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Meine Familie mag meinen neuen Freund nicht

M
Benutzer161886  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo liebes Forum,

wie der Titel schon sagt, kann meine Familie meinen neuen Freund nicht leiden. Die Geschichte dahinter ist auch schnell erklärt: Ich komme vom Dorf, bin fürs Studieren in die Großstadt gezogen und habe ihn dort kennengelernt. Er ist in der Großstadt aufgewachsen und kennt das Dorfleben mit seinen Traditionen, Festen und Riten nicht ganz, wohingegen meine Familie riesigen Wert darauf legt.

Wir sind seit 5 Monaten zusammen und er war schon paar Mal mit mir bei meinen Eltern, meistens wenn irgendwelche Festlichkeiten anstanden. Jedoch hat er auf die ganzen Spielchen, die bei uns in der Gemeinde immer veranstaltet werden keine Lust und es ist Tradition, dass die "neuen" immer mitmachen müssen. Es ist nicht seine Art von Humor.

Meinen Eltern und meinen Geschwistern ist das böse aufgestoßen, da man bei sowas nicht nein sagen darf. Er hat höflich abgelehnt und ist bei seiner Einstellung geblieben. Mir selbst ist das eigentlich völlig egal, ich mochte diese Spielchen auch noch nie so sehr, aber meiner Familie sind sie wichtig.

Jetzt ist es so weit, dass sie nicht mehr möchten, dass ich ihn mitbringe. Er will sich nicht integrieren, also soll er auch nicht kommen.

Mir ist klar, dass das langfristig nicht so weiter gehen kann und ich keinesfalls mich zwischen meiner Familie und meinem Partner entscheiden möchte. Irgendjemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

LG Melanie
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #2
Ohja bin auch seit einem Jahr in einem neuen Kulturkreis gelandet wenn auch ohne dörfliche Spiele dafür mit Karneval. Mitmachen anders geht es nicht da muss er halt mal über seinen Schatten springen. So schlimm kann es nun auch nicht sein
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Ich persönlich würde meiner Familie da ja was husten. Aber ich halte auch wenig von Traditionen und "das haben wir schon immer so gemacht" und "da muss man mitmachen". Fände es an deiner Stelle sehr unschön, dass sie dich in diese unangenehme Lage bringen und würde mich fragen, warum es ihnen egal ist, dass diese Situation total blöd für mich ist.
 
L
Benutzer160881  (23) Benutzer gesperrt
  • #4
wenn er die spielchen nicht mag dann mag er sie nicht und dann macht er auch nicht mit, so einfach ist die welt, wenn deine familie da nicht damit klar kommt und meint du kommst dann ohne ihn dann kommst eben einfach garnicht, auch im "dorf" muss man mal lernen das es hinter dem ortschild weiter geht
 
Bubu.
Benutzer161751  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Jup, ich habe ziemlich genau die gleiche Erfahrung machen müssen. Der Hintergrund ist zwar nicht derselbe, aber ähnlich. Und ich muss dir leider sagen, dass ich bisher auch noch keine Lösung gefunden habe :schuettel:

Bei Familienfeiern habe ich auch immer das Gefühl, ich säße zwischen zwei Stühlen. Und mir ist es immer mehr egal geworden, was meine Familie dazu meint. (Ist jetzt vielleicht kein Tipp, den du auch umsetzen solltest :grin:). Nur ist mir durch meinen Freund und auch andere Partner von Familienangehörigen klar geworden, dass meine Familie (also hauptsächlich die ältere Generation) diesbezüglich einfach die falschen Vorstellungen hat :what: Sie sagen zwar immer, dass die total tolerant sind und jeden mit offenen Armen empfangen, aber es ist offensichtlich, dass sie dies nur tun, wenn diese Person ihrem Ideal entspricht. Tut sie es nicht - wie mein Freund - dann gibt es Gemecker und Gezeter. Mir geht es dann am schlechtesten von allen, weil ich versuche es allen recht zu machen. Geht aber nicht! Darum achte ich jetzt immer mehr darauf, was ICH will und versuche nicht mehr die anderen zufriedenzustellen.

Versuche einen Kompromiss zu finden. Lass deinen Freund doch vorerst zuhause, wenn solche Festlichkeiten anstehen und verabredet euch mit Deinem Eltern lieber mal so zum Essen. So können sie ihm besser kennenlernen und haben dann vielleicht auch mehr Verständnis für ihn.
Bei mir ist es z. B. so, dass mein Freund solche Feiern nicht von seiner Familie kennt, da die Verhältnisse eher schwierig sind. Daher ist ihm das bei meiner Familie schnell zu viel und es geht ihm auf den Nerv. Dazu kommt eben, dass er solche Spiele usw. auch nur albern findet und sich in keinster Weise damit identifizieren kann.

Tastet euch langsam an die Sache ran. Versuch deinen Eltern auch klar zu machen, dass sie seine Entscheidung nicht zwangsläufig verstehen, sondern nur akzeptieren müssen. Er ist nun mal so und das können sie nicht ändern. Sie sollten sich außerdem bewusst werden, dass er kein übler Kerl ist, schließlich magst du ihn und das hat seine guten Gründe. :zwinker:
 
Winterkind
Benutzer113955  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Hm, schwierige Situation.
Ich kann beide Seiten verstehen.
Ich würde allerdings unabhängig von Tradition von meiner Familie fordern, dass sie den Menschen den ich liebe, zumindest mir zu liebe höflich behandeln, wenn sie ihn schon nicht mögen.
Was sind das denn für Spiele? Welche, bei denen man sich als Außenstehender vorgeführt oder zum Hampelmann gemacht fühlen könnte? Gibts vielleicht ein paar kleine Gesten, die dein Freund machen könnte, um deine Familie zu besänftigen, womit er sich aber auch wohl fühlt? Wie denkt denn dein Freund über diese Situation bei euch?
 
rudolfk
Benutzer101597  (66) Sehr bekannt hier
  • #7
Wiese solltest du dich zwischen beiden entscheiden müssen? Oder planst du insgeheim dass er mit dir zum Kinderkriegen ins Dorf zieht?
 
Antyla
Benutzer143952  (29) Sehr bekannt hier
  • #8
Dein Freund hat damit deiner Familie wohl zu verstehen gegeben dass die "vom Dorf" komische Leute sind und dämliche unlustige Spiele spielen, wo man sich zum Vollhorst macht und die er nie mitmachen würde. Sie wollten ihn wahrscheinlich so in die Familie aufnehmen und er lehnt ab. Er grenzt sich nunmal dahingehend deiner Familie selbst aus. Was würde dein Freund denn gerne traditionelles mal mit dir und deiner Familie unternehmen um ihnen zu zeigen dass er sie nicht ablehnt?
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Mal ganz platt gefragt: Wo willst du eigentlich hin? Ich meine, irgendwann ist das Studium ja mal fertig. Wenn die Regelstudienzeit nicht überschritten wird, dann in 3 - 4 Jahren. Sooo lang ist das ja nicht. Willst du dann denn zurück in dein Dorf?
Wenn es dich auch eher in die große, weite Welt zieht und eben weg von der kleinen Dorfwelt, solltest du vielleicht mal mit deinen Eltern bzw. deiner Familie reden, dass es dich auch nach draußen zieht und du nicht in ihrer kleinen Welt bleiben willst. Dass das für dich zwar durchaus deine Heimat bleiben wird und du deshalb nciht gleich das ganze Dorf doof findest, aber da eben deine Zukunft nicht siehst. Und dass dein Freund eben Teil deiner "neuen" Welt ist, auch wenn er nicht Teil ihrer Welt ist, und wenn sie dich da nicht völlig verlieren wollen, dass sie dann zumindest akzeptieren sollen, dass er zu dir gehört und du da von ihnen Respekt für deine Entscheidung haben willst.

Wenn es dich aber wieder in das Dorf zieht, weil da deine Heimat ist, solltest du umgekehrt mit deinem freund sprechen und ihm auch sagen, dass du über kurz oder lang eben wieder im Dorf sein wirst. Und wenn er da ein Teil deiner Welt sein will, dass er sich eben mit dieser Welt auch anfreunden soll und sich da vielleicht auf das ein oder andere einlassen soll. denn wenn ihr beide dann dort eure Heimat finden würdet, würde er sich jetzt schon alles verbauen, weil er sich nciht "integriert" (wenn deine Eltern das Wort schon benutzen).

Ist aber halt wirklich die Frage, was DU eigentlich willst.
 
rudolfk
Benutzer101597  (66) Sehr bekannt hier
  • #10
Wenn es eine Partnerschaft sein soll dann zählt auch mit was er will.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Wenn es eine Partnerschaft sein soll dann zählt auch mit was er will.
Das sowieso. Aber wenn zwei Partner in einer Partnerschaft bei sowas elementarem wie "wo will ich leben/sein" grundverschiedene Vorstellungen haben, dann ist das üblicherweise ein ernsteres Problem und nicht selten ein Trennungskriterium. Nur dafür muss man erstmal wissen, was man selber will (und was der Partner will. Und ob es die Möglichkeit gibt, sich irgendwo in der Mitte zu treffen, oder eben nicht. Kommt immer drauf an, wieviel Herzblut da drin steckt. Nur dafür muss man reden.)
 
Stan
Benutzer59936  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Er wird wohl nie Spaß dabei haben bei den Tradidioten deiner Familie mitmachen zu müssen. Ich würde mal ein ernstes Wörtchen mit deiner Familie reden, dass nunmal nicht jeder Mensch so ist wie das Dorf es gerne hätte.
 
M
Benutzer161886  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Dein Freund hat damit deiner Familie wohl zu verstehen gegeben dass die "vom Dorf" komische Leute sind und dämliche unlustige Spiele spielen, wo man sich zum Vollhorst macht und die er nie mitmachen würde. Sie wollten ihn wahrscheinlich so in die Familie aufnehmen und er lehnt ab. Er grenzt sich nunmal dahingehend deiner Familie selbst aus. Was würde dein Freund denn gerne traditionelles mal mit dir und deiner Familie unternehmen um ihnen zu zeigen dass er sie nicht ablehnt?

vs

Sie sagen zwar immer, dass die total tolerant sind und jeden mit offenen Armen empfangen, aber es ist offensichtlich, dass sie dies nur tun, wenn diese Person ihrem Ideal entspricht. Tut sie es nicht - wie mein Freund - dann gibt es Gemecker und Gezeter. Mir geht es dann am schlechtesten von allen, weil ich versuche es allen recht zu machen

Spiegelt genau die zwei Seiten der Medaille wieder!

Wo ich hin will? Meine Vorstellung war, da wohnen zu bleiben, wo ich jetzt bin. Meine Eltern wohnen jedoch keine Autostunde von mir entfernt, also hatte ich schon vor, wenn ich später mal Kinder habe mit ihnen aufs Dorf zu meinen Eltern zu fahren. Ohne das es dann groß Stress mit meinem Partner gibt.

Das die Leute vom Land manchmal etwas eigen sind, ist mir schon lange bewusst, jedoch hat mein Freund höflich abgelehnt und ihnen klar gemacht, dass sowas nichts für ihn ist. Für meine Familie und ihr Umfeld ist es aber ihr Integrationsritual und ich glaube was auch mitspielt ist der Gedanke, wenn wir den ersten ziehen lassen und er trotzdem dazu gehört ohne das er mitgemacht hat, dann geht diese Art von Ritus irgendwann verloren.

Ums mal für alle zu kronketisieren: Es geht um irgendwelche Rollenspiele, wofür sich jemand dann ein Eselskostüm anzieht, irgendwer verkleidet sich als Schaf, ihr wisst was ich meine. Es geht um Klamauk. Mir selber war das damals auch unangenehm, deswegen kann ich meinen Freund gut verstehen. Er hat ja auch nichts falsch gemacht, sondern war sonst sehr höflich und zuvorkommend!
 
Bubu.
Benutzer161751  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Aber nur weil deine Familie Angst hat, dass diese Riten verloren gehen, nur weil sie es bei deinem Freund 'durchgehen' lassen, ist ehrlich gesagt den ihr Problem. Schließlich heißt das ja nicht, dass dein evtl. nächster Freund oder andere neue Partner von Angehörigen diese Spiele genauso ablehnen. Sie sollten das nicht verallgemeinern und ihn akzeptieren, so wie er ist!

Ich persönlich sehe es auch nicht als 'selbst ausgrenzen' an. Denn wenn er das wöllte, würde er gar nicht erst zu solchen Festlichkeiten mitgehen. Und da du (und es gibt sicher noch paar mehr aus deiner Familie) das selbst albern findest (hast du das deiner Familie eigentlich schon mal so gesagt?) sollten sie bei deinem Freund nicht so ein Theater drum machen. Nur weil man nicht der Typ für solche Sachen ist, bedeutet das nicht, dass man sich nicht auch so normal mit den Leuten versteht.
 
FinalChapter83
Benutzer49550  (40) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Also wenn er da nicht mitmachen will - kann ich verstehen. Ich bin auch vom Land - sowas kenn ich aber nicht.
Was mir bei Deinem letzeten Post aber auffällt:
Warum solltest du Probleme mit deinem Partner bekommen wenn du mit Kindern zu deinen Eltern fährst??
Das kann ihm doch dann völlig egal sein?!
 
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Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #23
Mir ist klar, dass das langfristig nicht so weiter gehen kann und ich keinesfalls mich zwischen meiner Familie und meinem Partner entscheiden möchte. Irgendjemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

Du musst Dich aber wohl schon irgendwie entscheiden ... leider.

Ich finde es schade, dass Deine Eltern so drauf sind und ihn nicht mehr einladen wollen. Sie stellen Dich zwischen zwei Stühle wegen was total unwichtigem - ich finde das nicht nur schade, sondern traurig und unverschämt gleichzeitig. Sie können sich ja ihren Traumschwiegersohn im Geiste zurecht basteln, aber es ist alleine Deine Entscheidung, mit wem Du zusammen bist.

Und wenn es für Dich nicht wichtig ist, dass Dein Freund bestimmte Traditionen in Deinem Dorf mitmacht, dann sollte es für die Eltern erst recht nicht wichtig sein.

Und ihn "auszuladen", nur weil er sich nicht die "Narrenkappe" anziehen möchte (was ich sehr gut nachvollziehen kann), zeugt von Respektlosigkeit Deiner Eltern Dir und Deiner Partnerwahl gegenüber. Darüber würde ich mir mal Gedanken machen. Am nächsten Partner haben sie vielleicht wieder was zu meckern und der darf dann auch nicht mehr kommen?

Ich würde sie fragen, ob sie keinen Wert auf Deine Besuche und die traditionellen Familienzusammenkünfte zB an Feiertagen legen - denn ohne Deinen Freund wirst Du seltener kommen, logisch. Musst Dich dann ja "aufteilen".

Mein Vater kritisierte auch an meinen ersten beiden festen Beziehungspartnern rum - auch direkt ihnen gegenüber. Bis mir der Kragen platzte und ich ihm sagte, dass wenn er sich nicht zukünftig zurückhält, komme ich nicht mehr - so einfach ist das. Ist mein Leben und ich will mich darauf konzentrieren, dass es als Paar klappt - das ist schon schwierig genug, da muss nicht noch Elternzirkus dazu kommen.

Mein Partner ist meine Zukunft - meine Eltern sind meine Vergangenheit, wenn ich aus dem Haus bin. Sie haben ihr Leben, ich meines. Ich misch mich nicht in deren Kram und sie haben sich aus meinem rauszuhalten, wenn ich nicht ausdrücklich um ihre Einschätzung bitte. Das ist meine Meinung.

Eltern die damit nicht klar kommen und Kindern ihre Werte aufdrücken, dürfen sich nicht wundern, wenn die Kinder irgendwann nicht mehr gerne kommen - wenn sie überhaupt noch kommen. Kenne Kinder genug, die schon ewig keinen Kontakt mehr zu den Eltern haben. Für die Eltern ein weit größerer Verlust. Also sollten sich Eltern gut überlegen, was sie von ihren erwachsenen Kindern verlangen ...
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #26
Alleine der Mann meiner Schwester würde ausrasten, wenn mein Freund davonkommen würde. Sie hat ihn wochenlang bearbeitet und ihm gesagt es wäre der Weg des geringsten Widerstands und jetzt ist da so ein "Hans Wurst" der einfach nein sagt.
Ich würde ja sagen, der Hans Wurst ist der, der sich überreden ließ. :zwinker:
Ich denke auch, dass man sich nicht gegen alles sperren sollte - so generell, aber dieses Esel-Spiel abzulehnen, halte ich für sehr legitim. Offensichtlich hatte da sonst auch niemand Lust drauf, also was soll eigentlich das ganze Drama?
Mich würden immer eher die Menschen stören, die mich zwischen die Stühle drängen wollen.
Deine Eltern verlangen Respekt vor Traditionen, haben aber selbst keinen Respekt vor anderen Empfindungen. Meine Meinung dazu würde ich ihnen deutlich sagen.
Den Freund würde ich vorerst zu Hause lassen, wenn er unerwünscht ist (er ist bestimmt nicht so böse drum). Vielleicht kommen deine Eltern ja auch mal zu euch und ihr habt da bessere Möglichkeiten aufeinander zuzugehen.
Erfahrungsgemäß kriegen sich die Eltern auch irgendwann wieder ein.
 
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Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #27
Mir ist absolut klar, warum meine Eltern eine so harte Kante zeigen. Jeder Partner den meine Geschwister mitgebracht haben, hat das über sich ergehen lassen und nun kommt mein Freund an und macht nicht mit. Alleine der Mann meiner Schwester würde ausrasten, wenn mein Freund davonkommen würde. Sie hat ihn wochenlang bearbeitet und ihm gesagt es wäre der Weg des geringsten Widerstands und jetzt ist da so ein "Hans Wurst" der einfach nein sagt.

Sorry, ich kann darüber nur den Kopf schütteln ... wenn "das" bei Euch "so ist" - dann musst Du Dich eben auch weiterhin nach den Wünschen Deiner Eltern richten und alleine losziehen, wenn Familie angesagt ist, sofern Du einen Partner hast, der auf das "Aufnahmeritual" keinen Bock hat.

Wenn Du nicht zu Deinem Partner stehen und Dich bei Deinen Eltern durchsetzen kannst, musst Du wohl mit allen Konsequenzen leben. Mir würde es arg zu denken geben, wenn ich mich auf die albernen Spinnereien meiner Schwiegereltern einlassen müsste, damit ich mich zum Essen mit an den Tisch setzen darf ... Auf so eine Familie wäre ich ganz sicher nicht scharf. Wer weiß, was denen noch einfällt und in was sie sich in Zukunft alles einmischen werden.

Inwieweit Du jetzt mit Deinen Eltern darüber diskutierst und sie eventuell zum Umdenken bringen kannst/willst ... ist Deine Sache. Mir persönlich gefällt dieser Druck nicht, den sie ausüben - auf ihre Kinder und deren Partner.
 
Zuletzt bearbeitet:
L
Benutzer161227  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #30
Ich kann deinen Freund da voll verstehen und muss ihm Recht geben. Entweder ist man sich sympathisch oder halt nicht, aber das "sympathisch" davon abhängig zu machen, ob ich mich zum Affen mache geht echt gar nicht.

Ich bin auch ein Stadtkind und liebe meine Familie sehr. Es ist mir unheimlich wichtig dass das mein Freund sich zumindest mit ihr versteht, genauso wie ich mich gerne mit der Familie meines Freundes verstehen will.

Wenn ich ausgeschlossen würde, weil ich kein Kostümchen anziehen mag, würde ich die Beziehung an der Stelle deines Partners wohl beenden.
Für diesen Nervenkrieg Ich-mein Partner-Familie ist das Leben zu schön.
Und meinen Partner entscheiden zu lassen kann ich auch nicht, vor allem wenn er, wie du, bereits gesagt hat dass fernbleiben keine Option ist. Was völlig verständlich ist- für mich wäre es auch keine Option.
Aber so wird das wahrscheinlich immer wieder ein wunder Punkt sein, da deine Familie sich ja auch scheinbar beleidigt fühlt anstatt zu sagen: "nuja, der will das nicht mitmachen, dann ist das so"
Und das "meine Familie muss sich vor dem restlichen Dorf rechtfertigen warum er das nicht mitmacht" ist für mich nur noch zusätzlicher Kindergarten.
 
M
Benutzer161886  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #31
Wie "wild" ist das Ritual denn genau? Geht es nur um "Fremde" oder muss da auch jeder Einheimische durch?

Jeder muss da durch! Letztes mal war sogar ein Ehepaar dabei, welches neu ins Dorf gezogen ist. Die fanden das auch sehr unterhaltsam, aber schließlich sind sie auch bewusst dort hingezogen.

Im Endeffekt ist es so was wie ein Karnevals Theaterstück, welches bei jedem Dorffest, welches drei Mal im Jahr veranstaltet wird, aufgeführt wird. Diejenigen die das letzte Mal dran waren, schreiben die Dialoge fürs kommende. Natürlich ist das dann etwas affig und wenn Kinder was vorbereitet haben um so mehr.

Wieso können die Leute nicht DIESE Sichtweise einnehmen und müssen es nach dem Motto "bist Du einer von uns, bist du ein Mensch, wenn nicht, bist du ein Nichts!"- einnehmen? Gäbe es da nicht etwas dazwischen?

Meine Eltern sind stark konservativ und christlich. Für sie ist es der Preis um Teil der Gemeinschaft zu sein. Getreu dem Motto: "Wenn du wirklich dazu gehören willst, dann machst du das, ob es dir gefällt oder nicht!"

Bei dem ganzen "Ritual" geht es im Endeffekt nur darum etwas zur Dorfgemeinschaft beizutragen. Für Unterhaltung zu sorgen. Es gibt auch Festreden, immer ein kurzes Stück der heimischen Schaustellertruppe und auch der Spielmannszug tritt auf usw. Ihr könnt euch sicher da drunter was vorstellen.
 
L
Benutzer160881  (23) Benutzer gesperrt
  • #32
Jeder muss da durch! Letztes mal war sogar ein Ehepaar dabei, welches neu ins Dorf gezogen ist. Die fanden das auch sehr unterhaltsam, aber schließlich sind sie auch bewusst dort hingezogen.

Im Endeffekt ist es so was wie ein Karnevals Theaterstück, welches bei jedem Dorffest, welches drei Mal im Jahr veranstaltet wird, aufgeführt wird. Diejenigen die das letzte Mal dran waren, schreiben die Dialoge fürs kommende. Natürlich ist das dann etwas affig und wenn Kinder was vorbereitet haben um so mehr.



Meine Eltern sind stark konservativ und christlich. Für sie ist es der Preis um Teil der Gemeinschaft zu sein. Getreu dem Motto: "Wenn du wirklich dazu gehören willst, dann machst du das, ob es dir gefällt oder nicht!"

Bei dem ganzen "Ritual" geht es im Endeffekt nur darum etwas zur Dorfgemeinschaft beizutragen. Für Unterhaltung zu sorgen. Es gibt auch Festreden, immer ein kurzes Stück der heimischen Schaustellertruppe und auch der Spielmannszug tritt auf usw. Ihr könnt euch sicher da drunter was vorstellen.


sorry wenn ich das so sage, aber das ist affig und bleibt affig und wenn sie deinen freund deshalb nicht mögen ist das ihr problem und wenn ihnen das selbstbewusstsein fehlt den anderen zu sagen "er macht das nicht weil er es nicht mag" dann ist das ihr problem und nicht deins und ich verstehs nicht das deine generation den quatsch immernoch mit macht ich mach mich nirgendwo zum affen nur um "dazu zu gehören" das hat man uns schon früh beigebracht das man dem gruppenzwang widerstehen muss und selber entscheidet was man will und was nicht
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #33
Wer weiß, was denen noch einfällt und in was sie sich in Zukunft alles einmischen werden.

Und ich kann darüber nur den Kopf schütteln. Nur weil sich "JEDER" im Dorf mal zum Horst machen soll, mischt sich die Dorfgemeinschaft noch lange nicht in die Namenswahl für die Kinder, die religiöse Erziehung, oder die Wahl des Brautkleides (später bei der Hochzeit) ein.
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #34
Und ich kann darüber nur den Kopf schütteln. Nur weil sich "JEDER" im Dorf mal zum Horst machen soll, mischt sich die Dorfgemeinschaft noch lange nicht in die Namenswahl für die Kinder, die religiöse Erziehung, oder die Wahl des Brautkleides (später bei der Hochzeit) ein.

Ich sprach nicht von der Dorfgemeinschaft, sondern von den Eltern der Threadstarterin. Und in was die sich noch alles einmischen werden, weiß man ja nie. Der Anfang ist schon kritisch: der macht nicht mit, also laden wir ihn nicht mehr ein. Hallo? Es geht um den Freund ihrer Tochter.

Im übrigen habe ich schon mehrfach mitbekommen, was Eltern ihren Kindern vorschreiben (wollen). Die Art der Hochzeit, Taufe des Enkels usw.
 
K
Benutzer159670  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #35
Das ist natürlich eine sehr unschöne Situation für alle Beteiligten.
Den Eltern und der Dorfgemeinschaft kommt es möglicherweise wie eine Abwertung ihrer Eigenheiten und Traditionen vor, dass er nicht mitmachen will. Aus ihrer Perspektive ist es vielleicht so, dass es eine Ehre oder ein Privileg ist, in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden; und die Ablehnung dessen ist dann natürlich ein harter Schlag.

Allerdings kann ich deinen Partner sehr gut verstehen, ich würde da auch auf keinen Fall mitmachen wollen. Für manch einen mag es ein Spaß sein und für viele zumindest "nicht so tragisch", sodass man es einfach mal über sich ergehen lässt; für mich aber wäre das zum Beispiel eine der unangenehmsten überhaupt denkbaren Situationen und ich würde mich dem auf keinen Fall ausliefern. Zumal ich auch keinerlei Bedürfnis hätte/habe in einer solche Gemeinschaft zugehörig zu sein.
Es wäre also ein sehr hoher Preis zu zahlen für etwas, das ich gar nicht haben möchte.

Bei uns hätte sich eine derartige Situation auch fast entwickelt, als ich die Schwiegerfamilie erstmals in deren Land besuchte. Da ging es um ein Ritual, bei dem man sich 1. zum Affen machen und 2. auch noch Alkohol trinken müsste. Ich stehe nicht gern im Mittelpunkt der Ereignisse und ich trinke sehr selten, vertrage es auch schlecht und hatte damals auch noch Jetlag.
Als mir meine Teilnahme an diesem Ritual angekündigt wurde, wurde mir erstmal schlecht. Ich konnte nachts darauf kaum schlafen und war so verzweifelt in dem Konflikt, weder die Gefühle der Schwiegerfamilie verletzen noch mein eigenes Wohlbefinden aufs Spiel setzen zu wollen, dass ich um vier Uhr nachts fieberhaft nachdachte, wie ich jetzt sofort, ohne ausreichende Sprachkenntnisse in einem Land, in dem nicht viele Leute englisch sprechen und ohne erwähnenswerte Mengen Bargeld an ein Taxi komme um mich heimlich Richtung Flughafen auf den Weg zu machen ...

Letztlich habe ich die Fluchtgedanken überwunden und mit Hilfe meines Freundes meiner Schwiegermutter am nächsten Tag erklärt, dass ich zwar verstehe, welche Ehre sie mir damit erweist, mich an dieser Tradition teilhaben zu lassen; ich mich aber damit nicht wohlfühle und daher nicht teilnehmen möchte.

Sie war sehr irritiert und auch traurig, hatte aber nicht den Eindruck, dass ich sie oder ihre geliebte Tradition abwerte. Letztlich findet sie es nun schade, aber es hat unser Verhältnis nicht beeinträchtigt, soweit ich das sagen kann.
 
Bubu.
Benutzer161751  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • #36
Ich kann dir auch nur den Tipp geben, dass du für dich herausfindest, was Dir wichtiger ist: deine Familie oder dein Freund? Denn dieses Thema wird Dich ständig begleiten und nicht nur für Frust zwischen Dir und deinem Freund sorgen, sondern auch das Verhältnis zu deinen Eltern beeinträchtigen.
Ich möchte damit nicht sagen, dass du dich dann von der jeweils anderen Partei verabschieden musst. Aber es muss klar sein, auf wessen Seite du stehst und zu wem du hältst.

Ich und mein Freund waren zeitweise an einem Punkt, wo das Wort Trennung auch mehrfach fiel. Und das nur wegen meiner Eltern (hauptsächlich)!
Es ging so weit, dass sie ihn mir ausgeredet haben. Ich weiß nicht ob sie damit das Ziel verfolgt haben, mich mehr an sie zu binden - jedenfalls hat es genauso das Gegenteil bewirkt. Es hat mich nur mehr in die Richtung meines Freundes getrieben.

Sei dir bitte auch über deine Entscheidung bewusst: Am Ende bringt es Dir nichts, wenn du dich (zwangsläufig) DESWEGEN von deinem Freund trennst. Du stehst dann alleine da, deine Eltern haben sich. Sie sind dann fein raus aus der Geschichte, aber bei dir hängt evtl. deine Zukunft davon ab.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #37
Im übrigen habe ich schon mehrfach mitbekommen, was Eltern ihren Kindern vorschreiben (wollen). Die Art der Hochzeit, Taufe des Enkels usw.

Und nur weil Du wen kennst, werden Dir unbekannte Personen in die gleiche Schublade gesteckt. Wunderbar ! :rolleyes:
 
Dominic87
Benutzer144842  (37) dauerhaft gesperrt
  • #38
...so ein Schwachsinn würd ich auch nicht mitmachen. Wenn sie ihren Spaß daran haben, bitte, sollen sie es machen. Aber jemand seine Traditionen "aufzwingen" ......eh, ne danke. Wenn der einfach nicht das Zeug mitmachen will, dann soll es halt so sein.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #39
Also eigentlich kann man da den Eltern 1:1 einen Satz zurückgeben, den vermutlich jedes Kind in seinem Leben einmal von diesen zu hören bekommen hat: "Und wenn alle von der Brücke springen, springst du dann auch?"

Nur weil das "alle" so machen müssen, heißt das deshalb noch nicht, dass das gut ist. Klar, es stirbt auch keiner davon, aber das ist doch kein Maßstab. Es stirbt auch keiner gleich davon, wenn er sich den Rücken mit Hundekot einreiben lässt. Deshalb heißt das nicht, dass man das mit sich machen lassen muss.
 
boarnub
Benutzer153493  Meistens hier zu finden
  • #40
Tja lieber TE und jetzt musst du dich entscheiden :grin:

Wie gesagt es gibt für beide Seiten genug Argumente und kein Richtig oder Falsch.

Im Endeffekt ist es so was wie ein Karnevals Theaterstück, welches bei jedem Dorffest, welches drei Mal im Jahr veranstaltet wird, aufgeführt wird. Diejenigen die das letzte Mal dran waren, schreiben die Dialoge fürs kommende. Natürlich ist das dann etwas affig und wenn Kinder was vorbereitet haben um so mehr.

Das klingt schon sehr aufwendig und ich finde es ultra cool. Mir würde es mega Spaß machen, sowas mal zu sehen und natürlich auch aufzuführen und danach das nächste Stück zu schreiben.
Ich habe aber auch einen Freund im Freundeskreis, von dem weiß ich der würde es nicht machen und wenn man ihn zwingen würde, würde er aus Protest den Spaß an der Sache rausnehmen. Sprich einmal seinen Text lustlos vom Zettel ablesen und im neuen Stück ist der Dialog dann "HODOR HODOR I AM GROOT PIKATCHU"...

Darauf hätte ich dann genauso wenig lust.

Ich finde diese Tradition gut und dafür jedes mal Leute zu finden stelle ich mir schwer vor doch deswegen Neulinge zu zwingen finde ich auch nicht sehr passend. Deine Familie muss das akzeptieren und wenn Sie das nicht kann, dann überlege ob du dir aufzwingen lassen willst, was für einen Freund du dir zu nehmen hast. Ich würde das nicht mit mir machen lassen...
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #41
Oh Gott, das klingt ja grausam! Als du das mit dem Eselskostüm erwähnt hast, musste ich schallend loslachen :grin:. Ich hätte zwar null Probleme, mich zum Deppen zu machen, aber nur, weil ich freiwillig gerne peinlich bin bzw. kaum Schamgefühl besitze :tongue:. Ich kann aber genauso gut verstehen, dass einem so etwas unangenehm ist und dann sollte man das respektieren.

Erinnert mich ein bisschen an eine Karnevalsstadt, in der ich lange gelebt habe. Anfangs habe ich noch versucht, mitzumachen, weil mein damaliger Freund total davon angetan war. Aber die ganzen besoffenen Menschen auf engstem Raum waren mir irgendwann zuwider und diese ganze Zwangskostümierung und "Jetzt sind wir drei Tage mal auf Knopfdruck alle lustig drauf" ging mir irgendwann so auf den Senkel, dass ich mittlerweile eine regelrechte Aversion gegen Karneval habe :ratlos:.

Diese Storys vom Dorf habe ich bisher für überzeichnet und klischeebeladen gehalten (obwohl: Mein Mann kommt vom Dorf und ist von solchen seltsamen Traditionen stark traumatisiert. Der hat sich auch als Einheimischer gegen alles geweigert - Skandal :eek:!), aber scheinbar geht es dort echt so seltsam zu. Ein weiterer Grund für mich, nie aufs Dorf zu ziehen. Ist wohl für alle Beteilgten das Beste :grin:.
 
beverly
Benutzer106075  Meistens hier zu finden
  • #42
Ich hatte ähnliche Schwierigkeite mit dem Heimatdorf meines Ex-Freundes.
Da ging es nicht mal um Eselskostüme, sondern einfach um andere Dinge, die mir sauer aufgestoßen sind (und sei es nur dieses permantente Angestarre und Belagere von "Neuen").
Ich habe das für mich so gelöst, dass ich zwar recht regelmäßig Zeit mit ihm und seiner Familie verbracht habe, aber die meisten Dorffeste gemieden habe. Zu seiner Familie hatte ich so immer ein gutes Verhältnis, musste mir aber auch nichts antun, was ich absolut nicht wollte.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #43
Ich sortiere das mal:

Ihr seid gerade mal 5 Monate zusammen (was in meinen Augen noch nicht die Welt ist). Da ist ja vielleicht(!) gerade so die erste Verliebtheitsphase am Abklingen. Wie ich finde ein bisschen früh um jemanden schon in die Dorfgemeinschaft einzufürhen..zumal er da nicht lebt und mit hoher Sicherheit niemals leben wird.

Ich kann deinen Freund sehr gut verstehen. So viel Blödsinn ich auch in meinem Leben schon gemacht hab (und das auch weiterhin täglich praktiziere), zum Affen machen lasse ich mich nicht ohne Grund. Erst recht nicht, weil das jemand aners will. Gerade in der ersten Zeit mit einer neuen Freundin würde ich das noch viel weniger einsehen und höflich ablehnen. Hierbei finde ich es auch sehr sehr wichtig, um was für eine Tradition es sich handelt. Wenn es darum geht, dass die gesamte Dorfgemeinschaft (bis zu 400 völlig fremde Menschen) mal was zu lachen hat, dann wär das für mich ein no-go. Ginge es darum mit anzupacken, zusammen was lustiges zu machen (nichts peinliches), sich einzubringen oder sowas...kein Ding.

Das große Problem aktuell ist das Verhältnis zwischen dir, deinem Freund und deiner Familie. Mal in die Tüte gesprochen: Bist du dir ganz GANZ sicher, dass deine Eltern ihn nur wegen dem blöden Eselskostüm nicht mehr "mögen"? War noch was anderes, was vielleicht nicht ganz so offensichtlich war? Was genau haben sie gesagt?
Ich will an der Stelle nur mal alles abklopfen, weil manchmal eine Sache nur ein Vorwandt ist, der Grund aber ganz woanders liegt.

Es wäre sehr sehr gut, das so schnell wie möglich zu lösen, bevor sich die Fronten verhärtet haben! Irgendwann wird nämlich dein Freund ebenfalls GAR keinen Bock mehr haben mit deinen Eltern zu reden, wenn das so weiter geht. In dem Fall würde ich mich mal mit den Eltern EINZELN hinsetzen. Am Besten mit demjenigen, der ein bisschen mehr Verständnis zeigt.
Dem würde ich dann die Sache erklären:
- Er ist nicht von hier
- Er wird höchstwahrscheinlich nie von hier sein
- Wir sind noch nicht lange zusammen
- Er war immer höflich, zuvorkommend und nett
- Vielleicht heiraten wir mal, vielleicht haben wir mal Kinder...willst du dann, dass das Verhältnis wegen einem Eselskostüm schlecht ist?
- Wo hat er sich denn so daneben benommen, dass ihr ihn so abstrafen wollt?
- Ist euch klar, dass ihr mich damit schwer trefft und mich in eine sehr beschissene Lage bringt?
- Was glaubt ihr wo mein Lebensmittelpunkt mitterlweile ist?
- Meint ihr, ich verlasse jeden Freund, der sich kein Eselskostüm anzieht oder den ihr nicht für mich ausgesucht habt?
- Wie stellt ihr euch die Zukunft vor? Wie soll das genau weiter laufen?

Ehrliche, direkte und ruhig gestellte Fragen. Fragen denen man nicht ausweichen kann und wenn es trotzdem versucht wird: dran bleiben und auf eine Antwort bestehen.
Anschließend das Ergebnis mit dem Freund besprechen..denn der soll sich ja auch nicht mies fühlen. Ich bin mir lediglich sicher, dass jeder Tag, den diese Misere hat um sich weiter zu verhärten, ein Tag zu viel ist...
 
Milky22
Benutzer154123  Benutzer gesperrt
  • #44
Also, ich finde der erste Schritt, den die TE machen muss ist zu verstehen, dass sie jetzt erwachsen ist und andere Ansichten als ihre Familie vertreten und auch sie vor ihrer Familie vertreidigen darf. Genauso darf sie nicht komplett die Meinung von ihrem Freund annehmen und den Eltern "ins Gesicht schmieren".

Zweiter Schritt wäre zu verstehen, wo der eigentliche Konflikt liegt. Es geht hier nur oberflächlich betrachtet um einen Dorfritual. Sondern es geht hier um den gegeseitigen Respekt und Akzeptanz. Zuerst muss man verstehen, dass die 2 Konfliktpartner aus enem völlig unterschiedlichem Milieu stammen. Aufm Dorf gelten nunmal ganz andere Regelen als in der Stadt. Aufm Dorf ist der Zusammenhalt und Ansehen viel wichtiger, weil jeder jeden kennt und auf einander in einer gewissen Sicht angewiesen ist. Dagegen ist das Stadtleben sehr unabhängig. Jeder macht, was er will, und braucht sich nichts von den anderen sagen zu lassen. Die eltern von TE definieren sich über ihre Dorfgemeinschat. Ihre Freund dagegen über seine Individualität. Also die beiden haben völlig gegensätzliche Prioritäten. Ihre Eltern würden sich von ihrem Freund angenommen fühlen, wenn er ihre Dorfgemeinschaft (in diesem Fall stellvertend das Dorfritual) annehmen würde. Und ihr Freund würde sich von ihrer Familie angenommen fühlen, wenn sie seine Unabhängigkeit und Individualität akzeptieren würden.

Und genau an dieser Stelle muss die TE ihre ganze Reife zusammen nehmen und so viel Unabhängigkeit von den beiden Seiten beweisen, dass sie den beiden erklären muss, wie jeweils andere tickt und ihnen klar stellen muss, dass sie jeweils die Andersartigkeit von dem anderen annehmen und beide (!) einen Schritt zueinander machen müssen.

Wie wär's wenn du deine Eltern fragst, ob sie eine Möglichkeit sehen, dass dein Freund das Ritual in einer entsprechend seinen Bedürfnissen abgeänderten Form machen würde? Dafür musst du deinen Freund fragen, was genau er an dem Ritual nicht mag und ob er einen Weg sieht, das Ganze so mitzumachen, dass es für ihn angenehm ist. So müssen, meiner Meinung nach, beide Seiten über ihren eigenen Schatten springen und sich in diesem Fall auf einen Kompromiss einigen.

Eine Alternative dazu wäre, zu überlegen, ob es für deinen Freund eine andere Möglichkeit als den Einweihungsritual besteht, seinen Respekt vor der Dorfgemeinschaft deinen Eltern zu beweisen und ob deine Eltern bereit wären, ihn dadurch in der Dorfgemeinschaft willkommen zu heißen?

Also, wie gesagt, ich finde beide Konfliktpartner müssen hier aufeinander eingehen. Außerdem müssten sie dadurch motiviert sein, dass

1. Eure Beziehung einen längerfristigen Charakter hat
2. Du beiden Seiten klar stellst, dass du nicht bereit bist, dich auf irgendeine Seite zu stellen und deren Sicht dem jeweils anderen aufzuzwingen.

Wenn alle 3 hier Stärke und Reife beweisen, könnte, meiner Meinung nach, dieser Konflikt schnell und effizient gelöst werden und in einer friedlichen und harmonischen Feier enden.
 
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