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Man wird attraktiver, ist aber vergeben.

S
Benutzer101489  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Guten Abend liebes Forum,

ich habe etwas was mich...naja, nicht unglücklich macht, aber mich beschäftigt. Vielleicht kennen das ja noch andere hier.

Kurz zu meiner Person: ich lebe seit 6 Jahren in einer stabilen, schönen lesbischen Beziehung. Wir haben auch ein gutes gemeinsames Sexleben, was aber naturgemäss nach 6 Jahren eher vertraut als aufregend ist.

Nun geht mir seit einiger Zeit folgendes durch den Kopf:

Und zwar bin ich offensichtlich die letzten Jahre durchaus attraktiver geworden. Ich hoffe das klingt jetzt nicht überheblich oder so...jedenfalls war mein Leben als Kind, Teenie und junge Frau nicht gerade glücklich, ich komme aus recht schwierigen Verhältnisse, dazu Komplexe, Coming Out, Lebenskrisen, Erfolglosigkeit, körperliche Schlaffheit...das hab ich alles hinter mir und mir ein besseres Leben aufgebaut, für das ich sehr dankbar bin. Es geht mir gut, und vermutlich liegt es genau daran, dass ich heute wesentlich mehr angesprochen werde als früher.

Als sich die Dinge damals zum besseren wendeten lernte ich ziemlich bald meine Freundin kennen und wir sind seither zusammen. Vor ihr habe ich mich sexuell nicht besonders viel ausprobiert, weil ich halt nicht so viel Gelegenheit hatte in meiner damaligen Verfassung (schlechtes Lebensgefühl > schlechte Ausstrahlung > wenig Sexpartner).

Und jetzt? Tja, jetzt hätte ich eher mal die Möglichkeit. So 3-4 mal im Jahr werde ich schon deutlicher angeflirtet oder mehr, wenn ich mich verstärkt in Frauenkreisen bewege. Hier soll es jetzt nicht darum gehen ob ich darauf eingehen soll oder nicht, denn meine Beziehung ist mir wichtiger als verpasste Erfahrungen. Ich würde aber gerne Eure Erfahrungen und Meinungen dazu hören, denn natürlich ist ab und zu eine dabei wo es ein bisschen schwerer fällt sie buchstäblich von der Bettkante zu schubsen. Und natürlich denkt man dann "toll, jetzt wo es nicht mehr geht kriegst Du Angebote von schönen Frauen".

Das Thema "früher die Freiheit gehabt und nicht die Möglichkeit, jetzt die Möglichkeit aber nicht mehr die Freiheit dafür" spielt in verschiedenen Bereichen meines Lebens eine Rolle, was wohl nicht verwunderlich ist wenn man so "verkackte" Jahre hatte. Zum Beispiel auch was Berufswünsche angeht usw. Daran hab ich manchmal doch zu knabbern. Also, kennt Ihr das auch, bzw. kennt Ihr so Leute die erst mit den Jahren aufblühen und dann aber deswegen in Zwickmühlen geraten?
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Naja, das Gefühl, etwas verpaßt zu haben, ist schon sehr groß,
aber andererseits sind mir auch viele Dinge erspart geblieben.
Von daher blicke ich schon etwas wehmütig auf meine "Vergangenheit" zurück, bin aber auch zum Teil froh daß es so ist wie es ist.

Manchmal trifft man Entscheidungen, manchmal trifft das Leben sie für einen.
Es ist nicht immer leicht, vor allem wenn man die vielen anderen sieht, für die alles wie selbstverständlich ist, was einem selber verwehrt bleibt.

Bin ich unglücklich? Schon, ja. Trotzdem versuche ich, mich davon nicht immer runter ziehen zu lassen.
Im Moment ist es schwierig, weil ich mich wieder sehr alleine fühle.

Dein Fall ist natürlich etwas anders, vielleicht sogar umgekehrt zu mir.
Du hast nun eigentlich alles was Du willst, was Du brauchst.
Bist Du unglücklich?
Du schreibst daß Du Deine Beziehung nicht aufs Spiel setzen willst. Also willst Du Dich damit abfinden?
Oder hast Du Doch zunehmend Probleme damit?
Gibt es Dinge, die Du tatsächlich ändern möchtest?

Vielleicht kannst Du versuchen, das "Angeflirtet werden" einfach als Bestätigung zu sehen, daß es Dir einfach gut geht.

Hat das Deine Freundin bemerkt, oder weiß sie von alldem nichts?
Wenn sich der "Alltag" eingespielt hat, vielleicht solltest Du - solltet ihr - einmal etwas ändern?
Es kann eine Kleinigkeit sein.
 
R
Benutzer Gast
  • #3
....
 
S
Benutzer83875  (36) Meistens hier zu finden
  • #4
Bei mir ist das so ähnlich, wenn ich vielleicht auch noch nicht ganz so "weit" bin wie du, bin ja auch etwas jünger. Mir ging es so, dass ich in der Teenie-Zeit eher ein "hässliches Entlein" war, rückblickend hätte ich fast in die Hollywood-Klischees des typischen Mauerblümchens gepasst: Brille, Zahnspange, ein paar Pickel, Pferdeschwanz und "Streber", nicht sehr sportlich. Auch sonst hatte ich Probleme.
Als es anfing, mir besser zu gehen, lernte ich meinen Freund gehen. Ich treibe jetzt viel Sport, Brille etc. sind verschwunden - ich werde schon häufig angesprochen, besonders, wenn ich mich ein wenig zurecht mache. Manchmal denke ich, dass ich es früher noch mehr gebraucht hätte als heute. Aber ich bin sowieso nicht der Typ dafür, auf diese Sachen einzugehen...

Was ich nicht ganz verstehe - worum geht es dir? Dass du nur eine Sexpartnerin hattest? Ich persönlich finde das ja generell nicht schlimm, egal, woran das liegt. Ich finde es eher toll, dass man seinen Partner in einer Zeit kennengelernt hat, in der noch nicht alles nur wunderbar war. Der Partner kennt so verschiedene Lebensabschnitte, nicht nur dein "besseres Ich".
 
S
Benutzer101489  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Guten Morgen,

ich hatte sexuelle Erfahrungen vor meiner Beziehung. Nur werde ich heute auf einmal auch von Exemplaren bemerkt, wo ich früher gedacht habe "die spielt 4 Ligen über mir". Natürlich lässt mich das nicht kalt. Das irre ist halt dass ich es im Grunde nicht suche, sondern es kommt auf mich zu, so leicht wie ich es früher nie geahnt hätte, und ich muss die Seifenblase dann wegpusten. Von daher kann ich die Frage, was ich denn WILL hier nicht so ganz unterbringen, ich geh nicht gewollt los sondern werde eher zur Stellungnahme gezwungen.

Meine Freundin ist nicht doof, die merkt schon dass ab und an eine guckt (tun sie bei Ihr ja auch) und bei 2 Interessentinnen hab ich es ihr auch erzählt. Wir sind beide nicht so eifersüchtig.

Ich glaube der Ansatz dass dies ein Anzeichen von gutem Gedeihen ist, ist gar nicht so verkehrt. Es ist halt neu für mich, nach einer Phase wo sich alles immer besser gefügt hat, jetzt auch zu merken dass dies auch Verzicht mit sich bringt - Verzicht auf neue Möglichkeiten die mit dem was man sich aufgebaut hat nicht zusammen passen.
 
S
Benutzer83875  (36) Meistens hier zu finden
  • #6
Ich lege das unter "Komplimente" ab und hole die Erinnerung vielleicht nochmal hervor, wenn ich mich mal nicht so attraktiv fühle (obwohl ich das in den Momenten meist schon wieder vergessen hab).

Ich habe einen sehr attraktiven Freund, der wohl noch nicht immer so attraktiv war, es aber schon länger ist. Bei ihm sehe ich auch: Er flirtet gerne, nimmt diese Bestätigung gerne "mit", belässt es aber dabei. Es reicht ihm einfach. Er meinte auch, wenn er keine feste Beziehung hätte, sähe das wohl anders aus (weil er eben überhaupt keine Probleme hätte, an ein bisschen Spaß zu kommen und er nicht wüsste, weshalb er dann trotzdem darauf verzichten sollte) - ist aber einfach glücklich und zufrieden in der Beziehung.

Mit "was willst du?" meinte ich auch nicht: Was suchst du? Sondern: Was willst du vom Leben, weshalb macht es dich traurig, dass diese attraktiven Frauen erst jetzt kommen?
Meinst du, es wäre mit diesen Frauen "besser" gewesen und mit den Frauen, mit denen du Erfahrung gesammelt hast, war es "schlechter"? Wie gesagt, ich würd mich einfach freuen, es als Kompliment abspeichern und fröhlich weiterleben :zwinker:
 
radl_django
Benutzer48403  (54) SenfdazuGeber
  • #7
Was das Lebensgefühl betrifft, geht es mir da ähnlich: Je älter ich werde, umso mehr bekomme ich das Gefühl, ein durchaus attraktiver Mann zu sein. Das klingt jetzt vielleicht selbstverliebt, aber im Vergleich zu früheren Jahren, als ich auf Partnersuche war und es also wichtig war, dass ich eine nach aussen positive Ausstrahlung, fühle ich mich heute um Längen besser.
Früher hatte ich mich immer für, nunja, eigentlich nicht hässlich gehalten, aber definitiv für einen Typ Mann gehalten, auf dem Frau nicht steht. Ich war damals noch sehr selbstkritisch und zu sehr damit beschäftigt, alle Baustellen an mir zu bearbeiten, die bei einer Partnersuche von Nachteil waren.
Damit hatte ich eigentlich erst recht Misserfolge bei der Partnersuche - ich hatte mich dauernd gezwungen, mich so zu geben, wie Frauen es von einem Mann erwarten, die Kriterien zu erfüllen, um eine Chance zu bekommen, damit eine Frau sich überhaupt mit mir abgibt. Die ganze Strategie war natürlich von vorne bis hinten falsch.
Off-Topic:
Und ehrlich, es wäre vieles anders gelaufen und sicherlich auch besser, wenn dieses Forum damals schon gegeben hätte, um Tips zu bekommen. Damals blieb mir aber nur das Trial/Error-Prinzip.

Jetzt bin ich verheiratet und habe auch keinen Bedarf mehr daran, irgendwelche Kriterien zu erfüllen, damit ich bei Frauen ankomme. Ich brauche also nur meiner Frau zu gefallen. Im Laufe der Jahre habe ich mein Inneres und mein Äusseres immer lockerer genommen, und so wie ich festgestellt habe, sieht man mir das auch an. Zumindest in meinem Bekanntenkreis wird behauptet, dass ich regelrecht aufgeblüht bin im Vergleich vor 10 Jahren, und ich gute Voraussetzungen hätte, durchaus noch bei einer hübschen jungen Frau landen zu können.

Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, da mir die Exempel in Bezug auf Flirtereien fehlen und ich auch heute nicht öfter Kontakt zu Frauen bekomme als früher. Dazu muss ich sagen, dass ich kaum noch weggehe. Ich müsste also wie früher um die Häuser ziehen und regelmässig in Locations verkehren, wo auch Frauen sind.

Ob ich das Gefühl habe, was verpasst zu haben? Ja und nein. Einerseits finde ich es schade, dass ich in meiner gesamten Jugend keinerlei Erfahrungen mit Frauen machen konnte. Andererseits kann ich auch froh sein, dass gewisse Erfahrungen mir erspart geblieben worden sind. Ich hatte viel Zeit für mich und konnte mich vollständig meinen Hobbys widmen.
Natürlich fehlen mir sowohl Beziehungs- als auch sexuelle Erfahrungen.

Im Grunde könnte ich also noch vieles nachholen. Ich gehe mit der ganzen Sache heute anders und lockerer um, obwohl ich mich nach wie vor eine totale Niete im Flirten halte. Wenn ich also irgendwo in ner Disco bin und ne attraktive Frau sehe, werde ich sie wohl kaum ansprechen. Die Erfahrungen von früher, in Anwesenheit anderer Leute auf fiese Art einen Korb zu bekommen, sitzen zu tief in mir drin.

Nun, die Moral und mein Stolz verbietet es mir, neben meiner Frau Bestätigung und mehr von aussen her einzuholen. Allerdings weiss ich nicht, ob ich wirklich Nein sagen kann, wenn ich ein Angebot für einen ONS bekomme.
Warum ich das anzweifle? Wenn meine Frau nur 1x/Monat mich ranlässt - die Versuchung, einer Gelegenheit ist dann halt einfach zu gross.
Da kommen noch zusätzlich die "verkackten Jahre" ins Spiel, wo mir vieles an Erfahrungen fehlt. Von 15 bis 25 Jahre hate ich ja quasi keinerlei Erfahrungen bei Frauen sammeln können.
Ich hab jetzt eigentlich nicht wirklich Bedarf daran, sexuelle Erfahrungen nachzuholen, eher aber allgemein Erfahrungen, was Umgang mit Frauen betrifft. Ich merke das jetzt besonders, da ich über ein Forum per Zufall mit einer Frau in Kontakt getreten bin, mit der ich seit längerer Zeit schreibe. Dass sie nicht gleich nach 3 Tagen den Mailkontakt abbricht, ist für mich schon Bestätigung genug. Zumal ich mich mit ihr über sehr gehaltvolle Themen unterhalten kann.
Ob man da von Fremdchatten reden kann? Ich weiss es nicht. Das können nur andere beurteilen.

Das Verlangen nach weiteren Erfahrungen beim anderen Geschlecht besteht nicht nur in sexueller Hinsicht, aber ich mag mich mit Frauen zu unterhalten. Ich will Frauen auch besser verstehen können. Ich weiss, dass Frauen bei weitem nicht den Klischees entsprechen, wie sie in der Männerwelt kursieren.

Jetzt habe ich einen Roman geschrieben, habe aber jetzt keinen Tip für Dich.:ashamed: Aber vielleicht kannst Du trotzdem was mit meinem Text anfangen.
 
S
Benutzer101489  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Hm, also ich hab jetzt noch mal darüber nachgedacht und versucht einzukreisen was HEUTE ist, nicht das was war - und das was die Sache schwierig macht oder mich zum Nachdenken bringt ist ja leider doch, dass es mir manchmal schwer fällt, Avancen nicht geniessen zu können.

Ja, ich würde gerne ab und zu darauf eingehen, mich daran freuen und mit anderen Frauen schlafen. Jetzt ist es raus... Nicht ständig, schon gar nicht als neue Beziehung...aber dennoch, der Wunsch ist da, sonst würde mich entsprechendes Interesse von anderer Seite ja gar nicht beschäftigen. Es muss auf ein Bedürfnis von mir treffen, um überhaupt so auf mich wirken zu können.

Naja, jetzt wo das klar ist, muss ich Position beziehen. Und natürlich in meiner Beziehung drüber reden.

Das ist alles gar nicht so einfach. Ich meine, ich bin nicht übermoralisch, ich kenne sogar Leute die offene Beziehungen haben/hatten und rümpfe darüber keineswegs die Nase. Ich habe bloss nicht damit gerechnet, selbst Bedürfnisse in diese Richtung zu entwickeln, und ich merke dass ich mir selbst gegenüber plötzlich doch sehr streng bin. "Kann man doch nicht machen, geht das überhaupt, jemanden ernsthaft lieben und dann sowas...".

Ganz schön kompliziert. Ich habe jedenfalls eine Vorahnung, dass ich es mir im Grunde selber schwerer mache als meine Freundin. Ich traue Ihr eher die entsprechende Gelassenheit zu es zu akzeptieren, als mir die "Abgebrühtheit" es dann auch zu tun.

Komisch, in was für vertrackte Phasen man als erwachsener Mensch so geraten kann. Vermutlich ist es doch viel einfacher, wenn man sich in der Jugend austobt und dann einfach zufrieden älter wird.
 
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