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Gibt es eine Minderheit englischsprechender, deutscher Hipster?

HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
Ach ich find das ja eher niedlich als gefährlich.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
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  • #3
Mir sagt das auch zu (ja, Kunststueck natuerlich, ich als Englaender mit 60% meines Lebens im englischsprachigen Raum verbracht :grin:), und ich finde, der gute Mann da hat ins Klo gegriffen vonwegen "sowas ist nicht international" - hier in Schweden ist es so usus, englisch zu sprechen, dass Schweden untereinander oft englisch sprechen, ohne es ueberhaupt zu bemerken; und das Land gewinnt regelmaessig Lorbeeren fuer seine Internationalitaet. Und man ist hier deswegen keinesfalls weniger schwedisch.

Also, ich finde, der sollte mal hier vorbeikommen.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Off-Topic:
Mein Mann sagt ständig was auf Englisch, der spricht halt im beruflichen Alltag die meisten Tage nur Englisch und ich bin in der Hinsicht ja auch leicht geschädigt. In unsrem Haus sollte man sich auch nicht aufhalten wenn man eine Abneigung gegen Anglizismen und schnelle Sprachwechsel hat :ninja:
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
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  • #5
Off-Topic:
Mein Mann sagt ständig was auf Englisch, der spricht halt im beruflichen Alltag die meisten Tage nur Englisch und ich bin in der Hinsicht ja auch leicht geschädigt. In unsrem Haus sollte man sich auch nicht aufhalten wenn man eine Abneigung gegen Anglizismen und schnelle Sprachwechsel hat :ninja:
Vermutlich bin ich da sowieso zu abgebrueht. Wir sprechen zu Hause normalerweise englisch, durchsetzt mit ein bisschen chinesisch und schwedisch und franzoesisch ("ni hao/ hej/ bon appetit"), und skypen abends mit meinen Eltern auf deutsch. Da wuerde sich der Politiker mit Grausen wenden.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #6
Hm, ich muss gestehen, dass ich mit dem übertriebenen Hipstertum in Berlin bzw. von Berlin ausgehend, das sich hauptsächlich an der NY/LA-Hipsterkultur zu orientieren scheint, auch nicht viel anfangen kann. Das hat AUCH mit dem Sprachgebrauch zu tun (ich finde es affig, wenn ich in einem Laden in Deutschland mit einer deutschen Verkäuferin auf Englisch reden muss, um bedient zu werden).

Aber viel mehr stört mich diese einseitige Orientierung/Kopierung von Trends, die in NY oder LA in zu sein scheinen. Für mich ist das in Berlin einfach zu viel des Guten. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich als Österreicherin etwas traditionsbewusster bin, gerne altes neu entdeckt oder neu erfunden haben mag, anstatt Sachen von anderswo zu importieren. Das kann mal gut sein, aber ist häufig einfach nicht mehr als seelenlos. Und in Berlin fehlt mir häufig tatsächlich die Seele.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #7
Hm, ich muss gestehen, dass ich mit dem übertriebenen Hipstertum in Berlin bzw. von Berlin ausgehend, das sich hauptsächlich an der NY/LA-Hipsterkultur zu orientieren scheint, auch nicht viel anfangen kann. Das hat AUCH mit dem Sprachgebrauch zu tun (ich finde es affig, wenn ich in einem Laden in Deutschland mit einer deutschen Verkäuferin auf Englisch reden muss, um bedient zu werden).

Aber viel mehr stört mich diese einseitige Orientierung/Kopierung von Trends, die in NY oder LA in zu sein scheinen. Für mich ist das in Berlin einfach zu viel des Guten. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich als Österreicherin etwas traditionsbewusster bin, gerne altes neu entdeckt oder neu erfunden haben mag, anstatt Sachen von anderswo zu importieren. Das kann mal gut sein, aber ist häufig einfach nicht mehr als seelenlos. Und in Berlin fehlt mir häufig tatsächlich die Seele.
Ich habe jetzt mal in Wikipedia nachgelesen, was Hipsters eigentlich sind - klingt irgendwie nach Leuten, die einfach versuchen, aus dem Wust des 20. Jahrhunderts stilistisch das Beste zu machen und sich im 21. so gut wie moeglich zu situieren; insofern weder unsympathisch noch unnachvollziehbar, aber wieso muessen die denn extra englisch sprechen, wenn's doch bequemer waere, einfach das zu sprechen, was gerade da ist?
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #8
Ich habe jetzt mal in Wikipedia nachgelesen, was Hipsters eigentlich sind - klingt irgendwie nach Leuten, die einfach versuchen, aus dem Wust des 20. Jahrhunderts stilistisch das Beste zu machen und sich im 21. so gut wie moeglich zu situieren; insofern weder unsympathisch noch unnachvollziehbar, aber wieso muessen die denn extra englisch sprechen, wenn's doch bequemer waere, einfach das zu sprechen, was gerade da ist?

Na, es geht wohl eher darum, warum man Hipster ist bzw. ich will mich eigentlich gar nicht an dem Wort aufhängen. Ob die Leute in Berlin Hipster sind oder nicht, weiß ich gar nicht. Für mich sind das einfach Leute, die gerne trendy sein wollen. Und wenn man trendy sein will, muss man sich halt am neuesten Trend orientieren, und der kommt in unserer Welt halt idR aus den USA. Dieses ganze Green Juice/Smoothie, Peanutbutter-Jam-Bagel, Pumpkin Spice Latte, Pulled-Pork-Sliders, etc.-Gedöns kommt doch alles aus den USA und ist mMn in Maßen verträglich, aber in Berlin hast du in manchen Kiezen tw. schon Schwierigkeiten irgendwo ein normales Eis zu kriegen (nicht vegan, kein Frozen Yoghurt, keine Cookie-Dough-Sorten, ohne Oreo-Krempel, sondern ganz normales Eis. Schoko und Erdbeer, bitte). Das nervt mich schon.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #9
Hipster sind doch die, die überall rasiert sind, ausser im Gesicht...:tongue:
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #10
Möchte man denn damit tatsächlich Internationalität ausdrücken? Oder vielleicht Zugehörigkeit zur bildungsnahen Schicht zeigen?

Finde ich jedenfalls ziemlich übertrieben. In meinem Beruf spreche ich täglich Englisch, jedoch nicht im Alltag. Dass es eine anglophone Paralellgesellschaft gibt habe ich noch nicht gehört. Liegt vielleicht daran, dass ich nicht Teil von ihr bin. :tentakel:
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
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  • #11
Na, es geht wohl eher darum, warum man Hipster ist bzw. ich will mich eigentlich gar nicht an dem Wort aufhängen. Ob die Leute in Berlin Hipster sind oder nicht, weiß ich gar nicht. Für mich sind das einfach Leute, die gerne trendy sein wollen. Und wenn man trendy sein will, muss man sich halt am neuesten Trend orientieren, und der kommt in unserer Welt halt idR aus den USA. Dieses ganze Green Juice/Smoothie, Peanutbutter-Jam-Bagel, Pumpkin Spice Latte, Pulled-Pork-Sliders, etc.-Gedöns kommt doch alles aus den USA und ist mMn in Maßen verträglich, aber in Berlin hast du in manchen Kiezen tw. schon Schwierigkeiten irgendwo ein normales Eis zu kriegen (nicht vegan, kein Frozen Yoghurt, keine Cookie-Dough-Sorten, ohne Oreo-Krempel, sondern ganz normales Eis. Schoko und Erdbeer, bitte). Das nervt mich schon.
Ich wuerde sagen, das klingt, als waeren die einfach am liebsten in USA.
Und das gab's ja schon frueher... heute also heissen die Hipsters.
Hmm. Ist ja goldig.
 
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • #12
"Ich will nicht nach Berlin" - hatten Kraftklub doch recht.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #13
Ich finde es ungemein peinlich, wenn man beispielsweise in der Torstraße so sehr "In-Straße" ist, dass man lieber mittelmäßig englisch redet als deutsch, obwohl alle dem Deutschen mächtig sind.
Es wirkt mir zu bemüht, um sich von der breiten Masse abzuheben.
Vermutlich sind diese Leute auch unglaublich busy, wenn sie im Cow-working-space echt catchie Slogans im meeting brainstormen.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Hm, ich muss gestehen, dass ich mit dem übertriebenen Hipstertum in Berlin bzw. von Berlin ausgehend, das sich hauptsächlich an der NY/LA-Hipsterkultur zu orientieren scheint, auch nicht viel anfangen kann. Das hat AUCH mit dem Sprachgebrauch zu tun (ich finde es affig, wenn ich in einem Laden in Deutschland mit einer deutschen Verkäuferin auf Englisch reden muss, um bedient zu werden).

Gibts das denn wirklich? Ich kenne Berlin auch ein wenig. Freunde von mir leben im Prenzlauer Berg. Die sind aber keine Hipster - weil zu alt (wie ich Ü40). Aber die sprechen schon untereinander Deutsch und ich war eigentlich noch nie genötigt dort in irgendeinem Laden oder einer Kneipe Englisch zu sprechen, damit ich bedient werde.

Ach ne, da fällt mir ein: Bei meinem einen Freund sprechen wir tatsächlich manchmal Englisch, weil seine Lebensgefährtin Ausländerin ist, die zwar Deutsch kann, aber sich im Englischen deutlich leichter tut. Außerdem sind da sehr oft internationale Gäste, weil beide berufsbedingt stark in der internationalen Kunst-/Kulturszene beheimatet sind. Meint Herr Spahn sowas?

Falls ja, wo ist das Problem, dass ein CDU-Staatssekretär das thematisieren muss?
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Ich finde es ungemein peinlich, wenn man beispielsweise in der Torstraße so sehr "In-Straße" ist, dass man lieber mittelmäßig englisch redet als deutsch, obwohl alle dem Deutschen mächtig sind.
Es wirkt mir zu bemüht, um sich von der breiten Masse abzuheben.
Vermutlich sind diese Leute auch unglaublich busy, wenn sie im Cow-working-space echt catchie Slogans im meeting brainstormen.

Sprechen da die Deutschen wirklich Englisch untereinander? Oder gehts "nur" um peinliches Denglisch, das man aber wohl überall hören kann, wenn man in eine Unternehmensberatung geht oder in die Werbe- und Marketingszene, wohl selbst in Wanne-Eickel. Und Hipster sind die da auch nicht unbedingt.
Ich glaube Spahn meint schon, dass die da richtig Englisch miteinander sprechen anstelle von Deutsch, oder?

Außerdem scheint es ihm ja nicht um sowas wie Sprachkritik zu gehen oder dass er das halt affig oder doof findet. Er sieht da wohl echt ein gesellschaftliches Problem allá Parallelgesellschaft, sonst müsste er es als Spitzenpolitiker ja nicht so vehement (jetzt schon zweimal innerhalb einer Woche) zur Sprache bringen. Ich verstehe es echt nicht....
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #15
Gibts das denn wirklich? Ich kenne Berlin auch ein wenig. Freunde von mir leben im Prenzlauer Berg. Die sind aber wohl keine richtigen Hipster - weil zu alt. Aber die sprechen schon untereinander Deutsch und ich war eigentlich noch nie genötigt dort in irgendeinem Laden oder einer Kneipe Englisch zu sprechen, weil ich sonst nicht bedient werde.

Ach ne, da fällt mir ein: Bei meinem einen Freund sprechen wir tatsächlich manchmal Englisch, weil seine Lebensgefährtin Ausländerin ist, die zwar Deutsch kann, aber sich im Englischen deutlich leichter tut. Außerdem sind da sehr oft internationale Gäste, weil beide berufsbedingt stark in der internationalen Kunst-/Kulturszene beheimatet sind. Meint Herr Spahn sowas?

Falls ja, wo ist das Problem, dass ein CDU-Staatssekretär das thematisieren muss?

Naja, wenn du in Mitte in der Torstraße unterwegs bist, ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass deutsche Gäste in einem deutschen Lokal mit einer Bedingung aus Moabit englisch reden.Dies darf man schon kritisieren, weil gerade in Berlin etwas recht ungutes passiert. Die erweiterte Innenstadt ist in Sachen Mieten extrem teuer, aber auch sonst verliert der Altmieter im Wedding oder in Tiergarten schon ein Stück Identität. Wenn beispielsweise die Eckkneipe oder das Geschäft im Kiez nun auch eine Lounge sind. Ändert dies eine Nachbarschaft nicht unbedingt zum Besten.
Auch wenn Berlin im Jahr 28 des Mauerfalls seine Innenstadt erst abschließend erschließen muss und daher anderen Metropolen hinterherhinkt, dürfte jede Großstadt seine Torstraße, seinen Wedding und seinen Hermannplatz haben. Auf Berlin bezogen ist dieses Thema für mich Ausdruck für ein Stück Verlustangst, was ich sehr ernst nehme.
 
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N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #21
Stimmt, hier in der Stadt gibt es ein koreanisches Restaurant, in dem man nur auf Englisch bedient wird. Kam mir gar nicht als Hipstertum vor.
Es gibt ja auch den Trend, dass man sich im Urlaub gern auf Englisch unterhält, damit man nicht von anderen Deutschen als Deutscher identifiziert wird.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #22
Es gibt ja auch den Trend, dass man sich im Urlaub gern auf Englisch unterhält, damit man nicht von anderen Deutschen als Deutscher identifiziert wird.
...und dann wird man für einen Engländer gehalten, die haben ja auch den allerbesten Ruf als Touris :tentakel:
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #23
Off-Topic:
Bei unserem Lieblingsjapaner in Frankfurt kommt man mit Deutsch auch nicht weit, weil sie es halt kaum sprechen. Entweder Japanisch oder Englisch. Japanisch kann ich nicht. :tentakel:
Das ist aber vermutlich nicht das, was hier als "Problem" angesehen wird :zwinker:
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #24
...und dann wird man für einen Engländer gehalten, die haben ja auch den allerbesten Ruf als Touris :tentakel:
Ich mache alle meine Hotelreservierungen als "Deutscher", weil irgendwie als Englaender immer alles gleich "leider voll ausgebucht" ist...
:nope:
Da sitzen die Leute auf Gold und wissen's nicht.
 
redviolin
Benutzer151496  (47) Meistens hier zu finden
  • #25
Ich bin selbst ja auch Berlinerin und mir ist das noch nie aufgefallen. Ja, es wird viel Englisch geredet, aber es sind ja nun auch viele Ausländer hier, ob Studenten, Touris oder sonstige. Daß man als Deutsche untereinander Englisch spricht oder in einem Restaurant/einer Bar in Englisch bestellt, ist mir noch nie untergekommen. :confused:
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #26
Ich bin selbst ja auch Berlinerin und mir ist das noch nie aufgefallen. Ja, es wird viel Englisch geredet, aber es sind ja nun auch viele Ausländer hier, ob Studenten, Touris oder sonstige. Daß man als Deutsche untereinander Englisch spricht oder in einem Restaurant/einer Bar in Englisch bestellt, ist mir noch nie untergekommen. :confused:
Ich sass mal bei einer Einladung in London einen Abend lang neben einer Deutschen, ohne es zu wissen, und wir sprachen den ganzen Abend lang englisch, ohne irgendwas zu bemerken. War zum Schluss ein grosser Lacher, als meine Schwester uns aufklaerte. Aber das ist natuerlich was anderes, als wenn man's absichtlich tut, und noch dazu in einem Land, wo eigentlich englisch Fremdsprache ist.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #27
Es geht darum ob Innenstädte ein Elodroado für Menschen werden, die dort für ein, zwei oder drei Jahre leben oder ob es auch noch Menschen gibt, die dort in der dritten, vierten oder fünften Generation leben. Hier wären wir bei Fragen, wie Identität und Heimatverbundenheit. Der Bruch von einer Kiezkneipe, in der Hertha das Sonntagsthema ist, hin zu einer Lougne mit WLAN und catchie Ideen ist somit auch ein versinnbildlichter Kulturbruch.

Ja, das hat schon was Trauriges, wenn Alteingesessene und deren Lebenswelt durch polyglotte Weltbürgernomaden aus bestimmten Kiezen, Vierteln, Innenstädten verdrängt werden. Berlin-Mitte, Prenzlberg, Friedrichshain usw. sind da sicher ganz vorne mit dabei. Da kommen dann ja noch Touristenscharen aus der ganzen Welt dazu, die das nochmal verschärfen.
Aber ich frage Dich ernsthaft: Wie will man das verhindern? Wie will Jens Spahn das verhindern? Will er den Hipstern verbieten Englisch zu sprechen? Nur darüber lamentieren und den Versuch zu starten mit Hipster-Bashing und Parallelgesellschaftsgelaber einen Stich bei Leuten zu landen, denen Heimatverbundenheit und kulturelle Identität wichtig ist, ist ja wohl auch etwas armselig.

Auch wenn es vielleicht auch nicht zielführend ist, lobe ich mir da doch den Ansatz der Linken: Die schimpfen nicht über englischsprechende Hipster, sondern versuchen wenigstens sich Gedanken zu machen, wie die Alteingesessenen evtl. vor Gentrifizierung, Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt, geschützt werden können. Selbst wenn deren Forderungen vielleicht auch nicht wirklich funktional sein sollten, die bemühen sich wenigstens um Lösungen für das Problem. Das kann ich bei Jens Spahn nun wirklich nicht sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #28
Wir sind uns übrigens einig, um hier keinen Streit aufzumachen, wo er nicht nötig ist. Wie will man dies verhindern: Das ist eine schwere Frage, Spahns Aussagen waren aber dennoch gut- Sie haben eine Thema benannt.
Es muss gebaut werden, um den Druck aus den innerstädtischen Wohnlagen zu nehmen. Es gibt zudem das Problem, dass Gewerbe und Gastronomie kaum mehr innerstädtische Lokale leisten können. Hier könnten die Stadtverwaltungen oder Bezirke schon etwas machen. Sie müssten ihre Flächennutzungspläne auch umsetzen. Gegenwärtig funktioniert dies verkürzt so: Das Parlament beschließt, dass im Bau X in Lage Y Wohnungen gebaut werden. Nun kann man aber mit Büroräumen mehr Geld machen. Der Investor verhandelt- keine Wohnungen.
Ähnlich ist es bei Gewerbe und Gewerken in Hinterhöfen.
Es bedarf hier einer gewissen politischen Durchsetzungskraft. Verwiesen sei an dieser Stelle auf die Schließung der Baulücke am Leipziger Platz in Mitte. Der jetzige Innensenator war im Senat Müller/Henkel für die Stadtentwicklung zuständig. In der Baulücke sollten auch Wohnung enstehen. Der Investor war dagegen. Der Stadtrat in Mitte war pflichtbewusst dagegen, der Investor hat gewonnen. Ich befürchte, dass wir in Innenstädten bald keine Gewerke mehr haben. Vielleicht der "Quotenfleischer" oder ein Edelbäcker.
Hier bedarf es kommunalpolitischer Kernerarbeit, die in Berlin keine Partei gegenwärtig leistet. Hier würde ich mir aus der Stadtentwicklungsverwaltung und manchen Bezirksamt mehr Arbeit und weniger Sprechblasen wünschen. Fairer Weise sind hier gleich alle vier großen Parteien in Berlin angesprochen.
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #29
Ich glaube ja nicht, daß das das Thema ist, das Spahn benannt hat, sondern er will ganz offensichtlich ein paar "in Deutschland muß Deutsch gesprochen werden"-Stimmen abernten. Vielleicht merkt er, daß die jungen Leute mit ihm und seinesgleichen nichts mehr anfangen können und schlicht keinen Wert mehr darauf legen, mit ihm zu kommunizieren. Typisch, daß er dann nach "die müßten doch eigentlich" ruft, statt sich um die Ursachen Gedanken zu machen.

Gegen Gentrifizierung hat der doch gar nix. Einfach nur ein bißchen Nationalgedudel im Wahlkampf, selten so offensichtlich.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #30
Mir ist heute gerade wie Schuppen aus den Ohren gefallen, dass mein Lieblingsradiosender hier in Österreich - nämlich FM4 - ja ein elender Hipstersender sein muss (ist er auch irgendwie tatsächlich), bei dem Jens Spahn sich wohl übelst entrüsten müsste, wenn es denn ein deutscher oder berliner Sender wäre. In diesem Sender wird nämlich ein Großteil des Tages Englisch gesprochen. Der Moderator der Morning Show heißt Stuart Freeman und spricht ausschließlich Englisch. Die Nachrichten sind auch in Englisch (und manchmal auf Französisch). Super Sender wie ich finde, auch wenn ich eigentlich schon etwas alt für ihn bin und wohl nicht mehr die Zielgruppe. Ich höre trotzdem nix anderes (außer ab und zu Ö1).

Klar kann man sich fragen, was das eigentlich soll. Aber ich glaube noch nicht mal die rechte FPÖ hat bisher darüber gelästert, obwohl die ja bekennende ORF-Hasser sind und keine Gelegenheit auslassen über den öffentlich-rechtlichen ORF herzuziehen.
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #31
Off-Topic:
Ich mußte gerade an Fußball denken und wollte belegen, daß Ösis sowieso gerne Englisch reden, weil z.B. in Österreich anscheinend der Referee mit seinen Outwachlern zusammenarbeitet. Dann ist mir aber eingefallen, daß in Deutschland ja auch gerne der Keeper (Dungeon Keeper?!?) mal den Topscorer aufhält und dann der Assist umsonst war, und frage mich gerade, ob Jens Spahn Fußballspiele überhaupt überleben kann...
 
G
Benutzer Gast
  • #32
War nicht Frauke Petry mal für ´ne Quote von deutschsprachigen Liedern im Radio? :upsidedown:
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #33
Off-Topic:
Off-Topic:
Ich mußte gerade an Fußball denken und wollte belegen, daß Ösis sowieso gerne Englisch reden, weil z.B. in Österreich anscheinend der Referee mit seinen Outwachlern zusammenarbeitet. Dann ist mir aber eingefallen, daß in Deutschland ja auch gerne der Keeper (Dungeon Keeper?!?) mal den Topscorer aufhält und dann der Assist umsonst war, und frage mich gerade, ob Jens Spahn Fußballspiele überhaupt überleben kann...

Dass hat übrigens eine interessante Geschichte, dass in Österreich mehr englische Begriffe im Fußball verwendet werden als in D, wobei das eher abnimmt als zunimmt. Aber klassisch heißt es hier in Österreich halt Corner statt Ecke, Offside statt Abseits und Penalty statt Elfmeter, Free kick statt Freistoß (übrigens nicht "keeper" für Torwart, sondern "goalie" als Abkürzung von goalkeeper).
Mit Hipstertum hat das aber gar nichts zu tun, sondern das war schon immer so ....und ist nach meiner Wahrnehmung eher rückläufig (also die Verwendund deutscher Begriffe nimmt m.E. im österreichischen Fußball eher zu als ab).

Grund ist wohl, dass der Fußball bekanntermaßen aus England kommt. Als der Fußball dann in D populär wurde, wurden auch dort zunächst die englischen Begriffe verwendet. Es hat aber nicht lange gedauert, da hat der DFB (oder wie der Verband damals hieß) eine Kommission eingesetzt, die deutsche Begriffe entwickeln sollte und die wurden dann auch verwendet. Der österreichische Fußballverband hat das hingegen nicht gemacht....war ja noch zu k.u.k-Zeiten als Ö sowieso ein Vielvölkerstaat war. Deswegen haben sich dort die englischen Begriffe erhalten.
Ob die Story stimmt, weiß ich nicht. Ich habe sie aber mal irgendwo gelesen.


 
Zuletzt bearbeitet:
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #35
Also beschwert sich Jens Spahn eigentlich nur darüber, daß er nicht dazugehört?
Na ja....das Soho House ist nun mal ein internationaler Privatclub....da gelten auch private Regeln.
Machste nen Club auf....kannste auch anweisen, daß nur Esperanto gesprochen wird (sehr lustig).

Oder er regt sich darüber auf, daß Berlin globaler wird.
Aber...aber.....aber....aber....moment, ich hänge gerade.....aber es ist doch gerade seine Partei, die das vorantreibt, von wegen mehr Europa in Deutschland, Globalisierung, Einreißen von Grenzen.
...
...
...
Ach, entschuldigung, ich vergas....sowas soll ja nur für die anderen gelten :tentakel:

Fun Fact am Rande: Ich hab auch schon im Berliner Soho House-Pool geplanscht. Allerdings nicht verzweifelt, weswegen mich die "Hipsterseuche" wohl noch nicht erwischt hat.

Demnächst in ihrem Bundestag-Entertainment-System: "The walking Hipster-jetzt mit doppelt so viel Englisch-Gestöhne"
Erklärt auch, warum Angela im Bundestag ständig mit ihrem iPad oder Handy beschäftigt ist....

Hach-ja....diese...Eliten!:rolleyes::whistle:
 
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