• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Neid...oder: Wenn zwei Welten auf Kollisionskurs gehen

rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #1
Hallo ihr Hübschen :smile:

Achtung, könnte etwas länger werden... ;-)
Ich hole jetzt mal weit aus und fange gaaaanz vorne an... Quasi beim Urknall.

Also, ich bin jetzt seit 9 Monaten mit meinem Freund zusammen. Kennengelernt haben wir uns vor über einem Jahr, aber es war für beide nicht von Anfang an klar das mal etwas daraus werden würde ;-) Wir haben uns nichtmal gezielt "gesucht", obwohl wir uns im ICQ kennengelernt haben. Ich hatte ihn irgendwie schon seit Jahren in meiner Liste, hab aber nie mit ihm geredet. Habe bis heute keine Ahnung warum er in meiner Liste war (und ich in seiner!), wir uns aber nicht kannten. Durch Umwege sprach er mich aber doch mal an...
Von da an erfuhr ich natürlich mehr über ihn. Ich war zur der Zeit in einer relativ schwierigen Phase, aber dazu später mehr.
Das Bild von ihm fügte sich immer mehr zusammen. Eltern, eine Schwester, jünger als er, Fische als Haustiere, eigenes Haus, zwei Autos, Boot, gute Noten in der Schule, beliebt, gutaussehend, nett. Immer überall dabei und engagiert, begabt, talentiert, und meistens glücklich.
Quasi - in meinen Augen - das "perfekte" Leben. Natürlich ist mir klar, das kein Leben perfekt ist - auch nicht seins. Aber aus meiner Sicht war es eben so. Irgendwie hat mich das total fasziniert, ich fands toll, mal wieder einen Einblick in die "heile Welt" zu bekommen.
Gut, bei Rock am Ring haben wir uns dann das erste mal gesehen und sofort ineinander verguckt (wobei ich mich irgendwie vorher schon ein bisschen in ihn verliebt hatte). Es stand fest das wir uns auf jeden Fall wiedersehen müssen... Als er dann Sommerferien hatte (ich leider noch nicht) wars dann auch soweit und er kam für 3 Tage zu mir. Das war soooo schön :smile: Danach fuhr er leider erst mal für 3 Wochen mit seiner Familie in den Urlaub.
Direkt danach hatten wir einen 10-tägigen Urlaub in Hamburg geplant. Ich fuhr also Montags zu ihm, eine Nacht sollte ich noch bei ihm schlafen bevor es mit dem Zug weiter nach HH ging.

Und da fing das Problem eigentlich schon an. Ich war sofort fasziniert von seiner Familie, erst mal im positiven Sinne. Das schlug dann aber schnell um... Er kam nämlich dann abends ins Gästezimmer wo ich schlafen sollte. Wir dachten uns beide nichts dabei, und mehr als kuscheln und knutschen lief auch nicht. Am nächsten morgen beim Frühstück sagt seine Mutter dann plötzlich "Also, wir haben ja bisher immer über alles offen geredet, deshalb würde ich jetzt gerne darüber reden was letzte Nacht passiert ist.." Von da an war ich stumm und wie vom Donner gerührt :ratlos: Seine Eltern fanden es nicht in Ordnung das wir in einem Bett geschlafen hatten, erstens weil wir uns "Das" doch aufheben sollten bis aus der Verliebtheit Liebe wird und zweitens weil seine "kleine" Schwester (die ist jetzt 14) ja was mitbekommen könnte. Puh, ich sag euch, das war die längste halbe Stunde meines Lebens. Wir fuhren dann mit der Ermahnung doch noch zu warten nach HH, aber seine Mutter sagte noch das sie natürlich nicht beeinflussen könnten was wir in Hamburg machten. Toller Start, nicht wahr? :grin:
Wir haben uns davon aber nicht wirklich beirren lassen, hatte wunderschöne 10 Tage in Hamburg - zwischendurch war er allerdings noch ein Wochenende in Bremerhaven bei der Sail mit seiner Familie, Sonntags kam ich auch dazu aber es lief alles gut - hatten dort auch unser erstes Mal und von da an viel Sex :grin: und es war einfach SUPER.

Von da an gings - was die Familie betrifft - erst mal gar nicht so steil bergab. Ich besuchte ihn ein paar mal am Wochenende, musste aber immer im Gästezimmer schlafen. Kurz vor meinem 18. Geburtstag (sein Vater hatte wohl gesagt, wenn ich 18 bin darf ich bei ihm im Zimmer schlafen - er ist übrigens auch 18, bald 19) war ich da als auch seine eine Oma und Verwandtschaft aus den USA usw. da waren, da war net genug Platz also MUSSTE ich in seinem Zimmer schlafen. Hach, was ein Luxus! Von da an durfte ich das auch :smile2: Soweit, so gut.
Plötzlich fing das Verhältnis zu seinen Eltern an, schlechter zu werden. Es war ja schon von Anfang an nicht besonders gut. Seine Eltern wollten immer wissen was wir wann machen, haben immer schön Vorschläge gemacht was wir doch mal unternehmen könnten, und haben gemäkelt wenn wir bis 10 Uhr geschlafen haben (am Wochenende!!). Mit seiner Schwester verstehe ich mich übrigens bis heute gut, die findet mich soweit ich weiß auch ganz cool! :smile:
Ich weiß es nicht, anscheinend war ich "unfreundlich". Ich bin fest davon überzeugt, das es einfach nur Missverständnisse waren. Sein Vater behauptet zum Beispiel, das ich mich nicht dafür bedankt habe, das er uns beiden Schokobananen auf dem Weihnachtsmarkt spendiert hat. Und ich weiß ganz, ganz sicher das ich mehrmals und laut mich bedankt habe. Kann doch sein, das er es überhört hat, aber muss er mir das deswegen gleich so negativ zu Lasten legen? Warum war ich denn zwingend die "Schuldige"?!
Und so Situationen gabs scheinbar öfter. Richtig steige ich nicht durch, da mein Freund mir nie wirklich erzählt woran es denn lag. :kopfschue

Klar, dass dadurch mein Bild von der "perfekten" Familie ein paar Risse bekam. Aber irgendwie war es doch trotzdem noch da - denn mein Freund ist ein sehr familiärer Mensch, der sich teilweise regelrecht für seine Eltern prostituiert (mal hart ausgedrückt) und mit seinen 18 Jahren immernoch jeden Urlaub mit seiner Familie verbringt. Es ist für ihn auch normal, alles mit Mama und Papa abzuklären und so. Weiterhin muss er jedesmal, wenn ich kommen will, richtig fragen und so weiter.

So, nun mal zu MEINER Situation.
Ich versuchs mal "kurz" zu machen.
Vor 4 Jahren (am 3.4. sind es 4 Jahre) ist meine Mutter an einer Hirnblutung gestorben. Ich war 14. Es kam total plötzlich und unerwartet. Nun, sie hinterließ meinen Vater und drei Kinder - mich, und meine zwei Brüder (die sind jetzt fast 23 und 10). Mein Vater war schon immer wenig zuhause, er ist eher so der typische Manager, immer unterwegs. Nun war er halt gezwungen sich mit Familienführung auseinanderzusetzen, und ehrlichgesagt gelang ihm das nicht so richtig. Aber das ist wieder ein anderes Thema ;-) Jedenfalls fing er dann was mit unserer Haushaltshilfe an.
Ich versank in der Zeit in Depressionen, ein Selbstmordversuch war auch dabei, den ich aber selbst abgebrochen habe. Es war einfach zu hart, mit 14 plötzlich ohne Mutter dazustehen. Irgendwann bin ich auch gar nicht mehr in die Schule gegangen, hatte dort zunehmend Probleme... Was mich gerettet hat war mein Auslandsjahr. Ich hatte schon lange vor ein Jahr in die USA zu gehen, aber meine Mutter sagte immer das könnten wir uns nicht leisten Mein Vater machte das nun möglich, warscheinlich um mich zu trösten. Ich ging also 2003 für ein Jahr in die USA und hatte dort wirklich eine geile Zeit. Es hat mich wirklich gerettet und ohne wäre ich nicht dort, wo ich jetzt bin!

Drei Tage nach dem ich wieder zurück in Deutschland war, flog ich von zuhause raus. Ich hatte mich mit meiner Stiefmutter gestritten (Ja, mein Vater hatte tatsächlich ohne seinen Kindern was zu sagen während ich in den USA war geheiratet und war auch in ein neues Haus gezogen :kopfschue ) und sie stellte meinem Vater das Ultimatum "Entweder sie geht oder ich gehe!" - Ich musste also gehen. Zuerst kam ich zwei Wochen zu Verwandte, dann hab ich für 2mon beim Jugendamt im betreuten Wohnen gewohnt (die Hölle auf Erden für mich). Dann hatte ich unglaublich viel Glück, da meine Cousine und ihre Lebensgefährtin ein Haus gekauft hatten - vorher wohnten sie in einer Wohnung in Frankfurt - und mir anboten ich könne bei ihnen einziehen. Ich zog also dahin zurück, wo meine Eltern aufgewachsen waren, wo der Großteil meiner Verwandtschaft wohnte und in eine Stadt die ich gut kannte (Hanau - in Friedberg, ca. 20min entfernt, war ich aufgewachsen bevor wir an den Bodensee zogen). Hier begann für mich ein Neustart - neue Familie, neue Schule, neue Freunde, neues Leben. Raus aus dem Sumpf und rein ins Wasser. :smile:
Hier ist es auch wirklich prima. Ich hab mich seit Sommer 2004 super eingelebt, habe endlich wieder eine Familie und ich habs hier wirklich gut. In der Schule klappts mittlerweile nach einigen Startschwierigkeiten auch einigermaßen (Probleme mit Schwänzen, Mobbing, und ähnlichem - musste mich erstmal behaupten, und das, wo ich doch früher immer beliebt war und die Schule liebte!) und ich könnte mir für meine Situation nichts besseres vorstellen.

Aber, ihr seht schon, eine Bilderbuchsituation ist das ganz sicher nicht. Mit 14 die Mutter verloren, mit 16 von zuhause rausgeschmissen worden.
Ein krasser Gegensatz zum Leben meines Freundes.
Tja, und wenn ich so sehe, wie er lebt, wie wohlhabend seine Familie ist, was sie sich einfach so leisten können (er hat auch grade erst einen Neuwagen gekauft bekommen, das war genauso selbstverständlich wie sein Auslandsjahr, und seine Schwester wird auch ein Jahr weg gehen... zwei Häuser haben sie auch.. tja, ein bisschen anders als bei mir, wo der Vater zwar gut verdient aber ordentlich Schulden hat, kein eigenes Haus oder so, und halt Firmenwagen..) werde ich meistens ganz schön neidisch. Auch wenn ich sehe wie seine Familie sich um ihn kümmert, wie das bei denen alles läuft. Dieses richtige Familienleben, das fehlt mir einfach tierisch, auch jetzt nach 4 Jahren noch! :cry:

Und das belastet unsere Beziehung. Der ganze Stress mit seinen Eltern, unsere teilweise völlig anderen Vorstellungen... er kann es sich kaum vorstellen von zuhause auszuziehen, wird es zwar zum Studium tun müssen aber will dann noch mindestens alle zwei Wochen fürs Wochenende nach Hause fahren - wenn nicht sogar jede Woche - und wird es furchtbar vermissen. Naja, die Phase hab ich halt schon hinter mir. Ich könnte mich auch immer furchtbar über die konservativen Ansichten von ihm und von seiner Familie aufregen. Ich wohne ja nunmal mit zwei lesbischen Frauen zusammen. Und? Für mich ist das völlig normal. Für seine Eltern natürlich etwas skandalös...
 
H
Benutzer42778  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Da die maximale Länge überschritten würde, gehts hier jetzt gleich weiter :zwinker: *mit dem Account meines Freundes post und weiß das ers mir nich übel nimmt* :grin:
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #3
Ich kann bei ihm nicht ich selbst sein, und das ist doch nicht der Sinn der Sache, oder? Er gibt selbst zu, das es besser wäre wenn ich mich für eine längere Zeit zurückhalte und etwas verstelle, bis alles wieder "in Ordnung" ist und ich quasi langsam wieder ich selbst sein kann.
Aber so lange halte ich das niemals aus. Vor allem, wird überhaupt wieder alles in Ordnung sein? Werden seine Eltern mich jemals mögen oder mir mal das "Du" anbieten?? :geknickt: :cry:
Wenn er bei mir ist, ist alles immer super. Meine Familie hat ihn mit offenen Armen empfangen und findet ihn total toll, meine Mädels freuen sich immer wenn er kommt und auch meine Tante, Onkel usw. mögen ihn gern. Das ist hier auch selbstverständlich, das er in meinem Bett schläft und alles. Von Anfang an war das nie ein Diskussionsthema, weil es unsre Sache ist was wir machen... *behaupt*

Was würdet ihr in meiner Situation machen?? Es ist so schwer, seinen NEID so zu verstecken und immer einen auf "alles ist gut" zu machen, vor allem wenn es einfach nicht stimmt.
Ich liebe ihn sehr, und daran kann das alles nichts ändern, und im Prinzip haben wir auch eine gute und harmonische (Fern-)beziehung. Heißt, wir schaffen es uns oft zu sehen, haben immer sehr, sehr viel Spaß wenn wir uns sehen, und sind auch noch nie im Streit auseinander gegangen. Wir schaffen es immer, uns wieder zu fangen, uns zu vertragen und uns auszusprechen. Ich habe ihm mehr anvertraut als je einem anderen Menschen.
Aber ihn macht das so fertig, das es nicht klappt mit mir und seiner Familie.. Seine Idealvorstellung war halt, das ich mich super mit seiner Family verstehe und quasi bei ihm ein zweites Zuhause finde. Aber genau das Gegenteil ist passiert....
Irgendwie seh ich manchmal gar keinen Ausweg aus der Situation... Es wird auch nicht wirklich besser, und wenn er jetzt postet "aber letztes Wochenende lief doch gut!" - dann liegt das daran das zumindest ich das alles immer zu verdrängen versuche. Aber ich komm irgendwie nicht drumrum mich damit auseinanderzusetzen.

HILFE!! :schuechte

Danke an alle die sich hier durchgekämpft haben :smile: :grin:
 
N
Benutzer9478  Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Hm nach deinem Text hab ich irgendwie das Gefühl, dass du unterschwelig auf eine so normale harmonische Familie wie er hat nachdem alles schief gelaufen ist kein Bock hast.
Das Beste für euch wäre dass du dich mit denen anfreundest und dich arrangierst mit ihnen. Gut zu gegeben sie sind wohl sehr konservativ und streng von wegen dass er immer alles sagen muss wo er hingeht und erst nicht in einem Bett schlafen etc. aber im Grunde haben sowas alle Eltern an sich. Entscheidend ist viel mehr was er denn über das ganze denkt! ihn scheint die Strenge und Konservativität seiner Eltern ja nicht wirklich zu stören wirklich weg von Ihnen will er auch nicht. Meine Eltern waren früher selbst sehr streng ich durfte kaum was geschweige denn dass mal jemand in meinen Bett hätte übernachten dürfen oder so. Ich hab da ne zeitlang ziemlich gekämpft.. normal gibt sich das aber irgendwann eh von selbst wenn die Eltern sehen dass es einem gut geht man sich positiv entwickelt, nichts wichtiges vernachlässigt. Und mir erscheint nämlcih entscheidend dass er mit seinen Eltern glücklich ist und keine Kämpfe führt. Tja und jetzt prallst du mit deiner Welt auf ihn. Meiner Meinung nach habt ihr eh ziemlich unterschieddliches soziales Umfeld und Lebenseinstellung so dass eine Beziehung dauerhaft sehr schwer wird, da das so wichtige Pfeiler einer Beziehung sind...Kurzfristig müsstest du dich wohl bemühen und arrangieren mit den Eltern und vielleicht wenn du älter wirst erledigt sich das thema und du hast vielleicht auch ne andre Lebenseinstellung.
Ich sieze die Eltern von meinem Freund selbstverständdlich auch noch. Viele Eltern hand haben das so und sind da nicht schnell mit Du anbieten das ist vollkommen normal so.
hoffe ich hab dir weitergeholfen
 
V
Benutzer54073  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Hm...Hast du denn schon mal versucht, mit seinen Eltern über die Sache zu reden? Ihnen gesagt, was dich stört und gefragt, was genau sie stört? Eigentlich wäre es die Aufgabe deines Freundes, das zu tun. Auf wessen Seite steht er eigentlich mehr?

Für mich ist es auch normal, mit meinem Freund in einem Bett zu schlafen und das war es auch damals schon mit 16. Wieso vertrauen ihm seine Eltern nicht? Und was geht es sie überhaupt an, was ihr erwachsener Sohn im Bett tut? :eek: Sowas kann ich immer nicht verstehen. Und dass dein Freund sich da nicht beschwert, finde ich auch merkwürdig.

Und dass man sich nach 9 Monaten immer noch siezt, find ich auch irgendwie eigenartig. Diese Familie scheint ja sehr die Distanz bewahren zu wollen :kopfschue

Das ist wohl so eine "perfekte" Familie, wo die Eltern so super konservativ tun, bei denen man aber nicht weiß, was hinter der Schlafzimmertür abgeht. Sowas hab ich schon mal kennengelernt. Die Eltern beide Hohe Tiere im Ort, eigenes großes Haus, zwei Kinder, konservativ. Aber dann erzählt mir eines der Kinder, dass es im Schlafzimmerschrank Lack und Leder Klamotten und ne Peitsche gefunden hat. :tongue:

Wie dem auch sei, ich finde, dass ihr euch alle mal hinsetzen und drüber reden solltet.
Aber eigentlich ist das alles Sache deines Freundes, immerhin sind es seine Eltern und nicht deine. Deiner Erzählung nach ist er ein echtes Muttersöhnchen.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #6
Danke erstmal :smile:

@Vienna: Nein, ich habe nicht mit seinen Eltern drüber geredet. Mein Freund hat das einige Male getan, was aber nur wieder in Stress und Diskussionen ausuferte - die Sache also nicht grade verbesserte.
Irgendwie sind sie halt nicht so Menschen, die mit sich reden lassen. Ihre Ideale sind ihre Ideale, ihre Meinung kann man nicht beeinflussen und - wie mein Freund immer so schön sagt - "Menschen die 50 Jahre so gelebt haben kann man halt nicht ändern". Soll wohl heißen: "Du musst dich ändern, nicht sie." - auch wenn ers vielleicht nicht so hart meint, das kommt bei mir an.
Ja, ein bisschen "Muttersöhnchen" ist es schon, finde ich auch. Halt sehr an seine Eltern gebunden und noch recht wenig selbstständig, daran arbeite ich aber und es wird schon :smile:

@nettesie: Klar bietet man der Freundin des Sohnes net nach ein paar Monaten das "Du" an, aber ich kenne es halt anders von zu Hause. Die Freundinnen meines großen Bruders hatten halt immer ein super Verhältnis zu meinen Eltern und die Frau mit der mein Bruder jetzt seit fast 4 Jahren zusammen ist hat mein Vater auch schon recht früh gefragt ob sie sich nicht duzen sollen. Naja, sie wollen da wohl wirklich Distanz reinbringen... Da würd ich dann ja wieder sagen - na, MICH haben sie NIE gefragt ob sie mich duzen dürfen ^^ Aber jaja, es ist natürlich selbstverständlich das ich geduzt werde weil ich ja noch jung bin... Naja. ;-)
 
W
Benutzer34723  nur 1-Satz Beiträge
  • #7
ich bin doch immer wieder erstaunt, dass es noch so konservative Eltern geben soll, die vermutlich so zwischen 40 und 50 Jahre alt sind. Man muß sich klar machen, dass in den 60er und 70er Jahren in Deutschland die poltische, soziale und sexuelle Aufklärung statt fand (manche nannten es auch Revolution) und die Jugendlichen von damals sich voll ausgelebt haben (Sex and Drugs and Rock n´Roll) - deshalb können die heute als Eltern eigentlich gar nicht so konservativ denken und sein, oder sie haben sie ihre Ideale von damals verloren und verraten? Alle waren mal jung und verliebt und hatten Probleme mit den Eltern - sie sollten daher wissen, wie man in der Situation mit Kindern und ihren Partnern umgeht .............
 
S
Benutzer Gast
  • #8
ich wuerde sagen, das ist eben das klassische "schwiegereltern"-problem. intentions were good, aber manchmal reicht das nicht - man kann es sich ja leider nicht immer aussuchen *g*. familiensysteme haben immer so die problematik, dass sie schon laenger existieren, regeln und gewohnheiten haben - da ist es als außenstehender immer schwer, sich da reinzufinden. geht mir ganz genauso. (fuer meine schwieger-stief-mutter bin ich zum beispiel ein gottloser materialist, aber wat willste machen als atheist in einer glaeubigen familie...*g*).

zum glueck musst du ja nicht die familie heiraten sag ich mir immer ;-)

und wenn das mit deinem freund gut klappt, dann habt ihr irgendwann vielleicht eure eigene kleine welt - das ist dann was ganz anderes :smile:

grueße und alles gute,
shabba
 
D
Benutzer Gast
  • #9
Hmmm, schwierig. 2 Menschen, die ganz verschiedene Erfahrungen gemacht haben und somit verschiedene Hintergründe haben. Für dich ist so eine Familie auf den ersten Blick das non plus ultra -du wärst froh, wenn du sowas hättest- und dann plötzlich läuft da so ein Blödsinn hinten rum, wo man ständig aufpassen muss, was man sagt und macht.

Aber Familienbande können niemals unterschätzt werden (im positiven wie im negativen Sinne).*

Natürlich weiss ich nicht, wie krass seine Eltern in der Hinsicht drauf sind. Aber ich kenne ein Beispiel aus nächster Nähe, in der die Akzeptanz der Schwiegereltern ein halbes Leben gebraucht hat (und was man im Endeffekt besser mit Duldung umschreibt).

Ok, weder dir noch deinem Freund geht es materiell ziemlich schlecht, das ist eher Jammern auf hohem Niveau. Es spielt aber eine Rolle, um die Sicht der Eltern zu verstehen. Und zwar, dass die Zukünftige ihres Sohnes mindestens Gleichwertiges miteinbringen sollte. Die Einstellung ist zwar nicht wirklich toll. Aber man muss auch wissen, was einem nicht als Bonus ausgelegt wird.
Genauso (und wahrscheinlich wichtiger) bist du aus ihrer Sicht von deiner Biographie wahrscheinlich zu sehr bunter Hund (dazu kannst du ja nichts und wirst ihnen vermutlich "noch nicht mal" alles erzählt haben. Du magst es wahrscheinlich aber nicht, dich zu verbiegen oder nur partiell wahrgenommen zu werden).

Das sind Sachen, die nicht so ohne weiteres aus dem Weg zu schieben sind. Du kannst nur versuchen ihre Wahrnehmung ein bisschen mehr auf deine positiven Seiten zu fokusieren. Echte Revolution kann man sich erst sehr spät erlauben.

Es braucht eher Ausdauer, Hartnäckigkeit, Geduld, Anpassung (ohne sich zu sehr zuverbiegen). Gib ihnen Zeit dich kennenzulernen.

Außerdem gibt ja noch einen Teil in deinem Leben, der nichts mit deinem Freund und seinen Eltern zu tun hat und es ist wichtig, dass man den auch gebacken kriegt. Das beweisst einem selbst und anderen, dass man in keinen Fall lebensfremd ist.

Kleiner Trost: Wahrscheinlich wird es jeder anderen Frau, die sich in die Nähe deines Freundes traut, wie dir ergehen.

Vielleicht hört sich das, was ich geschrieben hab, ein wenig pessimistisch. Aber auf längere Sicht wird man sich mit der einen oder anderen Sache auseinandersetzen müssen. Man muss sich halt klar sein, wo die Knackpunkte liegen.

* Ist "Blut ist dicker als Wasser" oder nicht...? Dürfte das, worüber du dir Gedanken machst, relativ treffend umschreiben...

PS.: Vorerst würd ich dir raten: Leb einfach die Beziehung zu deinem Freund und behalt die Sache einfach ein bisschen im Hinterkopf.
 
Tinkerbellw
Benutzer35070  Meistens hier zu finden
  • #10
Versuche dich mit den Eltern so gut wie möglich zu arrangieren aber die beste Ferundachsft wird das zwischen euch wahrscheinlich nie.
Denek mal es wird besser sobald deiN freund von zu hause auszieht um zu studieren, dann wird er nämlich selbstständiger und lernt neue MEinungen kennen.
Man kann Menschen nicht ändern weder sein Eltern noch dich, aber es reicht doch wenn ihr euch einfach an einen Tisch setzen könnt ohne euch an den Hals zu springen. Schließlich liebst du ja nicht sie sondern den Sohn!
 
G
Benutzer49178  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Ich würd an deiner Stelle ein bißchen die Füße stillhalten bis er studiert. Wie weit zieht er denn von seiner Familie weg. Denn wenns mehr als 100 km sind, wird er kaum jedes WE da aufschlagen. Das haben von den Leuten, die mit mir Abi gemacht haben, so viele vorgehabt, und von denen kommt fast keiner regelmäßig seine Familie besuchen.

Ansonsten lass dich nicht provozieren. Kann mir vorstellen, dass es schöner ist, wenn man kein Problem mit den Eltern hat, aber letztendlich bist du ja nicht mit ihnen zusammen. Das einzige, was deinen Freund gegen dich stellen könnte ist, wenn du anfängst, gegen seine Eltern zurückzuzicken. Den Gefallen darfst du ihnen halt nicht tun.
 
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