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Hilfe! Freund hat wieder eine psychische Krise...

E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo!

Ihr müsst mir helfen, ich bin vollkommen am Ende, mein Freund und ich hatten gerade ein 4stündiges Telefonat... er weiss nicht, ob er mich noch liebt.

Ich glaube, ich muss kurz zuerst etwas erläutern. Vor etwa 4 Monaten hatte er eine handfeste psychische Krise, er war mit allem überfordert, wusste nicht wohin mit seinem Studium und hatte enorme Zukunftsängste (also wirklich krasse Panikattacken mit Kotzen und Zittern). Danach war er beim Unipsychologen, hatte viele Gespräche mit Familie und mir und schon ziemlich bald ging es ihm besser, nachdem er sich eine kleine Auszeit von der Uni genommen hatte. Seither war alles wieder wie immer, wir hatten kaum Probleme, die Beziehung lief einfach super!

Bis gestern. Plötzlich hatte er beim Frühstück wieder ähnliche Probleme wie damals, er wurde total nervös und musste sich später auch wieder übergeben. Mir gelang es ihn ein wenig zu beruhigen und am Abend ging es ihm besser, er ist dann zu Freunden und ich nach Hause. Danach hatte er anscheinend wieder riesige Panikattacken, aber diesmal geht es nicht nur um Uni und Jobperspektiven, sondern um unsere Beziehung. Er hat plötzlich wahnsinnige Angst mich nicht mehr zu lieben oder mir weh zu tun. Seine Angst ist sogar so gross, dass er darüber nachdenkt die Beziehung zu beenden um zu verhindern, dass er mir irgendwann mal weh tun könnte (dann müsste er sich um das keine Sorgen mehr machen).

Ich weiss, dass seine Probleme jetzt im Vordergrund stehen, aber das kommt für mich alles so verdammt plötzlich. Er sagt ja selber, dass bis gestern absolut alles in Ordnung war. Er war überglücklich, wir hatten gerade unseren Jahrestag gefeiert, er hat mir gesagt, wie sehr er mich liebt, wir waren einfach nur glücklich... ich kann damit gerade gar nicht umgehen, wie soll ich denn jetzt mit sowas klarkommen? Ich bin am Boden zerstört, am liebsten würde ich mich einfach nur in Luft auflösen, es tut so unglaublich weh.

Ich meine, meine Freunde hatten mich gerade noch gefragt, wie es bei uns läuft und ich habe ihnen vorgeschwärmt, wie toll alles wäre... Wie kann denn sowas passieren? Wie kann er von einem Tag auf den anderen solche Zweifel bekommen? Was soll ich jetzt tun??

Entschuldigt, dass das alles so dramatisch klingt, aber ich bin echt am Verzweifeln...

Liebe Grüsse
Emilie
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Klingt ja ganz so, als wäre bei ihm nach der damaligen Auszeit doch nicht alles wieder gut gewesen?

Hab' ich das richtig verstanden: Er will mit dir Schluss machen, um dir nicht weh zu tun?
Wiederspricht sich das nicht?

Also das klingt alles nicht gerade nach einem gesunden Menschenverstand. Eher danach, als hätte er immer noch riesige Probleme mit sich selbst und viele Ängste in sich sitzen.

Redet auf jeden Fall noch mal miteinander. Irgendwas "stinkt" da nämlich. Entweder er sollte sich wieder psychologische Hilfe suchen, oder er benutzt seine Panik nur als Ausrede, um die Beziehung zu beenden, weil er sich nicht traut, dir den wahren Grund zu nennen.
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Also eine Erfahrung habe ich mit psychischen Dingen gemacht:

Es macht absolut keinen Sinn, sie rational analysieren zu wollen. Bei psychischen Problemen kann man nicht "Alltags-Denk-Maßstäbe" ansetzen.

Es scheint mir, als läge ein größeres Problem vor: diese Panikphasen scheinen ja in Abständen wiederzukommen. Dann ist die Ursache vielleicht weniger die Uni, oder die Liebe, sondern eine ganz andere.

Ich finde, er sollte nochmaly psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.

Was Du tun kannst? Ihn darin bestärken, sich nochmals Hilfe zu holen. Ansonsten glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass Du viel ausrichten kannst.

Sorry, aber ich denke wirklich so.
 
Loomis
Benutzer37188  Meistens hier zu finden
  • #4
Hey Emilie! Fühl dich erst mal in den Arm genommen. :knuddel:
Diese Hilflosigkeit, gepaart mit dem Bedürfnis ihm helfen zu wollen kommen mir sehr bekannt vor. Mir ging es damals ähnlich, als mein Ex die Beziehung beendet hat. Ebenso von einem Tag auf den anderen, ebenso mit psychischen Problemen behaftet, gegen die ich einfach nicht ankam.

Ich weiss, dass seine Probleme jetzt im Vordergrund stehen, aber das kommt für mich alles so verdammt plötzlich. Er sagt ja selber, dass bis gestern absolut alles in Ordnung war. Er war überglücklich, wir hatten gerade unseren Jahrestag gefeiert, er hat mir gesagt, wie sehr er mich liebt, wir waren einfach nur glücklich... ich kann damit gerade gar nicht umgehen, wie soll ich denn jetzt mit sowas klarkommen? Ich bin am Boden zerstört, am liebsten würde ich mich einfach nur in Luft auflösen, es tut so unglaublich weh.

Dass seine Probleme im Vordergrund stehen, stimmt nur bedingt. Was ist denn mit dir? Diese ganze Situation macht dich fertig und tut dir weh. Ich weiß nicht so recht, wie ich das folgende diplomatisch ausdrücken soll, also versuch ich's einfach mal drauflos.
Diese Problematik gab es bei euch ja schonmal. Panikattacken, Kotzen, etc. Anscheinend ist das ursprüngliche Problem nicht aus der Welt, denn wenn es immer wieder zurückkommt mit immer anderen Aufhängern, dann liegt der Hund ein paar Fuß tiefer unter der Erde. Niemand kann von dir erwarten, diesen Zyklen auf Dauer standzuhalten - erst recht nicht, wenn sie sich irgendwann gegen dich richten. Das ist ein Problem, das ganz bei ihm liegt und das auch nur er selbst lösen kann. Das muss er einsehen und bekämpfen wollen. Du kannst ihn dabei höchstens unterstützen, aber der Impuls MUSS von ihm kommen. Ich habe von Psychologie und Co. absolut keine Ahnung, deswegen noch ein bisschen Laiengeschwafel: wenn das in so eine depressive Richtung geht, dann besteht immer die Gefahr, dass der Betroffene sein Umfeld da mit reinzieht. Pass auf dich auf!

Ich meine, meine Freunde hatten mich gerade noch gefragt, wie es bei uns läuft und ich habe ihnen vorgeschwärmt, wie toll alles wäre... Wie kann denn sowas passieren? Wie kann er von einem Tag auf den anderen solche Zweifel bekommen? Was soll ich jetzt tun??
Ohje, genau so, HAARgenau so ging es mir auch.. :frown:

Cocos hat ganz Recht - mit Rationalität kannst du das alles nicht erklären; es ist sinnlos, das versuchen zu wollen. Mein Ex war damals auch wie ausgewechselt; völlig kopflos und Argumenten absolut nicht zugänglich. Ich habe krampfhaft versucht, sein Verhalten zu erklären und zu durchschauen, sinnvolle Antworten von ihm zu bekommen - es war nicht möglich. Du kannst nur versuchen, deinen Freund dazu zu bewegen, erneut Hilfe aufzusuchen.
Ich weiß, dass das nicht so ohne weiteres möglich ist, aber mach jetzt nicht den Fehler, deine Bedürfnisse ganz hinten anzustellen oder das ewig mitzumachen.

Ich wünsche dir viel Kraft!! :knuddel:
 
E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Danke schon mal für die Tipps! Ich habe ihm natürlich geraten nun unbedingt professionelle Hilfe aufzusuchen, weil es ja doch eine ernstere Sache zu sein scheint, da es bereits das zweite Mal ist. Jedenfalls fällt ihm dieser Schritt natürlich wieder sehr schwer, weil er damit einhergeht sich einzugestehen, dass da wirklich ein psychisches Problem vorhanden ist, das nicht einfach so selbst behoben werden kann.

Meine Frage ist aber auch, was sollen wir in Bezug auf uns tun? Er ist hin- und hergerissen, weiss nicht, ob er mich sehen will, weil er ja bezüglich unserer Beziehung auch solche Ängste hat und denkt, ich könnte ihn womöglich noch mehr stressen. Nur, ist das nicht selbsverstärkend? Je mehr man etwas meidet, desto stärker wird doch dieses Gefühl der Angst?
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #6
Ich finds super, wie Du auf Deinen Freund "aufpasst" und mit ihm diese Krise durchstehen willst :smile:.

Vielleicht hilft es, wenn Du die ruhige Konstante bleibst, nach dem Motto: ich bleibe bei Dir, weil Dich liebe, aber Deine Probleme musst Du angehen. Also dass Du Dich nicht von dieser Panik mitreißen lässt. Er will Dich nicht sehen? Aber er darf jederzeit.

Ich würde an Deiner Stelle wirklich nicht versuchen, die Gedankengänge nachzuvollziehen/zu erklären und evtl. durch Diskussionen versuchen, sie aus dem Weg zu räumen. Bei solchen Attacken ist dies denke ich vergebene Liebesmüh, die Dich noch zusätzlich frustriert.

Leide nicht nur mit ihm mit, sondern kümmere Dich auch etwas um Deine eigenen Bedürfnisse.

Dass Du in Bezug auf die notwendige psych. Hilfe kompromisslos bleibst, aber gleichzeitig signalisierst, dass von Deiner Seite aus in der Beziehung alles gut ist, halte ich für den richtigen Weg von hier aus der Ferne gesprochen.

Viele Grüße,
cocos
 
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