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Hilfe! Mein Arbeitskollege ist krankhaft eifersüchtig und macht mir Angst!

E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen!

Ich bin gerade echt am Verzweifeln. Es geht um einen Arbeitskollegen von mir, der mir immer unheimlicher wird. Ich arbeite jetzt seit ca. 2 Jahren mit ihm zusammen. Anfangs war alles in Ordnung, ich fand ihn echt nett. Wir haben uns ziemlich schnell angefreundet und uns auch mal privat auf einen Drink nach der Arbeit getroffen (allerdings rein freundschaftlich, da sowohl ich als auch er in einer Beziehung sind/waren und ich nie Interesse an ihm hatte). Nun ja, zu dieser Zeit habe ich ihm auch viele sehr persönliche Dinge anvertraut. Eine Zeit lang hatten wir eine wunderbare Freundschaft.

Nach ca. einem halben Jahr habe ich jedoch das erste Mal gemerkt, dass er etwas komische Verhaltensweisen mir gegenüber an den Tag legt. Bspw. wurde er eifersüchtig, wenn ich mit einem anderen Arbeitskollegen Mittagessen ging. Er hat sich dann auch oft abschätzig über diese Person geäussert nach dem Motto "Der ist ziemlich scheisse". Diese Eifersüchteleien waren zu Beginn noch relativ harmlos. Inzwischen ist es allerdings so weit, dass ich keine 10 min mit einem anderen Kollegen reden kann ohne dass ich danach von ihm wochenlang wütende Nachrichten kriege, in denen er mir alles Mögliche vorwirft. Ich würde mal schätzen, er hat ca. alle 3-4 Wochen einen heftigen Aussetzer im Zuge dessen er wahnsinnig wütend auf mich wird.

Ich habe bereits mehrere Male mit ihm darüber gepsrochen, dass es so nicht weitergehen kann. Er zeigte sich dann jeweils reuig und versprach sich zu bessern. Leider nur hält das, wie gesagt, nie länger als ein paar Wochen an. Besonders erschreckend finde ich, dass sein Hass auf mich mit jedem Mal extremer wird. Ich versuche bereits alles, um zu vermeiden, dass er irgendeinen Grund hat sich aufzuregen. Aber das ist praktisch unmöglich! Es reicht schon, wenn ich mich nach einem Namen einer männlichen Person erkundige. Sowas kann bei ihm bereits zum nächsten Wutanfall führen. Ich bin inzwischen total überfordert mit der Situation, weiss nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Leider kann ich nicht mit unseren Vorgesetzten darüber sprechen, da er in der Hierarchie deutlich über mir steht und das sehr heikel wäre. Wenn ich mich von ihm distanziere, macht ihn das natürlich auch wütend. Und wenn ich nett bin, findet er immer wieder etwas, um sich zu wenig beachtet zu fühlen von mir. Ich glaube, ich bin an einen echten Psychopathen geraten. Was würdet ihr mir raten? Wie soll ich mich ihm gegenüber bei der Arbeit verhalten? Wie kann man so jemandem den Wind aus den Segeln nehmen?

Eine grosse Angst von mir ist letztlich, dass er früher oder später (wenn er es nicht schon längst macht) mich bei den anderen Kollegen und Vorgesetzten anfangen wird zu verunglimpfen.

Wäre echt dankbar um ein paar Tipps!

Liebe Grüsse
Emilie
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Arbeitest Du in einer größeren Firma? Gibt es da eine Vertrauensperson, oder eine Sozialberatung?
Könntest Du Dir vorstellen, die Stelle zu wechseln, bevor das ausartet?
 
K
Benutzer Gast
  • #3
Wurden Kollegen Zeuge von seinen Ausrastern? Gibt es die Möglichkeit, sie daran "teilhaben" zu lassen, sodass du im Zweifelsfall Zeugen hat?
Auch wenn du dich davor scheust, solltest du doch noch einmal darüber nachdenken, ob es nicht besser ist, wenn du dich deinem Vorgesetzten anvertraust. Du sagst selbst, dass sein Verhalten immer extremer wird. Da wäre mir schon Angst und Bange, wohin das noch führen könnte. Und im Zweifelsfall: Was hast du zu verlieren? Wenn es so bleibt wie jetzt, ist die Arbeitsstelle sicher nicht auf Dauer für dich, das wirst du nicht durchhalten können.
 
E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Die Firma ist nicht gerade klein und es gäbe auch eine Abteilung für solch schwierige Fragen. Das Problem ist nur, dass diese Abteilung ja dann letztlich meist als Vermittler fungiert. Dh. es würde wohl darauf hinauslaufen, dass meine Vorgesetzten davon erfahren und das möchte ich aus mehreren Gründen vermeiden. Ich wüsste auch gar nicht, was die da ausrichten können. Künden würden die ihm wohl sowieso nie. Und wenn er jemals davon erfahren würde, dass ich damit zu unseren Vorgesetzten gegangen bin... also dann hätte ich wirklich Angst. Ich denke, er würde extrem unberechenbar reagieren.

Wahrscheinlich werde ich die Stelle per nächsten Sommer wechseln. Insofern muss ich also nicht mehr all zu lange durchhalten. Aber ich muss halt einen Weg finden bis dahin einigermassen mit ihm klarzukommen.[DOUBLEPOST=1412795402,1412795024][/DOUBLEPOST]Hm... das ist mein nächstes Problem: Er agiert sehr geschickt. Er lässt mich sehr deutlich spüren, dass ich (seiner Meinung nach) etwas Falsches gemacht habe. In Gegenwart anderer Leute verhält er sich jedoch scheinbar normal (höchstens etwas distanziert). Seine ganzen Wutausbrüche kommen meist per Handynachrichten. Insofern habe ich "schriftliche Beweise".

Wie gesagt: Was ich zu verlieren hätte, wenn ich zu den Vorgesetzten ginge ist in erster Linie, dass ich wohl nicht mehr ruhig schlafen könnte. Ich denke auch, wenn ich die ganze Geschichte auspacken würde, würde er bestimmt ganz andere Dinge behaupten. Bspw. könnte ich mir gut vorstellen, dass er behaupten würde, ich hätte mich auf ihn eingelassen. Und dann steht das Ganze natürlich in einem ganz anderen Licht da.

Letztlich will ich einfach nur von ihm wegkommen und die Zeit, die ich noch da bin möglichst gut überstehen....
 
J
Benutzer146721  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Wir hatten einen ähnlichen Fall in unserer Firma, der allerdings von einer Frau ausging. Ich kenne die Geschichte recht gut, da besagte Kollegin zu mir kam und die andere Kollegin bei mir schlecht machen wollte.

Was sie aber nicht weiß ist, daß ich Hintergünde kenne, da die "böse" Kollegin (die das Opfer der Attacken war) eine gute Freundin meiner Freundin ist uns wir uns auch mit ihrem Freund öfters mal privat treffen...

Lange Rede kurzer Sinn: Gehe zu Eurem Gleichstellungsbeauftragen - je nach Stärke des Falles: führe ein Tagebuch über die Angelegenheit (bei Mails/SMS Screenshots, bei verbalen Ausbrüchen Diktiergerät oder Gedächstnisprotokoll). Falls es Zeugen gibt, den du vertrauen kannst weihe sie ein und stelle eine Anzeige wegen Mobbing

Das mit dem Gleichstellungsbeauftragten wird bei uns sehr ernst genommen, wenn eine Beschwerde eingeht. Mobbing ist eine Straftat. Wenn du ein paar handfeste Beweise zusammenbekommst zögere nicht zum Chef zu gehen und ihm zu sagen, daß zu das anzeigen wirst.
 
Zuletzt bearbeitet:
PC-Junky
Benutzer63857  (60) Sehr bekannt hier
  • #6
In größeren Firmen gibt es eigentlich eine/n Gewerkschaftsvertreter/in. Und eigentlich dann auch sowas wie einen Vertrauensmann oder Vertrauensfrau. An die könntest du dich wenden. Und als Beweismittel hast du ja die Mails von dem. Mails unterliegen zwar eigentlich auch dem "Postgeheimniss", so wie Briefe aber mit den Briefen und Mails kannst du machen was du willst. Sie sind ja dein Eigentum. Es steht dir also daher frei das "Postgeheimniss" um die erhaltenen Mails zu brechen und sie anderen als Beweismittel zu zeigen.
 
J
Benutzer146721  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Das Postgeheimnis gilt in dem Fall nicht. Wenn eine Straftat vorliegt (=Anzeige) kann sowas als Beweis herangezogen werden.

Leider zögern viele eine Anzeige oder ähnliches viel zu lange heraus (und das sag ich als Mann)
 
U
Benutzer96466  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Wechsle deine Telefonnummer. Ist lästig, aber muss dann wohl sein. Oder - falls du ein Diensttelefon brauchst - trenne die Geräte physisch, d.h. habe ein Diensthandy und ein Privathandy, und gib ihm/der Firma die Privatnummer nicht.

Gleichstellungsstelle und/oder Sozialdienst ist gut. Die machen ja auch nix ohne dein Einverständnis, unverbindlich hingehen und dich beraten lassen kannst du also. Und solltest du auch!
 
B
Benutzer Gast
  • #9
Du hast ganz einfach gesagt 2 Optionen:

1. Du lässt alles so wie es ist oder
2. Du wendest dich an jemanden aus der Firma der dir bei deinem Problem hilft...

Ich wäre für nr. 2. Löse das Problem so schnell wie möglich.
 
CoolBoy
Benutzer41990  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
1. Beweise sammeln
2. Zuständige Person / Stelle kontaktieren

Ohne das wird da wohl keine Besserung eintreten. Ggf. kannst du dir ja auch jemanden suchen, der dich bei der Sache unterstützt, falls dir der Gang zum Vorgesetzten oder der zuständigen Person schwer fällt. Dieser ist meines Erachtens unumgänglich, wenn du eine nachhaltige Lösung des Problems haben möchtest.
 
E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Erst mal danke für eure Antworten. Der Konsens scheint ja eindeutig darauf zu liegen, dass ich die zuständige Stelle in der Firma kontakieren soll. Nun ja, eigentlich wollte ich das vermeiden, aber vermutlich habt ihr Recht, wenn ihr sagt, dass sonst keine Besserung eintreten wird. Ich frage mich halt nur, was die Angestellten da dann machen sollen. Wie gesagt, gekündigt wird der Typ sowieso nicht. Dh. es wird wohl auf Gespräche hinauslaufen und ich habe einfach das Gefühl, dass dadurch alles noch schlimmer würde. Denn dann hätte er ja das erste Mal wirklich einen Grund richtig sauer auf mich zu sein.

Bei einem anderem Team gab es mal zwischen den einzelnen Mitgliedern Probleme (die waren jedoch nicht längst nicht so dramatisch wie meine, das waren verhältnismässig harmlose Streitigkeiten). Jedenfalls gab es dann irgendwelche Gruppencoachings, die überhaupt nichts gebracht haben. Die Situation ist unverändert, inzwischen gehen sich die Betroffenen einfach so gut es geht aus dem Weg. Meine Angst ist halt, dass ich am Ende noch viel schlechter dastehe als jetzt. Wenn die das nämlich nicht in den Griff kriegen (wovon ich ausgehe, weil der Typ meiner Meinung nach ernsthafte psychische Probleme hat und eine ausführliche Therapie bräuchte), werde ich die Leidtragende sein.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Puh, das klingt haargenau wie das, was ich im letzten Jahr mit einem Kollegen durch habe, nur dass "mein Exemplar" immer so offen agierte, dass auch andere Kollegen irritiert waren.

Mein Tipp wäre: Triff dich nicht mehr alleine mit ihm. Antworte nicht auf SMS. Lasse die Bürotür auf und distanziere dich offen von ihm. Bleib aber dabei immer höflich und bestimmt. Wenn er übergriffig wird, dann ist aber Schluss mit lustig, dann müssen auch mal klare Worte her.

Und nebenbei gehst du zur Gleichstellungsbeauftragten, Vertrauensperson oder was auch immer ihr habt. Ich war damals auch bei so einer Stelle und es hat mir sehr geholfen. Ohne mein Einverständnis wurde da nichts weiter erzählt, weil ich auch klar sagte, dass ich die Kirche im Dorf lassen möchte und mich nur informieren möchte, wie mein Umgang da am Besten ist.

Wichtig ist aber, dass du zuerst dort bist, ansonsten ist es nämlich hinterher für dich blöd, wenn er behauptet, du hättest zuerst was von ihm gewollt. Deine Ängste, weil er über dir steht (bei mir war das eher so, dass ich weiter oben war, was es für mich leichter gemacht hat...) würde ich auch ansprechen.

Letztendlich hat die es dann auch mit meinem Einverständnis gegenüber meiner Chefin angedeutet und ihm wurde dann als quasi "letzte Chance" nahegelegt, die Abteilung zu wechseln. Er sitzt nun woanders im Haus. Ich hoffe, wir arbeiten nicht im gleichen Haus und du hast ihn nun bei dir :grin:

Lass dich nicht ins Bockshorn jagen! Behalte die SMS oder was er dir noch schickt und zeige sie ruhig jemandem.

Hast du einen Kollegen, den du ins Vertrauen ziehen kannst? Ich hatte bei mir damals das Gefühl, dass es einige Kollegen im Blick haben und eine sehr liebe Kollegin, wo ich mir vertrauensvoll auskotzen konnte. Such dir Vertraute und sprich mit jemandem, du darfst das nicht für dich behalten!
 
K
Benutzer Gast
  • #13
Oh man, das klingt ja furchtbar, das tut mir total leid für dich.
Du meintest ja, dass du es vermeiden willst, dich an andere Kollegen oder an zuständige Stelle der Firma zu wenden. Das kann ich schon verstehen. Denkst du denn, es würde ausreichen, wenn du größtmöglichen Abstand zu ihm hältst? Du redest nur mit ihm, wenn es unbedingt notwendig ist. Du gehst nicht mehr mit ihm in die Mittagspause und privat natürlich auch erst recht nichts mehr. Wenn er fragt, warum du dich so verhältst, hast du ja genügend Argumente...
Ich würde mich da an deiner Stelle eher an andere Kollegen "dranhängen", damit du da ein paar Leute hast, die dich "auffangen" können in einer solchen Situation. Natürlich ohne, dass die Kollegen das wissen.
Und was seine Wutausbrüche angeht: Es ist extrem gut, dass du die schriftlich hast. Immer schön sammeln, abspeichern, dokumentieren... Man weiß ja nie, wozu man die Beweise doch nochmal brauchen kann.
Bitte pass auf dich auf! Wenn er bei solch banalen Dingen schon sooo überreagiert, dann ist ihm auch noch mehr zuzutrauen... :dizzy:
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #14
Hi Emilie!

Ich finde deine Situation echt schwer und kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst. Es gibt auch leider keinen Weg, den du gehen könntest, der "gut" funktioniert.

Meine Rechnung zu der Geschichte sieht so aus: Alle 3 - 4 Wochen passiert was UND jedes Mal wird es extremer. Du musst aber noch bis mitte NÄCHSTEN Jahres aushalten. Das sind nach meiner Rechnung noch mindestens 10 Ausbrüche und jeder wird schlimmer. Das ist mehr als ein halbes Jahr an Leid, Stress und Bauchgrimmen, wenn du zur Arbeit gehst. Ich würde das nicht durchhalten. Ich hatte auch mal einen Arbeitskollegen, der ziemlich psycho war und habe damals die Firma gewechselt. Er ist mich nicht direkt angegangen und hat mich nur jeden Tag grimmig angesehen..dafür saß er auch im Büro. Alleine das fand ich schon echt schlimm und der war mir gleichgestellt und nicht sonderlich geschickt...

GANZ EGAL WIE DU DICH ENTSCHEIDEST es ist aboslut ESSENZIELL, dass du dir Verbündete und Zeugen suchst! Das ist unheimlich wichtig!
Wie schon von anderen geschrieben wurde: Speichere alles ab! Sammel alles an Beweisen! Zeige netten Kollegen, dass es dir nicht gut geht und zeige ihnen die Nachrichten die da kommen! Dann halten die nämlich auch mal die Augen offen und sehen unter Umständen Dinge, die sie vorher nicht gesehen haben. Nutze die Stellen vor Ort und lass dich beraten.
Wenn 2 Leute Streit haben, dann kann man reden, geht es um Mobbing und Drohungen und regelmäßige Ausraster, sieht die Sache sehr SEHR anders aus.
Egal was du tust: Hör auf still und alleine vor dich hinzuleiden.

Wenn etwas passiert und er auf irgnd eine Art übergriffig wird (und ich hoffe, dass das nicht passiert), dann wird sich nämlich keiner so schnell trauen zu sagen, es sei deine Schuld. Wird hinterher irgendwer befragt, werden sie sich an die SMS erinnern, die du ihnen gezeigt hast und dein trauriges Gesicht...vielleicht an das verzerrte Gesicht von ihm als du mit einem Kollegen geredet hast usw...
Du hast damit 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Du sicherst dich ab und hast verbündete, die vielleicht auch noch Ideen haben. Vielleicht fördert das sogar eine andere Kollegin oder Ex-Kollegin zu Tage, die ebenfalls mal unter ihm gelitten hat...das wäre mehr als ein gefundenes Fressen.
Wichtig ist wirklich: Sei zeitlich gesehen die ERSTE, die sammelt und Leute anspricht! Und noch wichtiger: Hör auf "Opfer" zu sein und fang an zu Handeln. Das ist etwas, dass einem selbst nämlich sehr gut tut. So lange man sich in einer Angststarre in der Ecke befindet, geht es einem schlecht. Wenn man aber den Hebel selbst in die Hand nimmer, geht es einem auf einmal besser. Man hat wieder etwas Kontrolle zurückgewonnen.

Ansonste rate ich dir das zu tun, was Dreizehn Dreizehn geraten hat. Sitzt er eigentlich in deinem Büro drin, oder wie muss ich mir das vorstellen? Wenn ja, dann natürlich IMMER die Tür offen halten! Laut reden..usw. Wenn es ein Großraumbüro ist, wird es etwas einfacher. Nicht mehr reagieren und seiner Krankheit kein weiteres Futter geben.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #15
Als Ergänzung noch: Ich verstehe sehr gut, dass die Hemmschwelle, zu diesen Stellen zu gehen, sehr hoch ist. Eben weil man denkt, man reagiert über, man hätte vielleicht doch Schuld, man müsse ihm eben weniger "Futter" geben und hätte Fehler gemacht...Pustekuchen.

Ich war damals sehr überrascht, als es hieß, mein Fall wäre schon an der oberen Grenze dessen, was normalerweise vorgetragen würde, in dem Maße hatte man das dort noch nicht erlebt. Und ich dachte, ich übertreibe... :confused:

Gerade weil solche Psychopathen einen einspinnen und auch nette Seiten haben, denkt man gleich, man übertreibt und zieht sich den Schuh an, selbst Schuld zu sein. Mein Kollege meinte auch, dass ich quasi ihn erst ermutigen würde und ihn provozieren würde, nur um dann zurückzurudern und ihm die Schuld zuzuschieben. Und ich habe das dann auch geglaubt, weil ich ja eine große Klappe habe und er mir eben eingeredet hat, dass er deswegen davon ausgehen musste, ich könne das alles ab. Das sexistische Bemerkungen über meine Sexqualitäten, Wutausbrüche und antatschen im Vorbeigehen damit aber NIE gemeint waren, das wusste ich zwar - aber irgendwie habe ich dann doch geglaubt, dass er nur ein bisschen "drüber" ist und das nicht böse meint bzw. dass es eben, wie von ihm gesagt, nie ernst gemeint war und nur "Spaß". :ashamed:

Weißt du, das sind einfach manipulative Arschlöcher. So einfach ist das. Und genau deswegen gibt es eben auch solche Gleichstellungsstellen, weil es die Tendenz gibt, dass manche Menschen sowas tun. Erst Recht, wenn sie über dem Kollegen stehen und mit ihrem Verhalten Narrenfreiheit zu haben glauben. Es ist egal, wer da welches Geschlecht hat, aber das von dir beschriebene Machtgefüge ist typisch.

Also sorg dafür, dass sein Verhalten aktenkundig wird. Wenn du betonst, dass du keinen reinreiten möchtest, aber Angst hast und deine Befürchtungen klar äußerst, dann wird dir auch keiner unterstellen, dass du aus verletzter Eitelkeit handelst.

Ich habe mir damals auch gedacht, dass es auch Frauen gibt, die schlimme Vorerfahrungen haben und die eventuell wegen so jemandem nicht mehr zur Arbeit kommen möchten. Nur weil ich relativ robust bin und mich wehren kann, ist das kein Anhaltspunkt dafür, dass man so jemanden frei gewähren lassen kann. Alleine, wenn er sowas immer macht, wird es Zeit, dass es mal jemand meldet, damit man dem Verhalten Einhalt gebieten kann. Auch für andere Kolleginnen.

Und übrigens: Wenn man mal jemanden eingeweiht hat, ist es leichter. Noch heute, wenn Kollegen mal Sprüche klopfen, was da damals mit meinem Kollegen "ging", sagt meine Kollegin: "Und die arme Hexe hat aber ganz schön drunter gelitten! Da können wir nur froh sein, dass der weg ist!" Genau der Mechanismus, den Damian beschrieben hat. Und sowas ist sehr hilfreich.
 
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E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #16
Erst mal möchte ich mich bei euch allen für die netten Worte und Ratschläge herzlich bedanken. Ihr macht mir echt Mut, dass es Zeit ist, nicht mehr einfach alles so hinzunehmen.

Hexe13 hat es sehr gut beschrieben. Ich habe mir immer wieder gesagt: Ok, so schlimm ist es ja nicht, er tut dir nichts, also mach jetzt kein Drama daraus.
Aber Fakt ist, dass es eine wahnsinnige psychische Belastung ist.

Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich noch immer etwas zu feige bin eine Vertrauensperson innerhalb der Firma zu kontaktieren. Ich habe einfach echt Bammel, dass die Geschichte dann ganz grosse Wellen wirft. Zwischenzeitlich habe ich mich aber einer sehr guten Arbeitskollegin anvertraut. Da sie mit besagtem Kollegen ein gutes Verhältnis pflegt, wollte sie es erst gar nicht recht glauben. Das war auch ein Grund, weshalb es mir schwer fiel sie einzuweihen. Ich will ihr diese "Freundschaft" nicht vermiesen. Aber sie hat mir schon geglaubt, sie war halt einfach fassungslos, weil er sich ihr und anderen Kollegen gegenüber so nett verhält, dass man ihn wohl in die Kategorie "perfekter Schwiegersohn" stecken würde.

Ich muss sagen, dass es gut tat, das Ganze jemandem zu erzählen, der ihn kennt. Im Moment plane ich keine weiteren Schritte. Ich habe mich inzwischen deutlich von ihm distanziert und rede nur noch über private Dinge, wenn es nicht anders geht. Dazu muss ich vielleicht noch sagen, dass wir im gleichen Büro sind (er, ich und noch zwei andere Kollegen teilen uns ein 4er-Büro). Deshalb lässt sich dieses "auf Distanz gehen" nicht ganz so einfach umsetzen. Allerdings stelle ich fest, dass er nach seinem letzten Wutanfall das Gleiche macht, was es natürlich leichter macht. Er geht mir aus dem Weg und spricht ebenfalls nur noch mit mir, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Denkt ihr, das ist ein gutes Zeichen? Hat er womöglich gemerkt, dass er zu weit gegangen ist und ich mir langsam Sorgen mache?

Liebe Grüsse
Emilie
 
J
Benutzer146721  Verbringt hier viel Zeit
  • #17
Ich finde, du steckst (wieder) zurück. Nach dem Motto "Jetzt ist es ja wieder einigermaßen OK".

So hangelst du dich von Ausraster zu Ausraster und redest dir das dann wieder schön ...

Was du beschreibst ist doch kein Zustand. Mit dem Typen im selben Büro - da hätte ich an deiner Stelle Angst, wenn die 2 anderen Kollegen mal nicht da sind. Dazu kommt, daß Du (so wie es klingt) sehr aufpasst, mit wem du überhaupt redest, um Ihn nicht zu provozieren.


Ist meine Meinung ... an deiner Stelle würde ich die Defensive verlassen und den Spieß mal umdrehen - das er sich mal rechtfertigen muß. Auch wenn dabei etwas Reibungswärme entsteht.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #18
Aber sie hat mir schon geglaubt, sie war halt einfach fassungslos, weil er sich ihr und anderen Kollegen gegenüber so nett verhält, dass man ihn wohl in die Kategorie "perfekter Schwiegersohn" stecken würde.
Du hattest doch SMS, oder? Hast du die gezeigt?
Ansonsten, schön, dass du Unterstützung gefunden hast :smile:
 
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