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Ich und Politik?

Medeia
Benutzer72148  Meistens hier zu finden
  • #1
Hallo ihr,

ich bin gerade etwas unschlüssig im Hinblick auf eine Entscheidung, die ich treffen muss, und versuche nun, meine Gedanken dazu in Worte zu fassen. Vielleicht kann mir der ein oder andere von euch dann ein paar nützliche Denkanstöße geben.

Unter meinen engsten Kommilitonen befinden sich Zwei, die sich aktiv in dem Jugendverband einer Partei beteiligen. Weil ich vor allem im letzten Semester fast ausschließlich mit einem dieser beiden meine Zeit an der Uni verbracht habe, habe ich immer mehr Leute daraus kennengelernt.
Vor einigen Monaten habe ich mir überlegt, ob ich mich nicht auch beteiligen möchte. Hauptsächlich, weil ich nach meiner Trennung eine Beschäftigung gesucht habe und neue Leute kennen lernen wollte.
Ich habe mich aber dagegen entschlossen, weil ich bisher immer zu den absolut Unpolitischen gehört habe.
So und nun hat mich heute einer der beiden Unibekanntschaften angerufen und gefragt, ob ich nicht mitmachen möchte.
Er ist der Kreisvorsitzende und möchte im Januar die Wahl wieder für sich entscheiden können.
Jetzt soll ich mich also bis nächste Woche entscheiden, ob ich doch möchte, oder ob ich bei meinem Nein von vor ein paar Monaten bleibe.
Es gibt einige Dinge, die für ein Ja sprechen aber eben auch etliche, die für ein Nein sprechen.
Dafür spricht:

1. Sozialer Kontakt/Netzwerkfunktion: Ich würde sehr viele Leute kennen lernen, das fällt mir privat immer sehr schwer und ich bin in dieser Hinsicht sehr faul und bequem, vielleicht würde es mir in einem solchen Verband leichter fallen zumal ich mich ja einfach an die Leute, die ich schon kenne, hängen könnte.

2. Würde eben diese Netzwerkfunktion vielleicht auch meiner Zukunft guttun. Gerade diejenigen, die ich schon kenne studieren das gleiche, einige sind auch schon deutlich weiter und ein "Betreuer" arbeitet bei einem meiner Profs. Solche Kontakte schaden bekanntlich nicht und ich habe solche ansonsten gar nicht vorzuweisen.
Es wird natürlich auch später gerne gesehen, wenn man sich in so etwas engagiert hat.

3. Ich hätte eine "sinnvolle" Beschäftigung, mein Leben ist momentan recht leer und ich habe fast keine Hobbys mehr. Oft bin ich einfach schrecklich gelangweilt und hätte gerne wieder eine Aufgabe.

4. Es würde vielleicht meine Kenntnisse und Meinungen zur Politik verbessern.

Dagegn spricht:

1. Ich bin mir nicht sicher, ob es dort denn überhaupt die richtigen Leute für mich gibt. Gerade weil ich bisher doch sehr unpolitisch war würde es vielleicht auch gar nicht passen? Ich habe etwas Bedenken, dass der Rest viel zu politisch für mich ist. Zu fanatisch, zu stark andere Ansichten vertritt als ich.

2. Ich müsste mich zumindest in einem Mindestmaß aktiv beteiligen und bin mir gar nicht sicher, ob ich mich dann dazu auch tatsächlich aufraffen kann.

3. Große Bedenken habe ich auch, weil ich nicht gerade begeistert hinter den Zielen stehe. Klar, es gibt einige, die ich voll und ganz unterschreiben kann. Es gibt aber auch einige, die ich absolut schwachsinnig finde. Bisher vertrat ich immer die Meinung, man sollte nur in so etwas eintreten, wenn man voll und ganz dahinter steht. Ich möchte nicht in eine Schublade gesteckt werden, weil ich Mitglied bin, obwohl ich selbst gar nicht ganz dahinter stehe. Sind diese Zweifel überhaupt berechtigt?

4. Ich habe wirklich gar keine Ahnung von Politik und habe auch erst dieses Jahr etwas begonnen mich hin und wieder doch ein bisschen dafür zu interessieren.

Was meint ihr?
Soll ich bei meinem Nein bleiben?

Über Gedanken dazu würde ich mich freuen.
Maimamo
 
Mikiyo
Benutzer90972  Team-Alumni
  • #2
an deiner stelle würde ich es lassen.

soziale kontakte kannst du auch im sportverein oder sonstwo knüpfen. dazu musst du nicht in eine partei eintretten.

den beruflichen aspekt kann ich zwar verstehen, aber du musst auch daran denken, dass viele leute sich (leider) aufgrund der politischen einstellung sehr schnell ein urteil über eine person bilden.
das kann also auch sehr schnell nach hinten losgehen.
zumal du nicht wirklich hinter den zielen zu stehen scheinst.
 
Medeia
Benutzer72148  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #3
den beruflichen aspekt kann ich zwar verstehen, aber du musst auch daran denken, dass viele leute sich (leider) aufgrund der politischen einstellung sehr schnell ein urteil über eine person bilden.
das kann also auch sehr schnell nach hinten losgehen.
zumal du nicht wirklich hinter den zielen zu stehen scheinst.

Ja, ganz genau das ist der Grund für mein bisheriges Nein.

Ich hab gerade noch mit meinen Mitbewohnern gesprochen und die stmmen mir da auch zu.
Es bleibt wohl bei dem Nein. :jaa:
 
Mikiyo
Benutzer90972  Team-Alumni
  • #4
finde ich gut und vor allem richtig.
ich selbst würde nie einer partei beitretten, bei der ich nicht 100% dahinter stehen würde.
deshalb werde ich wohl auch nie beitretten :zwinker:

guter entschluss. und selbst wenn sich deine meinung nochmal ändern sollte, kannst du ja immer noch beitretten.
 
brainforce
Benutzer26398  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Selbst bin ich in einem Jugendverband einer Partei und kenne auch dementsprechend verschiedene Personen - sowohl was Mandatsträger betrifft als eben auch die Leute vom Jugendverband.

Und ganz ehrlich: das schlimmste Hauen und Stechen, die schlimmste Schleimerei und die größten Opportunisten finden sich m.M. nach in den Jugendverbänden von Parteinen - vordergründig wird zusammengehalten intern gibt es Seilschaften hinter vorgehaltener Hand etc. - meiner Meinung nach alles andere als vorbildlich!

Ob es überall so ist vermag ich nicht zu sagen, aber da ich auch etwas Einblick in die "Konkurrenz" habe bzw. hatte weiß ich das es dort ähnlich zugeht!

Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht das die "politische Verlogenheit" in den Jugendverbänden manchmal größer ist als "weiter oben" in der Hierarchie!

Warum das so ist? - wenn man wirklich Ambitionen hegt, ist ein polit. Aufstieg m.M. nach über die Jugendverbände am einfachsten - und sooo schwierig ist er m.M. nach nicht falls man sein Leben bzw. seine Vorgehensweise etwas darauf ausrichtet!

Die Jugendverbände der Parteien haben oftmals "landkreisweit" nicht sooo viele Mitglieder - noch weniger davon sind ambitioniert - die meisten sind Mitläufer bzw. "Stimmvieh" bzw. Werbung für den Kreisverband.

Ich kenne die Werdegänge zweier Landtagsabgeordneten und einer Bundestagsabgeordneten die jeweils über die Jugendverbände in die Positionen gerutscht sind - leichter kann man m.M. in keinem anderen Berufsfeld Karriere machen.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Ich würde an deiner Stelle bei Nein bleiben, da einfach zwei entscheidende Punkte dagegen sprechen:
3. Große Bedenken habe ich auch, weil ich nicht gerade begeistert hinter den Zielen stehe. Klar, es gibt einige, die ich voll und ganz unterschreiben kann. Es gibt aber auch einige, die ich absolut schwachsinnig finde. Bisher vertrat ich immer die Meinung, man sollte nur in so etwas eintreten, wenn man voll und ganz dahinter steht. Ich möchte nicht in eine Schublade gesteckt werden, weil ich Mitglied bin, obwohl ich selbst gar nicht ganz dahinter stehe. Sind diese Zweifel überhaupt berechtigt?
Wenn man nur in einer Partei mitmachen will, bei der man alle Ziele voll und ganz unterstützen kann, wird man höchstwahrscheinlich keine Partei finden, bei der man mitmachen kann...
Aber wenigstens die generelle Richtung der Partei und die größten und wichtigsten Ziele müssen einfach passen.
Warum willst du denn in einer Organisation mitmachen, deren Ziele du zu großen Teilen nicht unterstützen kannst?

Ich kenne z.B. ach Leute, die voller Überzeugung bei den JuSos dabei sind und mit denen ich gut zurecht komme... - und trotzdem käme ich niemals auf die Idee, dort mitzumachen, da ich mit vielen Zielen der SPD nichts anfangen kann und noch viel weniger mit den tendentiell noch weiter links ausgerichteten JuSos.
4. Ich habe wirklich gar keine Ahnung von Politik und habe auch erst dieses Jahr etwas begonnen mich hin und wieder doch ein bisschen dafür zu interessieren.
Was willst du in einer politischen Organisation, wenn du von Politik keine Ahnung hast? - Das bringt doch weder der Organisation, noch dir etwas, sofern diese Organisation nicht auf ein mal dein Interesse geweckt hat und du mit voller Begeisterung alles, was mit Politik zu tun hat, förmlich aufsaugst, um auch eine Ahnung davon zu bekommen...


Wenn du einfach nur andere Leute kennen lernen willst, mehr soziale Kontakte knüpfen willst und etwas gegen deine Langeweile tun willst, gibt es doch auch noch unzählige andere Möglichkeinten.
Meine Standard-Ideen: Sportverein, Musikverein, irgendein anderer Verein, Hilfsorganisation (rotes Kreuz, o.Ä.), eine andere ehrenamtliche Tätigkeit (z.B. Jugendarbeit), usw.
 
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