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Meine Halbbeziehung - was tun?

Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1
Liebe Leute,
um die Sachen etwas aufzuteilen und meinen eigentlichen Trennungsthread mit den dortigen Problemen zu belassen, eröffne ich am heutigen Tage für einen weiteren Kerl einen eigenen Thread.

Kurz zur Vorgeschichte: Besagter Kerl befindet sich seit letztem Juni ca. in meinem Leben und ist im Moment eigentlich nicht mehr wegzudenken. Seit sich die Trennung von meinem Freund abzeichnete, war er irgendwo da, zerrte, zog und grub an mir rum und das alles so auffällig, dass zahlreiche Freunde von mir besorgt waren und ihm Stalking-Tendenzen unterstellten. 10-15 SMS in einer halben Stunde waren keine Seltenheit, wir fingen irgendwann an zu telefonieren, schrieben uns ewige SMS hin und her, kurz, ich benahm mich wie 15 und hatte ein Gegenüber, was darauf einging.

Seine Beziehung ging im Sommer in die Brüche, meine im Herbst. Seine Verlobte servierte ihn per SMS ab, nachdem sie ihn auch noch mehrfach betrogen hatte. Beide Expartner sind psychisch krank, was wir in zahlreichen Gesprächen auch ausdiskutierten – sprich, beides gebrannte Kinder mit depressiven Partnern, die nicht in der Lage sind, Probleme zu kommunizieren und anzusprechen, was sie stört. Weitere Gemeinsamkeit: Ausnahmsweise trafen hier mal zwei „Macher“ aufeinander, die jahrelang in jeder Beziehung alles organisiert, gemacht und getan haben und das bei Partnern, die sich phlegmatisch umsorgen ließen und kaum Input brachten. Für uns beide war diese Sache daher mehr als entspannend: Dieses Gefühl, sich endlich mal nicht kümmern zu müssen, jemanden zu haben, der sein Leben irgendwo „im Griff“ hat – soweit man das eben sagen kann, wenn beide frisch getrennt sind.

Die Sache ging von zahlreichen Treffen dahin, dass wir uns im November und Dezember jedes Wochenende gesehen haben, jedes Wochenende mind. eine Nacht miteinander verbracht haben und uns während dieser Zeit eigentlich wie ein Pärchen verhalten haben – händchenhaltend durch die Stadt, Küsschen hier und da. Gipfel war dann ein Kurzurlaub Ende Dezember, bei dem wir ebenfalls wie ein Paar unterwegs waren und die Zeit wirklich perfekt war.

Viele Dinge in dieser Zeit machten mich zunehmend sicherer, dass wir beide ineinander verliebt sind. Während eines Kurzurlaubes von mir schrieben und telefonierten wir ständig, weil die Sehnsucht so stark war. Wir trafen uns direkt danach auf der Hälfte der Städte, weil wir keinen Tag mehr abwarten konnten, bis ich wieder in meiner Heimat war. Eine ganze Zeit lang konnten wir beide abends nicht einschlafen, wenn wir nicht telefoniert hatten. Ewige SMS von ihm, Inhalte wie „Mist, verknallt, und mehr“ waren für mich relativ eindeutig. Dazu kam, dass er zunehmend anfing, zu fragen, was das nun wäre, ob es eine Beziehung wäre, dass er Angst hätte, weil er im Kopf soviel planen würde, manchmal an unsere Hochzeit denken würde, obwohl wir doch nichtmals zusammen wären. In jedem Restaurant nahm er meine Hand über den Tisch, sah mich verträumt an. Wir schreiben uns seit Ende August täglich Nachrichten.

Zusätzlich hatten wir beide die besten Küsse und den besten Sex unseres bisherigen Daseins, was uns beide völlig überraschte und fertigmachte, weil wir nie dachten, dass es mal SO – wie in einem schlechten Film, wo man denkt, alles sei völlig übertrieben – sein würde.

Er ist zusätzlich der erste Mann, mit dem ich gut in einem Bett schlafe, auch das war für mich völlig neu. Auch für ihn war das nebeneinander aufwachen das Größte.
Vorgestern hatten wir dann eine Situation, wo wir uns so lange in die Augen geguckt haben, dass ich mir sicher war, dass er mich liebt - ich weiß, dass das albern klingt, aber ich habe es einfach gespürt. So guckt kein Mensch, der eine Affäre hat – und diesen Blick bekomme ich seit Monaten und es wird mehr. Auch auf unserem Kurzurlaub war es so, dass sich sein Blick total aufhellte und er strahlte, wenn er mich sah – es geht mir nicht darum, so was zu suchen und zu projezieren, sondern das sind einfach objektive Feststellungen – egal ob Angehörige, meine Eltern (ja, er kennt meine Eltern und ich seine!), jeder betont, dass das ein völlig verliebter Kerl wäre.

Was von Anfang an nicht so richtig passte, waren unsere beiden Äußerungen dazu. Wir haben die Geschichte geheim gehalten, überall, wo uns unterstellt würde, da liefe doch was, vehement bestritten, dass da was sein könnte. Nie im Leben! Er sagte mir auch, irgendwann, dass er zwar verknallt, aber nicht verliebt wäre und dass das für ihn ein riesiger Unterschied wäre. Überhaupt hat er häufig direkt nach Treffen gesagt, es wäre doch alles zuviel, für mich sowieso und er überhaupt – und eigentlich würde ich doch ihn und alles drumherum scheiße finden, ich wäre nur so genügsam, dass ich das nicht zugeben würde. Auf der anderen Seite reagierte er kiebig, wenn ich behauptete, wir hätten eine Affäre, weil es das ja nun nie im Leben wäre – viel mehr, viel intensiver, so was hätte er noch nie erlebt – und das würde so einem Begriff ja einfach nicht gerecht werden. Auch ich schwankte hin und her, mal fand ich ihn unendlich toll, mal war ich mir sicher, ihn nicht zu wollen – letzteres wurde aber mit der Zeit weniger.

Irgendwann im Dezember hatten wir dann eine Verhütungspanne. Man sollte meinen, dass man bei einer Affäre doch total panisch werden würde und die PD besorgen würde – stattdessen fing er an, zu planen, wie wir zusammen ziehen, unser Kind großziehen – wochenlang hat er sich da richtig reingesteigert – was ich schon komisch fand – und war richtig traurig, als ich dann doch meine Tage bekam. Komischerweise ging es mir genauso, obwohl ich ein völlig sicherheitsorientierter Typ Mensch bin und nie im Leben etwas riskieren würde. Trotzdem, der Gedanke mit ihm ein Kind zu bekommen, war irgendwie … schön? Am gleichen Abend fing er auch vermehrt an, über Beziehungen zu reden und das wir schon wochenlang eine hätten – und ich in meinem unendlichen Taktgefühl fragte ihn, seit wann man so ein bisschen Vögelei nun Beziehung nennt… Daraufhin hatten wir ein langes Gespräch darüber, ob wir nun eine Beziehung hätten. Ich fragte ihn, was sich für ihn ändern würde, wenn es so heißen würde – er meinte, er würde dann alles organisieren müssen und immer Angst um mich haben müssen. Ich habe ihm gesagt, dass das nicht so wäre und sich für mich nichts ändern müsste – eben weil wir doch irgendwo schon längst eine Beziehung führen und ich nicht wüsste, was sich ändern sollte, nur weil wir es so nennen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, weitere Zeit ins Land gehen zu lassen und abzuwarten.

Ende Dezember dann eben wie gesagt unser Urlaub – der perfekt war, der ab dem Flughafen wie ein Pärchenurlaub war – nur, dass ich mit meinen bisherigen Exbeziehungen noch nie so entspannte und schöne Urlaube hatte. Es war wie Flitterwochen, es kam uns beiden so vor. Aber danach behauptete er weiterhin, doch Single zu sein, was mich wirklich gestört hat.

Ich habe ihm dann letzte Woche eine lange Mail geschrieben, in der ich ihm schrieb, dass mich das Hin und Her nerven würde – eine Antwort bekam ich vorerst nicht, weil ihn die Mail – wie er mir dann gestern sagte – völlig überforderte.
Gestern hatten wir dann ein sehr langes Telefonat – zur Mail, zu allem. Seitdem bin ich verwirrter, als vorher. Ich konnte ihm alles an den Kopf werfen, was mir seit Monaten durch den Kopf geht – dass er derjenige wäre, der die Nähe permanent herstellen würde – und sobald man versucht, ihn da zu greifen oder darüber zu reden, windet er sich wie ein Fisch und nimmt Reißaus. Er ist es, der von verknallt, Beziehung, Hochzeit und Kindern anfängt – sobald ich darauf Bezug nehme, zieht er sich zurück.

Er behauptete gestern in dem Telefonat völlig seltsame Sachen, dass er noch nie Schmetterlinge im Bauch gehabt hätte bei mir, dass es eben anders wäre, wenn er verliebt wäre – dabei SEHE ich genau das in seinen Augen und seine Nervosität in meiner Nähe, seine 100 SMS nach unseren ersten Küssen, weil er so ängstlich und unsicher und aufgeregt war, das ist nun wirklich keine Einbildung.

Ich habe gestern soviel gesagt darüber, wie ich die Sache sehe: Wie sehr ER die Nähe sucht und auf Abstand geht, wenn ich darauf eingehe, wie sehr es IHN ärgert, wenn ich es Affäre nenne, wie ER Kind und Hochzeit plante, wie ich es spüre, dass da was ist.

Alle meine Theorien zu uns, die ich seit Monaten mit mir rumschleppe, abgeladen in einem Telefonat – und bevor jemand schimpft: Auf der anderen Seite ein Mann, der sich alles anhört, sagt, dass das sein kann, mir irgendwo recht gibt – wir konnten es alles abstrahieren, es war nicht so, dass er dicht machte. Das hat mich gefreut.
Das Gespräch verlief insgesamt durchwachsen – es fielen Aussagen wie, dass er eben kein Bedürfnis hätte, mich oft zu sehen, dass er nicht verliebt wäre, dass es eben dann nur eine Affäre wäre, dass er es eher lassen würde, als jetzt einen draufzusetzen. Er behauptete bei vielen Aussagen, sie nicht getroffen zu haben, konnte sich angeblich nicht erinnern. Auf der anderen Seite gab er mir dann aber bei sehr vielen Sachen recht, an seine Gefühle während bestimmter Situationen, die dazu getroffenen Aussagen kamen wieder – er sagte noch vor Wochen, bevor er es lassen würde, würde er eher eine Beziehung haben wollen – also genau umgekehrt zu dem, was er mir gestern sagte. Ebenso weiß ich noch recht genau, dass er mal unendliche Angst hätte, ich wolle ihn nicht so oft sehen und mir die Antwort abluchste, ihn täglich sehen zu wollen – nur um dann riesig erleichtert zu sein.
Sprich, es drehte sich im Kreis und viele Aussagen waren genau gegenläufig zu anderen, früheren Aussagen, die er bereits getroffen hat. Mein Eindruck: Wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt, wertet er ab, redet es sich selbst ein – nach dem Motto: Wenn ich es lange genug laut sage, glaube ich auch dran!

Meine Theorie dazu ist und bleibt einfach, dass wir beide bisher nur Beziehungen geführt haben, bei denen wir die Leute im Griff hatten – und dazu Beziehungen, bei denen es viel auf und ab ging, da unsere Partner eben krank waren. Das führt zum einen dazu, dass man die Phasen, die gut waren, auf ein Podest hebt, weil sie einem ungleich stärker vorkommen – gleichzeitig bildet man sich ein, dass das erhebende Gefühl, wenn man jemanden umsorgt und versorgt was mit Liebe zu tun hat. Da wir beide das nicht haben, weil es bei uns nichts zu kümmern gibt und man sich den anderen nicht so „einverleiben“ kann, fehlt was – und das halte ich für diese so empfundene Distanz, die aber nicht daran liegt, dass es zwischen uns nicht passt – sondern eben daran, dass wir beide völlig ungesunde, unausgewogene Beziehungen gewöhnt sind. Dazu kommt einfach, dass man bei zwei eigenständigen Menschen auch nicht so schnell eine Abhängigkeit im Alltag entwickelt –da wir beide Hobbys und Interessen haben, können und wollen wir uns nicht täglich sehen. Bisher war es bei uns beiden aber so, dass wir in Beziehungen vieles aufgegeben haben, um den Partner dauernd zu sehen – da der in der Regel sowieso kaum ein eigenes Leben hatte bzw. von der Organisation von uns abhängig war, konnte man sich so auch einreden, unendlich viele Gemeinsamkeiten zu haben und total gleich zu ticken. In meinen Augen ist das der Grund, wieso seine Beziehungen so kurz gehalten haben – und so wie er über seine Exfreundinnen redet, merkt man, dass das alles irgendwelche komischen Bratzen waren – weder intellektuell noch sonst wie in der Lage, irgendwo mit ihm mitzuhalten. Sagt viel über jemanden aus, wenn er sich nur Leute sucht, die er so im Griff haben kann…

In meinen Augen baut er da einfach Schutzwälle auf, um nicht mehr verletzt zu werden – und weil er genau weiß, dass er mich nicht „im Griff“ hat, baut er Distanz auf – zumindest auf verbaler Ebene. Auf emotionaler und körperlicher Ebene gibt es diese Distanz nicht – das weiß ich.

Letztendlich muss ich einfach sagen, dass ich selten ein so widersprüchliches Telefonat geführt habe – und mir das komplette Ausmaß seiner Verwirrung gestern nur noch mehr bewusst wurde. Er gab mir sogar Recht darin, dass wir „eigentlich“ schon lange eine Beziehung hätten. Ich habe viel von meiner Wut und meinem Ärger bei ihm abgeladen und auf alles eine konstruktive Antwort bekommen – und obwohl ich heute Nacht mies geschlafen und viel zu viel geträumt habe, bin ich heute erstaunlich ruhig.

Die Sache ist einfach: Ich weiß, dass man sagt, man solle jemandem glauben, was er sagt. Fakt ist aber nun, dass ich so viele unterschiedliche Aussagen habe, die sich enorm widersprechen – und wenn ich das mit dem abgleiche, was ich sehe und spüre, dann muss ich sagen, dass alle Behauptungen, „da wäre nix“ Teil eines riesigen Schutzwalles sind, der aufgezogen wurde, um die Kontrolle zu behalten.
Letztendlich weiß ich, dass manche Sachen davon echt strange klingen. Ich weiß auch, dass ich Haue kriegen werde, weil meine alte Beziehung noch nicht so lange her ist und diese Geschichte hier Paradebeispiel dafür ist, wie ich es nicht hätte machen sollen.

Sache ist aber einfach die, dass ich den Eindruck habe, irgendwo wäre es die Sache wert, auszuprobieren – einfach, um alte Strukturen zu durchbrechen und zu schauen, wo man landet.

Frage ist nun einfach, ob jemand einen konstruktiven Rat für mich hat… Ich möchte gleich darum bitten, nicht so sehr auf mir rumzudreschen, da ich echt wenig geschlafen habe heute Nacht :zwinker: Und mir geht es auch darum, klarzustellen, dass ich nicht die verliebte Kuh bin, die ihm da hinterherlaufen möchte – im Gegenteil. Ich sehe mich selbst sehr klar und habe ihm meine Eindrücke mehr als differenziert dargestellt – und Gott sei gelobt, dass er clever genug ist, es nicht als „Du willst mich doch auch, sieh es ein!“ wahrzunehmen, sondern durchaus auch abstrahieren kann. Ich habe ihm auch klargemacht, dass es mir nicht darum geht, eine Beziehung zu forcieren – sondern dass ich eben denke, dass es gut tun würde, es einfach zu wagen und zu schauen, wie es sich entwickelt – ohne Hintertür, um einfach mal die Möglichkeit zu haben, sich gedanklich drauf einzulassen – aber andersrum eben auch ohne Garantie, dass es klappen muss- denn die hat man doch sowieso nie! Zwischendurch war er der Meinung, das wolle er nicht - lieber dann einen Schritt zurück. Auf aktiver Suche sei er nicht - aber vor der Familie, seinen Freunden und anderen Frauen wolle er das so nicht haben. Im gleichen Gespräch behauptete er dann irgendwann wieder ganz andere Sachen - ich könnte Recht haben, es könne genauso sein, tatsächlich könnte das funktionieren. Und dann wunderte er sich wieder über sich selber, weil er es einfach nicht weiß. Wir verblieben so, dass wir beide drüber nachdenken – und ansonsten überlege ich eben, was ich im Moment mache.

Naheliegend wäre, zu sagen, man lässt den Kontakt erstmal bleiben, wenn es ernst ist, kommt er wieder – aber genau den Test habe ich schon so oft gemacht, er kam immer wieder zurück. Von daher ist es wirklich wie ein schlechtes Klischee: Es geht nicht miteinander und nicht ohneeinander.

Ich weiß auch, dass viele denken würden, am Einfachsten wäre es, ich würde es lassen und mir wen anders suchen - aber ich weiß eben, dass ich so ein "richtiges" Gefühl noch nie hatte - trotz aller Widrigkeiten. Im Kern ist es richtig, es könnte was Großes sein. Und ich glaube, dass viel von der Angst in uns daher kommt, dass wir das beide wissen und Angst haben, deutlich verletzlicher zu werden, als es bei den bisherigen "kontrollierten" Beziehungen der Fall war.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
Moin Hexe,

vorweg: Es spielt grundsätzlich keine Rolle, wie lange die Trennung von deinem Ex zurückliegt. Darum kann und soll es hier doch gar nicht gehen. Zumal deine letzte Beziehung lange schon krankte und du dich sicherlich emotional auf der ein oder anderen Ebene schon ein wenig distanziert hattest. Das spürt man währenddessen oft gar nicht, sieht es aber rückblickend.

Ich würde dir auch nicht einfach so raten, es zu lassen und dir jemand anderes zu suchen; letzteres schon einmal überhaupt nicht.

Das Problem, das ich bei der Geschichte mit diesem Mann sehe, zeigt sich in einem deiner letzten Sätze: Ihr könnt nicht miteinander und nicht ohneeinander. Solche Konstellationen halte ich grundsätzlich (!) und ungeachtet begleitender Umstände (noch nicht lange getrennt, weniger Kontrolle) für schwierig.

Aus Erfahrung (vor allem im Freundeskreis) habe ich gelernt, dass derart gelagerte Beziehungen dazu tendieren, am Ende doch zu scheitern. Nähe und Distanz (nicht etwa räumlich, sondern emotional und verbal) kollidieren fortlaufend, woraus ein sich steigerndes Konfliktpotential erwachsen kann.

Mir persönlich fehlte da insgesamt die Harmonie. Das ewige Hin und Her wäre für mich zermürbend. Außerdem glaube ich, dass sich der Herr selbst nicht sicher ist, was das eigentlich ist und ob er das will. Das zeigen schon die ganzen Widersprüche, in die er sich verstrickt.

Konkret raten kann ich dir vermutlich gerade nichts. Du bist emotional natürlich involviert und ich kann deinen Wunsch nachvollziehen, es einfach einmal zu probieren, es darauf (eine Beziehung) ankommen zu lassen. Dennoch würde ich mich an deiner Stelle jetzt erst einmal zurückhalten. Deine Position ist ziemlich klar, seine hingegen ist es nicht. Vielleicht solltest du abwarten, zu welchen Äußerungen und Schritten das Nachdenken ihn bewegt und dann reagieren anstatt zu agieren.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #3
Danke für deine Antwort, ja, du hast vermutlich recht. Das mit dem "nicht miteinander und nicht ohneeinander" heißt nicht, dass es nicht harmoniert, wenn wir BEIEINANDER sind. Dann ist es nämlich perfekt (!) und harmonisch. Sobald er fährt, kriegt einer von uns einen Rappel.

Ich habe ihm eben noch ein paar Nachrichten geschickt, dass mir im Rückblick soviel noch aufgefallen ist - gleiche Sätze, in die man nur ein "nicht" einbauen muss, um seine gegensätzlichen Aussagen wiederzugeben...(Mir ist das so wichtig, dass ich lieber eine Beziehung will, als das zu lassen! Ich merke einfach, dass ich es lieber lasse, als eine Beziehung zu wollen! Die Reise war ein Fehler. Die Reise war perfekt. usw.usf.) Ich habe ihm geschrieben, dass die Tatsache, dass er behauptet, er würde mich nie vermissen und mich nie sehen wollen, nicht damit zusammen passt, was er mir schon an Sehnsucht erzählt hat, wie verunsichert er war, dass er dachte, ich wolle ihn nicht so oft sehen, wie er mich, dass sich kein Mensch in einer fremden Stadt trifft, wenn man sich 3 Tage später in der Heimat sehen könnte - nur weil wir es nicht ausgehalten haben. Das ewige Telefonieren, das "Ohne deine Stimme kann ich nicht einschlafen!"

Gut, man kann sagen, es hat sich geändert. In 4 Wochen - meinetwegen. Manche Beziehungen unter Teenies sind kurzlebig und manche Menschen wankelmütig. Aber ich glaube: So lange ich vergeben, weg, auf Abstand war, so lange wollte er mich haben. Als ich auf ihn zukam, bekam er Angst.

Vermutlich wäre es gut, nun nichts mehr zu schreiben und zu sagen, hier ist meine Position, leb damit - und meld dich, wenn du weiter bist mit dir und der Welt.

Verdammt einfach, dass mir mein Bauchgefühl sagt, er könnte es Wert sein. Aber das Gleiche Bauchgefühl hat mich auch 6,5 Jahre bei meinem Ex gehalten - trügerisches Miststück :grin:
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Aber ich glaube: So lange ich vergeben, weg, auf Abstand war, so lange wollte er mich haben. Als ich auf ihn zukam, bekam er Angst.
Interessanter Punkt. Möglich, dass die konkrete Verfügbarkeit ihn jetzt verunsichert. Vorher warst du doch eine mehr oder minder abstrakte Schwärmerei, nach der Trennung von deinem Ex warst du ganz real und echt.

Off-Topic:
Verdammt einfach, dass mir mein Bauchgefühl sagt, er könnte es Wert sein. Aber das Gleiche Bauchgefühl hat mich auch 6,5 Jahre bei meinem Ex gehalten - trügerisches Miststück :grin:
Ja, das liebe Bauchgefühl. Das ist etwas, dem ich heute möglichst wenig Beachtung schenke, da es mich oft getrogen hat und vor allem dazu führte, dass ich vorschnelle Entscheidungen treffe bzw. mich Sehnsüchten hingebe, obwohl sie mir zu schaden drohten. Ich benutze lieber nur noch meinen Kopf, weißt du. Ich habe das auch in meiner Beziehung zu meinem Liebsten verstärkt gelernt. Wir hatten schon einige ruppige Phasen (was auch normal ist), in denen mein Bauchgefühl ungut war. Aber ich habe lieber mit ihm gesprochen und nachgedacht und dann logische Schlüsse gezogen. Das war zwar grundsätzlich der unbequemere Weg, dafür aber auch der gesündere und erfüllende, der mich wieder glücklich gemacht hat.


Letztlich kannst du deinen Herzbuben nicht dazu zwingen, eine klare Position zu beziehen. Allein schon deshalb hielte ich ein bisschen Warten und Pendeln für gut: Er soll sich darüber klar werden, was er konkret möchte. Dass er dich will, ist ja offensichtlich, aber dann sollte er sich auch zu dir bekennen. Immerhin klappt es doch gut, wenn ihr Zeit zusammen verbringt.

Ist er einer, der über alles tausendmal nachdenkt? So wirkt es auf mich. Damit sollte er aufhören. Wie du schon sagtest: Es gibt keine Garantien! Und seine Wankelmut garantiert langfristig höchstens dafür, dass er dich ganz verliert.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #5
Dass er dich will, ist ja offensichtlich,
Lol, ja. :kopfwand: Nur dass ihm ja die Schmetterlinge und das gute Gefühl und überhaupt alles immer wieder abhanden kommt, wenn man ihn darauf anspricht. Es wäre eben dann doch eher "affärenähnlich". Aber eine Affäre haben wir nicht, das macht ihn ja total wütend. Egal ob wir Zähneputzen ("Also unverbindliche Affäre kann man das hier nicht nennen!"), ich ihn irgendwo abhole ("Das ist ja hier schon so als ob eine Freundin ihren Freund..?") oder auch sonst irgendwas machen ("Habe ich dir schon gesagt, wie perfekt das hier alles ist? Und wie schön alles immer mit dir ist?")...Ich könnte ausrasten, wenn ich diese Realitäten miteinander abgleiche.

Ernsthafte Frage: Borderline?
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Ernsthafte Frage: Borderline?
Dazu könnte wohl aufgrund seiner Erfahrungen eher mein Freund etwas sagen. :zwinker:
Aber wenn ich mir mal die Klassifizierung der BPS ansehe, klingt das nicht unbedingt danach. Es muss ja auch nicht alles gleich pathogen sein.

Ein mögliches Nähe-Distanz-Problem würde ich aber nicht ausschließen, selbst wenn keine tiefgreifende Persönlichkeitsstörung vorliegt.

Mal ernsthaft: Borderline ist kein Pappenstiel und äußert sich doch zumeist durch sehr gravierende Symptome und Auswirkungen auf die betroffene Person.

Aber vielleicht hat dein Herzbube - wie auch immer geartete - Schäden aus der Beziehung zu seiner kranken Ex davongetragen? :hmm:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #7
Aber vielleicht hat dein Herzbube - wie auch immer geartete - Schäden aus der Beziehung zu seiner kranken Ex davongetragen? :hmm:
Ganz sicher sogar. Zum einen spürt er seitdem angeblich weniger, war noch nie so verunsichert bei einer Frau, wie bei mir - sagt er. Wo ich mir auch dachte, wenn man noch nie so verunsichert war, dann klingt es doch nach mehr, nicht nach weniger? Gleiches gilt im Übrigen für den Sex - da ist er auch permanent total verunsichert, immer direkt danach, dass es mir zu wenig ist, zu schlecht ist. Klar, seine Ex hat ihn ja durch die halbe Stadt betrogen, was soll davon bleiben? Ich meine, sie hat ihn emotional und in seiner Männlichkeit irgendwo "kastriert", da ist einiges im Argen.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Liebe Hexe :smile:
ich antworte mal schnell aus dem Bauch heraus, nur mit Lektüre des Eingangsposts... mit meinem ersten Gefühl zu dem Geschilderten. Was du tun sollst kann ich dir damit nicht sagen, fürchte ich...
Was ich da lese... mein erster unreflektierter Gedanke war tatsächlich, "hach, Spannung, das hätte ich auch gern mal wieder..." und dann fiel es mir ein. Ich bin ein gebranntes Kind mit diesem "ja nein vielleicht ich weiß nicht" ... und ich will alles Mögliche, aber genau das niemals wieder.

Es ist .... spannend, es ist Nerven aufreibend, man hat so viele Erklärungen, wieso es trotzdem (oder gerade deswegen?) gut sein muss, man ist bemüht rational und eigentlich doch nur in Widersprüchen verloren. Für mich hat das von außen mehr Parallelen zu dem, welchem du grade sozusagen entkommen bist, als dir lieb sein dürfte.
Das Problem ist nicht vorrangig, dass du ihm glauben solltest, anstatt ihn selbst zu analysieren und ihn besser zu verstehen, als er sich selbst... das Problem ist, dass ER sich glaubt. Ich unterstelle ihm jetzt mal ehrliche Verwirrtheit, und keine geschickte Lügengeschichte (wobei mit zweiterem einfacher umzugehen ist...). Er glaubt was er sagt... selbst wenn es für dich ganz logisch ist, dass es in einer tieferen Ebene ganz anders erklärbar ist, das nutzt in der Realität gar nichts.
Meine Erfahrung als zwanghafte Analytikerin nach jahrelanger Beziehung mit jemandem, der Analysen nur im Zusammenhang mit Texten ansatzweise erkennt. Ich hatte immer das Gefühl besser über ihn Bescheid zu wissen, als er selbst - über das warum hinter seinen Taten und Aussagen. Das ist ungesund. Sehr ungesund. Es manövriert dich wieder in einer Art belehrende Position, es stört die Augenhöhe. Die allermeisten Menschen werden nicht gerne offen analysiert und mit den Ergebnissen auch noch konfrontiert. Das schafft ein Ungleichgewicht, dass sehr viel subtiler ist, als gut für eine Beziehung sein könnte.

Ich persönlich habe ja eh meine Probleme mit emotionaler Nähe - und diese Art Turbulenzen schieben diese Problematik in den Hintergrund. Ich kann mich in nervenaufreibenden Überlegungen, in einer "einen Schritt vor, zwei zurück" Mentalität verlieren, mir sagen, dass ich ja kein Stück besser bin und auch nicht sein muss, so lange er nicht zu Potte kommt... es stellt keine Forderungen an mich, mich wirklich auf etwas einzulassen, weil ja ein Rückzug immer irgendwie möglich scheint - er machts ja auch.
Aber nachdem bei mir aus so etwas ein (im allergrößten Teil wirklich schöne!) Beziehung entstand, kann ich für mich sagen, es hat nachhaltig meine, sowieso nicht sehr ausgeprägte, Fähigkeit ihm zu vertrauen, dass er wirklich meint was er sagt, gestört. Vermutlich sogar zerstört. Die ganzen Jahre lang hab ich was zurück gehalten, weil - wer weiß ob er es sich nicht morgen anders überlegt. Weil ICH wusste, dass er nicht weiß, warum er eigentlich etwas tut. Oder nicht tut. Er ging ganz nach dem wonach im gerade ist und das... ist eben wankelmütig. Er war ein guter Beobachter, und ich erinnere mich an einige Situationen, wo er mein minimales Zucken nach einem "ich liebe dich" von ihm mit einem geseufzten "du glaubst mir immer noch nicht wirklich..." kommentiert hat.
Ich hatte bis zum letzten Sommer keine Ahnung, wie viel dieses Anfangsdrama zu Beziehungszeiten zerstört hat - auch für alles folgende. Damals fand ich es nicht schlimm, im Gegenteil, ich hab diese Spannung genossen, die Unsicherheit begrüßt, weil ich mich selbst nicht festlegen musste... es gehören halt immer zwei zu sowas. Es kann nur sein, dass einen diese dauerhafte Überspanntheit des emotionalen Bogens dann wieder mit einer Keule einholt, die man nie erwartet hätte - ab davon, dass es (unter anderem) nach und nach das Fundament der Beziehung untergraben hat.

Das waren die zwei Punkte, die mir aus meinen Erfahrungen zu deinem Post eingefallen waren -
ganz groß Obacht bei offensiven Analysen nahe stehender Menschen - es nutzt nichts, einem ehrlichen Gegenüber muss man genau das glauben was er sagt, und damit arbeiten, ohne eigenes "Ja aber" - weil er es glaubt, und es nichts nutzt, wenn du mehr über ihn weißt, als er über sich selbst sehen und annehmen will.
Und der zweite Punkt war ein Hinweis, wie ein solches emotionales auf und ab und hin und her auch ausgehen kann. Muss nicht bei jedem so sein, aber ... für mich war es mehr als ungesund, und ich bekomme regelrechte Panikattacken, wenn ein für mich interessanter Kerl so anfängt. Dann bin ich in genau diesem Moment weg, ohne dass ich etwas daran ändern könnte... entweder er weiß was er will, oder ich nehm die Beine in die Hand. Völlig ohne rationale Überlegung... das zu erkennen hat mich enorm erschreckt, weil mir nicht bewusst war, wie sehr mich das traumatisiert hat - und wie prophetisch es für die Beziehung dann eigentlich war...

Natürlich ist mir bewusst, dass ich (geradezu zwanghaft, aber was soll man machen...) von meinen Erfahrungen auf andere schließe. Und über-analysiere :zwinker: Ich wollte dich nur an dem teilhaben lassen, was mir ganz spontan - sogar herzklopfend- eingefallen ist, als ich deine Schilderung gelesen habe. Was du damit machst, und ob du bemerkst, dass es total albern und auf deine Situation gar nicht passend ist, steht dir natürlich ganz frei...
Ich hoffe diese Art Seelenstriptease hat dir wenigstens neue Denkanstöße gegeben...[DOUBLEPOST=1389779471,1389778654][/DOUBLEPOST]P.S.
Die Unsicherheit die du so schilderst, allumfassend, bestätigt mein Bild übrigens... das Bild des unsicheren, ewigen Zweiflers, der auch wieder nur den "Felsen in der Brandung" sucht... warum, oder wie sehr ihm das bewusst ist, ist wieder die Art Analyse, die man besser für sich behalten sollte *seufz*
 
Zuletzt bearbeitet:
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #9
@ caotica caotica : Natürlich hast du mit deinem Posting auch Recht. Das Problem ist nur: Es ist nicht so sehr, dass ich analysiere. Sondern es ist viel mehr so, dass er das alles sagt - und die anderen Sachen auch sagt. Sehnsucht, Verknalltheit, Beziehungswunsch - hat er alles schon geäußert. Um dann das Ganze mit einem "nicht" davor zu wiederholen.

Natürlich ist es nicht gut, jemandem das alles auch noch an den Kopf zu werfen. Aber wenn dann ein "Ja stimmt, das war auch so!" kommt, vielleicht setzt es einen Denkprozess in Gang?

Ich weiß auch nicht, ob es mich permanent verunsichern kann. Vielmehr denke ich, wenn er sich einmal dazu durchringen könnte, es einmal wagen könnte, dann könnte es auch klappen. Denn er ist jemand, der diese Etiketten braucht, wenn es Beziehung hieße, würde es sich auch so anfühlen. Das klingt albern, aber das ist ein Grund, wieso er vor der Bezeichnung so zurückschreckt.

Er sagt auch selber, dass er sich im Moment nicht alles glauben würde, was er sagt. Er neigt sowieso sehr zu Tagträumen, verrennt sich in Ideen, denkt alles bis zum Ende durch. Er isst einen Teller Nudeln und überlegt sich danach, wo man eine Nudelmaschine und gutes Mehl kaufen kann - und wo man einen Nudelladen eröffnen könnte. Das zieht sich überall durch - und von daher denke ich schon, dass Teil seiner Realität auch ist, wie sehr er einer Idee nachgehen kann oder diese eben ausschließt. Beziehung fühlt sich für ihn so und so an - und wenn es das nicht ist, kann es keine sein.

Wobei es natürlich -und da habt ihr alle Recht - müßig ist, sich darüber Gedanken zu machen, so lange er selbst nicht darauf kommt. Ich habe ihm alles gesagt.

Wäre also der Plan abzuwarten - frei nach dem Motto: Wenn es dir gehört, kommt es wieder?
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #10
1. Angst zu schnell wieder in eine Beziehung zu rutschen
2. gebranntes Kind
3. Probleme mit einer selbstbewußten Frau eine Beziehung auf einer Ebene zu führen
4. Verliebt sein muß nicht sein man kann auch direkt in Liebe entbrennen ohne schmetterlinge

sind so die 4 Pnkte die mir dazu einfallen
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
... jap, aber zu "das hast du aber doch auch gesagt!" kommt vermutlich etwas ähnliches wie, "in dem Moment hab ich es schon auch so gefühlt... aber jetzt/im Gesamten/etc ..."
Vielleicht hab ich über-Analyse falsch ausgedrückt, ich meinte damit, ihm Zusammenhänge zwischen seinen Aussagen und Taten auszeigen, die er selbst nicht so bewertet.
Es wäre positiv sehr überraschend, würde ihm das wirklich etwas die Augen öffnen, wie widersprüchlich er sich verhält.
Seine offenbar generelle "es fühlt sich gut an - alles oder nichts" Mentalität und das in Tagesform schwanken passt ja auch zu diesem... zweifelnden Wesen: vollgas voraus und dann, oh, hm, vllt doch nicht?
Das trifft in erschreckender Weise vieles an meinem Exfreund... und mein Körper kommt postwendend mit einer vegetativen Panikreaktion an :zwinker:

Das heißt ja nicht, dass es nicht auch gut gehen kann, ihr seid andere Menschen als wir es waren... es geht ja wirklich nur um Denkanstöße und Überlegungsrichtungen, nicht um "du sollst" oder "du sollst nicht"

Vermutlich wäre abwarten keine schlechte Idee... ich hab das nie hin bekommen - und jetzt hab ich keine Chance mehr, auszuprobieren ob ich es könnte :zwinker:
Aber wenn schon Bauchgefühl, dann richtig - tu was es dir rät.
Das ist der einzige Grund, warum ich davon absehe, mich dauerhaft zu ohrfeigen, für mein Verhalten - ich hab immer noch meinem Gefühl gehandelt, wenn das im Nachhinein mäßig klug war, war es eben so - das war ich zu der Zeit, einfach unverfälscht ich :zwinker:
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #12
@ caotica caotica : Natürlich hast du mit deinem Posting auch Recht. Das Problem ist nur: Es ist nicht so sehr, dass ich analysiere. Sondern es ist viel mehr so, dass er das alles sagt - und die anderen Sachen auch sagt. Sehnsucht, Verknalltheit, Beziehungswunsch - hat er alles schon geäußert. Um dann das Ganze mit einem "nicht" davor zu wiederholen.
Du machst dir aber dennoch Gedanken darüber, weil dich dieses Hin und Her verständlicherweise verunsichert. Nach caoticas Posting sehe ich in deiner Geschichte (leider) auch viele Parallelen zu meiner Ex-Beziehung. Viel kann ich dir auch nicht raten, meine Beziehungserfahrung hält sich auch in Grenzen :zwinker:, aber ich glaube, dass so eine "Beziehung" auf längere Sicht zum Scheitern verurteilt ist.

Egal, wie du es drehst und wendest, er wird immer eine Ausrede finden, warum es nicht geht (meine Erfahrung), deshalb macht es auch keinen Sinn ihm seine Freiheit zu geben. Du sagst ja selbst, dass er immer wieder zurückkommt, aber wenn es ernst wird, wieder auf Abstand geht. Warum ihm also (noch mehr?) Freiheit lassen? Du willst eine Beziehung, nicht mehr und nicht weniger. Genau das musst du kommunizieren und wenn er nicht rechtzeitig aus den Pötten kommt ... dann hast du ein paar schöne Monate erlebt.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #13
Seine offenbar generelle "es fühlt sich gut an - alles oder nichts" Mentalität und das in Tagesform schwanken passt ja auch zu diesem... zweifelnden Wesen: vollgas voraus und dann, oh, hm, vllt doch nicht?
Genau das beschreibt die derzeitige Situation ganz hervorragend.

Aber: Ich sehe es nicht ein, mich damit geschlagen zu geben! Irgendwo weckt es in mir auch den wütenden Ehrgeiz. Bei irgendwelchen Dummbratzen, die ihn auch noch betrügen, da fühlt er so viel Nähe und Liebe und bei jemandem wie mir nicht? Ich glaube, es hakt!

Ich habe ihm gestern auch am Telefon gesagt, er solle sich mal angucken, wo er mit DEM Gefühl gelandet bist! Dass das, was mir mein Gefühl als Liebe verkauft hat, nach 6,5 Jahren so dermaßen in die Brüche gegangen ist - und das, was er als innig und warm empfindest, bringt ihn zu einer psychotischen Freundin, die die halbe Stadt flachlegt - Glückwunsch! Hats funktioniert? Hat hier jemand wie geplant geheiratet? Ich würde sagen, scheiß auf dieses behinderte Bauchgefühl, was einem die Beziehung mit kranken Menschen als richtig verkauft! Das Unterbewusstsein ist ein träges Gewohnheitstier, was Angst vor Veränderungen hat - vielleicht sollte man es mal zwingen, was zu verändern, damit man endlich mal in einer gesunden Beziehung landen kann.

Und ich WEISS ja, dass er eigentlich kein wankelmütiger Mensch ist. Dass er an Menschen festhalten kann- meine Güte, er schreibt mir seit Ende August täglich (!), der glaubt doch nicht im Ernst, dass er von heute auf Morgen den Kontakt abbrechen kann und es ihm egal wäre.

Komisch, statt Verzweiflung und Verunsicherung fühle ich mich teilweise nur herausgefordert - von so einer irrationalen Idiotie möchte ich mir den Kerl nicht nehmen lassen. Mann!
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #14
Ich vermute, dass es ihm einfach zu schnell gegangen ist und er sich aus der letzten Beziehung noch nicht erholt hat. Einerseits hat er dich gejagt - weil du die Projektion seiner Wünsche warst -, andererseits kann er sich nicht festlegen. Ich würde sagen, Bindungsproblem/Näheproblem. Mein Freund war/ist auch so. Er hat regelrechte Panik bekommen, wenn es mal ernster wurde. Gleichzeitig wollte er mich aber auch nicht aufgeben. Damals war es für mich einfacher damit umzugehen, weil ich selbst am besten Ort war, an dem ich sein konnte, und weil ich Spaß dran hatte, die Sache mal langsam anzugehen und lange hin- und herzupendeln. Ich hab mich einfach nicht so sehr drauf versteift, daher ging das. Alles in allem waren es Babysteps und ich habe gewartet, bis er so weit war, dass er die Babysteps auch von alleine macht (bzw. habe ich ihn vielleicht auch manchmal etwas erpresst, indem ich extrem konsequent war in meinen Entscheidungen).

Natürlich ist das anstrengend und es ist fraglich, ob man sich das antun will und ob man die Hoffnung hat, dass es dann auch ein Happy Ending gibt. Bei mir war's so, aber das muss nichts heißen, und ich bin nach wie vor gelegentlich noch mit diesem Bindungs-/Näheproblem konfrontiert und es ist mittlerweile auch nicht mehr so, dass ich dafür immer noch Geduld habe.

Was ich dir raten würde: Versuche dich weniger auf ihn zu fixieren und gib ihm Raum zum Atmen und zum Reflektieren. Kommuniziere das auch so. Schildere ihm deinen Eindruck (!) und ziehe dich zurück. Wenn er wirklich diesen Fluchtmodus hat, dann muss er sich dessen bewusst werden und lernen, damit umzugehen und solche Entscheidungen nicht auf Basis von Panik treffen, sondern losgelöst von seinem Fluchtlogik. Ansonsten schießt er sich und seiner Zukunft gehörig ins Knie. Letztendlich ist das aber eben seine Sache und nicht deine. Du kannst da vermutlich einfach wenig durch dein Verhalten beeinflussen.
 
S
Benutzer Gast
  • #15
Ach Hexe, Du kannst Menschen nicht zu ihrem Glück zwingen. Und es ist auch - leider? - nicht so, dass der, der die besten Argumente besitzt, "gewinnt". Das heißt, es kann durchaus sein, dass Du mit allem Recht hast, was Du sagst, er sich aber trotzdem nicht auf eine Beziehung einlässt. Jedenfalls auf keine Beziehung, die Deinen Vorstellungen entspricht.
 
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Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #31
Zum Teil habe ich auch schon das Gefühl gehabt, nur zu wollen, dass er eine Beziehung mit mir möchte, damit ich auch für mich die Sicherheit habe, dass ich wenigstens auf einer Seite weiß, was das ist.

Daher würde ich es vermutlich einfach locker weiterlaufen lassen und mehr romantische Distanz zwischen euch einbauen und freundschaftliche Nähe zwischen euch aufbauen. Der Druck muss einfach weg und der Fokus sollte meines Erachtens weniger auf euch als Paar denn auf euch als getrennte Individuen liegen.
Das stimmt vermutlich. Einfach mal zwei Schritte zurücktreten, sich selbst und die Sache betrachten. Vielleicht mehr philosophische Literatur lesen, Serien gucken und Klavier spielen, bis ich es kann - und nicht alle 5 Minuten auf das Handy stieren.

Meine Angst sind einfach die Wochenenden - und da ist irgendwie so ein Beziehungsslot frei, den ich manchmal hysterisch füllen möchte. Ich weiß, dass das nicht gesund klingt und vermutlich Grund ist, weshalb es auch mit ihm im Moment nicht klappt.

Ich habe einfach Angst mich zu verrennen und am Ende heißt es: "Die arme Irre läuft dem Kerl hinterher, dabei hat er schon 100mal gesagt, dass er sie nicht haben will!"
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #34
Und solange das so ist, wirst du auch keine "normale" Beziehung führen können.
Und doch, du rennst ihm hinterher und natürlich willst du eine Beziehung, daher verstehe ich auch, dass er zwischen deinen Aussagen keinen Unterschied erkennt.
Ersteres: Ja, du hast Recht. Und ja, es würde mir auch leichter fallen, wenn ich sagen könnte: Mit meinem Ex hat nicht geklappt, weil ich mich neu verliebt habe. Das wäre für mich so normal und einfach, das würde sich gut anfühlen. Wenn die Wahrheit aber lautet: Mit meinem Ex hat es nicht geklappt, weil er schwerste Depressionen hatte UND mit dem Neuen hat es auch nicht geklappt, weil unsere Ex-Beziehungen uns zerstört haben - dann käme mir das so verzweifelt und unfair vor. Das habe ich gestern auch zu ihm gesagt: Dass diese Leute wie die Mähdrescher durch uns durch gefahren sind, finde ich unfair! Denen mit ihren psychischen Krankheiten das Feld zu überlassen und sich einzugestehen, dass sie einen kaputt gemacht haben, wäre einfach zu bitter für mich! Dann möchte ich mich lieber "zwingen", verdammt nochmal glücklich zu sein, mit einem Kerl, von dem ich weiß, dass es mit ihm gehen könnte - quasi "über die Hürde drüber", auch wenn es mir Angst macht, um klarzustellen: Diese kranken Exbeziehungen haben nicht gewonnen!

Und nein, mir ging es wirklich nicht darum, unbedingt eine Beziehung herbeizuführen. Das Thema ergab sich eher im Gespräch. Auch die Mail war keine Entscheidungsmail. Es war nur ein: Ich komme an den Punkt, wo ich sagen möchte: Wir probieren es. Kein "Entscheide dich, was du willst". Ich finde schon, dass es ein Unterschied ist. Und wir haben lange darüber geredet, er versteht, was ich meine.

Ich kann mir auch vorstellen, dass deine Nachricht ihn überfordert und erschlagen hat, denn du schreibst ja hier im Forum auch extreeeeeeeeem ausführlich und überanalysierst alles bis ins kleinste Detail...
Ich darf das sagen, da ich in exakt der gleichen Situation steckte. :tongue:
Darfst du auch. Was ich aber dazu sagen muss: Ich überanalysiere nicht. Was ich hier poste, ist ein klitzekleiner Auszug mit den wichtigsten Eckpunkten eines halben Jahres. Die gesamte Geschichte ist so umfangreich, dass mich schon Leute gefragt haben, ob ich ein Buch drüber schreibe :grin:

Was ich machen würde und was ich auch getan habe: Den Kontakt komplett (!) abzubrechen mit den Worten, dass er sich klar werden soll, was er will. Dass ich doch sehe, dass er mich will, ich aber solange er sich das nicht eingestehen und vor sich und Anderen dazu stehen kann, nichts mehr von ihm hören will.
Tjoa, dann will ich mal gucken, ob ich mich das traue. Mutig klingt es und ich bewundere sowas. Eigentlich - wieso nicht. Aber das Problem ist einfach, dass ich NULL weiß, was ich tun soll im Moment - und dann immer zu fragen, was mache ich und mich daran zu halten, das bin ich eben auch nicht. Und Ultimaten finde ich eigentlich auch fürchterlich albern. Das löst doch keine Probleme, denke ich immer.

Wisst ihr, ich bin euch dankbar für eure Postings. Ganz ehrlich. Es ist mir auch riesig peinlich, dass ich meinen Kerl-Kram nicht ohne Internetforen und meine Freunde lösen kann. Familie mit eingeschlossen, jeder fragt mich nur danach, jeder kriegt viel zu ausführliche Antworten. Es ist einfach der Horror. Es ist, als ob mein wohlsortiertes Leben im letzten Jahr aus dem Ruder läuft - und auch wenn es sich so herrlich lebendig anfühlt, manchmal möchte ich die Gemütlichkeit zurück.
 
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Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #36
Ich habe einfach unendliche Angst davor, dass er mir wegbricht. Ich bin eben verknallt und habe ihn unendlich gerne. Seit Monaten ist er mein Ansprechpartner für alles, morgens die erste Nachricht vor dem Aufwachen, abends die letzte vor dem Schlafen. Häufig hatte ich schon 6 Nachrichten, bevor ich aufgewacht bin - egal ob das gesund oder normal ist, es ist schön, wenn man sich nach knapp 7 Jahren als Single wiederfindet. Wenn das nun auch wegbricht, habe ich Angst, in ein großes Loch zu fallen. :frown: Ich weiß, dass mir das mein Problem nur erst Recht zeigt und das alles mega unklug ist, aber leider ist es so.

Und nur an mich denken beinhaltet eben auch, dass ich ihn haben möchte. Um mich haben möchte. Sex mit ihm möchte. Wenn ich das aussortiere, nehme ich mir eben auch was.

Ich habe eben Angst, dass es mir nach einer solchen Ansage erstmal schlechter geht, als jetzt. Wie war das bei dir? Kehrt dann emotionale Ruhe ein?
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #39
Was du tun solltest ist einfacher - aber was du wirklich kannst und auch willst... ich hoffe du findest deinen wohltuenden Mittelweg
Kontakt abbrechen, bis er weiß was er will? War doch die Lösung, oder? Sorry, nur dass ich nochmal nachfrage :zwinker:

Ich sage es mal so: Wenn man doch eben so pragmatisch und rational ist, dann sollte man doch vielleicht auch so handeln. Ich habe nun lange genug dummen Gefühlen und Eindrücken hinterher gejagt, eventuell wäre es jetzt mal Zeit, so zu handeln, wie ich jemandem raten würde, der in einer vergleichbaren Situation ist. Problem ist: Das weiß ich im Moment nicht. Eben weil ich finde, dass es bei uns kompliziert ist und ich kein Freund von Ultimaten und "Entscheide dich!" bin. Es kommt mir lächerlich vor, das zu verlangen, wenn ich selbst nicht weiß, was ich will. Und vorzuschlagen, Funkstille zu haben, bis wir beide wissen, was wir wollen - nun, das ist nicht so sehr eindeutig, als dass ich weiß, ob ich das vorschlagen möchte.

Meine derzeitige Idee sähe so aus, ihm vorzuschlagen, dass wir beide erstmal einen Gang zurücktreten. Dass mir aufgefallen ist, dass es seit Ende August keinen Tag ohne zig (!) Nachrichten am Tag gibt. Und dass ich glaube, dass das bei uns beiden eigentliche Verarbeitungszeit gestohlen hat, die wir beide bräuchten, um in uns zu gehen. Dass unsere Gedanken ausgetauscht sind und ich vorschlagen möchte, einen Monat Funkstille zu wahren. Sich zu sortieren, aufzuräumen und nachzudenken. Frei nach dem Motto - und das sagen wir beide von Anfang an - wir laufen uns nicht weg. Wenn es die Chance auf was Großes hat, ist es auch später noch da - in einem Monat, in einem halben Jahr. So kitschig bin ich doch, dass ich glaube, "die große Liebe" würde sich von sowas nicht beeindrucken lassen. Und wenn es in einem Monat weg ist - dann war es eben doch nur Projektion und fehlende Verarbeitung. Und im Moment (!) fühle ich mich mit dem Gedanken auch ganz ruhig. Vielleicht muss ich das heute abend noch telefonisch mit ein paar Freunden abklären (Gott, ich bin so unselbstständig geworden!), aber rational klingt es so nicht übel.[DOUBLEPOST=1389815233,1389798564][/DOUBLEPOST]Tjoa, also habe ich das dann eben so gemacht. Bin bei ihm vorbei und habe nochmal alles kurz zusammengefasst: Dass ich es teilweise nicht fassen kann, dass identische Sätze eine Woche mit "nicht" laufen, eine Woche ohne. Dass das zum Teil auch noch im gleichen Telefonat stattfindet. Dass alles, worauf ich mich berufe, Dinge sind, die er sagt und tut und es nicht meiner Wahrnehmung entspringt. Dass ich mich gefragt habe, ob ich einfach, als er bei "ja" war hätte zugreifen müssen und es von einer Woche abhängt, ob ja oder nein und wie unser Beziehungsstatus heißt.

Ich habe ein paar Mal gesagt, dass es mir zu blöde ist, dann gesagt zu bekommen, das hätte er nicht gesagt, ach doch gesagt, ja tatsächlich, ja habe ich auch so empfunden - und diese Woche eben nicht und das ganze dann wieder zurück, bis in die nächste Woche.

Er meinte, er müsste sich mal hinsetzen und mal alles lesen, was wir geschrieben hätten, vielleicht würde es ihm helfen, die Dinge klarer zu sehen. Ich meinte, das könne er machen, ich fände das eine gute Idee - dann weiß er auch, auf was ich mich beziehe. Dass ich das vor einer Woche mal gemacht hätte und rausgefunden habe: Seit Ende August gibt es keinen Tag ohne Nachrichten. Und da rede ich von 20-100 Stück am Tag, erst massenweise SMS, dann hat er mir das Smartphone geschenkt und es geht mit Whats App und ca. 200 Fotos weiter. Letzteres in 2,5 Monaten!

Ich sagte dann, dass ich deshalb der Meinung wäre, wir sollten das erstmal lassen uns Nachrichten zu schicken. Dass durch diese Flut an Nachrichten und die Tatsache, dass wir morgens als erstes welche geschickt haben und abends damit vor dem Schlafen aufgehört haben, viel Verarbeitungszeit genommen haben, die wir mit Ersatz gefüllt haben, der einen die Leere besser ertragen lässt. Dass wir uns beide sammeln sollten und erstmal nachdenken sollten und Altlasten verarbeiten sollten. Dass ich der Meinung wäre, es würde wohl nicht klappen, nahtlos da anzusetzen, wo etwas anderes aufgehört hat und mit einer anderen Person da weiter zu machen, wo es mit dem Ex nicht geklappt hat und dann zu erwarten, dass es funktioniert.

Dann habe ich ihm gesagt, dass ich mit meinen Gedanken durch wäre und er alles hat, was ich dazu sagen kann. Dass ich reflektiert und differenziert genug wäre, um mir im Klaren darüber zu sein, dass ich mit meinen Einschätzungen nicht daneben liege und nicht unter verzerrter Wahrnehmung leide. Dass die Selbstreflexion bei ihm nun stattfinden muss und ich sie ihm nicht abnehmen kann.

Er war ziemlich still und ernst, gab mir Recht, sagte was von "Oh, das heißt auch keine SMS!" und "Nein, du hast wohl recht..." und dann bin ich gegangen.

Ich bin ziemlich stolz auf mich, weil ich so souverän war, nix kitschiges, nicht emotionales. Einfach nur "stand your ground" und klare Aussagen.

Mies fühle ich mich trotzdem und habe auch geheult. Aber das ist kein Unterschied zu dem, was ich die letzten Tage empfunden habe. Wie ein Kollege mal sagte: Einen Tod musst du sterben. Und vermutlich ist es so.

Im Moment quäle ich mich durch alte Whats App Chatlogs und versuche zu begreifen, wie es so weit kommen konnte. Der November ist so eng und innig, nach jeder Verabschiedung schreibt er mir Romane, wie sehr er mich vermisst. Und irgendwie merke ich: Je länger das ging und je mehr auch von mir kam, desto zurückhaltender wurde er. Am Anfang war es mir häufig zu eng oder ich habe ihm versichert, völlig entspannt zu sein und nichts von ihm zu erwarten - da kam er dann häufig mit verbindlichen Ansagen.

Solche Aussagen, wie dankbar er wäre, dass es so stressfrei zwischen Mann und Frau sein kann, dass er sowas noch nie erlebt hätte, dass er das "von nun ab immer" so mit mir will, dass es sich nicht abnutzt, eher mehr wird - wo ist das hin und wie kann man mir vorwerfen, daraus einen verliebten Kerl zu ziehen? Wie toll das wäre, dass er noch nie solche Küsse gehabt hätte, dass es noch nie so war, wie zwischen uns beiden - egal bei welcher Frau. Dass er noch nie so unsicher war bei einer Frau und es gleichzeitig so entspannt und perfekt wäre. Und gestern erzählte er mir, es wäre eben nur Leidenschaft gewesen und er hätte noch nie Schmetterlinge im Bauch gehabt. Das tut einfach so weh, weil ich weiß, dass es NICHT stimmt. Ich will das zurück.

Seit Stunden ist er online und ich bilde mir ein, auch er liest unsere History. Ob es stimmt, weiß ich nicht, aber er hat auch früher immer erzählt, unsere alten SMS zu lesen.

Ich verstehe einfach nicht, wieso man etwas so Wunderschönes so kaputt machen muss - einfach nur aus Angst.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #41
So, erste Nacht ohne Nachrichten heil überstanden - ein lieber Freund hat mir gestern noch über Whats App geschrieben, damit ich einen leichteren Entzug habe :zwinker:

Ich muss sagen, ich habe selten so tief und fest geschlafen wie heute Nacht, kann Zufall sein, aber es ist auch, als ob eine Last weg wäre.

Ich weiß, dass es noch hart wird und ich bestimmt noch traurig sein werde - und ich habe gestern auch immer wieder Tränen gehabt, das geht ja bei mir eh fix im Moment.

ABER: Ich muss auch sagen, es geht mir keinesfalls schlechter, als jetzt die Woche davor, als ich immer gewartet habe, ob er mir auf meine Mail noch antwortet - anfangs hat er sowas nämlich immer, wir haben Ende September noch die schönsten Mails ausgetauscht in denen Sachen stehen, die super schön sind - und jetzt nichtmals ein Feedback.

Was mir einfach nicht gelingt, ist der Abgleich mit der Realität - das macht mich einfach so traurig. Wie kann denn jemand nach dem Abend mit unserem ersten Kuss, nach dem ich noch mind. 10 SMS bekam, wo er noch rechts rangefahren ist, um mir zu schreiben, wie glücklich er ist und dass meine SMS, dass es mir auch gefallen hat, wie eine Rettung für ihn gewesen wäre, weil er solche Angst hatte, die dazugehörige Email, dass er diesen Abend nie im Leben vergessen würde und ich für ihn ein 6er im Lotto wäre... soviele derartiger Aussagen, in einem Telefonat mit "Da waren nie Schmetterlinge, es war immer nur Begehren!" weggewischt werden. Was davon stimmt denn? Stimmt beides?

Aber irgendwo denke ich dann auch, das muss mir egal sein, denn so lange das in ihm so aussieht, ist er jedenfalls irgendwo gestört in seiner Wahrnehmung - und damit habe ich wiederum einen Kerl mit "Defekt", den ich mal wieder aufräumen möchte. Und genau das wollte ich nicht.

Es bringt doch nix, sich in ein "Es könnte sonst perfekt sein!" reinzusteigern, wenn ich merke, es ist aber eben nicht "sonst", sondern es ist gerade nicht perfekt.

Edit: Wenn jemand noch eine Antwort hat, wäre ich dankbar. Ich zweifle gerade, ob es nicht zuviel war, so einen Druck aufzubauen. Lese viel über Bindungsangst und merke, dass da auch viel von "Laufen lassen" steht - aber wie soll man, wenn man es nicht mehr aushält?

Dazu kommt, dass er bald Geburtstag hat und ich nicht weiß, ob ich ihm gratulieren soll, darf, kann? Oder ihm ein Buch über Bindungsangst schenken soll ^^?

Es ist einfach: Diese Intensität, das war real. Und hier steht auch in einigen Quellen, dass es die Angst vor intensiven Beziehungen ist, dass vorher häufig nicht so intensive Sachen gelaufen wären: http://liebeslebensweisheiten.wordpress.com/tag/bindungsangst/ - und es passt doch so gut, all seine Exen mit ihren Defekten, wenn man nur organisiert und kümmert, dann kommt man auch emotional nicht so nah an die Leute dran. Bei uns beiden war es von Anfang an so, dass es uns den Schädel weggepustet hat. Das war real und das ging ihm auch so. Dieses Strangulieren an seinen Klamotten und Rumgezuppel in seinen Haaren, die wackligen Knie, das "Oh Gott, ich kann kaum noch laufen!" nach unseren Küssen. Ich hätte das so gerne wieder, ohne Einschränkung :frown:
 
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Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #46
Ich danke euch für eure Antworten. Das Problem ist einfach so sehr: Ich versuche doch seit Monaten, Abstand von dem Kerl zu bekommen - und es funktioniert einfach nicht. Ich weiß nicht, wieso es nicht funktioniert, es ist wie ein Sog, wie ein Band, dass mich hinzieht.

Eine gemeinsame Kollegin erzählte mir heute, er hätte ihr noch eine SMS geschrieben, es ginge ihm nicht gut, er hätte sich irgendwo ausheulen mögen - und sie meinte, sie hätte gleich den Eindruck gehabt, es hätte was mit mir zu tun. Wenigstens ein Trost, wenn es ihm nicht besser geht, als mir.

Zum Thema "Schmetterlinge" v. "Begehren": Es kann schon sein, dass es Begehren gepaar mit Sympathie und Egostreicheln war nach einer langen wohl trostlosen Beziehung. Ich habe aucn mal mit meinem mexikanischen "Freund" die tollsten und auch liebevollstsn Nachrichten und Mails ausgetauscht und eine tolle Woche verbracht inkl. kurzzeitiger schmerzhafter Sehnsucht nach seiner Abreise und dennoch war es nicht mehr als das. Es kann schon sein, dass es stimmt was er sagt.
Ich weiß, dass es so nicht war. Er hat es gesagt, ich könnte die SMS raussuchen. Ich bin kein Mensch, der sich was einbildet, ich ziehe alles aus dem, was er GESAGT hat. Und wir haben doch keine Wochen verbracht, es ist ein gutes halbes Jahr! 4 Monate pärchenähnlicher Zustand...

Aber wovor (außer vorm Alleinesein) hast du Angst, wenn du ihn "gehen lässt" ? Wenn er sich nicht positiv nach einiger Zeit für dich entscheidet hast du doch deine Antwort. Und nur um diese Antwort nicht zu bekommen, alles so weiter laufen zulassen ist doch Sebstbetrug.
Letzeres stimmt. Irgendwas in mir glaubt einfach zu wissen, dass es was großes ist, dass es die Liebe meines Lebens sein könnte. Ich weiß, dass das albern klingt. Und genau deshalb möchte ich ja auch den Abstand, um rauszufinden, ob es sein könnte, dass ich es mir nur einbilde. Fakt ist einfach: Seit ich ihn im Kopf habe, ist er morgens und abends mein erster und letzter Gedanke. Seit einem halben Jahr. Ich weiß nicht, warum das so ist, ich habe das noch nie (!!) erlebt. Und genau deshalb denke ich, es ist irgendwas "großes" da.

Was "liebst" du eigentlich so an ihm außer den guten Sex und das er eben kein Mann ist den man babysitten muss. (davon gjbts auch ein paar mehr, glaub mir).
Ich hätte nach seiner reaktion zu viel Angst, dass er sich nicht bekennt weil er eigentlich auf der Suche nach etwas Besserem ist und das wäre mir zu blöd.
Die Angst habe ich auch. Und es ärgert mich, weil ich das nicht verdiene. Was ich an ihm "liebe" ist schwierig. Gemeinsame Interessen sind weniger da. Was ich mag ist das scheinbar unkomplizierte (Ha, welch Lüge!), seine Begeisterungsfähigkeit, Hingabe, Leidenschaft. Dass er clever ist, sehr empathisch und man ihm alles sagen kann, was man denkt und er es reflektiert aufnehmen kann. Und zuletzt: Seine Ausstrahlung, es "wogt" einfach zu mir rüber. Er ist charismatisch, hat ein Strahlen in den Augen und eine Tiefe im Blick, die ich einfach spannend finde.

Wie auch heute noch besagte Kollegin sagte: Soviel ist bei ihm Fassade, das Ganze arrogante, lustig leichte - und sie meint auch, da steckt viel Zerbrechlichkeit drin, kein Wunder, dass ich das spannend fände.

Ich finde ja ehrlich gesagt so einiges an der "Sache" zwischen euch problematisch und gerade auch sein Verhalten nicht bloß ein bißchen seltsam, als dass man es nur auf die Ex schieben könnte.

Wie du ihn beschreibst, würde ich ihn auch nicht für einen "Macher", sondern eher für einen übertriebenen "Carer" halten (Wozu du imho auch eine starke Tendenz hast).
Ganz ehrlich, allen möglichen Leuten mit irgendwelchen Problemen Geld und Hilfe anzudienen, ist kein wirklich normales oder gesundes Verhalten. Man kann es damit schlicht auch übertreiben.
Er wirkt auf mich ganz und gar nicht wie der unkomplizierte Kerl, der dir gerade wohl gut tun würde.
Mehrere hundert Nachrichten pro Tag wirkt für mich ebenso eher manisch als wirklich hilfreich.
Natürlich hast du Recht. Genug meiner Freunde finden ihn völlig seltsam, manche erkundigen sich nur noch nach meinem "Weirdo". Gerade seine Hysterie auf die mögliche Schwangerschaft war mehr als seltsam. Genauso die Tatsache, dass er 80km zu meinen Eltern fährt, um mich 2 Stunden zu sehen, nur weil es mir an dem Tag nicht gut ging. Der Kauf teurer Sachen. Er hat seiner Ex noch Schmuck für knapp 1000 € geschenkt, NACHDEM sie sich getrennt hatte und er das mit dem Betrug wusste. Irgendwo hat es mir aber imponiert, diese "Großzügigkeit", diese Hingabe. Nach den drögen letzten Jahren habe ich irgendwo eine Scheibe davon abhaben wollen, es ist so mitreißend, wie er ist. So lebendig und leidenschaftlich, so ein Gegensatz zu dem, was ich kenne.

Außerdem lese ich auch bei deinen Beschreibungen hier implizit öfters so etwas wie "es muss doch einfach irgendwie machbar sein". Genau so ein Verhalten hat doch schon bei deinem Exfreund auf Dauer nicht wirklich funktioniert. Ich denke, du projezierst in den neuen Kerl auch unbewusst eine ganze Menge rein.
Natürlich, ich lese ein "Es muss doch irgendwo gehen!" in jedem meiner Gedanken der letzten 10 Jahre. Vielleicht bin ich einfach zu genügsam, vielleicht ist alles, was nicht klappt, zu sehr eine Kapitulationserklärung an mich selbst. Vermutlich muss ich mir mal eingestehen, dass Dinge, die nicht klappen, nicht nur meine Schuld sind, sondern bei der Involvierung anderer Personen von mir nur zu maximal 50 % beeinflussbar sind - wenn überhaupt. Oder?

Ich hab nicht so ganz verstanden, was ihr jetzt vereinbart habt - völlige Funkstille? SMS-Verbot? Gibt es eine "Befristung" dieser Situation?
Also heute war nichts und ich glaube, meine Aussage wurde schon als Funkstille aufgefasst. Heute morgen schlich er auch nur an meinem Büro vorbei, sagte kaum hallo. Die Kollegin meinte direkt, es ginge ihm nicht gut und er sähe schlecht aus. Es kitzelt mein Ego ein bisschen, dass ich darauf Einfluss haben könnte, wenn es nicht spurlos an ihm vorüber geht.

Schweinebacke hat es auf den Punkt gebracht - du schreibst ganz oft, dass du es "auch fühlst", dass ja "irgendetwas besonderes ist", dass du es probieren willst, es doch gehen muss. Ich meine nicht, dass du dir seine Signale einbildest. Aber es ist bei euch - jedenfalls mittlerweile, wohl genau, seit dem du ihn auch willst - überhaupt nicht unkompliziert. Du möchtest, dass es irgendwie funktioniert und er weiß überhaupt nicht, was er will.
Ich sage nicht, dass ich weiß, dass ich will. Teilweise denke ich, ich will ihn ganz dringend, es könnte was großes sein. Eine Sekunde später ist er mir fremd. Ich glaube, dass das Funktionieren bei mir im Vordergrund steht, dass ich eher möchte, dass es eine Beziehung ist, damit ich das "sicher" habe und dann anfangen kann, mich zu sortieren. Völlige Idiotie, aber damit ihr versteht, was in mir vorgeht. Alles ist so unsicher, das Gefühl, ihn "einsortiert" zu haben und dann zu sagen: "Das hier heißt Beziehung, also behandel es auch so!" wäre für mich leichter, als wenn ich mir eingestehen muss, dass ich es selbst nicht weiß. Glaube ich . Vermute ich. Ich weiß es nicht. :frown:

Ich glaube jedenfalls, dass dir das nicht gut tut. Abstand halte ich für den richtigen Weg. Vielleicht hätte ich mich an deiner Stelle gezwungen ihm zu sagen: Komm erst wieder an, wenn du weist, was du willst. Aber das ist schwierig, wenn man verliebt ist, ich weiß. - Ich glaube nur, dass du damit eher eine Chance auf Glück hast. Vielleicht funktioniert es auch mit deiner "milden" Variante. Einfach so weiter zu machen wie bisher halte ich jedenfalls für keine gute Idee, da du darunter leidest und er sich nicht entscheiden muss.
Ich glaube schon, dass er meine Worte von "Ich habe alles gesagt, du weißt, was ich denke. Deine eigenen Gedanken musst du erst sortieren, also mach das. Bis dahin - keine Nachrichten." schon so verstanden hat. Alles andere wäre mir zu klischeehaft Ultimatum gewesen. Und jetzt nochmal was nachschießen, wäre doch auch albern?

Was möchtest Du eigentlich von ihm? Möchtest Du überhaupt eine feste Beziehung, sprich: eine Zukunft/eine Ehe/Kinder mit ihm?
Manchmal ja, manchmal nein. Fakt ist: Er begeistert mich so, er reißt mich mit. Diese Begeisterungsfähigkeit, dieses Leben in ihm. Es ist so das Gegenteil von dem "toten" Leben der letzten Jahre, diesem fehlenden Lebensmut. Weißt du, eine Verhütungspanne zu haben und keinen Kerl zu haben, der panisch wird, sondern lachend nach Kinderbettchen guckt und einem den Bauch streichelt - ich weiß, es klingt irre, aber das war einfach so entspannend für mich! Als gäbe es keine Katastrophen, keine Bedrohung - alles in unserem kleinen Universum händelbar, Wochenenden des Vakuums, ohne Disharmonie, ohne Stress und Diskussionen, nur Kuscheln, Essen, Sex und lange Gespräche und das Gefühl, DAS IST ES.

Dann wieder die andere Seite: Sein Verhalten ist so oft rechtfertigungsbedürftig. Seine Aktionen, seine Äußerungen. Die Schattenseite dieser lebendigen Art - Unvernunft, Taktlosigkeit, Aussagen, die andere Leute als "Gelaber" und seltsam empfinden. Ich kann nicht jedem alles erzählen - seine Reaktionen auf unsere Verhütungspanne fanden so viele Leute strange und besorgniserregend, seine Art zu arbeiten, dieses wankelmütige, unstete - wenn ich ihn nun als meinen Freund vorstellen würde, im Büro, bei Verwandten, bei Freunden - ich weiß nicht, ob das überall gut gehen würde. Es ist so ein doppeltes Leben, was ich seit Monaten führe - bei Kollegen "Ach der Kerl!" und im Inneren "Hach, dieser Kerl!" - und leider sieht es auch in mir so aus, dass ich hin und her pendele. Und dann wieder das Bewusstsein, ich will ihn so sehr, dass es weh tut. Und eine Sekunde später denke ich: "Kann der nicht woanders doof sein?" Sekündlich. Ich weiß nicht, wieso. Ich wusste nicht, dass es sowas gibt.

Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich habe noch nie so intensiv gefühlt. In keinerlei Hinsicht. Und ich weiß, dass es ihm ebenso ging oder geht, so viele Nachrichten von ihm sagen genau das. Wie oft haben wir beide uns angeguckt und gesagt: Ich habe das noch nie erlebt! und ich weiß, in solchen Momenten nimmt er es genauso wahr! Das ist es, was es mir so schwer macht, aufzugeben.

Ich weiß einfach überhaupt nichts mehr.
 
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Dreizehn
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  • #52
Ach Kinder, ich fühle mich ja wie ein krankes Huhn, wenn ihr so drastische Worte findet :zwinker: Natürlich, ja, gesund klingt das alles nicht. Weiß ich ja.

Es sei mal dazu gesagt: Die Verhütungspanne hieß im Übrigen natürlich nicht (!), dass ich nicht bei der Frauenärztin war und mir die PD besorgt habe! Zyklus besprochen (bei mir sehr regelmäßig), Ultraschall gemacht und es kam raus: Schwangerschaft wäre ein 6er im Lotto. 2 Tage darauf kamen meine Tage und schwanger bin ich wirklich nicht geworden. Von daher: Ich fand den Gedankenspuk nett, einfach mal rumzuspinnen, aber danach gehandelt hätte ich nun bei ernsthaftem Risiko wirklich nicht. Ich mag ja geistig verwirrt sein, aber ich habe mich selbst noch gut im Griff :zwinker:

Davon ab: Bei mir schrillen die Alarmglocken auch schon länger, das möchte ich gar nicht leugnen. Dennoch muss ich eben sagen: Nach dem ganzen "Tod" der letzten Monate, dieser nicht vorhandenen Lebendigkeit, da finde ich diesen Typen einfach völlig mitreißend und begeisternd, das muss ich eben sagen.


Lies dir nochmals durch, was du geschrieben hast, besonders das fett gedruckte. Eigentlich weisst du sehr genau, weshalb dieser Mensch dich so sehr anzieht: Es ist genau diese Leidenschaft, die dir bei deinem Ex so sehr gefehlt hat. In diesem Sinne könnte dieser Mann eine Art Spiegelmensch sein: Er hat genau die Eigenschaften, die dein Ex nicht hatte. Er füllt eben eine Lücke. Auch wenn sonst ("kaum Gemeinsamkeiten") der Rest nicht so passt. Und das erklärt auch die ganze Intensität: Denn im Vergleich zu deiner Ex-Beziehung muss das ja das reinste Feuerwerk sein, in Anbetracht seiner (fast schon ausufernden) Leidenschaft und dem Wechsel von Hochs und Tiefs (der Kontrast hebt die Intensität noch stärker hervor).

Das mit den fehlenden Gemeinsamkeiten war nun auch eher auf Hobbys und Interessen bezogen, bei Lebensanschauungen und dergleichen sehe ich schon viele Parallelen. Ich sage es mal so: Nur wegen der Leidenschaft verknalle ich mich nicht in jemanden, ich sehe schon viele Eigenschaften, die mir an ihm gefallen. Also wenige gemeinsame Interessen (Freizeit) ist für mich nicht das gleiche, wie "keine Gemeinsamkeiten". Es gibt viele Gemeinsamkeiten, ansonsten hätten wir ja auch nicht ewigen Gesprächsbedarf.

Das mit dem Kontrast und der Intensität möchte ich nicht unbedingt unterschreiben. Die Intensität ist von alleine da, wenn wir uns sehen. Das hat mit seinem "Gelaber" alle paar Wochen wenig zu tun. Es kommt mir nicht "mehr" vor, weil er ab und zu behauptet, Abstand zu brauchen. Es ist auch nicht so, dass ich ihn deshalb mehr haben möchte. Ich würde sogar eher vermuten, dass meine letzten Jahre viel mehr von Hoch- und Tiefs bestimmt waren. Wenn ich mir mal überlege, wie oft ich da dachte: "Jetzt geht es bergauf!" Ich weiß nicht, wie ich das formulieren soll, aber wenn man mit jemandem zusammenlebt, der depressiv ist, DANN hat man echte Kontraste. Zwischen Leben und Selbstmord, zwischen Verzweiflung und Hoffnung. DAS war deutlich drastischer, als dieses Kerlchen mit seinem Eiertanz. Natürlich verstehe ich den Gedanken, dass AUCH dieser Eiertanz nicht gesund ist. Aber es sollte nur klarstellen, dass es nicht so sehr das Auf und Ab ist. Es wundert mich eher, dass er auf und ab selber zelebriert (also in einer Person!), auch wenn er mehr "auf" betreibt.

Deshalb finde ich die Funkstille eine mutige, aber gute und notwendige Entscheidung. Es tut dir bestimmt gut, mal zur Ruhe zu kommen. [...] Was ich meine: EIGENTLICH weisst du schon, was Sache ist. Lies einfach deine eigenen Texte).
Danke, das stimmt ja auch. Ich weiß schon so lange, was Sache ist. Es hilft mir dennoch, es zu sortieren, alleine, es hier hinzuschreiben. Denn mal ehrlich: Ohne die Tipps hier hätte ich mich zur Funkstille nicht durchgerungen. Und ich merke seitdem, dass ich viel entspannter werde. Traurig manchmal, ja, aber insgeamt ruhiger. Nicht mehr dauernd aufs Handy gucken, nicht mehr den Start in den Tag und das Schlafengehen von einer Nachricht abhängig machen. Ja, ich weiß, dass das irre klingt. Aber macht das mal ein halbes Jahr, man gewöhnt sich dran :zwinker:

Die Frage ist einfach: Kannst du dir ein Leben, einen Alltag mit ihm vorstellen?
Irgenwie scheint er dir ja "Spaß zu machen", aber nicht vor Freunden/Familie vorzeigbar zu sein. Hattest du bisher Freunde, die das waren? Ich frage mich das, weil ich mir nicht sicher bin, ob du der Erfahrung mit deinem Ex, den du ja lange nicht loslassen konntest, jetzt vielleicht zu kritisch geworden bist, nach dem Motto: Keine Bindung mit jemandem, der nicht absolut perfekt ist - sonst stört mich am Ende doch wieder etwas und ich komme nicht mehr weg.
Ersteres: Kann ich mir vorstellen. Jetzt kommt die Einschränkung: Wenn ein klares "Commitment" kommt, wenn er weiß, was er möchte - und, nach meinen Überlegungen der letzten Tage - mal eine Therapie beginnt. Ich weiß, dass er ein wertvoller Mensch ist! Man kann über derartige Texte immer nur Eindrücke vermitteln und Zusammenfassungen liefern - und natürlich wähle ich bestimmte Geschichten pointiert aus, um das eben möglichst anschaulich zu machen. Aber wir reden hier von einigen Monaten, da sind einige Nachmittage des Wahnsinns eben auch nur Beispiele. Und nein, natürlich geht es nicht um permanente Rechtfertigungen - nur um den Hinweis, wenn der von morgens bis abends so wäre, wie in manchen Beispielen, würde ich mir das ja auch nicht antun. :grin: Ich zehre eben von unseren Treffen und Wochenenden - an denen man von dem Zeug eben NIX merkt und es einfach eine komplett runde Sache ist. Das ist für die Waagschalen auch nicht völlig ausblendbar.

Irgenwie scheint er dir ja "Spaß zu machen", aber nicht vor Freunden/Familie vorzeigbar zu sein.
Doch, vorzeigbar ist er, das ist nicht das Problem. Eher, dass so viele Leute nach den Storys der letzten Monate Vorbehalte haben und ich nicht weiß, wie die reagieren würden.

Ganz ehrlich: Ich finde, sein Verhalten (das, was du "Leidenschaft" und "Empathie" nennst), sehr, sehr bedenklich. Ehrlich gesagt schrillen bei mir sogar sämtliche Alarmglocken. Diese manische Fixiertheit auf deine Person, das permanente Schreiben, die großen Worte, die Hingabe...der Typ hat in meinen Augen nen psychischen Knacks (ich will mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen und ihm ne Borderlinestörung attestieren, aber ausschließen würde ich es auch nicht :hmm:). Alles, was du schreibst, auch (oder gerade) das Positive, lassen mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Ihr beide verhaltet euch in eurer Seifenblase derart realitätsfern (ihr habt ne Verhütungspanne und er sucht schon nach Babybetten - come on :ratlos:!), das KANN einfach nicht gutgehen.
Also zu der Verhütungspanne verweise ich mal nach oben und ich muss dazu sagen: So bierernst, wie das hier teilweise ankommt, war es zu keinem Zeitpunkt. Mir geht es eben eher um die Begeisterungsfähigkeit und das "Herumspinnen", nicht darum, dass ich glaube, wir beide hätten das komplett ernst genommen. Es ging nicht darum, dass realitätsfern auszuleben, sondern darum, auch einfach mal Gedankenkonstrukte zu verfolgen, bis zum Ende und zu merken: "Es schockt mich nicht so sehr, wie ich denken würde!" Ich glaube schon, dass das zum Teil auf ein richtiges Grundgefühl zurückzuführen ist. Dass das objektiv gruselig klingt, ist mir klar und ich würde als Freundin genauso reden. Aber mir geht es einfach um das Mitreißende in der Idee - nicht darum, danach zu leben. Das Phantasievolle an ihm begeistert mich einfach, deswegen leben wir beide aber noch lange nicht von morgens bis abends in einer Phantasiewelt. Ich verstehe sehr gut, was du meinst, aber ich kenne mich gut genug, um zu wissen, dass ich deswegen nicht gleich völlig irrational HANDELN werde.


Meine Freundin hat sich wegen GENAU so einem Kerl von ihrem damaligen Freund getrennt. Er war schon Mitte 30, hatte ordentlich Geld, war großzügig, lud sie gentlemanlike zu allem ein, schrieb ihr drölfzigtausend SMS am Tag, sagte ihr vom ersten Tag an, wie sehr er sie liebt, war geradezu besessen von ihr, überhäufte sie mit Aufmerksamkeit und Zuneigung - und der Sex war natürlich auch bombastisch. Nach drei Monaten war der Spuk vorbei: Er kehrte zurück zu seiner Ex und ließ sie fallen. Das Ganze ist jetzt fast zwei Jahre her und sie ist immer noch nicht drüber weg. So etwas wie bei ihm hat sie zuvor noch bei keinem Mann gefühlt, nie wieder sei sie danach so verliebt gewesen. Aktuell hat sie zwar einen neuen Freund, aber sie vergleicht ihn immer noch mit diesem ominösen Kerl. Richtig verliebt ist sie nicht. Bevor auch du so viel Schaden nimmst, würde ich dringend Abstand zu diesem Mann suchen. Du wirst mit ihm nicht glücklich werden.
Scheint der gleiche Kerl zu sein :zwinker: Spaß beiseite: Wer sagt denn, dass diese 3 Monate, die sie hatte, falsch waren? Sicher, sowas ist intensiv - aber es ist eben auch echt. Dass man wieder verlassen wird und etwas verliert, was intensiver war, als alles, was man vorher kannte, ist eben Lebensrisiko - aber wird deshalb das Intensive falsch? Blöd gesagt: Ist es sicher, dass sie jetzt einen "Schaden" hat, oder kann es nicht einfach nur sein, dass sie gesehen hat, wie es zwischen zwei Menschen sein kann, wenn es eben eine gewisse Intensität hat? Dass sie jetzt nicht verliebt ist, ist schade, aber ob das nun Problem des Vorgängers ist, weiß ich nicht. Womöglich gibt es da draußen wen für sie, der auch diese Punkte berührt und zu ihr passt - ohne sie dann zu verlassen.

Ich sage es mal so: Auf bestimmten Ebenen weiß ich jetzt schon, dass ich nicht mehr weniger möchte. Da geht es mir nicht um Großzügigkeit und um tausende Nachrichten. Sondern um das mitreißende Gefühl und die Leidenschaft. Viele andere Faktoren sind in Beziehungen ersetzlich und können zur Not mit Freunden abgedeckt werden (Hobbys eben...), aber das, was ich in einer monogamen Beziehung nur mit einer Person erleben kann und möchte, das möchte ich nicht mehr auf Sparflamme haben. Und um die Erkenntnis bin ich reicher und dafür bin ich dankbar.

Ich verstehe alle eure Postings und ich weiß auch, was bei euch die Alarmglocken klingeln lässt. Ich habe sie ja auch. Aber ich muss eben auch sagen: Was ich auf Gefühlsebene mit ihm haben kann, ist schon ziemlich viel. Und das einfach so aufzugeben, ich weiß nicht.

Eben war er kurz hier im Büro und wir haben uns nett unterhalten, mehr aber auch nicht. Hatte das Gefühl, er wollte mal ein bisschen die Lage sondieren... Keine Ahnung, was in ihm vorgeht.

Irgendwo fühle ich mich seit Mittwoch einfach zunehmend entspannt, was ich gut finde. Trotzdem habe ich Angst, dass es noch einige Phasen der Trauer geben wird, so abgeklärt ich im Moment auch sein mag.[DOUBLEPOST=1389947688,1389947521][/DOUBLEPOST]Übrigens noch eine kurze Ergänzung: Ich habe gestern lange mit einem Freund über das Thema geredet und auch meine Seite der Dinge - meine Sprüche, meine Ärgereien thematisiert. Irgendwann sagte er nur noch: Und du wunderst dich, dass der Kerl mega unsicher, ängstlich und irritiert ist und nicht weiß, ob er dich haben möchte? Da habe ich auch drüber nachgedacht - es gibt immer zwei Seiten der Medaille.[DOUBLEPOST=1389947912][/DOUBLEPOST]Edit: Und die Frage, die mich am meisten wurmt, ist eben, was tatsächlich in ihm vorgeht. Stimmt es, was er sagt, dass er nie verliebt war und nie Schmetterlinge hatte? Wenn ich alte Mails angucke, alte SMS lese - das IST ein verliebter und aufgeregter Kerl. Warum kann ich den nicht einfach haben, warum musste es nun so werden?
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #54
Freitag hatte ich noch mal einen kurzen Rappel, wo ich ihn per Email ziemlich angekackt habe - habe alte Mails gefunden, in der er die fehlende Distanz zwischen uns ansprach, wie wertvoll das alles wäre, dass er nicht begreifen würde, auf all das in seinen vorigen Beziehungen verzichtet zu haben - und das hat mich im Nachhinein einfach dermaßen wütend gemacht und verletzt, dass ich es loswerden musste. Diese absolute Entwertung (!!) von allem, was wir hatten und haben, das hat mir echt den Boden unter den Füßen weggezogen.

Eine Freundin meinte zu mir, dass das nur klar wäre: In dem Moment, wo er alles leugnet, müssen eben Gründe her, wenn es nicht völlig unlogisch sein soll. Natürlich muss man dann auch leugnen, was man gesagt hat, was man empfand - sonst würde es ja keinen "Sinn" ergeben.

Nun ja, er schrieb mir einigermaßen traurig zurück, das nicht zu verstehen - wenn er nun wirklich das alles geleugnet hätte und wirklich das alles gesagt hätte (Eben dass es nur eine Affäre wäre, nie mehr war und wird, immer Distanz, immer nur körperlich), dann müsste er zum Arzt. Und er hätte doch nur "vergessen" (!!), dass er eine Beziehung gewollt und das gesagt hätte.

Ich habe ihm daraufhin geschrieben, dass er das alles gesagt hätte, auch seine Sätze zitiert. Habe ihm geschrieben, was das alles solle, es zu vergessen - vergessen, dass man eine Beziehung wollte, wie einmalig, wie wunderschön wie verknallt - vergessen??

Habe geschrieben, dass ich mir sicher bin, dass ärztliche Hilfe sinnvoll wäre und dass es in meinen Augen nach einer ganz klassischen Bindungsangst klingt - die nicht erst seit mir da ist, sondern tiefer sitzt, in jeder seiner vorigen Beziehungen, in denen er sich auf die Frauen nicht einlassen konnte und wollte, die relativ kurz waren und mit Frauen, von denen er sagte, dass sie ihm ab dem 2. Tag der Begegnung nichts mehr zu sagen hatten, wo emotional und verbal nichts rüberkam, die er einfach nur "organisieren", therapieren wollte - um von sich selbst und den eigenen Problemen abzulenken, um jemanden auf Distanz zu halten und sich einzureden, das wäre es. Ich habe auch geschrieben, wenn es das wäre, was er wollen würde - und zitierte ihm seine Mail, in der eben genau stand, dass er nicht weiß, wie er das über Jahre ausgehalten hat und wie anders es bei uns wäre - dann sollte er das bitteschön wählen, dann könne ich ihm dabei nicht helfen.

Habe noch einige gute Wünsche ergänzt und ihm gesagt, den Kontakt abbrechen zu wollen, bis er versteht, dass und wie es funktionieren könnte. Irgendwie so eben. Habe einigen Freunden die Mail gezeigt, sie meinten, sie wäre sehr klar, verständlich, nachvollziehbar und eindeutig gewesen - und auch kein hysterisches "Rumgezicke" einer verliebten Kuh, sondern eben sehr gut und rational.

Seitdem habe ich nichts gehört - und noch seltsamer, ihn auch nicht gesehen. Dabei war er vorher täglich hier unten, auch bei den Kollegen, die sich auch wundern, wo er ist. Alles etwas strange.

Dazu kommt: Ich habe mir ein Buch gekauft. Es heißt "Jein - Beziehungsängste erkennen und überwinden" und es war für mich wie eine Offenbarung. In dem Buch steht exakt (!!) drin, was ich die letzten Monate erlebt habe, sein Verhalten ist quasi wie aus dem Lehrbuch. Und: Noch gruseliger, alle meine Gedanken, meine Ideen, Vorstellungen, Hoffnungen, mein Verhalten - auch dort niedergeschrieben. Dass die Betroffenen dieser Beziehung durch den hohen Adrenalinspiegel mystifizieren, es für eine besonders große Liebe halten - dass es einem durch die ewigen auf und abs eben so wichtig und gehaltvoll vorkommt, weil jede Begegnung eine besondere Bedeutung hat. Dass man sich unfreiwillig Abende freihält, bei denen man hofft, sich treffen zu können. Dass man monatelang gejagt wird, nur um in dem Moment, wo man auf die Person eingeht und sich binden möchte, weggestoßen wird. Dass es immer heißt, "Momentan nicht!", was die Hoffnungen schürt, dass es noch werden könnte. Und - vor allen Dingen - dass man sein komplettes Umfeld mit Analysen des Verhaltens nervt, jede Äußerung, jede Handlung, nur um sicherzugehen "Da ist doch was, er ist eben doch verliebt!" - um Sicherheit zu kriegen in so einem fragilen Konstrukt, um es irgendwo "festzumachen", wo derjenige es eben nicht kann.

Das sind jetzt einige kurz zusammengefasste Binsenweisheiten, aber das Buch insgesamt hat mir so weitergeholfen, ohne, dass ich jetzt Werbung machen möchte. Es ist nur so krass: Man fühlt sich so individuell mit seinen Gefühlen, mit seinen Erlebnissen - und stellt fest, genau das läuft nach einem völlig stereotypen Schema, es hat NICHTS mit Schicksal und großer Liebe zu tun, es ist schlichte Chemie, Vorgänge im Hirn, und irgendwie hat es sich bei mir etwas "entmystifiziert".

Komisch ist: Ich bin schon extrem traurig und finde es so schade - immerhin 4 Monate und es ist eben schon ein verdammt spannender Typ für mich - aber seit dem Kontaktabbruch bin ich viel ruhiger, schlafe besser und mein Hunger kommt wieder. So blöd es klingt, aber ich habe auch das Gefühl, meine "eigentliche" Trennung setzt sich langsam und ich fühle mich viel weniger abhängig von irgendeinem Kerl und seiner "Belustigung". Es kommt mir seltsam albern vor, dass die Leute, die meinte, ich sollte mich erstmal alleine sortieren, womöglich einfach Recht hatten - und es kommt mir auch komisch vor, dass das jetzt so schnell geht. Eigentlich hätte ich erwartet, dass es mir erstmal richtig bescheiden geht, aber so ist es nicht. Im Gegenteil, es entspannt mich geradezu, nicht mehr alle paar Minuten auf mein Handy gucken " zu müssen", weil ich weiß, da kommt nichts.

Frage ist und bleibt einfach, wie ich weiter damit vorgehe. Ganz begraben ist die Hoffnung nicht, dass man das irgendwie hinkriegen könnte - aber es fühlt sich entspannter an, ruhiger an. Letztendlich werde ich ihm aber nicht hinterherlaufen, ich rechne nur damit, dass er irgendwann wieder kommt - und dann will ich emotional "gewappnet" sein. Es klingt vielleicht naiv, aber manchmal denke ich, mit einer Therapie und entsprechenden Willen könnte das doch klappen, und wenn er das angehen will, bin ich "bereit" dazu - sonst aber nicht.[DOUBLEPOST=1390405146,1390402219][/DOUBLEPOST]edit: Uh und gerade ruft ihn ein Kollege an, um zu fragen, wo er steckt - nur eine Schulung. Ihn reden zu hören, telefonieren zu hören, hat mich gerade echt ein bisschen zurückgeworfen, so die Tatsache, dass er quasi "lebt", ohne unseren Kontakt. Ganz komisch :frown:[DOUBLEPOST=1390405696][/DOUBLEPOST]edit :Oh und bitte, wenn noch jemand einen Rat dazu hat, ich sauge alles auf :zwinker:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #57
Ich glaube, es würde Dir - zur Abwechslung - auch mal ganz gut tun, mit einem Mann zu tun zu haben, der weder psychisch krank ist noch eine Therapie benötigt, um eine stinknormale Beziehung führen zu können. Den Thrill müsste man sich dann natürlich anderweitig besorgen (Hobbys, Ehrenamt, Beruf ... ) :zwinker:
Ja, natürlich - das war auch schon meine Überlegung: Mein Geschenk an mich selbst in 2014, ein Mann ohne psychische Störung. Wenn sich einer berufen fühlt, soll er sich melden :grin:

Ach Kinder, das ist einfach so bitter: Seit dem mitgehörten Telefonat heute Nachmittag bin ich wieder wie auf Droge! Und dann sagen mir meine Freunde noch für Samstag ab und ich suche gleich hysterisch eine neue Beschäftigung für den Abend - Singleleben ist eben doch bitter. :frown:

Und irgendwo fehlt mir der blöde Kerl eben doch, seine Nähe, die Gespräche, das "abends wen anrufen können". Er hat mich eben so begeistert und fasziniert wie selten ein Kerl und *zack*, ab eben alles wieder da, obwohl ich doch beim Schreiben meines Postings so sicher war, das im Griff zu haben.

Interessante Beobachtung aber an mir selber: Ich hatte letzte Woche ein stundenlanges Gespräch mit einem guten Bekannten, der auf ein Bier vorbeikam. Es war lebendig, es war tiefsinnig, es war abwechslungsreich - und auch ein bisschen flirtig. Und ich habe danach einfach gemerkt, dass ich gleich wieder so ein bisschen "grundverknallt" war, einfach von der Idee her begeistert, ein so gutes Gespräch zu haben. Da ist mir einfach auch klargeworden, dass ich diese Begeisterung für mein Gegenüber auch einfach so empfinden kann, unabhängig davon, ob das nun der Mann fürs Leben ist - und mir wurde klar, dass mir einfach die letzten Jahre viele solcher Gespräche gefehlt haben und ich nicht wissen will, wieviel an Projektion in diesen Bekloppten einfach nur daher kam, dass endlich mal einer zugehört hat und gefragt hat: "Und wie gehts dir?" Jahrelang ging es immer nur darum, wie es meinem Ex ging und wenn es ihm nicht gut ging, war es "mein Bereich" - und das Gefühl, einfach mal befreit "Beschissen!" sagen zu können, ohne sich rechtfertigen oder für wen anders Verantwortung übernehmen zu müssen - das hat viel ausgemacht.

Danke für eure Worte, ich brauche das im Moment. Vorhaben für mich ist einfach, beim Kontaktabbruch zu bleiben, da brauche ich jedes 'weiter so!' was ich kriegen kann.

Sonst ende ich da, wo eine Freundin von mir, die wieder mit dem unmöglichsten Typen was angefangen hat - "Weil ich ihn doch will und wieso sollte ich mir das dann verbieten?" - diesen Rückschritt will ich mir nicht erlauben, um meiner selbst Willen!
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #61
Bei deiner Geschichte muss ich immer an eine Freundin denken, die sich ein vergleichbares Modell (mit ähnlicher beruflichen Ausrichtung wie ihr) geangelt hatte. Sie war so verschossen und der Sex war so unglaublich gut - naja, vorher gab's nur keinen oder Durchschnittssex. Auch verstanden die beiden sich (angeblich) wirklich gut.
Ich glaube bis heute, dass ihr der gute Sex und das sich "Lebendigfühlen" den Kopf total vernebelt hat hat.
Also ich muss sagen, von den Depressionen abgesehen (was natürlich schon ein ziemlicher Brocken ist!) hatte ich mit meinem Ex eine gute Beziehung mit sehr sehr gutem Sex - nur eben leider zu selten. Ich muss von daher sagen, dass ich jetzt nicht so fürchterlich hysterisch war, was nur den Sex angeht - es war vielmehr das drumherum.

Wir sind jetzt 4 Monate händchenhaltend durch die Gegend gelatscht - was ja nun eigentlich affärenuntypisch ist! - auch hier in unserer Stadt, wo uns jederzeit Kollegen und Freunde begegnen könnten. Wir haben Pärchenurlaub gemacht, er war bei meinen Eltern zu Hause und hat sich vorgestellt, ich habe mehrfach seine Mutter getroffen, war mit seiner Schwester und deren Mann essen - das hatte für mich also schon einen eindeutig verbindlichen Charakter. Gerade das Pärchenessen zu viert, das war für mich schon eine Art "Einführung" in sein Leben. Und die Tatsache, dass er eben bei meinen Eltern war - die von unserer Stadt eben auch über eine Stunde Autofahrt weg wohnen.

Ich bin mir ziemlich sicher, wäre ich nur auf seine Anfragen, ob das nun eine Beziehung ist, eingegangen, dann könnten wir eine haben und vielleicht wäre es auch gelungen - denn so blöd es klingt, ich glaube schon, dass er die Bezeichnung braucht, um sich darauf einlassen zu können. Hätte ich Mitte Dezember auf seine Frage (!) gesagt: "Gut, dann ist es nun eine" - ich glaube, ich hätte eine. Und dann hätte er sich auch entsprechend verhalten, weil er sich dann in die Idee reingesteigert hätte und das komplette Programm von dem, was er als zugehörig empfindet, abgefahren hätte. Aber genau das wollte ich eben zu diesem Zeitpunkt nicht, weil ich merkte, dass es für ihn zu früh ist - es wirkte wie ein "sich selbst überzeugen wollen" und stand vor dem Hintergrund der Verhütungspanne - und da ich wusste, dass ich mit ihm kein Kind kriegen werde, war mir das alles zu aufgesetzt reingesteigert.

Letztendlich geht es mir gar nicht so sehr darum, dass ich mich da selbst auch in eine gewisse Abhängigkeit reinbugsiert habe. Ich hätte es einfach gerne ausprobiert, wie das Freund-Freundin-Gefüge zwischen uns funktioniert hätte. Ohne direkt wieder aufs Leben zu planen, einfach so, für das innere Gefühl und die Idee dahinter. Eben WEIL es bei 3 Treffen die Woche, zig Aktivitäten und ewigen Gesprächen für mich eh keinen Unterschied gemacht hätte.

Bis dato hat er sich aber nicht mehr gemeldet. Ich kann den Gedanken nicht vermeiden, mich zu fragen, wie es ihm geht und was in ihm vorgeht. Das ist zwar wenig ergiebig, aber es ist eben so traurig, dass er sich selbst so im Wege steht.
 
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Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #77
@ celavie celavie : Wenn ich das mal wüsste :grin: An dem einen Tag habe ich ihm vorgeschlagen, dass wir erstmal keine Nachrichten mehr schreiben. Dass ich es nicht für klug halte, wenn wir da anknüpfen, wo wir mit alten Partnern aufgehört haben und erstmal für uns selbst klarkommen sollten. Dass ich ihm alles gesagt habe und die nötige Selbstreflexion bei ihm selbst stattfinden muss.

Zwei Tage danach habe ich ihm ja nochmal wütende Mails geschrieben, weil ich alte Emails von ihm gefunden hatte und ihm einfach mal den Kontrast in seinen Behauptungen demonstrieren wollte (musste!) Einfach auch, um für mich nochmal klarzustellen: Es war nicht nur Wahrnehmung, es war nicht nur MEINE Vorstellung, er hat das alles gesagt und nicht ich bin hier die Blöde. Daraufhin kam ja von ihm zurück, wenn er das alles wirklich bestritten hätte (und das hat er ja), dann müsste er wohl zum Arzt. Daraufhin hatte ich ihm dann noch einige Takte geschrieben, unter anderem auch etwas wie "Ja, bitte geh zum Arzt" und "Dass wir den Kontakt abbrechen, bis er sich klar ist..." Irgendwie sowas halt. Meine Mail war ziemlich drastisch, ich würde mich an seiner Stelle vielleicht auch nicht melden :zwinker: Wobei ich da klarstellen muss, dass es nicht verletzend war, was ich geschrieben habe und auch nicht unsachlich - ich habe es einigen Freunden zu lesen gegeben und die fanden es sehr gut so.

Zum Geburtstag habe ich ihm aber sehr nett gratuliert und von ihm mehrere "danke...." und einige Kusssmileys bekommen. Wollte es nicht überinterpretieren, aber dass das insgesamt 3 SMS waren und alle diese Pünktchen dazwischen klang mir schon danach, als wäre er überrascht von meiner Gratulation gewesen bzw. als würde er mehr sagen wollen. Einfach, weil ich ihn mittlerweile kenne und bei jemandem der sonst nur Romane schreibt, sind drei Pünktchen schon auch zielgerichtet gesetzt, insbesondere, wenn er das mehrfach hinterhereinander macht :grin:

Wie meinst du das übrigens mit dem Machtspielchen?

Letztendlich bin ich ja auch recht froh, dass ich mir diesen Abstand im Moment gönne und noch nicht schwach geworden bin. Ich habe ihn vor 2 Wochen zufällig im Büro getroffen, da kann sich niemand vorstellen, wie hysterisch der hampelte. Meine Kollegin meinte auch, sie hätte noch nie einen so unsicheren und unruhigen Mann gesehen. Habe auch einige souveräne Sprüche unterbringen können, MIR hat man jedenfalls nichts angemerkt. Ich weiß, dass das vielleicht kleinlich ist, aber ich bin schon auch ziemlich verletzt, wenn ich an alles denke, was ich mit ihm erlebt habe. Und da ist es schon eine Genugtuung zu hören, dass die Kollegen meinen, was mit dem los wäre, wieso der "neuerdings" so komisch wäre. Ja, vielleicht beantwortet das die Frage nach dem Machtspielchen zumindest für meine Seite, aber ihr könnt euch auch schwerlich vorstellen, wie intensiv meine Zeit mit ihm war und wie krass der Kontrast zu seinem Leugnen ist. Sowas habe ich noch nie erlebt, aber ich glaube auch, es gibt wenige Menschen, die so sind, wie er (nicht romantisch verklärt gemeint, sondern rein objektiv :zwinker:).
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #78
Oh Mann, es bleibt komisch. Jetzt kam er eben hier vorbei und grüßt kaum richtig bzw. hatte ich den Eindruck, er ergreift bei meinem Anblick schon halb die Flucht. Mein halbes "Na, alles klar?" blieb unbeantwortet in der Luft, weil er schon auf dem Absatz kehrt machte. So bekloppt das alles sein mag, aber normal grüßen sollte ja wohl kein Problem sein? Schräg.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #79
Ja, hier gibt es Neues.

Anfang der Woche meldete er sich bei einer Freundin-Kollegin von mir. Interessant insoweit, dass er halt weiß, dass wir gut miteinander konnten und da sie nur wenige Wochen hier war (Ausbildung) eben auch mit mir relativ eng - ich hatte immer den Eindruck, dass es ihm nicht geheuer ist, dass wir uns so zügig angefreundet haben, da er da eine doppelte Front befürchtet :zwinker:

Jedenfalls hat er ihr dann SMSe geschrieben, in denen er sich für einen dummen Spruch entschuldigt hat, den er Anfang Dezember (!) gebracht hat. Und etwas übliches Geplänkel, man kennt ihn ja. Sie hatte mir das gleich erzählt...Er hat ihr dann geschrieben, er wäre ja die letzten Wochen weniger bei uns im Büro gewesen, eben auch wegen der "Story mit der Hexe", "sie wisse ja Bescheid". Darauf ist sie gar nicht eingegangen, ist mir auch lieber so. Sie ist eh die Einzige, die irgendwas weiß.

Ich hatte erst den Eindruck, er macht bei ihr jetzt damit weiter, wo er bei mir aufgehört hat - sprich, auf zu neuen Ufern. Sie meinte allerdings, er wolle durch die Hintertür die Lage bei mir sondieren - und hat damit recht behalten.

Zwei Tage danach hat er sich nämlich dann bei mir gemeldet - nach über 4 Wochen ohne Kontakt. Hat mir ein Bild von unserem Wochenende geschickt und sich dafür mit überschwänglichen Worten bedankt.

Ich habe dann 2 Tage nicht geantwortet und dann nur geschrieben, dass das wirklich ein schönes Wochenende war. Bekam dann ein Bild zurück, was er gerade macht und habe nicht reagiert. Gestern habe ich ihm dann ein Bild von meinem Kostüm geschickt, weil ich wissen wollte, ob ich ihn hier auf der arbeitsinternen Karnevalsfeier sehe - ich habe ihn aber nicht gesehen, weil er früh zu Hause war. War auch ganz gut so. Er hat mir dann im Laufe des Nachmittags an die 20 kurze Nachrichten geschickt, inclusive Foto seines Kostüms. Habe aber immer nur recht wortkarg zurückgeschrieben, dass ich überhaupt geantwortet habe, war wohl meiner fortschreitenden Alkoholisierung geschuldet :zwinker: Aber mehr als 1-2 Wörter habe ich nie geschrieben, alleine schon, um sicher zu gehen, dass ich keinen Unsinn erzähle (ich bin betrunken immer so anhänglich :zwinker:).

Tja, so oder so war ich dann noch bis Mitternacht mit anderen Kollegen unterwegs und habe den Abend sehr genossen. :smile: Was den Kerl angeht überkommt mich leiser Triumph, dass ICH mich jedenfalls nicht gemeldet habe und er wieder angefangen hat, mich zuzutexten - und mein Bauchgefühl, von "der kommt wieder" insofern richtig war. Skurril nur, dass er dazu noch über meine Kollegin läuft.

So oder so denke ich, dass es gut war, ihn auszusortieren - der hat einen solchen Schaden, das merkt man sehr deutlich.

Wenn jemand eine Einschätzung zu der Lage hat bzw. mir bestätigen möchte, dass ich mit meiner Einschätzung richtig liege, gerne. :smile:
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #80
So oder so denke ich, dass es gut war, ihn auszusortieren - der hat einen solchen Schaden, das merkt man sehr deutlich.

Dann wär's aber wohl besser, auf seine neuerlichen Kontaktversuche nicht einzugehen und ihm keine Bilder zu schicken oder auf Nachrichten zu antworten (auch wenn's nur zwei Worte sind, eine Antwort ist eine Reaktion, und damit fütterst du ihn wieder an).
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #81
Ich verstehe, was du meinst, aber ich finde es auch albern, jemandem nicht zu antworten. Damit zeige ich viel deutlicher, dass es mir was ausmacht, als wenn ich einfach kurz und normal antworte. Ich schreibe sehr viel am Handy und da einen gezielt auszuklammern, ist auch eine Botschaft :zwinker:

Von daher antworte ich dann einfach, wenn er mich anschreibt und füttere nicht mit Nachfragen nach. Gestern das lag auch eben daran, dass ich vorbereitet sein wollte, wenn er da ist, alleine schon vor den Kollegen.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich so überrascht war, dass er sich gemeldet hat - im Sinne von "Null damit gerechnet" und auch keine "Erleichterung" oder ein Gefühl von "Na endlich!", sondern eher ein Gefühl von "Guck mal einer an, wer hier wieder aufläuft..." Da war ich eben auch freudig überrascht von mir selber - ich hätte gedacht, dass mich das mehr aus den Latschen haut. Von daher versuche ich einfach, "ganz normal" zu sein, das ist vom Umfeld her auch deutlich glaubwürdiger.

Also ich denke, dass das so funktionieren dürfte. Für mich ist einfach Marschroute die, dass ich souverän und gelassen bleibe - und mir einfach bewusst mache, wie lächerlich ich ihn in mancherlei Verhaltensweise finde. Aussortieren bezieht sich insofern einfach auf die "Paarebene" - sofern man das so nennen möchte - normaler "netter" Umgang steht dem aber nicht entgegen.

Ich traue mir aber im Moment zu, dass ich das ohne "Rückfall" hinkriegen kann - alleine schon, um mir selber zu beweisen, dass ich Herr der Lage bin. Nicht zu anworten passt da einfach nicht rein, weil mir das zu sehr beweisen würde, dass da jemand ist, den ich "zu meinem eigenen Besten" ignorieren sollte. Wie gesagt, den Raum möchte ich ihm nicht geben.
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #82
Aussortieren bezieht sich insofern einfach auf die "Paarebene" - sofern man das so nennen möchte - normaler "netter" Umgang steht dem aber nicht entgegen.

Ich traue mir aber im Moment zu, dass ich das ohne "Rückfall" hinkriegen kann -

Ich meinte das auch weniger in Bezug auf dich, sondern eher in Bezug auf ihn. Für dich ist die Paarebene gegessen, aber für ihn scheint das nicht zu gelten, wenn er schon so offensichtlich "wieder aufläuft"; und in so einem Zustand interpretiert man gerne jede Reaktion als positive Reaktion im gewünschten Sinne: "Sie schickt mir von sich aus ein Bild? Sie antwortet auf meine Nachrichten? Da muss doch noch Interesse da sein, sonst würde sie das doch nicht machen!" Und dass er sich wieder (falsche) Hoffnungen auf mehr macht, ist ja eigentlich nicht das, was du willst, oder?
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #83
Ich meinte das auch weniger in Bezug auf dich, sondern eher in Bezug auf ihn. Für dich ist die Paarebene gegessen, aber für ihn scheint das nicht zu gelten, wenn er schon so offensichtlich "wieder aufläuft"; und in so einem Zustand interpretiert man gerne jede Reaktion als positive Reaktion im gewünschten Sinne: "Sie schickt mir von sich aus ein Bild? Sie antwortet auf meine Nachrichten? Da muss doch noch Interesse da sein, sonst würde sie das doch nicht machen!" Und dass er sich wieder (falsche) Hoffnungen auf mehr macht, ist ja eigentlich nicht das, was du willst, oder?
Wieso sollte ausgerechnet er sich Hoffnungen auf mehr machen? Gerade er leugnet doch jedes Interesse auf mehr, gerade er wollte doch keine Beziehung. Sorry, aber da fehlt mir irgendwie das Mitgefühl, bei dem Hickhack, was er veranstaltet hat.
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #84
Wieso sollte ausgerechnet er sich Hoffnungen auf mehr machen? Gerade er leugnet doch jedes Interesse auf mehr, gerade er wollte doch keine Beziehung. Sorry, aber da fehlt mir irgendwie das Mitgefühl, bei dem Hickhack, was er veranstaltet hat.

Na diese Hin-und-her-Spielchen von ihm sind doch genau der Grund, warum du die Reißleine gezogen hast, die hat er doch schon die ganze Zeit veranstaltet.

Es geht auch nicht um Mitgefühl für ihn, es geht ums Praktische: Du willst keine Paarebene mehr, also würde ich meinen, dass du auch nicht scharf drauf bist, wenn er wieder angetanzt kommt und sich Hoffnungen macht, mit denen du dich dann wieder rumschlagen musst. Wären so meine Gedanken, wenn ich an deiner Stelle wäre; aber wenn dir die erneuten Annäherungsversuche und das ganze Drumherum nichts ausmachen und es dich nicht nerven würde, ihn in näherer Zukunft noch mal "abservieren" zu müssen, dann passt's ja. :zwinker:
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #85
Das Bilderschicken und Hin-undHergeschreibe dient unterschwellig dem Ziel, dass er wieder was von dir will und du ihn dann nochmal richtig abservieren kannst.
Oben auf dieser Seite lese ich etwas von "Triumph" oder "ich kann nicht leugenen, dass es sich toll anfühlt, dass er derjenige war, der sich als erster gemeldet hat".
Irgendwo hast du mich mal gefragt, was ich denn mit Machtspielchen meine. Die Antwort findest du hier und in deinen Texten.
Glaub mir, ich hab so ein Spiel auch lange gespielt und meine (versteckte) narzisstische Neigung damit ausgelebt. Das ist m.M. nach menschlich und nicht so verwerflich man muss es nur wissen. Ich habe nahezu jedes dieser "Spielchen" gewonnen und ja, es fühlt sich gut an.
 
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Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #86
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #87
Irgendwo hast du mich mal gefragt, was ich denn mit Machtspielchen meine. Die Antwort findest du hier und in deinen Texten.
Das ist mir schon klar, dass das so funktioniert. Aber für mich wäre es jetzt deutlich unsouveräner, ihn zu ignorieren, ich finde sowas Kindergarten. Wenn mich jemand fragt, was ich Karneval mache, kann ich darauf wohl antworten - alles von "Ich antworte jetzt aus Prinzip nicht, weil ich ihn ja ignorieren will!" misst dem Ganzen viel mehr Bedeutung bei, als einfach normal zu antworten. Finde ich jedenfalls.

Davon ab geht es mir weniger um Macht, als darum, dass ich die Sache "im Griff haben möchte". Zumindest auf meiner Seite. Und dazu gehört eben auch, dass ich normal mit ihm reden kann.

Natürlich freue ich mich, dass er sich nun zuerst gemeldet hat. Eben weil es mir zeigt, dass an seinem Behaupteten "Ich will nix von dir und wollte nie was von dir!" nicht soviel dran ist. Und natürlich bin auch auch froh, dass ich selber nicht den Kontakt zu ihm gesucht habe, sondern mich aus dieser Abhängigkeit irgendwo befreien konnte.

Und nein, es geht bei dem Thema Triumph nicht darum, dass ich hier die standfestere war und jetzt juble, weil er sich zuerst gemeldet hat. Sondern es geht darum, dass mein Bauchgefühl und ich richtig lagen und nicht - wie er mir zwischenzeitlich ja weismachen wollte - alles nur meiner Wahrnehmung entsprungen ist.

Mir geht es davon ab nämlich überhaupt nicht darum, Spielchen zu spielen. Im Gegenteil. Aber für mich wäre ignorieren einfach noch mehr Spiel, als ganz normale Dialoge zu führen.

Davon ab finde ich es skurril, dass ihr so tut, als wäre er derjenige, der sich am Ende wieder Hoffnung macht. Nochmal: Er hat behauptet, es wäre immer nur körperliche Anziehung gewesen, es wäre nie mehr gewesen, immer mit Distanz und Fremdheit und was weiß ich. Wo nun die Wahrheit liegt, keine Ahnung, in seiner Welt existieren immerhin mehrere. Aber ER wollte MICH nicht, das hat er mir oft genug klargemacht. Dass ausgerechnet er sich nun wieder Hoffnungen machen soll - was so klingt, als hätte ich ihm was vorgemacht und ihn dann abserviert - ist nun mehr als widersprüchlich. Selbst wenn das wirklich so wäre, dann wäre das ein seinerseits hausgemachtes Problem, aber nichts, was nach seinen Aussagen Sinn ergibt.

Mir geht es da wie gesagt nur um einen normalen Umgangston, nicht um mehr.
 
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Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #88
Dass ausgerechnet er sich nun wieder Hoffnungen machen soll - was so klingt, als hätte ich ihm was vorgemacht und ihn dann abserviert - ist nun mehr als widersprüchlich.

Das war nicht meine Aussage, ich hab ja erklärt, wie ich es meinte. Wenn du das anders siehst, ok.
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #89
Aber für mich wäre es jetzt deutlich unsouveräner, ihn zu ignorieren, ich finde sowas Kindergarten. Wenn mich jemand fragt, was ich Karneval mache, kann ich darauf wohl antworten - alles von "Ich antworte jetzt aus Prinzip nicht, weil ich ihn ja ignorieren will!" misst dem Ganzen viel mehr Bedeutung bei, als einfach normal zu antworten. Finde ich jedenfalls.

Ich finde, dass du gerade versuchst, die Bedeutung des ganzen zu sehr herunter zu spielen. Es hat dich ja eine Weile sehr beschäftigt und du kannst eben noch nicht ganz locker damit umgehen - was ich auch ganz normal finde. Gezielte "höchstens zwei Worte und keine Nachfragen"-Antworten sind nun auch kein "lockerer Umgang". Einfach nicht reagieren wäre natürlich unsouverän, aber ein "Hey, nett, dass du dich wieder meldest, aber bevor wir eine freundschaftliche Ebene aufbauen können, sollten wir noch ein bisschen Zeit ins Land gehen lassen. Ein paar Nachrichten sind ja ok, aber die Frequenz von früher möchte ich nicht mehr. Bitte schreib mir jetzt nicht mehr." (natürlich nicht wörtlich, aber so ähnlich) fänd ich deutlich klarer und überhaupt nicht "Kindergarten".
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #90
Ich finde, dass du gerade versuchst, die Bedeutung des ganzen zu sehr herunter zu spielen. Es hat dich ja eine Weile sehr beschäftigt und du kannst eben noch nicht ganz locker damit umgehen - was ich auch ganz normal finde. Gezielte "höchstens zwei Worte und keine Nachfragen"-Antworten sind nun auch kein "lockerer Umgang". Einfach nicht reagieren wäre natürlich unsouverän, aber ein "Hey, nett, dass du dich wieder meldest, aber bevor wir eine freundschaftliche Ebene aufbauen können, sollten wir noch ein bisschen Zeit ins Land gehen lassen. Ein paar Nachrichten sind ja ok, aber die Frequenz von früher möchte ich nicht mehr. Bitte schreib mir jetzt nicht mehr." (natürlich nicht wörtlich, aber so ähnlich) fänd ich deutlich klarer und überhaupt nicht "Kindergarten".
Naja, aber für mich sind die Fronten ja klar und ich möchte nicht unbedingt mehr Zeit für irgendwas. Ich habe ihm alles gesagt, was ich zu sagen habe und damit ist das Thema für mich geklärt.

Für mich muss da jetzt keine zusätzliche Klärung her - deswegen braucht es da für mich jetzt auch keine Botschaft an ihn.

Davon ab ging es mir dem Kindergarten eher um den häufigen Rat, nicht zu antworten. Ich habe übrigens jetzt auch nichts mehr gehört und ich bin da zufrieden mit.

Ich weiß auch nicht, ob ich mich bei dem Thema einfach zu verquer ausdrücke, aber ich habe die letzten Wochen echt kaum an ihn gedacht und habe schon den Eindruck, dass ich mich da nicht übermäßig gefährdet sehe. Der Abstand hat mir gut getan und der Kontaktabbruch war auch wirklich ein mehr als sinnvoller Rat, für den ich auch echt dankbar bin. :smile: Etwas harmloses Geplänkel kann ich aber im Moment gut verkraften. Das mit den kurzen Antworten sollte auch einfach nur heißen, dass ich ihn eben nicht weiter anfüttere - früher hätte ich eben Romane geschrieben und ihm 100 Fragen gestellt, wie es ihm geht und was er macht. Das lasse ich. Trotzdem war das einfach ein harmloses Gespräch und damit hat es sich.

Ich habe ja nach dem Telefonat auch nochmal alte Mails und SMS gelesen (vor 5 Wochen etwa) und habe damals sehr klar gerafft, wie sein Ping-Pong-Spiel funktioniert. Das gibt mir jetzt den nötigen Abstand.

Ich denke eh - auch durch andere Umstände - dass ich mich jetzt erstmal mehr auf mich besinnen werde und mir das Thema Kerle erstmal schenke :zwinker: Soviel Idiotie seit meiner Trennung, das geht auf keine Kuhhaut.

Darüber hinaus ist mir auch klar, dass ihr es nur gut meint und meine "Widerworte" sind auch nicht als Angriff gedacht :zwinker: Ich bin sehr dankbar für die guten Ratschläge hier! Ich muss die Sache nur irgendwie auf meine Art auflösen und das heißt für mich, dass jede weitere klärende Botschaft, jedes Ignorieren und weiterer verkrampfter Umgang die Sache für mich nur noch weiter aufbauschen.
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #91
Ja, gibt es ein Update? Wie geht es dir?
 
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