• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Nähe- Distanz... der ewige Kreislauf

ElfeDerNacht
Benutzer248  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Gefühle sind schon eine eigenartige und undurchschaubare Erfindung...
Ich habe mich dieses Wochenende von meinem Freund getrennt. Unter anderem deswegen, weil er mir nie die Aufmerksamkeit geschenkt hatte, die ich mir so sehnlich gewünscht hätte, ihm seine Arbeit immer viel wichtiger war als ich und auch sonst gabs noch das eine oder andere Problem zwischen uns.
Die Trennung selbst war unglaublich schmerzhaft für uns beide. Da wir eine Fernbeziehung führten, bin ich zu ihm gefahren und wollte nach dem Gespräch wieder heim. Bin dann aber über Nacht geblieben, weil ich total aufgelöst war und nur noch geheult hab. Ich hatte ihn ja immer noch unglaublich lieb, aber ein Leben mit ihm ging einfach nicht.
In der Nacht nach der Trennung, haben wir beide nicht wirklich geschlafen, uns die ganze Nacht im Arm gehalten und geheult... (und wir hatten auch noch Sex- den emotionalsten den ich je zuvor erlebt habe..)
Als ich am nächsten Tag heimfuhr war ich mir aber immer noch sicher, richtig gehandelt zu haben...
Dann hat er begonnen zu kämpfen. Er hat sich jeden Tag etliche male gemeldet, (das tat er sonst nie- manchmal mehrere Tage gar nicht) mir ein unglaublich emotionales mail geschrieben und dann stand am Mittwoch auch noch ein Blumenbote mit einem riesen Strauß roter Rosen vor der Tür. Aber nichts desto trotz wusste ich, dass wir keinen Chance haben und hab nicht an meiner Entscheidung gezweifelt- bis jetzt!

Warum? Weil er aufhört um uns zu kämpfen- weil er mir heute in einem mail mitgeteilt hat, dass ich wohl recht hatte, und wir nicht zueinander passen.
Und jetzt gehts los: meine Verlustangst, mit der ich seit meiner Kindheit kämpfe und die ich seit meiner letzten Beziehung so gut im Griff hatte, ist mit voller Wucht zurückgekehrt. Plötzlich fehlt er mir unbeschreiblich, in meinem Magen gehts drunter und drüber und ich war schon so kurz davor ihn zu bitten, es noch einmal mit mir zu versuchen. Gottseidank hab ich eine liebe Freundin, die mich davon abgehalten hat.

Kennt das jemand von euch? Diese Gefühl dass man jemanden unbedingt wiederhaben will- obwohl man vorher ganz genau wusste, dass es keinen Sinn mehr macht- nur weil derjenige sich von einem abwendet!?

Wie geh ich nur dagegen an?
Ich will das endlich hinter mir lassen, war mir so sicher dass mir so etwas nie wieder passieren würde, dieses zermürbende Nähe-Distanz- Ding. Und jetzt sitz ich wieder mittendrin... :cry:

elfchen
 
R
Benutzer Gast
  • #2
Also erstmal finde ich es total stark von dir diesen Schritt getan zu haben. Ich denke es ist das beste fuer dich nach all den Problemen.

Zu deiner Frage: Ja ich kenne das sehr gut. Als ich mich damals von meinem ex getrennt hatte begonn auch er zu kaempfen. Das ganze ging dann zwar nach hinten los und er begann mich zu stalken aber es war so ungefaehr wie bei dir. Dann begann dass kaempfen in absoluten Hass bei ihm um zu schlagen und er begann zu drohen etc.

Tja und dann?Ich ignorierte ihn die ganze Zeit und er schien zu begreifen dass er keine Chance mehr hat. Seit dem auch er sich nichtmehr meldet habe ich den drang mich wieder bei ihm zu melden, wieder kontakt zu haben etc. NIcht als Beziehung sondern als Freund.

Das beste dagegen ist: durchhalten!!! Nicht melden, ablenken, seine nummer loeschen, seine emails und msn blokieren. Ich kann dir versichern dass es erstmal eine Zeit dauern wird aber auch das geht vorbei.

Ich druecke dich und die Daumen!!!
 
chessy70
Benutzer39075  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
....
 
S
Benutzer69138  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
erst mal hut, ab, dass dus geschafft hast dich zu trennen :smile:

ich würde gern was zu nähe und distanz sagen:

verlustangst und distanzverhalten sind zwei seiten einer medallie.

jemand mit aktiven verlustängsten sucht sich einen partner der das gleiche problem hat: jemanden mit passiven distanzverhalten.

im grunde haben beide angst vor nähe, der eine lebt das aktiv aus, der andere sucht sich partner, bei denen keine nähe aufkommt. und die scheinbar vor ihm flüchten, ihn vernachlässigen, oder auch ne fernbeziehung führen :zwinker: etc... und beschweren sich dann noch drüber :schuechte

du hast jetzt eine super gelegenheit das problem bei dir zu lösen.

du bist allein, dein ex füllt die leere plötzlich nicht mehr aus, und dir gehts hundeübel.

das ist wie bei einem junkie der sein heroin braucht.
aber wenn man mal genau hinschaut, dann geht es um ganz andere dinge.
wir führen solche "hin und her" beziehung um von einer sache abzulenken: uns selbst.

im grunde trauerst du deinem ex nicht nach. so toll war es ja dann auch nicht mit ihm.
du willst dich nicht mit dir auseinander setzen, und du willst etwas, was deine ängste zu deckt. wie menschlich :schuechte

bleib mal bewusst allein, hör in dich rein, wen oder was du eigentlich vermisst. die aktuellen partner sinds meist nicht. das ist ums was es geht liegt viel länger zurück.

kümmer dich um dich selbst. wenn du eine eigenständige persönlichkeit bist, kannst du die nähe zu einer anderen erwachsenen person auch aushalten, du musst dich in diese spiele nicht mehr reinbegeben, du bist frei...

und eins noch: nur weil man nen partner hat, mit dem man nähe in der beziehung erlebt, heist das nicht, dass man deshalb keine verlustängste mehr hat. denn man trägt sie in sich. und nur man kann sie nur in einer beziehung lösen: in der zu sich selbst...

ich kann ein lied davon zwitschern :cool1:


du schaffst das! :smile:
 
ElfeDerNacht
Benutzer248  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
erst mal hut, ab, dass dus geschafft hast dich zu trennen :smile:

ich würde gern was zu nähe und distanz sagen:

verlustangst und distanzverhalten sind zwei seiten einer medallie.

jemand mit aktiven verlustängsten sucht sich einen partner der das gleiche problem hat: jemanden mit passiven distanzverhalten.

im grunde haben beide angst vor nähe, der eine lebt das aktiv aus, der andere sucht sich partner, bei denen keine nähe aufkommt. und die scheinbar vor ihm flüchten, ihn vernachlässigen, oder auch ne fernbeziehung führen :zwinker: etc... und beschweren sich dann noch drüber :schuechte

du hast jetzt eine super gelegenheit das problem bei dir zu lösen.

du bist allein, dein ex füllt die leere plötzlich nicht mehr aus, und dir gehts hundeübel.

das ist wie bei einem junkie der sein heroin braucht.
aber wenn man mal genau hinschaut, dann geht es um ganz andere dinge.
wir führen solche "hin und her" beziehung um von einer sache abzulenken: uns selbst.

im grunde trauerst du deinem ex nicht nach. so toll war es ja dann auch nicht mit ihm.
du willst dich nicht mit dir auseinander setzen, und du willst etwas, was deine ängste zu deckt. wie menschlich :schuechte

bleib mal bewusst allein, hör in dich rein, wen oder was du eigentlich vermisst. die aktuellen partner sinds meist nicht. das ist ums was es geht liegt viel länger zurück.

kümmer dich um dich selbst. wenn du eine eigenständige persönlichkeit bist, kannst du die nähe zu einer anderen erwachsenen person auch aushalten, du musst dich in diese spiele nicht mehr reinbegeben, du bist frei...

und eins noch: nur weil man nen partner hat, mit dem man nähe in der beziehung erlebt, heist das nicht, dass man deshalb keine verlustängste mehr hat. denn man trägt sie in sich. und nur man kann sie nur in einer beziehung lösen: in der zu sich selbst...

ich kann ein lied davon zwitschern :cool1:


du schaffst das! :smile:

Hey Du! :smile:

Danke für Deinen Beitrag! Im Grunde geb ich Dir in allem recht was Du schreibst- nur bin ich da eigentlich schon einen großen Schritt weiter gewesen.
Ich hab die letzten Jahre meines Lebens damit zugebracht mich und mein Verhalten zu reflektieren, war auch in Therapie und hatte das in meiner letzten Beziehung im Grunde komplett hinter mir gelassen. Ich habe gelernt loszulassen und mich wirklich gut damit gefühlt.
Ich bin auch fest davon überzeugt, dass ich mittlerweile eine eigenständige Person bin die auch alleinen leben kann- habe das auch eine ganze Weile gemacht und es ging mir gut dabei.
Und deswegen versteh ich nicht, warum ich da jetzt wieder so reingekippt bin.
Es ist mir auch durchaus bewusst dass nicht er es ist den ich vermisse, dass da einfach wieder mein altes Verhaltensmuster aufkommt, und das kotzt mich unglaublich an!!
Weil ich das ja alles weiß, nur mein Bauch da im Moment komplett dagegen "handelt" und dieses Einsamkeitsgefühl mich grad voll im Griff hat. :kopfschue
Ich bin im Grunde nur wütend über mich selbst. *seufz*
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #6
Auch hier eine Frau, die so etwas schon erlebt hat... Die Hölle... Immer die Sehnsucht nach Nähe, die nicht erfüllt wurde - und schießlich, nach grausamen Monaten, Jahren, die Erkenntnis, dass ich lieber gar keine Liebe will als diesen verachtenswerten Abklatsch davon, weil mich dieses Spielchen Stück für Stück zerstört hatte...

Ich hatte Schluss gemacht. Auf einmal kam er zu dem Schluss, dass er mich doch liebte. Wieder zusammengekommen. Nach ein, zwei Wochen ging er wieder auf Distanz - so lange, bis ich nicht mehr konnte. Das Spielchen ging über mehrere Monate. Irgendwann war ich innerlich so verletzt, so kaputt, dass ich keine Liebe mehr empfand. Da war er es dann, der nach Nähe suchte und wieder ankam, meine Nähe suchte. Aber es wurde mir zu viel. Das ständige Hin- und Her hatte etwas in mir zerbrechen lassen, ich hatte den Glauben an meinen eigenen Wert verloren.

Angst vor Nähe, Angst vor Vertrauen... Angst davor, Menschen an mich heran zu lassen... Angst vor Männern...
Ich kann noch heute, über ein Jahr später, meinen neuen Freund nicht küssen, wenn ich dabei die Augen geschlossen habe, weil sonst so unvermittelte Panik in mir hochkocht, dass ich aufschreie und ihn wegstoße.

Ich habe lange gebraucht, um die Wunden aus dieser Beziehung heilen zu lassen. Habe mich zwei Mal in Männer verliebt, die unfähig zu echter Liebe waren, und war unglücklich. Das dritte Mal war es ein wunderbarer Mann, der glücklich verheiratet ist und mein bester Freund wurde. Er und mein Stiefvater gaben mir nach und nach den Glauben daran zurück, dass es so etwas wie Liebe gibt, so etwas wie Empathie, so etwas wie Vertrauen...
Ich hielt mich viel in Gegenwart dieser zwei Männer auf, weil ich meiner Seele die Gelegenheit geben wollte, zu heilen. Wieder zu sehen, dass es auch solche Männer gibt. Es waren Männer, die für mich als Partner nicht in Frage kamen - alles andere hätte viel zu viel Nähe bedeutet. In der Zeit habe ihc mehr als einmal mit Männern etwas kurzfristiges angefangen, vor denen es mich heute ekelt, wenn ich sehe, was für eine verächtliche Haltung sie Frauen gegenüber haben... Auf so etwas bin ich noch vor einigen Monaten angesprungen? Wie verletzt muss meine Seele gewesen sein, wenn ich geglaubt habe, so eine Behandlung zu verdienen und darüber sogar noch glücklich zu sein?

Aber ganz langsam ist meine Seele Stück für Stück ein bisschen mehr geheilt, bis ich meinen jetzigen Freund kennengelernt habe. Ihn, bei dem ich gleich beim Kennenlernen das Gefühl hatte, ihm abgrundtief vertrauen zu können, ohne einen Grund dafür sagen zu können. Aber ich hatte so viel Zeit in Gegenwart von wertvollen, liebesfähigen Männern verbracht, dass ich langsam angefangen hatte, liebesfähige Männer für "männlich" zu halten und nicht mehr diese egoistischen, liebes- und bindungsunfähigen Kerle, auf die ich so lange abgefahren war.

Die Wunden dieser Zeit trage ich immer noch. Immer wieder kriege ich Panikschübe - immer dann, wenn ich mich wohlfühle und anfange zu vertrauen, kommt die Panik hoch. Zum Glück kann ich inzwischen dank meiner Psychotante erkennen, dass es Angst von früher ist, als mein Vertrauen und meine Sehnsucht nach Liebe zurückgewiesen wurden und der Glaube ein meinen eigenen Wert mehr und mehr in den Staub getreten wurde.
Es ist trotzdem immer noch sehr schwer. Mein Freund, der tatsächlich Empathie besitzt, kann damit so halbwegs umgehen, weil ich es ihm in einer ruhigen Minute erklärt habe, aber es stresst trotzdem, dass ich ihn immer beim Küssen oder gemeinsam einschlafen immer ganz plötzlich wegschubse und nur ein kurzes "Panik" hervorstoßen kann, woraufhin er mich nicht mal anfassen darf...

Lass es nicht so weit kommen, bleibe stark!

Dieses Nähe-Distanz-Spiel kann einen richtig kaputt machen. Im Grunde führt ihr diese Beziehung nämlich immer noch - nur dass ihr euch jetzt damit abgewechselt habt, wer wen zurückweist.
Willst du, dass es mit dir auch so weit kommt, wie es mit mir gekommen ist? Bitte bleibe stark. Schenke dir selbst Einsamkeit und das Gefühl, alleine vollständig zu sein. Suche die Gegenwart von wertvollen, liebesfähigen Männern - einfach nur, um dein inneres Bild von dem, was "männlich" ist, langsam zu ändern. Aber bleibe weg von diesem Mann - diese Art der Beziehung zerstört euch beide...

Flame
 
ElfeDerNacht
Benutzer248  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Hallo Flame,
danke für deinen langen Beitrag!
Und ich kenn all das was Du beschreibst, denn ich war genauso....
Ich habe immer Männer gehabt die mich zurückgewiesen haben und hätte alles getan um ihre Liebe zu bekommen- nur bekam ich die nie. (und ich hätte auch gar nicht damit umgehen können, hätten sie sich mir plötzlich zugewandt)
Bis mein Leidensdruck irgendwann so groß war, dass ich mich in Therapie begeben habe, und mir diese unglaublich geholfen hat.
Ich habe es gelernt mich auch alleine wertvoll zu fühlen, und mich nicht mehr über eine Beziehung zu identifizieren.
Hab das auch in meiner letzten Beziehung wirklich leben können- er hatte alle Freiheit und war mir gerade deswegen näher als je jemand zuvor.
Was mich grade so fertig macht ist, dass ich da grad nen riesen Rückschritt mache weil das innerlich alles wieder losgeht und ich nicht weiß warum. :kopfschue
Denn ich will das nie nie nie wieder so haben wie früher- das hätte auch mich fast zerstört...

Ich wünsche Dir, genau wie mir, dass wir das irgendwann komplett hinter uns lassen können, und die Liebe eines Mannes einfach als das annehmen können was es ist: ein wunderbares Geschenk!

elfchen
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Liebes Elfchen,

wenn du deswegen schon mal in Therapie warst...

Geh jetzt noch mal zu deinem alten Therapeuten. Er kennt dich, er kennt deine alten Probleme - und das, was dir jetzt gerade passiert, ist auf keinen Fall zu unterschätzen! Es könnte ein Rückschritt werden - oder aber der nächste Schritt in Richtung Zukunft!

Aber ich finde es gut, dass du so stark warst.

Ich überlege ehrlich gesagt bei mir auch langsam, ob ich nicht doch wieder zu einem Therapeuten sollte, wegen meiner Panikschübe in meiner Beziehung immer dann, wenn ich vertraue...
 
S
Benutzer69138  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
*den Thread ausdrucken und an den Kühlschrank heften*

ich kenne das so gut, was du schreibst, mir ging es mit meinem ex so. wir waren 5 jahre zusammen. im letzen halben jahr der beziehung habe ich einen richtigen sprung gemacht. ich habe mich total verändert. ich war selbstständig, konnte loslassen, und hatte sogar noch freude dran.

meinem ex gings zunehmend immer schlechter. letztlich sagte er: mensch, ich erkenne dich nicht mehr wieder, du strahlst ja nur noch. ich habe angst dich zu verlieren.
das war an einem donnerstag abend.
am folgenden dienstag hat er mich aus der gemeinsamen wohnung geschmissen.

und ich bin in ein abgrundtiefes loch gefallen.

was hab ich mich vor mir selbst geschämt. da laufe ich strahlend durch die gegen, fühle mich gut, rede mir scheinbar selbst ein, dass ich meine probleme gelöst hätte. und binnen einer sekunde bricht alles zusammen. ich bin wörtlich in mir selber zusammen gebrochen. es waren semester ferien und ich bin eine ganze woche nicht mehr vom bad boden meiner oma aufgestanden.

und was war dann? der ganze scheiß ging von vorne los. er hat zwar schluss gemacht, mich aus der wohnung geschmissen "zitat, ich will ne party feiern, da kann ich dich mit deinem geheule nicht brauchen"

und ich habs mit mir machen lassen. da wird mir heut noch schlecht.

das ganze zog sich ein dreiviertel jahr hin. er kam immer noch drei mal die woche vorbei, auch als ich schon ausgezogen war.
und ich? ich hab gebettelt, dass er zurück kommt.

er hätte das nie beendet, für ihn wars ja toll. eine beziehung ohne den hauch von verpflichtung. super. aber das beste, ich war wieder so unterwürfig. endlich gabs wieder jemanden, der nicht leben kann, wenn er nicht in der nähe ist.


ich habs beendet. ich dachte ich geh drauf.

ich bins nicht. aber mein vertrauen ging drauf, es ist heute ähnlich wie bei flame. die panik kenne ich nur zu gut.

und jetzt die erklärung dafür:

wenn ein mensch ein trauma erlebt, also eine situation die bei ihm bodenlose ohnmacht und hilflosigkeit auslöst, dann passiert etwas sehr entscheidendes.

um das ganze auszuhalten, spaltet der mensch diese erfahrungen und gefühle ab. es wird der teil der persönlichkeit verdrängt, welcher mit dem trauma zu tun hat.

jetzt braucht es aber auch einen teil, der diesen traumatisierten teil "unten hält" und wieder geht ein teil der persönlichkeit drauf.
dieser "wächter teil", in der fachsprache überlebensanteil genannt, geht in seinem verhalten genau ins gegenteil dessen, wie sich der trauma teil verhält.

beispiele:

ist der trauma teil tief traurig - wird der überlebensanteil extrem spaßig, und laut lachend

ist der trauma teil sexuell gesehen sehr beschämt worden - geht der überlebensanteil in die sexuelle freizügigkeit

ist der trauma teil verlassen worden - wird der überlebensanteil betont selbstständig

hat der trauma anteil so schlimme dinge erlebt, dass ihm dir worte fehlen - übt sich der überlebensanteil in großartiger wortgewandtheit


usw...

alles herausragende am menschen, geht meist auf ein gegenteil im inneren zurück.

überlebensanteile sind darauf spezialisiert nicht als solche erkannt zu werden, sie wollen täuschen, und vom erlebten trauma ablenken. und es vermeiden.

wir tragen verschiedene persönlichkeits anteile in uns.

und wir können die ebenen wechseln. bei mir geht das oft in sekunden schnelle. in einem moment habe ich die reifen und die philosophischen ansätze quasi für mich gepachtet, im nächsten moment sacke ich zusammen, und kauere mich wie ein kleines kind in die ecke.

wenn wir partnerschaften eingehen dann meist aus überlebensanteilen raus. wir versuchen partner zu finden, bei denen wir unsere traumen nicht noch mal wiederholen müssen. wir vermeiden, wir verdrängen, wir kompensieren, wir leben in illusionen.

die realität zeigt aber: wir suchen genau die partner die bei uns die grässlichsten gefühle wieder hochholen. partner greifen seelisch gesehen wie zahnräder in einander. jeder drückt beim anderen unbewusst die knöpfe.

der grund: wir wollen heilung, wir wollen wieder ganz werden. wir wollen die verdrängten persönlichkeitsanteile wieder zurück, wir wollen dass die traumatischen erfahrungen dieses mal besser ausgehen und zu einem guten ende kommen.


aber um nähe und kontakt aushalten zu können müssen wir erst ganz werden.

wir müssen unsere eigenen eltern für unser inneres kind werden.

erst dann sind wir zu partnerschaften oder zur kindererziehung überhaupt fähig.



also mädels, ich begebe mich wegen dem mangelnden vertrauen und der panik auch wieder in therapie...
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #10
Oh Gott, das klingt ja fast, als müsste ich auch in Therapie, abgespaltene Teile wieder zurück holen...

Bäh, dabei habe ich doch gerade beruflich so viel zu tun...

Ich werd das Thema die nächsten Wochen mal im Blick behalten, für mich und in meinem Blog, und schauen, wie sehr mich die Panikschübe beeinträchtigen.
Ich habe jetzt am WE gemerkt, dass ich (wieder/immer noch) meine Arbeit vernachlässige, obwohl ich eigentlich einen sehr guten Start hingelegt hatte. Ich weiß noch nicht, wie es weiter gehen soll...

Ich weiß nur, dass ich es schaffen werde. Wieder ganz werden werde.
 
S
Benutzer69138  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Bäh, dabei habe ich doch gerade beruflich so viel zu tun...

:grin: die seele lässt sich halt nicht lange auf die lange bank schieben

mir gehts ähnlich, stecke mitten in der diplomarbeit, und hab eigentlich keine zeit...

gut in meiner dipl arbeit gehts genau um solche themen, weshalb ich dem schon gar nicht entflüchten kann.

aber bei einem geb ich dir vollkommen recht: schaffen werden wirs. wir werden wieder ganz :zwinker:
 
ElfeDerNacht
Benutzer248  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Hey Ihr zwei,

vielen Dank für Eure Antworten!!

ihr habt recht- ich werde mich wieder in Therapie begeben und hoffen, dass ich die Geister meiner Vergangenheit irgendwann vollständig verjagen kann.

Wieder heil werden... wie gut das klingt und wie sehnsüchtig ich darauf warte.

wenn wir partnerschaften eingehen dann meist aus überlebensanteilen raus. wir versuchen partner zu finden, bei denen wir unsere traumen nicht noch mal wiederholen müssen. wir vermeiden, wir verdrängen, wir kompensieren, wir leben in illusionen.

die realität zeigt aber: wir suchen genau die partner die bei uns die grässlichsten gefühle wieder hochholen. partner greifen seelisch gesehen wie zahnräder in einander. jeder drückt beim anderen unbewusst die knöpfe.

der grund: wir wollen heilung, wir wollen wieder ganz werden. wir wollen die verdrängten persönlichkeitsanteile wieder zurück, wir wollen dass die traumatischen erfahrungen dieses mal besser ausgehen und zu einem guten ende kommen.


aber um nähe und kontakt aushalten zu können müssen wir erst ganz werden.

wir müssen unsere eigenen eltern für unser inneres kind werden.

erst dann sind wir zu partnerschaften oder zur kindererziehung überhaupt fähig.
das ist wohl das Wahrste was ich je gelesen habe!
Und ich war mir so sicher, dass ich diesen Kreis schon durchbrochen habe...
Weil mir das alles bewusst ist! Weil ich seit Jahren nichts anderes als Selbstreflektion betreibe- man kann fast sagen ich bin Weltmeister darin. Ich weiß schon im Vorhinein wie ich auf eine bestimmte Situation reagiere- und doch bin ich immer wieder machtlos meinen Empfindungen ausgeliefert und muss mir dabei zusehen, wie ich mich wieder und wieder in Beziehungen und Situationen begebe, die mich leiden lassen...

Meine ehemalige Therapeutin hat mal was zu mir und meinem "Inneren Kind" gesagt: dass ich mich schutzlos der Menschheit ausliefere, jeden Menschen in mein Inneres sehen lasse, und dass wir gemeinsam einen Weg finden müssen, meinem Inneren Kind ein Haus zu bauen...

Ps: jetzt weiß ich auch warum ich kläglich daran scheitere, mein Kind gscheit zu erziehen... :zwinker:

Und ihr habt recht! Wie sagt Bob der Baumeister immer wieder? Können wir das schaffen?
Ja wir schaffen das!!!

Euer Elfchen
 
F
Benutzer85152  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Wow, der Thread hat mich gerade extrem nachdenklich gestimmt.
Ich habe angst, dass bei mir soetwas auch sein könnte..

Beziehungen scheitern, alle, keine ging bisher (seit der ersten schlimmen Trennung) länger als 3 Monate. Die Trennung ist 7 Jahre her.
Und immer wieder sind es Männer, die nicht empathisch sind, die mich nicht verstehen und von denen ich mir nichts mehr wünsche, als das sie es tun würden. Ich bin teils unterwürfig bis zum geht nicht mehr. Habe sex, der mir keinen Spaß macht, weil ich denke ich muss. Danach liege ich zitternd im Bett und könnte heulen.
Ist dann doch einer mal richtig nett verliere ich das interessen an ihm...

habe aber keine ahnung was das für ein trauma sein soll
 
S
Benutzer69138  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Meine ehemalige Therapeutin hat mal was zu mir und meinem "Inneren Kind" gesagt: dass ich mich schutzlos der Menschheit ausliefere, jeden Menschen in mein Inneres sehen lasse, und dass wir gemeinsam einen Weg finden müssen, meinem Inneren Kind ein Haus zu bauen...

ich bin auch so eine, ich hab mich selbst studiert. ich kann jedermann meine komplette gefühlswelt auf den tisch legen. von mir darf man alles wissen.

klar, das hat zwei gründe:
zum einen exibithioniere ich mich seelisch, weil ich als kind von meinen eltern gar nicht wahrgenommen wurde. ich will das jemand hinschaut wies mir geht. weil innerlich glaube dass es den menschen zu viel mühe ist, sich mit mir auseinander zu setzen, lege ich ihnen mein innerstes praktisch vor die füße.

da ham mas wieder : das trauma und das gefühl übersehen und unwichtig zu sein - der überlebensanteil der einen seelen strip hinlegt.

zweiter grund: kontakt. wenn ich mich seelisch ausliefere tuns die meisten anderen auch. weil es vertrauen beim gegenüber schafft. ich höre die abgründigsten sachen von anderen, die habens gefühl es mir erzählen zu können. (nicht umsonst hab ich so nen beruf gewählt)
das problem: ich weis zu viel über andere, ich erinnere sie damit unbewusst auch ständig an ihre "dunklen seiten". die wollen sich aber auf dauer nicht damit auseinander setzen, keiner will ständig mit seinem therapeuten frühstücken, und was passiert? ich werd wieder verlassen.

jaja, ich baue auch an einem haus für mein inneres kind...

Wow, der Thread hat mich gerade extrem nachdenklich gestimmt.
Ich habe angst, dass bei mir soetwas auch sein könnte..

Beziehungen scheitern, alle, keine ging bisher (seit der ersten schlimmen Trennung) länger als 3 Monate. Die Trennung ist 7 Jahre her.
Und immer wieder sind es Männer, die nicht empathisch sind, die mich nicht verstehen und von denen ich mir nichts mehr wünsche, als das sie es tun würden. Ich bin teils unterwürfig bis zum geht nicht mehr. Habe sex, der mir keinen Spaß macht, weil ich denke ich muss. Danach liege ich zitternd im Bett und könnte heulen.
Ist dann doch einer mal richtig nett verliere ich das interessen an ihm...

habe aber keine ahnung was das für ein trauma sein soll


bei solchen themen verweise ich immer wieder gern in eine therapie.
so viel soll gesagt sein, diese schlimme trennung war mit sicherheit eine wiederholung, was dir schon viel früher passiert ist.

ich denke man verliert das interesse nicht an "netten" männern. die sind eingetlich nämlich ziemlich interessant :zwinker: im verlgeich zu den ganzen holzköpfen die sonst noch rum rennen.

es ist nur leichter, wenn man sich einen rücksichtslosen nimmt.
man muss nicht hinschauen, alles bleibt beim alten.
man kann sich getrost auf die schandtaten des gegenüber konzentrieren, muss sich selbst kaum ändern, und sich selbst nicht wahrnehmen. im übrigen kann man noch gut leiden, bekommt von außen wenigsten ein bisschen zuwendung, und kann wunden lecken, von denen man sich nie traut hinzuschauen, woher sie wirklich kommen.

meinen verlobten kenne ich seit 6 jahren, er war mir immer ein guter freund. wenn ich zurück blicke er (und noch ein anderer) waren die einzigsten männer bisher, die sich für mich interessierten. die mich als person schätzten.

was hab ich gemacht? damals vor 6 jahren hat mein verlobter ein halbes jahr lang um mich geworben. und ich? ich bin zurück zu meinem ex, der mich damals schon drei mal betrogen hatte.

heute weis ich, ich habe angst vor ihm gehabt. er passt nicht in mein weltbild. den das stellt er dafür jetzt gehörig auf den kopf.

und bei mir kommen so viele alte geschichten deswegen hoch, dass ich wirklich wieder in therapie muss, um die gut zu verarbeiten.

schau dir die "netten" mal genau an. vielleicht ist einer dabei, mit dem es passt.
 
T
Benutzer64930  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Hallo,
also dass du stark geblieben bist find ich super!
Ich kenne dieses Gefühl auch sehr gut - noch von damals, als ich mit meinem ersten Freund Schluss gemacht hab. Ich war drei Jahre lang mit einem Mann zusammen, der mich belogen, betrogen und etliche Male links liegengelassen hat. Nach drei Jahren hat es mir dann gereicht; ich hab meine Sachen gepackt und bin zu meinen Eltern zurückgegangen, nachdem ich ihm mitgeteilt habe, dass es aus ist zwischen uns. Aber ich hab gelitten wie ein Schwein, das kann ich dir sagen!!! Er ist dann auch noch vor meiner Tür gestanden und hat gebettelt, dass ich wieder zu ihm zurückkomme, ist eine Stunde lang auf meinem Bett gesessen und hat geheult. Als er dann gegangen ist, hab ich selbst geheult wie ein Schlosshund! Dann hat er pausenlos versucht anzurufen, und ich hab nicht abgehoben. Er hat mir ständig SMS geschrieben, aber ich hab nicht geantwortet. Dann hat er mich dazu überredet, dass wir uns treffen, hat mir Blumen geschenkt und versucht, mich zu überreden, dass ich zu ihm zurückkomme. Ich hab mich aber geweigert, und er musste mich unverrichteter Dinge nach Hause fahren. Eine Zeitlang hat er es dann immer wieder und wieder versucht; dann habe ich erfahren, dass er eine neue Freundin hat. Und ich war total am Boden zerstört! Ich dachte mir, das kann doch nicht sein; ich wusste, dass ich das Richtige getan hatte, und ich wusste auch, dass er nicht ewig allein bleiben kann. Und im Grunde genommen wusste ich, dass seine Aussage, er hätte nach mir keine andere Frau angeschaut, eine faustdicke Lüge war. Trotzdem hat mich das glatt umgehauen. Das Schlimmste war: Ich habe nach Ende der Beziehung auch gemerkt, dass ich mich seelisch entblättert habe, dass er das aber schamlos ausgenutzt hat (er hat in Afrika ein Kind gezeugt, während er mit mir zusammen war; er ist neben mir auch noch mit seiner Ex ins Bett gegangen; er ist oft in eine andere Stadt gefahren, um dort mit anderen Frauen zu schlafen; er hat vor anderen schlecht über mich geredet).
Mein jetziger Partner ist glaube ich auch der erste Mann in meinem Leben, der sich für mich als Person interessiert. Wie es angefangen hat? Ich wusste, dass er Interesse an mir hat, aber ich habe noch immer meinem Ex hinterhergeweint, der mich auf sehr schlimme Art und Weise belogen hat. Gleichzeitig hab ich aber gemerkt, dass der andere für mich noch interessanter ist, obwohl er nicht ganz dem Bild entsprach, das ich damals von meinem Traummann hatte.
Mein Problem war, ich musste immer als Mistkübel für andere hinhalten; und das hab ich auch ohne Bedenken immer gemacht. Am Ende wurde ich dann gnadenlos fallen gelassen. Ich bin froh dass ich den ersten Schritt gemacht habe, um das loszuwerden, aber auch ich fange bald wieder mit einer Therapie an...
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #16
Mädels, ein ernstgemeinter Vorschlag: Was haltet ihr von einer Mail-Selbsthilfe-Gruppe? Nicht als Ersatz für Therapie, sondern als Ergänzung - damit man sich gegenseitig über Erfolge freuen und sich bei Rückschlägen auffangen kann?
 
S
Benutzer69138  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #17
bin dabei!
 
ElfeDerNacht
Benutzer248  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
find ich eine super Idee, nur wie wollen wir das praktisch bewerkstelligen?
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #19
Hmm, es gibt doch so Möglichkeiten, im Internet über Newsgroups oder Verteiler oder so Mails an eine Liste zu schicken... Also, dass man an eine Adresse schickt, von wo es an alle Mitglieder geht...

Genaueres, also wie man so was einrichtet, weiß ich allerdings auch nicht - hat jemand von euch ne Ahnung?
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #20
***lösch-lösch-lösch... Irgendwie kam hier grad der gleiche Beitrag 2 mal...*
 
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren