• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Mein Bruder der Schmarotzer?!

S
Benutzer70345  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Liebe Geschwisterkinder,

Hier ist eure Meinung gefragt. Ob Einzelkinder das so gut einschätzen können, keine Ahnung. Freue mich natürlich über alle Beiträge.

Die Fakten zum Verständnis:
Ich bin 22, weiblich und die Jüngste. Ich habe mehrere Geschwister (alles Halbgeschwister) aber mit einer Schwester 31 und einem Bruder 29 bin ich zusammen aufgewachsen als wären wir normale Geschwister.
Die beiden sind echte Geschwister und stammen aus erster Ehe meiner Mum, ich komme aus ihrer zweiten Ehe. Die ehe hat aber nur wenige Jahre gehalten.

Meine beiden Geschwister sind sich ähnlich, sind meiner Familie sehr ähnlich, verstehen sich, verstehen sich sehr gut mit meiner Mutter, ich bin eher der Außenseiter.

Meine Schwester ist mit 21 mehr oder weniger (bis auf ein paar Monate mal) ausgezogen, ich mit 17. Meine Schwester hat nen miesen Job, aber ne gute Bezahlung für ihren Bildungsgrad. Mein Bruder (29) wohnt noch zu Hause.

Und genau darum geht es mir.

Ich weiß ich habe vielleicht nicht das Recht ihm zu sagen er solle ausziehen, denn
1. mir wird eh vorgeworfen ich habe es nicht schwer, da ich viel intelligenter sei, ich bin für alle das Genie, mein Leben ist daher also natürlich SUPER LEICHT UND MIR KOMMT ALLES ENTGEGEN GEFLOGEN
2.er hat Schulden (mit Geld hatte er es nie)
3.ich habe eh nichts zu sagen, weil ich nicht dazu gehöre, ich war immer irgendwie das "Schwarze Entlein"
4. am wichtigsten: das Haus gehört meiner Mutter, es ist ihre Entscheidung.

...aber mein Bruder ist einfach ein Arsch. Er macht ihr das Leben so schwer.
Ich kann sein Verhalten kaum beschreiben, ich versuche es.

Meine Mutter arbeitet 80Stunden/Woche. Er hilft nicht. Er unterstützt sie finanziell nicht sonderlich, obwohl er mittlerweile gutes Geld verdient, fast schuldenfrei ist, er braucht alles für sich ~1750€
Er meckert über das Essen das sie kocht, er lässt sich bedienen, er bekommt die Wäsche gemacht.
Er selbst kauft nur das beste für sich, meine Mutter lässt er sich totarbeiten.
Sein Verhalten ist maßlos Arrogant, selbstverliebt und egoistisch.
Er hat mich schon immer nicht gemocht, weil ich in seinen Augen die Intelligenz in Person bin (ja ich bin überdurchschnittlich intelligent das würde mal getestet, aber das ist mir so egal, das war nie nie nie ein Thema, es fiel immer nur auf, da meine Familie eben aus "ungelernten" besteht, nur selten eine (bestandene) Ausbildung haben..)

Es würde meiner Mutter so viel besser gehen, wenn sie die Kosten für ihn (Strom, essen, ...) nicht mehr hätte, seine Wäsche nicht mehr machen würde, die Streitereien nicht mehr wären....

Aber er war immer ihr Liebling.
Und wenn ich ehrlich bin, stört mich umso mehr, dass ich nie die Zuwendung, Anerkennung und Liebe wie er bekam, obwohl ich immer die war, die keine Probleme gemacht hat, gut in der Schule war, geholfen hat, kocht, ...
Und er ist so ein Arschloch, aber bekommt alles?

Ja meine Mutter lässt es mit sich machen, sie müsste ihm nicht mehr hinterher putzen ich weiß, nun das habe ich ihr schon 1000 Mal gesagt. Es ist ihre Sache.

Es Tat einfach mal gut das loszuwerden.
 
Subway
Benutzer54399  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Ich denke deine Mutter ist alt genug. Wenn sie ein Problem damit hat, dann muss sie ihn schon selbst vor die Tür setzen.
 
D
Benutzer130914  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Hm ... du bist eifersüchtig meiner Meinung nach, aber gewaltig :smile:

Das Verhalten deines Bruders ist ... nungut, schwer darüber zu urteilen. Deine Mutter ist ein erwachsener Mensch, ich denke sie kann für sich selbst entscheiden wann es genug ist. Einzig deinem Bruder kannst du reinreden (was als Schwester eigentlich kein Problem darstellen sollte - mit wem kann man sonst noch so reden außer mit der eigenen Familie?) und das würde ich auch auf ne ordentliche Art und Weise auch machen. Ansonsten kannst du da nicht mehr viel machen - die beiden müssen sich arrangieren.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #4
Ich weiß ich habe vielleicht nicht das Recht ihm zu sagen er solle ausziehen, denn
aber du hast das recht, ihm die meinung zu geigen.
vlt nicht unbedingt dass er ausziehen soll, aber dass er gefälligst mit anpacken kann und sollte zu hause wenn er da schon (gratis???) wohnt.

wg auszug - du könntest ihm immer mal wieder aussagen ala "frauen(/männer?) wollen nur sehr selten beziehungen zu leuten über mitte 20, die noch zu hause leben" mitteilen, und zwar eher nebenbei, vlt hast ne freundin :zwinker:, die grad wen kennenlernt und die recht abgeschreckt davon ist, dass der jemand mit ende 20 noch zuhause lebt
 
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
es klingt für mich auch ein wenig neid/eifersucht heraus.

du wohnst nicht mehr zu hause, heißt bist nicht ständig mit der situation konfrontiert.
ich denke aufgrund eures verhätnisses wird es nicht viel bringen mit deinem bruder zu reden.

letztendlich ist es nun mal sache deiner mutter, ob sie das mit sich machen lässt oder eben nicht.
offenbar hat sie sich dafür entschieden und sie wird ihre gründe dafür haben...
 
Xhexenia
Benutzer123649  Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
Familie kann man sich nicht aussuchen. Wenn du intelligent, hübsch und erfolgreich bist, tja, dann freue dich. Kriegt dein Bruder sein Leben nicht auf die Reihe, dann ist das nicht dein Problem.
Ich lese auch mehr Neid und Eifersucht denn Sorge um deine Mutter aus deinen Beschwerden heraus. Das spiegelt sich hauptsächlich als Hass auf deinen Bruder wider, allerdings finde ich es auch durchaus berechtigt, sich über sein Verhalten zu ... enervieren. Aber es ist eben doch das Problem deiner Mutter und wenn sie damit leben kann und du nicht das Gefühl hast, dass es sie belastet und sie unglücklich ist - dann lasse sie. Sie ist alt genug, um Probleme mit ihrem Sohn selbst zu regeln und du solltest dich einfach darüber freuen, ein selbstständiges Leben zu führen und nicht auf diese Weise abhängig zu sein.

Dein größtes Problem ist wohl, dass du dich nicht zugehörig fühlst. Da ist der Altersunterschied und die Tatsache, dass du aus zweiter Ehe stammst, ihr also "nur" Halbgeschwister seid. Ich glaube allerdings, dass das alles nur in deinem Kopf stattfindet. Durchaus möglich, dass ihr euch nicht sehr schätzt und mögt, aber das kommt in den besten Familien vor. Dass du aber das schwarze Entlein bist, dass kann ich mir nicht vorstellen, zumal deine Mutter dich sicherlich nicht anders behandelt als ihre anderen Kinder. Außerdem bist du nun auch in einem Alter, in dem du das ändern kannst und dich um eine positive Beziehung zu deinem Bruder und deiner Schwester bemühen - statt dich aufzuregen - kannst.
 
L
Benutzer90422  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Natürlich kannst du mit deinem Bruder reden und ihm mal die Meinung geigen nach dem Motto "siehst du eigentlich nicht, wie anstrengend Mamas Leben schon ohne dein Hotel-Gehabe ist?". Genausogut kannst du auch mit deiner Mutter reden "Ich weiß es ist deine Sache, aber ich hab das Gefühl, dass es dir nicht gut geht wenn mein Bruder sich so von dir bedienen lässt. Er ist erwachsen, er kann ruhig auch beteiligen."
Mehr als darauf ansprechen kannst und solltest du aber nicht.
 
S
Benutzer70345  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Erst einmal Danke für eure Antworten. :smile:
Was mir ganz wichtig ist, ich glaube ich bin ein bisschen falsch angekommen, bei euch.
Ja ich bin ein natürlich (auch) eifersüchtig auf meinen Bruder, da er mit allem immer durch kam, meine Mutter steckte ihm Geld zu, holte ihn aus allem Mist raus (fahren ohne Führerschein, Sachen verkaufen nicht abschicken etc.) und ich finde irgendwann ist ein Maß voll, Aber:
Ich bin nicht die Glückliche mit dem tollen Leben, ich hatte es eigentlich nicht wirklich leicht, vielleicht ein Blick hier hin:
https://www.planet-liebe.com/thread...tigung-familie-therapie.508059/#post-11406083
Ich wollte nicht als egoistische Schwester wirken, die denkt Mami hat sie nicht genug lieb gehabt.

Ich hab einfach nur die Intention meiner Mutter zu helfen, im Gegensatz zu ihm sehe ich ihre Arbeit und ihre Sorgen, wohne aber zu weit weg um mehrmals die Woche hinzufahren.
Bei meinen wöchentlichen Besuchen übernehme ich dann schon Kochen, Abwasch und was sonst an dem Tag anfällt, aber ich sehe eben auch immer wieder was mein Bruder sich erlaubt "solchen Fraß kann man doch nicht essen" (das sagt er über das gekochte Essen unserer Mutter) ist da noch das Netteste.

Aber wahrscheinlich habt ihr Recht, meine Mutter ist alt genug und selbst dafür verantwortlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
-Alex-
Benutzer86552  Benutzer gesperrt
  • #9
Klar klingt es wenn man es erst liest, nach einer Mega Eifersucht, aber ja... ich kann dich verstehen.
Ich meine dein Bruder ist in meinen Augen nen arme Würstchen, der nichts allein gebacken bekommt, und noch
an Mama's Rock hängt. Geht er auch immer Hand in Hand mit ihr zu Vorstellungsgesprächen oder nimmt sie zu
Einstellungstest oder ähnlichem mit? Und weint er sich direkt an ihrer Brust aus wenn er durchgefallen ist... es würd
so gut zu dem Bild welches ich gerad von ihm habe passen.... :grin:

Dir würd ich allerdings was nahe legen. Du schreibst ja, dass du nicht so die Zuwendung bekommst wie er... ich denke deine Mama denkt vielleicht du schaffst des auch so, du brauchst es nicht... geh doch mal zu ihr hin, und red unter vier
Augen mit ihr. Oder wenn es dich nicht stört, halt auch unte sechs Augen wenn dein Papa mit dabei ist. Du kannst ja mal
schauen, wann dein Bruder weg ist, und dann mal nen schönen Abend mit deiner Mum machen, und dann das Thema halt mal ansprechen. Oder du lädst sie zu dir ein... Ich denke wenn deine Mum um deine Gefühle bescheid weiss, wird sie dir auch mehr Zuwendung schenken. :smile:
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #10
Aber wahrscheinlich habt ihr Recht, meine Mutter ist alt genug und selbst dafür verantwortlich.
Richtig.
Irgendwann muss man als fürsorgliches Kind erkennen, dass es nicht der eigene Job ist, auf die Mutter aufzupassen.
Das muss sie schon selbst tun.
Manchmal neigt man dazu, aufpassen zu wollen - man sieht, wie sie verletzt wird, wie sie sich abrackert. Aber am Ende bleibt in meinen Augen nur eine Lösung:grin:istanz einnehmen und Verantwortungen abgeben.
Ansprechen, wie man es wahrnimmt, darf man. Auch ein Gesprächsangebot machen. Aber du musst deine Mutter nicht schützen, deinen Bruder nicht ändern, du musst nur dir selbst und deinen Handlungen gegenüber Verantwortung übernehmen.
Ein Gedanke noch dazu: manche Menschen übernehmen erst Verantwortung, wenn sie wirklich "auf eigenen Füßen" stehen müssen und sie merken, dass sich andere nicht mehr belasten lassen.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #11
Ich denke deine Mutter ist alt genug. Wenn sie ein Problem damit hat, dann muss sie ihn schon selbst vor die Tür setzen.

Das sehe ich genauso. Klar könnte dein Bruder sie zumindest finanziell unterstützen - das wäre wohl das Mindeste aber in dem Fall ist es eine Sache zwischen den beiden und wenn sie nicht auf dich hören, dann musst du das wohl oder übel akzeptieren :/
Auch wenn dir das verständlicherweise schwer fällt.
Sie sind beide erwachsen.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Ich versuche mal, als Außenstehender die Sache relativ emotionslos und nüchtern zu betrachten:
Was bringt es dir, wenn dein Bruder auszieht?
Das brint dir nicht die Aufmerksamkeit, die du gerne gehabt hättest oder immer noch gerne hättest.
Die einzige Person, die vom Auszug deines Bruders profitieren würde, ist deine Mutter. - Aber sie ist längst alt genug, um selbst entscheiden zu können, wer bei ihr im Haus wohnt oder auch nicht und was sie für diese Personen macht oder auch nicht. Aber warum ist es dir so wichtig, dass es deiner Mutter besser geht, wenn du von ihr doch auch nie die Aufmerksamkeit erfahren hast, die du dir erwünscht hast?

Angesichts deines anderen Threads, den ich nur ein wenig überflogen habe, frage ich mich allerdings, ob es vielleicht sinnvoll für dich wäre, den Kontakt mit deiner Familie auf das Allernötigste einzuschränken.
Offensichtlich hat dir deine Familie (die du dir ja, wie bereits gesagt, nicht aussuchen kannst) bisher eher geschadet, als dich unterstützt oder dir Gutes getan. - Und nun belastet dich die Situation deiner Mutter mit deinem Bruder, obwohl du selbst davon nicht direkt betroffen bist und obwohl du selbst schon mehr als genügend Probleme hast.
Fokussiere dich erst mal darauf, mit deinem Leben und dem Päckchen, das du zu tragen hast, zurecht zu kommen. Erst wenn du das geschafft hast, solltest du dir evtl. überlegen, ob und wie du versuchen könntest, deiner Mutter zu helfen.
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #13
Das einzige, was ich total nachvollziehen kann, ist das deine Stellung als "eh super intelligente, die keine Anerkennung braucht, weil ihr eh alles zufliegt".
Zum Rest kann ich nicht so viel sagen.
Aber genau diesen Stand hatte ich in der Familie meines Exfreundes. Irgendwann habe ich einfach gar nicht mehr von meinen Erfolgen in der Uni erzählt, weil ich das ewige "das war uns eh klar" nicht mehr hören konnte.
 
D
Benutzer131262  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Also ich als Einzelkind sage dir: mach mal deiner Mutter ne ordentliche Ansage zu dem Verhalten des Sohnes.
 
S
Benutzer70345  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Danke für eure lieben Beiträge!
Ihr habt, wie schon gesagt Recht, es ist die Angelegenheit meiner Mutter.
Mein Kopf weiß das auch - mein Herz sagt irgendwie "hilf deiner Mutter sie schafft es selber nicht" :frown:

Was bringt es dir, wenn dein Bruder auszieht?

Ruhe und Frieden. Ich bekomme die Streitereien ja oft mit. Die Probleme die sie mit ihm/durch ihn hat, ihre Beziehung (9 Jahre, endlich mal ein toller Kerl) droht zu scheitern...

Aber warum ist es dir so wichtig, dass es deiner Mutter besser geht, wenn du von ihr doch auch nie die Aufmerksamkeit erfahren hast, die du dir erwünscht hast?

Sie warfür einen Außenstehenden betrachtet nie für mich da. Auch ich denke das noch sehr oft. Hätte mir gewünscht das sie mir beigestanden hätte, mich in den Arm genommen hätte, aber es haben sich zwei Dinge verändert:
a)Ich habe mit der Therapie bekommen. Meine Psychologin ist toll, auch wenn sie bald weg ist (aber das ist ein anderes Thema), sie hat mir geholfen zu verstehen.
Beispiel:
(bitte wundert euch nicht wenn ich das so trocken schreibe, ich stehe noch ziemlich distanziert zu mir in dem Bereich)
Ich wurde vergewaltigt, fühlte mich danach dementsprechend und benötigte auch die "Pille Danach". Ich hätte es ihr sagen können, sie wäre auf ihre kühle distanzierte Art dennoch tröstend gewesen, aber ich habe nichts gesagt. Sie hat also irgendwann nur erfahren das ich die Pille Danach brauchte und mir einen Verhütungsvortrag gehalten - ich hätte nur etwas sagen müssen. Aber das habe ich nicht.


Angesichts deines anderen Threads, den ich nur ein wenig überflogen habe, frage ich mich allerdings, ob es vielleicht sinnvoll für dich wäre, den Kontakt mit deiner Familie auf das Allernötigste einzuschränken.
Offensichtlich hat dir deine Familie (die du dir ja, wie bereits gesagt, nicht aussuchen kannst) bisher eher geschadet, als dich unterstützt oder dir Gutes getan. - Und nun belastet dich die Situation deiner Mutter mit deinem Bruder, obwohl du selbst davon nicht direkt betroffen bist und obwohl du selbst schon mehr als genügend Probleme hast.
Fokussiere dich erst mal darauf, mit deinem Leben und dem Päckchen, das du zu tragen hast, zurecht zu kommen. Erst wenn du das geschafft hast, solltest du dir evtl. überlegen, ob und wie du versuchen könntest, deiner Mutter zu helfen.

Ja, vielleicht wäre das das Sinnvollste, aber trotz allem was passiert ist, habe ich zumindest meine Mutter und Schwester lieb und möchte sie nicht aufgeben. Und mein Bruder,...naja. Er ist trotz allem mein Bruder, ich kann nur einfach nicht verstehen, warum er es meiner Mutter so schwer machen muss.
Auch wenn es um solche Dinge geht wie Rasenmäher aus dem Keller nach oben tragen (er ist SEHR sportlich, meine Mutter hingegen klein, zierlich und darf aufgrund einer Krankheit nicht schwer heben) macht er das nicht.
Ich bekomme dann hinterher (ich bin ja nicht anwesend) mit, das sie das wieder gemacht hat, dadurch wieder Schmerzen hat.
b) Ich bin jetzt erwachsen, ich fühle mich verantwortlich. Und das ist wahrscheinlich auch schon immer das Problem gewesen:
Ich fühlte mich immer verantwortlich, deswegen habe ich von meinen eigenen Problemen und Sorgen nie etwas gesagt und die meiner Eltern stillschweigend ertragen. Meine Geschwister und sie selbst haben sich immer so viele Probleme bereitet, da wollte ich niemanden mit meinen bedrängen. Nicht einmal wenn etwas so Schlimmes passiert.[DOUBLEPOST=1372849563,1372848940][/DOUBLEPOST]
Das einzige, was ich total nachvollziehen kann, ist das deine Stellung als "eh super intelligente, die keine Anerkennung braucht, weil ihr eh alles zufliegt".
{...}
Irgendwann habe ich einfach gar nicht mehr von meinen Erfolgen in der Uni erzählt, weil ich das ewige "das war uns eh klar" nicht mehr hören konnte.

Damit habe ich umzugehen gelernt, zumindest versucht. Mir blieb ja nicht wirklich etwas anderes übrig.
Ich habe in meiner Familie immer die Neugier, den Neid, den Missmut, aber auch Beängstigung gespürt, sei es weil ich meinen Geschwistern Nachhilfe gab, ich früh sprach, lief, schrieb und rechnete, mich für Naturwissenschaften interessierte, aufs Gymnasium ging,...
Ich habs wie du gemacht, einfach nichts mehr sagen. Bei Erfolgen interessierte es eh keinen und was ich da so genau mache haben sie auch nie verstanden wenn ichs zu erklären versucht habe. Sie haben aber auch oft selbst aufgegeben, obwohl es ganz leichte Dinge waren wie Notensystem Abitur (Punkte 1-15) und Notensystem "Normal" (Note 1-6).



Naja und gerade an solchen Tagen wie jetzt diese Woche, meine Therapeutin hat alle Termine abgesagt (ist krank), es ist Abiturzeugnisvergabe (ich muss alleine hin - müssen arbeiten) werde ich halt traurig und frage mich, warum das nicht wichtig genug ist, wo ich doch sonst nie Probleme gemacht habe. :geknickt:
 
Zuletzt bearbeitet:
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Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #16
Hi schlaflos,

vielleicht erinnerst du dich noch an mich, ich hatte in deinem letzten Thread auch geschrieben.
Zu diesem Thema weiß ich ein bisschen konkreteres beizusteuern.

Im Prinzip ist as Ziel das gleiche, wie bei deiner Therpie: Viele viele Ereignisse aus deinem Leben zu analysieren und zu archivieren, um am Ende einen Überglick zu erhalten, den man wiederum analysieren kann um dann sein Leben neu zu orientieren.
Anders ausgedrückt: Man lernt erstmal die Situation von den anhängigen Emotionen etwas zu trennen. Emotionen sind dabei nicht unwichtig, sie werden aber nicht als Filter genutzt um etwas zu beurteilen, sie gehen aber zu 100% mit in die (logische) Rechnung mit ein!

Eure Rollenverteilung ist wirklich nicht selten!! Ich kenne 2 ähnliche Beispiele im ENGEN Freundeskreis alleine!
Dabei ist jeweils die jüngste diejenige, die alle Probleme der Familie tragen musste. Sie durfte sich nicht beschweren und sie musste IMMER zurückstecken, selbst wenn es schmerzhaft war. In beiden Fällen haben beide echt Schwierigkeiten diese Rolle in ihrem Erwachsenenleben abzustreifen. Das geht nämlich nicht nur in der Familie so, wenn man das so tief drin hat. Auch in einer Beziehung kommt es schnell dazu, dass man automatisch zurück steckt, ob der Partner das nun will oder nicht. Damit entfernt man sich aber auch automatisch von ihm, denn man erzählt nicht immer was Sache ist.

Deine Mutter hat ihre Wahl getroffen. Was sie sich genau davon erhofft, wirst du vielleicht nie erfahren, zumindest niemals ganz verstehen. Sie hat sich entschlossen ihr Leben zu leben, wie es ist. Dein Bruder hat sich ebenfalls entschlossen. Er ist nunmal (körperlich) erwachsen.
Es gibt niemanden, der den beiden reinreden kann. Das ist traurig, aber es ist so. Du, als intelligenter Mensch, siehst natürlich ganz genau was beide falsch machen. Du weißt auch ganz genau welche Schritte notwendig sind, damit sich alles zum Guten verändert. Du siehst auch, dass sich beide das Leben selbst schwer machen und es so viel einfacher sein könnte.

Glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich das aus meiner Familie und in anderem Zusammenhang SEHR gut nachvollziehen kann.

Wenn du dir dann an dieser Stelle überlegt hast, was du NICHT ändern kannst...egal was du tust, dann ist es an der Zeit sich zu überlegen was genau du überhaupt ändern kannst. Das ist zwar erschreckend wenig...aber es gibt diese kleinen Hebel. Sie werden die Welt nicht verbessern und sie werden auch deine Familie nicht verändern...es sind aber eben genau diese Hebel, die überhaupt etwas ändern können. Alle anderen Hebel sind nur fake und wenn man daran zieht passiert eben nichts.

Es gilt also die Kraft dort zu konzentrieren, wo man sie braucht...und Kraft hast du sicher nicht im Übermaß...das hat niemand.

Ich weiß, das klingt jetzt alles etwas deprimierend...es wäre aber deprimierender, wenn du weiter Kraft auf etwas verwendest, was sich nie ändern wird...das macht es eher schlimmer.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #17
Sie warfür einen Außenstehenden betrachtet nie für mich da. Auch ich denke das noch sehr oft. Hätte mir gewünscht das sie mir beigestanden hätte, mich in den Arm genommen hätte, aber es haben sich zwei Dinge verändert:
a)Ich habe mit der Therapie bekommen. Meine Psychologin ist toll, auch wenn sie bald weg ist (aber das ist ein anderes Thema), sie hat mir geholfen zu verstehen.
Beispiel:
(bitte wundert euch nicht wenn ich das so trocken schreibe, ich stehe noch ziemlich distanziert zu mir in dem Bereich)
Ich wurde vergewaltigt, fühlte mich danach dementsprechend und benötigte auch die "Pille Danach". Ich hätte es ihr sagen können, sie wäre auf ihre kühle distanzierte Art dennoch tröstend gewesen, aber ich habe nichts gesagt. Sie hat also irgendwann nur erfahren das ich die Pille Danach brauchte und mir einen Verhütungsvortrag gehalten - ich hätte nur etwas sagen müssen. Aber das habe ich nicht.
Hm... irgendwie finde ich diese "Hätte, wäre, wenn"-Gedankenspiele wenig zielführend.
Hättest du es ihr gesagt, hätte sie möglicherweise anders gehandelt (wobei du nie wissen wirst, wie sie wirklich gehandelt hätte). Aber du hast es ihr damals nicht gesagt... und dafür hattest du damals sicherlich auch deine Gründe.

Irgendwie hört es sich für mich so an, als ob dich deine Mutter ziemlich mies behandelt hat und dass du hier nur eine Sache an ihr schätzt, die sie niemals getan hat und die nur ein Ausdruck deiner Hoffnung ist, wie sie sich hätte verhalten können, wenn du dich anders verhalten hättest.

b) Ich bin jetzt erwachsen, ich fühle mich verantwortlich. Und das ist wahrscheinlich auch schon immer das Problem gewesen:
Du bist erwachsen - und damit bist du natürlich für dich, dein Handeln und dessen Folgen verantwortlich.
Aber auf deine Mutter und deinen Bruder trifft das ebenso zu. - Und damit bist du nicht für das verantwortlich, wass sie tun - insbesondere, wenn du ihnen deine Meinung zu ihrem Verhalten bereits gesagt hast und sie es trotzdem so machen.

Also: Versuche nicht, die Probleme deiner Mutter und deines Bruders zu lösen, für die du nicht verantwortlich bist und die du auch gar nicht lösen kannst, sondern stecke deine Energie lieber in deine eigenen Probleme. - Denn für die Lösung dieser Probleme bist allein du verantwortlich.
Du hast ja selbst schon genügend mit deiner Vergangenheit zu tun. Da musst du dich wirklich nicht zusätzlich mit anderer Leute Probleme belasten - selbst wenn diese anderen Leute mit dir verwandt sind.

Naja und gerade an solchen Tagen wie jetzt diese Woche, meine Therapeutin hat alle Termine abgesagt (ist krank), es ist Abiturzeugnisvergabe (ich muss alleine hin - müssen arbeiten) werde ich halt traurig und frage mich, warum das nicht wichtig genug ist, wo ich doch sonst nie Probleme gemacht habe. :geknickt:
Vermutlich interessiert sich deine Mutter nicht so wenig für dich, obwohl du sonst nie Probleme gemacht hast, sondern gerade, weil du sonst nie Probleme gemacht hast.
Du erweckst gegenüber deiner Mutter wohl den Eindruck, dein Leben im Griff zu haben (auch weil du ihr Dinge wie die Vergewaltigungen verschwiegen hast), so dass sie keine Notwendigkeit dazu sieht, sich großartig um dich zu kümmern, während gleichzeitig dein Bruder sein Leben nicht auf die Reihe bekommt und somit ihre Unterstützung benötigt.

Und möglicherweise kann deine Mutter auch die "einfachen" Probleme ihres einfach gestrickten Sohnes besser verstehen und nachvollziehen, als die komplizierten Probleme ihrer intelligenten Tochter, da sie ja selbst auch eher schlichteren Gemüts ist.
 
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