• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Luxusleben oder Helfer der Schwachen?

J
Benutzer157736  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo an alle!

Mich beschäftigt schon seit längerer Zeit ein Thema und ich habe das Gefühl es würde mir helfen, wenn ich es mir mal von der Seele schreibe.

Zu meiner Person;
Ich studiere Jura und gehöre zu den besten Studenten. Das Fach studiere ich zum einen weil ich ein großes Interesse an der Wissenschaft habe, zum anderen weil ich aus einem relativ wohlhabenden Elternhaus komme und mir schon früh beigebracht wurde, einen Weg einzuschlagen, der sich finanziell lohnt.

Mit meinen eigenen Vorstellungen von meinem zukünftigen Leben und welcher Mensch ich sein möchte, stehe ich in großem Konflikt. Sehr lange habe ich es als erstrebenswertestes Ziel empfunden, so viel Geld wie möglich zu verdienen, damit ich meiner Familie und mir den besten Lebensstil ermöglichen kann. Je älter ich wurde desto mehr verstand ich jedoch, was für ein Leid auf dieser Welt herrscht und wie viele Menschen keine Stimme haben, die erhört wird.

Vieles empfinde ich als große Ungerechtigkeit und ich habe insbesondere den Wunsch, Menschen in Krisengebieten in ihren dunkelsten Stunden eine Hilfe sein zu können.

Natürlich steht das im Widerspruch mit dem Leben eines hochbezahlten Anwalts, welcher u.U. dafür sorgt, dass die Ungerechtigkeit weiter ihren Lauf nimmt.

Mein Problem ist, dass ich auf der einen Seite so egoistisch bin und am liebsten so viel Geld wie möglich verdienen möchte, auf der anderen Seite nicht wegsehen kann, wenn Menschen leiden.

Mir ist bewusst, dass mir hier keiner die Entscheidung abnehmen kann. Trotzdem wäre ich sehr dankbar, wenn ihr mir vllt. ein paar Denkanstöße geben könntet!
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #2
Denkanstoß 1: Anwälte gibt es massenhaft, was auf den ersten Blick mit der Vorstellung kollidiert, damit reich zu werden.
 
J
Benutzer157736  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Denkanstoß 1: Anwälte gibt es massenhaft, was auf den ersten Blick mit der Vorstellung kollidiert, damit reich zu werden.

Es ist schwer darauf zu antworten, ohne sich selber zu loben. Aber meine Noten sind sehr überdurchschnittlich und ich war letzten Sommer auch bei einer Großkanzlei als Praktikant, welche von mir begeistert war. Aber darüber wollte ich gar nicht reden :grin:
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #4
Nun, hast du schonmal von einem Anwalt gehört, der irgendwelchen Menschen, deren Stimme irgendwo am Arsch der Welt nicht gehört wurde, geholfen hat?
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #5
Edit
 
Zuletzt bearbeitet:
Hedonistin
Benutzer141862  Sehr bekannt hier
  • #6
ALs ein guter Anwalt kannst du evtl. sogar mehr Menschen helfen als wenn du dich für eine ehrenamtliche Tätigkeit engagierst, wo du eher einzelnen Personen hilfst (was du ja immer noch in deiner Freizeit machen kannst). Z.B. um Menschenrechte kämpfen oder in Prozessen private Personen-gegen-Großkonzerne die Ersten vertreten.

Ich kann mir vorstellen, dass dieser Anwalt beispielweise gar nicht schlecht verdient und dabei ein gutes Gewissen von seiner Arbeit hat.
US-Anwalt der Germanwings-Hinterbliebenen: "Ein Leben ist mehr wert als ein Mittelklasse-Mercedes" - SPIEGEL ONLINE
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #7
Du kannst als Anwalt oder Jurist ja auch als Angestellter für Organisationen arbeiten, die "für das Gute kämpfen": Amnesty, Human Rights Watch, etc
 
Y
Benutzer159778  (56) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
-edit-
 
Zuletzt bearbeitet:
J
Benutzer157736  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Nun, hast du schonmal von einem Anwalt gehört, der irgendwelchen Menschen, deren Stimme irgendwo am Arsch der Welt nicht gehört wurde, geholfen hat?

Ja, bspw. in der aktuellen ZEIT. Dort wird von einer Frau berichtet, die in Südamerika Bauern hilft, welche unter der Umweltverschmutzung von europäischen Energiekonzernen leiden. Aber die arrogante Art und Weise wie du antwortest zeigt, dass du das Problem nicht verstanden hast.

Ich hätte auch gern das “Unrecht“ bekämpft und tue es heute im “Kleinen“ in dem ich Völkerrecht lehre. Eine Karriere in einer IO hätte ich haben können, wollte ich haber nicht. Hier ist es sicher schwierig den Mittelweg zwischen Großverdiener und “Helfer“ zu finden. Bei der UN wirst du nicht reich :zwinker:

ALs ein guter Anwalt kannst du evtl. sogar mehr Menschen helfen als wenn du dich für eine ehrenamtliche Tätigkeit engagierst, wo du eher einzelnen Personen hilfst (was du ja immer noch in deiner Freizeit machen kannst). Z.B. um Menschenrechte kämpfen oder in Prozessen private Personen-gegen-Großkonzerne die Ersten vertreten.

Die Ideen gefallen mir gut, vor allem hast du Recht wenn du sagst, dass im Leben sich so vieles so anders entwickeln kann. Ich bin halt nur der Typ Mensch, welcher sich langfristig ein Ziel setzt und dann darauf hin arbeitet. Es wäre deswegen schön jetzt schon mir selber eine Antwort auf die Frage geben zu können, was mir im Leben wichtig ist. Was mich halt am meisten bewegt sind Kriegsopfer, welche ohne jede Entschädigung bleiben..
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #10
Egal ob Anwalt in einer Großkanzlei oder Job in einer IO - ein Prädikatsexamen ist (fast) immer angesagt, besser zwei. Also setz' dir das als Ziel. Da bist du schon auf einem guten Weg. Dafür musst du jetzt noch nicht wissen, was genau du damit machst. Such deinen Schwerpunkt nach Interesse aus und nicht nach anderen Kriterien.
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #11
Kleiner Rat von mir: nur weil du im Studium top bist heißt es noch lange nicht das du auch im Ref top bist. Hab genug Theoretiker erlebt die an der Praxis gescheitert sind. Mach doch erstmal das 1. Staatsexamen und dann sehen wir weiter.

Ich mache den Job des Volljuristen/Anwalts seit mehr als 13 Jahren und habe sehr viel Einblick in die Materie und den Arbeitsmarkt. Ein Grosskanzlei will dich? Nur zu - da arbeitest du die ersten 5 Jahre 70 Stunden die Woche für den Mindestlohn und gehst dabei drauf.
Gerade Jura ist im Moment dermaßen überlaufen, so dass man nicht wählerisch und arrogant sein darf.

Naja und was dein moralisches Dilemma angeht kann ich nur die Worte meines Dekans zitieren:

Wer hier ist um etwas über Gerechtigkeit zu lernen sollte besser zu den Philosophen gehen!
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #12
Mein Problem ist, dass ich auf der einen Seite so egoistisch bin und am liebsten so viel Geld wie möglich verdienen möchte, auf der anderen Seite nicht wegsehen kann, wenn Menschen leiden.

Wieso muss es "so viel Geld wie möglich" sein? Ich bin mir sicher, du kannst auch ordentlich verdienen und trotzdem genug Menschen helfen und/oder für das richtige in der Welt kämpfen. Es ist nicht immer alles schwarz/weiß.
 
simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #13
Nun, hast du schonmal von einem Anwalt gehört, der irgendwelchen Menschen, deren Stimme irgendwo am Arsch der Welt nicht gehört wurde, geholfen hat?
Zugegeben, Anwalt ist vielleicht nicht grad der ideale Beruf um Menschen in der grössten Not zu helfen. Aber so würde ich das nicht formulieren.

Ich kenne Schönheits-Chirurgen, die hier nichts tun als Brüste vergrössern und verkleinern, und dabei reich werden. aber was tun die in den Ferien? Sie gehen in Kriegsgebiete, um kriegsverletzten Menschen zu helfen. Sie operieren gratis....
Warum? Weil sie von ihrem Beruf angefressen sind, und das Operieren nicht lasen können? Egal, sie helfen! Mindestens haben sie ein Bewusstsein dafür, wo ihre Hilfe nötig ist.
Das selbe kann ich mir auch bei Anwälten vorstellen. Vom Beruf so begeistert sein, dass man dem Recht helfen will. Wenn die Klienten zahlen können, dann teuer. Wenn sie arm sind, dann gratis. Aus Interesse an der Sache.

Off-Topic:
Für mich wäre die Antwort klar. Die Gier nach Luxus hat für mich etwas Hilfloses, etwas babyhaftes. Wenn ich habe was ich brauche, bin ich zufrieden. Anderen helfen ist auch darum wichtig, weil man dann das was man hat mit einem besseren Gewissen geniessen kann. :zwinker:
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #14
Off-Topic:
Naja, ich glaube nicht daran, daß Anwälte in der angedeuteten Größenordnung notleidenden Menschen helfen können. Insofern wäre meine eigene Antwort auf meine Frage "nein" gewesen und ich war auf die Antwort gespannt, die da kommen würde.
Und als zusätzlicher Service kam auch noch meine Arroganz mitgeteilt. Ist doch gut gelaufen, weiß ich ja jetzt Bescheid.
 
C
Benutzer136306  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Es ist schwer darauf zu antworten, ohne sich selber zu loben. Aber meine Noten sind sehr überdurchschnittlich und ich war letzten Sommer auch bei einer Großkanzlei als Praktikant, welche von mir begeistert war. Aber darüber wollte ich gar nicht reden :grin:


Dann tue es nicht. Mach deine Examina ordentlich, denn nur dann stellt sich dir dieses angebliche Dilemma. Bis dahin kannst du deine schweren Seelennöte auf Uniparties denen zum Besten geben, die nicht rechtzeitig fliehen können.
 
simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #16
Naja und was dein moralisches Dilemma angeht kann ich nur die Worte meines Dekans zitieren:
Wer hier ist um etwas über Gerechtigkeit zu lernen sollte besser zu den Philosophen gehen!
Off-Topic:
Mir fällt auch immer auf, welch ein zynisches Bild von sich selbst manche Juristen haben.

Die Juristen sorgen aktiv dafür, dass man ohne sie nicht auskommt. Wie wenn Zahnärzte Zuckerbonbons verteilen würden :tongue:
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #17
Auch wenn du möglicherweise mal ein guter Jurist sein wirst, wenn es wieterhin im Studium so gut läuft und du die Dinge auch gut in der Praxis umsetzen kannst, musst du eben irgendwo Prioritäten setzen und abwägen, was dir wirklich wichtig ist.
Willst du einen Job annehmen, der mit deinem Gewissen kollidiert, weil er besonders lukrativ ist? Oder bevorzugst du einen weniger lukrativen Job, den du mit reinem Gewissen machen kannst?
Musst du wirklich gleich gegen das ganz große Unrecht und Unglück kämpfen, obwohl das möglicherweise überhaupt nicht lukrativ ist, oder reicht es dir, in nicht ganz so schlimmen Bereichen zu helfen, wenn du damit mehr Geld verdienen kannst?
All das musst du irgendwann entscheiden, wenn du dein Studium geschafft hast... aber vorher solltest du wohl einfach versuchen, dein Studium möglichst gut abzuschließen, um dann möglichst viele Optionen zu haben.

Mal ein Beispiel, wie du beide Interessen unter einen Hut bekommen könntest: Ich kenne einen richtig guten Anwalt für Wirtschaftsrecht, der u.A. kleinen Firmen dabei hilft, sich gegen große Geschäftspartner zu wehren, wenn sich diese nicht mehr an gültige Verträge halten wollen - und dieser Mann hat definitiv keinerlei Geldsorgen.
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #18
Mein Rat:
Bleib bei deinem Beruf.
wenn deine Noten so gut sind, wie du sagst und Du nach dem Studium wirklich Geld verdienen möchtest, mach ein weiteres Jura-Studium in den USA oder London...Du weisst sicher schon wo... dann fang in einer der Sozietäten des Magic Circles an, wenn es klappt und deine Beziehungen gut genug sind.

Einer meiner Bekannten ist mit 39 Jahren Senior-Partner bei Linklaters geworden, hat sich in den Bush-Clan eingeheiratet, hat ein Haus in Westerly, Rhode Island, ein Sommerhaus in den Hamptons und eine schicke zweigeschossige Mietwohnung in einem Hochhaus in New York, direkt am Rand des Central Parks mit einer grenzgenialen Aussicht über halb-Manhattan.... und über Geld.....muss er nie wieder reden.
Dank all der Luxus-Probleme und der Arbeit hat er seine Frau und die Kinder vernachlässigt, hat sich eine Flugbegleiterin und Hobby-Model angelacht, die halb so alt ist wie er, seine Frau ist mit ihrem Yoga-Trainer durchgebrannt, es kam zur Scheidung, nun ist der Bush-Clan hinter ihm her, er hat nur noch das Haus in Westerly...er hetzt seiner verlorenen Jugend hinterher....aber ums geld muss er sich immer noch keine sorgen machen...tut es aber trotzdem.

Warem erzähl ich Dir nun so eine....wahre Horror-Story?

Weil, wenn Du so unentschlossen bist, bist Du keine Hilfe für Menschen, die schlechter dran sind als Du.

Ich stamme auch aus (zweifelhaft-)gutem Haus, hab ein Leben als Trophy-Wife ausgeschlagen und meinem Elternhaus für immer den Rücken gekehrt.
Von Zeit zu Zeit helfe ich anderen, ich war schon an ein paar der dreckigsten und gefährlichen Orte......aber ich habe nie an mir gezweifelt.

Das Leben, daß Du nur aus den Medien kennst, das Leid...das wird dich unweigerlich verändern....und nicht immer zum besseren.

Wenn es gut läuft, wird man Dir das nicht immer danken, Du wirst mehr Schmerz erleben als gut für eine Seele ist und deine Nächte....na sagen wir es mal so.....Du wirst Dir wünschen traumlos zu schlafen.


Glaube ruhig, daß Du damit fertig wirst, denn egal was ich sage, es macht sowieso keinen Unterschied.....das ist schlieslich ganz allein deine Entscheidung.
 
soft murmur
Benutzer150539  (34) Sehr bekannt hier
  • #19
simon1986 simon1986 kam mir mit dem Beispiel der Ärzte, die in ihren Ferien gratis arbeiten (müssen nicht immer Chirurgen sein, aber sind es oft) schon zuvor.

Die gleiche Frage hab ich mir im Bereich Medizin auch schon gestellt. Guter Facharzt, netter Lebenslauf und Forschung, eigene Praxis und nen Haufen Kohle scheffeln oder doch mit HIV/Heroin-Patienten "auf der Strasse" "1. Hilfe" leisten? Sprich den prestigereicheren Weg gehen oder doch am Boden bleiben, dafür gegen Windmühlen kämpfen (das Klientel ist etwas "speziell", um nicht zu sagen ernüchternd und zermürbend) für mein schlechtes Gewissen? Oder doch was ganz anderes und in syrische Flüchtlingscamps kleine Kinder impfen und Krätze behandeln? Oder ist mir mein Leben doch zu wertvoll, als es unentgeltlich aufs Spiel zu setzen (Bombardierung von Spitälern etc.)?Wieviel Egoist bin ich und wie viel darf ich sein?

Ich hoffe, ich werd den Mittelweg gehen können. Genug um zu Leben (das habe ich nun lange selbst zu wenig getan), aber kein dekadentes Arschloch werden, wie so manche meiner Kollegen jetzt schon nach kurzer Zeit.

Und das wüds ich dir auch wünschen. Such dir nen Mittelweg. Man kann auch in der Grosskanzlei vielleicht ein Projekt für Ärmere aufziehen (bei jeder verdienten Million wird x Rechtsstreits umsonst geführt bei "Härtefällen" oder eröffnet eine Stiftung).

Arm muss nicht heissen, dass man ans Ende der Welt muss, es gibt genug Menschen, die auch unter uns Hilfe benötigen würden (z.B. alleinerziehende Mütter mit Unterhaltsproblemen usw).
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #20
Bei Gewerkschaften kannst du ja auch was erreichen oder wenn du Anwalt für den VDK wirst also dich auf Sozialrecht spezialisierst.

Ansonsten muss ich dazu auch ein Beispiel aus meinem Umfeld anführen. Bei uns hat ein Mann mit 34 Jahren angefangen der zur Servicekraft umgeschult hatte, weil er im Anwaltsjob Bournout bekam .

Wenn ich von alten Schulkollegen die Studien mit bekomme , wie viele Ehemalige Abgänge die soagr ihr Staatsexamen bestanden haben wieder an die Uni zurück kommen um noch BWL oder gar Lehramt zu machen, weil sie nix finden oder für 8,50 € die Stunde auf 450 € Basis anfangen müssten .

Die Universität Heidelberg ist ja eine der größten juristischen Fakultäten Deutschlands und was da abgeht landet nach einer Doku die ich mal im späten Kindesalter gesehen habe. zu 50 % auf der Straße.

Wir hatten mal eine Studienmesse bei uns auf der Arbeit und da wurde auch tunlichst den Abiturienten davon abgeraten Jura zu studieren. Philosophie und Geschichte hätten momentan sogar regional höhere Jobchancen.

So als Außenstehender frage ich mich dann wirklich noch, wieso dann noch jede Universität so viel Studienplätze dafür vorrätig hält.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #21
Ich denke, wenn man sich schon solche Gedanken macht wie der TS, dann ist es absolut keine gute Idee bei einer großen Kanzlei anzufangen und sein Leben (und auch Gewissen) beim Pförtner abzugeben. Das wird einen sicher nicht glücklich machen.

Ich kenne mich zwar in der Juristerei nicht aus, aber ich finde eigentlich schon, dass Jurist einen höchst ehrenwerten und absolut wichtigen Beruf darstellt (bzw. darstellen kann).

Wenn der TS so gut ist und eine Art Mittelweg zwischen Reichenanwalt und Anwalt der Entrechteten sucht, könnte er doch auch einen Richterjob anstreben (ich weiß, dass das wohl extrem schwierig ist). Da verdient man zwar keine Reichtümer, aber immerhin ordentlich und man braucht sicherlich kein schlechtes Gewissen zu haben.

Außerdem wurde es ja schon mehrfach erwähnt: NGOs benötigen ebenfalls erstklassige Juristen/Anwälte, um ihre Arbeit zu machen. Darauf kann man sich doch spezialisieren oder nicht? Man könnte doch bewusst nach Kanzleien suchen, die für bestimmte NGOs, mit denen man sympathisiert, häufig tätig sind, dort mal ein Praktikum machen und versuchen dort anzuheuern.

Aber wie gesagt, ich habe keinen blassen Schimmer wie das auf dem "Markt" für Juristen alles so abläuft.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #22
Ich denke, wenn man sich schon solche Gedanken macht wie der TS, dann ist es absolut keine gute Idee bei einer großen Kanzlei anzufangen und sein Leben (und auch Gewissen) beim Pförtner abzugeben. Das wird einen sicher nicht glücklich machen.

Ich kenne mich zwar in der Juristerei nicht aus, aber ich finde eigentlich schon, dass Jurist einen höchst ehrenwerten und absolut wichtigen Beruf darstellt (bzw. darstellen kann).

Wenn der TS so gut ist und eine Art Mittelweg zwischen Reichenanwalt und Anwalt der Entrechteten sucht, könnte er doch auch einen Richterjob anstreben (ich weiß, dass das wohl extrem schwierig ist). Da verdient man zwar keine Reichtümer, aber immerhin ordentlich und man braucht sicherlich kein schlechtes Gewissen zu haben.

Außerdem wurde es ja schon mehrfach erwähnt: NGOs benötigen ebenfalls erstklassige Juristen/Anwälte, um ihre Arbeit zu machen. Darauf kann man sich doch spezialisieren oder nicht? Man könnte doch bewusst nach Kanzleien suchen, die für bestimmte NGOs, mit denen man sympathisiert, häufig tätig sind, dort mal ein Praktikum machen und versuchen dort anzuheuern.

Aber wie gesagt, ich habe keinen blassen Schimmer wie das auf dem "Markt" für Juristen alles so abläuft.
Oder Staatsanwalt!
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #23
Das musst du selbst für dich entscheiden.
Mir selbst stellt sich diese Frage nicht, ich kriege so wenig Lohn, liegt knapp über Hartz IV Niveau. Ich helfe zwar so gut es geht, aber Geld spenden kann ich nicht.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #24
Ich sehe keinerlei Widerspruch zwischen den beiden genannten Polen, sondern finde sogar, beide gehoeren zusammen. Man kann am besten helfen, wenn man stark und erfolgreich ist. Und ich bin nicht der Meinung, dass Anwaelte Unrecht foerdern, sondern Recht. Es ist die eigentliche Aufgabe eines Anwalts, sich fuer Schutzbeduerftige einzusetzen.

Urspruenglich sollte auch ich Anwalt werden, und waere das auch gerne geworden. Was mich davon abhielt, war die geografische Eingeschraenktheit. Wer deutsches Recht studiert hat, steht in Australien oder Kanada daneben, und da ich in die Welt raus wollte, fand ich stattdessen was anderes.

Mittlerweile jedoch erwaege ich, vielleicht Karriere zu wechseln und Patent Attorney zu werden, hier in England, und mich in den Dienst von Erfindern zu stellen. Auch da wird Schwachen geholfen, und dennoch fliessen ordentliche Honorare.
 
BABY_TARZAN_90
Benutzer9517  (33) Benutzer gesperrt
  • #25
Wirtschaftlicher Erfolg und Hilfsbereitschaft schließen sich nicht aus. Teilweise fast im Gegenteil.

Aber Luxus? Allein schon dieses Wort... Und dann dieses lächerliche, hilflose Renommieren mit zusammengekauften Dingen! Da muss einem doch das Verständnis für die wichtigen Dinge im Leben abhanden kommen! :grin:
 
C
Benutzer136306  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #26
G
Benutzer Gast
  • #28
haben was man braucht, ist das schon Luxus?
Luxus ist für mich zusätzlich das zu haben was man nicht braucht.

Aber um meine Meinung zu der wie ich finde ziemlich blöden Frage "
Luxusleben oder Helfer der Schwachen?" kund zu geben:
Wenn es dein Dilemma ist diese Entscheidung zu treffen, dann bleib bei deinem Luxusleben.
Denn jemand der wahrlich helfen will, stellt diese Frage nicht, er hilft.

Mir gefällt auch der Ausdruck Schwache nicht.
Die sogenannten "Schwachen" schaffen es trotz widrigster Umstände ihre Hoffnung in sich zu tragen und Tag für Tag weiter zu kämpfen.
Wenn Ihnen jemand hilft, zeigen viele eine unglaubliche Dankbarkeit.
Das ist in meine Augen eine Stärke wie ich sie kaum einem anderen zuschreiben kann.
Sie sind vielleicht Mittellos aber nicht schwach.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #29
Ich find das ehrlich gesagt ein bisschen sehr pathetisch :grin: wenn man Jura studiert, und die Anwaltslaufbahn anstrebt, ist man doch nicht automatisch zum schlechten Menschen verdammt.

Man muss eben ein GUTER Anwalt werden und sich aussuchen können, mit wem man woran arbeitet. Nicht jeder muss Kartellanwalt werden um gut zu verdienen. Es gibt tausend Möglichketen die einem mit einem guten Juraabschluss offen stehen - ich frage mich, wo diese schwarz weiß Sicht herkommt?!

Ich fang jetzt nicht an aufzuzählen, aber ich gebe mal den Hinweis, sich genau mit den beruflichen Möglichkeiten eines Summa cum laude Abschlusses einer guten juristischen Fakultät zu informieren.

Außerdem finde ich es unfair "alle großen Kanzeleien machen Geld auf Kosten der Menschlichkeit" in den Raum zu stellen, das ist einfach nicht so. Ich sehe da keinen Widerspruch und auch nicht wirklich ein unlösbares persönliches Dilemma, nur eine etwas eindimensionale Weltsicht. Dagegen könnte man ja etwas tun...
 
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