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Homosexualität durch Vergewaltigung?

C
Benutzer140365  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Liebes Forum,

ich wurde in meiner Kindheit sexuell missbraucht bis ich 12 war. Dann in der Pubertät mit 13 ging es wieder los, jedoch war es da jemand anderes. Statt "nur" Orales und Anfassen kam es nun auch zum Geschlechtsverkehr. Mein "erstes Mal" war mit ihm und es ging fast 5 Jahre weiter.

Mit 12 kam ich so richtig in die Pubertät und begann auch, wenn auch sehr zaghaft, mich für Jungs zu interessieren. Wie das in dem Alter so ist, waren die Gefühle immer schnell vorbei, dann war ich in den nächsten Jungen "verknallt". Genau das selbe passierte mir auch mit Mädchen, meinen Freundinnen.
Ich dachte damals, mit 12, das ist normal, das geht schon weg. Viele interessieren sich in der Pubertät ja mal kurzzeitig für das andere Geschlecht.
Mit 13 verliebte ich mich einmal in einen Jungen, richtig mit Schmetterlingen, Herzklopfen, immer an ihn denken.
Dann wurde ich das erste Mal von ihm vergewaltigt.
Seitdem habe ich nie wieder etwas für einen Mann empfunden. Es gab noch einige Bekanntschaften, auch Sex. Letzteres aber nur, weil ich mich nicht traute "Nein" zu sagen. Intimitäten mit Männern fand ich immer "komisch". Es gefiel mir nicht, ich spürte nichts schönes, hatte kein Vertrauen, empfand keine Zuneigung.

Mit Frauen ist das anders gewesen. Ich habe zwar ein paar Monate gebraucht, um mich auf Intimitäten einlassen zu können, aber es war dann schön, ich genoss es und hatte auch Gefühle für diese Frau.

Mittlerweile bin ich mehr als 6 Jahre mit einer Frau zusammen und ich liebe sie. Wir sprechen über Heirat und wollen irgendwann Kinder, wenn ich mit meinem Studium fertig bin.

Aber in mir drin gibt es diese Stimme, diesen Gedanken "Bin ich wirklich lesbisch"?
Kann ich vielleicht nur keine Beziehung zu Männern aufbauen, weil ich so "viel Negatives" erlebt habe?
Waren meine Schwärmereien mit 12 für Mädchen einfach pubertätsbedingt, oder zeigte sich da erstmals meine Homosexualität? Aber warum war ich dann das erste Mal in einen Jungen richtig verliebt und nicht in ein Mädchen?
Wie könnte ich das heraus finden?

Ich bin seit 4 Jahren aufgrund der oben genannten Geschehnisse in Therapie, aber auch die hilft mir nicht, die Frage nach meiner Sexualität zu klären.

Ich möchte meiner Freundin aber auch nichts vormachen und sie irgendwann verlassen, weil ich merke doch auf Männer zu stehen.

Hat jemand einen Rat?

Liebe Grüße
 
P
Benutzer Gast
  • #2
Soweit mir bekannt ist ändert sich die Präferenz durch erlebtes NICHT, sonst könnte man ja die Sexualität des Menschen durch traumatische Ereignisse ändern, was in religiösen Gesellschaften dann sicher auch praktiziert worden wäre.
Ich gehe einfach davon aus, dass du bisexuell bist und durch deine schlimmen Erfahrungen ein schlechtes Gefühl gegenüber Männern hast, so dass deine lesbische Seite stärker in den Vordergrund tritt.
 
kinky
Benutzer150198  (26) Meistens hier zu finden
  • #3
Wieso ist das denn wichtig für dich? Du liebst sie doch, demnach bist du zumindest schonmal bisexuell - aus welchen Gründen auch immer, wobei ich es für nicht besonders plausibel halte, dass sich die sexuelle Orientierung wegen traumatischer Ereignisse ändert.

Du machst deiner Freundin nichts vor, mach dir darüber mal keine Gedanken.
Was doch relevant ist, dass du gerne mit ihr zusammen bist, eine Familie mit ihr haben willst.
Das bist du, nichts anderes.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Erstmal: :knuddel:Das, was du durchmachen musstest, sollte niemand jemals erleben müssen. Mein vollstes Mitgefühl dafür!

Zu deiner Frage: Wie @PFEFFERUNDSALZ glaube ich auch nicht, dass du deine Sexualität "ändern" könntest. Es gibt Theorien, nach denen jeder Mensch eine gewisse Bi-Tendenz hat. So recht glaube ich persönlich zwar nicht, dass sie bei ALLEN Menschen vorhanden ist, aber bestimmt in unterschiedlicher Intensität bei vielen. Du hast die Lust auf Frauen ja auch nicht aus der Luft gegriffen.Deine Liebe zu deiner Freundin ist doch echt. Also sehe ich da nicht, dass du ihr etwas vormachst.

Dein Interesse an Männern kann selbstverständlich irgendwann wieder aufkommen - muss aber nicht. Ob und wie sie sich dann äußert, wird in dem Fall erst zu sehen sein. Wichtig ist, dass du mit deiner Freundin darüber sprichst, was dich bewegt. Eventuell könnt ihr sogar im Falle des Falles (der, wie erwähnt, nicht eintreten muss) auch über eine Öffnung der Beziehung nachdenken - alles Fragen, die eventuell im Laufe der Beziehung auf euch zukommen können.

Übrigens: Diese Fragen können auch in heterosexuellen Beziehungen ohne so einen schrecklichen Hintergrund auftreten: Das man niemals Lust auf einen anderen Menschen bekommt, davor ist niemand gefeit. Wichtig ist immer, ehrlich zu sich selber und zu seinem Partner zu sein.
 
boarnub
Benutzer153493  Meistens hier zu finden
  • #5
Hallo liebe TE,

erstmal auch mein Mitgefühl, was du schreckliches durchmachen musstest und ich wünsche dir für die Zukunft die Kraft das alles endgültig zu verarbeiten.

Ansonsten finde ich es ebenfalls vollkommen belanglos, ob deine sexuelle Ausrichtung davon beeinflusst wurde oder nicht.

Ich kann mir vorstellen, dass wenn du so viele schlechte Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gemacht hast und dann nur gute mit dem eigenen, dass man einfach aus reinem Eigenschutz, sich eher zu Frauen hingezogen fühlt.

Doch wie sich das entwickelt hat, darf doch eigentlich gar keine Rolle spielen, wenn du jetzt glücklich bist!

Ich bin der Meinung, dass die sexuellen Neigungen der Menschen zwar nicht ausgesucht werden können, aber durchaus entwickelt werden oder sich Tendenzen durch Erfahrungen ergeben. Doch ich sehe nichts falsches oder schlechtes daran, jeder soll das machen, was ihn erfüllt und glücklich macht.

Ich könnte mir vorstellen, dass du deine Freundin wohl liebst und schätzt, aber nie dieses "Schmetterlinge im Bauch"-Gefühl hattest, wie damals beim Jugendschwarm und du vllt. deswegen glaubst das du dir deine lesbische Seite als Selbstschutz angeeignet hast, aber irgendwann du wieder auf einen Mann triffst und diese Gefühle von damals wieder erwecken kann, die du bei deiner Freundin nicht hattest.

Das habe ich jetzt mal gemutmaßt, aber wenn es in die Richtung geht, verschwende keinen Gedanken mehr an sowas. Die erste Liebe, das erste richtige Verlieben, dass ist einfach ein Gefühl was einen überwältigt und das man nie vergisst. Das Gefühl ist so intensiv, weil es das erste mal ist. Wie bei einer Droge, flacht der Effekt aber mit der Zeit ab und ich war nie wieder so intensiv verliebt, wie bei meiner ersten Liebe, aber die Frau die ich jetzt an meiner Seite habe ist die Frau mit der ich mein Lebensende zusammen sein will. Natürlich denke ich nicht pausenlos an Sie und würde gerne jede Sekunde mit Ihr verbringen, aber das ist normal! Jede Beziehung würde an so einem Nähe-Bedürfnis eh zerbrechen!

Wenn du deine Freundin liebst, über Hochzeit und Kinder nachdenkst, dann ist das genau der Weg den du immer gehen wolltest! Kein Mann oder keine Frau der Welt kann das einfach wegzaubern!

Ich wünsche euch viel Erfolg!

MfG Boarnub
 
C
Benutzer140365  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Vielen Dank euch für eure Antworten!

Ihr habt mir viel Mut gegeben, dass es ok ist, wie es ist. Danke dafür.

Nun, warum mich das interessiert, ist ganz einfach:
Der erste Mann war mein Vater, er nahm mir die Kindheit. Der zweite war der beste Freund meines Bruders, er nahm mir die Jugend. Die beiden haben mich zu einem kleinen Häufchen etwas gemacht. Ich bin mir selbst nichts wert und ich stecke noch immer tief in meinen Schuld- und Schamgefühlen. Ich kann mit niemandem darüber sprechen und weiß auch gar nicht, ob ich das möchte. Außer hier. Da geht es. In der Therapie habe ich mehr als 250 Stunden gebraucht.

Als ich meine Freundin kennen lernte, war es das wunderbarste auf der Welt.
Aber ich möchte gerne wieder die Kontrolle über mein Leben. Selbst bestimmen. Und ich ertrage den Gedanken nicht, immer noch "fremdbestimmt" zu sein.
Diese Geschehnisse sind jetzt 6,5 Jahre her. Ich arbeite mich zurück in ein glückliches Leben und da gibt es keinen Platz für etwas, dass ich nicht unter Kontrolle habe.
Ich weiß natürlich, dass man niemals alles unter Kontrolle haben kann, aber vielleicht versteht ihr diesen Wunsch trotzdem vor dem Hintergrund meiner Lebensgeschichte.
Ich möchte also selbst "bestimmen" wen ich liebe. Ich hab genau davor Angst:

Ich gehe einfach davon aus, dass du bisexuell bist und durch deine schlimmen Erfahrungen ein schlechtes Gefühl gegenüber Männern hast, so dass deine lesbische Seite stärker in den Vordergrund tritt.

Ich kann mir vorstellen, dass wenn du so viele schlechte Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gemacht hast und dann nur gute mit dem eigenen, dass man einfach aus reinem Eigenschutz, sich eher zu Frauen hingezogen fühlt.

Ich glaube aber fast, ich werde das nie rausfinden können. Ich kann ja nicht in der Zeit zurück und ändern was mir passiert ist. Ich kann nur schauen, was die Zukunft bringt.

Ich hätte einfach gerne die Kontrolle über mein Leben zurück.
 
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