• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Freundin kommt aus armen Verhältnissen. Wie gehe ich damit um?

D
Benutzer25767  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich suche Rat...

Meine Freundin stammt aus armen Verhältnissen und steht am Anfang ihrer Ausbildung und Karriere. Ich unterstütze sie finanziell, sie unterstützt mich auf andere Art. Das geht für mich in Ordnung. Sie nimmt meine Hilfe nur zögerlich an, weil sie eigentlich unabhängig und auf eigenen Beinen stehen will. Ich respektiere das, aber wir wissen beide dass sie noch nicht dort angekommen ist und das auch nicht ohne meine Hilfe schaffen wird.

So weit, so gut. Nun hat sie aber noch eine Familie, der es finanziell nicht so gut geht. Meine Freundin macht sich viele Sorgen, zu recht. Ich habe die Familie kürzlich besucht und hautnah mitbekommen, dass sie sich nicht alleine aus dieser Lage befreien können.

Ich bin unsicher wie ich mit dieser Situation umgehen soll!

Meine Eltern bräuchten auch mehr Unterstützung, wobei ihre Probleme eher typisch westeuropäisch sind (Steuern, Altersfinanzierung etc.). Ich helfe dann aus wenn's eng wird.

Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, so muss ich gestehen, dass ich beiden Familien (aber nicht gleichzeitig) ein besseres Leben ermöglichen könnte. Ich tue es aber nicht, weil ich wohl ein egoistischisches Arschloch(?) bin und meinen hart erarbeiteten Lebensstil nicht aufgeben will. Letzlich will ich auch für meine Beziehung und eigene Zukunft (Familie, Haus etc.) nur das Beste.

Ich überlege mir immer wieder wie ich der Familie meiner Freundin helfen könnte, zögere dann aber immer wieder, weil meine eigene Familie "mehr Anrecht" auf meine Hilfe hätte. Ausserdem bin ich davon überzeugt, dass meine Eltern es mir sehr übel nehmen würden, wenn ich jemand anderes als die eigene Familie finanziell unterstützen würde.


Hat jemand Rat oder Lust und Zeit, mit mir darüber zu reden?
 
T
Benutzer106891  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Hilf nur, wenn sie dich darum bitten oder wenn sie in ganz arger Not sind. Alles andere kann leicht nach hinten los gehen und falsch verstanden werden.
 
G
Benutzer105121  Benutzer gesperrt
  • #3
Ja ich hab keine Zeit, aber Lust mit dir darüber zu reden. Ist die Freundin deiner Familie auch deutsch? generell würde ich sagen, solltest du auf keinem Fall der Freundin deiner Familie helfen. Ersteinmal - wenn überhaupt - der eigenen Familie.

Ansonsten denke ich nicht, dass du den Wohltäter für andere spielen solltest. Du musst dein Geld zusammenhalten für die Zukunft und evtl. Kinder etc.
 
N
Benutzer92211  Sehr bekannt hier
  • #4
Ausserdem bin ich davon überzeugt, dass meine Eltern es mir sehr übel nehmen würden, wenn ich jemand anderes als die eigene Familie finanziell unterstützen würde.

Und zwar zu Recht, finde ich - ohne die genauen Verhältnisse zu kennen. Eine "fremde" Familie zu unterstützen, kann ganz leicht nach hinten losgehen, spätestens dann, wenn du dich mal von deiner Freundin trennst (was dir keiner wünscht, aber ja durchaus möglich ist). Ich würde es nicht machen, außer sie sind wirklich in einer existentiellen Notlage (kein Geld für eine lebensnotwendige OP o. Ä.).
 
D
Benutzer25767  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Ist die Freundin deiner Familie auch deutsch?
Jein. ;-)
Sie ist gebürtige Georgierin, lebt/arbeitet/studiert aber seit 2005 in Deutschland und in der Schweiz. Fremde würden ihr ihre Abstammung nicht anmerken. Ich kenne sie - und auch ihre Kultur - natürlich besser und würde sie als Westeuropäerin osteuropäischer Abstammung bezeichnen.
Ihre Schwestern und ihr Vater leben in Georgien. Die Mutter und Tante in Italien.


Ersteinmal - wenn überhaupt - der eigenen Familie.

Ansonsten denke ich nicht, dass du den Wohltäter für andere spielen solltest. Du musst dein Geld zusammenhalten für die Zukunft und evtl. Kinder etc.
Wenn ich Deine Aussage richtig interpretiere, dann hast du "dass du nicht den Wohltäter für andere spielen solltest" schreiben wollen.

Nun, meine Hilfe wäre wohl mehr als eine Wohltat. Ich rede nicht von "wenig Geld haben". Ich rede von echten armen Verhältnissen.

Wenn Du bei der Meinung bleibst: Mit der Freundin eine Zukunft aufbauen und dabei ihre Familie dem eigenen Schicksal überlassen - ist das nicht unmoralisch?
 
BlackMirror
Benutzer111070  Team-Alumni
  • #6
Du hilfst der Familie deiner Freundin doch auch schon damit, dass du sie unterstützt.
Wenn sie dann ihr eigenes Geld verdient, kann sie einen Großteil dessen ja ihrer Familie zukommen lassen, während du dann quasi weiterhin für sie sorgst.

Natürlich vorausgesetzt, du möchtest das alles, denn so oder so kann niemand einfach von dir verlangen, dass du deine Freundin unterhältst, geschweige denn ihre Familie.

Falls du aber das Bedürfnis hast, ihre Familie finanziell zu unterstützen, dann tu es doch, das ist deine Entscheidung. Deine Eltern sollten das verstehen, wenn ihre Familie im Gegensatz zu ihnen in wirklich armen Verhältnissen lebt, und sollten sie zu stolz sein, das Geld anzunehmen, kann immer noch oben genannter Fall in Kraft treten - die Familie bekommt sozusagen das Geld deiner Freundin (du kannst auch ohne das Wissen der Familie aufrunden).

Es ist DEIN Geld, das musst du nach DEINEM Gewissen entscheiden und niemand kann dir diese Entscheidung ab- oder hinterher übelnehmen.
 
D
Benutzer25767  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
existentiellen Notlage
Was fällt unter diesen Begriff?




Wasser gibt's nur von morgens 8 bis 12 Uhr. Stromausfälle gehören zur Tagesordnung. Geheizt wird mit dem Ofen im Wohnzimmer und elektrischen Radiatoren. Fleisch gibt's nur zu besonderen Anlässen auf den Tisch.
Das ist normaler Alltag in Georgien.

Jetzt ein aktuelles Problem ihrer Familie.
Die hintere Wand des Hauses sinkt ab, weil dieser Teil des Gebäudes kein Fundament hat. Dadurch ist ein Teil des Daches abgebrochen (ausgerechnet in der Toilette). Dabei gingen alle zuführenden Wasserleitungen kaputt. Es stehen Wasserbehälter rum zum Toilette spülen. Die werden bald gefrieren, weil langsam aber sicher die Nachtemperaturen unter 0 Grad fallen.


Klar, ich weiss, irgendwie kämen die auch ohne meine Hilfe zurecht. Unbeholfen sind sie nicht, und Erfahrung haben sie auch damit.

Trotzdem. Ich fühle mich wie ein egoistisches Arschloch, wenn ich nicht helfe. Das ist die Familie meiner Freundin, nicht irgend eine Familie.
 
G
Benutzer105121  Benutzer gesperrt
  • #8
Wenn Du bei der Meinung bleibst: Mit der Freundin eine Zukunft aufbauen und dabei ihre Familie dem eigenen Schicksal überlassen - ist das nicht unmoralisch?

Sofern diese nicht in einer lebensbedrohlichen Notlage sind, dann ist es nicht unmoralisch. Und es ist schon gar nicht unmoralisch wenn sie den Verhältnissen ihres Landes ein bürgerliches Leben haben. Aber ich verstehe deine Gedanken und im Einzelfall kann sowas durchaus zum Problem werden (Beispiel Erkrankung und benötigtes Geld für Operation etc.).
 
D
Benutzer25767  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Wenn sie dann ihr eigenes Geld verdient, kann sie einen Großteil dessen ja ihrer Familie zukommen lassen, während du dann quasi weiterhin für sie sorgst.
Sie hat man gearbeitet und das auch so gemacht. Jetzt fängt sie eine Ausbildung an.

Deine Eltern sollten das verstehen, wenn ihre Familie im Gegensatz zu ihnen in wirklich armen Verhältnissen lebt,
Nie und nimmer werden die das verstehen und akzeptieren!

Es ist DEIN Geld, das musst du nach DEINEM Gewissen entscheiden und niemand kann dir diese Entscheidung ab- oder hinterher übelnehmen.
Klar, entscheiden muss ich selbst. Ich brauche einfach etwas Hilfe bei der Entscheidung.

---------- Beitrag hinzugefügt um 21:18 -----------

Enscheiden müsste mich mich auch noch, WIE ich sie unterstützen würde:
- Regelmässige finanzielle Hilfe
- Ereignis-orientierte finanzielle Hilfe
- Nicht-finanzielle Hilfe (selbst Hand anlegen)
 
unklar
Benutzer98976  Sehr bekannt hier
  • #10
Du hilfst der Familie deiner Freundin doch auch schon damit, dass du sie unterstützt.

Genau das.
Du kannst nicht den Samariter für alle spielen, denn das würde Dir nicht nur finanziell etwas abverlangen - so, wie es hier für mich herausklingt, könnte das schnell zu Unzufriedenheit Deinerseits führen. Und diese könnte dann auf eure Beziehung abfärben. Zumal ich hier auch das Problem sehe, dass Deine Hilfe im Falle einer Trennung dann noch schmerzlicher fehlen würde...und dann?

Ich finds schon großartig, dass Du Deine Freundin unterstützt und sie kann darum sehr froh sein. Nicht jeder Partner ist da so selbstlos und sieht es als selbstverständlich an.
Wenn Du der Familie helfen willst, dann eher materiell als finanziell. Wir haben auch Freunden aus einem damals noch recht armen Teil Europas geholfen, indem wir ihnen unsere Möbel, die wir nicht unbedingt brauchten, die aber noch gut waren, schenkten. So zB einen Sessel inklusive Sofagarnitur, natürlich kein Ikea-Pressspan-Schund sondern Vollholzrahmen mit ordentlicher Polsterung. Der Sessel ist heute noch in Ordnung, und sie hatten viel Freude dran.
Oder Töpfe bzw Kochgeschirr etc pp, das hält sich ewig und oft mangelt es grade auch an solchen Dingen - Du weißt es besser als ich, warst schonmal dort und hast es gesehen.
Auch eine Möglichkeit, und nun bitte nicht falsch verstehen: Teilweise kriegt man ja echt noch gute Sachen auf dem Sperrmüll, weil die Leute nichts mehr damit anzufangen wissen und zu faul sind, es zum An-und Verkauf zu bringen. Hab da auch ein paar Sachen her.

Der Vorteil an Unterstützung dieser Art: Es kommt nicht so 'billig' wie Geld. Das kann schnell auch respektlos wirken.

------------------------------
EDIT: Oh man, zu langsam. Ich hoffe, es hilft Dir dennoch, und sei es nur zum Überlegen.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #11
Enscheiden müsste mich mich auch noch, WIE ich sie unterstützen würde:
- Regelmässige finanzielle Hilfe
- Ereignis-orientierte finanzielle Hilfe
- Nicht-finanzielle Hilfe (selbst Hand anlegen)

Wenn du es kannst - dann würde ich helfen. Es geht hier schliesslich nicht um eine neue Ferienwohnung, sondern um essentielle Dinge wie eine funktionierende Toilette.

An deiner Stelle würde ich aber erst mal klären, ob die Familie deiner Freundin bereit wäre, deine Hilfe anzunehmen, und in welcher Form das am Besten ankommen würde. Wenn ich in der Situation wäre, würde ich wohl das Geld, das ich grade übrig habe, in die Hand nehmen, zwei handwerklich versierte Kumpel einpacken, im Urlaub mit der Freundin zur Familie in Georgien fahren und zusammen mit der Familie die Renovierung in Angriff nehmen.
 
D
Benutzer25767  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
An deiner Stelle würde ich aber erst mal klären, ob die Familie deiner Freundin bereit wäre, deine Hilfe anzunehmen, und in welcher Form das am Besten ankommen würde.
Ja, wenn ich selbst Geld schicken würde, so würde ich den Stolz des Vaters verletzen. Wenn es von meiner Freundin käme... na ja, es wäre klar woher das Geld kommt.
 
BlackMirror
Benutzer111070  Team-Alumni
  • #13
Sie hat man gearbeitet und das auch so gemacht. Jetzt fängt sie eine Ausbildung an.

Da wird sie wohl ebenfalls Geld verdienen. Je nachdem, wie wenig es ist, kannst du wie erwähnt nach Belieben und Verfügbarkeit aufrunden.

Nie und nimmer werden die das verstehen und akzeptieren!

Warum nicht? Hast du schon ein Gespräch mit ihnen darüber geführt?
Falls es tatsächlich keine Möglichkeit gibt, die Familie deiner Freundin finanziell zu unterstützen, ohne dir den Zorn deiner Eltern zuzuziehen, musst du eben abwägen, ob du das in kauf nimmst oder aber die Sache damit für dich erledigt ist, weil dir die Meinung deiner Eltern mehr bedeutet.

Enscheiden müsste mich mich auch noch, WIE ich sie unterstützen würde:
- Regelmässige finanzielle Hilfe
- Ereignis-orientierte finanzielle Hilfe
- Nicht-finanzielle Hilfe (selbst Hand anlegen)

Ich persönlich würde regelmäßige Hilfe mit dem Geld, das sie verdient, vorschlagen. Und gegebenfalls Punkt zwei, wenn es wirklich erforderlich ist.

Du hast die Notsituation der Familie beschrieben und bekommst ein schlechtes Gewissen bei dem Gedanken, nicht zu helfen. Für mich klingt das, als wolltest du eben unbedingt Unterstützung leisten und dir hier nur Bestätigung einholen, dass es moralisch (vor allem deinen Eltern gegenüber) korrekt ist.

Meiner Meinung nach ist es das, meinen Eltern würde ich da keinerlei Mitbestimmungsrecht einräumen, vorausgesetzt ihnen geht es finanziell nicht allzu schlecht, und genauso klang dein Eingangspost für mich.
Aber deine Prioritäten kannst nur du selbst setzen, es kommt eben darauf an, wie sehr deine Eltern deine Hilfe wirklich benötigen und wie euer Verhältnis zueinander im Allgemeinen ist, wie gefestigt du die Beziehung zu deiner Freundin siehst, wie viel ihr beiden tatsächlich verdient und ob sich ihre Familie wirklich nicht selbst helfen kann.
Selbst, wenn die Antwort auf jede dieser Fragen gegen eine Unterstützung dieser Familie spräche (was wohl nicht der Fall ist), ist die letzte Hürde dein eigenes Gewissen.
Und nur danach kannst du entscheiden, egal, wie das Ergebnis aussieht.
 
rudolfk
Benutzer101597  (66) Sehr bekannt hier
  • #14
Die Eltern der Freundin würde ich nur Anlassbezogen unterstützen, nicht regelmässig. Im Sinne von gelegentlichen sporadischen Geschenken. Gute Tat ja, Rente nein.
 
DeSenso
Benutzer105680  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Dann würde ich dir raten, das du vorallem deinen letzten Punkt in die Tat umsetzt "Nicht-finanzielle Hilfe (selbst Hand anlegen)". Den Stolz zu verletzen könnte auch dazu führen das du in der Familie nicht mehr geschätzt wirst und wie schon jemand schrieb, der Schuss nach hinten los geht.
 
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D
Benutzer25767  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Da wird sie wohl ebenfalls Geld verdienen. Je nachdem, wie wenig es ist, kannst du wie erwähnt nach Belieben und Verfügbarkeit aufrunden.
Ich habe mich unpräzis ausgedrückt.
Sie fängt eine Ausbildung an, die Geld kostet, nicht Geld einbringt.


Warum nicht? Hast du schon ein Gespräch mit ihnen darüber geführt?
Falls es tatsächlich keine Möglichkeit gibt, die Familie deiner Freundin finanziell zu unterstützen, ohne dir den Zorn deiner Eltern zuzuziehen, musst du eben abwägen, ob du das in kauf nimmst oder aber die Sache damit für dich erledigt ist, weil dir die Meinung deiner Eltern mehr bedeutet.
Ich habe meine Eltern bisher, auch wenn es offensichtlich ist, dass sie Hilfe benötigen, nur dann unterstützt, wenn es wirklich eng wurde.

Wenn sie herausfinden würden, wie ich finanziell dastehe, dann wären sie sehr verletzt.
Nachdem ich an Weihnachten 2010 meinem Bruder die Ausbildungskosten seiner Ingenieursschule geschenkt habe (damit kann er sich den Traum erfüllen), habe ich mehrere Monate nicht mehr mit meinem Vater reden können.



Du hast die Notsituation der Familie beschrieben und bekommst ein schlechtes Gewissen bei dem Gedanken, nicht zu helfen.
Natürlich.


Für mich klingt das, als wolltest du eben unbedingt Unterstützung leisten und dir hier nur Bestätigung einholen, dass es moralisch (vor allem deinen Eltern gegenüber) korrekt ist.
Ach weisst Du, am liebsten würde ich allen helfen. Aber das geht nicht. Ich kann entweder einer der beiden Familien helfen, oder gar keiner.




Meiner Meinung nach ist es das, meinen Eltern würde ich da keinerlei Mitbestimmungsrecht einräumen, vorausgesetzt ihnen geht es finanziell nicht allzu schlecht, und genauso klang dein Eingangspost für mich.
Nun, ihr Schuldenberg wächst, aber sie kommen über die Runden. Ich habe mir aber schon ausgerechnet, wie viel finanzielle Unterstützung ich und mein Bruder leisten müssen, wenn sie in Rente gehen (noch 3 Jahre)... ^^



Aber deine Prioritäten kannst nur du selbst setzen, es kommt eben darauf an, wie sehr deine Eltern deine Hilfe wirklich benötigen und wie euer Verhältnis zueinander im Allgemeinen ist, wie gefestigt du die Beziehung zu deiner Freundin siehst, wie viel ihr beiden tatsächlich verdient und ob sich ihre Familie wirklich nicht selbst helfen kann.
Selbst, wenn die Antwort auf jede dieser Fragen gegen eine Unterstützung dieser Familie spräche (was wohl nicht der Fall ist), ist die letzte Hürde dein eigenes Gewissen.
Und nur danach kannst du entscheiden, egal, wie das Ergebnis aussieht.
Natürlich liegt der Entscheid letztendlich bei mir!
Ich kann mich aber nicht entscheiden...!


Die Beziehung steht zugegebenermassen nicht unter dem besten Stern. Nachdem wir mit Behörden Probleme hatten (Aufenthaltsbewilligungen), musste sie ausreisen. Seither arbeiten Anwälte an ihrer Rückreise zu mir, damit sie wie geplant ihre Ausbildung anfangen kann. Wir führen seit 2 Monaten eine Fernbeziehung Schweiz-Georgien.

Ich könnte diesem Theater einen Strich unter die Rechnung machen und unserer Beziehung Sicherheit geben, indem ich sie heirate, aber dazu bin ich noch nicht bereit. Ich glaube zwar an eine gemeinsame Zukunft und kann mir vorstellen, mit ihr eine Familie zu gründen, bin aber genug beziehungserfahren um nicht überstürtzt (und aus den falschen Gründen) zu heiraten.


Ich verdiene ein ordentliches Gehalt und könnte einer Familie ein gutes Leben ermöglichen.

---------- Beitrag hinzugefügt um 22:20 -----------

Deswegen würde ich ja auch hinfahren und selber mithelfen. Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen - Materialien kannst du ja im Zweifelsfall auch 'geschenkt bekommen haben', oder deine Freundin und du haben halt drauf gespart.
Wenn das so einfach wäre.
Ich kann nicht einfach spontan, geschweige denn für mehrere Wochen nach Georgien fliegen.
Und Freunde mitzunehmen wird auch eher schwierig. Georgien ist nicht Deutschland, auch nicht Italien, Rumänien oder die Türkei. Das waren auch für mich heftige Eindrücke, obwohl ich schon viel gesehen habe.

Nein ich suche keine Ausreden. Ich habe mir durchaus schon überlegt, wie ich das anstellen könnte.
 
D
Benutzer25767  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #22
Okay, also nochmal zusammengefasst:
Gut zusammengefasst. Wobei man herauslesen kann, welche Variante Du bevorzugen würdest.

Oder du versuchst, einen Kompromiss zu finden, indem du vielleicht jede Familie abwechselnd einen oder zwei Monate unterstützt... ob das Sinn macht, hängt aber auch davon ab, um wie viel Geld es sich überhaupt handelt.
Ich möchte keine genauen Zahlen nennen. Deshalb stelle ich die benötigten Summen in ein Verhältnis zu einem Einkommen von 100'000:
- Kurfristig (12 Monate) brauchen meine Eltern etwa 80'000 (mein Vater ist aber noch nicht in Rente)
- Sobald meine Eltern in Rente gehen (in 3 Jahren), benötigen sie etwa 25'000 (mein Bruder übernimmt wohl den Rest)
- Dringend (2 Monate) braucht die Familie meiner Freundin 10'000
- Mittelfristig (1-3 Jahre) braucht die Familie meiner Freundin etwa 30'000
- Im Moment könnte ich etwa 20'000 bzw. 10'000 (wenn meine Freundin wieder bei mir lebt) abgeben. Wenn ich meine Ausgaben drastisch kürze, kann ich das vielleicht verdoppeln.
- Sparen kann ich das, was Ende Monat übrig bleibt

---------- Beitrag hinzugefügt um 23:32 -----------

Wieso gehst Du nicht auf detroiters Vorschlag ein? Ich halte den für am vernünftigsten, weil er hilft und die Gefahr des Gesichtsverlustes des Vaters minimiert: Selbst hinfahren, gemeinsam mit der Familie Hand am Haus anlegen und evtl. das eine oder andere Material "unterjubeln".
Das ist wirklich einfacher gesagt als getan.

Ich kann nicht einfach spontan nach Georgien fahren, geschweige denn einfach so Leute organisieren, die mit mir dorthin reisen. Das braucht etwas Vorlaufzeit und Vorbereitung.

Ich werde das in Ruhe nochmal durchdenken.
 
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D
Benutzer25767  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #25
Deine Freundin wirst du ja sowieso mal besuchen wollen, oder?
War vor 2 Wochen da und habe Land, Leute und Familie kennengelernt.

Wie lange seit ihr denn schon zusammen gewesen, bevor sie abgeschoben wurde?
8 Monate. Sie wurde aber nicht abgeschoben.

Sie hätte im September eine Stelle in Wiesbaden antreten sollen. Der Arbeitsvertrag wurde schon im Frühling unterschrieben.
Die Deutsche Botschaft hat im Mai den Antrag für die Aufenthaltsbewilligung erhalten, bis jetzt aber noch immer nicht beantwortet (da arbeitet unsere Anwältin dran).
Ende Juli wurden wir etwas nervös und versuchten ihre Schweizer Bewilligung zu verlängern. Da war es aber schon zu spät und sie musste ausreisen.


Wie sind ihre Chancen darauf, ein neues Visum für die Schweiz zu bekommen?
Nach Schweizer Regelung kann sie erst ab Februar wieder zu mir.


Könnte sie vielleicht nach Österreich oder Deutschland ziehen, wenn sie dafür ein Visum bekommt? Ich kenne mich damit leider nicht gut aus, du ja aber bestimmt mittlerweile schon :zwinker:
Als Georgierin (Drittstaatsangehörige) bekommst Du nur in ganz seltenen Fällen ein Schengen-Visum, auch wenn Du eingeladen wirst und jegwelche Garantien unterzeichnet vorliegen. Die besten Chancen hätte sie via Polen, Lettland und Estland, weil diese Länder Geschäftsbeziehungen mit Georgien haben.
Aber so lange sie nicht genügend verwurzelt ist in Georgien (kein Haus, kein Job, kein Ehemann etc.), zweifeln die Behörden daran, dass sie nach Ablauf des Visums ordentlich zurückkehrt. --> Kein Visum.
 
Dagobert_Duck
Benutzer105448  Sehr bekannt hier
  • #27
Um einmal nicht auf dein Gewissen einzureden wie es hier schon viele getan haben, werde ich mal versuchen die andere Seite anzusprechen.

Du fühlst dich betroffen weil du siehst wie schlecht die Familie dort lebt.
ABER ich würde dir gerne nochmal in Erinnerung rufen was du selber geschrieben hast, es ist der ALLTAG in Georgien.
Bei den meisten sieht es nicht viel besser aus!!!
D.h. Geldgeschenke eher unpassend.

Auch von der aufopferungsvollen Hilfe würde ich vielleicht Abstand nehmen, sicher kann man mal runterfahren und helfen, auch die ein oder anderen Materialien, vielleicht nen paar Kleidungsstücke, okay.
Aber Unsummen würde ich da nicht hinschicken, nachdem was du geschrieben hast was deine Familie selber braucht.

Halt deine Flöhe beisammen,du hast keine Ersparnisse und verteilst das Einkommen weiter an Eltern, Freundin und würdest es sogar einer wildfremden (du kennst sie 2 Wochen) Familie in Georgien zukommen lassen.
Du bist 28, hast scheinbar keinen Bausparvertrag, Riesterrente (?), Berufsunfähigkeitsversicherung usw
Ich bewundere dich um dein Sozialverhalten, wirklich, mir fehlt das in der Hinsicht nämlich :frown:
Aber denk auch mal an dich, was ist wenn du auf einmal wirklich krank wirst, nicht nur die Kosten der OP, 1 Jahr wegen Krebs in Reha und co, raus ausm Job, Schwierigkeiten mit Miete usw
Nun hast du kein Geld mehr, deine Eltern können dir nix leihen und dein Bruder auch nicht wirklich weil er deine Eltern unterstützen muss.

Ich würde an deiner Stelle die Familie in Georgien mit Arbeitskraft unterstützen, ein paar Kleinigkeiten.
Dann würde ich zusehen das du Ersparnisse und Rücklagen bildest, nicht nur für dich sondern auch für deine Eltern.
Vielleicht der Freundin ein "bisschen" weniger zuschieben.
Finanzielle Abhängigkeit ist NICHT schön!


Denk an DICH!
Mach dich nicht selber fertig, fahr von dem Geld mal in den Urlaub und nicht nach Georgien um 2 Wochen zu arbeiten.
Das ist alles schön und ehrenvoll, bringt dir aber herzlich wenig wenn du dich körperlich da selber kaputt machst..
 
rudolfk
Benutzer101597  (66) Sehr bekannt hier
  • #28
Ich halte das hinfahren und dort "arbeiten" für wenig sinnvoll. Dort gibt es Leute die für fast nichts hart arbeiten. Und das wenige was die wollen sollte man ihnen gönnen. Also bezahl lieber dort jemanden.

Helfen würde ich nur Anlassbezogen. Wenn die eine neue Toilette brauchen, sollen sie der Tochter sagen was das kostet, und dann entscheidest Du ob oder nicht.

Geldgeschenke sind nicht falsch, wenn sie zweckgebunden sind. Die in Georgien wissen dass wir mehr haben als sie. Daher wäre es auch albern, wenn wir dort den Bauarbeiter machen. So als "Abenteuerurlaub bei den Armen". Regelmässiges Geld wird bald zur selbstverständlichkeit, aber die gelegentliche "Gute Tat" fände ich schon richtig.

Und sag mal deinen Eltern klar, dass Du erwachsen bist und sie es absolut nichts angeht, was Du mit Deinem selbst verdienten Geld machst.
 
BlackMirror
Benutzer111070  Team-Alumni
  • #29
.
ABER ich würde dir gerne nochmal in Erinnerung rufen was du selber geschrieben hast, es ist der ALLTAG in Georgien.
Bei den meisten sieht es nicht viel besser aus!!!

Das ist natürlich das ultimative Totschlagargument, die Idee vom Tisch zu fegen. Wer arm geboren wird, hat halt einfach Pech gehabt. :ratlos:

Wobei man herauslesen kann, welche Variante Du bevorzugen würdest.

Das war auch meine Absicht, aber ich hab auch geschrieben, dass eine Pro- und Contraliste in diesem Fall nur sinnvoll sein kann, wenn du deine eigenen, persönlichen Gewichtungen berücksichtigst.


Ich möchte keine genauen Zahlen nennen. Deshalb stelle ich die benötigten Summen in ein Verhältnis zu einem Einkommen von 100'000:
- Kurfristig (12 Monate) brauchen meine Eltern etwa 80'000 (mein Vater ist aber noch nicht in Rente)
- Sobald meine Eltern in Rente gehen (in 3 Jahren), benötigen sie etwa 25'000 (mein Bruder übernimmt wohl den Rest)
- Dringend (2 Monate) braucht die Familie meiner Freundin 10'000
- Mittelfristig (1-3 Jahre) braucht die Familie meiner Freundin etwa 30'000
- Im Moment könnte ich etwa 20'000 bzw. 10'000 (wenn meine Freundin wieder bei mir lebt) abgeben. Wenn ich meine Ausgaben drastisch kürze, kann ich das vielleicht verdoppeln.
- Sparen kann ich das, was Ende Monat übrig bleibt.

Da wäre es meiner Meinung nach angebracht, die Ausgaben nach Priorität zu ordnen. So viel Geld, wie die Familie deiner Freundin dringend benötigt, scheinst du entbehren zu können. Kämen danach die mittelfristigen Ausgaben, wäre dann etwa das Rentenalter deines Vaters erreicht und du könntest deine Eltern unterstützen.
Die "kurzfristige" Zahlung an deine Eltern betreffend, hab ich das so verstanden, dass von diesem Geld das Gehalt deines Vaters und die Unterstützung deines Brudes abgezogen werden kann, sodass du je nachdem einen Teil des Übrigen übernehmen könntest.

Nach wie vor kann dich aber niemand in die Pflicht nehmen, der Familie deiner Freundin oder überhaupt IRGENDWEM Geld zu zahlen, das versteht sich von selbst und muss nicht immer wieder von irgendwelchen Leuten erwähnt werden, ich gehe in meinen Posts nur einfach mal davon aus, dass du für dein persönliches Seelenheil etwas davon tun willst, sonst würdest du dir ja nicht den Kopf darüber zerbrechen.
 
C
Benutzer100759  Beiträge füllen Bücher
  • #30
Ich halte das hinfahren und dort "arbeiten" für wenig sinnvoll. Dort gibt es Leute die für fast nichts hart arbeiten. Und das wenige was die wollen sollte man ihnen gönnen. Also bezahl lieber dort jemanden.

Helfen würde ich nur Anlassbezogen. Wenn die eine neue Toilette brauchen, sollen sie der Tochter sagen was das kostet, und dann entscheidest Du ob oder nicht.

Geldgeschenke sind nicht falsch, wenn sie zweckgebunden sind. Die in Georgien wissen dass wir mehr haben als sie. Daher wäre es auch albern, wenn wir dort den Bauarbeiter machen. So als "Abenteuerurlaub bei den Armen". Regelmässiges Geld wird bald zur selbstverständlichkeit, aber die gelegentliche "Gute Tat" fände ich schon richtig.

Und sag mal deinen Eltern klar, dass Du erwachsen bist und sie es absolut nichts angeht, was Du mit Deinem selbst verdienten Geld machst.

Ja
Ja
Ja
Ja und tausendmal ja.

Alles völlig richtig. Kann mich da nur voll und ganz in allen Punkten anschließen.

Daüberhinaus: Generell den Erhalter ihrer Familie zu mimen ist definitiv falsch. Das erzieht zur Abhängigkeit und entwürdigt Dich und die.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #31
Ich wäre bei sowas ja immer übervorsichtig. Acht Monate sind halt nicht viel, die Beziehung kann immer noch gut darauf hinauslaufen, dass du letztlich nur der Zahlesel für alle bist.

Zweiter Punkt: Fass ohne Boden. Es muss nicht so sein, aber um mal ein Beispiel zu bringen: Mutter meiner Freundin ist Phillipina. Da wird auch jede Menge Geld von hier nach da unten geschickt und der Ärger wächst mit jeder weiteren Zahlung, da die Leute da absolut kein Verhältniss zum Geld haben und es sinnlos für Mist versickert.
Wenn du also wirklich was zahlen willst, pass doppelt und dreifach auf, wofür das Geld draufgeht.
 
K
Benutzer28726  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #32
Es ist dein Leben, du denkst an euere Zukunft - und das ist das Richtige und Wichtige. Wenn du mich fragst. Natürlich ist es komisch, wenns ihrer Familie auch nicht so gut geht, aber du hilfst ja der Familie im Prinzip schon, indem du mit ihr ein neues besseres Leben beginnst.
 
Q
Benutzer111023  Verbringt hier viel Zeit
  • #33
Das ist natürlich das ultimative Totschlagargument, die Idee vom Tisch zu fegen. Wer arm geboren wird, hat halt einfach Pech gehabt. :ratlos:
Der Punkt war denke ich mal der, dass unter der Armut der Familie das gesellschaftliche Ansehen weniger leidet als es das in Westeuropa täte. Andere Menschen sind dort ebenso arm und leben auf einem Niveau, das dort vielleicht noch gar nicht mal als wirklich arm gilt. Wenn nun eine Familie plötzlich mehr hat als andere kann das leider auch Neid nach sich ziehen.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #34
Off-Topic:
Schade, dass die Familie wohl kein Internet haben wird und sich nicht auf Seiten wie microgiving.com anmelden kann - ich spende schon seit lange Zeit an Familien in Not und finde das auch richtig, von dem, was ich tatsächlich uebrig habe, etwas abzugeben an die, die gar nichts haben. Die Einstellung mancher, dass man da bloss kein Geld geben soll weil man ja dann vielleicht selber ein paar Euro weniger hat, kann ich echt nicht verstehen.
 
D
Benutzer25767  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #35
Noch eine andere Frage:

Wie glaubt ihr würde meine Freundin darüber denken, wenn ich mein Geld für mich oder Eltern zurückbehalten würde, und sie sich weiterhin Sorgen um ihre Familie machen müsste?
Ich kann mir schon vorstellen, dass man das dem Partner übel nehmen würde.
 
V
Benutzer111649  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #36
Hi Briefträger,

eine anlaßbezogene Hilfe sehe ich locker - allerdings solltest Du Dir überlegen, was Du im Gegenzug NEHMEN kannst. Meiner Erfahrung nach ist insbesondere den Osteuropäern Gegenseitigkeit wichtig, die WOLLEN Dir auch was zurück geben. Und gerade da ist es schwierig, etwas zu finden, was gleichwertig erscheint (ohne es zu sein, in monetärer Hinsicht). Also wenn es sich um ein paar wenige Tausender handelt, also etwa die Notfallration für eine unvorhergesehene Autoreparatur oder so in der Schweiz, dann kannst Du gerne mit Deiner Freundin überlegen, was ihr beitragen könnt, um das Haus notdürftig zu flicken. Nicht zur Totalrenovierung - das sollen die sich selbst erarbeiten!

Ansonsten sehe ich Deine Hilfe überwiegend bei Deiner Freundin angebracht: Du stellst die finanzielle Absicherung, die für das Visum erforderlich ist, übernimmst die Reisekosten und gehst gelegentlich mit ihr einkaufen. Immer im Rahmen dessen, was sich für Euch beide gut anfühlt (sie wird ja scheinbar nicht bei Dir wohnen können - Wiesbaden - CH ist ja nicht unbedingt Pendeldistanz).

Auf keinen Fall sollltest Du weiter denken, als bis hierher. Klar kann der nächste Urlaub nach Georgien führen und dort ein wenig Hand mitangelegt werden (die Kumpels werden auch von der Familie Deiner Freundin gestellt werden können). Aber auch da gilt: gib nur, was Du wirklich über hast, was Dir wirklich Spaß macht. Ohne langfristig zu denken.

Langfristig solltest Du Dich auf Deine eigene Familie konzentrieren. Und damit meine ich Dich, Deine Frau (ob die jetzige oder eine spätere) und die Kinder dazu. D. h. ein Ziel könnte sein, 30% des Kaufpreises einer dafür geeigneten Immobilie anzusparen. Das würde sowohl Dir als auch Deiner Freundin helfen (die dann ggf. mit ihrem Gehalt Zuhause aushilft).

Was Deine hiesigen Eltern angeht: In Deutschland sind Geldsorgen in der Regel Luxussorgen. Da würde ich mir wenig Gedanken drum machen. Sollten sie unter Hartz IV-Niveau bleiben (z. B. weil sie unglücklich selbständig waren) oder Gefahr laufen ihre Immobilie zu verlieren, dann kann man helfen. Mit wenigen hundert EUR im Monat, sofern man diese übrig hat. Wenn man möchte und sich gut mit ihnen versteht (ich würde es bei meinen Eltern machen). Ansonsten ist Hartz IV nicht so ein schlechtes Niveau, und wenn sie mehr wollen, dann zu Deinen Bedingungen. D. h. Du könntest ihnen neue Möbel / ein neues Auto etc. schenken, wenn sie so etwas wollen und Du meinst, dass das eine sinnvolle Anschaffung ist. Falls sie eine eigene Immobilie haben wäre ggf. auch ein Umbau auf alters-/behindertengerecht etwas, wo ich einen Beitrag leisten würde. Aber gerade in der eigenen Familie muss man darauf achten, dass keine Anspruchshaltung entsteht - wer über die eigenen Verhältnisse lebt, darf nicht hoffen, herausgepaukt zu werden (sonst gibt es keinen Lerneffekt). Ich würde da erst kurz vor der Pfändung einschreiten (oder einen Bankkredit durch einen zinslosen Kredit an meine Eltern ablösen - den müssten die mir aber tilgen, schließlich war das Geld ursprünglich für das Eigenheim etc. gedacht).

Viel Spaß trotz allem - finde Deinen Einsatz und Deine Überlegungen gut!
 
Dagobert_Duck
Benutzer105448  Sehr bekannt hier
  • #37
Noch eine andere Frage:

Wie glaubt ihr würde meine Freundin darüber denken, wenn ich mein Geld für mich oder Eltern zurückbehalten würde, und sie sich weiterhin Sorgen um ihre Familie machen müsste?
Ich kann mir schon vorstellen, dass man das dem Partner übel nehmen würde.


Das du dir mehr/berechtigte Sorgen um deine eigene Familie machst als um die einer Familie, die du grade mal 8 Monate "kennst" und 2 Wochen gesehen hast.

Es ist doch der, das was sie dort haben ist für deren Verhältnisse normal.
Ihre Tochter sieht nun in der Schweiz, dass das dort unten erbärmliche Verhältnisse sind und auf einmal ÄNDERT sich die Anspruchshaltung, auf einmal ist das dort unten bettelarm und man sieht wie der eigene Freund in "Saus und Braus" lebt. Ein gutes Auto fährt, ne große Wohnung hat und vielleicht im Monat das verdient was man dort unten in nem Jahr verdient.
Für sie ist das sicher ein großer Konflikt, weil sie beide Seiten gesehen hat und nun denkt, okay ich verzichte hier mal auf neue Klamotten für 200 Euro und meine Eltern können das Geld da unten besser gebrauchen.
Sie wird sicherlich genervt/verärgert sein, aber es ist nunmal DEINE Familie, deine Eltern, dein Bruder.
Deine Familie hast du immer, eine gute Familie ist immer für dich da, gibt dir immer ein zu Hause, gibt dir Trost wenn du ihn brauchst.
Bei einer Freundin kann sich das mal ganz schnell ändern.

Stellt sich nur die Frage ob es der Familie wirklich(!) hilft wenn du denen mal so 10.000 Euro zuschiebst, für deren Verhältnisse ist das ne verdammt große Menge Kohle.
Und wie schon genannt wurde, was sagt deren Umfeld wenn die auf einmal nen besseres Bad haben, dauerhaft Strom und Wärmeversorgung usw
Das ist quasi wie ein Lottogewinn.



Was Deine hiesigen Eltern angeht: In Deutschland sind Geldsorgen in der Regel Luxussorgen. Da würde ich mir wenig Gedanken drum machen. Sollten sie unter Hartz IV-Niveau bleiben (z. B. weil sie unglücklich selbständig waren) oder Gefahr laufen ihre Immobilie zu verlieren, dann kann man helfen. Mit wenigen hundert EUR im Monat, sofern man diese übrig hat. Wenn man möchte und sich gut mit ihnen versteht (ich würde es bei meinen Eltern machen). Ansonsten ist Hartz IV nicht so ein schlechtes Niveau, und wenn sie mehr wollen, dann zu Deinen Bedingungen.

Damit wäre der Familienfrieden wohl dahin.
Geldsorgen sind Luxussorgen, aha, sicherlich verglichen mit denen in Georgien.

Aber wenn die Eltern sehen das der Sohn so denkt, Geld nach Georgien schiebt und nicht seinen Eltern hilft, die mind. 18 Jahre für ihn gesorgt haben, immer das Beste für ihn wollten, Ausbildung bezahlt haben usw
Ich käme mir dann ZIEMLICH verarscht vor wenn der Sohn auf einmal sagt, ja die da unten haben noch weniger als ihr, also steckt mal bitte zurück.

Vor allem weil die Eltern früher sicherlich selber mal zurückgesteckt haben und nicht zu ihrem Sohn gesagt haben, hey iss mal Wasser und Brot und verzichte mal.
Dir gehts hier ja schon sehr gut, also brauchst du keine neuen Klamotten, die spenden wir lieber.
Und Weihnachtsgeschenke, da reicht ein Schokoweihnachtsmann, mehr brauchst du nicht.

(Du hast es hier nicht geschrieben Briefträger, aber ich gehe mal stark davon aus das es bei dir so gewesen ist, wenn nicht dann berichtige mich bitte)

Insofern kann ich die Eltern bestens verstehen wenn sie verärgert reagieren.


Und bedenke, es ist eine Freundin der du hilfst.
Wenn du nach 2 Jahren mal ans Heiraten denkst, kann man die Transferleistungen nach Georgien sicher erhöhen und ausweiten, aber vorerst ist es "nur" eine Freundin.
Das kann sich von heute auf morgen ändern..
 
D
Benutzer25767  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #38
Ihre Tochter sieht nun in der Schweiz, dass das dort unten erbärmliche Verhältnisse sind und auf einmal ÄNDERT sich die Anspruchshaltung, auf einmal ist das dort unten bettelarm und man sieht wie der eigene Freund in "Saus und Braus" lebt. Ein gutes Auto fährt, ne große Wohnung hat und vielleicht im Monat das verdient was man dort unten in nem Jahr verdient.
Meine Freundin würde mich nie um Hilfe bitten. Das hat sie nicht drauf, egal für was. Sie möchte auf eigenen Beinen stehen, unabhängig bleiben. Das repektiere ich.

Noch was zu den wirtschaftlichen Verhältnissen in Georgien.
Das durschnittliche Einkommen eines Haushalts von durchschnittlich 3.7 Personen beträgt umgerechnet 180 Euro im Monat.
Im Haushalt meiner Freundin arbeitet nur die Schwester. Es wird weniger sein.


Stellt sich nur die Frage ob es der Familie wirklich(!) hilft wenn du denen mal so 10.000 Euro zuschiebst, für deren Verhältnisse ist das ne verdammt große Menge Kohle.
Und wie schon genannt wurde, was sagt deren Umfeld wenn die auf einmal nen besseres Bad haben, dauerhaft Strom und Wärmeversorgung usw
Das ist quasi wie ein Lottogewinn.
Machen wir uns nichts vor... auch wenn sie Probleme mit dem Umfeld hätten: Natürlich hilft das und verbessert das ihre Situation.

Mach Dir nicht so viele Gedanken über Neid und Gier. Das gesellschaftliche Sozialleben ist dort ganz anders als bei uns. Kommt bestimmt auch daher, dass sie vor 25 Jahren noch Kommunisten waren.



Ich käme mir dann ZIEMLICH verarscht vor wenn der Sohn auf einmal sagt, ja die da unten haben noch weniger als ihr, also steckt mal bitte zurück.
Ja das könnte durchaus eintreten.

Ich muss zwar zugeben, dass ich meiner Familie nicht sehr nahe stehe... wir sehen uns auch relativ selten.
Aber dennoch fühle ich mich verpflichtet ihnen gegenüber, weil sie meine Eltern sind und mir mein heutiges Leben geebnet haben.





aber vorerst ist es "nur" eine Freundin.
Das kann sich von heute auf morgen ändern..

Früher habe ich das Wort Beziehung auch gleich mit Trennung verbunden. Ich habe aber mit der Zeit gelernt, dass man viel glücklicher leben kann, wenn man nicht überall Risiken scheut und ständig versucht, sich abzusichern.

Es ist wichtig an das Gute zu glauben ohne Naiv zu sein und Mut zu zeigen ohne leichtsinnig zu werden.

Wenn Du also meinst ich solle mich schützen und mein Geld in der Familie sichern, weil meine Beziehung von heute auf morgen zu Ende sein könnte, oder ich das Geld für einen Rollstuhl brauche, nachdem ich einen schlimmen Unfall hatte...
...dann kann ich all diese Sorgen und Bedenken nachvollziehen. Aber ich weigere mich, mit dieser Einstellung durchs Leben zu gehen.
 
Dagobert_Duck
Benutzer105448  Sehr bekannt hier
  • #39
Gut, das ist natürlich deine Sache, und wenn das Verhältnis dann doch nicht so klasse ist wie ich es rausgelesen habe ist dein Schritt durchaus nachvollziehbar.

Unterm Strich ist es deine Entscheidung, wir können dir nur Anstöße geben,ich denke hier finden sich die Verschiedensten von schick alles runter bis behalt alles.

Du kennst die Familie, hast mit denen gesprochen, es muss nicht alles rational entschieden werden :zwinker:


Bzw ich sage ja nicht das sie dich um Hilfe bittet, ich meine nur das sie es so wahrnimmt und selber den Gedanken hegt, auch wenn sie sich zum bitten (bzw in eigener Ansicht wahrscheinlich eher betteln) zu schade/stolz ist.

Warum arbeitet nur die Schwester?
Wenn dort natürlich wg. Krankheit oderso eine größere Not herrscht als bei den anderen ist natürlich auch die Sorge berechtigter, bzw die finanz. Hilfe nachvollziehbarer.


Die Grenze zwischen Mut und Naivität ist sehr schmal :zwinker:
 
K
Benutzer78489  (40) Sehr bekannt hier
  • #40
Also, ich versteh bei der Sache irgendwie nicht ganz, dass deine Eltern so viel Geld brauchen. Wenn du sagst, die gehen in drei Jahren in Rente, dann arbeiten beide - aber der Schuldenberg wächst? Was würden die denn machen, wenn die noch 20 Jahre Berufsleben vor sich hätten und keine Söhne, die die Schulden finanzieren?

Ich glaube, ich würde insgesamt mal stärker daran arbeiten, dass die Leute in deinem Umfeld ihre Probleme selbst lösen und du nicht wie völlig selbstverständlich dein Geld irgendwo reinpumpst. Es gibt auch einen Unterschied zwischen helfen wollen oder Verantwortung der Verwandtschaft gegenüber und schlechtem Gewissen/mangelndem Sebstbewusstsein/Ausnutzen lassen.
Du verdienst das Geld mit deiner Arbeit, damit ist das erstmal deins, punkt. Da hat keiner Anrecht drauf, weder deine Eltern, noch deine Freundin, noch deren Familie. Ich hab fast das Gefühl, du hast ein chronisch schlechtes Gewissen gegenüber anderen Menschen, dass du denkst, du müsstest alles geben, was du hast. Du schreibst, als wäre es völlig normal, dass du die Rente deiner Eltern finanzierst, oder die Ausbildung deines Bruders, auch wenn Papa sich dann mal ein bißchen ziert. Aber die mit dem größten Stolz haben es ja irgendwie immer am nötigsten. Jedenfalls ist das nicht normal, Eltern unterstützen die Kinder, die Kinder finanzieren sich selbst. Dafür kümmern die Kinder sich um die Eltern, wenn die dann alt sind und (finanzielle) Unterstützung brauchen, das Pflegeheim zb. kann noch teuer genug werden.
Und dann hast du auch noch eine Freundin, die anscheinend sehr arbeits- und kostenintensiv ist. Irgendwoher muss das doch kommen, dass du ausgerechnet mit jemandem zusammen bist, die so viel Fürsorge braucht.

Ich an deiner Stelle würde mir mal sehr genau überlegen, wie wichtig dir deine Freundin ist, ergo, ob ihr eine Zukunft habt. Entweder ist sie Familie, und dann würde ich bei der Toilettensache (und nur dabei) helfen, oder sie ist es nicht.
Was die restlichen Finanzierungen angehen: Legs an, wie jeder andere Mensch auch. Für dein Haus später, für deine Familie, deine Zukunftspläne, das wäre mein Rat. Und den Eltern würde ich eher helfen, ihren Schuldenberg abzubauen, mit Schuldenberatern, etc.. Das Thema Finanzierung dieser Schulden, bzw. der Rente, sollte gar nicht erst auf den Tisch kommen. Es kann ja nicht sein, dass deine Eltern schon mit 60 finanziell von dir abhängig sind. Vor allem, wenn das gar nicht nötig wäre. Du musst/willst später mal deine eigene Familie finanzieren und Pflegekosten und anderes kommt noch früh genug auf dich zu.
Ich würd mich also insgesamt mal etwas mehr zusammenreißen, was Schuldgefühle angeht und das Erfüllen der Erwartungshaltung anderer. Dann sieht man alles auch ein bißchen klarer und nüchterner.
 
D
Benutzer25767  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #41
Also, ich versteh bei der Sache irgendwie nicht ganz, dass deine Eltern so viel Geld brauchen. Wenn du sagst, die gehen in drei Jahren in Rente, dann arbeiten beide - aber der Schuldenberg wächst? Was würden die denn machen, wenn die noch 20 Jahre Berufsleben vor sich hätten und keine Söhne, die die Schulden finanzieren?
Ganz ehrlich? Sieh wären ziemlich am Arsch.




Ich glaube, ich würde insgesamt mal stärker daran arbeiten, dass die Leute in deinem Umfeld ihre Probleme selbst lösen und du nicht wie völlig selbstverständlich dein Geld irgendwo reinpumpst. Es gibt auch einen Unterschied zwischen helfen wollen oder Verantwortung der Verwandtschaft gegenüber und schlechtem Gewissen/mangelndem Sebstbewusstsein/Ausnutzen lassen.
Als Betriebökonom und ehemaliger Bankangestellter berate ich meine Eltern und auch meinen Bruder seit mehreren Jahren, teilweise mit Erfolg.

Ich schätze ihre lage schwierig ein. Sie mussten sich als späte Einwanderer selbst um ihre Altersversorgung kümmern. Das haben sie mehr oder weniger gut gemacht. Leider haben sie in den letzten 24 Monaten einiges verloren (in erster Linie aufgrund der ständig weitersinkenden Immobilienpreise und dem schwachen Euro), wie so manch anderer auch.
Um Haus & Co. zu retten mussten sie Anlagen mit Verlusten (die Märkte haben sich noch nicht erholt!) verkaufen, Kapitalversicherungen aufgeben, generell zurückstecken und eben auch Schulden machen. Die gilt es nun zu bewältigen. Dumm nur, dass sie bald nicht mehr Arbeiten und ihre Renten klein ausfallen werden...

Klar sind sie teilweise selber schuld an ihrer Situation, aber das ist noch lange kein Grund die Familie alles selber ausbaden zu lassen.

Eigentlich wäre das Beste für sie eine Auswanderung in eine günstigere Umgebung. In der Schweiz alt zu werden können sie sich nicht (mehr) alleine leisten.
Ich verstehe aber wenn sie in ihrem Alter nicht (schon wieder) ein neues Leben anfangen wollen... fernab der Kinder.



Irgendwoher muss das doch kommen, dass du ausgerechnet mit jemandem zusammen bist, die so viel Fürsorge braucht.
Keine Ahnung. Solche Probleme kenne ich erst seit kurzem.


Ich an deiner Stelle würde mir mal sehr genau überlegen, wie wichtig dir deine Freundin ist, ergo, ob ihr eine Zukunft habt. Entweder ist sie Familie, und dann würde ich bei der Toilettensache (und nur dabei) helfen, oder sie ist es nicht.
Muss ich mich zuerst entscheiden, ob ich mit ihr mein Leben verbringen will, bevor ich ihre Familie unterstütze?

Wäre ich mir sicher, dass sie die Mutter meiner Kinder sein wird, dann hätte ich sie schon geheiratet. Aber so weit bin ich noch nicht.
Ich bin aber sehr guter Hoffnung, dass es Mal so weit kommen könnte.
 
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