• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Mein Papa liegt auf der Intensivstation...

C
Benutzer44735  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
ich muss mich mal eben ausheulen....im wahrsten sinne des wortes.

mein bruder rief mich heute nachmittag an und und hat mir gesagt, dass mein vater gestern einen motorradunfall hatte.
natürlich sind wir sofort hingefahren. er liegt dort im künstlichen koma und wird beatmet. ich bin solche anblicke ja gewöhnt aber wenn der eigene papa da so hilflos liegt, dann reißt es einem doch echt das herz raus... :cry::cry:

er hat mehrere rippen gebrochen, das schlüsselbein, das brustbein, einen unterarm und zwei wirbel. außerdem ist der untere teil der linken lungenhälfte innen "zermatscht" durch einen aufprall. eine rückenmarksverletzung konnte jetzt erstmal nicht festgestellt werden. nächste woche muss er daran auch operiert werden. in ein paar tagen wird man ihn aufwachen lassen, dann wird man feststellen, ob er seine beine noch spürt.

bitte, bitte betet für ihn, dass er weiterhin laufen kann!

ich bin echt etwas verzweifelt...denn eine querschnittslähmung wäre das allerschlimmste für ihn.

ich liebe ihn doch so!
 
S
Benutzer48909  (43) Meistens hier zu finden
  • #2
Beten ist zwar nicht meines, aber ich wünsch euch alles alles Gute und denk fest an euch, damit sich alles zum Guten wendet. :knuddel:
 
D
Benutzer47015  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ich wünsche deinem Vater viel viel Glück. und dir auch.
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Oh je :frown:!

Leider kann ich gar nichts Großartiges dazu sagen, weil ich bisher von solchen schrecklichen Erlebnissen verschont geblieben bin, aber ich wünsche Dir, Deinem Papa und Deiner restlichen Familie alles Gute für die nächste Zeit und viel Kraft! Auf dass es ihm bald wieder besser gehen möge...

:knuddel:
Daylight
 
M
Benutzer Gast
  • #5
....
 
tomas
Benutzer38280  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
alles gute für deinen papa und baldige genesung.
ich hoffe du kannst hier bald etwas positives berichten ! :smile:
 
A
Benutzer77488  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Alles Gute für deinen Vater! Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass er nochmal Glück im Unglück hatte.
 
G
Benutzer Gast
  • #8
:geknickt: Ohje, ich drücke euch und vor allem deinem Papa die Daumen, das alles gut wird! :knuddel:
 
C
Benutzer44735  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
ch danke euch!!

ich bin grad richtig froh über das internet. ich bin alleine zu hause aber ich fühl mich dann nicht ganz so alleine. hat schon was, die technik....
 
L
Benutzer27762  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
oje, lass dich drücken!

ich glaube daran das dein papa wieder ganz gesund wird- und drücke euch alle daumen!!
 
dummdidumm
Benutzer62510  (60) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Deinem Vater wünsch ich alles Gute und ich werde gerne für Euch beten. Sagst Du uns bescheid, wenn es etwas neues gibt?
 
K
Benutzer Gast
  • #12
Ich kenn das Gefühl, mein Papa lag auch mal auf der Intensivstation. Diese Geräten für Puls, Sauerstoff, usw machen einem Angst..

Bitte zeig ihm dass du da bist, gib im einen Kuss zur Begrüssung oder nimm seine Hand! Mein Vater hat nämlich gesagt dass ihm das sehr geholfen hat, weil er alles mitbekommen hat. Da die Besuchszeiten sehr kurz sind und er viel von den Gesprächen der Krankenschwestern mitbekommt, hilft es sehr wenn er bekannte Stimmen hört.

In das künstliche Koma haben die Ärzte deinen Vater gelegt, damit er die Schmerzen nicht ertragen muss und er wird schon wieder auf die Beine kommen. Ich wünsche dir viel Kraft.. *knuddel*
 
P
Benutzer68984  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Ich hab sowas auch schon erlebt mit meinem Papa. Ich wünsche ihm und damit auch Euch alles Glück was man nur haben kann. Es wird sicher ein langer weg für Euch alle, aber wenn ihr als Familie zusammen haltet dann schafft ihr das.

gruß Patrick
 
P
Benutzer45788  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
ach Du Scheiße! Ich kann mir recht gut vorstellen, wie Du Dich fühlst. Ich drücke Dir die Daumen, das alles gut geht und keine bleibenden Schäden bleiben!!!

Und - ganz wichtig - Kitzi hat Recht! meine Mutter war auch mal eine längere Zeit im künstlichen Koma und hat auch mitbekommen, wenn Besuch da war. Nicht so klar, daß sie alles mitbekommen/verstanden hat, aber sie hat erkannt, wer da war. Auch wenn Du Dir vielleicht blöd vorkommst - rede auch mit Ihm, wenn Du da bist, erzähle etwas!

LG
Petra
 
C
Benutzer44735  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
danke, dass ihr mir schreibt! das tut irgendwie gut...

@ Petra und Kitzi: ich habe mit ihm geredet, ihm gesagt dass mein bruder da ist, dass ich da bin, dass seine lebensgefährtin gleich kommt, dass wir grad mit dem arzt gesprochen haben, dass wir ihn schon wieder hinkriegen....und so weiter. und ich kam mir dabei kein stück doof vor. ich hab ihn auch die ganze zeit gestreichelt. am arm, am kopf, an der wange, ich hab seine hand gehalten...
ich kann auch gar nicht anders.

ich bin nämlich auch überzeugt davon, dass er das mitbekommt. und selbst wenn nicht, dann ist das auch egal. ich werde jeden tag hingehen und ihm was erzählen. beim letzten unfall (oktober 2007, ja auch motorrad) da war es ihm wahnsinnig wichtig, dass ich jeden tag da war. ich gehe davon aus, dass es diesmal noch wichtiger ist, dass ich jeden tag hingehe.

@ dummdidumm: ich danke dir sehr fürs beten...

ich werde auf jeden fall berichten, wie es weiter geht. ich hoffe sehr, dass ich nur gutes berichten kann.
 
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C
Benutzer44735  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #48
ich melde mich nochmal, weil ich grad echt verzweifelt bin.
gesundheitlich geht es bergauf. aber es gibt ein problem: die kommunikation.
da einen luftröhrenschnitt bekommen hat und darüber beatmet wird kann er ja nicht sprechen. also müssen wir alles von seinen lippen ablesen. und das ist manchmal echt schwer.
und wenn das nicht auf anhieb klappt wird er ungeduldig und auch richtig wütend, bishin zur verzweiflung. wenn er merkt, dass er sich nicht richtig mitteilen kann, dann fühlt er sich unglaublich hilflos. das ist für ihn ein ganz furchtbares gefühl.

heute hat er vor lauter verzweiflung auf dem bett rumgetrampelt und war kurz davor zu weinen. er tut mir so unendlich leid...!! :cry: :geknickt:
ich kann so gut nachempfinden, wie er sich fühlt und wie schlimm das alles für ihn sein muss.

wisst ihr, für mich ist es wirklich nicht schlimm, wenn er böse auf mich ist, weil ich ihn nicht verstehe und wenn er mich anmotzt. das ist absolut in ordnung und ich nehme nichts davon persönlich, wirklich nicht. es geht ja nicht gegen mich, sondern drückt nur seine hilflosigkeit und verzweiflung aus.

ich leide bloß darunter zu sehen, wie schlimm diese hilflosigkeit und das ausgeliefert sein für ihn ist. das ist das, was mich echt fertig macht. natürlich zeige ich ihm das nicht, wenn ich da bin. aber jetzt sitze ich hier und weine, weil er mir so unwahrscheinlich leid tut! :cry:

ich weiß ja, er hat rein gar nichts davon, wenn ich mir so einen kopf mache. aber ich kann nicht anders. ich bin da leider sehr emotional. für ihn ist das ein vorteil, weil ich dadurch viele sachen verstehe, die er sagen will, weil ich fühle, was er grad fühlt.
für mich ist das aber nicht gut, weil ich das nicht abschütteln kann, wenn ich die intensivstation verlasse. und das müsste ich, zumindest zum teil. denn er wird noch wochenlang im krhs liegen und da brauche ich ja auch kraft für.

ach leute, was soll ich bloß machen.....:cry: :cry: :cry:
 
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C
Benutzer44735  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #56
ach leute.....ich hab eben erfahren, dass er sich den beatmungsschlauch vom tubus abgemacht hat :geknickt:
und er hat versucht, sich den zentralen venekatheter zu ziehn :cry:

sollte er das noch einmal machen, wird er fixiert :flennen:

ich bin mir mittlerweile sicher, dass er geistig einfach heute nicht auf der höhe ist. er ist verwirrt und hat zwischendurch klare momente.
er hat heute gedacht, er sei in spanien gewesen, vorgestern meinte er, mein bruder würde heiraten. er ist davon überzeugt heute morgen eine jeans angehabt zu haben. dann wollte er eine fernbedienung für den fernseher haben. da war kein TV und auch keine fernbedienung. dann meinte er noch, wir sollen den hubschrauber ausschalten. und all sowas :cry:

er ist im moment nicht er selber. er glaubt auch, nicht verletzt zu sein. die müssten nur die ganzen schläuche von ihm abmachen, dann könnte er nach hause. alle anderen patienten dürften schließlich auch schon rumlaufen (nicht ein einziger patient kann da sein bett verlassen!). die ärzte da sind eh alle bescheuert und haben keine ahnung.

er bekommt heute abend was zur beruhigung, damit er schlafen kann. hoffentlich sieht die welt dann morgen wieder anders aus....

@ einsamer engel: natürlich lassen wir uns bei ihm nichts anmerken, das hatte ich doch geschrieben.

deine ideen hatten wir auch schon. manchmal funktionieren sie, manchmal nicht. meistens will er, dass wir ihn verstehen, wenn er was sagt. er will fast nie hilfsmittel benutzen :kopfschue
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #57
*seufz* so ein "Sturkopf", was?

Ihr müst da Geduld haben... aber wenn die Ärzte nicht mit ihm reden können, wenn ihr nicht mit ihm reden könnt...
Hilft vermutlich nur warten... leider :schuechte

Naja das mit dem "nicht anmerken lassen" .. damit meinte ich weniger, dass ihr euch eure Sorge... die darf er ruhig sehen.

Das ist aber auch wirklich schwierig...
Wenn man jahrelang der Kopf der Familie war, und nun so total hilflos ist... er schämt sich bestimmt ganz schön.
Aber das muss er lernen, dass ihr ihn nicht bemitleidet, sondern ihm helfen wollt.

:engel_alt:
 
F
Benutzer10610  Verbringt hier viel Zeit
  • #58
Fühl Dich von mir gedrückt.

Mein Opa kam vor 5 Wochen mit Schlaganfall und Herzinfarkt ins Krankenhaus, wo er dann noch einen Atemstillstand hatte und wiederbelebt wurde. Ab dann war er im künstlichen Koma und wurde beatmet. Nach 2 Wochen Koma wollten sie ihn langsam wecken - man sprach von 7 Tagen. Nach 3 Tagen hatte er die Augen offen und wollte reden - was wegen der Beatmung natürlich nicht ging, aber er hat das ignoriert und immer wie wild die Lippen bewegt. Ich habe dann meine Mutter ins Krankenhaus zu ihm begleitet. Ich stand an seinem Bett und musste dran denken, wie hilflos er ist. Er lag die ganze Zeit, konnte nur die ganzen Schläuche sehen (seine Brille hatte er auch nicht), er konnte sich nicht selber bewegen (weil er viel zu schwach war) und er konnte wegen der Beatmung nicht sprechen. Bei dem Gedanken sind mir die Beine weggeknickt, das Gepolter im Zimmer habe ich gar nicht mitbekommen - die Schwester aber schon. Ich bin nicht gefallen, nur ein bisschen eingesackt, hab noch alles gesehen etc... aber wenige Sekunden später hatte ich mein eigenes Bett auf der Intensivstation und witzelnde Ärzte und Schwestern um mich herum, ob man mich gleich dabehalten sollte :grin: Das Positive daran war: Meine Mutter hat es Opa erzählt und er hat zum ersten Mal geschmunzelt. Er kippt auch leicht weg :grin:
Die nächsten Besuche (ich war nicht mehr dort, aber meine Mutter und ihr Bruder) waren weniger positiv. Opa war sauer, dass er nicht reden konnte. Für schreiben und anderes war er sowieso zu schwach. Und er hatte resigniert. Er hat vorher schon immer gesagt, dass er niemals beatmet werden will, eher würde er sich aufhängen. Er hat seine Wut an seinen Kindern ausgelassen, noch viel schlimmer aber: Auch an Oma, die selber nicht mehr wirklich fit ist (und im Gegensatz zu ihm vor dem Schlaganfall auch geistig nicht).

Nach 3 Wochen wurde er zwecks Reha in ein anderes Krankenhaus verlegt, das 160 km von uns entfernt liegt. Beim ersten Besuch saß lag Opa - welch Freude - im Rollstuhl. Doch dadurch fiel meiner Mutter etwas auf: Er versuchte, nach ihrer Kette zu greifen - und die Motorik war vollkommen hinüber. Er hat versucht wie ein Kind mit allem zu spielen, was auf dem Tisch lag - und er konnte es kaum. Und er hat nicht verstanden, wo er ist und das er nicht nach Hause kann. Die Schwestern erzählten, dass er oft verwirrt sei und regelmäßig herumzickt, seine Kleidung wieder auszieht und andere Spiele... etc. Für meine Mutter und Oma alles in allem ein Schock. Am Tag danach lag er wieder im Bett und war wieder in einer Phase, in der er resigniert hat. Er wollte nicht mehr und das hat er meinen Onkel unmissverständlich spüren lassen. Das war 7 Tagen.

Heute war meine Mutter wieder im Krankenhaus. Opa war geistig klar, konnte sich aber nicht an die Wochen seit seinem Schlaganfall erinnern. Auch nicht daran, wie er ins Krankenhaus kam. Er kann immer noch nicht richtig sprechen, obwohl er nicht mehr beatmet wird. Einen Stift halten kann er auch nicht, die Kommunikation ist also nach wie vor schwierig. Es geht nur damit, dass er auf Fragen mit ja oder nein antworten kann. Aber er trainiert täglich und nächste Woche soll er einen Rollator bekommen. Und: Er hat heute nach einer Zigarette gefragt :rolleyes:

Wir haben zwischendurch von vielen Bekannten gehört, dass ihre Angehörigen im Krankenhaus nach dem künstlichen Koma auch eine ganze Weile verwirrt waren, sich das ganze aber noch im Krankenhaus wieder gelegt hat. Also verliere nicht die Hoffnung!
Ich hoffe auch, dass Opa beim Besuch meines Onkels morgen so fit ist wie bei dem meiner Mutter heute... und sich auch nächste Woche noch dran erinnern kann, was ihm heute erzählt wurde... :geknickt:

Lass den Kopf nicht hängen und verliere nicht den Mut! Dein Papa ist bestimmt willensstark!
:knuddel:
 
Emilia16
Benutzer15917  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #59
Ich kann mir vorstellen, dass dich das nicht sehr beruhigt, aber wahrscheinlich wird diese Verwirrung in ein paar Tagen wieder weg sein.
Das kommt nämlich häufiger bei Leuten nach Operationen vor und hat sogar einen Namen :
http://de.wikipedia.org/wiki/Durchgangssyndrom

Das ist natürlich total doof für deinen Papa, der dann teilweise die Welt nicht mehr versteht, weil die sich aus seiner Sichtweise nicht mehr angemessen verhält, aber auch für euch Verwandte, die seinen "geistigen Verfall" miterleben, ist das schwer.

Kann halt auch sein, dass solche freiheitsbeschränkenden Maßnahmen notwendig werden um deinen verwirrten Vater vor sich selbst zu schützen, aber das wird nur von kurzer Dauer sein.

Liebe Grüße
 
S
Benutzer69125  (48) Verbringt hier viel Zeit
  • #60
Hallo!

Ich kann gut nachvollziehen wie schlimm das alles für dich ist...zusehen müssen und deinem Papa in seiner Hilflosigkeit nicht helfen können.
Ich weiß nicht ob es ein Trost für dich ist, aber da ich mittlerweile bereits seit 14 Jahren auf einer Intensivstation arbeite kann ich dich beruhigen. Diese Stadien die dein Papa im Moment durchmacht sind im Genesungsprozess etwas völlig "normales". Die Frustration,wenn man sprechen möchte und es nicht kann, die Ungeduld wenn man nicht gleich verstanden wird usw. Dazu kommt, das dein Papa ja doch einige Tage in einem "künstlichen Tiefschlaf" war. Eine Folge davon ist nun, einige Tage nach Ende dieses künstlichen Tiefschlafes, seine Phase wo er "völlig durch den Wind ist" und sich alles nötige rausziehen will. Sowas nennen wir "Durchgangssyndrom" und ist eine Folge der Medikamente die nötig sind um einen Patienten im künstlichen Tiefschlaf zu halten (fallen unter die Rubrik "Suchtgifte"). Die einen stecken das besser weg, die anderen reagieren dann so wie dein Papa. Du wirst sehen - auch diese Phase ist bald vorbei (vor allem bekommt er ja auch Medikamente) und wenn er wieder genesen ist, wird er sich kaum an diese Tage auf der Intensivstation erinnern können (so haben es mir viele der Patienten berichtet, wenn man sie danach einmal darauf angesprochen hat).
Also Kopf hoch (auch wenn es leicht gesagt ist), deine Papa ist in guten Händen und die Sprünge nach vorne gehen dann oft ganz rasch!

Ich hoffe das ich dir damit ein wenig weiterhelfen konnte :knuddel:
 
C
Benutzer44735  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #61
@ Flowerlady: Deinen Beitrag fand ich sehr eindrucksvoll. Vielen Dank dafür! Zum einen tut es mir natürlich leid für Deinen Opa, zum anderen hat mich Dein Geschichte zuversichtlicher gestimmt! Und ich finde es toll, wie souverän Du mit der Situation umgehst! :smile:

@ Emilia16: dabke für den Link! Der war sehr interessant. Fast alles dort trifft auf meinen Vater zu. Irgendwie beruhigen, dass das normal ist und sogar einen namen hat...

@ salsa75: und ob du mir weiterhelfen konntest! jetzt weiß ich wenigstens, womit ih es zu tun habe! und dass die medis zu den suchtgiften gehören. das erklärt ja einiges!
und ich hoffe sehr, dass er sich daran nicht erinnern kann. denn diese zeit wird die schlimmste überhaupt für ihn sein. danke!
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #62
Hi,

mein Vater ist von einer Hirnblutung schwer geschaedigt worden, kann sich nicht mehr konzentrieren, kaum sprechen, ist links vollstaendig und rechts teilweise gelaehmt, ist natuerlich ein vollstaendiger Pflegefall.

Was soll ich sagen? Man kann es nie akzeptieren, muss aber damit leben. Man merkt sehr deutlich, dass ein solcher Patient trotz allem letztendlich nur eine Nummer unter vielen andern ist, fuer das Pflegepersonal (das allerdings sehr viel sehr unangenehme Arbeit einfach Tag fuer Tag fuer sehr wenig Geld erbringt), fuer die staatlichen Institutionen, die mehrere Monate benoetigen, um auf ein dringendes Gesuch (zum Beispiel zur Verwendung einer Decke, auf die er nicht allergisch reagiert) ueberhaupt einzutreten.

Neben all dem Leid, das Eurer Familie dadurch entsteht, wird es vor allem heissen, sich beharrlich, aber anstaendig durchzusetzen anfangen, um ihm sein Leben bzw. seine Genesung zu vereinfachen. Macht Euch ab sofort kompetent, lest Buecher ueber Krankenkassen, Erwerbsausfall, Invalidenversicherungen, lest Texte ueber Umgang mit einem Pflegefall in der Familie (wenn's denn soweit zu kommen droht) und macht Euch medizinisch soweit als moeglich schlau, informiert Euch ueber gute Reha-Kliniken, etc.

Zum Luftroehrenschnitt: Hatte mein Vater auch. Sieht zwar krass aus, ist's aber nicht, beugt auch Infektionen der Atemwege besser vor, man kann einen Patienten nicht beliebig lange intubiert lassen. Nur das Sprechen wird schwieriger. Ist die Beatmung mal nicht mehr notwendig, gibt's auch Sprechkanuelen, wo ein Teil der Luft durch den Mund geht und das Sprechen besser ermoeglicht.
Manche Luftroehrenschnitte laesst man dann spaeter einfach zuwachsen, manche muss man operativ verschliessen. Diese operative Verschliessung fuehrt manchmal zu ziemlichen Horrorbildern, die auch nicht soooo tragisch sind, wenn Luft nach der Operation zuerst unter die Haut geht. Dann blaeht sich das Gesicht stark auf, erholt sich aber rasch wieder, und man muss Antibiotika nehmen.

Ganz wichtig ist vor allem eines: Eine Person alleine, und auch kleine Gruppen (eine Familie) haben nie die Kraft, mit einem Pflegefall daheim zurecht zu kommen. Das ist massiv viel Arbeit und eine sehr hohe psychische Belastung, 24 Stunden am Tag, 7 Tage pro Woche, 12 Monate im Jahr. Denk dran....Krankenschwestern haben Schichten und zwischendrin mal frei und Urlaub - man kann selber kein Pflegeheim aufbauen.

Ich hoffe sehr, dass bei Deinem Vater alles nicht so schlimm rauskommt und er sich gut erholt!
Viel Glueck!
 
S
Benutzer69125  (48) Verbringt hier viel Zeit
  • #63
@ hurryhurryhurry: Zunächst einmal: die Sache mit deinem Vater tut mir sehr leid, es ist bestimmt nicht einfach für dich!

Aber man muss ein wenig vorsichtig sein - der Vater der TS befindet sich in einer völlig anderen Situation, wird wieder genesen und kein Pflegefall werden - auch wenn die Rehabilitation dauern wird, keine Frage. Allerdings halte ich "Horrorgeschichten" nicht für wirklich hilfreich!

Zum Luftroehrenschnitt: Hatte mein Vater auch. Sieht zwar krass aus, ist's aber nicht, beugt auch Infektionen der Atemwege besser vor, man kann einen Patienten nicht beliebig lange intubiert lassen. Nur das Sprechen wird schwieriger. Ist die Beatmung mal nicht mehr notwendig, gibt's auch Sprechkanuelen, wo ein Teil der Luft durch den Mund geht und das Sprechen besser ermoeglicht.
Manche Luftroehrenschnitte laesst man dann spaeter einfach zuwachsen, manche muss man operativ verschliessen. Diese operative Verschliessung fuehrt manchmal zu ziemlichen Horrorbildern, die auch nicht soooo tragisch sind, wenn Luft nach der Operation zuerst unter die Haut geht. Dann blaeht sich das Gesicht stark auf, erholt sich aber rasch wieder, und man muss Antibiotika nehmen.


Wenn er völlig selbständig wieder atmen kann und auch die Kraft hat alles was sich in der Lunge ansammelt aufzuhusten, wird man ihm die Kanüle entfernen. Im Normalfall - und da gebe ich dir recht - lässt man den Luftröhrenschnitt dann zuwachsen.
Ein operativer Verschluss - und hier kommt der Punkt wo ich diese "Horrorgeschichte" einfach nicht gutheißen kann - kommt 1. nur äußerst selten vor und im Rahmen dieser seltenen Verschlüsse ist das was du beschreibst eine Komplikation und nicht der Normafall bzw. etwas das häufig vorkommt.
Das was du beschrieben hast ist ein sogenanntes Emphysiem - kann in seltenen Fällen allerdings auch ohne operativen Verschluss vorkommen (hab das in den ganzen Jahren allerdings erst einmal gesehen) und wird keinesfalls mit Antibiotika behandelt.

So, nicht bös sein, aber es war mir jetzt noch ein Bedürfnis das aufzuklären. Ich glaube wenn man ohnehin schon verunsichert ist, macht der TS das sonst vermutlich unnötige Angst.
 
C
Benutzer44735  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #64
@ hurryhurryhurry: das ist eine schlimme sache mit deinem vater! ich kann absolut verstehen, wie belastend das sein muss.

aber so krass, wie du es geschildert hast ist es bei uns zum glück nicht.
er hat zwar einen luftrährenschnitt aber das sieht längst nicht so dramatisch aus wie die intubation über den mund samt guedeltubus. finde ich jedenfalls.
und laufen wird er auch wieder können. er hat verdammtes glück gehabt. dafür bin ich wahnsinnig dankbar!

und das medizinische wissen und bei mir zum größten teil vorhanden. und was ich nicht weiß frag ich halt auif der station. :smile:



es gibt auch neuigkeiten: mein papa macht große fortschritte. heute wurde er zum ersten mal von der beatmung abgemacht. hat mich total gefreut. es geht also bergauf! :grin: :grin: :grin:
 
S
Benutzer69125  (48) Verbringt hier viel Zeit
  • #65
es gibt auch neuigkeiten: mein papa macht große fortschritte. heute wurde er zum ersten mal von der beatmung abgemacht. hat mich total gefreut. es geht also bergauf! :grin: :grin: :grin:

Schön ist das!!!

Und du hast völlig recht - einfach immer vor Ort nachfragen, da kann man die meisten Missverständnisse auf die einfachste Art und Weise aufklären. Ich bin auch immer froh wenn die Angehörigen gleich direkt fragen. Aufdrängen mag ich mich nämlich nicht, ich versuche den Besuchern mit ihrem Angehörigen soviel Zeit wie möglich untereinander zu ermöglichen - was halt leider nicht immer so einfach ist. Wird aber auch oft falsch interpretiert (keiner kümmert sich um meinen Angehörigen...dabei nimmt man eigentlich nur auf die Besuchszeit Rücksicht *g*) Also einfach drauf los fragen!!!
 
C
Benutzer44735  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #66
ich wollte nur mal berichten, wie es bei uns weitergegangen ist.

mein papa ist wieder vollständig gesund geworden! :herz: :herz: :herz:

er hat zwar öfter mal schmerzen wo die verletzungen waren aber er geht nächste woche wieder arbeiten :smile:
er kann wieder ganz normal laufen und seine geistigen fähigkeiten sind wieder vorhanden wir vorher auch.
ich glaube, es kann sich niemand vostellen, wie unendlich dankbar ich dafür bin!
ich hatte ja mal geschrieben, dass es das schönste geschenk meines lebens wäre, wenn er wieder laufen könnte. und genau so ist es gekommen :grin:

manchmal habe ich den eindruck, dass das für mich viel ergreifender ist als für ihn selber. aber das kommt sicher daher, weil ich die komplette zeit mitbekommen habe und wustte, wie es um ihn steht, während er in narkose lag. ich hatte ja immer angst, dass er gelähmt bleiben könnte.

aber trotz der schwere des unfalls ist alles wieder gut geworden!
da wird einem mal wieder sehr bewusst, wie verdammt wichtig jeder einzelne mensch ist.

ich möchte mich bei allen bedanken, die mir geschrieben haben und mir verständnis entgegegn gebracht haben! :herz:
 
dummdidumm
Benutzer62510  (60) Verbringt hier viel Zeit
  • #67
Vielen Dank für die Rückmeldung!
Ist ja wirklich wunderbar, daß es ihm wieder so gut geht. :smile:
 
D
Benutzer47015  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #68
das ich doch mal ne sehr gute nachricht, das freut mich für euch
 
Nussi
Benutzer86413  (31) Meistens hier zu finden
  • #69
Da kommen beim lesen wieder Gefühle hoch, die will ich gar nicht beschreiben :kopfschue

Mein Vater hatte auch einmal einen Unfall, er ist einem Kind ausgewichen und bekam dann auch einen Luftröhrenschnitt und wurde in ein Koma versetzt. Inzwischen gehts ihm zwar wieder super, aber die Narben am Hals und am Arm errinern mich immer wieder an diese schreckliche Zeit :cry:

Seitdem bin ich im Roten Kreuz um zu lernen was man machen kann, falls man selber in so eine Situation kommt!

Ich wünsche deinem Vater eine schnelle Genesung und dir Kraft, die kommende - schwierige - Zeit zu überstehen :knuddel:

Off-Topic:
@hurryhurryhurry: Bei einer Intubation kann man GAR nicht mehr sprechen, denn es wird einem eine Sonde in den Halsrachenraum geschoben, die die Zunge zurück hält. Danach kann man entweder einen Zugang legen, beatmen oder eine Magensonde legen. Ein Luftröhrenschnitt ist keine Intubation!
 
G
Benutzer Gast
  • #70
Schön nochmal von dir zu lesen, ist ja schön das es deinem Papa wieder besser geht. :smile:
Ja, solche Schicksalsschläge sind schrecklich, aber sie schweißen die Familie zusammen und machen einem bewusst, wie wertvoll das Leben und vor allem die Familie ist. :herz:
 
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