• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Nachhilfe in der dritten Klasse? LRS

N
Benutzer75565  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo....

nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Es ging einige Zeit gut und mein Sohn hatte auch ein gutes Halbjahreszeugnis.Es waren nur 2 und 3 auf dem Zeugnis.

Aber jetzt geht wieder garnichts. Die letzten Deutscharbeiten sahen so aus:
1. Arbeit : 4 + 3
2. Arbeit : 5 ( Die brachte er gestern mit nach Hause;Das war ein Diktat).


1.) Mein Sohn fühlt sich durch 2 Mitschülerinnen gestört, weil sie immer Zettelchen mit Botschaften hin und her werfen. Dadurch kann er sich nicht ausreichend konzentrieren.

2) Er schreibt viele Wörter so wie er sie auch spricht z.B. die Raubzüge> die Raupzüge oder es werden einzelne Buchstaben verschluckt
wie überfallen > übfallen

3.) Wenn er dann zu Hause ist und die Berichtigung macht, weiss er zwar nicht immer,aber oft wie die Wörter richtig geschrieben werden.

Ich habe schon Übungshefte vom Cornelsen Verlag gekauft und das Übungsheft ,,Rechtschreib-Stars". Damit üben wir jetzt.

Mein Kind weinte gestern und heute morgen auch schon wieder und meinte, dass er zu doof ist und er nur Müllarbeiter wird. Das tat mir sehr weh. Ich möchte meinem Kind helfen und ihm Mut machen. Nur wieeeeeeee??????????? Ich bin ratlos.
 
Caddylady
Benutzer85918  Meistens hier zu finden
  • #2
Wurde denn schon wirklich festgestellt, dass dein Sohn eine LRS hat?
Falls ja, wäre eine Ergotherapie doch sehr gut.

Mein Bruder hat auch eine LRS, er wurde in der dritten Klasse ein halbes Jahr zurück gesetzt und geht nun mehrere Jahre zur Ergo. Meine Mutter hat mir erzählt, dass ihm das sehr viel geholfen hat und er dadurch besser geworden ist, vorallem, dass er sich auch länger am Stück konzentrieren kann..

Meine beiden Cousins sind in der Grundschulzeit (ich glaube sogar bis zur 6. Klasse) auch zur Ergo gegangen, wegen ihren Konzentrationsschwächen und ihrer LRS.

Vielleicht wäre das auch etwas für deinen Sohn?

Off-Topic:
Wie genau das abläuft mit der Ergo weiß ich nicht. So wie ich das mitbekommen habe, ist meine Mutter mit ihm zum Kinderarzt gegangen und hat dort eine Überweisung bekommen.
 
N
Benutzer75565  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Nein,bisher wurde nicht festgestellt ob er LRS hat. Hat denn jemand Erfahrungen mit Schülerhilfe oder Studienkreis ?
Ich habe das hier gefunden und das hört sich echt gut an.

Lese- oder Schreibprobleme?
 
Caddylady
Benutzer85918  Meistens hier zu finden
  • #4
Ich bin zum Studienkreis gegangen. Ehrlich gesagt hat meinen Eltern das Ganze nur ein haufen Geld gekostet, wirklich mehr gelernt habe ich dort nicht und ich bin um die vier Jahre hingangen und in diesen vier Jahren trotzdem zwei mal sitzen geblieben.

Ich würde zum Kinderarzt gehen und das mit den Rechtschreibproblemen erzählen, die LRS wird er ein Leben lang haben und mit Nachhilfe wird die dann leider auch nicht besser.
 
N
Benutzer75565  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Ich weiss ja noch nicht mal ob er LRS hat.Wo kann man das denn testen lassen?
 
Mietzie
Benutzer48246  (37) Sehr bekannt hier
  • #7
Also, wenn im ersten Halbjahr die Noten gar nicht so schlecht waren, dann ists ja vielleicht kein grundlegendes LRS Problem.
Evtl. mangelt es nur an der Aufmerksamkeit und Konzentration?

Das kann man so per Ferndiagnose natürlich nicht sagen.

Üben zu Hause ist auf jeden Fall gut. Merkst du denn dabei, dass er sich konzentriert oder ist er eher hibbelig und leicht ablenkbar? Wenn du ihn darauf hinweist, dass ein Wort vielleicht anders geschrieben werden muss - findet er dann den Fehler von allein?

Was sagt denn die Lehrerin dazu? Die sollte auf jeden Fall der erste Ansprechpartner sein - und nicht unbedingt wir hier. Denn sie sieht das Kind jeden Tag arbeiten. Sie sieht Fortschritte und Probleme.
Also am bestehen gehst du mal in die Schule und bittest sie um ein Gespräch.
Außerdem kann sie euch zusätzliches Arbeitsmaterial empfehlen.

Auch wegen den Störungen durch die 2 Mädels wäre ein Gespräch mit der Lehrerin dringend angeraten. Sie kann dann darauf achten bzw, auch die Sitzordnung ändern etc.



Und nochmal wegen LRS: das sagt sich leicht, ist aber eine echte Krankheit, die man auch diagnostizieren kann/muss. Also wenn die Lehrerin dahingehend auch einen Verdacht sieht, dann könntest du deinen Sohn beim zuständigen Schulpsychologen (oder einem Beratungszentrum) testen lassen.
Aber dafür erstmal abwarten, ob die Probleme wirklich so gravierend sind oder sich in einem "normalen" Bereich bewegen.
 
Caddylady
Benutzer85918  Meistens hier zu finden
  • #8
Ich weiss ja noch nicht mal ob er LRS hat.Wo kann man das denn testen lassen?

Ich wurde in der Grundschule beim Schulpsychologen darauf getestet. Vielleicht wäre ein Anruf bei der Krankenkasse oder Kinderarzt nicht verkehrt, die wissen ja immer mehr, als wir "Otto-normal-Verbraucher" :zwinker:
 
Vetinari
Benutzer67771  Sehr bekannt hier
  • #9
Nein,bisher wurde nicht festgestellt ob er LRS hat.
Lass das diagnostizieren. Erst wenn sicher ist, dass er LRS hat, kann man gezielt dagegen vorgehen.

Hat denn jemand Erfahrungen mit Schülerhilfe oder Studienkreis ?
Ich habe das hier gefunden und das hört sich echt gut an.

Lese- oder Schreibprobleme?
Vollgestopfte, meist nicht jahrgangshomogene Kurse, schlechtes Material, ein Hungerlohn für die Dozenten und eine horrende Rechnung für dich. :zwinker:
 
N
Benutzer75565  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Natürlich üben wir auch zu Hause. Zu Hause ist er sehr konzentriert. Wir sind dann zusammen im Wohnzimmer.Selbstverständlich ist dann Radio etc. aus. Ja,manchmal findet er die Fehler von alleine und dann ärgert er sich, dass er dadurch einen Fehler hat. Es gibt auch Wörter, wo er den einen oder anderen Buchstaben verschluckt und deswegen falsch schreibt.

Mein Sohn hat mir grad gesagt, dass wir morgen eh`Elternpost wg. Elternsprechtag bekommen.

Heute morgen hatte ich ihm noch einen Zettel für die Lehrerin mitgegeben.Er hat seit heute einen Einzelplatz.
Das wollte er auch.

Heute morgen war er am Boden zerstört und meinte, dass er total doof sei. Ich konnte ihn nicht aufbauen und das tat schon weh.
 
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #11
Hat denn jemand Erfahrungen mit Schülerhilfe oder Studienkreis ?
Jup - vergiss es.


Du kannst mit deinem Sohn auch selbst lernen, wichtig ist, dass er jeden Tag ein bisschen was macht (10-15 Minuten reichen - die dann aber auch wirklich jeden Tag). Möglichkeiten wären:


  • Kurze Diktate
  • Schleichdiktate
    (der Text liegt im Wohnzimmer, dein Sohn muss von seinem Schreibtisch aus hinlaufen, sich so viel Text wie er kann merken und dann zurücklaufen und ins Heft schreiben - so oft, bis er den ganzen Text geschrieben hat)
  • Schüttelwörter (Lernwörter aus der Schule / oft falsch geschriebene Wörter mit verdrehten Buchstaben aufschreiben und herausfinden lassen)
  • Selbsterstellte Kreuzworträtsel (da fällt dann auf, wenn Buchstaben fehlen)

Und so weiter, und so fort. Wichtig ist dabei, dass du die Tricks kennst, wie z.B. Warum schreibt man denn Raubzüge mit b? Weils von rauben kommt - und nicht von den Raupen. d/t am Ende überprüft man durch Verlängerung des Wortes, ä/eu durch Herleitung (Träume kommt von Traum). Wenn du das selbst nicht mehr hinbekommst (für viele Erwachsene ist das einfach zu selbstverständlich), such dir eine Einzelnachhilfe.

Wenn wirklich Verdacht auf LRS / Legasthenie besteht, solltest du das beim Kinderarzt ansprechen und auch einen Hörtest kann ich empfehlen.
 
R
Benutzer12784  (42) Sehr bekannt hier
  • #12
Mach aufjeden Fall einen Test auf Leghastenie.
Es gibt nichts frustrierenderes für ein Kind als zu lernen ohne einen Nutzen davon zu haben. Heute wird so eine Diagnose in der Schule akzeptiert, war zu meiner Zeit leider nicht so.
 
N
Benutzer75565  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Was das Wort ,,Raubzüge" betrifft...genauso habe ich es ihm auch erklärt und dann wusste er es auch. Aber fragt sich nur wie lange.

Neulich habe ich 1 Kurzdiktat genommen und jeden einzelnen Satz aufgeschrieben. In den einzelnen Sätzen habe ich Fehler versteckt, die er finden sollte.
Beispiel: So verget die Zeit . Da fehlte natürlich bei vergeht das ,,h."

Nachdem wir die einzelnen Sätze geübt hatten, folgte dann später das ganze Diktat.

---------- Beitrag hinzugefügt um 12:41 -----------

Was haltet Ihr denn davon?

Praxis für Lerntraining - Startseite
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #15
Also wenns nur um Rechtschreibtraining geht, dann reicht deine Kompetenz ja auch aus, um mit ihm zu üben.
Andererseits nehmen Kinder Lernen mit den Eltern oft nicht so ernst als mit einem "Lehrer". Mein Bruder war früher genauso. Er hat am Tisch mehr Faxen gemacht, hat ständig irgendwie versucht, vom Schreiben abzulenken etc.
Wenn ein Fremder da ist und der auch einigermaßen gut ist, dann trauen sich Kinder das meist nicht.
Wenn er aber mit dir gut und konzentriert übt, dann musst du dahingehend ja erstmal nichts unternehmen.

Mein Bruder hat sich mit Rechtschreibung auch schwer getan, aber eine LRS hatte er nie und heute schreibt er auch sehr gut.
Wieviel liest dein Sohn denn? Bei meinem Bruder lagen seine Probleme zu 80% daran, dass er nie was gelesen hat und die restlichen 20% waren mangelende Konzentration.
Beim Lesen prägt man sich die Wörter auch ein, also versuch, deinen Sohn dahingehend zu motivieren, besorg ihm Bücher, geh mit ihm in die Bücherrei etc. So kann er üben und trotzdem auch noch Spaß haben. :zwinker:
Zum Üben kannst du dann ja kurze Passagen aus den Büchern nehmen.

---------- Beitrag hinzugefügt um 12:46 -----------

Finde doch erst mal raus, ob überhaupt eine Legasthenie vorliegt, bevor du jeden Monat über 100 Euro (und drunter wirst du kaum kommen, eher deutlich drüber) in spezialisierte Nachhilfe steckst.

Wenn er wirklich LEgasthenie hätte, dann wären seine Leistungen doch schon immer schlecht gewesen. :ratlos:
 
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Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #16
Wenn er wirklich LEgasthenie hätte, dann wären seine Leistungen doch schon immer schlecht gewesen. :ratlos:
Jein. In der Grundschule wird Rechtschreibung bei Aufsätzen z.B. nur in geringem Maße gewichtet (teilweise auch gar nicht) und Diktate werden oft eher geübt geschrieben. Deswegen schlagen sich Rechtschreibfehler oft erst ziemlich spät in den Noten nieder. Wenn der Lehrer aufmerksam ist, spricht er das rechtzeitig mit den Eltern durch, wenn nicht - dann nicht.
 
N
Benutzer75565  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Ich melde mich gg. 15 Uhr wieder. Wir machen nun Hausaufgaben und werden danach lecker Essen.Das üben kommt natürlich nicht zu kurz. Lesen ansich kann er gut. Am Freitag möchte ich gerne mit ihm in die Bücherei fahren.
 
Mikiyo
Benutzer90972  Team-Alumni
  • #18
auf einen studienkreis würde ich verzichten. ich gebe seit jahren nachhilfe, auch an grundschulkinder. 2 meiner 4 nachhilfekinder waren vorher in einem studienkreis und die eltern waren alles andere als zufrieden. der unterricht in den gruppen bringt wohl leider nicht viel.
wenn du meinst, dass dein sohn einen nachhilfelehrer braucht, dann schau nach einem studenten oder einem abiturienten. manchmal fällt kindern das lernen mit einer "fremden" person einfach leichter, weil es eben nicht die mama ist.
wobei du das in dem alter auch durchaus alleine in den griff bekommen kannst.
das mit den übungsheften ist eine gute idee. ich glaube, dass lesen bei der rechtschreibung besonders wichtig ist. ich habe früher auch nur diktate mit schlechte noten nach hause gebracht. eine totale katastrophe. dann habe ich angefangen viel zu lesen und es wurde stetig besser. wenn man die wörter immer wieder vor augen hat prägen sie sich auch besser ein. das lesen könntet ihr vor dem einschlafen als gute nacht geschichte einbauen, so hat er spaß und lernt ganz unbewusst.

bei LRS wäre ich auch erstmal vorsichtig. du kannst das natürlich prüfen lassen, aber seine noten waren ja vorher in ordnung. kann es sein, dass ihn diese 2 anderen kinder nur abgelenkt haben und er deshlab so schlechte noten geschrieben hat?
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #19
Irgendwie erscheint mir das alles noch zu konfus und wenig zielgerichtet. Da ist mal von LRS die Rede, dann wieder eher nicht. Dann wird scheinbar vermutet, dass ein Rechtschreibtraining ausreicht, um LRS entgegenzuwirken etc.

Also ich würde folgendes Vorgehen vorschlagen:

(1) Zunächst mal abklären, was die Ursache für die Rechtschreibprobleme ist. Es kann aber muss nicht eine LRS sein. Je nachdem, was Ursache ist, muss die Intervention ja anders aussehen.
LRS-Diagnostik können NUR (!!) Schulpsychologen durchführen und KEINE Lehrer oder Kinderärzte. Also am besten den schulpsychologischen Dienst kontaktieren, die machen die Untersuchung dann entweder selbst oder leiten Dich an einen angeschlossenen Psychologen weiter.

(2) Vorher am besten noch mit der Lehrerin sprechen. Wie gesagt, Lehrer können keine LRS-Diagnose stellen (auch wenn die das manchmal behaupten. Es ist aber definitiv NICHT der Fall). Aber evtl. hat die Lehrerin eine Vermutung, was die Ursache sein könnte. Außerdem wäre es wichtig der Lehrerin mitzuteilen, dass dein Sohn bereits erhebliche Selbstwertprobleme aufweist (Weinen, weil er sich für "doof" hält). Solche Selbstwertprobleme können ja z.B. durch das Verhalten von Mitschülern, aber auch vom Lehrer selbst (ungewollt) gefördert werden. Das sollte die Lehrerin m.E. auf jeden Fall mitbekommen, damit sie unter Umständen entgegenwirken kann und ihn gezielt ermuntern, bestärken usw. Wenn es sich um keine pädagogische Null handelt, wird sie sicher darauf eingehen, die Sache im Auge behalten und ihr eigenes pädagogisches Verhalten anpassen.

(3) Falls es sich tatsächlich um eine diagnostizierbare LRS handelt, muss das natürlich auch der Lehrerin mitgeteilt werden. Je nach Bundesland gibts dann unterschiedliche "Maßnahmen", die auch der Lehrer zu treffen hat (z.B. mehr Zeit beim Diktat, keine Benotung der Rechtschreibung usw., wie gesagt, die LRS-Regelungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich)

(4) Bei LRS ist es nicht ausreichend einfach nur die Rechtschreibung zu trainieren. Natürlich gehört das auch dazu, genügt aber nicht. Auch wenn dir das manche vielleicht sagen werden ("Üben Sie einfach mit ihrem Sohn...").
Eine GUTE LRS-Therapie ist multidimensional: Neben Rechtschreibübungen umfasst sie auch Lautierungsübungen zum Training der sog. phonetischen Bewusstheit (das ist nämlich das zentrale Probleme bei LRS), Wahrnehmungsübungen, Körperübungen, eine begleitende "Therapie" der Sekundärprobleme, wie z.B. Schulangst, Selbstwertproblematik usw. Außerdem werden vielfach auch die Eltern angeleitet, wie sie am besten selbst mit dem Kind üben können. Das ist nämlich oft ein heikler Punkt. Die Eltern verlieren oft die Geduld usw. und dann leidet auch noch die Eltern-Kind-Beziehung und das Üben wird für alle die Hölle.

Also wie gesagt: Gespräch mit der Lehrerin und Kontakt zum schulpsychologischen Dienst wären nach meiner Meinung die wichtigsten Schritte.

P.S. Ich würde auch nicht unbedingt auf eine LRS tippen, wenn er vorher eigentlich ganz gut war. Aber das soll wirklich der schulpsychologische Dienst abklären.
 
?
Benutzer92848  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #20
Aus eigener Erfahrung möchte ich anmerken, dass eine Rechtschreibschwäche in der Grundschule nichts mit Legasthenie zu tun haben muss. Ich selber hatte in der Grundschule ziemliche Probleme damit und hab dann auch dort Förderuntericht bekommen, aber das Rechtschreibproblem hat sich dann ersten Jahren auf dem Gymnasium wie von selbst gegeben.

Ich würde so vorgehen: Regelmäßig mit ihm üben, aber das Problem nicht zu sehr als solches darzustellen, sondern optimistisch davon auszugehen, dass das mit der Zeit wird. Am meisten würde ihm sicher schaden, wenn er selbst glaubt, dass er Legastheniker ist. Merkt er aber, dass du an Fortschritte glaubst, so wird er auch selber Vertrauen fassen, mehr Selbstvertrauen im Diktat haben und sich langsam aber sicher verbessern.
 
Ü
Benutzer Gast
  • #21
ich bin zwar schon ne weile aus dem thema raus, aber:
lrs sehe ich hier auch nicht. eher scheint mir das problem in der konzentrationsfähigkeit/-möglichkeit in der schule zu liegen. das kannst du ja beim elterngespräch antippen.

zu hause üben ist natürlich richtig und wichtig. aber das muss gut dosiert passieren, da er sich wohl schon selbst einen druck aufgebaut hat. und "männer" unter leistungsdruck ... :zwinker:

die sache mit den falsch geschriebenen texten finde ich sehr gut. fremde fehler sind mir auch immer deutlicher erkennbar gewesen, als eigene. er muss lernen, sein geschriebenes noch einmal durchzulesen als ob es ein anderer geschrieben hätte (text kurz aus den augen - dann noch mal lesen)

liest er eigentlich viel? lesen hilft auch schreiben zu lernen.

:smile:
 
Alin
Benutzer49570  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #22
wie alle hier würde ich dir auch drigend von schülerhilfe o.ä. abraten...ich hab da selbst ein jahr neben dem studium gearbeitet und einzelnachhilfe ist wirkich wesentlich effektiver und mit sicherheit auch günstiger. Da sitz dein kleiner dann sonst nämlich wirklich nur in Gruppen mit bis zu 5-6 anderen Kindern aus verschiedenen Klassen und manchmal sogar Schulen, es kann nicht genügend auf den einzenen eigegangen werden und es gibt auch immer wieder störenfriede die nur da sind, weil die eltern sie zwingen, also schule in kleinerem maße...es bringt nichts oder nicht viel...

mit einzelnachhilfe hab ich hingegen bei meinen schülern immer sehr gute erfahrungen gemacht (natürlich nur wenn es sich nicht im lrs handelt).

ich selbst musste als kind auch erst lernen mich zu konzentrieren. meine Oma hat dann immer jeden abend mit mir ein kleines diktat geschrieben oder andere aufgaben gemacht, ganz konsequent...klar fand ich das nicht immer toll, aber es hat mir sehr geholfen. und ich habe die kinderabteilung unserer stadtbücherei quasi verschungen und schon beim gute nacht geschichten vorlesen immer meine mama berichtigt^^
es hilft also auch so kleine rituale mit in den alltag einzubauen...lies ihm was vor und er soll mitlesen und darf deine fehler verbessern (die du natürlich absichtlich einbaust)^^
 
S
Benutzer48909  (43) Meistens hier zu finden
  • #23
Neulich habe ich 1 Kurzdiktat genommen und jeden einzelnen Satz aufgeschrieben. In den einzelnen Sätzen habe ich Fehler versteckt, die er finden sollte.
Beispiel: So verget die Zeit . Da fehlte natürlich bei vergeht das ,,h."

Wie kommt er denn damit klar? Ich muss gestehen, dass ich dir von dieser Methode abgeraten hätte.

Ich habe gerade einen Azubi der Legasthenie hat. Dessen Texte strotzen nur so von Fehlern und inzwischen bin ich schon selbst ganz frustriert, weil selber schreiben nunmal was anderes ist als Korrektur lesen. Bei 10 Sätzen und 40 Fehlern finde ich oft nur 30 Fehler, weil man Fehler bei Wörtern die man oft schreibt echt einfach überliest.

Nachdem ich das jetzt seit 2 Monaten mitmache bewundere ich Lehrer und Lektoren.

Was ich damit sagen will: Mich würde an Stelle deines Kindes wohl diese Methode frustrieren, da man vielleicht gar nicht alle Fehler findet, obwohl man wüsste wie das Wort geschrieben wird.
 
N
Benutzer77130  Verbringt hier viel Zeit
  • #24
1. Sollte man vorsichtig sein mit den Begriffen LRS und Legasthnie, die unterschiedliche Störungen bezeichnen.

2. Halte ich wenig von sogenannten "Fehlerdiktaten" oder auch Fehlerwörtern. Oft prägen sich grad bei schwachen Rechtschreibern diese Fehler noch zusätzlich ein, statt dass es irgendwas verbessert.

3. Dürfen Schüler der 3.Klasse noch "Raupzüge" statt "Raubzüge" schreiben. Zwar hat der Raubzug was mit "rauben" zu tun, aber schließlich gibt es auch die "Raupe", die eben sehr ähnlich geschrieben wird. Das sind einfache Verwechslungen die in dem Alter noch absolut normal sind. Auch vergessene Buchstaben kommen bis Ende der GS noch vor, kommt eben drauf an, wie gehäuft es ist. Verschlechtert sich die RS-Leistung in einem Text kontinuierlich, d.h. wird sie gegen Ende immer schlechter/ fehlerhafter oder bleibt sie konstant?
Wie ist seine Lesefähigkeit? Kann er Texte aufnehmen und den Inhalt wiedergeben/ Fragen dazu beantworten?
Ist er sich seiner Fehler bewusst, erkennt er sie von selbst oder nur, wenn er darauf hingewiesen wird?

Generell würde ich bei Zweifeln erstmal seine Lehrerin ansprechen, ob diese einen ähnlichen Verdacht hegt. Desweiteren würde ich ihn testen lassen, hier in BaWü funktioniert das z.B. übers Jugendamt, über freie Einrichtungen oder Kinder- und Jugendpsychiater, die auf diese Thematik spezialisiert sind. Eine Möglichkeit wäre z.B. die Hamburger Schreibprobe.
Aber bevor du da nichts sicher weißt, fischen wir hier im Trüben und das macht wenig Sinn, sowohl für deinen Sohn als auch für dich.
 
Tinkerbellw
Benutzer35070  Meistens hier zu finden
  • #25
PHHHHF wo da anfangen. Also hatte in den letzten Jahren einige Kinder mit Rechtschreibproblematik bei mir in Therapie ne richtige LRS hätte ich bei 2 von zehn gesehen.
Wenn die LRS anerkannt werden soll, so das auch Förderung durchs Jugendamt bezahlt wird oder er einen Nachteilsausgleich in der Schule bekommt muss die LRS von einem Schulpsychologen getestete und bestätigt werden. Wichtig ist dabei, dass die Rechtschreibleistung weit unter dem durchschnittlichen Intelligenzniveau des Kindes liegt, sonst wird sie nicht anerkannt. Bei uns in der Umgebung war es so,dass die Eltern meiste sehr lang auf so einen Termin warten mussten!
Ansonsten fand ich zur Förderung der Kinder mit einfacher Rechtschreibschwäche das Fördermappenprogramm des Lernservers nicht schlecht.
Allgemeine Lernhefte behandeln vieles meist nur oberflächlich auf 1-2 Seiten. Die Mappen haben Oberthemen in denen lange und intensiv gearbeitet wird. Es gibt Hefte zu den Bereichen: Umlautableitung, Auslautableitung, Groß- und Kleinschreibung, Betonung, s-Laute, Dopplung Dehnung. Die Hefte sind zum Beispiel beim Prolog Verlag bestellbar.

Du meintest selber,dass dein Sohn so schreibt wie er spricht d.h er lässt aber nicht ganze Silben aus oder schreibt ein o wenn man deutlich ein a hört?! Wenn das zutrifft würde ich wirklich anfangen mit ihm nochmal Rechtschreibregeltraining zu machen. Da du oft mit deinem Sohn übst wirst du ja ungefähr wissen in welchem Bereich er die meisten Probleme hat.
 
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