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Mein Freund ist ein Stalker

E
Benutzer111554  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Liebe Mitlesenden

Ich habe ein Problem: Mein Freund ist ein Stalker.

Im 2013 habe ich meinen Freund kennen gelernt. Bereits zu Beginn der Beziehung kristalisierte sich heraus, dass er noch sehr an seiner Ex-Freundin hängt, mit welcher er von 2010 bis bevor wir uns kennenlernten eine On-OFf-Beziehung hatte. Er hat mir seine Lage auch geschildert und erklärt, wie es zur Trennung von ihr kam und dass er auch heute noch krankhaft an sie denkt. Er hat nach der Trennung nie aufgehört, sie zu kontaktieren. Schrieb ihr sicher 1-2 Nachrichten pro Tag und versuchte sie auch täglich telefonisch zu erreichen. Sie änderte schliesslich ihre Nummer. Fortan kontaktiere er sie per E-Mail, ohne aber dass sie sich jemals meldete. Diese Obsession brachte unzählige depressive Phasen mit sich. Zu Beginn meiner Beziehung mit ihm war er jeden Monat ca. eine Woche depressiv. Er konnte nicht arbeiten gehen und seine Gedanken drehten sich nur noch im diese Frau. Er war jeweils immer ein psychisches Wrak. Wir haben viel über seine Ex-Freundin geredet und es wurde auch langsam besser, sodasss sich die depressiven Phasen auf 2-3 Tage beschränkten in einem 6-Wochen-Rhythmus. Doch irgendwann hatte ich genug, ständig von seiner Ex-Freundin zu hören und bat ihn, mich nicht mehr damit zu belästigen.

Nun haben wir das Jahr 2017, es sind 4 Jahre vergangen und ich bin mit meinem Freund in ein Haus gezogen. Eigentlich haben führen wir eine schöne Beziehung und ich habe auch wirklich das Gefühl, dass er mich liebt, ABER...
Seine Ex-Freundin wohnt nun "um die Ecke" und am 31.07.2017 (just 7 Jahre nach ihrem Kennenlernen) sah er, dass sie mit ihrem Freund zusammengezogen ist. Jetzt ist alles wieder derart schlimm aufgebrochen, dass er seit 9 Tagen wieder in seine alte Muster zurückfällt. Er schreibt ihr wieder täglich 1-2 Mal und denkt ständig an sie. er hat mir auch eingestanden, dass er in seinem krankhaften Wahn, wieder mit ihr zusammen sein möchte. Andererseits sei ihm auch bewusst, dass er süchtig sei nach einem Gefühl, das nicht real ist. Er hat mir schliesslich auch erzählt, dass seine Ex-Freundin im Februar - nota bene nach über vier Jahren Funkstille - auf eine E-Mail freundlich geantwortet hat, seither aber wieder Funktstille herrscht.

Mein Freund geht seit ich ihn kenne all zwei Wochen zum Psychologen. Nun möchte er aber endlich Schluss mit seiner Sucht machen und von seiner Ex-Freundin ablassen können.

Nun meine Frage an euch: Ist unter euch auch ein ehemaliger "Stalker", der sich von seiner Obsession lösen konnte? Was sind die Gründe dafür, dass jemand sich derart an einem anderen Menschen festkrallt (bei seinen anderen Freundinnen war das nicht so).

Ich danke bereits jetzt für euren Rat.

Liebe Grüsse
 
Blauäugige21
Benutzer66223  (38) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Mein Freund geht seit ich ihn kenne all zwei Wochen zum Psychologen. Nun möchte er aber endlich Schluss mit seiner Sucht machen und von seiner Ex-Freundin ablassen können.

Er geht inzwischen seit 4 Jahren zum Psychologen und nur durch dich hat sich kurz mal eine Besserung eingestellt? Bist du dir denn sicher dass er dorthin geht wegen seiner Ex?
 
A
Benutzer Gast
  • #3
na ja, ich weiß nicht, ob das auf mich zutreffen würde...ich hab halt lange irrtümlich gedacht, die gefühle seien gegenseitig, und sie hätte einfach ne schwere zeit - also hab ich ihr über zwei jahre lang etwa alle 5 Monate geschrieben, ohne dass eine Antwort ihrerseits kam, dann aber irgendwann der große Knall, sie empfände das als zuviel und wollte ja nichts von mir, was für mich eine ehrliche Überraschung war, auch wenn ich es wohl hätte kommen sehen müssen. Seitdem lasse ich sie wirklich völlig in Frieden. Aber es ist nicht so, dass ich keine Gefühle mehr für sie hätte, wenn ich ehrlich bin...nur denke ich, dass man denen auch am besten folgt, wenn man die Person dann respektiert und in Ruhe lässt.
 
MarSara
Benutzer68742  (41) Meistens hier zu finden
  • #4
Mein erster Gedanke beim Lesen war: warum bist du überhaupt mit dem zusammen? Ernsthaft. Ist ja toll, dass ihr so eine "offene" Beziehung habt, dass er dir immer erzählt, wenn er ihr schreibt und an sie denkt, aber über die Kennenlernphase wäre das bei mir nie hinausgegangen. Wie sch*** muss es für dich sein, zu wissen, dass er ständig ne andere im Kopf hat und du vermutlich nur ein Ersatz? Mein erster Gedanke, als du schriebst, ihr seid jetzt zusammengezogen und seine Ex wohnt um die Ecke war auch: das hat er bestimmt so geplant und wollte absichtlich in ihre Nähe ziehen.

Als ehemaliges Stalking-Opfer über ca. fünf Jahre (ich bezeichne das mal so, wenn es auch "nur" per Mail, Facebook und andere Online-Kanäle ging, ich es aber als bedrohlich empfand) kann ich da absolut keine Empathie für ihn aufbringen. Ich würde vielmehr dir raten, mal alleine das Gespräch mit seiner Ex zu suchen. Sie wird ja auch mitbekommen haben, dass bei deinem Freund was nicht stimmt. Vielleicht muss sie mal ne klare Ansage bei ihm machen. Vielleicht hat sie auch schon überlegt, zur Polizei zu gehen deswegen (ich war bei der Polizei, konnte aber nur vage Angaben machen, leider).

Meiner Ansicht nach macht dein Freund mit seinem Verhalten nicht nur sich selbst das Leben zur Hölle, sondern auch dir (auch wenn du sehr verständnisvoll klingst, was ihn angeht), seiner Ex und sicher auch deren Freund. Das muss ein Ende haben. Und nur Therapie scheint ja auch nichts zu bringen.
 
boarnub
Benutzer153493  Meistens hier zu finden
  • #5
Sorry das ich nichts gutes zum Thema beitragen kann aber Respekt das du das alles so mitmachst.

Ich mein ich bin ja kein eifersüchtiger Mensch oder so aber wenn meine Freundin eine derartige Beziehung zu ihrem EX hätte (Ich weiß ist keine Beziehung in dem Sinne mir ist kein besseres Wort eingefallen), würde ich nicht glücklich damit Leben können.

Nicht nur das man offensichtlich die zweite Wahl ist. Mit der Zeit bekommt man eine Anker und Bezugspunktrolle für den Partner, wenn das dann wegbricht wird die Person wahrscheinlich in ein noch tieferes Loch fallen.

So wie du seine Obsession beschrieben hast, habe ich auch sofort 2 und 2 zusammengezählt und mir gedacht, das hat er doch sicher gewusst das die EX um die Ecke wohnt oder dort ebenfalls wohnen wird und sich extra eine Wohnung in der nähe gesucht.

Tatsächlich frage ich mich, welche Arbeit der Psychologe leistet, wenn da so gar keine Aufwärts-kurve verzeichnet wird. Ich meine aus meinem psychologischem Verständnis, würde ich auch sagen, solange die EX nicht aus seinen Gedanken verbannt ist und er Sie weiter verehrt und möchte, kann er sich nie voll und ganz auf dich einlassen und wird auch nie voll und ganz eine Zukunft mit dir wollen.

Je mehr ich mich in deine Situation reindenke, desto gruseliger finde ich das ganze. Weißt du wie seine EX aussieht? Habt ihr gewisse Ähnlichkeiten?

Ansonsten was den Heilungsprozess angeht kann ich nur folgendes sagen. Ein Süchtiger kann nur geheilt werden, wenn er es von sich aus will aus ganzem Herzen. Wenn er erkennt, dass das was er da tut für Ihn schlecht ist und er willens ist das zu ändern. Nur dann können meiner Meinung nach Therapien wirken. Wenn dein Freund das nicht ernst nimmt und er selbst das Problem nicht sieht, wird kein Psychologe der Welt ihm das ausreden können.

Alles gute für dich trotzallem!

Grüße Boarnub
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #6
Weshalb geht er zur Therapie? Wegen des Stalkings? Wenn ja, hat er zwischendurch mal die Therapeuten gewechselt, wenn es anscheinend nicht anschlägt?

Geht er wirklich hin, oder macht er dir das vielleicht sogar nur vor?

Ich denke ebenfalls, dass es kein Zufall ist, dass sie bzw ihr/er jetzt in der Nähe wohnt.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #7
Ich war mal mit einem Stalker befreundet, und habe das ansatzweise mitgekriegt. In dem Fall steckten gravierende psychische Probleme dahinter (nicht die Art, die man mit etwas Reden und einem Klaps auf den Rücken wieder hinkriegt). Meine Lektion daraus wäre, diesen Menschen nichts zu glauben wenn es um das Thema geht.

Geht los damit, dass die beiden eine On-Off-Beziehung hatten. Hatten sie das? Wie sicher weißt du es? Wobei die Frage dir ja noch relativ wurscht ist. Viel brisanter: Ihr wohnt jetzt "zufällig" in deren Nähe??? Ich würde mich nicht wundern, wenn dein Freund dem Zufall etwas auf die Sprünge geholfen hat. Und dann hat sie ihm eine Email geschrieben? Obwohl sie sich NIE bei ihm gemeldet hat? Obwohl sie sogar extra die Nummer gewechselt hat? Hast du die Email gesehen? War sie auch sicher von der Adresse, an die dein Freund so obzessiv schreibt?

Meine andere Lektion aus dem damaligen Erlebnis wäre übrigens, keine dieser Lügen persönlich zu nehmen. Der lügt sich nämlich selbst genauso an. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil sein Gehirn verzweifelt versucht eine bestimmte Realität zu erschaffen.

Und meine dritte Lektion: Er braucht eine andere Therapie. Was auch immer sein Psychologe mit ihm macht, hilft offenbar nicht.

Ich glaube an deiner Stelle würde ich mal separat Kontakt zu dem Psychologen aufnehmen. Der darf natürlich nicht mit dir über deinen Freund sprechen, aber du darfst mit ihm reden, nehme ich an. Es würde mich nämlich nicht wundern, wenn er dort ein GANZ anderes Bild zeichnet als der Wirklichkeit entspricht.

Hmm... Vielleicht bin ich auch grad auf dem Holzweg, aber die Erfahrung die ich mit dem Thema gemacht hatte war... eindrücklich, und da läuten bei mir diese Glocken.
 
E
Benutzer111554  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Hallo ihr Lieben

Vorerst herzlichen Dank für die zahlreichen Antwortschreiben. Ich denke es besteht meinerseits Klärungsbedarf hinsichtlich gewisser Punkte:

Umzug
Was den Umzug anbelangt, so geht dieser nicht von seiner Seite aus. Er wusste, dass seine Ex in der Nähe wohnt und er wollte erst nicht dorthin ziehn. Grund für den Umzug war, dass ich das Haus geerbt habe und ich meiner Katze auch etwas Auslauf gönnen wollte.

Therapie
Ich denke nicht, dass er sich nur wegen der Ex therapieren lässt. Er war schon vor dieser Beziehung in Therapie, da er unter grossen Selbstzweifeln litt. Über was sie genau miteinander sprechen, weiss ich natürlich nicht. Ich selber bin kein Freund von Psychologen. Ich bin überzeugt, dass man einfach "Glück" haben muss, dass man einen guten Psychologen trifft. Ansonsten hilft das nichts. Da er bereits seit wohl 7-8 Jahren zu diesem Psychologen geht, kennt dieser immerhin "alle Leiden" meines Freundes, was bei einer Therapie sicherlich behilflich aber auch hindernd sein kann. Aber er fühlt sich wohl bei ihm, weshalb ich mich nicht einmischen möchte.

Kontakt zur Ex-Freundin
Ich weiss wie seine Ex-Freundin ausschaut. Optisch haben wir wohl soviel gemein, dass wir beide braune Haare und einen hellen Hauttyp haben. Ansonsten ist sie wohl hübscher als ich (v.a. schlanker). Ich habe sie selber bisher noch nie persönlich gesehen, habe mir aber überlegt, sie zu kontaktieren. Aber ich möchte sie auch nicht weiter drangsalieren. Vielleicht könnten mir diesbezüglich Stalking-Opfer Tipps geben, ob dies nicht noch zu einer zusätzlichen Belastung führen könnte. Den Schilderungen meines Freundes zufolge ist sie nämlich wie mein Freund auch eher sensibel und evtl. labil.

Warum bin ich mit ihm zusammen?
Berechtigte Frage. Von seinen Freunden weiss ich, dass er ihnen sagte, zu Beginn sei die Beziehung nur Kompensation gewesen. Er liebe mich nun aber richtig und möchte mit mir zusammen alt werden. Das haben mir beide seiner engsten Freunde unabhängig voneinander und wiederholt mitgeteilt. Dennoch ist mir bewusst, dass eine Beziehung nur schwerlich funktionieren kann, wenn der eine Partner noch an einer anderen Frau hängt.
Vielleicht hatte ich zuvor auch einfach nur schlechte Partner, doch bei meinem Freund habe ich nun wirklich das Gefühl, dass er mich als die Person die ich bin gern hat und ich mich nicht verstellen muss. Ich fühle mich wohl und bin so gefestigt wie noch nie in meinem Leben. Aus diesem Grund bin ich auch bereit, ihm bei dieser Angelegenheit zu helfen oder ihm beizustehen. Denn ich spüre, dass es nicht wirklich Liebe, sondern, wie bereits gesagt, eine Obsession von einer anderen Frau ist.

Es würde mich jedenfalls interessieren, ob hier jemand seine eigene Obsession therapieren und von seiner Angehimmelten loslassen konnte.

Einen schönen Tag euch allen
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #9
Ich muss auch sagen, dass ich nicht nachvollziehen kann, warum du das schon so lange mitgemacht hast. Das klingt alles sehr schlimm und es wundert mich, dass die Ex noch keine Verfügungen erwirkt hat. Ich an ihrer Stelle hätte da längst was unternommen.

Vielleicht wäre eine stationäre Therapie eine Option? An deiner Stelle könnte ich mit so jemandem trotzdem nicht zusammen sein, auf gar keinen Fall. Da käme ich mir wie eine Notlösung vor und mein Selbstbewusstsein wäre inzwischen völlig zusammengebrochen. :cautious:
 
John_Sheppard
Benutzer161394  (28) Benutzer gesperrt
  • #10
Ich war schonmal in einer ähnlichen Situation wie dein Freund aber nicht so lange und nicht so extrem.

Das einzige was eventuell klappen würde wäre, alle Daten, die er von ihr gespeichert hat: löschen. Ohne das er diese wieder bekommen kann.

Was sehr gemein und aufwendig wäre...vielleicht aber auch eine Lösung wäre...

Ein Billo Handy kaufen.
Einen Billo Vertrag dafür abschließen.

Die Rufnummer des neuen Handys bei ihm als seine gestalkte abspeichern.
Die Nr. der gestalkten löschen.

Und dann wenn er nicht in deiner Nähe ist von dem Handy antworten und ihn etwas "entwöhnen", also selten schreiben und gleichgültig.

Ich find das grade selbst beim lesen ziemlich asozial und es ist auch aufwendig...aber:

Die Frau wird nicht mehr belästigt.
Er hat etwas das er zuspamen kann.

Das ist doch im Grunde, worum es dir geht, oder?
 
MarSara
Benutzer68742  (41) Meistens hier zu finden
  • #11
Vielleicht könnten mir diesbezüglich Stalking-Opfer Tipps geben, ob dies nicht noch zu einer zusätzlichen Belastung führen könnte. Den Schilderungen meines Freundes zufolge ist sie nämlich wie mein Freund auch eher sensibel und evtl. labil.
Ohne sie jetzt zu kennen und zu wissen, wie sie die Stalkerei empfunden hat: ich wäre an ihrer Stelle glaube ich erstmal froh, Unterstützung zu haben bzw. jemanden, der mich versteht und mitbekommen hat, was da in den vergangenen Jahren so abgegangen ist. Ist dann natürlich wichtig, dass du ihr gegenüber nicht so auftrittst, als wäre sie eine "böse Konkurrentin". Du kannst ja auch nett anfragen, ob sie Interesse an einem Gespräch hätte. Und ein Nein dann auch akzeptieren bzw. ihr anbieten, dass sie sich bei dir melden kann, wenn sie reden möchte.

Dass dein Freund sie als sensibel und potenziell labil beschreibt, macht sein Verhalten in meinen Augen noch schlimmer. Man wird mit der Zeit eh mürbe, macht sich ständig Gedanken und fürchtet, der Stalker könnte wieder Kontakt aufnehmen. Er sollte sich da wirklich mal professionelle Hilfe holen.
 
Ken69
Benutzer165697  (35) Benutzer gesperrt
  • #12
Warum bist du dann mit ihm zusammen? :smile:
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #13
Ich glaube das kaum ein Fall wie der andere ist. Du weißt ja selbst nicht, was bei deinem Freund dahinter steckt. Fakt ist ja: Die Obsession hat mit seiner Ex absolut nichts zu tun. Das hat er sogar selbst erkannt. Alles passiert in seinem Kopf.
In seinem Kopf baut er eine Fantasiewelt auf, die wiederum nichts mehr der Realität zu tun hat. Diese Fantasiewelt versucht er als Realität zu bezeichnen und so zu leben...wenn da nicht immer wieder Phasen wären, in denen die Realität ihr Gesicht zeigt...

Fakt ist: Er hat ein großes Problem mit sich und dieses verhindert meines Erachtens, dass er eine normale Beziehung führen kann. Wenn dir das gut GENUG ist, dann ist das absolut deine Entscheidung. Für mich wäre es das jedenfalls nicht. Für mich würde es viel zu viele inakzeptable Einschränkungen bedeuten bis hin zu der Grundsatzfrage, ob er mich jemals so lieben könnte, wie ich ihn.

Es kann sein, dass du da keine Vergleiche und keinen Benchmark hast...würdest du mir das persönlich erzählen, wäre meine Reaktion: "Lauf! Weit und schnell!".
Er ist einfach viel zu sehr im Unreinen mit sich selbst...und er machen einer anderen Person das Leben zur Hölle...so richtig. Ob das nun absichtlich passiert oder ob diese Handlungen einer Krankheit entspringen wäre mich ziemlich egal, für mich wäre das einfach SCHLIMM und ich könnte ihn als Menschen und vor Allem als Partner nicht mehr respektieren, was automatisch das Beziehungsaus bedeuten würde.
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Also...ich weiß nicht, ob es hilfreich ist, wenn alle schreiben, dass sie diesen Kram nicht mitmachen würden. Die TS hat diese Frage doch bereits für sich beantwortet und ich finde sogar, sehr nachvollziehbar.
Darüber hinaus beeindruckt mich, wie "offen" (keine Ahnung, ob Sorceress Apprentice Sorceress Apprentice s Erfahrungen da übertragbar sind) Ihr mit der Sache umgeht das aufarbeitet.
Nicht verstehen kann ich, wie dann dieses Haus bezogen werden konnte.
Ich will mich nicht mit psychisch wirklich heftig Geplagten vergleichen oder gar mit Süchtigen. Aber ich kann zumindest aus meiner Erfahrung von immerhin fast 20 Jahre großer Essprobleme sagen, dass die Stabilität immer wieder einbrechen kann, und dass man sich vor Triggern tunlichst hüten muss. Und dass man immer wieder labile Phasen erlebt, in denen das ganze mühsam und jahrelang erarbeitete Lebensschema gnadenlos in sich zusammenfällt. Wenn man dann nicht die Gelegenheit hat, den Schrebenhaufen schnell wieder zusammenzukleben, dann ist man an genau demselben Punkt wie zuvor.

Er selbst wollte den Umzug nicht, weil er wusste, was das in ihm auslöst. Schade, das halte ich wirklich für eine verworfene Chance, Ihr wart auf einem guten Weg. Alle rationalen Argumente für das Haus sind da im Grunde wirkungslos, sie können die Prozesse nicht stoppen, die in seinem Kopf abgehen.
Und ehe jetzt eingeworfen wird "Wieso muss sich eine Person nach der Krankheit des Partners richten, Co-Abhängigkeit vom Feinsten" usw. - die beiden haben sich für ein gemeinsames Leben entschieden, was seine psychische Störung miteinschließt. Ihr geht es zwar gemeinsam an - aber nur reden ist nicht die Lösung.

Ich würde Euch ehrlich raten, umzuziehen. Er bekommt so nicht die Gelegenheit, sie auszublenden, und das in einer Phase, in der er dazu durch die Eigene Willensstärke nicht in der Lage ist.
So, wie Ihr jetzt lebt, geht das nicht gut, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Auch wenn ich John_Sheppard John_Sheppard 's Idee jetzt gar nicht mal so schlecht finde - nur: er sieht sie persönlich nun ja regelmäßig. Das könnte verlocken, Wege zu gehen, die er bislang nicht gegangen ist (soweit Du das weißt). Was soll ich denn Textnachrichten schreiben, wenn ich doch durch's Fenster die Liveschalte haben kann, vor allem, wenn es dunkel draußen ist und die Fenster hell erleuchtet sind?
 
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HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #16
Ein Freund aus früheren Tagen hat sich vor ca. 3 Jahren mir gegenüber als Stalker geoutet. Ich hatte sogar mal ein Thema verfasst, zu dieser Begegnung.

Er war vor Jahren in stationärer psychiatrischer Behandlung.
Als Diagnose (und ich weiß nicht, ob es die einzige war) attestierte man ihm eine narzisstische Persönlichkeitsstörung.
Als Nicht-Experte auf diesem Gebiet, bleibt mir allenfalls die Mutmaßung, für sein Tun.

Ich vermute — und an dieser Stelle decken sich meine Eindrücke mit dem, was man recht schnell über diese Diagnose erfährt — dass sein Selbstwertgefühl starken Schwankungen ausgesetzt ist.
Dieser Mann hat Frau und Kinder und stellt stalkinghaft einem Schwarm aus seiner Jugend nach. Einer Frau, die er seit 20 Jahren nicht mehr leibhaftig zu Gesicht bekommen hat.
Dieser Mann bezeichnet mich als seinen einzigen Freund, obschon wir uns 15 Jahre lang weder gesehen, noch gesprochen hatten. Er neigt äußerst stark dazu, emotional prägende Phasen aus seinem Leben, die sich zumeist in der Phase seines Heranwachsens verorten lassen, zu idealisieren.

Das führt bei ihm zu einer ausgeprägten 'Klammerhaltung' an Zustände, die er als offenbar als erstrebenswert oder ideal empfindet, die er nicht (mehr) erreichen kann.
Ich sehe darin vor allem Flucht.

Inwiefern und in welcher Form, liebe TS, bei Deinem Freund, die seelischen Umstände dazu führen, dieser Obsession nachzugehen (die er ja zeitweilig zu überwunden haben schien, lag dieser Teilerfolg an seiner Therapie?), vermag ich nicht zu sagen.
Ich bin allerdings der festen Ansicht, dass die Wahrnehmungsstörungen einer zwanghaft stalkenden Person unbedingt in professionelle Betreuung gehören. Dass er das (teilweise) zugelassen hat, spricht zumindest für ein vorhandenes
Vermögen zur Selbstwahrnehmung.

Ich mag hier keine Küchentischpsychologie betreiben, aber, um die Frage in den Raum zu stellen: Kannst Du ausschließen, dass Dein Freund unter der angesprochenen Persönlichkeitsstörung leidet?
 
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