• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

"Ich liebe dich" in der Beziehung

J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #1
Da ich im Freundeskreis festgestellt habe, dass es da ganz unterschiedliche Auffassungen gibt, interessiert mich, wie oft/zu welchen Gelegenheiten ihr in einer festen Beziehung "Ich liebe dich" sagt.

Als kleine Vorfrage: Sagt ihr das überhaupt? Welche Bedeutung hat "ich liebe dich" für euch (kommt euch das generell schnell über die Lippen, habt ihr es bisher zu jedem Partner gesagt)?
Sagt ihr es (nahezu) täglich oder sehr viel seltener? Sagt ihr das nur in besonderen Situationen oder z. B. auch beim Verabschieden am Telefon oder beim Gute-Nacht-Sagen? Sagt ihr es bewusst seltener, damit es etwas Besonderes bleibt? Verwendet ihr stattdessen andere Formulierungen um eure Zuneigung auszudrücken, wie bspw. "hab dich lieb"? Sagt ihr generell ab und zu etwas "schwächeres" wie eben "ich hab dich gern/lieb" etc. oder findet ihr das merkwürdig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • #2
Wir sagen es zu Gelegenheiten, in denen wir uns einander besonders nah fühlen, in Momenten, in denen uns auffällt, wie schön es ist, dass wir uns gegenseitig haben. So ein Moment kommt fast täglich vor und da ist es auch erst mal egal, bei was, beim Kochen, Kuscheln auf dem Sofa oder nach besonders intensivem Sex. Wir schauen uns dann fest in die Augen und ich bekomme jedes Mal eine Gänsehaut, wenn er mir sagt, dass er mich liebt.

Als einfache Verabschiedungsfloskel oder nur mal so zwischen Tür und Angel sagen wir das aber nicht.
 
Finwe
Benutzer118204  (44) Meistens hier zu finden
  • #3
Wir sagen es uns fast täglich. Aber es ist kein Ritual in bestimmten Situationen sonder wenn einer von uns das Bedürfnis hat sagt (oder schreibt) er es dem anderen. Eine "Abnutzung" habe ich bisher nicht bemerkt. Selbst wenn es in der ein oder anderen Situation mal salopp über die Lippen kommt, merken wir dennoch an der Art wie es der andere sagt welche Bedeutung dahinter steckt.
Für mich bedarf es keines besonderen Schutzes um "Ich liebe dich" zu etwas besonderem zu machen. Ich weiß wie sehr ich meine Frau liebe, und sie weiße es auch von mir. Wir hören es dennoch gerne und scheuen uns deshalb nicht es auszusprechen. Warum sollte man es auch schützen wollen, wenn wir wirklich in einem Moment höchsten Glücks sind, dann ist es nicht das "Ich liebe dich" nur das i-Tüpfelchen auf dem Rest.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #4
Es hilft, wenn man meint, was man sagt. Meint man was man sagt, nutzt es sich auch nicht ab.

Wobei man da auch immer bedenken sollte: Diejenigen die vehement argumentieren, dass es nicht so wichtig ist, diese 3 Worte gesagt zu bekommen oder zu sagen, sind meistens auch diejenigen, die es gar nicht über die Lippen bringen oder zu hören bekommen.

Ich finde es essenziell wichtig, dass man sich erstmal ÜBERHAUPT sagen kann, was Sache ist. Kann man es nicht sagen, stimmt doch da was nicht. Eigentlich müsste man ja sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen "Will man es nicht", denn so lange nicht wirklich Stumm ist, KANN man es ja eigentlich sagen. Da sollte man sich eher Gedanken machen, warum da der Wille fehlt, dem Partner Sicherheit zu geben. Denn "Ich liebe Dich" ist auch kommunikation und ohne die, geht's halt nicht.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
Wir sagen das deutlich seltener als jeden Tag. Leben tun wir die Aussage täglich. Ich überlege mir nicht bewusst, wann ich "Ich liebe dich!" sage, sondern mache das eben nach Gefühl. Ansprüche habe ich da auch keine, Hauptsache, wenn er es zu mir sagt, meint er es auch so - und sagt es nicht, weil er denkt ich würde es hören wollen.
Am Telefon sage ich das höchstens, wenn wir uns länger nicht sehen.

Klar, ich sage auch mal "Du bist der Beste!" oder "Du bist toll!".
Generell sind wir ohnehin kein "Schatz" und "Maus"-Pärchen und himmeln einander auch nicht andauernd an. Wir sind eher die Kategorie "starkes Team". Und wer uns kennt, sieht, das wir uns lieben, dazu bedarf es nicht vieler Worte :zwinker:
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Ich bin generell kein Fan verbaler Gefühlsäußerungen - auch nicht in einer Beziehung. Ich muss es auch nicht dauernd hören, und es auf die für mich eher "englischsprachige" Floskelart schon gar nicht.

Vor allem weiß ich immer noch nicht SO genau, was es für mich eigentlich bedeutet, und würde mich eher ständig fragen, ob ich es auch wirklich so meine.

Generell sage viel lieber Dinge wie "du bist toll - schön dass es dich gibt - bleib wie du bist - du bist was Besonderes..." etwas, das mehr den Adressaten in den Mittelpunkt stellt und weniger meine eigenen Empfindungen dazu.

Also nein, von mir hört man das alles andere als häufig, aber nicht weil es so wahnsinnig besonders ist, sondern weil es mir irgendwie zu schwammig ist und MEINE Sicht so hervorhebt, anstatt auszudrücken, was ich an jemandem gerade besonders toll finde.
Irgendwie ist das für mich stimmiger, und meine Empfindungen im Fokus von andern kann ich sowieso nicht leiden :zwinker:
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Da sollte man sich eher Gedanken machen, warum da der Wille fehlt, dem Partner Sicherheit zu geben. Denn "Ich liebe Dich" ist auch kommunikation und ohne die, geht's halt nicht.

Also wenn ich eines gelernt habe, dann das Worte sowas von GAR keine Sicherheit geben. Die größte Sicherheit die man erreichen kann, ist ein liebevoller Umgang und ein gelebtes Wertschätzen von Augenblick zu Augenblick. Was dazu gesagt wird kann ziemlich irrelevant sein, weil jederzeit ein "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" dazu auftreten kann.

Nee, im Gegenteil, je größer jemand mit hochtrabenden Worten und Versicherungen ist, desto misstrauischer bin ich - Worte sind viel kurzlebiger als Taten. Die Haltung baut natürlich auf meinen Erfahrungen auf, und anderen werden andere Erfahrungen haben :zwinker: aber dass "ich liebe dich" auszusprechen sehr wichtig ist, und irgendetwas anderes sichereres Ausdrückt als ein Kuss, würde ich niemals mehr unterschreiben.
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Wir schreiben und sagen es uns oft - mehrmals täglich - vor allem in Situationen, wo sich der andere bissle dusselig dranstellt oder seine liebenswerten oder verrückten Eigenarten zum Vorschein kommen ... grins.
 
Solloki
Benutzer43798  (43) Sehr bekannt hier
  • #8
Als wirkliche Liebesbekundung haben wir mehr Gesten und andere Ausdrucksformen. Die zeigen/geben wir uns nahezu täglich. Es sind diese kleinen Symbole, die das Gefühl zum anderen deutlich machen. Das ist uns schon wichtiger als jeden Tag die gleiche Floskel sagen, um irgendwann in die Gefahr zu kommen, dass es nur noch ein Ritual ist und nicht mehr ernst gemeint.

Aber ich sage ihr auch öfter, dass ich sie liebe. Vielleicht einmal die Woche, manchmal mehr. Das hängt total von der Situation ab. Manchmal kommt es einfach nach einem wudnerschönen Tag/Moment miteinander. In anderen Momenten sind wir uns aus verschiedenen Gründen sehr fern (Stress, räumliche Distanz) und es dient diese Distanz zu überbrücken. Manchmal schaue ich sie einfach an und denke mir "wow, was eine tolle Frau" und dann kommt es eben raus. Und wiederum in anderen Situationen kann es auch einfach eine Form der Aufmunterung sein.
Allermeistens ist es aber ein Dialog. Bedeutet ich sage es und sie antwortet mit "ich liebe dich auch". Das sie es von sich aus sagt ist sehr sehr selten, aber dafür umso bedeutender für mich.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #9
Wir sagen 'Ich liebe dich' schon ziemlich häufig, wenn nicht täglich und dann auch gerne mehrmals. Das ist aber kein Ritual, sondern wir sprechen eben in den Moment aus, was wir denken.

Das geschiet in unterschiedlichen Situationen.

Manchmal artet das auch in kindischen Spielereien á la:
"Liebst du miiiiiiich?"
"Ja."
"Wie seeeehr?"
"Sehr."
"Sehr, sehr?"
"Ja."

oder:

"Du liebst mich gar nicht!"
"Doch!"
"Gar nicht!" (mit entsprechender Schnute ziehen:pfff:)
"Du bist mein Blumenmeer/meine Königin."
"Awww..:ashamed:"

aus...:upsidedown:

Diese haben wirklich schon Ritualcharakter, weil sie immer wieder auftauchen, wenn wir bewusst kindisch und nervig sein wollen. Auch in Kombination mit auf den Schoß legen und mit dem Kopf stupsen.:grin: Und ja, wir wechseln immer wieder die Rollen. Ich liebe es, wenn wir so behindert verknallt sein können.:love:
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #10
Ich bin kein großer Fan von "ich liebe dich", da es wahrscheinlich eine der am stärksten missbrauchtesten Phrasen ist, welche die Menschheit erfunden hat. :grin:

In und auch außerhalb meiner Beziehungen versuche ich stets, die Tat zu werten und nicht das Wort. Nun gibt es in Beziehungen natürlich passende Situationen oder Handlungen, welche den Gedanken hinter "ich liebe dich" unverfälscht herüberbringen. Das sind meistens Momente von Zärtlichkeit, Intimität, Verletzlichkeit oder Bewunderung, die einen in einen sehr emotionalen Zustand versetzen. Da nutze ich diese Worte auch, aber es ist definitiv nicht alltäglich.

Für den Alltag gibt es softere Varianten, wie "hab dich lieb", welche mir leichter von der Zunge gehen und nicht diese bedeutungsschwangere Konnotation von "Ich liebe dich" tragen. Ich fühle mich selbst von "Ich liebe dich" auch schnell überwältigt, insbesondere, wenn ich gerade nicht in der richtigen Stimmung bin. Vielleicht ist es auch ein wenig Angst, dass sich diese Worte abnutzen könnten, denn was kann man noch sagen, sobald "Ich liebe dich" zu einer Floskel verkommen ist, welche fast dieselbe Funktion wie "Auf Wiederhören" erfüllt?

Edit: Ich habe als Kind "ich liebe dich" zu meiner Mutter gesagt, aber natürlich nicht romantisch gemeint. Romantisch ernst gemeintes "ich liebe dich" gab es nur für eine Frau bisher.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #11
Die Kombination dieser drei Wörter gibt es bei mir und in meinen Beziehungen nicht.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #12
Ich finde das ist ein schwieriges Thema. Ich brauche das nicht, ich brauche allgemein wenig "verbale Liebesbeweise".

Ich habe es in vergangen Beziehungen teils anders gehalten - und ich finde ehrlich gesagt doch, dass sich sowas abnutzt und zu sehr zur Gewohnheit wird, wenn man es häufig benutzt :cautious:
Es hilft, wenn man meint, was man sagt. Meint man was man sagt, nutzt es sich auch nicht ab.

Wobei man da auch immer bedenken sollte: Diejenigen die vehement argumentieren, dass es nicht so wichtig ist, diese 3 Worte gesagt zu bekommen oder zu sagen, sind meistens auch diejenigen, die es gar nicht über die Lippen bringen oder zu hören bekommen.

Ich finde es essenziell wichtig, dass man sich erstmal ÜBERHAUPT sagen kann, was Sache ist. Kann man es nicht sagen, stimmt doch da was nicht. Eigentlich müsste man ja sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen "Will man es nicht", denn so lange nicht wirklich Stumm ist, KANN man es ja eigentlich sagen. Da sollte man sich eher Gedanken machen, warum da der Wille fehlt, dem Partner Sicherheit zu geben. Denn "Ich liebe Dich" ist auch kommunikation und ohne die, geht's halt nicht.
Bei vielen Dingen stimme ich dir ja zu, aber hier mal so absolut gar nicht. Imho brauchen Gefühle keine direkte Kommunikation. Kann man machen, geht aber auch sehr gut anders.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #13
Off-Topic:
Bei vielen Dingen stimme ich dir ja zu, aber hier mal so absolut gar nicht. Imho brauchen Gefühle keine direkte Kommunikation. Kann man machen, geht aber auch sehr gut anders.

Danke dafür. Es gibt sogar ganze Kulturen, in denen man sowas nicht sagt. Die sind vermutlich alle beziehungsgestört :zwinker:
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Bei aller Anglophilie, sowas kaeme mir nie ueber die Lippen. Das kommt mir so aufgesetzt und gestelzt vor wie das amerikanische "I wanna say something...!" Die zwischenmenschliche Kommunikation funktioniert bei uns so gut auf allen Ebenen, dass so eine Dreingabe mehr als ueberfluessig waere, und vermutlich sogar stoerend wirken wuerde.
 
T
Benutzer109783  Beiträge füllen Bücher
  • #15
Wir sagen es jeden Tag, genauso wie wir uns täglich Komplimente geben und uns für alltägliche Sachen bedanken/loben. Auch meinem Sohn sage ich es täglich. Wir reden viel über Gefühle in der Familie, positive Gefühle als auch negative. Da nutzt sich nix ab.
 
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J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #28
Inwiefern legt er denn etwas offen? Ich verstehe nicht, wieso es etwas von Stärke oder von Verletzlichkeit hat, wenn man sagt, dass man jemanden liebt. Wieso ist man dann stark oder verletzlich? Das betrifft vielleicht einen gewissen Prozentsatz von Menschen, aber mich persönlich betrifft es nicht (ich habe diese Worte übrigens auch schon öfters gesagt. Ist also nicht so, als wäre ich diesbezüglich jungfräulich).

Ich sehe das so: Wenn man die Worte "Ich liebe dich" vermeidet, dann muss das nichts bedeuten, aber es kann. Und natürlich macht man sich dadurch verletzlich, dass man dem anderen nicht nur zeigt sondern auch sagt, was er einem bedeutet. Nonverbales lässt sich im Nachhinein nämlich leicht wegreden - man kann leicht sagen, dass jemand etwas "missverstanden" oder "falsch interpretiert" hat und er/sie einem gar nichts bedeutet. Wenn man es aber klar formuliert hat, kommt man nicht mehr so leicht "aus der Nummer raus" - dann kann man zumindest nicht ohne das Eingeständnis, vorher gelogen zu haben, behaupten, nichts für die Person zu fühlen oder nicht verletzt zu sein, wenn die Person sich nicht (mehr) für einen interessiert.
Natürlich ist das nicht die einizige Formulierung, mit der man sich öffnet - aber es stellt sich eben doch die Frage, warum man sie (ganz) vermeiden und durch andere Formulierungen "ersetzen" sollte, wenn man bereit ist sich zu öffnen.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #31
Ich sehe das so: Wenn man die Worte "Ich liebe dich" vermeidet, dann muss das nichts bedeuten, aber es kann. Und natürlich macht man sich dadurch verletzlich, dass man dem anderen nicht nur zeigt sondern auch sagt, was er einem bedeutet. Nonverbales lässt sich im Nachhinein nämlich leicht wegreden - man kann leicht sagen, dass jemand etwas "missverstanden" oder "falsch interpretiert" hat und er/sie einem gar nichts bedeutet. Wenn man es aber klar formuliert hat, kommt man nicht mehr so leicht "aus der Nummer raus" - dann kann man zumindest nicht ohne das Eingeständnis, vorher gelogen zu haben, behaupten, nichts für die Person zu fühlen oder nicht verletzt zu sein, wenn die Person sich nicht (mehr) für einen interessiert.
Natürlich ist das nicht die einizige Formulierung, mit der man sich öffnet - aber es stellt sich eben doch die Frage, warum man sie (ganz) vermeiden und durch andere Formulierungen "ersetzen" sollte, wenn man bereit ist sich zu öffnen.

Ich glaube, meine Beziehungen liefen bisher einfach anders ab, ich hab also einfach andere Erfahrungen gemacht :grin: Ich bin idR auch von vornherein offen. Ich muss mich also nicht erst öffnen, irgendwann, wenn ich das Gefühl hab, dass ich bereit dazu bin. Das finde ich eher seltsam. Normalerweise weiß der andere von Anfang an immer, wo ich stehe oder nicht stehe. Ich muss da nichts verschleiern, und deswegen muss ich dann später auch nichts offenlegen.

Und zu dem nachträglich Gefühle wegreden: Was soll es denn bitte bringen, wenn man sowas wegredet, egal ob nonverbal oder verbal. Das kommt mir eher konstruiert vor. Eher könnte ich mir vorstellen, dass man drüber redet, dass Person A Geste X so verstanden hat, als wäre das Liebe, und Person B sagt hinterher "Nee, das war keine Liebe." Oder Person A sagt "Aber du hast gesagt, du liebst mich" und Person B sagt dann "Ja, ich hab mich halt geirrt" oder "Ja, aber jetzt ist es halt anders." – das macht daraus doch keine Lüge. Ich weiß nicht so genau, wo jetzt das eine besser wäre als das andere. Fühlt sich doch beides gleich scheiße an.

Deswegen meine ich ja, die drei Worte ändern doch nichts. Und ich muss sie auch durch nichts ersetzen. Wer Angst vor seinen Gefühlen hat, der findet immer Wege, sie nicht zu zeigen oder sich vor ihnen zu verstecken. Das schafft auch der, der bereitwillig "Ich liebe dich" sagt, weil er denkt, es wird von ihm erwartet.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #62
Ich geh mal nur darauf ein, weil ich beim Rest sowieso Fuchs Fuchs zustimme.

Wenn man jetzt mal ganz blöd annimmt, dass man selbst der Überzeugung ist, dass man jemanden liebt. Dann wurde faktisch noch kein einziger Grund genannt, warum man es dem anderen nicht einfach sagen sollte.
Gründe dafür wären:

- Missverständissen vorbeugen

Für mich schafft es mehr Missverständnisse als es vorbeugt, genau deswegen weil jeder was anderes drunter versteht. Was soll denn genau damit vorgebeugt werden?

Übrigens wäre das ein Grund, es nicht zu sagen: Um Missverständnisse vorzubeugen, nämlich z.B. das Missverständnis der falschen Sicherheit.

- zusätzliche Sicherheit geben

Wofür? Gefühle können sich von einem Tag auf den anderen ändern und Beziehungen können auch unter Anwesenheit von Liebe kaputt gehen.

- regelmäßige gegenseitige Seelenpflege

Für mich ist es keine Seelenpflege, wenn ich sowas von jemandem höre, weil das nun mal ein persönliches Gefühl von jemandem ist, das zwar mich als Objekt hat, aber auf das ich selbst wenig Einfluss habe (vielleicht verstehen wir "Liebe" einfach anders?). Versteh mich nicht falsch, es tut mir auch nicht weh, wenn ich es höre, aber es bringt mir auch nicht viel, wenn ich es höre. Ich kann ja verstehen, wenn das für andere anders ist, aber ich fände es schön, wenn du auch akzeptieren könntest, dass nicht jeder das so sieht wie du.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #64
Ich versuche es ja zu verstehen.
Nur klingt dein Ansatz wirklich traurig.
Deine Aussage kurz zusammengefasst ist ja:
- es kann sich eh immer ändern / zuende gehen
- andere könnten das Wort anders definieren als ich

Die Aussagen, die du hier zusammenfasst, sind aber unabhängig davon, ob man die drei Worte nun sagt oder nicht. Diese Aussagen sind für mich einfach Tatsache. Ich finde diese Tatsachen nicht traurig, sondern ich finde sie einfach nur realistisch. Siehst du das denn anders?

Für mich sieht das so aus, als ob man sich extra ein Auge zu hält, weil man in 2D nicht erkennen kann, wie tief ein Objekt ist, man kann es nur erahnen. Man nimmt sich einen Teil der Sicht, einen Teil den man interpretieren kann, absichtlich weg, weil man etwas nicht sehen mag. Weil es vielleicht zu kompliziert dadurch wird?

Ich halte kein Auge zu. Du tust so als würde ich Gefühle leugnen oder absprechen. Das mache ich aber nicht und habe ich auch nirgendwo geschrieben. Das einzige, was ich geschrieben habe, ist, dass ich nicht den Drang verspüre, jemandem meine Liebe zu offenbaren, und ich zusätzlich auch keinen Sinn dahinter sehe.

Sicherlich weiß man nicht, was der andere Fühlt, wenn er "ich liebe dich sagt"..aber weiß man es denn durch den Blick? Auch nicht...
Also gar nicht mehr reden? Nicht mehr ansehen? Es könnte ja missverständnisse geben...
Man könnte das Licht immer ausmachen..damit nimmt man sich noch mehr Interpretationsfläche..man nimmt sich noch mehr Raum für Missverständnisse...aber eben auch die Sicht.

Äh, ja, ich propagiere natürlich, am besten gar keine Verhältnisse einzugehen, weil das zu Missverständnissen führt. (Achtung. Ironie.)

Ich habe nur deine Begründung für das Aussprechen der Worte gespiegelt. Du meinst damit Missverständnisse zu vermeiden, ich meine, dass man damit genauso auch Missverständnisse hervorrufen kann.

Ich weiß nicht wie tief für dich eine Partnerschaft geht. Ich versuche meine Partnerin zu sehen und das an ihr zu lieben was ich sehe. Ich möchte hören wie sie sich fühlt, ich will es sehen und für mich so gut es geht erkennen. Dazu brauche ich alle meine Sinne. Dazu nutze ich alle Kanäle. Am Ende überlagert sich alles und ich habe viel Information. Wenn ich aber von vorne Herein ein Teil der Information als unzuverlällig heraus filtere und einem anderen Teil der genauso unzuverlässig ist mehr Bedeutung beimesse...was habe ich gewonnen?

Du verstehst mich falsch. Es geht mir nicht darum, das Gefühl von Liebe zu verleugnen. Es geht nur darum, diese drei Worte in Form einer Offenbarung, eines Geständnisses oder sonst was in den Raum zu werfen. Dafür sehe ich keinen Bedarf. Das heißt nicht, dass ich nicht liebe oder nicht weiß, was dieses Gefühl für mich bedeutet.
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #82
Aber ist es doch irgendwie auch. Ich hab mal ein Praktikum in einem Pflegezentrum gemacht. Dort gab es ein Mann, der etwa 10 mal pro Stunde geklingelt hat, weil er so starke Schmerzen hat. Klar hat man ihn dann mit der Zeit weniger ernst genommen, als jemand, der sich nur in "Ernstfällen" gemeldet hat.

Vielleicht nicht das passendste Beispiel, aber dennoch zeigt es, dass selten gesagte Sätze eine wichtigere Bedeutung haben. Das kann/muss sich aber nicht bei den drei Wörtern so verhalten.

Natürlich ist das normal - Verknappung führt ja immer dazu, dass man die Entsprechende Sache/Aktivität für etwas Besonderes hält. Aber ich frage mich, warum da gerade oder/und ausschließlich bei der Liebeserklärung ansetzt. Hier sagt ja auch keiner, dass er nur alle zwei Monate Sex hat "damit es was besonderes bleibt und nicht zur Gewohnheit wird". Oder nur einmal die Woche mit dem Partner spricht "damit sich das nicht abnutzt und langweilig wird". Die meisten Paare ziehen sogar irgendwann zusammen obwohl dann laut jedem Paartherapeuten, von dem man etwas lesen kann, natürlich Alltag einkehrt und das natürlich nicht hilfreich für die sexuelle Spannung ist - denn auch da hilft Verknappung - ich kann leichter begehren, was ich seltener sehe.
Ich verstehe deshalb nicht, warum man gerade bei Liebeserklärungen, die doch etwas total schönes sind, eine liebevolle Bestätigung der Zuneigung zueinander, auf Verknappung setzen sollte.
 
N
Benutzer158308  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #86
Öhhmm..ist es in diesem Fall nicht viel eher der Fall, dass er
a) vielleicht tatsächlich Schmerzen hatte
b) einfach nur Drogen haben wollte
c) sich die Schmerzen eingebildet hat

Wohl eher daran, dass er eine höhere "Schmerzempfindlichkeit" hat als andere, also bei "vergleichbaren" Schmerzen (ich weiss, dass das nicht so einfach definiert werden kann) schneller davon gesprochen hat. Auf die Liebe bezogen heisst das dann, dass die Person vielleicht schneller dieses Gefühl empfindet oder das Gefühl, das aussprechen zu müssen, empfindet.


Letztere Aufzählung gilt auch bei dem Satz "Ich liebe dich". Er MUSS glaubhaft rübergebracht werden und geglaubt werden. Wer ganz fest daran glaubt, dass der Partner den Satz unehrlich meint, wenn er es häufiger als X Mal sagt (hier darf keine Zahl eingesetzt werden, da es um Glauben und nicht um Wissenschaft geht!), dann tut derjenige das. Er glaubt ganz fest daran. Vielleicht würde er aber besser daran tun seinem Partner zu glauben. Tut er das nämlich nicht, fehlt es an Vertrauen und dann gibt es ein ganz ganz anderes Problem.

Ganz ehrlich..wie kann man wirklich ernsthaft davon ausgehen, dass die Anzahl von einem gesagten Spruch einen Einfluss auf den Wahrheitsgehalt hat? Es geht doch nicht um einen Zauberspruch...ich mein...Hastur kommt auch nicht, wenn man 3 Mal seinen Namen ruft, genausowenig wie Beetlejuice...

Meiner Meinung nach verstehst du mich komplett falsch. Ich habe nie gesagt, dass die drei Worte nicht ehrlich sind, wenn man sie oft verwendet. Was ich aber sage, ist, dass die Worte an Bedeutung verlieren. Wenn ich in jeder Situation das Bedürfnis habe, "ich liebe dich" zu sagen, dann müssen weniger Bedingungen dazu erfüllt sein, als wenn ich es nur selten sage. Das heisst nicht, dass ich meinen Partner nicht liebe, aber es heisst, dass weniger dazu notwendig ist, damit ich diese Worte sage. Wenn jemand die Worte nur selten verwendet, nur in speziellen Momenten, dann haben sie in dieser Situation eine grössere Bedeutung, eben weil man sie nur selten verwendet.

Wenn jemand sehr oft die Worte sagt, also praktisch bei jeder Begegnung, dann heisst das nicht, dass die Worte nicht stimmen. Sehr wohl aber braucht es weniger als Auslöser um die Worte zu sagen, als wenn sie nur in speziellen Momenten verwendet werden. Meiner Meinung nach ist es schon fast eine Tautologie, dass dann die Worte weniger Bedeutung haben (ich betone, dass ich die Worte meine, nicht die Gefühle an sich). Wie eben auch bei dem Beispiel mit den Schmerzen oder dem Hunger: Wenn jemand praktisch alle 2 Minuten sagt, dass er Hunger hat, so scheint er schneller von Hunger zu sprechen als wenn er das nur in seltenen Situationen sagen würde. An der Tatsache, wie fest er Hunger hat, ändert das natürlich nichts, nur die "Bedeutsamkeit der Worte" ändert sich.

Zusammenfassend: was du also meiner Meinung nach an meinem Beitrag und vielen Positionen hier missverstanden hast: durch das viele Gebrauchen der Worte "ich liebe dich" nützen sich nicht die Gefühle ab, sondern losgelöst davon, ob Liebe da ist oder nicht, haben die Worte weniger Bedeutung, wenn sie öfters gesagt werden, weil es weniger braucht, um diese 3 Wörter auszulösen. Was ja auch normal ist: je rarer etwas ist, desto bedeutender. Wenn etwas ständig auftaucht, ist es unbedeutender. Aber nochmals: das hat dann trotzdem noch nichts mit den tatsächlichen Gefühlen zu tun.

Und anders formuliert: Ich unterstelle niemanden, seinen Partner nicht zu lieben. Das ist getrennt von der Aussage zu betrachten, weil man diese drei Wörter sagen kann oder nicht, losgelöst davon, ob man Liebe empfindet oder nicht. Ich persönlich sage "ich liebe dich" aber nur dann, wenn ich in einer Situation extrem glücklich bin und diese Gefühle extrem empfinde, und das kann eben per Definition nicht mehrmals täglich sein, weil sonst wäre es nicht mehr "extrem". Andere hingegen verwenden die Worte jeden Tag. Das mag stimmen, sie lieben den Partner ja. Aber die Worte sagen dann einfach nur das aus, haben also weniger Bedeutung, als wenn ich sie in "extremen Situationen" verwende. Für mich ist Liebe eine Grundvoraussetzung für eine Beziehung. Ob man das nun jeden Tag sagen möchte (im Sinne von "Status Quo gilt immer noch") oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Aber ich sage nur, dass diejenigen, die die Worte jeden Tag sagen, weniger als Auslöser dazu brauchen. Wenn ich meinem Freund "ich liebe dich" sage, dann heisst das mehr, als wenn es ein Vielsager sagt, auch wenn wir beide die genau gleiche (wieder klar, dass das nicht geht) Liebe empfinden.

KLEINER NACHTRAG:
Das war wohl sehr repetitiv, ich habe immer wieder das gleiche gesagt, aber irgendwie anders zu formulieren versucht. :zwinker: Ich hoffe, es kommt rüber, was ich meine.. :grin:
 
Zuletzt bearbeitet:
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #88
Ich sag das gar nicht mehr, einfach weil es nicht mehr wichtig ist, wir sind über wörtliche Bestätigung weit hinaus.
Bis zur Hochzeit und etwa noch ein zwei Jahre hinaus, hat man das schon gesagt, aber irgendwann war das unnötig.
Es ist irgendwann nicht mehr nötig.
Es wirkt eher amüsant bis absurd, wenn das heute noch jemand sagt.

Ich empfinde es als realen Lievesbeweis, wenn Lippenbekenntnisse ihre Bedeutung verlieren.
Liebe zeigt sich ganz anders, wenn man anders hinhört.

Fast möchte ich sagen, wenn man als Paar diesen Satz nicht mehr braucht und dennoch spürt, hat man es gefunden.
Wobei ich ein großer Freund anderer persönlicher Zuneigungsbekundungen bin.


Kann nur empfehlen diesen (Ich liebe dich) und ähnliche Sätze in einer Beziehung zu "verbieten" , es wird berauschend sein, wie man sich selber und der Partner einem viel tiefer und bewegender und persönlicher einem mehr als Liebe in eigene Worten bekunden kann.:zwinker:
 
Zuletzt bearbeitet:
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J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #89
N new_life je mehr ich drüber nachdenke, desto eher finde ich, dass der Vergleich mit dem Schmerzpatienten hinkt. Hier geht es ja darum, dass der Patient das sagt um ein bestimmtes Verhalten bei dir bzw. beim Pflegepersonal auszulösen (Behandlung/Kümmern/bevorzugte Behandlung/stärkere Mittel). Das Erklären der Liebe hingegen ist ein selbstloser Akt - oder sollte es sein. Gerade dann, wenn man den Satz häufig sagt, ist er es. Verknappt man ihn, ist die Gefahr etwas größer, dass er zur Verhaltenssteuerung eingesetzt wird - genau das wozu der Satz meiner Meinung nach allerdings nicht dienen sollte (z. B. zur Beruhigung bei Streit/Versöhnung oder als "Belohnung" für einen größeren Gefallen). (Kleiner Disclaimer: Damit will ich nicht sagen, dass jeder, der den Satz selten sagt ihn bewusst oder unbewusst zur Verhaltenssteuerung einsetzt!)

Ich hätte am liebsten gleichzeitig "sehe ich anders" und "hilfreich" zu deinem Beitrag gesagt - denn ich verstehe nun besser, warum sich manche Menschen diesen Satz aufsparen - aber ich sehe es trotzdem anders :zwinker: Ich verstehe überhaupt nicht, warum diese "Zustandsbeschreibung" bzw. dieser "Gefühlsaudruck" eines Gefühls, das, wie du richtig sagst, eigentlich zu jeder Zeit gegeben sein sollte, für diese "besonderen Momente" aufgehoben werden muss. In solchen Momenten kann man doch noch 1000 andere Worte finden, mit denen man darauf hinweisen kann, dass man gerade fast explodieren könnte vor überschwallender Liebe zum Partner. Dafür muss ich mir doch nicht gerade die drei Worte aufheben, die beschreiben, was ich ständig für ihn fühle.

Lollypoppy Lollypoppy - das finde ich spannend. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, jemals "darüber hinwegzukommen", es gerne zu sagen und gerne zu hören.
 
deep voice
Benutzer140528  (53) Meistens hier zu finden
  • #90
Ui ui ui, hier wird aber viel nach gedacht. :smile:


Wir sagen es seit über 23 Jahren regelmäßig beidseitig. Nicht täglich aber immer mal wieder.
Wir fahren bestens damit und meinen das auch so.
Und auch ohne diese Worte verstehen wir es, uns die Liebe zu zeigen. :herz:
 
G
Benutzer Gast
  • #91
Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, jemals "darüber hinwegzukommen", es gerne zu sagen und gerne zu hören.
Hörst du gerne die Worte, oder ist es vielmehr die Tatsache dass durch die Worte dir Liebe gezeigt wird und du die Bedeutung dahinter gerne erlebst? Entsprechend, sagst du es gerne um deinem Gegenüber dasselbe Gefühl zukommen zu lassen?

Worte sind nur eine unserer Kommunikationsmethoden.
Liebe kommunizieren zu können ist natürlich wichtig, ob mit Worten, oder Taten spielt meiner Meinung nach keine Rolle.
 
N
Benutzer158308  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #92
N new_life je mehr ich drüber nachdenke, desto eher finde ich, dass der Vergleich mit dem Schmerzpatienten hinkt. Hier geht es ja darum, dass der Patient das sagt um ein bestimmtes Verhalten bei dir bzw. beim Pflegepersonal auszulösen (Behandlung/Kümmern/bevorzugte Behandlung/stärkere Mittel).
Ich find den Vergleich auch nicht super, er kommt aber auch gar nicht von mir, sondern von Damian. Er hat gemeint, dass sich "ILD" genau so wenig abnutzt wie "Ich habe Schmerzen". Ich würde sagen, dass bei beiden das gleiche Phänomen auftritt: Verwendet man die Aussage häufiger, so braucht es weniger, um diese Aussage auszulösen, also hat die **Aussage** an sich weniger grosse Bedeutung bei dieser Person. Aber ich gebe dir Recht, dass da noch andere Faktoren reinspielen.

Das Erklären der Liebe hingegen ist ein selbstloser Akt - oder sollte es sein. Gerade dann, wenn man den Satz häufig sagt, ist er es. Verknappt man ihn, ist die Gefahr etwas größer, dass er zur Verhaltenssteuerung eingesetzt wird - genau das wozu der Satz meiner Meinung nach allerdings nicht dienen sollte (z. B. zur Beruhigung bei Streit/Versöhnung oder als "Belohnung" für einen größeren Gefallen). (Kleiner Disclaimer: Damit will ich nicht sagen, dass jeder, der den Satz selten sagt ihn bewusst oder unbewusst zur Verhaltenssteuerung einsetzt!)
Ich sehe die Problematik, die du ansprichst, dass man "ILD" nur dann sagen könnte, wenn der Partner etwas Ausserordentliches geleistet hat und man ihn dann belohnen möchte. Für mich ist es aber genau so eine selbstlose Aussage. In Momenten, in denen ich gerade einfach sehr glücklich bin, möchte ich es sagen. Nicht zur Belohnung. So wie du jeden Tag denkst, dass du deinen Partner liebst und es ihm deshalb sagen möchtest, denke ich in besonderen Momenten, dass ich ihn "enorm liebe" und sage ihm es dann. Ich denke, dass die Tatsache, ob man es selbstlos meint oder nicht, nichts mit der Häufigkeit zu tun hat. Man kann es auch jeden Tag "nicht selbstlos" sagen.

Ich verstehe überhaupt nicht, warum diese "Zustandsbeschreibung" bzw. dieser "Gefühlsaudruck" eines Gefühls, das, wie du richtig sagst, eigentlich zu jeder Zeit gegeben sein sollte, für diese "besonderen Momente" aufgehoben werden muss. In solchen Momenten kann man doch noch 1000 andere Worte finden, mit denen man darauf hinweisen kann, dass man gerade fast explodieren könnte vor überschwallender Liebe zum Partner. Dafür muss ich mir doch nicht gerade die drei Worte aufheben, die beschreiben, was ich ständig für ihn fühle.

Naja, ich denke, das sind dann wirklich einfach zwei Positionen, die beide valid sind und es eben leider immer wieder zu Missverständnissen kommt, wenn zwei Partner nicht gleich ticken in dieser Hinsicht. Da gibt es Leute wie dich, die jeden Tag "ILD" sagen, weil sie es immer dann sagen möchten, wenn sie es empfinden. Mir persönlich wäre das zu viel, weil ich ja auch nicht jeden Tag, wenn ich frühstücke, sage: "Ach, ich hab so gerne Kaffee". Natürlich habe ich gerne Kaffee, und das jeden Tag, aber es ist der Normalzustand, muss also meines Erachtens nicht speziell erwähnt werden. (Ich bin da übrigens auch so, dass ich es speziell finde, wenn man jeden Tag das Essen lobt.. Aber da gibt es ja auch ganz viele verschiedene Positionen dazu.) Wenn ich jedoch nicht mehr gerne Kaffee habe, dann ist das relevant. Oder wenn ich an einem Tag viel lieber Kaffee habe als an einem anderen, dann auch.

Ich denke, grundsätzlich stellt sich die Frage, ob man etwas, das immer so ist, dann immer erwähnen möchte oder ob man dann stillschweigend davon ausgeht, dass es so ist. Ich denke, dass wenn man mir die Worte jeden Tag sagen würde, dann wäre ich entweder ziemlich schnell gelangweilt/genervt davon, weil ich einfach keine solchen Rituale mag, oder aber ich wäre dann ziemlich irritiert, wenn ich es dann plötzlich an einem Tag nicht mehr hören würde (weshalb? heisst das, er liebt mich nun nicht mehr, wenn er es mir ja sonst immer sagt?). Wie geht es denn dir dabei, wenn er es dir mal ein paar Tage lang gar nicht sagt, obwohl er es dir sonst immer gesagt hat? Was bedeutet das für dich?

Aber ich kann trotzdem verstehen, dass man es häufiger hören/sagen möchte. Ich habe auch schon mit meinem Freund darüber diskutiert, in welcher Form wir uns solche Dinge wünschen. Und oftmals in Beziehungen ist es eventuell schon so, dass man es sich am Anfang noch oft gesagt hat und dann immer weniger. Das kann entweder ein Zeichen sein, dass man sich als selbstverständlich betrachtet ("er weiss ja, dass ich ihn liebe"), die Liebe/Verliebtheit/Begeisterung, das Interesse tatsächlich einfach abnimmt, oder aber wie es Lollypoppy Lollypoppy beschrieben hat.

Mein Freund und ich sind uns einig, dass wir uns das nicht "standard"-mässig schreiben möchten, aber wir möchten uns doch etwas mehr bemühen, Wertschätzung in Form von Worten (in Taten ist das eigentlich selbstverständlich :smile:) entgegen zu bringen. Wir möchten also nicht den Zustand von Lollypoppy Lollypoppy anstreben, aber auch nicht den von dir, Lollypoppy Lollypoppy
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #93
Hörst du gerne die Worte, oder ist es vielmehr die Tatsache dass durch die Worte dir Liebe gezeigt wird und du die Bedeutung dahinter gerne erlebst? Entsprechend, sagst du es gerne um deinem Gegenüber dasselbe Gefühl zukommen zu lassen?

Worte sind nur eine unserer Kommunikationsmethoden.
Liebe kommunizieren zu können ist natürlich wichtig, ob mit Worten, oder Taten spielt meiner Meinung nach keine Rolle.

Ich höre es gerne und sag es gerne. Und natürlich sollen die Worte auch Bedeutung haben und nicht nur "so dahin gesagt" sein. Natürlich ist es auch wichtig, ich würde sogar sagen wichtiger, dass man die Liebe "lebt" - also den Partner liebevoll behandelt. Aber das hindert einen ja nicht daran, es zusätzlich auch noch zu sagen.

Naja, ich denke, das sind dann wirklich einfach zwei Positionen, die beide valid sind und es eben leider immer wieder zu Missverständnissen kommt, wenn zwei Partner nicht gleich ticken in dieser Hinsicht. Da gibt es Leute wie dich, die jeden Tag "ILD" sagen, weil sie es immer dann sagen möchten, wenn sie es empfinden. Mir persönlich wäre das zu viel, weil ich ja auch nicht jeden Tag, wenn ich frühstücke, sage: "Ach, ich hab so gerne Kaffee". Natürlich habe ich gerne Kaffee, und das jeden Tag, aber es ist der Normalzustand, muss also meines Erachtens nicht speziell erwähnt werden. (Ich bin da übrigens auch so, dass ich es speziell finde, wenn man jeden Tag das Essen lobt.. Aber da gibt es ja auch ganz viele verschiedene Positionen dazu.) Wenn ich jedoch nicht mehr gerne Kaffee habe, dann ist das relevant. Oder wenn ich an einem Tag viel lieber Kaffee habe als an einem anderen, dann auch.

Ich denke, grundsätzlich stellt sich die Frage, ob man etwas, das immer so ist, dann immer erwähnen möchte oder ob man dann stillschweigend davon ausgeht, dass es so ist. Ich denke, dass wenn man mir die Worte jeden Tag sagen würde, dann wäre ich entweder ziemlich schnell gelangweilt/genervt davon, weil ich einfach keine solchen Rituale mag, oder aber ich wäre dann ziemlich irritiert, wenn ich es dann plötzlich an einem Tag nicht mehr hören würde (weshalb? heisst das, er liebt mich nun nicht mehr, wenn er es mir ja sonst immer sagt?). Wie geht es denn dir dabei, wenn er es dir mal ein paar Tage lang gar nicht sagt, obwohl er es dir sonst immer gesagt hat? Was bedeutet das für dich?

Also dein Kaffeebeispiel - selbst wenn mein Partner mir regelmäßig morgens Kaffee macht, bedanke ich mich dafür um meine Wertschätzung auszudrücken. Auch wenns natürlich der "Normalzustand" ist würde es mir nicht im Traum einfallen das nur noch in besonderen Momenten zu tun, weil er ja weiß, dass ich mich drüber freue, wenn er mir Kaffee macht.

Nach einer gewissen Zeit gibt es mir natürlich zu denken, wenn mein Partner mir das nicht mehr sagt. Aber ehrlich gesagt macht es kaum einen Unterschied, wie häufig er mir das sagt - es sei denn, er sagt es gar nicht oder so gut wie nicht (was mir auch zu denken geben würde). Angenommen er sagt es normalerweise täglich, dann würd ich mir vielleicht nach einer Woche gedanken machen. Angenommen, er sagt es monatlich, wäre die Sorge nach einem halben Jahr da... Selbst wenn es das nur in besonderen "Hoch"-Momenten (so wie du sie beschreibst) sagt - wenn mir irgendwann auffällt, dass es offenbar ein Jahr lang keinen solchen Moment mehr für ihn gab, würde das schon an mir knabbern.

Jetzt mag man sagen, dass es dann ja gewissermaßen zur "Verpflichtung" wird, das zu sagen - aber das sehe ich nicht so. Niemand muss das sagen, aber dass ich mir Gedanken darum mache, wenn es nicht mehr gesagt wird, steht auf einem anderen Blatt. Genauso wie mein Partner nicht mit mir schlafen muss - und ich mir trotzdem Gedanken machen würde, wenn er es plötzlich nur noch alle zwei Monate will.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #94
N new_life
Da verwechselst du gerade was...
Du schreibst, dass du eine Ritualisierung nicht magst. Das hat aber, wie du selbst schreibst, nichts mit der Häufigkeit zu tun.

Jetzt ist die Frage, warum du Angst vor einer Ritualisierung hast und ab welchem Häufigkeitsgrad sie aufritt!
Nebenbei kann es eine Ritualisierung auch nur dann geben, wenn man daraus eine leere Feststellung machen will. Sagt man es auf eine Weise, die viel Gefühl in die Stimme legt, kann das nicht passieren.

Was genau meinst du denn jetzt?
Eine deiner Aussagen ist ja, dass die Häufigkeit gar keine Rolle spielt..also genau das was ich auch gesagt habe. Wozu also noch die große Diskussion?
 
N
Benutzer158308  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #95
Nein, ich habe nicht gesagt, dass die Häufigkeit keine Rolle spielt. Ich hab gesagt, dass die Häufigkeit damit zusammenhängt, wie viel es braucht, um diese Worte auszulösen, aber die Häufigkeit (und auch das Sagen per se) nichts mit dem Wahrheitsgehalt zu tun haben.

Ich mag die Ritualisierung nicht, da ich mir nicht jeden Tag anhören/sagen muss, dass der Status quo noch gilt. Für mich verliert die Aussage dann an Bedeutung, weil es nicht nur in besonderen Momenten gesagt wird. Ich persönlich möchte das nur in besonderen Momenten, in denen er sich speziell zu mir hingezogen fühlt, hören. Ich fände, es würde an Wert verlieren, wenn er es mir jeden Tag zwischen Tür und Angel sagen würde. Ich weiss aber, dass mein Freund mich liebt. Das ist für mich die Grundvoraussetzung für eine Beziehung.

Das muss aber jeder selber wissen. Nochmals: die Häufigkeit hat vermutlich nicht viel mit dem Wahrheitsgehalt zu tun, sehr wohl aber mit der Besonderheit dieser Worte. Ich möchte, dass diese Worte etwas Besonderes hervorheben und sie verlieren das Besondere, wenn sie zu oft verwendet werde . Natürlich kann man die Worte als das sehen, was sie sind und sie jeden Tag sagen. ICh gehe aber automatisch davon aus, dass mein Freund mich liebt und brauche nicht, dass er mir das immer sagt. Wenn er es sagt, heisst es aber, dass er es in diesem Moment ganz besonders fest spürt, weswegen es etwas Besonderes ist. Natürlich könnte man aber auch jeden Tag sagen "Ja Schatz, auch heute liebe ich dich noch." und dann andere Worte finden, z.B. "Heute ist mir wieder besonders aufgefallen, wie besonders fest ich dich liebe". 2 Möglichkeiten, beide valid. Du so, ich so.. Die drei Worte stehen bei dir (etwas übertrieben gesagt) für die erste Version, bei mir für die zweite.
 
Elke72
Benutzer159207  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #96
Bei uns gibt es keine Inflation des "Ich liebe Dich." Ist eher was für intime Situationen, dann aber gern.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #97
Verwendet man die Aussage häufiger, so braucht es weniger, um diese Aussage auszulösen, also hat die **Aussage** an sich weniger grosse Bedeutung bei dieser Person

Ich denke, dass die Tatsache, ob man es selbstlos meint oder nicht, nichts mit der Häufigkeit zu tun hat. Man kann es auch jeden Tag "nicht selbstlos" sagen

Das ist der Widerspruch...wobei letztere Aussage eine ganz schön platte Unterstellung ist.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass der Satz "Ich liebe Dich" eine reine Informationsübertragung darstellt? Ein wiedergeben des aktuellen Status'?
Dann könntest du ja faktisch auch ne SMS schicken...das ist aber dann doch ein Unterschied, oder?

Nochmal: Ob ich das mit nem Pappkaffebecher beim verlassen der Wohnung noch über die Schulter blubber oder ob ich Gefühl in meine Worte lege ist ein Unterschied. Das eine ist eine Ritualisierung, die sicherlich weniger an emotionaler Bedeutung hat, das andere ist das nicht.
Es spricht nichtmal was gegen die Ritualisierung..wer's mag...wer "Ich liebe Dich" aber auch trotzdem noch mit Gefühl sagen kann und rüberbringen kann, dass er das auch fühlt, der entwertet die Worte trotzdem nicht.

Pauschal also von der Häufigkeit als einzig gültiger Faktor auszugehen ist faktisch falsch und das sagst selbst du...immer mal wieder...bevor du dann wieder was anderes erzählst...

Dein Problem ist wohl eher, dass du dir nicht vorstellen kannst, dass häufig (ich nehme jetzt einfach mal an "häufig >= 1 / Tag") bei dir untrennbar mit rituellen und mehr oder wenig gefühllosen Aussagen zusammen hängt. Glaubst du wirklich ernsthaft, dass das nicht anders existieren kann? Ich meine diese Frage durchaus ernst, würde es doch erklären warum du so argumentierst, wenn du diese Frage mit "ja" beantwortest...
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #98
Wenn er es sagt, heisst es aber, dass er es in diesem Moment ganz besonders fest spürt, weswegen es etwas Besonderes ist.
Trotzdem ist es "bloß" eine Liebeserklärung. Die Liebe hat sich ja nicht für einen Moment extrem verstärkt und fährt danach wieder in den Normalzustand. Oder wie?:grin:
 
N
Benutzer158308  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #99
Off-Topic:
Ich bin mir nicht so sicher, ob es sinnvoll ist, die Diskussion hier noch weiter zu führen. Ich wiederhole mich, du wiederholst dich und wir verstehen uns trotzdem nicht. Ich weiss nicht, inwiefern diese Diskussion im Sinne der TE ist. aber ich werde jetzt trotzdem mal darauf eingehen.


Das ist der Widerspruch...wobei letztere Aussage eine ganz schön platte Unterstellung ist.
Ich sehe hier weder einen Widerspruch noch sehe ich eine Unterstellung.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass der Satz "Ich liebe Dich" eine reine Informationsübertragung darstellt? Ein wiedergeben des aktuellen Status'?
Dann könntest du ja faktisch auch ne SMS schicken...das ist aber dann doch ein Unterschied, oder?

Nochmal: Ob ich das mit nem Pappkaffebecher beim verlassen der Wohnung noch über die Schulter blubber oder ob ich Gefühl in meine Worte lege ist ein Unterschied. Das eine ist eine Ritualisierung, die sicherlich weniger an emotionaler Bedeutung hat, das andere ist das nicht.
Es spricht nichtmal was gegen die Ritualisierung..wer's mag...wer "Ich liebe Dich" aber auch trotzdem noch mit Gefühl sagen kann und rüberbringen kann, dass er das auch fühlt, der entwertet die Worte trotzdem nicht.
Ich hab nicht gesagt, dass es zwingend eine reine Informationsübertragung ist, aber dass es einfach weniger braucht, um die Aussage auszulösen. Und es tut mir leider, aber das kann irgendwie einfach nicht wegdiskutiert werden. Wenn etwas öfters gesagt wird, dann braucht es weniger, um die Aussage auszulösen. Eine Tautologie.

Natürlich kann jeder "ILD" mit Gefühl sagen, auch 10-mal am Tag, das bestreite ich ja auch gar nicht. Dennoch möchte ich die Worte nur dann hören, wenn sie ganz besonders gefühlt werden.

Pauschal also von der Häufigkeit als einzig gültiger Faktor auszugehen ist faktisch falsch und das sagst selbst du...immer mal wieder...bevor du dann wieder was anderes erzählst...
Nein, dann solltest du meine Aussagen richtig lesen. Ich sage, dass die Häufigkeit nichts mit dem Wahrheitsgehalt zu tun hat. Aber dass, wenn man es häufiger sagt, es etwas weniger Bedeutsames ist (die Worte, nicht die Gefühle selbst).

Dein Problem ist wohl eher, dass du dir nicht vorstellen kannst, dass häufig (ich nehme jetzt einfach mal an "häufig >= 1 / Tag") bei dir untrennbar mit rituellen und mehr oder wenig gefühllosen Aussagen zusammen hängt. Glaubst du wirklich ernsthaft, dass das nicht anders existieren kann? Ich meine diese Frage durchaus ernst, würde es doch erklären warum du so argumentierst, wenn du diese Frage mit "ja" beantwortest...
Nein, ich beantworte diese Frage mit Nein. Und das Problem ist wieder, dass du 2 Dinge vermischst. Häufig (>=1 pro Tag, von mir aus) ist überhaupt nicht gefühllos, aber dennoch wird die Aussage schneller ausgelöst, als bei jemanden, der sie selten sagt. Wenn mein Freund mir jeden Tag sagt, dass er mich liebt, dann ist ein "ILD" für mich einfach viel weniger bedeutsam, als wenn er es mir nur in seltenen, ganz besonderen Momenten sagen würde. Ich bevorzuge Zweiteres. Dennoch sage ich überhaupt nicht, dass es gefühllos ist, wenn man es jeden Tag sagt. Das habe ich nie behauptet und werde ich auch nie.

Trotzdem ist es "bloß" eine Liebeserklärung. Die Liebe hat sich ja nicht für einen Moment extrem verstärkt und fährt danach wieder in den Normalzustand. Oder wie?:grin:
Ja, ich meine, das ist im Prinzip gerade der Unterschied, was man hinter den drei Worten versteht. Wenn sie einfach eine Liebeserklärung sind, dann ja. Für mich ist es aber mehr als eine Liebeserkärung. Ich weiss doch, dass mein Freund mich liebt. Sonst wäre er nicht mit mir zusammen. Wenn er mir aber sagt "Ich liebe dich" heisst das für mich viel mehr als einfach nur, dass er mich liebt. Für mich heisst das Aussprechen dieser drei Worte "Ich bin gerade so verdammt glücklich, dass ich die ganze Welt umarmen könnte und möchte dich am liebsten gar nicht mehr loslassen und platze fast vor Glück, weil ich einfach jetzt in dem Moment so verdammt glücklich mit dir bin." (oder was auch immer). Und eine solche Aussage kann meiner Meinung nach einfach nicht mehrmals täglich der Fall sein. Deshalb kann "ILD" gar nicht mehrmals am Tag gebraucht werden und gleichzeitig diese Bedeutung haben, wie diese 3 Worte sie für mich haben.

Natürlich, man kann jetzt sagen, dass ich die Worte falsch verwende. Und ja, vermutlich tue ich das irgendwie. Weil für mich "ILD" viel mehr als einfach nur "ich liebe dich" bedeutet. Weil ich ja sicherlich weiss, dass er mich liebt. Ich will ja auch nicht jeden Tag hören, dass meine Haare blond sind. Sind sie, ich weiss es. Solange sie sich nicht grau verfärben, sehe ich auch keinen Anlass, darüber zu sprechen. Natürlich liebt er mich. Natürlich wäre es wahr und ernstgemeint, wenn er es mir jeden Tag sagen würde. Aber die Worte heissen dann in erster Linie einfach, dass er mich liebt. Aber auch nicht mehr. Und ich möchte, dass die Worte ausgesprochen eine spezielle Bedeutung haben. Aber wie gesagt: das ist Ansichtssache und ihr könnt mir genau so wenig eure Ansicht aufdrücken wie ich euch meine. Wir können froh sein, dass unsere Partner es gleich sehen wie wir.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #100
Aber wie gesagt: das ist Ansichtssache und ihr könnt mir genau so wenig eure Ansicht aufdrücken wie ich euch meine.
Will ich doch auch gar nicht.:confused:

Du kannst gerne ein paar Posts vorher lesen, was meine Meinung dazu ist.:zwinker:

Ich will ja auch nicht jeden Tag hören, dass meine Haare blond sind.
Nö, aber ich kann z.B. jeden Tag hören, dass er meine Haare liebt, weil sie so schön braun und lang sind. Da geht mir das Herz auf.:smile: Das nutzt sich nicht ab, weil er es ehrlich meint.

Für dich kommt die Liebeserklärung intensiver rüber, weil sie seltener ist.

Off-Topic:
Wenn ich mir meinen Orgasmus heraus zögere, wirkt er auch intensiver, ist er aber nicht. Es ist halt ein Orgasmus.


Das bedeutet ja nicht, dass eine Form der Kommunikation besser als eine andere wäre. Und mein Einwand kam nur, weil ich es verstehen wollte. :zwinker:
 
N
Benutzer158308  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #101
Will ich doch auch gar nicht.:confused:

Du kannst gerne ein paar Posts vorher lesen, was meine Meinung dazu ist.:zwinker:
Hab ich auch eher an Damian gerichtet und weniger an dich.

Nö, aber ich kann z.B. jeden Tag hören, dass er meine Haare liebt, weil sie so schön braun und lang sind. Da geht mir das Herz auf.:smile: Das nutzt sich nicht ab, weil er es ehrlich meint.
Da haben wirs. Ich möchte das nicht jeden Tag hören. Ich freue mich darüber, aber wenn er mir das jeden Tag sagen würde, würde es mich irgendwie nerven. Nicht, weil ich es ihm nicht glaube, aber einfach, weil ich es "too much" finde, es jeden Tag zu hören.

Für dich kommt die Liebeserklärung intensiver rüber, weil sie seltener ist.

Ja, das trifft es meiner Meinung nach ziemlich gut. Aber nicht nur, dass sie bei mir intensiver ankommt, sondern auch, dass sie intensiver gemeint ist (nur die Worte, nicht die Tatsache selbst).

Off-Topic:

Off-Topic:
Wenn ich mir meinen Orgasmus heraus zögere, wirkt er auch intensiver, ist er aber nicht. Es ist halt ein Orgasmus.
Naja. Ja, es ist ein Orgasmus. Genau so wie es sonst die Tatsache ist, dass mein Freund mich liebt. Aber ich mag die herausgezögerten Orgasmen lieber. :zwinker: Aber nicht die seltenen, das stimmt. Ich kann ja eigentlich auch nicht genau sagen, weshalb ich das so sehe. Weshalb ich das nicht öfters hören möchte. Weshalb ich es nicht öfters sagen möchte. Keine Ahnung. Im Prinzip bin ich ja eher "auf der falschen Seite", weil ich den drei Worten mehr Bedeutung gebe, als dass sie eigentlich haben. Ich möchte keinesfalls nur einmal im Jahr Sex, weil es dann etwas Besonderes ist. Haha.


Das bedeutet ja nicht, dass eine Form der Kommunikation besser als eine andere wäre. Und mein Einwand kam nur, weil ich es verstehen wollte. :zwinker:

Wie oben schon erwähnt: Nicht gegen dich gerichtet. Ich finde den Einwand/deine Einwände gut und sie legen ziemlich sicher ziemlich gut dar, worin der Unterschied zwischen unseren Sichtweisen liegt.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #102
Ich hab nicht gesagt, dass es zwingend eine reine Informationsübertragung ist, aber dass es einfach weniger braucht, um die Aussage auszulösen. Und es tut mir leider, aber das kann irgendwie einfach nicht wegdiskutiert werden. Wenn etwas öfters gesagt wird, dann braucht es weniger, um die Aussage auszulösen. Eine Tautologie.
In diesem Fall: Glaube durch Angst.

Selbst wenn ich deine "Tautologie" (und an dieser Stelle ist dieser Begriff wirklich nicht angebracht) tatsächlich wörtlich nehme, dann ändert es noch immer nichts am Wahrheitsgehalt, denn du sprichst nur von der Schwelle um die Aussage auszulösen.

Fakt ist aber: In deiner Aussage wird die Beschleunigung nicht begrenzt. Was genau begrenzt diese?

Was genau ist für dich denn eigentlich "bedeutsam"? Es scheint für dich nichts mit Gefühl zu tun zu haben, denn im gleichen Absatz schreibst du, dass es nichts mit "Gefühllosigkeit" zu tun hat, wenn man jeden Tag "Ich liebe Dich" sagt. Es ist schwer dir zu folgen, was das betrifft.
Wenn er mir aber sagt "Ich liebe dich" heisst das für mich viel mehr als einfach nur, dass er mich liebt. Für mich heisst das Aussprechen dieser drei Worte "Ich bin gerade so verdammt glücklich, dass ich die ganze Welt umarmen könnte und möchte dich am liebsten gar nicht mehr loslassen und platze fast vor Glück, weil ich einfach jetzt in dem Moment so verdammt glücklich mit dir bin." (oder was auch immer).
Ich verstehe was du meinst und sehe das genau so

Und eine solche Aussage kann meiner Meinung nach einfach nicht mehrmals täglich der Fall sein.
Und hier zeichnet sich das Problem dieser Diskussion genau ab. Wir sind auf einmal bei "mehrmals täglich"..manchmal bei "täglich". Dass es aber in realität mal 3 X am Tag, 3 Tage nicht, 2 Tage in Folge einmal und dann wieder 2 Tage nicht sein könnte...das fehlt dieser Diskussion...
Und ich behaupte: Das ist sehr wohl möglich.
Es ist sogar möglich, dass man "Ich finde dich toll und ich fühle mich wohl mit dir" am Montag mit "Ich liebe Dich" aussagen kann und am Dienstag sagt man "Mein Herz läuft über und wir haben gerade einen wundervollen Moment", mit den gleichen Worten.

Betrachtet man jetzt Extreme (5 Mal jeden Tag oder 1 Mal im Jahr), dann liegt die Vermutung nahe, dass etwas nicht stimmt. Nimmt man Klang der Stimme, Gelegenheit, Haltung und Mimik hinzu, gibt das ein komplettes Bild.

Ich frage mich immer mehr, ob wir uns überhaupt widersprechen...
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #103
Und um noch eine Überlegung nachzuschieben: Dein Freund scheint ja, laut deinem neusten Thread, nicht so wirklich über Gefühle mit dir reden zu wollen oder zu können.
Kann es sein, dass du dem deswegen so viel beimisst, wenn er mal "Ich liebe Dich sagt"?
 
N
Benutzer158308  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #104
Oh, den Thread hab ich schon fast vergessen.

Kann schon sein, dass es ein Zusammenhang gibt. Wobei mir mein Freund praktisch täglich ein Kompliment macht "bin gerne bei dir", "es ist so schön bei dir", "ich mag dich", "du bist so toll", "ich bin gerne mit dir zusammen", "du siehst schön aus", "schön, dass du da bist","danke, dass du mir soo viel Kraft gibst".

Wie ich oben schon erwähnt habe: ich kann nicht wirklich erklären, weshalb ich diese Komplimente gerne täglich höre, ein "ich liebe dich" aber nicht. Ich denke, dass ich dahingehend wirklich irgendwie komisch bin, und wenn ich logisch argumentiere, müsste ich mir wohl eingestehen, dass ich aus den 3 Worten was Größeres mache als sie wirklich sind. Aber dennoch ist es so und es würde mich stören, die Worte täglich zu hören.. Weil sie für mich mehr als einfach nur Liebe bedeuten. Aber ich kann nicht begründen, weshalb das so ist, es gibt wohl keine logische Erklärung..

Ich kann also schon verstehen, dass man sich diese Worte täglich sagt und vermutlich ist es konsistenter. Aber für mich dennoch nichts.
 
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