er praktisch des vorzimmer vom chef ist.
Unsere Beziehung hat die Bundeswehr bis jetzt überstanden, es kommt halt darauf an wie oft ihr euch dann seht, was er da genau macht etc. ist glaube ich sehr unterschiedlich!

hoffe ich konnte dir ein wenig helfen!

gruß

Mein Freund ist nicht so für Büro-Kram (im Gegensatz zu mir ^^). Aber mal sehen, was er da genau später macht. Details hat er mir bisher nicht erzählt.

Danke füreure Antworten, bin jetzt irgendwie etwas beruhigter, wenn man auch so von anderen hört, dass es nicht so schlimm ist, wie man zunächst denkt.
Sorgen habe ich trotzdem noch, und zwar wegen möglichen Einsätzen außerhalb, aber darauf muss ich mich halt gefasst machen, denke ich... Naja, abwarten.
 
O
Benutzer63164  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Was würdest Du machen, wenn dein Freund eine tolle Stelle bei einer Firma irgendwo bekommen würde?

In den Einsatz geht jeder. Auch die Geschäftszimmer Soldaten und der Kompanietrupp (also die "Büroleute") gehen mit, denn der Chef braucht die, egal wo er ist.
 
A
Benutzer63318  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
eben und es heßt ja nicht das er in den ersten jahren in dein einsatz muss.. meiner hat studiert bei der bundeswehr und musste seit 4 jahren nicht einmal in den einsatz und auch in der nächsten zeit scheint nix anzustehen..
 
G
Benutzer Gast
  • #9
Meine Cousine hatte damals die gleichen bedenken wie du.
Ihr Partner wollte unbedingt zur Bundeswehr und das hieß (aufgrund der Entfernung) Wochenendbeziehung.
Es klappte aber erstaunlich gut, die beiden sind nun seit 2 Jahren glücklich verheiratet und haben einen 1-jährigen Sohn.
Ihr Mann konnte nach einiger Zeit in der Nähe stationiert werden und ist nun auch abends immer zu Hause. :smile:
 
C
Benutzer55572  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Ein sehr guter Freund von mir, hat sich nach dem ABI auch für eine Laufbahn bei der Bundeswehr entschieden. Da er Studium dort an der Bundeswehr-Uni in München machen wollte, musste er sich auch für 12 Jahre verpflichten. Zuerst ist er normal zum Wehrdienst für 3 Monate und dann Unteroffizierslehrgang, glaube ich nochmal 9 oder 10 Monate. In dieser Zeit war er auch an unterschiedlichen Standorten im Großraum München. Danach dann 3 Jahre Studium an der Uni in München. Danach konnte er dann angeben, an welche Standorte er den gerne möchte. Dies wird dann auch versucht zu berücksichtigen und scheint was ich so mitbekommen habe, auch in den meisten Fällen zu klappen. Man sollte sich auch nur bewußt sein, das wenn man den Dienstposten wechseln muß, dies auch oftmals mit einer Versetzung an einen anderen Standort gebunden ist.
 
Lysanne
Benutzer39246  Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Ich bin sehr froh, dass mein Freund nicht mehr bei der Bundeswehr angestellt ist.

Für mich war die Zeit damals sehr schlimm, obwohl wir uns täglich gesehen haben. Mein Freund war mit Leib und Seele bei der Bundeswehr, manchmal glaubte ich, er wäre mit ihr verwachsen.

Ich fand das ganze drumherum ganz fürchterlich. Das begann damit, dass ständig irgendwelche Feiern waren, wo ich mit musste. Dann wurde ich vor allen begrüßt. Die Bundeswehr wollte damals alles von MIR wissen (Geburstag, Geburtsort, Arbeitgeber etc.). Ich könnte ja ein Spitzel sein. :rolleyes: Entschuldigung, aber ich kam mir damals schon sehr vor, als wäre das eine Form einer Sekte. Man nannte das Integration der Familien. Ganz toll.

Wäre mein Freund damals zum Auslandseinsatz gegangen, dann hätten die sich ganz toll um mich gekümmert. Wie aufmerksam... :kopfschue Genauso bekommt man jeden Geburtstag einen Strauß Blumen überreicht, von jemanden, den man nicht kennt. Sorry, aber darauf habe ich keinen Wert gelegt.

Für mich stand leider von Anfang an fest, dass ich mir einen Auslandsaufenthalt nicht mit anschaue. Klar, es wäre seine Pflicht gewesen, aber ich hätte zuviel Angst gehabt, gerade, was auch die vielen Anschläge auf deutsche Soldaten damals anging. Jeden Tag zu bangen, dass der Partner noch lebt-nein Danke.

Die Arbeit der Bundeswehr muss gemacht werden, dessen bin ich mir selbstverständlich bewusst, aber ich muss das nicht haben. Ich habe Respekt vor Leuten, die die Arbeit machen. Ich möchte allerdings nicht ständig Angst um meinen Partner haben müssen, wahrscheinlich wären mir Berufe wie z.B. Feuerwehrmann auch ein Dorn im Auge. ;-)

LG
 
S
Benutzer77941  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Ich bin sehr froh, dass mein Freund nicht mehr bei der Bundeswehr angestellt ist.

Für mich war die Zeit damals sehr schlimm, obwohl wir uns täglich gesehen haben. Mein Freund war mit Leib und Seele bei der Bundeswehr, manchmal glaubte ich, er wäre mit ihr verwachsen.

Ich fand das ganze drumherum ganz fürchterlich. Das begann damit, dass ständig irgendwelche Feiern waren, wo ich mit musste. Dann wurde ich vor allen begrüßt. Die Bundeswehr wollte damals alles von MIR wissen (Geburstag, Geburtsort, Arbeitgeber etc.). Ich könnte ja ein Spitzel sein. :rolleyes: Entschuldigung, aber ich kam mir damals schon sehr vor, als wäre das eine Form einer Sekte. Man nannte das Integration der Familien. Ganz toll.

Wäre mein Freund damals zum Auslandseinsatz gegangen, dann hätten die sich ganz toll um mich gekümmert. Wie aufmerksam... :kopfschue Genauso bekommt man jeden Geburtstag einen Strauß Blumen überreicht, von jemanden, den man nicht kennt. Sorry, aber darauf habe ich keinen Wert gelegt.

Für mich stand leider von Anfang an fest, dass ich mir einen Auslandsaufenthalt nicht mit anschaue. Klar, es wäre seine Pflicht gewesen, aber ich hätte zuviel Angst gehabt, gerade, was auch die vielen Anschläge auf deutsche Soldaten damals anging. Jeden Tag zu bangen, dass der Partner noch lebt-nein Danke.

Die Arbeit der Bundeswehr muss gemacht werden, dessen bin ich mir selbstverständlich bewusst, aber ich muss das nicht haben. Ich habe Respekt vor Leuten, die die Arbeit machen. Ich möchte allerdings nicht ständig Angst um meinen Partner haben müssen, wahrscheinlich wären mir Berufe wie z.B. Feuerwehrmann auch ein Dorn im Auge. ;-)

LG

Darum geht es mir eher weniger. Er muss wissen, was er mit seiner Zukunft macht. Und egal, was er macht, ich werde hinter ihm stehen und ihn unterstützen - auch wenn mir das eine oder andere nicht so gefallen sollte.
Ich habe gestern nochmal mit ihm darüber geredet. An Einsätzen ist er weniger interessiert, er würde dann da lieber den schriftlichen Kram erledigen. Das erste, was dann von mir daraufhin kam: "Ich dachte, du bist nicht so für den Bürokram?! Als sie dich in deiner Ausbilodung ins Büro gesetzt habem, hastdu auch nur darüber gemeckert" Die Antwort: "Ja, aber dort gab es für mich kaum was zu tun. Es war langweilig."
Naja. Falls er das machen sollte, bin ich mal gespannt, wie das alles mit uns dann auch verläuft. Meine größte Sorge sind immernoch die 13 Jahre (!!!). Das ist so wahnsinnig viel. Er kann da nicht mal eben abhauen, wenn er keine Lust mehr hat. Und wenn die Beziehung auf einmal nicht mehr funktionieren sollte, kann er auch nicht von mir erwarten, dass ich die ganzen Jahre noch mitmache. Und das ist es eben, was mir solche Sorgen bereitet.
 
G
Benutzer69341  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Die Bundeswehr wollte damals alles von MIR wissen (Geburstag, Geburtsort, Arbeitgeber etc.). Ich könnte ja ein Spitzel sein. :rolleyes: Entschuldigung, aber ich kam mir damals schon sehr vor, als wäre das eine Form einer Sekte. Man nannte das Integration der Familien. Ganz toll.
Das ist aber üblich, das die Bundeswehr diese Informationen über die Freundin/ Lebensgefährtin/ Frau haben möchte, wozu auch immer die das brauchen :rolleyes: an meinem Geburtstag hat mich sogar der Spieß angerufen und wollte gratulieren! Sonst immer schön meinen Freund drangsaliert und dann an meinem Geburtstag da rumgesäuselt er wäre ja so froh das die Kompanie ihn hätte. Dachte ich bin im falschen Film.

An Einsätzen ist er weniger interessiert, er würde dann da lieber den schriftlichen Kram erledigen.
Das mit den Einsätzen kann man sich aber nicht so ganz aussuchen. Natürlich werden Freiwillige bevorzugt die ins Ausland möchten, aber wenn die Einheit dorthin beordert wird, dann kann muss man eben mit. Aus der Kaserne in der mein Freund noch bis vor kurzem stationiert war werden im nächsten Jahr viele für einen Einsatz in Afghanistan vorbereitet. Da hätte er sich auch nicht gegen wehren können. Und das muss einem auch bewußt sein, wenn man sich verpflichtet.

Und auch wenn man dann im Ausland ist, kann ich mir nicht vorstellen das man da die Wahl hat heute auf den Einsatz draußen mitzukommen oder lieber im Büro zu bleiben.
 
S
Benutzer65427  Benutzer gesperrt
  • #14
Details hat er mir bisher nicht erzählt.


das merkt man ganz eindeutig, es gibt nur ne verpflichtung für maximal 12 jahre und wenn man dann wieder raus will dann kommt man in der regel auf früher raus.

außerdem wenn er unbedingt zum bund muss kann er sich auch nur 23 monate verpflichten, aber so wie es scheint will er zeit oder berufsoldat werden.
 
Lysanne
Benutzer39246  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Und auch wenn man dann im Ausland ist, kann ich mir nicht vorstellen das man da die Wahl hat heute auf den Einsatz draußen mitzukommen oder lieber im Büro zu bleiben.
Das ist der springende Punkt, was mich maßgeblich gehindert hat, diesen "Job" zu akzeptieren. Und wenn man meinen Freund nach Afghanistan eingezogen hätte, hätte er nichts machen können. Ich meinte mal zu ihm, was die machen, wenn ich schwanger wäre, das wäre laut Bundeswehr nicht deren Problem. Dankeschön!

Man wird bei der Bundeswehr darauf getrimmt, für sein Land dazu sein. Da sitzt man nicht nur im Büro und bearbeitet Beförderungen. Ich glaub, irgendwer von euch sieht das zu einfach. Man geht auf Übungsplätze, egal ob man bei der Instandsetzung, Marine oder sonst wo angestellt ist.

Und 13 Jahre sind doch kein Problem. Manche sind 40 Jahre in ihrem Job, das macht doch keinen Unterschied. Solltet ihr euch mal trennen, dann kann er doch seinen Job weitermachen, ich versteh nicht, was du damit zutun haben sollst. Wenn dein Freund bei z.B. Siemens angestellt ist, dann wird er da auch mehrere Jahren arbeiten, wenn sich nichts anderes ergibt. Man muss sich eben bei der Bundeswehr bewusst sein, dass man eben mehrmalig umziehen muss, wenn sich das so ergibt oder aber eben eine Fernbeziehung in Kauf nehmen muss.

LG
 
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G
Benutzer69341  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #16
das merkt man ganz eindeutig, es gibt nur ne verpflichtung für maximal 12 jahre und wenn man dann wieder raus will dann kommt man in der regel auf früher raus.
Ich weiß nicht wer dir das erzählt hat, aber ich habe seit letztem Jahr erlebt, dass es eben NICHT die Regel ist das man früher rauskommt. Da kann man nicht einfach wie im Sportverein sagen "ach da höre ich halt früher auf" das geht nicht, auch wenn man sich das als Nichtbundeswehrangehöriger schlecht vorstellen kann.

Wenn uns der Beruf nicht mehr gefällt kündigen wir, aber bei der Bundeswehr geht das leider nicht! Da hast du dich für eine bestimmte Zeit verpflichtet und da kommt man nur in Ausnahmefällen raus, zB bei schwerwiegende Familienproblem. Man kann ein Dienstunfähigkeitsantrag stellen, aber der geht nur durch wenn der Soldat wirklich krank ist. Dann gibt es noch den KdV-Antrag (Kriegsdientverweigerer), da muss man aber glaubhaft begründen, warum man nicht mehr in der Lage ist eine Waffe zu führen. Und man muss befürchten bei vorzeitiger Entlassung einen Teil der Ausbildungskosten die der Bundeswehr entstanden sind zurückzuzahlen, Entlassungsgeld kann gekürzt werden, man bekommt keine Übergangshilfen....

Ich habe das ganze Spielchen schon durch. Mein Freund war beim Psychologen, Pfarrer, Vertrauenspersonen und so weiter. Es hat ein ganzes Jahr und viele Nerven gekostet ihn frühzeitig da rauszubekommen. Das möchte ich keinem raten. Dann lieber vorher überlegen!

Wir haben uns von vielen Leuten beraten lassen, aber dieser Weg "vorher austreten" mit der Begründung: keine Lust / Motivation mehr, ist bei der Bundeswehr nunmal nicht vorgesehen und mit vielen Schwierigkeiten verbunden.

Das ist der springende Punkt, was mich maßgeblich gehindert hat, diesen "Job" zu akzeptieren. Und wenn man meinen Freund nach Afghanistan eingezogen hätte, hätte er nichts machen können. Ich meinte mal zu ihm, was die machen, wenn ich schwanger wäre, das wäre laut Bundeswehr nicht deren Problem. Dankeschön!

Man wird bei der Bundeswehr darauf getrimmt, für sein Land dazu sein. Da sitzt man nicht nur im Büro und bearbeitet Beförderungen. Ich glaub, irgendwer von euch sieht das zu einfach. Man geht auf Übungsplätze, egal ob man bei der Instandsetzung, Marine oder sonst wo angestellt ist.

Und 13 Jahre sind doch kein Problem. Manche sind 40 Jahre in ihrem Job, das macht doch keinen Unterschied. Solltet ihr euch mal trennen, dann kann er doch seinen Job weitermachen, ich versteh nicht, was du damit zutun haben sollst. Wenn dein Freund bei z.B. Siemens angestellt ist, dann wird er da auch mehrere Jahren arbeiten, wenn sich nichts anderes ergibt. Man muss sich eben bei der Bundeswehr bewusst sein, dass man eben mehrmalig umziehen muss, wenn sich das so ergibt oder aber eben eine Fernbeziehung in Kauf nehmen muss.

LG
Ich kann deine Bedenken voll und ganz verstehen!
Schwangere Freundinnen oder Kinder sind kein Grund nicht mit ins Ausland genommen zu werden.

Das mit der Fernbeziehung hätte ich auch noch sehr lange mitmachen müssen oder ich hätte meinen festen Job aufgegeben und wär zu meinem Freund gezogen. Aber das wollte er nicht. Und eine Versetzung meines Freundes war unmöglich. Die Bundeswehr macht sich da keine Gedanken wo ein Soldat sein Zuhause hat, wenn er versetzt wird. Habe ich jedenfalls so erlebt. Für die Bundeswehr bedeutet heimatnah = Bundesrepublik Deutschland.
Da fahren Soldaten aus Berlin nach München um umgekehrt. Ich habe mal scherzhaft behauptet die Bundeswehr hat ein Abkommen mit den Ölmultis. Umso mehr Soldaten auf der Straße unterwegs sind und Sprit verbraten, umso mehr verdient die Bundeswehr da mit.
 
S
Benutzer65427  Benutzer gesperrt
  • #17
Und man muss befürchten bei vorzeitiger Entlassung einen Teil der Ausbildungskosten die der Bundeswehr entstanden sind zurückzuzahlen, Entlassungsgeld kann gekürzt werden, man bekommt keine Übergangshilfen....
.


das is ja wohl ganz logisch. das sind kosten entstanden die die bundeswehr in der annahme übernommen hat das die soldat die dienstzeit ableistet wenn das der soldat nicht tut dann muss er halt die kosten zurückzahlen, ich bin mir nich sicher ob es solche verträge nicht auch bei zivilen arbeitgebern gibt.

naja aber hier gehts ja darum das die ts angst hat um ihre beziehung wenn ihr freund beim bund ist.

vielleicht sollte sie das ganze als chance sehen, wie will studieren, da wird sie vielleicht froh sein wenn ihr freund die woche über weg ist. das ganze ist eigentlich ne normale wochenend beziehung, klar es wird auch wochenenden geben an denen er wache hat oder halt auf ner übung ist. aber auch in normalen wochenend beziehungen gibt es gibt es wochenenden an denen man sich nich sieht.

kann es sein das du einfach den arbeitgeber nicht akzeptieren willst. wenn er dann endgültig weis in welcher ecke deutschlands er sein wird kannst du deine uni entsprechend wählen evtel gehts ja sogar im selben ort, bzw der selben region.
 
O
Benutzer63164  Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Leute, was habt ihr für Vorstellungen?

Soldat ist nicht Beruf, sondern BERUFUNG.
Mein Chef sagte immer, dass ein deutscher Soldat 24 Stunden am Tag im Dienst sei. Ein Unteroffizier 36 und ein Offizier 48 Stunden.

Ich gehe nicht zur Bundeswehr, um den oder den Job zu machen, sondern weil ich Soldat sein will. Und da mache ich den Job, den der Dienstherr für mich vorsieht.
Leider hat die Personalpolitik der Bw in den letzten Jahren verstärkt diesen Aspekt ausgeblendet. Merkt man vorallem daran, dass das Studium in den Fordergrund rückt. Die Verpflichtung ist nicht die Gegenleistung für das kostenlose Studium an echt guten Universitäten.
Das Studium ist integraler Bestandteil der Ausbildung zum Offizier, um diesen auf bestmögliche Weise die Erfüllung seines
Auftrages zu ermöglichen.

Und dass man auch zum Geburtstag gratuliert, das kenne ich nicht so, aber ich weiß, dass die Truppengerichtsbarkeit das Vergehen "Einbruch in die Beziehung eines Kameraden" kennt.
Da hat schon so manch einer den Rock für ausgezogen ( Soldatenjargon für entlassen), weil er meinte, er müsse mal grad eben die feste Freundin/ Ehefrau vom Kameraden bügeln... .
Allgemein kann man bei der Bw eine Kameradschaft und Freundschaft erleben, wie es sie in der freien Wirtschaft so nicht mehr gibt.
Als meine Einheit seinerzeit auf Grund Umstrukturierungen zwei Kompanien "verlor" (um sie Dank Bundeswehrlogik nach einiger Zeit wieder zu "gewinnen), da habe ich gestandene Männer mit Tränen in den Augen gesehen, weil sie wussten das die berühmte "5. Kompanie" in der Form nie mehr existieren wird.

Umso mehr Soldaten auf der Straße unterwegs sind und Sprit verbraten, umso mehr verdient die Bundeswehr da mit.

Netter Gedanke.
Die Aufteilung der kasernen in Deutschland orientiert sich nicht an menschlichen und nicht an unternehmerischen Gesichtspunkten, sondern an der möglichen Hauptkampflinie im Krieg.
Da der Laden für die Auseinandersetzung mit dem Ostblock gegründet wurde, ergeben sich gewisse Gesetzmäßigkeiten:

Wichtige Fernmeldeeinheiten befinden sich westlich des Rheins, teilweise hart an der Grenze zu Holland und Belgien.
Die Jadgbombergeschwader der Luftwaffe drängen sich auch in den westlichsten und südlichsten Zipfeln. Die beiden Jagdgeschwader sind schon fast verrückt aufgeteilt, aber die beiden Mittleren sektoren wurde von den Briten und US_Amerikanern abgedeckt.
Panzer- und Panzergrenadiertruppen stehen aber eher in der Mitte der alten Bundesrepublik.
Und wenn ich z.b. mich für die Luftlandetruppe entscheide und aus Freiburg komme, muss ich damit leben, dass diese Einheiten aus obengenannten Gründen entweder im Saarland oder bei Bremen stationiert sind.
 
G
Benutzer69341  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Leute, was habt ihr für Vorstellungen?

Soldat ist nicht Beruf, sondern BERUFUNG.
Mein Chef sagte immer, dass ein deutscher Soldat 24 Stunden am Tag im Dienst sei. Ein Unteroffizier 36 und ein Offizier 48 Stunden.
Hilfe...du hörts dich an wie der ehemalige Spieß meines Freundes.
Dieser Ansicht sind viele Vorgesetzte. Ohne diese Einstellung wären die wohl auch nicht so hoch in der Hierachie gekommen. Leider verlieren sie dabei aber auch oft die Bedürfnisse ihrer Untergebenen außer Augen, die nämlich nicht mit der Bundeswehr verheiratet sind und bei denen eben (auch) die Familie / Freundin im Vordergrund steht.

Allgemein kann man bei der Bw eine Kameradschaft und Freundschaft erleben, wie es sie in der freien Wirtschaft so nicht mehr gibt
Das haben aber viele Soldaten die ich kennengelernt habe auch anders erlebt. Da wurde dann keine Rücksicht mehr auf Kameraden genommen wenn es darum ging sich selber die Karriereleiter hinaufzuschaffen.
Und wenn dem Vorgesetzten deine Nase nicht passt hat oder der nur mal wieder einen schlechten Tag hat, dann hat der bei der Bundeswehr einfach zu viele Möglichkeiten seinen Frust am Untergebenen auszulassen ohne das dieser sich dagegen wehren kann. Außer er nimmt in Zukunft noch mehr Schikane in Kauf.

Netter Gedanke.
Die Aufteilung der kasernen in Deutschland orientiert sich nicht an menschlichen und nicht an unternehmerischen Gesichtspunkten...

Und wenn ich z.b. mich für die Luftlandetruppe entscheide und aus Freiburg komme, muss ich damit leben, dass diese Einheiten aus obengenannten Gründen entweder im Saarland oder bei Bremen stationiert sind.
Ist natürlich klar, dass nicht alle Einheiten in jeder Kaserne vertreten sind und man dann nur aus den entsprechenden Kasernen wählen kann.
Wenn es aber unmöglich ist einen Transportstuffz in eine Kaserne nahe seiner Heimat zu versetzen, in der Transporteinheiten stationiert sind, dann hört mein Verständnis auf. Da hat die Bundeswehr dem Soldaten jedenfalls trotz einer schweren Erkrankung der Mutter nicht unter die Arme gegriffen und eine Versetzung ermöglicht. Da bekam er nur zu hören: "Du musst die da schon selber in der Kaserne wo du hin möchtest jemanden suchen, der denselben Dienstgrad wie du hat und die gleiche Ausbildung und Qualifikation und der zufällig in deine jetzige Kaserne wechseln möchte. Dann könnte das vielleicht klappen" :ratlos:

Ich weiß nicht ob es zur Motivation eines Soldaten beiträgt, wenn dieser einen Teil seines Gehaltes auf der Straße verpulvert und stundenlange Anfahrtswege zur Arbeit auf sich nehmen muss, nur weil die Bundeswehr da in meinen Augen absolut unflexibel ist den Standort - wenn denn möglich - in der Nähe seines Wohnortes zu verlegen.
 
S
Benutzer77941  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #20
Ich weiß nicht wer dir das erzählt hat, aber ich habe seit letztem Jahr erlebt, dass es eben NICHT die Regel ist das man früher rauskommt. Da kann man nicht einfach wie im Sportverein sagen "ach da höre ich halt früher auf" das geht nicht, auch wenn man sich das als Nichtbundeswehrangehöriger schlecht vorstellen kann.

Wenn uns der Beruf nicht mehr gefällt kündigen wir, aber bei der Bundeswehr geht das leider nicht! Da hast du dich für eine bestimmte Zeit verpflichtet und da kommt man nur in Ausnahmefällen raus, zB bei schwerwiegende Familienproblem. Man kann ein Dienstunfähigkeitsantrag stellen, aber der geht nur durch wenn der Soldat wirklich krank ist. Dann gibt es noch den KdV-Antrag (Kriegsdientverweigerer), da muss man aber glaubhaft begründen, warum man nicht mehr in der Lage ist eine Waffe zu führen. Und man muss befürchten bei vorzeitiger Entlassung einen Teil der Ausbildungskosten die der Bundeswehr entstanden sind zurückzuzahlen, Entlassungsgeld kann gekürzt werden, man bekommt keine Übergangshilfen....

Ich habe das ganze Spielchen schon durch. Mein Freund war beim Psychologen, Pfarrer, Vertrauenspersonen und so weiter. Es hat ein ganzes Jahr und viele Nerven gekostet ihn frühzeitig da rauszubekommen. Das möchte ich keinem raten. Dann lieber vorher überlegen!

Wir haben uns von vielen Leuten beraten lassen, aber dieser Weg "vorher austreten" mit der Begründung: keine Lust / Motivation mehr, ist bei der Bundeswehr nunmal nicht vorgesehen und mit vielen Schwierigkeiten verbunden.


Ich kann deine Bedenken voll und ganz verstehen!
Schwangere Freundinnen oder Kinder sind kein Grund nicht mit ins Ausland genommen zu werden.

So ist das. Und deswegen mache ich mir auch so meine Gedanken.

@ Süßejana:
Er muss nicht zum Bund. Er wird bald 23, zu ihm wurde bei der Beratung gesagt, dass er gar nicht mehr eingezogen werden würde, wenn er sich nicht von alleine meldet. Er will da aber unbedingt hin und er ist da auch inzwischen ziemlich entschlossen, so macht er mir den Eindruck.

@ Lysanne:
Dass das alles nicht so einfach ist weiß ich/wissen wir auch. Und du hast recht, wenn wir uns trennen sollten, kann er da auch weitermachen. Aber du kannst nicht irgendeine Firma wie Siemens mit der Bundeswehr vergleichen. Wenn er bei der Bundeswehr irgendwann mit ins Ausland muss, muss er da mit. Bei einer Firma, wie z.B. Siemens, ist das noch was völlig anderes. Und bei solchen Einsätzen im Ausland sins schon viele Beziehungen kaputt gegangen. Das ist jetzt ein Extremfall. Aber mir geht es auch eigentlich nur darum, dass ich ihn -egal wo er ist- nurnoch sehr selten sehe und daran halt die Bezieuhng scheitert.


Ich finde es aber gut, dass so viele hier schon einen Beitrag zu geleistet haben. Auch wenn hier einige schlicht das Gegenteil von dem anderen behaupten ist es schonmal nicht schlecht das eine oder andere darüber zu erfahren.
 
Lysanne
Benutzer39246  Verbringt hier viel Zeit
  • #21
@ Lysanne:
Dass das alles nicht so einfach ist weiß ich/wissen wir auch. Und du hast recht, wenn wir uns trennen sollten, kann er da auch weitermachen. Aber du kannst nicht irgendeine Firma wie Siemens mit der Bundeswehr vergleichen. Wenn er bei der Bundeswehr irgendwann mit ins Ausland muss, muss er da mit. Bei einer Firma, wie z.B. Siemens, ist das noch was völlig anderes. Und bei solchen Einsätzen im Ausland sins schon viele Beziehungen kaputt gegangen. Das ist jetzt ein Extremfall. Aber mir geht es auch eigentlich nur darum, dass ich ihn -egal wo er ist- nurnoch sehr selten sehe und daran halt die Bezieuhng scheitert.
Genau diese Gedanken mit dem Ausland habe ich in meinem ersten Beitrag erläutert, der von dir abgetan wurde. Ich habe selbst zugegeben, dass ich mich getrennt hätte, wenn er ins Ausland gegangen wäre. Das weiß bzw. wusste er auch. Und das war eben nicht, weil ich ihn nicht mehr geliebt hätte, sondern weil ich mit der Situation nicht klargekommen wär (ständige Angst).

Dass das ein Extremfall für euch Beide wird, das kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Wenn mich heute mein Freund fragen würde, dann würde ich ihm das schnell austreiben. Das einzig Gute war allerdings, dass er pünktlich sein sehr gutes Gehalt gezahlt bekommen hat. Aber Geld ist nicht alles und macht nicht glücklich oder stärkt eine Beziehung.

Ihr müsst für die Zukunft schauen, womit ihr leben könnt. Ich weiß jetzt nicht, wie lange ihr schon zusammen seid, aber legst du ihm jetzt Steine in den Weg, und ihr solltet euch trennen, dann hat er seine Chance verpasst. Deswegen weiß ich nicht, welchen Stellenwert eure Beziehung für ihn hat. Denn wie du selbst schon weißt, so wirklich auf Familie machen, ist kaum möglich, wenn er dann im Ausland ist. Auslandsaufenthalte kann man eben ohne schwerwiegenden Grund nicht ablehnen. Das wird kein Bundi tun, da sie ja beim Bund angestellt sind und dahingehend getrimmt werden, ihr Land zu verteidigen.

OMS2 lebt seinen Beruf scheinbar mit Leib und Seele. Mich würde interessieren, wie lange er das schon macht und wieviele Beziehungen zerbrochen sind. Am Besten man findet jemanden, der diesen Job mit einem teilt. Ich glaube, dann kann man sich da besser reinsetzen. So als Außenstehender wird man das nie verstehen. :frown:

LG
 
O
Benutzer63164  Verbringt hier viel Zeit
  • #22
OMS2 lebt seinen Beruf scheinbar mit Leib und Seele. Mich würde interessieren, wie lange er das schon macht und wieviele Beziehungen zerbrochen sind.

Falls hier ein Mißverständnis aufgekommen ist, war nur einfacher Wehrpflichtiger. Interessiere mich aber weiterhin für die Bundeswehr.

Was ihr hier sagt, klingt ja alles recht verständlich.
So reden aber nur die Deutschen, da wir so ziemlich das einzige and sind, wo die Armee zu einer Verwaltungsarmee verwaltet wurde, die nicht böse sein darf und sogar in A-tan Tüv und Asu macht.

Sicherlich gibts es ärgerliche Dinge, aber es ist nunmal so, dass es Dienstposten gibt und wenn Panzergren.bataillon XY keine SU-Stelle frei hat, dann ist das halt so.
Ich kann ja nicht wild die Leute verschieben. Die Strukturen müssen ja irgendwie eingehalten werden.
Oder soll man in Kaserne X zig Gefreiten-Stellen mit Feldwebeln besetzten, damit die nicht soweit nach Hause fahren müssen und dafür fehlen dann in Kaserne Y wiederum zig Feldwebel, so dass die Mannschaften sich selbst führen müssen?

Wie wäre es mit folgendem Vorschlag:
Ihr studiert BWL, spezialisiert euch auf ein tolles Arbeitsfeld in Führungsposition, aber anstatt die tolle Stelle in Hamburg anzunehmen, nehmt ihr im Nachbarort in der Firma XY einen Job an, wo ihr für 1.900 brutto eintönig den ganzen Tag im Vertrieb die Bestellungen der Kundungen, sei´s telefonisch, per Fax oder Email, ins Computersystem hackt.

Tolle Aussichten, nicht war?

Das mit der Kameradschaft stimmt. Deswegen waren die Jungs damals ja auch so geknickt, weil sie wussten, dass es soviel nicht mehr gibt.

Nochmal: in jeder Armee sind die Jungs und Mädels erstmal Soldat und platzen vor stolz - oder haben zumindest eine professionellen Umgang mit ihrem Status - egal ob sie als Brite für 3 Jahre in D stationiert sind, oder als Franzose in der Champagne, obwohl sie aus der Provence kommen.

Nur die Deutschen haben sich eine Armee erdacht, wo um 11.30 freitags Wort zum sonntag ist und jeder um 12.30uhr daheim sein darf. Unter der Woche natürlich schpn um 17.15 Uhr daheim.

Es gab mal Zeiten, da wurden in Deutschland die Rekruten der Bundeswehr bewusst hunderte Kilometer weit versetzt, um ihren Diensteifer zu fördern.
Da jammerte fast keiner.

(Da kam es aber auch schonmal vor, dass ein ganzer Zug Falli´s inkl. Dienstgrade bei einer Gang Halbstarker im Clubhaus erschien und mal "freundlich nachfragte, warum sie denn den einen Kameraden abgezogen haben". )

Jetzt sagt bitte nicht, ich sei ein Kommißkopp oder von vorgestern.
Wer Soldat werden will, soll auch das Leben akzeptieren.
 
G
Benutzer69341  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #23
Nur die Deutschen haben sich eine Armee erdacht, wo um 11.30 freitags Wort zum sonntag ist und jeder um 12.30uhr daheim sein darf. Unter der Woche natürlich schpn um 17.15 Uhr daheim.
Diese Regelung, dass die Soldaten freitags schon mittags Dienstschluß haben wurde deshalb eingeführt, weil sich leider viele Soldaten auf dem Weg nach Hause tot gefahren haben :kopfschue

Die meisten sind nämlich leider nicht schon um 12.30 Uhr zu Hause, sondern haben eine weite Heimfahrt vor sich. Und weil jeder schnell zu Hause bei seiner Familie sein möche, wird halt ziemlich aufs Gas getreten. Und die Unfallgefahr steigt nunmal wenn man nach 8 Stunden Dienst noch mehrere Stunden nach Hause fahren muss, es eilig hat und einen Großteil der Strecke vielleicht im Dunkeln fahren muss (Winterzeit, Nässe, Schnee...)

Der Verkehr auf den Straßen nimmt ja immer mehr zu. Mein Freund ist oft im Stau oder Feierabendverkehr steckengeblieben und war dann trotz des frühen Dienstschlußes erst Spätnachmittags oder abends zu Hause. Wenn er da erst um 16.15 Uhr hätte gehen dürfen, na kann sich ja jeder ausrechnen wie spät es dann geworden wäre.
 
O
Benutzer63164  Verbringt hier viel Zeit
  • #24
Wobei die Unfällehäufigkeit wohl eher wegen der Müdigkeit vom Suff donnerstags abends herrührt(e)?

All diese Erscheinungen sind aber trotzdem typisch deutsch.
Ich will hier auch keine Vorwürfe machen, sondern nur darauf hinweisen, dass dieser Beruf nunmal gewisse Seiten hat.

Diese Erkenntnis haben wir aber verloren, bzw. bemüht sich die politische und militärische Führung darum, alle Hebel in Bewegung zu halten, dass ja kein "militärischer Geschmack" der Sache anhaftet.

Ihr könnt mir da jetzt Erbsenzählerei vorwerfen, aber die Soldaten sind nunmal in allen Bereichen die Leidtragenden.
Man köderte sie mit möglichst zivilem Berufsumfeld (viele Maßnahme der letzten Jahre dienen doch nur dem Aufweichen der Anforderungen, z.b. die neuen Laufbahnregelungen: Man schaue sich mal die Lehrgänge von vor 20-35 Jahren an), wenn die Leute sich dann beschweren, macht man aber dann doch wieder auf militärisch und fordert die Bereitschaft einzustecken.

Das zieht sich immer weiter. Wenn euren Freunde mal ins Ausland müssen, was machen die denn da?

OK, 90% der Soldaten verwalten sich zunächst mal selbst und nur ein geringer Teil kommt auch aus dem Lager raus - wobei schon immer mehr Unterstützer auf einen Kämpfer kommen, aber wie läuft das denn?
Im Grunde soll mit der Option der militärischen Gewalt ein ziviler Fortschritt abgesichert und gefördert werden. Die hohen Herren werden aber nicht müde, die tollsten Wortspiele zu erfinden, damit man z.b. ja nicht der Gesellschaft sagen muss: "Ja, wir wurden beschossen, ja wir haben zurückgeschossen."
Was übrigens öfters passiert als man denkt.
Und wenn dann einer auf der Strecke bleibt, nennt sich das Todesfall, so als ob beim Bau eines neuen Straßentunnels einer vom Gerüst gefallen ist (was an sich schlimm genug ist.)

Ihr macht euch Sorgen über die Fahrerei. Denkt die Sache doch mal weiter:
Eure Liebsten wollen diesem Land dienen. Wo waren denn die wichtigsten POlitiker an so einem wichtigen Tag wie dem 20.07.?
Genau.... nicht da und teilweise nur auf öffentlichen Druck hin wurde so mancher Termin abgesagt, damit man am öffentlichen Gelöbnis teilnehmen kann.

Bei allem Verständnis für euch.... jeder Uniformträger darf sich getrost verarscht fühlen.
 
Koyote
Benutzer18846  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Es sollte sich vielleicht mal der eine oder andere überlegen was denn die Bundeswehr mehr verlangt als ein normaler Arbeitgeber?

Auslandseinsätze?:
Gibt es auch bei international tätigen Unternehmen, in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr gibt es jeweils auch Mitarbeiter von verschiedensten zivielen Firmen, die dort genauso ihre Arbeit verrichten wie die Soldaten.

Versetzungen?:
Auch das gibt es bei größeren Firmen, da wird ebenfalls keinerlei Rücksicht genommen ob Mitarbeiter X 4 Kinder hat und seit 20 Jahren in der Firma ist... er kann entweder den Arbeitsort wechseln oder gehen.

Lehrgänge/Schulungen?:
Auch das ist in jeder größeren Firma Gang und gebe, insbesondere im technischen Bereich werden bestimmte Schulungen nur durch die Hersteller selber am Firmensitz durchgeführt...oftmals sogar deutlich kurzfristiger geplant als Lehrgänge bei der BW.

Freunde/Bekannte/Familie:
Das Wissen was die BW über Angehörige sammelt, wird nur bei Notwendigkeit auch angehäuft, vor der Datenerhebung wird um Zustimmung gefragt, persönliche Daten wie Job, Familie von Angehörigen ist nur dann interessant wenn es um sicherheitsrelevante Tätigkeiten geht.
Dieser Vorgang stammt aus dem Sicherheitsüberprüfungsgesetz, das hat nichts speziell mit der Bundeswehr zu tun, es gilt genauso für zivile Firmen die in sicherheitsrelevanten Bereichen tätig sind.

Das die Partnerin/Familie mit einbezogen wird ist auch nichts anderes als bei großen Firmen... ab einer gewissen Führungsebene wird erwartet, dass die Partnerin bei Firmenveranstaltungen teilnimmt.

Alles in allem ist es so dass die Bundeswehr in vielen Bereichen nicht mehr verlangt als andere Arbeitgeber auch, man darf natürlich nicht aus den Augen verlieren dass es sich immer noch um eine Armee handelt, nicht um ein Kaffeekränzchen.
Trotzdem ist es so dass man bei der BW in vielen Bereichen wesentlich sorgloser sein kann... in welcher Firma traut sich denn ein mitarbeiter heutzutage noch offen Widerstand gegen irgendwas (sei es Mehrarbeit, Lehrgang, Arbeitsbedingungen, fehlende Freizeit) zu leisten... das macht fast Niemand, aus Angst um den Job.
Diese Angst muss man bei der BW nicht haben, hier kann man seine Rechte auch Einfordern.

Und nochmal speziell auf das Thema Auslandseinsätze...meistens ist es so dass die Soldaten das unbedingt wollen, das Soldaten gegen ihren Willen ins Ausland geschickt werden hat eher seltenheitswert und trifft insbesondere einige spezielle Verwendungen in denen Personalmangel herrscht.
Wenn jemand den Mund aufmacht und deutlich sagt dass es aus schwerwiegenden Gründen nicht geht, dann findet sich da eine Lösung...
Nur ist es eben meistens so dass die Vorgesetzten den Tatendrang der Soldaten bremsen müssen, denn die Vorgesetzen seher die Folgen meist eher, die Soldaten sagen fast nie "Nein" wenn man sie fragt, ob sie denn ins Ausland wollen.
Nur zu Hause sagen sie dann immer "ich muss ins Ausland", verkauft sich ja auch besser als zu sagen "ich will ins Ausland"


Gruß
 
O
Benutzer63164  Verbringt hier viel Zeit
  • #26
Eben!

Nur dass das Ansehen der Bw völlig verzerrt ist. Eine Armee muss ja böse sein - besonders eine deutsche.
Da ich in sowas wie einer Eliteeinheit war - Elite in dem Sinn, dass keine andere Einheit diesen Auftrag, der für die Durchführbarkeit der Einsätze grundlegend notwendig war - habe ich es hautnah miterlebt, welchen Stress das Soldatenleben mit sich bringen kann.
So mancher Kamerad hat der Einfachheit halber statt den Tagen im Ausland die Zeiten zu Hause gezählt.
Andersrum führen aber viele Leute die ich kenne und sich über die Bw aufregen ein nicht besseres Leben. Sei es der Handwerker, der jeden Morgen um 5.30 losfährt, damit man zu Arbeitsbeginn auf der Baustelle im übernächsten Großraum angekommen ist oder sei es der Angestellte, der wie verrückt rennt und macht und tut, damit das Ziel der Abteilung erreicht wird.
 
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