Kann die Trennung nicht verarbeiten..

[Benutzer63422 (32)]

Hallo liebes Forum,

nach einiger Zeit bin ich mal wieder hier und muss mir einfach etwas von der Seele schreiben und benötige eure Hilfe.

Mein Freund und ich waren seit zwei Jahren ein Paar, ein Jahr davon haben wir sogar zusammen gewohnt. Vor zwei Wochen hat er sich dann in einem (relativ unbedeutenden) Streit von mir getrennt, womit ich einfach nicht klarkomme.

Wir hatten nie eine besonders einfache Beziehung, trotzdem waren wir eins von den Paaren, die immer viel Zeit miteinander verbringen und für das Umfeld eher nervig sind, weil sie nur mit sich beschäftigt sind.
Ich habe mich damals so unerwartet in ihn verliebt und für ihn meine damalige Beziehung beendet. So eine wahnsinnige Anziehungskraft habe ich noch nie gespürt und diese hält auch bis zum heutigen Tag noch komplett an.
Wir hatten beide während der Beziehung keine Augen für das jeweils andere Geschlecht und ich weiß auch, dass er mich sehr attraktiv fand auch noch am Ende.
Im Oktober letzten Jahres bin ich dann in die Stadt gezogen, in der er studiert. Ich wollte eh aus meiner alten Heimat raus und habe auf einen Studienplatz gewartet, da hat sich das angeboten.

Jetzt zu dem eigentlichen Problem:
Ich bin kein besonders einfacher Mensch und vorallem in Beziehungen bin ich wohl nicht sehr unkompliziert. Trotzdem weiß ich, dass ich, wenn ich jemanden liebe, auch sehr viel Liebe zu geben habe. Das hat er immer an mir geschätzt. Ich bin jemand, der den ganzen Tag irgendeinen Stuss redet und Lieder singt, am laufenden Band. Auch das hatten wir gemeinsam und er hat mir so oft gesagt, dass er das so sehr an mir liebt und war erstaunlicherweise nie genervt davon.
Als ich dann im August meine Ausbildung anfing, hatten wir auf einmal einen anderen Alltag und dadurch, dass ich unregelmäßige Arbeitszeiten habe, war es nochmal ein Stück schwieriger, wirklich Zeit miteinander zu verbringen. Er selbst studiert und ist nebenher auch noch selbstständig tätig. Ich habe ihn dafür immer bewundert, aber ich konnte ihm das dadurch, dass ich von alledem nichts verstand, nicht so richtig deutlich machen und darüber war er oft enttäuscht.
Ich habe ihm dann irgendwann angefangen, unterschwellige Vorwürfe zu machen, wenn ich früh Schluss hatte und er aber noch bis 8 Uhr arbeiten musste. So ging das oft. Musste er für ein paar Tage wegfahren, jammerte ich rum, wie sehr ich ihn doch vermissen würde. Das hat ihn alles sicher wahnsinnig unter Druck gesetzt.
Hinzu kommt, dass ich mir im Laufe der Zeit in den Kopf gesetzt habe, dass ich unbedingt nach der Ausbildung wieder in meine alte Heimat müsse, koste es, was es wolle. Obwohl ich wusste, dass er sich dort unwohl fühlt und dort auch keinen Job kriegen würde.
So kam es, dass wir uns in den letzten Wochen häufiger heftig stritten und er eigentlich auch fast jedesmal Schluss machte. Trotzdem wurde ihm irgendwann immer klar, dass es zu schade ist, all die Liebe, die wir haben, einfach wegzuschmeißen.
Der letzte Streit, der "gut ging", war an dem Abend, an dem ich für eine Woche in meine Heimatstadt fahren wollte. Es war geplant, dass er mitkommt und wir so noch Zeit verbringen können, da er ab der nächsten Woche ein dreimonatiges Praktikum im Norden anfing.
Bevor ich fuhr, sagte er mir dann, dass er womöglich doch keine Zeit haben würde, weil er so viel Arbeit hatte. Ich reagierte daraufhin genervt und enttäuscht, was wieder zu einem großen Streit führte, in dem er auch wieder Schluss machte. Nach dem Streit setzten wir uns zusammen und sprachen darüber, dass wir andere Wege finden müssen, um Konflikte zu lösen und machten uns einen "Plan", wie das in Zukunft besser gehen sollte. Dann fuhr ich und alles war wieder "gut".
Drei Tage später kam er dann nach und arbeitete im Haus seiner Eltern, während ich Zeit mit einer Freundin verbrachte. Als er fertig war, hatte ich mich gerade mit meiner Schwester (die in den USA lebt) zum skypen verabredet und sagte ihm dann, dass ich noch nicht sofort Zeit hätte. Das machte ihn sehr wütend und am Telefon schrie er mich dann an und sagte "Mir reicht es jetzt endgültig. Jetzt ist es offiziell aus!". Ich fragte ihn, ob er nochmal zu mir kommen würde, damit wir darüber reden und er meinte nur "nein, ich fahre jetzt zurück. Wir können nochmal telefonieren, aber ich komme nicht mehr zu dir."

Wumm! Ich ließ ihn drei Tage in Ruhe und hoffte, dass wir uns vor seiner Fahrt nochmal aussprechen könnten. Aber er hatte mich überall blockiert. Auf Sms reagierte er nicht und meine Anrufe drückte er weg.
Sonntags fuhr ich dann nach Hause und sah, dass er seine Arbeitssachen und Kleidung eingepackt hatte. Ansonsten sah die Wohnung genauso aus wie immer. Nur er war weg.
Zu allem Überfluss sah ich dann im Verlauf an seinem ipad, dass er sich schon einen Tag nach der Trennung in sämtlichen Dating-Portalen angemeldet hatte und fleißig nach Tipps gegooglet hatte, wie man dort am besten flirtet. Das tat so unendlich weh. Ich habe ihn nochmal versucht, anzurufen, aber er drückte mich nur wieder weg. Ich rief dann seine Mutter an und fragte, ob er ihr irgendwas gesagt hat, wie es mit der Wohnung weitergehen soll und sagte ihr, dass das ja geklärt werden muss.
Ein paar Stunden später meldete er sich dann bei Facebook. Absolut sachlich schrieb er, dass ich nehmen sollte, was ich möchte und dass er mir das Schlafzimmer abkaufen würde, wenn ich es nicht mitnehmen kann.
Ich schrieb darauf noch, dass ich seine Entscheidung respektiere, aber dass es mir so schwer fällt, ihn ohne Aussprache zu verlieren. Das ignorierte er.

Seitdem gab es kein Gespräch mehr. Nichts. Und meine Gedanken stehen einfach nicht still. Ich wache langsam auf und erkenne so vieles, was ich falsch gemacht habe. So viel Egoismus in früheren Situationen und es tut mir einfach unendlich leid. Ich würde ihm das so gern sagen, aber ich weiß, dass er das momentan und wahrscheinlich nie wieder hören will. Er hat damit abgeschlossen. Das muss ich respektieren.

Trotzdem weiß ich einfach nicht, wie ich mit diesem Schmerz und dem Bewusstsein umgehen soll, dass ich es hätte ändern können. Ich habe es nur nicht ernstgenommen. Ich war so dumm.
Ich habe so viel Schuldbewusstsein, dass ich es nicht aushalten kann. Er hat natürlich auch vieles falsch gemacht, aber ich sehe, dass ich der Grund war.
Ich will das in Zukunft unbedingt ändern, aber das hilft mir jetzt nicht. Ich würde ihm so gern schreiben, aber ich weiß, dass er das nicht möchte, also wäre es nur wieder egoistisch von mir...

Habt ihr vielleicht eine Lösung, wie ich für mich mit dem schlechten Gewissen klarkommen soll und die Fragen in meinem Kopf stiller werden lassen kann (Was wäre, wenn? Hätte ich doch...)?

Vielen Dank für das Lesen von dem superlangen Text...

Lg, Hasi

 

[Benutzer95608]

Versuch es sachlich zu sehen.

Du bist wie Du bist ... und mit diesem Mann hat es trotz aller Zuneigung und schönen Gemeinsamkeiten dann eben nicht auf Dauer gepasst. Ihr habt oft gestritten und kamt trotz Gesprächen zu keinem wirklichen Ergebnis.
Ob Du manchmal auch schwierig und kompliziert bist oder auch mal rücksichtslos Dein Ding durchziehst - dazu gehört eben der passende Partner, der genau damit locker umgehen kann.

Solche Eigenschaften müssen keine Beziehung gefährden, wenn der andere ähnlich tickt und eben gar kein Problem darin sieht, sich nicht ärgert, vernachlässigt und ungeliebt fühlt usw.

Nur wenn keiner von beiden sich verbiegt und ständig übertriebene Rücksicht nehmen muss/nehmen will, kann eine Beziehung halten. Nur dann überwiegt die Harmonie, die die Liebe wachsen lässt zu einem festen "einen" ...

Ansonsten hilft Dir nur die Zeit über alles hinweg zu kommen. Nutze die Erkenntnisse dieser "Lehrzeit" (so sah ich bisher jede Partnerschaft) für Deine zukünftigen Beziehungen. In der Auswahl Deiner Partner und in Deinem eigenen Verhalten in bestimmten Situationen. So entwickeln wir Menschen im Laufe der Jahre und verschiedener Beziehungen unsere Fähigkeit richtig zu wählen, vorausschauend zu handeln uns richtig(er) zu verhalten. Schau nach vorne - die Zukunft zählt, die Vergangenheit ist "gegessen".

Ich würde innerlich einen Schlusstrich ziehen ... Deinen "Ex" (irgendwann) davon überzeugen, dass ihr vielleicht nochmal einen Neuanfang wagt, würde wohl wenig bringen. Denn Du bist, wie Du bist ... mit all Deinen "Fehlern", die eben genau DICH ausmachen.

Bleib Dir immer treu - auch wenn gelegentliche Selbstreflektion nichts schaden kann und es sich manchmal auch lohnt gründlich nachzudenken und abzuwägen, bevor man spricht und handelt ... ;-)

 

[Benutzer63422 (32)]

Danke dir für deine Antwort und die Mühe, den Text überhaupt zu lesen!

Ich versuche die ganze Zeit, diesen Schlussstrich zu ziehen, aber es gelingt mir einfach nicht. Der Gedanke, dass ich so vieles hätte ändern können und so viele Chancen hatte, bringt mich um den Verstand.

Die Tatsache, wie er schon jetzt fröhlich nach anderen Frauen suchen kann, ist mir unbegreiflich. So hätte ich ihn niemals eingeschätzt!

Ich versuche, mir einzureden, dass ich daraus lernen kann und es so jetzt besser für mich ist, aber ich sehe auch, dass er der erste Mann war, mit dem ich mir tatsächlich eine Zukunft vorstellen konnte. Und auch so eine große körperliche Anziehungskraft hatte noch kein Mann auf mich...

Ich fühle mich durch die Art und Weise, WIE er es beendet hat so schrecklich verletzt und wertlos. Ich habe schon oft überlegt, ihn um das Telefonat zu bitten, das er mir versprochen hatte, aber ich denke, das würde er so oder so abblocken..

Trotzdem habe ich das Gefühl, ich MUSS ihm irgendwie sagen, dass ich jetzt erkenne, was er meinte und hatte auch schon überlegt, ihm einen Brief zu schreiben... aber ob er den überhaupt liest in seinem Frauenrausch?
Soll ich wirklich ohne jegliche Aussprache wortlos die Wohnung verlassen?..

 

[Benutzer85989]

Ich stimme dem, was Trouserbond geschrieben hat vollkommen zu.

Weißt du, meine Beziehung wurde gestern beendet und ich bin die "Verlassene" wie du. Das Ende von dir und mir unterscheidet sich stark, aber was deine Sehnsüchte in der Beziehung anging, kann ich es sehr gut nachvollziehen. Ich bin wie du ein sehr nähebedürftiger Mensch und der Mann bzw. die Männer wohl eher weniger.

Ihr wart 2 Jahre zusammen und habt zusammen gewohnt. Die Trennung ist gerade mal 2 Wochen her und du hast herausgefunden, dass er sich nach anderen Frauen umschaut, außerdem will er keine Aussprache. Es würde mich sehr sehr sehr stark wundern, wenn man schon nach 2 Wochen einen Schlussstrich ziehen kann. Das mag für ältere und erfahrene Menschen unkompliziert erscheinen, weil sie durch vorherige Erfahrungen besser damit umgehen aber für dich ist es schwierig und ich halte das für legitim.

Ein Schritt zum Schlussstrich ziehen ist erstmal die gemeinsame Wohnung. Wie kannst du anfangen deinen Kummer zu verarbeiten, wenn du noch in der gemeinsamen Wohnung lebst und schläfst?

Das was du über deinen Freund schreibst, wie sehr verletzt du bist und wie sehr du deine eigenen Fehler erkannt hast, das kann ich so unglaublich gut nachvollziehen… mir geht es genau so. Am liebsten möchte ich meinem Freund (finde die Bezeichnung Ex noch etwas befremdlich…) sagen, dass es mir wahnsinnig Leid tut und ich meine Fehler erkannt habe. Ich kann an mir nur arbeiten, wenn man es mir sagt anstatt immer runterzuschlucken, letzteres hat dann zur Eskalation geführt… die Trennung. Das kam völlig wie aus dem nichts und hat mir für gefühlte 15 Minuten den Boden unter den Füßen gerissen.

Er hat mir gestern gesagt, dass er sich keine gemeinsame Zukunft mit mir vorstellen kann. Das war für mich absolut verletzend gewesen, aber merkwürdigerweise meldete sich mein Rationales Ich und sagte mir, ob es denn etwas bringt einem Mann hinterher zu laufen, der sich keine Zukunft vorstellen kann? Ich persönlich führe Beziehungen und stecke alle meine Kraft hinein, weil ich eine gemeinsame Zukunft anstrebe. Das ist mein Wunsch an einer Beziehung, aber jemand der sich das mit mir nicht vorstellen kann ist einfach auch Kraft- und Zeitverschwendung. Obwohl meine Trennung noch keine 24h her ist, ist mir das bewust.

Dein Freund ist absolut unfair dir gegenüber. Er drückt dich weg und lässt sich auf eine Aussprache nicht ein. Er weiß ganz genau, wie verletzt du bist, denn mittlerweile kennt er dich gut.
Also ja, an deiner Stelle würde ich tatsächlich wortlos die Wohnung verlassen, denn schließlich hast du dich um eine Aussprache bemüht. Mach dich bitte nicht lächerlich, indem du ihm wie ein hechelnder Hund hinterher läufst. Bewahr dir deinen letzten rest Stolz auf.

 

[Benutzer63422 (32)]

Hallo FräuleinPalm,

Wow, dass du das so kurz nach der Trennung so sachlich sehen kannst, ist wirklich bewundernswert!

Ich wünschte, ich könnte vieles so sehen wie du. Es ist offensichtlich, dass er sich so keine Zukunft vorstellen konnte, doch ich weiß, dass er sie sich mit mir gewünscht hat. Ich war nur einfach nicht bereit, irgendwo nach Deutschland mit ihm zu ziehen, weil ich unbedingt in meine alte Heimat zurückwollte. Das hat ihn sehr verunsichert und und er hat mehrmals angesprochen, dass er so keine Zukunft sieht. Wie kann ich so dumm gewesen sein und eine Stadt, in der ich vorher immer unglücklich war, dem Mann vorziehen, den ich als so perfekt für mich empfunden habe?

Es tut einfach weh, zu sehen, dass ich nie bereit war, das zu hinterfragen.. hätte ich das getan, wäre es wohl nie so weit gekommen.

Trotz aller Kälte seinerseits und dem Wissen, dass er sich scheinbar direkt in die nächste Beziehung stürzen will, habe ich in mir die Hoffnung, ihm eines Tages sagen zu können, was ich erkannt habe. Ich wünschte mir so sehr, er würde es annehmen.
Sein Verhalten mit den anderen Frauen scheint mir wie eine Flucht. Als müsse er sich davon ablenken, über all das, was war, nachzudenken...

Ich habe ihm schon so viele Briefe geschrieben, aber keinen abgeschickt. Jedesmal denke ich "vielleicht, wenn er wüsste, dass ich an mir arbeiten will?...".. die Liebe war ja da! Daran ist es nicht gescheitert! Wie kann sie jetzt also so zur Seite geschoben sein, dass er sich wieder etwas mit einer neuen Frau vorstellen kann?

Er will mich momentan nicht in seinem Leben haben, das versuche ich zu respektieren, deswegen lasse ich ihn in Ruhe und schicke die Briefe nicht ab. Doch ich frage mich, ob er vielleicht irgendwann an dem Punkt sein wird, an dem ihm seine Liebe zu mir wieder bewusst wird?.. Und was, wenn er sich dann nicht meldet, weil er denkt, ich hätte an meiner Einstellung nichts geändert?

Würde ein Brief, in dem ich deutlich mache, dass ich keine Reaktion erwarte, ihn unter Druck setzen? Oder erinnert er sich dann vielleicht irgendwann daran, dass ich meine Fehler erkannt habe?..

Ich werde mir auf jeden Fall schnellstmöglich eine Wohnung suchen, was aber leider garnicht so leicht ist, da Wohnungen hier sehr gefragt sind.

Und wenn ich ihm den Brief auf seinen Schreibtisch lege?... sodass er ihn in drei Monaten lesen kann? Oder wird er bis dahin erst recht so viel Abstand zu allem haben, dass es ihn nicht interessieren wird?

Ich weiß, ich stelle so viele Fragen, auf die niemand antworten kann... aber diese Unwissenheit und das schlechte Gewissen machen mich fertig

 

[Benutzer72433]

ich weiß nicht, für mich sieht das alles ein wenig anders aus. er hatte nie zeit für dich, hat eure gemeinsamen planungen über den haufen geworfen, seine pläne gingen immer über alles... und anstatt dir das gleiche recht einzuräumen weil du ein paar minuten oder meinetwegen stunden mit deiner schwester skypen willst macht er schluss? das soll der ausschlaggebende "fehler" von dir gewesen sein? nein, echt nicht.
dann: wir können nochmal telefonieren - und er drückt dich ständig weg?
dazu die geschichte, dass er schnurstracks heim fährt, um sich in datingportalen anzumelden...

ich würde sagen, seine prioritäten lagen schon eine ganze zeit nicht mehr bei dir und deinem wohlbefinden - und ich würde sogar sagen, dass er sich innerlich schon länger getrennt hatte. in seinem leben war für dich längst kein platz mehr. nicht, weil du fehler begangen hast wie rumquengeln wenn er noch arbeiten musste, sondern weil du mit ihm in einer wohnung lebtest und seine freundin warst - weil du platz in seinem leben beansprucht hast. etwas, was partner/in immer tut.

es ist gut, wenn du kritisch drüber nachdenkst was du vielleicht an fehlern gemacht hast - um sie in der nächsten beziehung nicht wieder zu begehen - aber ich denke nicht, dass deine fehler ausschlaggebend für die trennung waren. ich denke nicht, dass du die trennung hättest verhindern können - jedenfalls nicht, ohne selber komplett zurück zu stecken und dich zu verbiegen (was wesentlich schlimmer gewesen wäre).

ich würde ihm jetzt keinen brief schreiben. vielleicht in ein paar wochen, aber nicht, solange du dich mit dem fakt der trennung noch nicht abgefunden hast. oder: schreib ihn nur, wenn du ihn dann nicht so deponierst, dass du ihn nicht wieder wegnehmen kannst.

 

[Benutzer85989]

Ich finde es eigentlich überhaupt nicht verwerflich, dass du damals nicht mit ihm weggezogen bist. Es gibt nun einmal heimatverbundene Menschen und man kann entweder Kompromisse eingehen oder nicht. Und so schwer es auch fallen mag das von einer außenstehenden Person zu hören: du musst versuchen aufzuhören ihn zu idealisieren. Jetzt wo er weg ist, empfindest du ihn als den perfekten Mann. Ich habe als Außenstehende gut reden, weil ich nicht in deiner Haut stecke, aber für mich hört sich das gar nicht nach Perfektion an. Ich betrachte meinen Freund auch nicht als perfekt, mich aber selbst auch nicht. Ich habe viele Fehler gemacht und er auch, und das Positive an der Sache ist, dass wir beide es wissen.

Naja, die Sache mit den Datingportalen ist schon extrem verletzend für dich in der Position der Verlassenen. Kann ich alles sehr gut nachvollziehen und ich glaube auch, dass Einstellungen völlig unterschiedlich sind. Ich kann ihn wiederum auch verstehen, denn ich verspüre das Bedürfnis mir eine Bettgeschichte anlachen zu wollen. Lieben tue ich meinen Freund und mir ist durchaus bewusst, dass es sich bei mir um Ablenkung und Ego-Pusher handelt. Vielleicht nicht sonderlich niveauvoll, aber da geht jeder Mensch wohl anders damit um. Ich würde verhindern, dass mein Freund jemals davon Wind bekommt, einfach weil es verletzend ist.

Briefe schreiben ist eine gute Möglichkeit um die eigenen Gedanken zu ordnen. Danke dafür, weil ich das jetzt die nächsten Stunden auch machen werde, aber abschicken werde ich dies auch nicht. Sich Zeit zu nehmen, seine Gefühle und Gedanken zu ordnen und in Form eines Briefes/Mail zu verfassen, sich das nochmal durchzulesen, ist eine gute Möglichkeit um es zu verarbeiten. Wenn du das Bedürfnis hast zu schreiben, dann höre bitte nicht auf damit. Hast du denn gute Freunde, mit denen du face-to-face darüber sprechen kannst? Das finde ich sehr wichtig. Ich habe gestern auch längere Zeit mit einer sehr vertrauten Freundin darüber gesprochen, aber leider nur am Telefon, weil sie momentan nicht in der Stadt ist. Aber wir werden uns wahrscheinlich heute Abend sehen. Es ist wichtig, dass jemand im Umfeld für einen da ist, aber natürlich ist es auch gut hier im Forum zu schreiben, da treffen unterschiedlichste Meinungen aufeinander.

Die Frage, ob ihm irgendwann bewusst sein wird, dass er dich liebt, kann niemand beantworten. Es kann sein, dass er es immer noch tut. Es kann auch sein, dass durch die Konflikte seine Gefühle abgenommen haben. Niemand kann es beantworten, nur er weißt es. Wiederum kann es sein, dass er selbst es nicht genau weißt. An dieser Frage würde ich mich noch zu sehr festklammern. Da mein Freund gestern nichts von mangelnden Gefühlen gesprochen hat, nehme ich an, dass er mich noch liebt. Aber für mich ist es trotzdem kein Grund um ihn zu "kämpfen", weil ich wohl kein kämpferischer Typ bin. Und nur weil ich nicht kämpfe, liebe ich ihn nicht weniger. Der ausschlaggebende Punkt in meinem Fall ist, dass er sich keine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Wer sich das mit mir nicht vorstellen kann, braucht nicht zu erwarten, dass ich um ihn kämpfe. Ich lasse ihm aber die Wahl, ob er einen Schritt auf mich zu kommt, egal aus welchem Grund. Wenn er eine Aussprache will ohne "Neuanfang" (blödes Wort…), dann bin ich bereit dazu. Wenn er nichts mehr hören will, dann halt nicht, von mir alleine wird nichts mehr kommen.

Was die Wohnungssuche angeht: bemühe dich einfach darum. Mehr kann man leider zu dem Punkt nicht sagen. Vielleicht nur, dass man nicht unbedingt nach einer eigenen Wohnung sucht, sondern evtl. sich auch um eine WG bemüht. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass es auch in einer WG möglich ist seine Privatsphäre zu wahren.

Hmm, ob du den geschriebenen Brief ihm hinterlässt, ist dene persönliche Entscheidung. Wenn du das Gefühl hast, dass du dich hinterher erleichtert fühlst, dann vielleicht ja. Aber bitte nicht aus dem Grund, weil du noch ein Fünkchen Hoffnung besitzt, dass ihr wieder zusammen kommt. Mit diesen Gedanken machst du es dir viel schwerer als es jetzt schon ist.

 

[Benutzer63422 (32)]

Danke für eure Antworten!

Ich glaube, dass ich es einfach nur schwer akzeptieren und annehmen kann, weil es alles so unreal erscheint. Ein Streit wie jeder andere, nichts Besonderes und zack- auf einmal ist er weg. Ohne jegliches Gespräch.

Ich glaube, wenn er ein-zwei Tage später noch einmal mit mir darüber geredet hätte und sich mit mir hingesetzt hätte und mir in Ruhe erklärt hätte, dass er wirklich nicht mehr möchte, würde es mir so viel leichter fallen, es als "real" zu betrachten. Dann hätte ich Fragen stellen können und Dinge sagen können. Und wir wären im Frieden auseinander gegangen.

Aber dieses "wegwerfen" ohne Rücksicht auf meine Gefühle tut so unendlich weh. So waren wir nicht als Paar. So sind wir nie miteinander umgegangen.
Ich möchte ihm sagen, dass mir das wehtut. Ich möchte mich entschuldigen für meine Fehler, aber ich möchte in ihm auch noch einmal einen Funken Menschlichkeit sehen.
Denn die Art, wie er Schluss gemacht hat... damit stellt er sich einfach so über mich und ist unnahbar. Was es für mich viel schwieriger macht, auch seine Fehler zu sehen. Ich war immer ganz groß darin, sie ihm im Streit vorzuhalten und mich als die "Gute" darzustellen. Aber jetzt sehe ich nurnoch meine Fehler und was ich alles hätte ändern müssen.

Ich weiß nicht, vielleicht hat er sich wirklich in den letzten Monaten schon nach und nach von mir "getrennt"...aber dann wäre er ein sehr guter Schauspieler gewesen, denn er hat mir so viel Liebe und Geborgenheit vermittelt.

So langsam kommt es in mir an, dass er weg ist und nicht mehr zurückkommt... aber ich setze noch immer so viel Hoffnung darein, dass er in ein paar Monaten oder vielleicht auch Jahren zu mir zurückkommt. Das ist so unrealistisch, da er definitiv nicht der Typ Mensch ist, der etwas aufwärmen würde, aber die Hoffnung geht einfach nicht weg. Und ich weiß einfach nicht, ob es gut oder schlecht ist, dass sie da ist...

Ja, ich habe viel mit Freunden darüber gesprochen, mit meinen Eltern, meinen Schwestern und sogar mit einer Therapeutin. Aber es führt nirgendwo hin. Ich stelle die ganze Zeit nur Fragen und niemand weiß so recht was damit anzufangen. Ich frage und frage und frage...obwohl ich weiß, dass niemand eine Antwort hat.

 

[Benutzer12529]

Ich glaube nicht, dass er sich auf den Singleseiten angemeldet hat, weil er eine neue Beziehung zu einer anderen Frau möchte. Er wird eher auf Bettgeschichten aus sein oder/und sich zumindest mit Onlineflirts ablenken wollen. Es sei denn, er hat schon länger keine Gefühle mehr für dich bzw schon länger (unbewusst?) mit euch abgeschlossen. Rumbumsen halte ich aber auch daran erstmal noch für wahrscheinlicher.

Ich denke auch nicht, dass du allein "Schuld" daran bist, dass er Schluss gemacht hat.
Höchstens (!), weil du nicht später irgendwann irgendwo in Deutschland leben wolltest mit ihm, sondern in deiner Heimat. Allerdings denke ich nicht, dass es ein Fehler war, dass du nicht bereit warst, den Wunsch von ihm umzusetzen. Vielleicht warst du dazu nicht bereit, weil du un- und/oder unterbewusst bereits gespürt hat, dass er wohl nicht "der Eine" ist und ihr nicht so gut zusammen gepasst habt, wie du dachtest.
Agesehen davon - er war ja auch nicht bereit, deinen Wunsch umzusetzen. Zu solchen Sachen gehören ja zwei. Kompromiss hätte ja zb auch einfach sein können, dass ihr dichter an deiner Heimat wohnt, aber in einer Stadt/Umgebung, in der er einen Job finden kann. Aber das ist jetzt auch egal.

Dass er sich auf Singleseiten umschauen will, würde ich definitiv so auffassen, dass er kein Interesse mehr daran hat, die Beziehung mit dir fortzuführen.
Ich finde es auch total respektlos, dass er nicht bereit ist, wenigstens ein abschließendes Gespräch mit dir zu führen, in dem er dir seine Beweggründe erklärt. Unfair obendrein.
Vielleicht ist seine Liebe zu dir auch einfach weg - er hat ja schon mehrfach im Streit mit dir Schluss gemacht. Dass ihr dann erneut zusammen gekommen seid, wäre erklärbar damit, dass er es nochmal versuchen wollte. Bei diesem Streit hätte er, wenn diese Theorie stimmt, dann wohl endgültig realisiert, dass er dich nicht mehr liebt.
Egal woran es schlussendlich liegt, er sieht offensichtlich keine gemeinsame Zukunft mehr mit dir.

Würdest du wirklich wieder mit ihn zusammen sein wollen? Er hat ständig Schluss gemacht, nur weil ihr euch gestritten habt, und ist jetzt nicht einmal daran interessiert, dir das Warum zu erklären. Das häufige Schluss machen allein wäre für mich auch was, dass mir zeigt, dass er vor gemeinsamen Problemen lieber wegrennt und daher wohl auch keiner wäre, mit dem ich mir Familiengründung vorstellen könnte.

Ich hoffe für dich, dass er sich demnächst auf ein Gespräch einlässt. Es würde dir helfen, damit abzuschließen. Was mir oft half: die schlechten Seiten an ihm und der Beziehung suchen. Würde dir auch empfehlen, aus der Wohnung zu ziehen. Da der Wohnungsmarkt bei euch so krass ist, wäre es vielleicht auch eine alternative, in der Wohnung zeitnah größere Veränderungen vorzunehmen. Streichen und umräumen geht auch mit kleinerem Budget, falls neue Möbel erstmal nicht drin sind (vlt gebraucht kaufen sonst? Gerade das gemeinsame Bett stelle ich mir jetzt schwer zu ertragen vor).

Edit:
Das du noch Hoffnung hast, dass er irgendwann zurück kommt, finde ich weder gut, noch schlecht. Ich finde es ziemlich normal, so kurz nach der für dich sehr überraschenden Trennung.

 

[Benutzer72433]

Bei diesem Streit hätte er, wenn diese Theorie stimmt, dann wohl endgültig realisiert, dass er dich nicht mehr liebt.

das kann ich mir nicht recht vorstellen, denn das war ja kein streit - es war nur, dass die TS noch eben mit ihrer schwester skypen wollte, verabredet war. ein paar stunden höchstens, würde ich vermuten - nachdem sie vorher tagelang auf ihn warten durfte.

ehrlich gesagt beschleicht mich der eindruck, dass diese trennung schon länger geplant war und er nur nach einem anlass suchte - und dass er sich nicht eher getrennt hat, weil er "das heulende elend" nicht sehen wollte. dass er damit gewartet hat, bis er dann erstmal ein paar monate weg ist. das würde jedenfalls zu seinem verhalten passen - und auch das endgültige schluss-machen wegen einer nichtigkeit würde es erklären: der zeitpunkt passte eben.

 

[Benutzer63422 (32)]

Danke auch dir SchafForPeace für deine Antwort.

Bisher habe ich ihn noch nicht um ein klärendes Gespräch gebeten. Ich habe Sorge, dass es noch zu früh ist und ich weinen muss und er die kalte Schulter zeigt und garnicht bereit ist, wirklich zu reden.
Ich weiß nicht, wann der richtige Moment ist, ihn darum zu bitten. Er scheint momentan den Kopf mit anderen Dingen voll zu haben und dafür nicht bereit zu sein, andererseits denke ich, dass es ihm noch schwerer fallen wird, sich auf ein Gespräch einzulassen, wenn er schon so viel Abstand zu allem hat.
Im nächsten Moment denke ich mir dann, dass ich selbst eigentlich garnicht hören möchte, was er sagt, weil es einfach zu weh täte. Ich kann es selbst nicht abschätzen.

Die Frage, ob ich ihn wirklich wieder zurück haben möchte, kann ich definitv mit ja beantworten. Er hat sich oft falsch verhalten, aber das habe ich auch und ich denke, dass meine überdramatische Art ihn irgendwann einfach in die Flucht getrieben hat. Ich denke, ein Neuanfang könnte in jedem Fall gutgehen, allerdings ist das so unrealistisch, dass der Gedanke daran fast pure Verschwendung ist.

Ich glaube auch, dass er auf keinen Fall zurückmöchte. Ich frage mich aber, ob ein Brief, indem ich ihm schreibe, was ich erkannt habe, wohl dazu führen würde, dass er zumindest nochmal darüber nachdenkt. Und wenn es erst in ein paar Monaten ist. Vielleicht denkt er dann ja mal an mich und der Brief fällt ihm ein.. aber wie gesagt, ich wüsste auch nicht, wann ich den Brief schreiben sollte... er wird es mir wohl eh nicht glauben.

 

[Benutzer85989]

Er will leider nicht mit dir sprechen und unterbindet jeglichen Kontakt. Ich würde an deiner Stelle keinen Brief hinterlassen, finde aber (wie vorher erwähnt) es gut, dass du Briefe für dich schreibst.

Ich bin was Neuanfänge angeht eher skeptisch eingestellt, obwohl ich selbst nicht ausschließen würde mit meinem Freund einen Neuanfang zu starten (ja, ich hänge noch an ihm :ROFLMAO. Aber ich bin auch nicht vollkomen der Meinung, dass es NIE klappen würde. Die Voraussetzungen dafür sind, dass sich beide Fehler eingestehen. Du hast für dich selbst deine Fehler eingestanden, aber inwiefern hat er das selbst getan? Wenn du einen Neuanfang willst, damit er um dich herum ist und du nicht mehr ohne ihn bist, dann ist der nächste Konflikt und Trennung schon vorprogrammiert. Bei einem neuen Versuch ist es immer wichtig, dass beide Seiten sich die Fehler eingestehen und dass man an beiden Problemen arbeitet, und das ist so verdammt anstrengend und raubt einem die Kraft. Viele Ex-Paare in meinem persönlichen Umfeld, die es versucht haben, waren von ihren neu entfachten Gefühlen überwältigt und hatten das Gefühl, dass die früheren Konflikten kein Thema mehr waren. Sie haben sich selbst belogen und betrogen, denn sie haben ihre Probleme nur von sich weggeschoben, aber sie waren nicht weg, sondern sie kamen wieder. Und das nächste Aus kam wieder.

Eine Aussprache macht in deiner Situation nur Sinn, wenn er das will. Das würde bedeuten, dass NICHT DU ihn darum bittest, sondern er dich. Er ist ein erwachsener Mensch, der einen Mund zum sprechen besitzt. Wenn er sich nicht mehr bei dir meldet, dann bist du ihm scheiß egal (sorry für die harten Worte) und er hat sich vielleicht 'ne neue Lady für den Spaß angelacht. Damit wärst du Vergangenheit und bist bei ihm abgeschrieben, aber andersrum wäre es nicht der Fall, weil du dich zu sehr an der Vergangenheit klammerst.

Er hat dann den Vorteil, dass er schnell über die Beziehung hinweg kommt als du es tust….
Vielleicht liegt es an meinem verletzten Stolz… aber ich würde immer versuchen, die Zügel in die Hand zu nehmen um den Ex-Freund jegliche Möglichkeit zu nehmen die "Macht" über mich zu besitzen. Sorry, aber mir kann keiner erzählen, dass er heimlich auf diesem Datingportal war. Wenn es wirklich heimlich gewesen wäre, dann hätte er die Chronik gelöscht. Er kann mich diesem technischen Kram umgehen und wenn man sehr darauf bedacht ist, den Ex-Partner NICHT zu verletzen, dann denkt man auch an dei Verlauf der Chronik. Falls ich jemanden fürs bumsen finde, würde ich es auch niemanden auf die Nase binden, vor allem nicht meinem Ex (juhu, ich habs gesagt!), einfach aus Rücksicht und weil es verletzt.

 

[Benutzer95608]

Ich versuche, mir einzureden, dass ich daraus lernen kann und es so jetzt besser für mich ist, aber ich sehe auch, dass er der erste Mann war, mit dem ich mir tatsächlich eine Zukunft vorstellen konnte. Und auch so eine große körperliche Anziehungskraft hatte noch kein Mann auf mich...

Du wirst noch andere Männer kennen lernen, bei denen Du genau so fühlst ... ich weiß ja nicht wie jung Du bist, aber scheinbar noch eine junge Frau. Da kommt noch jede Menge - garantiert, auch wenn Du Dir das jetzt noch so gar nicht vorstellen kannst. Und was Du so über ihn schreibst, ist er doch nicht wirklich Dein Traummann gewesen und Du nicht seine Traumfrau - jetzt mal realistisch betrachtet ... alleine die unterschiedlichen Zukunftsvisionen spielen eine große und nachhaltige Rolle - wenn man merkt, dass einer in eine ganz andere Richtung tendiert, ist das schon Grund genug alles in Frage zu stellen und das ganze eben zu beenden - das ist doch reine Zeitverschwendung, auch wenn sich das jetzt böse anhört. Das Leben ist zu kurz, um sich zu verbiegen oder den anderen zu verbiegen. Das macht auf Dauer beide nicht glücklich.

Wenn die Trennung für Dich jetzt auch sehr plötzlich kam, war es für ihn wohl schon länger klar, dass es für ihn nicht so weiter gehen kann. Natürlich bist Du überrumpelt, hast das ein oder andere "Streitthema" nicht ernst genug genommen ... aber es ändert ja nix. Er schaut sich schon nach anderen Frauen um - was willst Du da noch groß durch eine klärende Aussprache "retten"?

In meinen festen Beziehungen habe ich bisher immer Schluss gemacht - und ganz ehrlich: dann war ich auch fest entschlossen, denn ich hatte mir das schon lange vorher überlegt. In dem Fall hatte der jeweilige Ex auch keine Chance mehr und Rettungsversuche seinerseits haben einfach nur genervt. Immerhin hatte man schon oft genug durchgekaut, dass was nicht gut läuft - wozu es nach der Trennung nochmal wiederholen?

Das hört sich zwar krass an - aber es war ja nicht so, dass es keine Anzeichen gegeben hätte, dass ich nicht zufrieden bin ... ich habe lange davor versucht, durch Reden auf einen Nenner zu kommen. Aber irgendwann ist eben ein Punkt überschritten, wo man einfach weiß: da geht nix mehr und ich will das auch nicht mehr.

In Frieden und Eintracht auseinander gehen ... das ist selten. Also ist einer immer angeschissen ...

Regle Dein Leben - Du bist jetzt Single - und glaub mir, das kann eine verdammt schöne Zeit werden, die Frau von Herzen genießen kann.

 

[Benutzer70315 (35)]

Erst einmal tut es mir leid, wie deine Geschichte gelaufen ist. Es ist mies, am Telefon abserviert zu werden, nur weil es für denjenigen leichter ist, da man nach dem Auflegen nicht unmittelbar mehr mit dem verletzten Partner zu tun hat. Das ist feige. Und spricht eindeutig dafür, dass er wirklich nur einen Anlass gesucht hat.

Das mit dem Brief würde ich mir wirklich überlegen. Natürlich ist er bequem für deinen Ex, denn er kann sich eben Zeit lassen, muss nicht gleich antworten (wie bei einem persönlichen Gespräch). Du erhoffst dir dadurch, dass er noch einmal umdenkt. Aber gleichzeitig zweifelst du daran und nachdem was du bisher geschrieben hast, sind diese Zweifel durchaus berechtigt.
Der große Nachteil dieses Briefes wird sein, dass du dann noch mehr auf heißen Kohlen sitzt. Deine Gedanken kreisen ja jetzt schon nur um das "Warum". Ein Brief kann dir zwar eine Antwort geben, aber wie lange willst du auf die warten? Und wie soll die Zwischenzeit aussehen? So wie es jetzt ist, befindest du dich in einem Stillstand, während er sich jetzt schon weiter entwickelt. Die Single-Börsen sind dabei nur Ablenkung, vermutlich will er seinen "Marktwert" testen. Das sollte dich nicht auch noch zum Grübeln bringen.
Neben dem Schlusswort am Telefon sind die Singlebörsen in meinen Augen übrigens ein weiteres Indiz, dass er nicht aus einer Kurzschlussreaktion die Beziehung beendet hat.

Und ganz ehrlich? Möchtest du deine Gefühle und deine Reue in einem Brief auch noch offenlegen, nachdem er dich so feige abserviert hat?

Glaube mir, fast jeder Verlassene sucht die Schuld erstmal bei sich. Ist ja auch klar, sich selbst kann man besser reflektieren, aber so wie du bisher über deinen Ex geschrieben hast, trägt er auch einen deutlichen Anteil. Und als jemand, der vermutlich länger über eine Trennung nachgedacht hat, sollte er derjenige sein, der wenigstens eine Aussprache über sich ergehen lässt.

An deiner Stelle würde ich vermutlich die Trennung erstmal akzeptieren und anschließend alle Formalitäten regeln (siehe Wohnung. Es ist wichtig, jetzt auch räumliche Distanz und eine neutrale Umgebung zu schaffen.

 

[Benutzer63422 (32)]

Ich glaube, was ich durch die Aussprache "retten" will, ist meine Würde...

Ich fühle mich so sehr erniedrigt durch dieses rücksichtslose Verhalten und das sofortige Blockieren überall.
Ich hoffe einfach, durch das Gespräch zum Ausdruck bringen zu können, dass ich es auch so sehe, dass wir viele Streitthemen hatten und dass es im Moment einfach das Beste für uns ist. Dann bin ich zwar noch immer die Verlassene und will ihn noch immer zurück, aber er hat nicht mehr dieses Wissen, dass ich ihm hinterhertrauere, sondern weiß, dass ich das annehme und mich nicht dagegen wehre- was ja schon zeigt, dass ich mich tatsächlich ändern möchte..
[doublepost=1445945866,1445945261][/doublepost]Ich würde mir von dem Brief ehrlich gesagt nichtmal eine Antwort erhoffen. Ich bin mir sogar sehr sicher, dass keine Antwort käme. Es würde mir tatsächlich reichen, wenn er ihn liest und es vielleicht auch nur den Hauch einer positiven Erinnerung an mich in ihm auslöst. Er soll einfach wissen, dass ich wirklich etwas ändern will. Das werde ich nicht einfach nur da reinschreiben, ich möchte wirklich alles daran setzen, selbstständiger zu werden und flexibler!
Solange ich ihm das aber nicht irgendwie mitteile, wird er denken, ich halte an meiner Einstellung fest und sich so mit Sicherheit niemals bei mir melden...

 

[Benutzer85989]

Wahrscheinlich liegt es einfach an meiner persönlichen Einstellung, aber ich finde du würdest dich selbst nochmal demütigen, indem du ihm hinterher rennst mit dem Brief.
Du erwartest keine Antwort von ihm und dieser Mann ist extrem rücksichtslos und besitzt anscheinend keinerlei Empathie. Wie kann er dann positive Gefühle bekommen, wenn er deinen Brief liest?
Du würdest besser damit fahren, wenn du dich nicht mehr mit ihm beschäftigst und den Plan entwirfst ihm einen Brief zu hinterlassen. Merkst du selber nicht, dass du keinerlei Machtkontrolle über dich selbst besitzt, sondern er?

Ich habe es jetzt so ähnlich wie du gemacht und auch einen Brief geschrieben, den ich nicht abschicken werde. Ich konnte alles meine Gedanken, Gefühle, positive und negative Erlebnisse, sowie Fehler von uns beiden nieder schreiben. Ich habe das Gefühl, dass ich klarer denken kann.

 

[Benutzer148906 (31)]

Ich kann mir irgendwie einfach nicht vorstellen, dass er deinen Brief findet nach seiner Rückkehr, ihn liest und sich dann denkt: "Na, wenn das so ist und sich Hasipupsi so geändert hat, dann melde ich mich jetzt mal bei ihr und wir probieren es noch einmal." Wenn er dich wirklich vermisst, dann meldet er sich auch, ohne zu wissen, dass du deine Fehler einsiehst und an dir arbeiten möchtest. Da geht es ja primär um das Gefühl bzw. Bedürfnis, sich beim Anderen melden zu wollen.

 

[Benutzer63422 (32)]

Ihr seid eine tolle Community! Das möchte ich einfach mal loswerden!