• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Komm her, geh weg - zwischen Zermürbung und großer Hoffnung

Albert
Benutzer141969  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Liebe Leute,

es wird echt mal Zeit, mir guten Rat in diesem Forum zu suchen. Ich bin gespannt auf Eure Antworten und hoffe, ich schaffe es, mich kurz zu fassen - obgleich mein Fall nicht in ein paar Worten zu beschreiben ist:

Die Rahmenbedingungen

Ich bin 47 Jahre alt, beruflich erfolgreich und finanziell unabhängig, seit 20 Jahren verheiratet, nun getrennt lebend. Ich habe einen 16-jährigen Sohn. Der Kontakt mit der Ex ist gut, mit dem Sohn auch.
Meine neue Partnerin ist 36 Jahre alt, 15 Jahre verheiratet, nun getrennt lebend, ohne Kinder.

Der Start

Anfang / Mitte Januar befand ich mich in einer Klinik zur medizinischen Reha. Dort lernte ich meine jetzige Freundin kennen.
Was wie ein Flirt bei einem Glas Wein begann, entwickelte sich zunächst zu einer heftigen Liebesaffäre. Wir verbrachten so gut wie jede freie Minute zusammen - die Nächte eingeschlossen.
Nach der Reha trafen wir uns regelmäßig und stellten fest, dass wir uns auch im "realen Leben" mehr als gut verstehen. Tatsachen wurden geschaffen. Wir trennten uns von unseren jew. Ehepartnern.
Dazu sei gesagt, dass unsere Ehen schon jahrelang am Ende waren. Von Trennung war schon vorher oft die Rede gewesen. Vielleicht war das nun der Auslöser, den Schritt zu wagen.

Die Gegenwart

Letzte Woche war Umzugstag. Da uns 300 Kilometer von einander trennen, haben wir ihre Sachen nun in mein Haus umgezogen. Ein Großteil ihrer Dinge wohnt nun bei mir. Einige Sachen fehlen noch - werden aber in nächster Zeit nachgeholt.
Wir sind uns einig, in den nächsten Wochen das Haus / die Räume darin nach gemeinsamen Vorstellungen umzugestalten, damit es sich anfühlt, als seien wir zusammen eingezogen, anstatt sie zu mir. Ein Neustart also - auch in diesem Bereich.
Wir haben auch - welch bezaubernde idee von ihr - auf unserem Grundstück gemeinsam einen Baum gepflanzt.

Das Problem

Sie arbeitet in der Gastronomie. Ist eine kompetente Hotelfach-Meisterin und Sommelier. Allerdings arbeitet sie derzeit "nur" als Chef de Rang (Abteilungskellnerin). Sie hat ein Appartment in dem Hotel, in dem sie arbeitet. Somit trennen uns nach wie vor 300 Km. Der Verdienst ist nicht üppig.
Ein Bekannter, der ein erfolgreiches Sterne-Restaurant in meinem Ort betreibt, hätte großes Interesse an ihrer Arbeitskraft.
Aber sie scheut sich noch, dort anzufangen.
Ich kann gut verstehen, dass es ein zusätzlicher, schwerer Schritt ist, seiner (Wahl-) Heimat nach 16 Jahren den Rücken zu kehren.
Was die Situation aber schwierig macht, ist folgendes:

Seit einem Monat bekleidet sie nun diese Stelle in dem Hotel.
War sie nach der Reha noch motiviert, sich um Ernährung und Sport sowie um ihre geistige Gesundheit zu kümmern, ist dies nun - seit Beginn ihrer Tätigkeit hier - vorbei.
Sie pflegte - auch wenn erst morgens um zwei Feierabend war - nur bis zum Vormittag zu schlafen, ein leichtes Frühstück zu nehmen, dann Walken zu gehen, etwas zu lesen, sich um sich zu kümmern.

Das ist nun - wo sie in dem Appartment wohnt - vergessen. Nach Feierabend trinkt sie, sieht bis in die Puppen fern, schläft viel zu lang um dann ohne Frühstück gleich wieder den Dienst zu beginnen.
Ist sie erst allein auf dem Zimmer plagen sie Alpträume, Schmerz über den Verlust ihrer vor einem Jahr verstorbenen Mutter (Vater ist ebenfalls schon gestorben). Den betäubt sie dann mit Alkohol.
Telefonieren wir in so einem Moment, wirkt sie selbstzerstörerisch. Alles sei egal.
Sie hat bereits zugenommen, ihre Fitness leidet. Sie sieht schlecht aus, fertig.

Ganz anders, wenn sie an ihren freien Tagen bei mir ist.
Dann ist sie fröhlich, aktiv. Hat auch schon morgens Appetit. Sie ist dann kreativ und voller Ideen. Über Probleme kann sie dann reden, sich öffnen. Sie schläft ruhig und wacht mit einem Lächeln auf. Offensichtlich tut ihr diese neue Umgebung, die Natur, der Kater (also das Haustier), der schöne Garten richtig gut.

Auch wenn ich sie besuche - das ist zeitlich überhaupt kein Problem - und dann bei ihr bin, wenn sie Feierabend hat, geht es ihr gut.

Und dennoch: Es mag mir nicht gelingen, sie davon zu überzeugen, ihren Arbeitsort zu wechseln. Es wäre theoretisch möglich, erst mal garnicht zu arbeiten. Wegzufliegen, Urlaub zu machen. Oder sich in Ruhe nach etwas ganz anderem umzusehen. Finanziell geht es uns sehr gut.

Die Frage

Soll ich das Thema lassen? Sie sich selbst überlassen, wenn sie allein und fern von mir arbeitet und sich vernachlässigt? Einsam trinkt und kein Interesse an sich selbst mehr zeigt? Soll ich den Zusammenbruch abwarten, der unweigerlich früher oder später kommen wird?
Oder kann ich sie irgendwie "retten"?

ich bin mir ganz sicher: In unserem gemeinsamen Zuhause und der Arbeitsstelle in der Nähe würde es ihr viel besser gehen.

Ich fühle mich so schrecklich hilflos!

Auch professionelle Hilfe wäre sinnvoll. Aber die würde sie wohl an ihrem Arbeitsort nie in Anspruch nehmen können. Sie würde - auf Deutsch gesagt - den Arsch niemals hochkriegen dafür.

Danke jedem, der (oder die) sich die Zeit genommen hat, sich meinen Beitrag durchzulesen. Ich hoffe sehr auf einen guten Rat!

Herzlichen Dank!

Albert
 
Blueberry
Benutzer109511  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Hallo Albert,

schwieriges Thema, das dir da auf dem Herzen liegt. Ich werde mir mal die Mühe machen, ausführlich auf deinen Beitrag einzugehen, in der Hoffnung, dir irgendwie helfen zu können.

Nach Feierabend trinkt sie, sieht bis in die Puppen fern, schläft viel zu lang um dann ohne Frühstück gleich wieder den Dienst zu beginnen.
Ist sie erst allein auf dem Zimmer plagen sie Alpträume, Schmerz über den Verlust ihrer vor einem Jahr verstorbenen Mutter (Vater ist ebenfalls schon gestorben). Den betäubt sie dann mit Alkohol.
Telefonieren wir in so einem Moment, wirkt sie selbstzerstörerisch. Alles sei egal.
DAS ist gar nicht gut und lässt auch bei mir einige Alarmglocken klingeln. Alkohol als Seelentröster und Mittel gegen seelischen Schmerz ist absolut ungut. So verständlich wie es ist, in der Hoffnung mal ein paar Stunden gelöst und entspannt und sorgenfrei zu sein, sich einen zu trinken, so ist es doch keine Lösung. Und früher oder später wird es sie in einen Abgrund reißen, aus dem sie dann alleine ganz sicher nicht mehr herauskommt- nämlich den der Sucht.

Ich denke, deine Freundin hat einiges aufzuarbeiten, was sie bislang nicht verkraftet hat. Den Tod beider Eltern in kurzer Zeit, die Trennung von ihrem Mann...selbst wenn diese schon länger im Raum stand, stellt das ja einen Einschnitt dar, den man erst mal verarbeiten muss.
Ganz offensichtlich kommt sie aber mit dem Verarbeiten nicht so gut klar...dementsprechend der Alkoholkonsum, die selbszterstörterische "Alles ist egal"-Haltung. Ich kann und will keine Ferndiagnose stellen, aber es ist durchaus möglich, dass da beginnende oder schon bestehende Depressionen hinter stecken...wie gesagt, ich bin vorsichtig mit sowas, aber so ein wenig lässt mich die Sache daran denken.
Auf jeden Fall benötigt sie m.M.n. professionelle Hilfe, um aus ihrem Loch heraus zu kommen und nicht weiter abzurutschen. Und um all das in letzter Zeit Geschehene vernünftig aufzuarbeiten und zu verarbeiten.

Ganz anders, wenn sie an ihren freien Tagen bei mir ist.
Dann ist sie fröhlich, aktiv. Hat auch schon morgens Appetit. Sie ist dann kreativ und voller Ideen. Über Probleme kann sie dann reden, sich öffnen. Sie schläft ruhig und wacht mit einem Lächeln auf. Offensichtlich tut ihr diese neue Umgebung, die Natur, der Kater (also das Haustier), der schöne Garten richtig gut.

Auch wenn ich sie besuche - das ist zeitlich überhaupt kein Problem - und dann bei ihr bin, wenn sie Feierabend hat, geht es ihr gut.
Daraus schließe ich, dass du ihr gut tust. Sie genießt deine Gegenwart, du bist ein Lichtblick für sie und gibst ihr Lebensfreude (zurück). Das ist an sich schon mal ganz gut.
Ebenso tut mit Sicherheit auch die neue Umgebung gut, das hast du ja auch selber schon fest gestellt.

Soll ich das Thema lassen? Sie sich selbst überlassen, wenn sie allein und fern von mir arbeitet und sich vernachlässigt? Einsam trinkt und kein Interesse an sich selbst mehr zeigt? Soll ich den Zusammenbruch abwarten, der unweigerlich früher oder später kommen wird?
Oder kann ich sie irgendwie "retten"?
Retten im Alleingang kannst du sie nicht. Das muss dir klar sein.
Was du tun kannst ist, für sie da zu sein und sie zu motivieren, sich Hilfe zu suchen. Du kannst ihr den Anstoß dazu geben, was zu ändern und ihre Probleme anzugehen.
Nur: letztlich muss sie es selber wollen. Du kannst sie nicht zu einer Therapie nötigen, das wird nicht klappen. Und kein Therapeut der Welt kann ihr helfen, wenn sie nicht dazu bereit ist. Du kannst ihr lediglich Wege aufzeigen und ihr ggf. auch mal kräftig in den Arsch treten, wenn es sein muss.

Sie sich selber überlassen, das würde ich nicht tun. Wie gesagt bleib dran, gib ihr weiterhin die schöne Zeit bei dir, gib ihr den Anstoß, was zu ändern. Und unterstütze sie, wenn sie sich letztlich dazu entscheidet, was zu ändern.
Auf ihren völligen Zusammenbruch würde ich auf keinen Fall warten...man sagt zwar, dass manche Menschen erst richtig auf die Nase fallen müssen, damit sie was ändern, aber ich halte davon nichts.
Je länger man wartet, umso schwerer wird es, überhaupt noch einzugreifen. Je tiefer sie in diesem Kreislauf aus Frust/Trauer- Trinken-sich vernachlässigen drin steckt, umso schwerer wird auch der Weg hinaus.

Schau für dich selber, wie weit deine Kräfte reichen. Wie weit du bereit bist, sie zu unterstützen. Mit liebevollem Beistand lässt sich durchaus was erreichen.
Wichtig ist dabei nur, dass du deine Grenzen kennst und nicht am Ende über deine eigenen Kräfte gehst, denn damit hilfst du weder ihr noch dir!

Ich fühle mich so schrecklich hilflos!
Das kann ich sehr gut verstehen! Bin in meinem persönlichen Umfeld sehr nah mit ähnlichen Problematiken wie du konfrontiert und ich kenne dieses Gefühl sehr gut.

Ich hoffe, es gelingt dir, sie davon zu überzeugen, sich auf ein gemeinsames Zuhause mit dir und einen neuen Wohnort einzulassen. Ebenso, dass sie einsieht, dass sie sich professionelle Hilfe suchen sollte, um ihre Erlebnisse aufzuarbeiten und vom Alkohol als Seelentröster weg zu kommen!
 
Albert
Benutzer141969  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Liebe Blueberry,

Deine Antwort macht mir Mut! Vielen Dank dafür.
Derzeit bin ich bei ihr - in dem Hotel und warte auf ihren Feierabend, der wohl gegen Mitternacht sein wird. Die Sachen sind gepackt, wir werden dann zu mir fahren. Darauf freut sie sich schon. Heute war dann auch ein "guter" Tag. Ihr ging es gut und wir haben den Nachmittag genutzt, um schöne Dinge für das Haus zu kaufen. Decken, Kissen, Deko... Sie war wie ausgewechselt. Die vergangenen Tage waren eher geprägt von Niedergeschlagenheit. Aber immerhin - ich war bei ihr und konnte sie auffangen.

Ja - meine Kräfte schwinden etwas. Ich habe in den letzten Wochen 20 Kilo verloren und bin wirke langsam etwas ausgezehrt. Gottlob habe ich viel Zeit und die finanziellen Mittel, ihr zu helfen; muss mich nicht um Nebenkriegsschauplätze wie Job oder andere Verpflichtungen kümmern. Allerdings leidet natürlich das soziale Umfeld, wie Freunde und Familie.

Ja, ich leide sehr mit ihr...
Und trotzdem würde ich alles, wirklich alles für sie tun! Als jemand, der Zeitlebens immer allein gelassen wurde mit Trauer und Schmerz, hätte ich mir so gewünscht, es hätte jemanden gegeben, der mich trägt, mich auffängt, bei mir ist in so schweren Zeiten.

Gestern erst hatten wir das Thema wieder. Ich versuchte ihr klar zu machen, dass es so einfach nicht weitergehen kann. Dass ich nicht zulassen kann, sie so abzubauen zu sehen. Aber in diesem Moment starrte sie auf den Boden und meinte, dass es doch egal sei, wie lang sie noch zu leben habe.
Was bleibt mir dann, als sie fest in den Arm zu nehmen? Sie in eine warme kuschelige Decke zu hüllen und ihren unruhigen Schlaf zu bewachen? Ihr morgens Kaffee zu bringen, ein Lächeln aufzusetzen und sie behutsam in den Tag zu geleiten? Lacht sie dann wieder, macht einen Witz oder erzählt munter drauflos, fällt mir ein Stein vom Herzen und ich denke dann, dass alles gut wird.
Bis zum nächsten Mal, wenn ich allein in unserem Haus sitze und wir telefonieren. Das kann dann ein nettes, liebevolles Gespräch sein. Oder eines, in dem ich merke, dass sie getrunken hat, traurig ist und einsam.
Im Grunde muss sie das nicht mal sagen. Ich spüre es schon lang vorher, denn es gibt ein Band zwischen uns, dass vibriert, wenn es ihr schlecht geht.

Was dann kommt? Am nächsten Tag setze ich mich ins Auto und ballere 300 Kilometer zu ihr....
 
Blueberry
Benutzer109511  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Gerne :smile: Ich glaube, ich kann durchaus ein bisschen was zu dem Thema sagen, aus persönlichen Gründen. Es freut mich, wenn es dir hilft.

Mir drängt sich nach deinem zweiten Post verstärkt der Verdacht auf, dass eine Depression hinter ihrem Verhalten stecken könnte. Dieses "ist doch egal, wie lange ich noch lebe" und ihre Niedergeschlagenheit...das könnte schon passen.
Wie gesagt, ich bin mit Ferndiagnosen vorsichtig, aber tendenziell klingt es für mich danach.
Dazu dann eben noch die Tatsache, dass sie zu viel und zu oft trinkt...
Sie braucht auf jeden Fall dringend Hilfe!

Du tust schon sehr sehr viel. Der Gedanke, ihr wenigstens ab und zu schöne Momente zu bereiten, den kann ich auch nachvollziehen. Ich denke da ähnlich in meinem Fall.
Allerdings musst du dir immer vor Augen halten, dass das alleine nicht reichen wird. Sie steckt in einem Loch drin, aus dem sie ohne weiteres nicht mehr heraus findet und je länger sie da drin verharrt, umso schwerer wird es.
Neben allen schönen Momenten und Lichtblicken, die du ihr bieten kannst, musst du also zwangsläufig, wenn du ihr wirklich helfen willst, ihr aufzeigen, dass sie ein Problem hat und sich Hilfe suchen muss. Ruhig auch mal energisch, ruhig mal ihr in den Arsch treten ( hab ich ja oben schon gesagt).

Und pass auf dich auf. Du schreibst, dir geht die ganze Geschichte mit ihr schon an die Substanz (kann ich verstehen). Das ist aber nicht gut. Wie schon gesagt, es bringt weder dir noch ihr was, wenn du dich auch noch aufzehrst. Schone deine Kräfte und nimm dir auch mal Zeit für dich!
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #5
Irgendwie kommt es mir vor als sei der erste Traum der Reha vorbei und nun hat euch die Realität eingeholt. Nun lernst du ihr echtest, manchmal selbstzerstörerisches Ich kennen. In der Reha musste sie nicht arbeiten und es gab nicht so viel Alkohol. Ich habe auch lange in der Gastro gearbeitet und ja, dort wird oft jeden Tag nach Feierabend mehr als ein Glas Prosecco getrunken.

Ich denke ihr habt in einer Verliebtheit Dinge überstürzt.
 
Albert
Benutzer141969  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Hallo Blueberry,

ok - ich werde also dranbleiben und versuchen, auf mich zu achten.
Ich bin froh, dass Du so reflektiert und vorsichtig agierst. Ja, eine Depression halte ich selbst für sehr wahrscheinlich. Wir haben das auch thematisiert. Leider - und dass wirst Du sicher bestätigen - sind gute Therapeuten dünn gesäht. Ich hätte hervorragende zur Hand, aber was nutzt es?
Nun gut.... Ich werde nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein" agieren, ohne zusehr Druck auszuüben. Ich habe Angst, dass ich mit zu offensichtlicher Hartnäckigkeit das Gegenteil erreiche.
Ob es Sinn macht, mit einer ihrer guten Freundinnen zu sprechen? Aber eigentlich mag ich solcherlei Taktieren nicht...


Viele viele - sehr dankbare - Grüße,


Albert
 
A
Benutzer Gast
  • #7
Liebe Leute,

Die Frage

Soll ich das Thema lassen? Sie sich selbst überlassen, wenn sie allein und fern von mir arbeitet und sich vernachlässigt? Einsam trinkt und kein Interesse an sich selbst mehr zeigt? Soll ich den Zusammenbruch abwarten, der unweigerlich früher oder später kommen wird?
Oder kann ich sie irgendwie "retten"?

ich bin mir ganz sicher: In unserem gemeinsamen Zuhause und der Arbeitsstelle in der Nähe würde es ihr viel besser gehen.

Ich fühle mich so schrecklich hilflos!

Auch professionelle Hilfe wäre sinnvoll. Aber die würde sie wohl an ihrem Arbeitsort nie in Anspruch nehmen können. Sie würde - auf Deutsch gesagt - den Arsch niemals hochkriegen dafür.

Danke jedem, der (oder die) sich die Zeit genommen hat, sich meinen Beitrag durchzulesen. Ich hoffe sehr auf einen guten Rat!

Herzlichen Dank!

Albert

Klingt jetzt fies, aber ich machs kurz und sag dir einfach was Sache ist:

Mitleid/ schlechtes Gewissen sind kein Fundament für ne Beziehung. Du bist ihr Freund nicht ihr Sozialarbeiter. Das ist nicht deine Aufgabe sie zu retten. Meine Ex hatte Depressionen und nen totalen Dachschaden. Sie hätte mich beinahe in ihr Loch mitreingerissen. Tu dir das nicht an!
Sie kommt mit sich selbst nicht klar, also kann sie auch mit nem Freund nicht klarkommen unabhängig davon wie einfühlsam der sein mag. Mit ihr Schluss u machen, könnte ihr möglicherweise sogar den Anstoß geben, den Arsch hochzukriegen. (zumindestens ist das wahrscheinlicher, als dass sie ihr Verhalten ändert, wenn sie dadurch nur noch mehr Zuwendung erfährt)
Du bist auch nicht mehr der jüngste und sehnst dich so wies auf mich wirkt nach Nähe, Zärtlichkeit und all dem was ne gesunde Beziehung ausmacht. Sie kann dir nichts von all dem geben und stielt dir auch noch die Zeit dein Glück zu finden.
Damit mein ich nicht, dass du dich auf die nächste quitschfröhliche Schwachmatin stürtzen sollst, um wen zu haben, sondern nur, dass du nicht noch extra Zeit totschlagen musst....
 
Blueberry
Benutzer109511  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Ich bin froh, dass Du so reflektiert und vorsichtig agierst.
Das freut mich zu hören und es freut mich auch, wenn ich dir helfen kann.
Off-Topic:
Mein Freund und ich kümmern uns schon seit längerem um seinen Papa, der uns beiden sehr nah steht und der an Depressionen und Alkoholsucht leidet. Dementsprechend hab ich ein wenig Erfahrung bei dem Thema.


Ich habe Angst, dass ich mit zu offensichtlicher Hartnäckigkeit das Gegenteil erreiche.

Ja das schwierige ist halt, dass du einen Mittelweg finden musst. Die Holzhammer-Methode kann dazu führen, dass sie komplett dicht macht. Ebenso, wenn du zu oft mit dem Thema ankommst und sie dann riskierst, zu nerven.
Aber ein wenig Nachdruck schadet auf keinen Fall. Im Gegenteil, oft hilft es, wenn einem ein anderer mal die Augen öffnet.

Off-Topic:
Wenn du ansonsten noch Redebedarf hast oder Fragen etc., kannst du mir auch gerne eine PN schreiben! Ich hab zwar noch nicht so viel Lebenserfahrung, aber ich hab schon ein bisschen was erlebt und versuche zu helfen/zu raten/ zuzuhören, so gut ich kann


@Arnold1994 nach Mitleid oder einem schlechten Gewissen klingt das für mich aber gar nicht. Eher danach, dass dem TS wirklich was an dieser Frau liegt und er ihr gern beistehen würde, aber nicht weiß wie.
 
Albert
Benutzer141969  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Hallo Blueberry,

Dein Rat bedeutet mir in dieser schweren Zeit unglaublich viel. Ich sehe, Du verstehst genau, was ich meine und wie ich mich fühle.
Deshalb werde ich Dir sicher noch schreiben und berichten, wenn ich das darf. Ansonsten werde ich behutsam vorgehen und versuchen, mich darüber nicht zu vergessen.

Hab Dank!


@ Arnold,
woher sollte denn schlechtes Gewissen kommen?
Eine Depression, so ein Dachschaden, wie Du es despektierlich auszudrücken beliebst, ist letztendlich ein Krankheit. Eine schlimme - wie Krebs. Und würde ich die Liebe meines Lebens verlassen, weil sie krank ist? Sicher nicht. In guten wie in schlechten Tagen gilt für mich in einer Partnerschaft - egal ob mit oder ohne Trauschein.
Deshalb sei Dir zunächst gedankt für Deinen Beitrag und die Mühe zu schreiben. Nimm es mir aber nicht übel, fürderhin auf solche Ratschläge verzichten zu wollen.

Herzliche Grüße,

Albert
 
Blueberry
Benutzer109511  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Ich hab es dir angeboten, von daher-natürlich kannst du schreiben!

Off-Topic:
@Arnold1994 ein wenig unsensibel war deine Wortwahl schon...

Vorsicht ist aber durchaus geboten, damit man nicht selber runter gezogen wird. Deswegen sind ein funktionierendes soziales Umfeld, mit dem man sich austauschen kann und das einen auch mal ablenkt, sowie genug Zeit für sich selber immens wichtig. Genau so ist es immer gut, wenn man noch Hobbies hat, denen man nachgehen kann, etwas das einen auf andere Gedanken bringt und wieder zu Kräften kommen lässt.
 
Blueberry
Benutzer109511  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Wie sieht es momentan bei euch aus Albert Albert ?
 
Albert
Benutzer141969  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Hallo,
mittlerweile ist viel passiert. Wenig positives. Und ich muss zugeben, dass eine gepostete Einschätzung, die ich zunächst als eher despektierlich abgetan hatte, durchaus zutreffend zu sein scheint.
Nach wie vor war es so, dass sie sich hier bei mir sehr wohl gefühlt hat. Wenn sie hier war, waren wir sehr innig. Hatten wunderschöne, lustige und zärtliche Stunden. Dann, getrennt von einander das selbe "Spiel". Kein freundliches Wort mehr am Telefon oder per SMS. Wobei - am ersten Tag ging es. Aber dann war die Kommunikation auf Null heruntergefahren.
Irgendwann habe ich sie dann zufällig über Google entdeckt. In verschiedenen Flirt-Portalen. Sieben oder acht! In einigen war sie wohl schon länger nicht mehr aktiv, in anderen - wo es eher nur um Sex geht - hingegen nicht. Sie war dort zu Zeiten aktiv, in denen sie angeblich schlief, zu müde war, arbeiten musste...
Und was dort gepostet wurde, ist derart unter der Gürtellinie und so abseits des guten Geschmacks, dass es mich ekelte.
Ich bat sie daraufhin, ihre Sachen wieder abzuholen, was sie dann auch tat. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns vier Wochen nicht gesehen. Sie hatte keine Zeit. Der Termin um ihre Habseligkeiten abzuholen war dann jedoch innerhalb 48 Stunden gemacht.
Was dann geschah, macht mich nach wie vor ratlos. Sie stand eines Morgens vor der Türe, mit einem geliehenen Transporter. Sie war frisch geduscht, geschminkt und adrett. Meine Wut und Frustration schmolz dahin. Nun - ihre Kartons haben wir zwar eingeladen, aber ansonsten verlief das Treffen so romantisch, freundlich, liebevoll und zärtlich... Sie versprach, es besser machen zu wollen. Aus den Fehlern zu lernen.
Dann eine Wiederholung des Dagewesenen. Knapp zwei Wochen ohne nennenswerten oder gar freundlichen Kontakt. Ein zweites Mal kam sie zu mir. Diesmal, um den Rest der Dinge zu holen. Es war einfach zuviel und einges hatten wir wohl übersehen.
Dieser Besuch war - so komisch es sich anhört - der schönste seit langer Zeit. Sie gestand mir ihre tiefe Liebe. Weinte und schluchzte. Wir tranken Sekt, Frühstückten, redeten, schliefen miteinander. Sie wolle am liebsten in mich hineinkriechen, sagte sie. Auch diesmal wollte sie es besser machen. Sich die Liebe in ihrem Herz bewahren.
Vergebens.
Wenn ich dies so lese, komme ich mir wie ein verliebter Trottel vor. Ein Depp, der sich hinhalten lässt und x-Mal in die selbe Falle tappt. Aber ich bin nun willens, sie einfach loszulassen. Schon deshalb, weil die Internet-Porno-Flirterei nicht aufgehört hat. Es sei ja nur virtuell, meint sie dazu. Ich solle mich mal entspannen.
Das tue ich aber nicht. So sitze ich also hier und versuche wie ein Junkie von seiner Droge loszukommen. Mich zu entgiften. Aber es ist hart. Ich heule mir die Augen aus. Ich sehne mich nach ihr. Und obwohl ich viele Chancem bei anderen Frauen hätte, interessieren die mich nicht. Schlimm!
Aber mir ist klar geworden: Sie lebt in ihrer eigenen kranken Welt. Sie will dass, weil sie es wohl nicht anders kennt. Und gerade weil ich sie so sehr liebe, werde ich sie wohl ziehen lassen müssen. Sie würde ihr Glück bei mir wohl nie finden und sich immer nach dem Schlammloch sehnen, in dem sie die meiste Zeit herumgekrochen ist.
Gott wie schrecklich sich das liest!
Nun - ich versuche den Rat zu beherzigen. Ich gehe raus. Fahre mit meiner alten Vespa, treffe Freunde, gehe ins Kino und Theater. Male, zeichne, schreibe. Und dennoch dreut über allem immer wieder diese furchtbare Traurigkeit. Dann wende ich mich ab. Gehe kurz raus. Weine. Was hat diese Frau nur mit mir gemacht? Ich war mal so ein quietschfideler, leicht spleenig-verrückter Individualist. Ein Mensch mit Freunden und immer mit einer verrückten Idee im Kopf. Und nun sehe ich so vieles als Beschäftigungstherapie, bin oft nicht bei der Sache und weine mich nachts in den Schlaf...
Danke, dass ihr das hier lest! Verurteilt mich nicht zu sehr für mein Selbstmitleid und meiner Liebe zu einer, die mich nicht verdient.

Albert
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Sie lebt in ihrer eigenen kranken Welt.

Wenn Du es so betrachten willst - ist das Dein gutes Recht.

Allerdings könnte man das Verhalten Deiner Perle auch anders sehen und verstehen.

Sie lebte seit sie 20 Jahre jung war, 15 Jahre in einer festen Partnerschaft, die sie offenbar nicht wirklich glücklich machte, stand mit 35 Jahren vor einem Scherbenhaufen. Dann kommt ein Traum von einem Kerl, nämlich Du, und ihr wird bewusst, dass sie nun endlich mal an sich selbst denken sollte und das Leben genießt und macht was ihr gefällt. Sie trennt sich, ist frei. Und sie genießt Deine Zuwendung und die von anderen Männern auf erotischen Plattformen ... wechselt zwischen den Welten ... versucht ihren Weg zu finden.

Ein Mensch in einem solchen Lebensabschnitt braucht einfach: ZEIT. Will sich nicht schon wieder festlegen für viele viele Jahre ... Kannst Du das nicht ein wenig verstehen? Den selben Fehler, sich zu schnell zu binden, zweimal zu begehen - wer möchte das schon? Eine Auszeit, in der Moral keine Rolle spielt, das Leben auszukosten ... auch sexuell - viele die in einer langjährigen mehr schlecht als recht funktionierenden Beziehung stecken, würden für solch eine Zeit ALLES geben ... Eine zweite Chance, diesmal alles richtig zu machen, selbstbewusst einzufordern, was man sich wünscht, wie man sich eine Beziehung vorstellt - dazu braucht es einfach mal einen NULLPUNKT

Da ich selbst einen ähnlichen Weg wie Deine Perle gegangen bin, weiß ich wovon ich rede. Und hätte mir mein heutiger Mann nicht alle Freiheit gelassen, bevor wir nach über acht Monaten ein festes Paar geworden sind, wäre ich lieber geflüchtet, als mich zu schnell zu fest zu binden.

Ich habe meine Zeit gebraucht - gut zwei Jahre insgesamt, auch um ein wenig Lebenslust nachzuholen - abseits der üblichen Moral -, mein Selbstwertgefühl wieder zu erlangen, bevor ich wieder das "normale" Frauchen sein konnte - nein, sein WOLLTE, auf das sich ein passender Mann hundertprozentig verlassen kann. Gerne den Rest des Lebens ... denn ich habe mich bewusst entscheiden dürfen und nicht einfach den Partner genommen, der sich gerade anbot. Ich habe die Liebe und das Vertrauen in die Beziehung wachsen lassen, ohne Pläne ... und es hat sich gelohnt, ich bin mir noch nie im Leben so sicher gewesen und habe sogar diesem Mann mein erstes JA-Wort im Leben gegeben. Und da war ich schon fast fünfzig Jahre alt ... Aber unsere Liebe ist jung und wächst und wächst, seit nunmehr über sechs Jahren. Ich bin mir endlich sicher das richtige getan zu haben, den richtigen Partner gewählt zu haben - endlich mal!

Dass Ihr in Freizeitsituationen, wie Reha und Wochenenden so toll harmoniert und es beide offensichtlich total genießen könnt, ist ein tolles Zeichen, macht Eure Beziehung aber längst nicht tauglich für den Alltag einer festen Partnerschaft. Noch nicht ... vielleicht aber auch nie? Wer weiß das schon. Deine Perle lässt sich tragen von der Zeit, lebt von einem Tag auf den anderen ... wartet wahrscheinlich ganz unbewusst ab, wo hin ihr Weg sie führt. Sie scheut Verpflichtungen, die sie nur wieder einengen könnten, will nicht wieder eine falsche Entscheidung treffen aus einem Pflichtgefühl heraus. Recht hat sie doch eigentlich - oder?

Auch Du hast eine gescheiterte Beziehung hinter Dir ... magst Du wirklich der nächsten nicht die Zeit lassen, die sie nun mal braucht? Warum hast Du es so eilig, willst schnellstmöglich wieder "Nägel mit Köpfen" machen? Hast schon all ihren Kram in Dein Haus gebracht ... boaaaah, ich glaube ich wäre unter diesem Druck auch wieder viele Schritte zurückgegangen ... wie Deine Perle.

Vielleicht hilft Dir mein Beitrag ein wenig, all das was passiert (ist), in einem anderen Licht zu sehen und anders zu bewerten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Albert
Benutzer141969  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Hallo,
was für ein wunderbar differenzierter, mutmachender Beitrag! Vielen vielen Dank!
Ja - ich sollte ihr Zeit geben. Das sehe ich ein. Mich zurück nehmen und meine Bedürfnisse hintenan stellen. Ich liebe sie ja - und wenn ich das tue, sollte ich ihr auch die Freiheit lassen. Ihr die Chance geben, aus freien Stücken zu mir zu kommen.
Schlimm nur, dass ich diese Bilder nicht aus dem Kopf bekomme. Aber das ist nun mal mein Problem. Was liege ich oft wach und mahle mir (ohne es zu wollen) aus, was sie wohl gerade tut. Und mit wem. Aber auch das ist mein Problem. Gibt es denn einen Trick, wie ich diese - gerade des nächtens auftauchende - Dämonen verscheuchen kann?
Oder wird es von selbst leichter, wenn nur genug Zeit vergangen ist?
Nun - am 6.6. bezieht sie ein möbliertes Apartment in der Nähe ihres Arbeitsplatzes. Sie ist dann tatsächlich relativ frei zu tun was sie will. Und ich werde Deinen Rat befolgen und sie einfach lassen. So schwer es auch fällt.
Sollte am Ende dann doch irgendwann ein aus tiefsten Herzen gesprochenes "JA!" stehen, war es dann der Mühe wert...


Viele liebe Grüße,


Albert
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Hallo,
was für ein wunderbar differenzierter, mutmachender Beitrag! Vielen vielen Dank!

Albert, ich weiß nicht, ob ich Dir Mut machen sollte, ich kenne Deine Perle nicht, Dich nicht, Euch nicht.
Ich wollte lediglich meinen persönlichen Weg, meine Gefühle, in ähnlicher Situation schildern ... eine Medaille kann viele Seiten haben ...

Ja - ich sollte ihr Zeit geben. Das sehe ich ein. Mich zurück nehmen und meine Bedürfnisse hintenan stellen. Ich liebe sie ja - und wenn ich das tue, sollte ich ihr auch die Freiheit lassen.

Ihr kennt Euch gerade mal vier Monate ... viel Zeit hattet Ihr echt noch nicht miteinander.
Du liebst sie? Ich meine eher, Du willst sie haben ... nicht mehr alleine sein, Du willst eine Frau und die wäre Dir gerade recht - was hat das mit Liebe zu tun?

Ihr die Chance geben, aus freien Stücken zu mir zu kommen.

Wie theatralisch ... ich würde lieber lesen: "Ich möchte, dass unsere Liebe wächst - und zwar nicht nur ihre, sondern auch meine - wir kennen uns ja noch gar nicht wirklich, im Alltag, im Urlaub, an Weihnachten, wenn einer krank ist, das Verhalten in den jeweiligen Familien ... denn wer weiß schon, ob die Perle wirklich in den wichtigsten Lebensbereichen zu mir passt?"

Schlimm nur, dass ich diese Bilder nicht aus dem Kopf bekomme. Aber das ist nun mal mein Problem. Was liege ich oft wach und mahle mir (ohne es zu wollen) aus, was sie wohl gerade tut. Und mit wem. Aber auch das ist mein Problem. Gibt es denn einen Trick, wie ich diese - gerade des nächtens auftauchende - Dämonen verscheuchen kann?

Der Trick wäre, dass Du nicht star wie ein Kaninchen vor der Schlange verharrst, sondern, dass Du "mitmachst" - leb doch Dein Leben weiter. Flirte, triff Dich auch mit anderen Frauen, hab vielleicht auch Sex mit ihnen, lebe einfach ganz normal, genieße Deine Freiheit, richte Dein Single-Leben ein - oder teile das Nachtleben Deiner Perle, interessiere Dich dafür, schließ Dich vielleicht sogar an? Im erotischen Netz finden sich eine Menge Möglichkeiten, wie man neugierige Verruchtheit auch als Paar gemeinsam erleben und genießen kann ...

Das Schicksal und die Liebe wird Euch vielleicht zusammenführen oder eben nicht.
Eine Fixierung auf eine einzige Person zu diesem Zeitpunkt unter diesen Vorrausetzungen halte ich für falsch, egal von welcher Seite. Es ist einfach noch zu früh und eine Entscheidung füreinander kann unmöglich aus wirklicher Überzeugung kommen, dass richtige zu tun, richtig gewählt zu haben.

Und Du willst doch, dass Deine nächste Beziehung hält? Und die Perle nicht in einem halben Jahr wieder abdampft, in andere Arme? Oder Du feststellst: Du liebe Güte, was hab ich nur an dieser Frau mal gut gefunden?

Alles, wie gesagt nur meine Meinung - ich stellte damals hohe Anforderungen an eine neue Beziehung, ich wollte spüren, wie sie wächst, Ergänzungen erleben, Gemeinsamkeiten herausfinden ... staunend, überraschend und nicht zuletzt: prickelnd ... sexuelle Leidenschaft kann leider schnell vergehen, auch das musste erstmal auf den "Prüfstand" ...

Wenn ich Dir einen Rat geben sollte? Nehm Dich zurück mit Zukunftsvisionen egal welcher Art, mit allzu herzigen Liebesbezeugungen (einfach unglaubwürdig), misch Dich nicht ein in ihren Alkoholkonsum, ihre Flirts, ihre beruflichen Pläne usw. ein. Schau wie sie sich in diesen Bereichen entwickelt, Deine Traumfrau und zukünftige Lebensgefährtin soll doch auf selbstbewussten seelisch gesunden Füßen stehen, Dich wirklich begehren und nicht nur nehmen, weil Du gerade verfügbar und im Moment die beste Option bist?

Lade sie aber ruhig ein --> "gelegentlich" <-- einen Abend samt heißer Nacht mit Dir zu verbringen ... irgendwann ein Wochenende ... einen gemeinsamen Urlaub im Herbst? Laufe ihr nicht hinterher, aber schaffe ihr kleine zuverlässige Inseln, die Freude und Wohlbefinden in Aussicht stellen - zeige Interesse an ihr als Mensch, das ein oder andere schöne Kompliment an richtiger Stelle bleibt hängen - will heißen: gib ihr unaufdringlich ein gutes Gefühl, ohne Druck ... sei nicht stets verfügbar, sie soll sich auf Dich freuen, sich nach Dir sehnen können ... lass dafür Raum!

Sollte am Ende dann doch irgendwann ein aus tiefsten Herzen gesprochenes "JA!" stehen, war es dann der Mühe wert...

Holla, auch wenn du augenscheinlich eine gute "Partie" abgibst, vergiss nicht, andere Mütter haben auch schöne Söhne - auf eine Singlefrau warten nicht nur eine Menge Liebhaber, sondern auch ernsthafte Interessenten für einen gemeinsamen Lebensweg ... Vergiss von daher auch nicht, Dich selbst weiter umzuschauen - bist doch sicher auch ein begehrter Junggeselle?

Bei mir suchten die meisten Männer "nur" eine Frau, nicht MICH ... und von daher hat mein heutiger Mann eine Menge unter Beweis stellen müssen (genau wie ich!), bevor ich mich wirklich näher auf ihn einließ - was nicht bedeutete, dass wir nicht vom ersten Tag an ziemlich regelmäßig und viel Sex miteinander hatten ... ;-) - Sexuelle Harmonie und Anziehungskraft haben allerdings mit Liebe nun wirklich nicht allzuviel zu tun. Aber das muss ich einem Mann in den besten Jahren ja sicher nicht erzählen ... *zwinker*
 
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