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(Nicht-)Kommunikation in der Beziehung zerstört alles!?

D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hey Leute,

ich habe schon x Threads zu mir und meiner Freundin eröffnet und ich habe wenig Hoffnung, dass noch mal Neues kommt - aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt. Im Moment sieht es nämlich überhaupt nicht gut aus. Vielleicht hat ja jemand die alten Threads noch im Kopf - es scheitert bei uns dermaßen an der Kommunikation und am drüber reden - oder eben nicht reden.

Wirklich nur kurz die Randdaten:
Ich: Rationaler Zerdenker, kann stundenlang über Dinge reden und diskutieren. Konnte bisherige Tiefs (vor der Beziehung) im Leben durch viel reden und dann handeln rumreißen. Hat kein Problem damit zu sagen, dass etwas im Moment nicht läuft, dass es ihm schlecht geht oder anzumerken, dass es der anderen Person schlecht geht. denkt sehr viel für andere mit und "weiß", was das Beste für sie ist. Kann sich kein Problem anhören, ohne Lösungsvorschläge zu bringen.

Sie: Redet ungern über sich selbst und Dinge die Sie betreffen (Beziehung). Denkt viel nach und spinnt einen riesigen Knoten von Gedanken, den sie nicht auflösen kann. Konnte bisherige Tiefs (während der Beziehung) durch Flucht und dann wieder langsam Aufgebaut werden durchstehen.

Wir sind knapp 4 Jahre zusammen. Die ersten 3,5 Jahre Beziehung liefen eigentlich ganz gut. Zumindest nach außen. Eigentlich ist in dieser Zeit schon viel zerstört worden, denke ich. Sie hatte Probleme, die man aus meiner Sicht hätte frühzeitig lösen können bzw. hätte man sich generell weniger Stress machen müssen. WG, Auszug, Studienabbruch usw. Ich habe sie immer unterstützt, jedoch ihr immer viel reingeredet. Zu viel, definitiv!
Sie hatte nach dem zweiten Studienabbruch (meiner Meinung nach) eine depressive Phase, hat alles auf 0 gesetzt und ist wieder bei ihren Eltern eingezogen. Hat es aber nie "verarbeitet" (meine Sicht) sondern verdrängt und redet darüber quasi nicht.

Beziehung: Während sie gar nicht über Probleme geredet hat, habe ich viel zu viel geredet. Allerdings hat sich das auch gegenseitig hochgeschaukelt. Ich habe nach und nach erfahren, dass sie Dinge teilweise schon seit Monaten stören, z.B. Lecken und Fingern findet sie nicht toll, habe ich nie gemerkt (oder wollte es nicht merken?). Die beginnende Fernbeziehung hat sie stark belastet obwohl ich vorher gedacht hatte, das geht schon ziemlich gut (haben uns auch jedes Wochenende gesehen).
Habe mich dumm gefühlt, dass ich so etwas nicht selber merke und versucht mehr drüber zu reden. Sie hat sich weiter zurückgezogen. Ich hätte gerne gehabt, dass sie mehr redet und sie wahrscheinlich zu oft bedrängt und zugetextet. Richtig gestritten haben wir uns eigentlich nie.

Seit ca. einem halben Jahr ging das dann los. Wegen jeder Kleinigkeit. Und wenn sie sauer ist, teilt sie aus und nicht zu knapp. Das weiß sie auch selber und nachher tut es ihr Leid. Naja, diese Phase haben wir irgendwie auch "durchgestanden". Wir wollen beide die Beziehung aber wissen nicht genau, was wir tun können. Bzw. ich "weiß" es "natürlich" - mehr Kommunikation und über die Proleme reden. Ist ja schließlich der Schlüssel zu einer guten Beziehung.

Tja, funktioniert überhaupt nicht. Letzten Samstag haben wir aus total dämlichen Gründen (eben eine Meinugnsverschiedenheit) bisschen gestritten und sind uns aus dem Weg gegangen. Dann haben wir sogar ein bisschen geredet (nach längerer Zeit mal wieder) und sie hat mir gesagt, dass sie sich extrem unter Druck gesetzt fühlt. Ich hatte z.B. mal gesagt, dass ich nicht jeden Abend nur auf der Couch sitzen will und eine Serie schauen. Machen wir auch nicht nur. Allerdings fühlt sie sich nach dem 2. Tag "nichts machen" unter Druck gesetzt, etwas anderes zu machen - weil ich ja was anderes machen will. Was so gar nicht stimmt. Für mich ein Kommunikationsproblem. Unter Druck, weil wir jetzt weniger Zeit füreinander haben (ich arbeite sei Januar) und die Zeit ja schön sein MUSS. Usw.
Nun, Samstag ging dann gar nichts mehr und ich habe vorgeschlagen, das Gespräch zu verschieben, worauf sie eingewilligt hat.

Heute Abend habe ich behutsam angesprochen, ob wir mal reden können. Nicht lange, max. 20 Minuten oder so (bewusstes Zeitlimit), auch um danach noch einen schöneren Abend zu haben. Daraufhin hat sie komplett blockiert und saß nur stumm neben mir. Hat angefangen zu weinen. Gesagt, dass sie nicht einfach so losreden kann ohne konkrete Frage. Daraufhin habe ich konkret gefragt, was sie unter Druck setzt und was ich vielleicht anders machen kann. Keine Antwort. Ich habe dann auch nichts mehr gesagt und sie in den Arm genommen und wir saßen lange da. Sie hat gesagt, dass es ihr Leid tut und sie das nicht kann. Ich habe gesagt, dass wir das schaffen müssen, weil eine Beziehung ohne Kommunikation nicht funktionieren kann. Sie hat gesagt, theoretisch schon aber praktisch funktioniert es eben nicht. Eine Lösung hat sie aber auch nicht...Ich kann mich auch nur schwer in sie hineinversetzen und kann mir nicht vorstellen, wie es auf Dauer gut gehen kann. Meiner Meinung nach hat sich in der Anfangszeit alles aufgestaut und deswegen ist das Problem überhaupt entstanden. Dahin zurück will ich eigentlich auch nicht und ich glaube da ist der "erste Verliebtheits"-Puffer auch weg. Oder ist dass doch der richtige Weg, zumindest die Richtung?

So, lange Rede kurzer Sinn. Ist da noch was zu retten? Passt es einfach nicht zwischen uns? Kann es überhaupt gehen ohne zu reden (in Maßen!!! Ich habe da viel zerstört)? Ich habe tatsächlich auch schon über eine Paartherapie nachgedacht aber tja, da müsste man dann drüber reden. Ich liebe sie und sie liebt mich. Wir sind tatsächlich oft einer Meinung bzw. oft sind die Dinge, die dem anderen wichtig sind nicht ganz so wichtig und wir einigen uns schnell. Aber eben nicht bei allem.

Vielleicht war ja der ein oder andere mal in einer solchen Situation und die ist gut ausgegangen?
LG, dreader

PS: Ich zerdenke wirklich viel, wie man vielleicht rauslesen kann.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Ich denke, deine Freundin hat einfach ein Problem mit sich selbst und ihrer Art, Konflikte zu lösen. Das hat ja nicht nur was mit dir zu tun, sondern zieht sich durch sämtliche ihrer Lebensbereiche. Wie willst du das ändern, wenn sie das nicht will?
Du kannst es nur akzeptieren und dann gehen.
Seit ca. einem halben Jahr ging das dann los. Wegen jeder Kleinigkeit. Und wenn sie sauer ist, teilt sie aus und nicht zu knapp.
Das Kommunikationsproblem habt ihr schon länger, aber das ist ja neu.
Was hat sich vor einem halben Jahr verändert? Wenn ihr euch wegen jeder Kleinigkeit streitet – unternehmt ihr denn noch was und habt Spaß zusammen? Neckt euch, habt Sex?
Wie teilt sie aus, wenn sie sauer ist und wie reagierst du? Sie entschuldigt sich und du verzeihst ihr, bis es zur nächsten Situation kommt?

Deine Freundin war die, die Paprika nicht mochte, aber das erst viel später zugegeben hat, oder? Das Beispiel fällt mir gerade ein. Erinnert mich an einen Freund, dessen Freundin ihm kürzlich gesagt hat, dass sie eine Aktivität, der beide jahrelang (!) zusammen mit Freunden nachgegangen sind, gar nicht mochte. Er sagt auch, dass er teilweise überhaupt nicht weiß, was in ihr vorgeht und sich deshalb eigentlich nicht wirklich vorstellen kann, mit ihr mal eine Familie zu gründen usw.
Ich weiß nicht, warum man sowas macht. Vielleicht steckt dahinter die Angst, nicht mehr gemocht zu werden, wenn man das zugibt, weil man die andere Person dann enttäuscht?
 
dani_ela
Benutzer120764  (29) Sehr bekannt hier
  • #3
Ich gebe dir recht das in einer Beziehung Kommunikation sehr wichtig bzw das wichtigste ist.

Deine Freundin hat anscheinend ein sehr geringes Selbstbewusstsein. Mir kommt es so vor als hätte sie Angst dir ihre Meinung zu sagen, aus dem Grund du könntest sie womöglich dadurch weniger mögen bzw lieben. Wichtig wäre es das sie sich ändert, oder vor allem ändern möchte. Solange sie das nicht will, kannst du wenig machen.
Eine Beziehung ohne jegliche Kommunikation wo man nichtmal ein gute Diskussion (auch über Dinge die nicht die Beziehung betreffen) führen kann, kann nur selten gut gehen. Besonders wenn der jeweilige Partner damit nicht klar kommt.

Wie schon gesagt, wichtig wäre es das sie auch ihre Probleme sieht und sich ändern möchte. Nicht nur für eure Beziehung, sondern vor allem auch für sich selbst. Möglicherweise kannst du ja nochmal versuchen vorsichtig ein Gespräch anzufangen und es in diese Richtung zu lenken.

Wenn sie wieder nicht mit sich reden lässt, dann bleibt dir nicht viel übrig als entweder mit ihrem Verhalten klar zu kommen oder dich zu trennen.
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
......
 
Zuletzt bearbeitet:
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Tja, leider habt ihr Recht was Unsicherheit und so angeht. Das hat sie auch nie von zuhause aus gelernt. Das ist leider in den letzten Jahren nicht weniger geworden nachdem sie zwei Studiengänge abgebrochen hat und zweimal wieder zurück nach Hause gezogen ist...

Mal zu unserer Beziehung noch ein paar Fakten. Wir sind im April letzten Jahres zusammengezogen, ich dachte, das gibt ihr mehr Sicherheit und sie gewinnt an Kraft zurück. Hat sie auch. Ich denke, das hat aber viel an den Rahmenbedingungen geändert. Entscheidungen Zwecks Wohung müssen getroffen werden. Man sieht sich die ganze Zeit, geht sich mehr auf die Nerven?! Man sicht sich nicht nur am Wochenende -> der Sex ist geregelter bzw. eben nicht mehr eingetaktet. Sollte man drüber reden bzw. den anderen spüren lassen, dass man will.

Bezüglich Sex. Lief eigentlich immer gut, mit der Ausnahme, dass sie kaum darüber spricht. Aber jetzt die letzten Monate immer weniger. Auf Nachfrage fühlt sie sich unter Druck gesetzt, wenn sie merkt, dass ich will. Aber wenn wir keinen Sex haben fühlt sie sich auch unter Druck gesetzt. Naja...Mittlerweile haben wir so ca. 0.5-1 mal die Woche Sex von davor ca. 3 mal am Wochenende.

Sonst hatte sie es letztes Semester stressig (studiert) und da hatten wir nur wenig Zeit. Haben da aber schon hin und wieder was unternommen. Im Alltag necken wir uns schon viel. Liebesbekundungen in Form von morgens Kaffee machen, den anderen mit Frühstück überraschen usw. sind schon auch vorhanden. Entspannte Momente gibt es durchaus, besonders seit zwei Wochen wieder verstärkt - sie hat erstmal Semesterferien.


Wie teilt sie aus, wenn sie sauer ist und wie reagierst du? Sie entschuldigt sich und du verzeihst ihr, bis es zur nächsten Situation kommt?

So ähnlich. Sie entschuldigt sich 1000 mal, nachdem sie mir 1000 Sachen an den Kopf geworfen hat. Mittlerweile geht sie wenn sie wütend ist, da sie weiß, dass sie dann nur austeilt.


Wie schon gesagt, wichtig wäre es das sie auch ihre Probleme sieht und sich ändern möchte. Nicht nur für eure Beziehung, sondern vor allem auch für sich selbst. Möglicherweise kannst du ja nochmal versuchen vorsichtig ein Gespräch anzufangen und es in diese Richtung zu lenken.

Tja, sie weiß, dass sie damit besser klarkommen sollte. Kann es aber nicht obwohl sie es laut eigener Aussage immer probiert. Ich denke, sie macht sich da auch sehr viel Druck. Dass es von heute auf morgen klappen muss. Deswegen wollte ich eigentlich gestern nur ein bisschen mit ihr ins Gespräch kommen. Kürzer...

Versucht, nicht allgemein an dem "Kommunikationsproblem" zu arbeiten - sondern erstmal die Beziehung wieder schön zu machen mit kleinen, konkreten Dingen.

Und dann darauf hoffen, dass sie sich irgendwann von selbst öffnet? Ernstgemeinte Frage.

Leider habe ich gerade nur kurz Zeit. Aber auch wenn jemand "von der anderen Seite" (ihre Sichtweise) was dazu zu sagen hat, immer gerne raus damit. Vor allem, wie man so etwas lösen kann.

PS: Übrigens haben wir uns heute nur 10 Minuten morgens gesehen und haben schweigend Kaffee getrunken bis ich gegangen bin, da ich dieses Anschweigen nicht aushalte. Sie ist zwar extra mit mir aufgestanden (tut sie sonst selten) aber naja, hat sich wahrscheinlich Druck gemacht das Richtige zu sagen. Dabei weiß sie eigentlich, dass ich nicht von ihr erwarte, alles alleine zu lösen und immer "das Richtige" zu sagen. Sie wirkte immer noch verzweifelt und ich will und kann da im Moment nicht viel zu sagen ohne alles wieder aufzuwühlen - und dafür ist sie wahrscheinlich ja nicht bereit. Nachher sehen wir uns wieder, mal schauen wie sie da drauf ist.
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Mir ist ehrlich gesagt noch nicht ganz klar, wie du darauf kommst, dass fehlende Kommunikation über Probleme das (Haupt)Problem ist - gerade die Situation morgens beim Kaffee und ihr "sich unter Druck gesetzt fühlen" haben meiner Meinung nach wenig damit zu tun.

Genau deshalb meinte ich: Mach die Situation insgesamt entspannter (schöner) und redet dann über Probleme. Oder gibt es da irgendwas, das dringend geklärt werden muss? Dann wäre das anders. Aber genau das sehe ich nicht. Und dann verstehe ich eben nicht, wie "allgemeines Über-Problem-Reden" euch voranbringen soll.

Zum Thema Sex: Ich würde sie mal fragen, wie du ihr helfen kannst. Sag ihr, dass es dich traurig macht, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlst und frag sie, ob du etwas dafür tun kannst, das sich das ändert.

Insgesamt frag ich mich aber auch: Sieht sie irgendwelche Probleme in eurer Beziehung? Du scheinst die Beziehung ja gerade nicht so top zu finden. Arbeitest du gerade alleine daran oder sie mit dir?
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Zum Thema Sex: Ich würde sie mal fragen, wie du ihr helfen kannst. Sag ihr, dass es dich traurig macht, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlst und frag sie, ob du etwas dafür tun kannst, das sich das ändert.

Das habe ich schon öfters getan und genau das sind die Fragen, auf die ich keine Antworten bekomme und die sie unsicher machen Von denen existieren mittlerweile so einige und deshalb würde ich sagen:

Oder gibt es da irgendwas, das dringend geklärt werden muss? Dann wäre das anders.

Aus meiner Sicht IST viel nicht geklärt, ja. Das liegt eben einfach daran, dass in der Vergangenheit auch schon selten was richtig geklärt worden ist. Stattdessen hat man sich quasi ausgeschwiegen und das Thema ist verdrängt worden.


Insgesamt frag ich mich aber auch: Sieht sie irgendwelche Probleme in eurer Beziehung? Du scheinst die Beziehung ja gerade nicht so top zu finden. Arbeitest du gerade alleine daran oder sie mit dir?

Ja, sie sieht die Probleme auch. Aber sie "weiß nicht", was sie tun soll bzw. "alles was sie versucht", bringt nichts. Außerdem will sie ZURÜCK in die Zeit, in der alles mal geklappt hat. Ich will eher nach vorne...
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Hm, ich hab leider nur kurz Zeit, würde aber wirklich gerne was aus Sicht deiner Freundin sagen bzw. da einen Denkanstoß geben.
Du bist sicher ein total lieber Kerl, der ganz viel machen und lösen und tun will. Das ist schön.

Ich kenne aber da die Position des Gegenübers. Ich fühle mich tierisch schnell unter Druck, wenn der andere Probleme sieht, die er dann lösen will.
Beispiel Couch: Ich habe dann immer bei sowas das Gefühl, von mir wird ein ganz bestimmtes Handeln erwartet, das aber eigentlich weder meiner Persönlichkeit entspricht noch das ich irgendwie in Ruhe geben/angehen kann, weil sich bei mir Lösungen entwickeln. Wenn mir jemand sagt "Ich möchte nicht jeden Abend Serien gucken", dann beschäftigt mich den ganzen Tag, was ich am Abend tun soll. Er möchte nicht Serien gucken. Oh, ich bin aber heute so müde von der Arbeit. Ich darf nicht Serien gucken. Vielleicht ins Schwimmbad? Aber vielleicht ist ihm das zu langweilig. Eigentlich pisst es mich total an, dass ich nicht einfach in Ruhe auf der Couch abhängen darf, aber, Mann, ich muss irgendwas tun, ich will ihn nicht enttäuschen...
Resultat: Schockstarre. Werde ich dann angesprochen, werde ich aggressiv, weil ich ja versuche, mich damit auseinander zu setzen, meine Form der Problemlösung aber eine andere ist. Ich mache Dinge erst mit mir selbst aus, um sie zu sortieren. Dann kann ich auch Lösungen finden.
Wenn ich mit Menschen zu tun habe, die Lösungen zwischenmenschlicher Probleme sehr stark vorantreiben, dann gerate ich irgendwann in diese Schockstarre, weil... ja, warum? Für mich fühlt es sich so an, als würde ich total eingeschränkt werden, als würde ich auf einem unsichtbaren Seil unter Zeitdruck über einen Abgrund balancieren - ob da jetzt ein Netz unter dem Seil ist, ist dabei recht irrelevant.

Eine Lösung? Kommunikation IST meines Erachtens schon eine Lösung, und da muss sie wohl noch dazulernen. Ich kenne deine alten Threads auch nicht und weiß nicht, wie gravierend ihr Kommunikationsproblem ist. Rias Vorschlag, sich schöne Momente zu schaffen, finde ich gut. Was war denn früher anders? Was war da schön? Du willst nach vorne - das ist gut. Aber vielleicht wäre es gut, ein bisschen Nostalgie zu schüren, um diese als Sprungbrett in die Zukunft zu nutzen...?
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Nun ja, aber ein zwanghaftes klären... also manchmal redet man und redet man und kommt andauernd im Kreis laufend immer wieder an den Punkt dass "andre niunmal anders sind" - man kann niemandem das eigene Gutdünken von Konfliktlösungen aufzwingen, weil das für einen SELBST besser funktioniert. Für sie funktioniert es offenbar nicht, und sie will es irgendwie recht machen, kann aber nicht aus ihrer Haut.

Also ich habs auch nicht so mit Konfliktkommunikation :zwinker: zumal wenn ich eh vorher schon weiß, dass man manches einfach unterschiedlich empfindet, und da nie auf einen Konsens kommen wird. Was soll man denn besprechen, wenn eh nur wieder "ich seh es so, du siehst es so, ich sehe es richtig, du siehst es falsch" rauskommt?
Oder... nicht jeder ist dafür gemacht, dass Probleme beim "besprechen" besser werden. Tun sie bei mir nicht. Es kommt dann noch das miese Gefühl dazu, dass man dem andern etwas schuldet, und das ungute daran, wie der jetzt damit umgeht oder nicht. Man hat nicht mehr nur das eigene Empfinden am Hals, sondern fühlt sich für das des andern auch noch verantwortlich. Das potenziert die Anstrengung.

Vielleicht sollte da mal jeder in sich gehen, und sich fragen, was ist einfach "MEIN EMPFINDEN" von etwas, und was ist wirklich ein eher von der eigenen Sichtweise unabhängiger Fakt. Und dann mal schauen, wieviel sich von den Erkenntnissen sich bei euch beiden überschneidet...

Meiner Erfahrung nach ist dieses "Aber wenn der andere so oder so wäre, wäre es doch ganz klar und lösbar!" einfach unnötig. Der andere IST aber nicht so.
Ich wäre an Stelle deiner Freundin längst im Trotzmodus, da ginge gar nichts mehr. Du scheinst ihr dauernd erklären zu wollen, wie sie sich ihr Leben einfacher machen kann. Und wie es besser wäre, wenn sie abc statt xyz wäre. Da würde ich mich schon langsam fragen, wenn mein ganzer Umgang mit allem so wenig stimmt für dich, was zum Geier hält dich noch?
Gut ich bin allerdings auch schnell zickig, wenn man mir sagt, was ich tun soll :zwinker:

Ich hab mich nur automatisch gefragt, ich würde mal IHRE Sicht der Dinge gerne hören, weil es sich ein wenig so liest, als neigtest du dazu, sie zu überrennen, weil ihre Art des Umgangs mit Konflikten dir nicht zielführend erscheint. Auf Besserwisserei gründet keine Augenhöhe-Beziehung...
 
myla
Benutzer161036  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Hey dreader,

ich finde es gut und wichtig, dass du - nicht überraschend - erkennst und erklärst, dass du ein rationaler (Zer-)Denker bist, der vieles analysiert und auf dieser Ebene gern Probleme lösen würde. Ich kann das mitunter nachvollziehen.

Ich kann dir aber auch sagen, dass das nicht so einfach funktioniert, weil jeder Mensch in unterschiedlichem Maße mit rationalen und emotionalen Gedanken und Gefühlen umgeht. Aus deinem Text tritt vor allem viel emotionslose Analyse hervor. Damit möchte ich nicht sagen, dass du kein gefühlvoller oder emotionaler Mensch bist oder sein kannst.
Allerdings frage ich mich, ob du mal in dich gegangen bist und zwar ganz ohne harte Analyse, und nach deinen Emotionen geschaut hast. Du sagst wenig emotional Positives über deine Freundin, was sehr traurig und karg auf mich wirkt.

Es ist für mich einleuchtend, dass sie sich wenig selbstbewusst fühlt, nachdem sie schon schwierige Entscheidungen wie den Studienabbruch getroffen hatte.

Meine Tipps:
- geh mal ganz positiv auf sie zu, ohne etwas zu verlangen, massiere sie, sag ihr, wie gern du sie hast (und meine und fühle das auch so), sei locker, kitzel sie aus
- sprich über deine eigenen Gefühle (!), nicht so sehr Gedanken, zeige dich emotional (verletzlich), z.B. mit Dingen, die dich außerhalb deiner Beziehung belasten oder die deine Person betreffen
- Ich kann mir vorstellen, dass du übermächtig auf sie wirken kannst, wenn du die ganze Zeit so rational und emotional stark wirkst; aber auch abschreckend, wenn du genervt wirst, wenn sie nichts sagt
- frage sie lieb, wie sie sich gerade selbst fühlt, ohne einen Vorwurf zu machen, was ihren Lebensweg angeht, interessiere dich für sie, ohne etwas vorschrieben zu wollen
- erinnere dich an die tolle Frau, die du kennen gelernt hast und die du liebst

myla
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
.....
 
Zuletzt bearbeitet:
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Aus meiner Sicht IST viel nicht geklärt, ja. Das liegt eben einfach daran, dass in der Vergangenheit auch schon selten was richtig geklärt worden ist. Stattdessen hat man sich quasi ausgeschwiegen und das Thema ist verdrängt worden
Was sind denn das für Themen, die nicht geklärt sind? Was würdest du dir von einer Klärung erhoffen bzw. was willst du in einem Gespräch herausfinden? Welche Fragen würdest du ihr gerne stellen, wenn sie diese beantworten würde? Wie haben diese Themen Einfluss auf euren Alltag?
Vielleicht machst du da mal eine ganz konkrete Liste.

Ein bisschen habe ich nämlich den Eindruck, dass du ein diffuses Gefühl von "wir reden zu wenig!" hast, aber Gespräche vielleicht auch gar nichts bringen würden oder du damit etwas ganz anderes verbindest als sie. Ich bin auf deine Antwort gespannt.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #13
Spannendes Thema.

Zunächst bin ich der Meinung, dass du dich dahingehend zurücknehmen solltest, was das Anbieten von Lösungsvorschlägen anbelangt. Sie ist deine Partnerin und nicht dein Kind. Sie ist für ihr Leben selbst verantwortlich. Wenn du ihr vorschreibst, was sie zu tun hat, ist das übergriffig. Du kannst ihr aber signalisieren, dass du für sie da bist, wenn sie Hilfe braucht und es keine Schande ist, wenn sie Hilfe annimmt.

Eure Kommunikation sehe ich jedoch als großes Problem an. Es ist mMn sehr wichtig, dass sie spricht, damit solche Sachen wie beim Sex nicht passieren. In der Hinsicht würde ich dir ebenfalls raten, dich zurückzunehmen und sie kommen zu lassen (also beim Reden :tongue:) und nicht immer wieder auf gewissen Themen rum zu reiten. Für mich scheint es, wie wenn sie dir nicht genug vertraut/vertrauen kann, damit sie sich öffnen kann. Vielleicht hilft hier einfach mal ein Meta-Gespräch über Kommunikation mit vielen Ich-Botschaften "Ich fühle mich schlecht, wenn ich nach einem halben Jahr Sex erfahre, dass dir kein Oralsex gefällt. Ich würde mir wünschen, dass du Spaß am Sex hast und dass du mir sofort sagst, wenn dir etwas nicht gefällt". Vielleicht fällt es ihr leichter, wenn ihr einen Tag in der Woche/im Monat festlegt, an dem ihr über eure Beziehung sprecht. Über alles was gut war, über alles was schlecht war, über Dinge, die euch bewegt haben abseits der Beziehung. So muss sie nicht ständig fürchten, dass bald das nächste Gespräch ansteht. Hier kannst du noch anbringen, dass sie immer zu dir kommen darf, wenn sie möchte, auch außerhalb dieser "Termine" mit dir sprechen darf. Ich weiß nicht, ob man so den Druck rausnehmen kann, aber du musst ihr signalisieren, dass sie mit was auch immer zu dir kommen darf, wann immer sie mag.

Kann es sein, dass du auch der "Stärkere" in der Beziehung bist? Das Verhalten deiner Freundin kenne ich ganz stark aus meiner ersten Beziehung. Mein Ex hatte gefühlt immer die Oberhand und wollte stääääändig reden. :sleep:Ich war genervt davon, fühlte mich unter Druck gesetzt und hatte immer das Gefühl, dass er zum einen alles auf einmal ändern wollte, zum anderen hatte ich gar keine Möglichkeit, mir weiterreichende Gedanken darüber zu machen, wie ich zu dem Thema stehe oder ich hatte gar keine Zeit, um was zu ändern - schon war er wieder am Reden. Und dieses Kommunikationsmuster sind wir auch nie losgeworden. In meiner jetztigen Beziehung ist das komplett anders, zum Glück! Ich traue mich selbst mehr, Dinge anzusprechen, weil ich auch weiß, dass es wichtig ist und unnötiges Reinfressen zu unnötigen Missverständnisse und Problemen führt. Dieses Mal habe ich aber auch einen Partner an meiner Seite, der nicht ständig meint, meine Probleme lösen zu müssen. Ich erkenne Parallelen zu euch.

Bzgl. der Fernsehabende: warum gehst du denn nicht einfach mit deinen Freunden los? Ich kann verstehen, dass du gerne etwas mit ihr machen würdest, aber wenn sie nicht will? :confused: Du kannst sagen, dass du dich mit Freund X und Freund Y triffst und sie fragen, ob sie mitkommen mag. So bekommt sie nicht das Gefühl, dass deine ganze Abendplanung an ihr hängt und hat weniger ein schlechtes Gewissen, weil du ohnehin verabredet bist.
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Was sind denn das für Themen, die nicht geklärt sind? Was würdest du dir von einer Klärung erhoffen bzw. was willst du in einem Gespräch herausfinden? Welche Fragen würdest du ihr gerne stellen, wenn sie diese beantworten würde? Wie haben diese Themen Einfluss auf euren Alltag?
Vielleicht machst du da mal eine ganz konkrete Liste.

Ein bisschen habe ich nämlich den Eindruck, dass du ein diffuses Gefühl von "wir reden zu wenig!" hast, aber Gespräche vielleicht auch gar nichts bringen würden oder du damit etwas ganz anderes verbindest als sie. Ich bin auf deine Antwort gespannt.

Ja, spannendes Thema.Und wahrscheinlich nicht ganz einfach zu beantworten. Weder für mich, noch für sie, da es ja öfters auch keine konkreten Fragen sind, sondern eher "wie stehst du generell zum Thema XY". Und darauf gibt es wahrscheinlich auch keine konkrete Antwort. Teilweise kann ich ihre Antwort auch erahnen - aber da ich da auch öfters schon mal falsch lag, würde ich es auch gerne von ihr hören.

Ich schreibe mal ein paar Dinge auf, die wichtig sind und auch welche, die wichtig waren, damit man eine grobe Vorstellung bekommt.

Bezüglich Sex:
Tja, generell interessiert mich da viel aber ich bin da auch offen (und hier angemeldet). Dass ihr Fingern und Lecken nichts bringt weiß ich ja (eben nach vielen Monaten).
Liegt es an der Technik, sollen wir mal etwas anderes ausprobieren? Evtl Spielzeug o.ä.? Hat sie keine Wünsche oder will sie sie nur nicht sagen? Kann sie sich gewisse Praktiken vorstellen (z.B. Analsex, Dreier usw.)? Solche Dinge eben. Gut, ich gebe zu, ich habe sie auch noch nie direkt gefragt: Kannst du dir einen Dreier vorstellen. Aber WENN ein Gespräch mal in eine sexuelle Richtung läuft, kommen meistens nur vage Antworten. Bzgl. Oralsex und Finger z.B. "Generell ist das eher nicht so mein Ding. Ich habe das Gefühl, da passiert so wenig. Da mag ich Sex mehr." Sie sit dabei aber auch schon gekommen und wir machen es manchmal zwischendurch.
Keine Ahnung, vielleicht ist das für sie eindeutig. Ich (der das gerne macht) denke mir da nur: Soll ich es jetzt gar nicht mehr machen? Manchmal? Macht sie es nur mir zuliebe? Keine Ahnung, ist mir zu unkonkret.

Ähnlich zu der Häufigkeit des Sex. Sie findet es aktuell auch zuwenig. Fühlt sich unter Druck gesetzt, wenn wir schon lange keinen mehr hatten. Fühlt sich unter Druck gesetzt, wenn ich zeige, dass ich will und sie nicht. Weiß, dass ich wahrscheinlich öfters will. Sagt nicht, wenn sie will.
Das ist von meiner Seite aus irgenwie eine Glücksache zu wissen wann ich mich "an sie ran schmeißen" darf und wann nicht. Ist es noch Kuscheln oder läuft es schon Richtung Sex? Darf ich heute/jetzt/nachher oder setze ich dich nur unter Druck?Ist das von dir jetzt Kuscheln oder soll das Richtung Sex laufen? Setze ich dich utner Druck, wenn ich nachfrage.

Nich falsch verstehen, ich bin nicht ganz gefühllos und empathielos. Aber ich glaube, ich bin einfach extrem unsicher geworden und traue mir da nicht mehr zu, sie zu deuten. Die Leichtigkeit wurde z.B. durch die Lecken/Fingernsache ein bisschen zerstört. Hier wäre für mich irgendwie mal sinnvoll, da irgendwie anzusetzen.

Bezüglich der (Ex-)Fernbeziehung: Sie hat nie wirklich gesagt, wie sie es findet, bzw. wie gut sie damit klar kommt. Nachher habe ich gemerkt, dass sie überhaupt nicht gut damit klar kommt. Da hätte ich es einfach ehrlich gefunden, wenn sie mir das gesagt hätte. Dann hätte ich mir das vielleicht auch überlegt. Aber genau das woltle sie wahrscheinlich nicht. Trotzdem hätte man z.B. von vorne herein Regeln finden können. Ok, wir schauen, dass wir uns jedes Wochenende sehen, vielleicht 3 mal die Woche telefonieren o.ä. Stattdessen bin ich umgezogen und gefahren und habe gemerkt, dass es für sie extrem schwer ist. Ähnlich war es mit einem Auslandsaufenthalt von 2,5 Wochen. Hat sie damals auch nicht gut verkraftet (gut, da war sie auch deutlich instabiler als jetzt).
Das z.B. werde ich immer im Hinterkopf haben, wenn ich mal alleine wegfahre (z.B. zu meinen Eltern). Kommt sie damit klar? Ist es heute anders als damals? Auch hier weiß ich, dass sie mich von sich aus nicht einschränken will. Wahrscheinlich soll ich das selber merken wann und wie lange sie ohne mich klar kommt. Tja, habe ich zweimal falsch eingeschätzt.

Bezüglich Zusammenwohnen:
In den letzten Monaten hatte sie viel Stress und ich wenig. Deswegen habe ich viel im Haushalt gemacht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie das extrem unter Druck setzt, auch mehr machen zu müssen. Ich habe ihr gesagt, kein Stress, ich habe Zeit. Hat sie akzeptiert aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich evtl hätte weniger machen müssen, damit sie sich gleichwertig fühlt!?

Da wir ja jetzt in einer Wohnung wohnen, bestimmen wir ja beide über Möbel, Ausstattung usw. Ihr ist das sehr wichtig, mir eher weniger. Wenn sie sagt, "Hey, darf ich die Wand streichen", sage ich meistens "ja, mach ruhig" oder "das wäre schön". Wenn es so ist. Oft ist es mir egal. Wenn ich es nicht gut finde, sage ich das.
Wenn ich mit etwas ankomme und sei es ein Foto aufzuhängen, dass ihr an dieser Stelle nicht gefällt, würde sie nie etwas sagen. Obwohl mir das auch Wurst wäre, ob es da hängt oder wo anders. Teilweise ja sogar ob oder nicht. Das weiß sie auch. Wenn ich aber dann nach einigen Wochen durch die Blume erfahre, dass es ihr überhaupt nicht gefällt, denke ich mir nur auch "Warum nicht früher? Ist doch nur ein dummes Bild". Solche Sachen z.B. da wäre ein kurzes Gespräch sooooo sinnvoll und würde doch keinem weh tun.

Zum Thema Streit und Traurigkeit: Tja, wenn wir uns gestritten haben und ich mich wieder beruhigt haben ist sie oft noch sauer/traurig. Oder auch, wenn nicht ich "schuld" bin. Ich habe das Gefühl, dass sie da ihre Ruhe braucht. Oder eben auch nicht!? Ich habe sie da auch schon gefragt, wie es am sinnvollsten ist für sie. Sie "weiß" es nicht. Wahrscheinlich kann ich das einfach nicht nachvollziehen, dass man so etwas nicht wissen kann und akzeptiere eine solche Antwort nur schwer. Aber meiner Meinung nach merkt man doch, ob der andere eher etwas "bringt" oder "schadet".

Zum Thema Druck machen: Sie hat mir ja letzten gesagt, was ihr alles Druck macht. Da war z.B. auch so etwas dabei wie "ich brauche länger im Bad als du und das macht mir Druck"? Was soll ich damit anfangen? Soll ich länger brauchen? Später aufstehen, damit wir gleichzeitig fertig sind? Ihr keinen Kaffee machen, über den sie sich dann aber doch sehr freut? Aber nur weil sie das einmal kurz gesagt hat, reden wir da noch lange nicht drüber.

Sie hat mir das letzte mal auch gesagt, dass es ihr gerade Druck macht, wenn ich anbiete sie nach dem stressigen Tag zu massieren (und sie kann mich dann ja auch massieren) und sie da schon wie eine Blockade hat. Ist das, weil sie denkt, dass muss dann auf Sex rauslaufen (tut es oft aber nicht immer)? Fühlt sie sich schlecht, weil sie gerne massiert werden will aber zu fertig ist, mir etwas zurückzugeben? Gleichzeitig sollte man es aber "mal wieder machen". Tja, ist es jetzt falsch sie zu fragen ob heute?

Ich will jetzt auch kein komplettes Fass aufmachen mit Problemen. Teilweise erledigt sich das ganze ja von selber irgendwann (Fernbeziehung ist vorbei), teilweise sind es auch nur Kleinigkeiten und irgendwie auch egal (Bild aufhängen), da fände ich es einfach nur sinnvoll und praktisch, etwas zu sagen. Und teilweise (Sex) kommt man einfach nicht "weiter" und wenn sie sich da nicht öffnet werde ich nie wissen, ob ich sie jetzt lecken soll oder nicht und 1) ob sie dabei nur mitmacht und es ihr gar nichts bringt, oder 2) es ihr ein bisschen was bringt und mir zuliebe macht, weil sie es geil findet, dass ich es geil finde oder 3) sie es in diesem Moment tatsächlich toll findet.


Spannendes Thema.
Zunächst bin ich der Meinung, dass du dich dahingehend zurücknehmen solltest, was das Anbieten von Lösungsvorschlägen anbelangt. Sie ist deine Partnerin und nicht dein Kind. Sie ist für ihr Leben selbst verantwortlich. Wenn du ihr vorschreibst, was sie zu tun hat, ist das übergriffig. Du kannst ihr aber signalisieren, dass du für sie da bist, wenn sie Hilfe braucht und es keine Schande ist, wenn sie Hilfe annimmt.

Ja, habe ich definitiv stark zurückgeschraubt. Ich weiß auch, dass ich das in der Bergangenheit viel zu oft gemacht habe. Es fällt mir nur so unglaublich schwer, sie einfach machen zu lassen, wenn ich es wirklich besser weiß. Wenn sie unbedingt diese Woche noch XY machen muss, weil sie sonst Strafe zahlen muss und gerade eh nicht viel Geld hat. Zwiespalt: Erinnere ich sie (und wenn ja, wie oft) oder lasse ich sie machen und denke mir nachher "ich habs ja gesagt"?

Eure Kommunikation sehe ich jedoch als großes Problem an. Es ist mMn sehr wichtig, dass sie spricht, damit solche Sachen wie beim Sex nicht passieren. In der Hinsicht würde ich dir ebenfalls raten, dich zurückzunehmen und sie kommen zu lassen (also beim Reden :tongue:) und nicht immer wieder auf gewissen Themen rum zu reiten. Für mich scheint es, wie wenn sie dir nicht genug vertraut/vertrauen kann, damit sie sich öffnen kann.

Auch hier, ja! Da bin ich wahrscheinlich zu offensiv rangegangen. Habe sie verschreckt. Wahrscheinlich bin ich da zu ungeduldig bzw. "weiß", dass sich da von selber nicht viel ändern wird. Aber auch hier ist die Frage: Gar nicht mehr ansprechen -> und auch keine Entwicklung zu haben. Oder selten ansprechen? Wie oft ist selten?


Vielleicht hilft hier einfach mal ein Meta-Gespräch über Kommunikation mit vielen Ich-Botschaften "Ich fühle mich schlecht, wenn ich nach einem halben Jahr Sex erfahre, dass dir kein Oralsex gefällt. Ich würde mir wünschen, dass du Spaß am Sex hast und dass du mir sofort sagst, wenn dir etwas nicht gefällt".

Habe ich auch schon versucht...Ich spreche meistens mit Ich-Botschaften und versuche genau das rüberzubringen. Hatte auch schon Rhetorik-Seminare und denke, ich bin da nicht ganz unbegabt. Tatsächlich habe ich aber das Gefühl, dass sie das fast mehr stresst als wenn ich anders reden würde. Sie kommt sich ein bisschen unterlegen vor, zumindest interpretiere ich das so. Ich gebe ihr Raum und Zeit und Möglichkeiten und sie ist der dumme Trampel der mir Sachen an den Kopf wirft. Sie hat auch schon gesagt, dass es ihr lieber wäre, wenn ich weniger Verständnis und mehr Wut und Ärger hätte. Aber so bin ich eben auch nicht. Ich versuche sie zu verstehen und nicht, ihr Sachen an den Kopf zu werfen.

Vielleicht fällt es ihr leichter, wenn ihr einen Tag in der Woche/im Monat festlegt, an dem ihr über eure Beziehung sprecht. Über alles was gut war, über alles was schlecht war, über Dinge, die euch bewegt haben abseits der Beziehung. So muss sie nicht ständig fürchten, dass bald das nächste Gespräch ansteht. Hier kannst du noch anbringen, dass sie immer zu dir kommen darf, wenn sie möchte, auch außerhalb dieser "Termine" mit dir sprechen darf. Ich weiß nicht, ob man so den Druck rausnehmen kann, aber du musst ihr signalisieren, dass sie mit was auch immer zu dir kommen darf, wann immer sie mag.

Dachte ich mir auch schon und habe sie darauf angesprochen. Das kommt ihr gezwungen vor. Und sie weiß nicht so ganz, was sie sagen soll. Aus ihrer Sicht bin ich eben der, der 1000 Sachen zu bemängel hat und sie hat mit mir ja keine Probleme bzw. keine Sachen die sie stören. Dabei ist es bei mir eben so, dass ich Dinge lieber frühzeitig ansprechen und kurz klären will (Bild aufhängen) als sie zu einer großen Sachen werden zu lassen (Lecken/Fingern). Sie stört es zwar vielleicht auch ein bisschen aber eben nur ein bisschen und das ist keinen Grund, es anzusprechen. Lieber den Frieden wahren (und dann nach Monaten platzt die Bombe).


Kann es sein, dass du auch der "Stärkere" in der Beziehung bist? Das Verhalten deiner Freundin kenne ich ganz stark aus meiner ersten Beziehung. Mein Ex hatte gefühlt immer die Oberhand und wollte stääääändig reden. :sleep:Ich war genervt davon, fühlte mich unter Druck gesetzt und hatte immer das Gefühl, dass er zum einen alles auf einmal ändern wollte, zum anderen hatte ich gar keine Möglichkeit, mir weiterreichende Gedanken darüber zu machen, wie ich zu dem Thema stehe oder ich hatte gar keine Zeit, um was zu ändern - schon war er wieder am Reden. Und dieses Kommunikationsmuster sind wir auch nie losgeworden. In meiner jetztigen Beziehung ist das komplett anders, zum Glück! Ich traue mich selbst mehr, Dinge anzusprechen, weil ich auch weiß, dass es wichtig ist und unnötiges Reinfressen zu unnötigen Missverständnisse und Problemen führt. Dieses Mal habe ich aber auch einen Partner an meiner Seite, der nicht ständig meint, meine Probleme lösen zu müssen. Ich erkenne Parallelen zu euch.

Da sehe ich mich schon wieder. Ich versuche mich da auch zu ändern bzw. denke auch, dass ich mich schon geändert habe ein Stück weit. Die Frage ist, wie viel ist schon "kaputt" und lässt sich das ganze irgendwie normalisieren? Was hätte dir damals geholfen? Schwierige Frage, ich weiß. Übrigens eine, die sie sich nie stellt und mir nicht beantworten kann/will. Wie wäre es (dumme Situation/Streit/Sex/Gesprächsanfang) für dich besser gewesen? "Das kann man so nicht sagen, weil keine Situation ist wie die ander"

Bzgl. der Fernsehabende: warum gehst du denn nicht einfach mit deinen Freunden los? Ich kann verstehen, dass du gerne etwas mit ihr machen würdest, aber wenn sie nicht will? :confused: Du kannst sagen, dass du dich mit Freund X und Freund Y triffst und sie fragen, ob sie mitkommen mag. So bekommt sie nicht das Gefühl, dass deine ganze Abendplanung an ihr hängt und hat weniger ein schlechtes Gewissen, weil du ohnehin verabredet bist.

Mache ich ja schon. Das Problem ist eher, dass ich (s.o.) nicht genau weiß, wie viel Nähe sie braucht. Bin ich mal weg, findet sie es schon schade, weil man sich nicht sieht. Bin ich da, denkt sie "ich muss ihm doch Freiheiten geben. Tja und ich stehe ein bisschen dazwischen und treffe mich eben manchmal aber nicht zu oft. Manchmal kommt sie mit und manchmal auch nicht. Von meiner Seite passt das alles. Zum Glück hat sie jetzt auch mehr Freude gefunden und macht auch mit denen was. Aber auch hier habe ich das Gefühl, dass sie nicht genau weiß, wie oft gut ist und sie im Zwiespalt ist. "Ist das doof, etwas mit XY zu machen, wenn wir uns so schon den ganzen Tag nicht gesehen haben? Oder willst du mitkommen, auch wenn das bestimmt nicht so spannend für dich ist (und ich merke, dass es ihr lieber wäre, wenn ich nicht dabei wäre - und das ist ja auch okay so)?"

Ich habe eben das Gefühl, wir beide sind unsicher geworden. Sex, keinen Sex, Gespräch, kein Gespräch, mit anderen Treffen, zuhause bleiben. Es "flutscht" einfach gerade nicht von selbst. Und das baut Druck auf...

So, jetzt habe ich viel geschrieben. Aber gerade sitze ich auch zuhause und sie macht etwas mit Freunden. Da werde ich nachher noch dazustoßen. Von meiner Seite aus wunderbar. Ich hoffe, sie "will" mich auch tatsächlich dabei haben und sagt es nicht nur. Und da ist sie wieder die Unsicherheit...
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Ich spreche meistens mit Ich-Botschaften und versuche genau das rüberzubringen.
Das Problem bei Ich-Botschaften kann durchaus die fehlende emotionale Komponente sein. Für mich müssen sie auch zum Gespräch(sverlauf) passen.
"Ich finde, dein Verhalten ist gerade schwer nachvollziehbar für mich" ist verletzender als "Mich nervt das grad total, wie du dich benimmst". Bei der ersten Aussage nimmst man sich als Gegenüber emotional raus, wertet dabei aber implizit ab. Bei der zweiten Aussage ist die Beziehungs-Aussage klarer. Ich-Botschaften sind eine nette Sache, allerdings kein Allheilmittel. In einem ruhigen, gut geführten Gespräch über Probleme helfen sie IMHO tatsächlich weiter. Aber eben nicht immer.

Sie stört es zwar vielleicht auch ein bisschen aber eben nur ein bisschen und das ist keinen Grund, es anzusprechen. Lieber den Frieden wahren (und dann nach Monaten platzt die Bombe).
Was heißt denn, dass "die Bombe platzt"? Flippt sie dann aus oder sagt sie dann einfach nur, dass sie das Bild XY an der Wand tatsächlich nicht ganz so hübsch findet?
Ich muss nicht jeden Pups meinem Partner sagen. Ich spreche nur die Dinge an, die ich wirklich als so schwierig empfinde, dass sie möglicherweise meine Beziehung zu meinem Partner gefährden könnten.

Es fällt mir nur so unglaublich schwer, sie einfach machen zu lassen, wenn ich es wirklich besser weiß. Wenn sie unbedingt diese Woche noch XY machen muss, weil sie sonst Strafe zahlen muss und gerade eh nicht viel Geld hat. Zwiespalt: Erinnere ich sie (und wenn ja, wie oft) oder lasse ich sie machen und denke mir nachher "ich habs ja gesagt"?
Na ja, wie formulierst du es denn? "Oh, mir fällt grad ein - sollte ich dich noch an XY erinnern?" ist eine andere Hausnummer als "Denk daran, dass du diese Woche XY zu tun hast!". Warum musst du denn überhaupt für sie mitdenken? Wenn es euer gemeinsames Geld ist, sieht es z.B. anders aus, aber wenn ihr komplett getrennte Konten und alles habt, na ja, dann kannst du ja mal eine Frage wie oben benannt in den Raum werfen, dann ist aber auch gut.
Sie ist eine erwachsene Frau. Mir scheint, dass es dir sehr schwer fällt, sie als solche zu behandeln.


Ich finde es total schwer, dir was zu raten. Weil ich mir einerseits vorstellen kann, dass SIE unglaublich anstrengend ist (ich würde auch mehr Kommunikation erwarten an deiner Stelle und so ein Wischiwaschi nervt mich total schnell), und andererseits dass DU nicht minder anstrengend bist, weil du - liest sich hier für mich so - gerne Dinge besser weißt und auch andere belehrst und du sehr klare Vorstellungen davon hast, wie etwas zu sein hat - auch wenn diese Vorstellungen für jemand anderen vielleicht gar nicht passen.
 
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reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #16
Das Problem bei Ich-Botschaften kann durchaus die fehlende emotionale Komponente sein.
"Ich finde, dein Verhalten ist gerade schwer nachvollziehbar für mich"
Nicht alles, was mit "ich" anfängt, ist auch eine Ich-Botschaft im Sinne des Erfinders. :grin:

Die klassische Ich-Botschaft geht ja quasi so:
"Wenn du Sache X machst [wertungsfreie Beschreibung], tritt Zustand Y ein und dadurch fühle ich mich Z."

Da sollte die emotionale Komponente dann eigentlich nicht zu kurz kommen, denn gerade darum geht es ja. Aber eben auch darum, zu zeigen, dass nicht das aktuelle Verhalten der anderen Person das eigentliche Problem ist, sondern die Folgen, die dieses Verhalten hat.
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #17
Ich kann dich total verstehen, weil ich auch ein bisschen bin wie du. Aber: Ich kann auch sie verstehen, zumindest, wenn ich mit einem richtig liege: Ich habe den Eindruck, dass ihr Konflikte wirklich zuwider sind. Lieber sagt sie nichts zum hässlichen Bild, als auch nur den Ansatz einer Außeinandersetzung zu riskieren (sie weiß ja erstmal nicht, obs dir egal ist - du hast es aufgehängt oder willst es aufhängen, also ist es naheliegend, dass du es magst...).
Genauso mit dem Lecken: Das wird wohl nicht schlimm für sie gewesen sein - bringt ihr halt nicht soviel, aber vielleicht hatte sie das Gefühl, dass es dir was gibt. Dass es für dich zumindest dazu gehört, sie auch auf diese Weise zu befriedigen - da hat sie dich gelassen. Denn du muss zugeben - sowas ist nicht so unheimlich einfach. Ich glaube dir gerne, dass du es recht entspannt gesehen hättest. Aber ich glaube auch, dass da ein paar kritische Nachfragen gekommen wären. Denn sowas spricht man immer erst nach einer Weile an (beim ersten Mal denkt man ja "mal gucken, vielleicht muss ich mich dran gewöhnen", dann sagt man erstmal nichts, weil es ja nicht weh tut und noch nicht so oft vorgekommen ist - und dann kommen schon die Fragen):

Was soll ich anders machen? Warum hast du mir nicht vorher etwas gesagt? - Genauso, wie es eben jetzt ist.

Und zum Thema: Wenn sie etwas vergisst, sie dann aber Starfgebühren zahlen muss etc. - Überlege dir bitte jedes Mal, ob du sie da WIRKLICH erinnern musst. Mach vorher immer den Check: Hat es Konsequenzen für dich? Falls nein: Wird es sie länger als ein halbes Jahr beeinflussen, wenn du sie nicht erinnerst und sie es vergisst? Falls nein: Erinner sie nicht!

So gut du es auch meinst - du nimmst sie leider gar nicht "für voll" und scheinst von allem zu wissen, wie es laufen soll. Für jemanden, der offenbar sowieso schon unsicher ist, macht es das ganz schwer, sich zu entwickeln. Versuch mal mehr a) schöne Momente zu schaffen und b) die Beziehung nebenbei laufen zu lassen. Lass da nicht so viel offen. Mach konkrete Vorschläge und konkrete Ansagen. Stell ihr so wenig Fragen wie möglich. Fragen setzen sie unter Druck, zwingen sie zu Entscheidungen, obwohl sie gar keine Treffen möchte.

Zu deinen Beispielen:

ezüglich der (Ex-)Fernbeziehung: Sie hat nie wirklich gesagt, wie sie es findet, bzw. wie gut sie damit klar kommt. Nachher habe ich gemerkt, dass sie überhaupt nicht gut damit klar kommt. Da hätte ich es einfach ehrlich gefunden, wenn sie mir das gesagt hätte. Dann hätte ich mir das vielleicht auch überlegt. Aber genau das woltle sie wahrscheinlich nicht. Trotzdem hätte man z.B. von vorne herein Regeln finden können. Ok, wir schauen, dass wir uns jedes Wochenende sehen, vielleicht 3 mal die Woche telefonieren o.ä. Stattdessen bin ich umgezogen und gefahren und habe gemerkt, dass es für sie extrem schwer ist. Ähnlich war es mit einem Auslandsaufenthalt von 2,5 Wochen. Hat sie damals auch nicht gut verkraftet (gut, da war sie auch deutlich instabiler als jetzt).
Das z.B. werde ich immer im Hinterkopf haben, wenn ich mal alleine wegfahre (z.B. zu meinen Eltern). Kommt sie damit klar? Ist es heute anders als damals? Auch hier weiß ich, dass sie mich von sich aus nicht einschränken will. Wahrscheinlich soll ich das selber merken wann und wie lange sie ohne mich klar kommt. Tja, habe ich zweimal falsch eingeschätzt.

An welcher Stelle hätte sie es denn sagen sollen? Ich nehme an, sie dachte erst, dass sie wirklich gut damit klarkommen wird. Außerdem wollte sie es dir auch recht machen. Was heißt denn "nicht klarkommen"? Was ist denn passiert? Wie lange ging eure Fernbeziehung?

In den letzten Monaten hatte sie viel Stress und ich wenig. Deswegen habe ich viel im Haushalt gemacht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie das extrem unter Druck setzt, auch mehr machen zu müssen. Ich habe ihr gesagt, kein Stress, ich habe Zeit. Hat sie akzeptiert aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich evtl hätte weniger machen müssen, damit sie sich gleichwertig fühlt!?

War es nicht möglich, da mal ne klare Ansage zu machen? "Ich möchte dir gerade was abnehmen, weil ich die Zeit habe. Ich erwarte nicht von dir, dass du mehr machst - im Gegenteil. Ich sehe, dass du viel zu tun hast und freue mich für dich, wenn du etwas mehr Zeit hast um dich zu entspannen."
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #18
Off-Topic:
Nicht alles, was mit "ich" anfängt, ist auch eine Ich-Botschaft im Sinne des Erfinders. :grin:
Da sollte die emotionale Komponente dann eigentlich nicht zu kurz kommen, denn gerade darum geht es ja. Aber eben auch darum, zu zeigen, dass nicht das aktuelle Verhalten der anderen Person das eigentliche Problem ist, sondern die Folgen, die dieses Verhalten hat.
Das stimmt natürlich :zwinker:
Aber meiner Erfahrung nach meinen viele Leute, wenn sie einfach nur ein "Ich finde/denke/fühle" vorne dran setzen, ist dem Ganzen genüge getan :confused:
Davon abgesehen find ich Leute, die grundsätzlich in Ich-Botschaften sprechen, allerdings auch manchmal sakrisch anstrengend, weil ich es tatsächlich zu unemotional finde. Zu durchdacht. Wenn ich streite, dann will ich streiten, und nicht auf hohem Niveau diskutieren :grin:
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
Das Problem bei Ich-Botschaften kann durchaus die fehlende emotionale Komponente sein. Für mich müssen sie auch zum Gespräch(sverlauf) passen.
"Ich finde, dein Verhalten ist gerade schwer nachvollziehbar für mich" ist verletzender als "Mich nervt das grad total, wie du dich benimmst". Bei der ersten Aussage nimmst man sich als Gegenüber emotional raus, wertet dabei aber implizit ab. Bei der zweiten Aussage ist die Beziehungs-Aussage klarer. Ich-Botschaften sind eine nette Sache, allerdings kein Allheilmittel. In einem ruhigen, gut geführten Gespräch über Probleme helfen sie IMHO tatsächlich weiter. Aber eben nicht immer.

Zu den Ich-Botschaften steht ja weiter unten schon was. Die müssen natürlich schon passen. Aber die emotionale Distanz ist schon auch ein gutes Stichwort. Ich glaube, ich kann mich unglaublich gut distanzieren und meine Gefühle aus der Betrachtung der Dinge raus halten. Das ist manchmal gut und oft auch schlecht. Erinnert mich an einen Film, den wir zusammen angeschaut haben. Unter anderem betrügen alle möglichen Leute ihre Freundin aber einer die geht mit den Freundinnen der anderen fremd. Ich kann nachvollziehen, dass das für die anderen schlimm ist und sie sauer waren. Für meine Freundin waren das alles "asoziale Arschlöcher" usw. Meine Aussage mit "ich kann nachvollziehen, dass..." war für sie das gleiche wie "Ich finde es gut, dass alle fremdgehen". Ich kann unter gewissen Umständen auch Straftaten "nachvollziehen" oder schlechte Dinge, die mir passieren. Das heißt für mich nicht, dass ich sie akzeptieren kann oder will. Für die Beziehung heißt das, dass ich es verstehen kann, wenn sie gestresst ist und mir gegenüber vielleicht ein bisschen schroff. Das verzeihe ich ihr. Ihr wäre es (glaube ich) lieber, wenn ich da nicht so "rational" wäre...

Was heißt denn, dass "die Bombe platzt"? Flippt sie dann aus oder sagt sie dann einfach nur, dass sie das Bild XY an der Wand tatsächlich nicht ganz so hübsch findet?

Das bezog sich jetzt auf das Lecken. Das z.B. hat mich schon getroffen. Nicht die Tatsache dass, sondern nach welcher Zeit die Aussage kam (waren glaube ich 1,5 Jahre bei genauerem Nachdenken).

Warum musst du denn überhaupt für sie mitdenken? Wenn es euer gemeinsames Geld ist, sieht es z.B. anders aus, aber wenn ihr komplett getrennte Konten und alles habt, na ja, dann kannst du ja mal eine Frage wie oben benannt in den Raum werfen, dann ist aber auch gut.
Sie ist eine erwachsene Frau. Mir scheint, dass es dir sehr schwer fällt, sie als solche zu behandeln.

Naja z.B. beim Geld. Ich verdiene, sie nicht. D.h. wenn ich gerne in den Urlaub fahren würde, sie aber kein Geld hat, dann muss ich sie entweder mitfinanzieren oder wir fahren eben nicht zusammen weg. Außerdem jammert sie dann in einem Monat, dass sie kein Geld hat. Also irgendwie betrifft es mich ja schon.


andererseits dass DU nicht minder anstrengend bist, weil du - liest sich hier für mich so - gerne Dinge besser weißt und auch andere belehrst und du sehr klare Vorstellungen davon hast, wie etwas zu sein hat - auch wenn diese Vorstellungen für jemand anderen vielleicht gar nicht passen.

Ja, ich denke, dass ich auch nicht einfach bin und versuche mich zu ändern, abzugeben. Aber das geht leider nicht von heute auf morgen. Aber du hast schon Recht: Wenn ich sehe, dass etwas beim anderen nicht läuft, versuche ich zu helfen. Das ist definitiv nicht immer gut.


Und zum Thema: Wenn sie etwas vergisst, sie dann aber Starfgebühren zahlen muss etc. - Überlege dir bitte jedes Mal, ob du sie da WIRKLICH erinnern musst. Mach vorher immer den Check: Hat es Konsequenzen für dich? Falls nein: Wird es sie länger als ein halbes Jahr beeinflussen, wenn du sie nicht erinnerst und sie es vergisst? Falls nein: Erinner sie nicht!

Ja, vielleicht ist da eine Art Checkliste wirklich nicht schlecht... Muss ich mir mal genauer überlegen.

Versuch mal mehr a) schöne Momente zu schaffen und b) die Beziehung nebenbei laufen zu lassen. Lass da nicht so viel offen. Mach konkrete Vorschläge und konkrete Ansagen. Stell ihr so wenig Fragen wie möglich. Fragen setzen sie unter Druck, zwingen sie zu Entscheidungen, obwohl sie gar keine Treffen möchte.

Was genau meinst du mit nebenher laufen lassen? Wie meinst du das z.B. im Bezug auf den Sex. Da ist es meiner Meinung nach gerade angespannt. Zu viel, zu wenig, von meiner Seite anfangen oder nicht - alles macht Druck. Da muss ich mich ja schon "entscheiden", wie ich da weitermache - oder noch mal mit ihr reden...

An welcher Stelle hätte sie es denn sagen sollen? Ich nehme an, sie dachte erst, dass sie wirklich gut damit klarkommen wird. Außerdem wollte sie es dir auch recht machen. Was heißt denn "nicht klarkommen"? Was ist denn passiert? Wie lange ging eure Fernbeziehung?

An welcher Stelle -gute Frage. Weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Aber man hätte z.B. vorher mal generell drüber reden können. Was so die Erwartungen sind oder Abmachungen (telefonieren usw.). Naja, sie hat mich unglaublich vermisst., hat zeitweise viel geweint. Hat gesagt, dass sie das auf Dauer nicht schafft, usw. Die FB ging genau 2 Jahre, einen Master in Regelstudienzeit. Ich habe geschaut, dass ich so schnell wie möglich "zurück" kommt.


War es nicht möglich, da mal ne klare Ansage zu machen? "Ich möchte dir gerade was abnehmen, weil ich die Zeit habe. Ich erwarte nicht von dir, dass du mehr machst - im Gegenteil. Ich sehe, dass du viel zu tun hast und freue mich für dich, wenn du etwas mehr Zeit hast um dich zu entspannen."

Habe ich mehr oder weniger wörtlich so gesagt. "Akzeptiert" hat sie es nicht für sich.

Off-Topic:

Davon abgesehen find ich Leute, die grundsätzlich in Ich-Botschaften sprechen, allerdings auch manchmal sakrisch anstrengend, weil ich es tatsächlich zu unemotional finde. Zu durchdacht. Wenn ich streite, dann will ich streiten, und nicht auf hohem Niveau diskutieren :grin:

Ich glaube ich habe eben keine Lust zu streiten. Diskutieren ja sehr gerne. "Sinnloses, nicht zielführendes" Streiten - mmmh...Auch hier: Ihr wäre ein richtiger Streit lieber oder wenn ich "mitmachen" würde. Aber das geht absichtlich jetzt auch nicht gut.


Generell erst mal noch danke bisher. Ich denke, ich muss selbst ganz klar an mir arbeiten und sie an sich. Auch wenn es mir lieber wäre, wenn wir das im Gespräch klären würden.
"Ich würde mir von dir wünschen, dass du..." "In denundden Situation würde es mir helfen, wenn du..."
Aber das wird so wohl nur schwer passieren. zumindest nur einseitig, da sie mir wohl kaum sagen würde, was ich anders machen soll.

Die Vergangenheit kann ich leider nicht ändern, ich hoffe auf die Zukunft. Das Problem bei ihr ist, dass sie hofft, dass wir morgens aufwachen und alles ist "wie früher" (aber wann ist das, beim Kennenlernen?). Und sie sucht nach Wegen, dies zu erreichen - findet aber wenige...Ich würde es gerne gemeinsam mit Gesprächen angehen, sie Probleme es am liebsten einfach nicht da haben wollen.
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #20
So, ich update das mal - auch um selbst mal Gedanken niederzuschreiben.
BIS gestern Abend war alles gut. Eine schöne Zeit gehabt, ein langes Wochenende Urlaub geplant für in drei Wochen und gestern Abend noch auf einer Veranstaltung gewesen zusammen. Eigentlich ein guter Auftakt für ein (so hoffte ich) stressfreies Wochenende.
Wir saßen gestern noch auf der Couch und haben uns Videos im Internet angesehen. Dann kam eins mit einer (für mich) zweifelhaften Aussage, ein Racheakt einer sexuell belästigten Frau. Ich habe gemeint, dass ich verstehen kann, dass so etwas sauer und wütend macht, ich aber Selbstjustiz und Sachbeschädigung einfach nicht gutheiße. Will ich jetzt auch hier nicht diskutieren...Sie sah es anders und wir diskutierten ein bisschen. BEIDE redeten ein bisschen pro und contra und schon nach kurzer Zeit drehte sich das Gespräch im Kreis und ich versuchte es mehrmals zu einem Abschluss zu bringen. "Wir haben hier unterschiedliche Standounkte und Sichtweisen. Ich kann deinen verstehen und auch das Handeln der Frau in dem Video - aber ich würde es einfach nicht so machen. Aber ich war auch bisher nur selten in dieser Situation." Daraufhin kam von ihr wieder etwas und das Gespräch ging weiter.Ich habe diesen Satz aber mehrmals ähnlich gesagt und (aus meiner Sicht) ihr die Gelegenheit gegeben auch etwas abschließendes zu sagen und die Sache zu beenden.
Plötzlich beendete sie abrupt das Gespräch und musste "dringend" noch schnell was machen. Und danach war die Stimmung dahin. Schweigen. Nicht-reagieren.
Irgendwann sagte sie, dass sie so eine Wut im Bauch hat und das doch nicht normal ist, dass man sich gegenseitig fast an die Gurgel geht. Ich war völlig überrascht, da das ganze für mich nicht "persönlich" oder "stark emotional" war - ich weiß gerade nicht, was da die besten Wörter für sind.
Ich habe dann auch gesagt, dass das Gespräch doch ruhig und ohne persönliche Angriffe oder laut war und sie meinte "noch". Sie hasse solche Gespräche und eigentlich ist es doch scheißegal und deswegen zu streiten und den Abend kaputt zu machen ist doch sinnlos. Wahrscheinlich sollten wir solche Videos gar nicht mehr anschauen. Ich habe dann noch mal versucht ihr zu versichern, dass es von meiner Seite aus nicht böse gemeint war und ich es ein bisschen seltsam finde, wenn wir uns nur über grüne Wiesen und den blauen Himmel unterhalten, aus Angst, dass ein Streit eskaliert. Wir haben auch schon lange über Dinge dieser Art geredet - nur waren wir da einer Meinung. Woher soll ich das denn vorher wissen, ob ich solche Themen jetzt meiden soll oder nicht? Ich habe auch definitiv nicht gemerkt, dass sie fast in die Luft gegangen ist - aber das frisst sie ja auch alles in sich hinein und zeigt es nicht, bis es zu spät ist.
Ich habe ihr dann gesagt, dass sie mir bitte sagen soll, wenn es droht, persönlich und emotional zu werden und mir das doch nicht wichtig ist, da stundenlang zu diskutieren und ich auch weiß, dass man solche Gespräch ohne Einigung irgendwann mal abbrechen muss und sich wieder vertragen muss. Wäre von meiner Seite auch definitiv kein Problem gewesen.

Naja, sie verfiel wieder in eine "Ich sitze da und starre Löcher in die Luft und in meinem Kopf rattert der Motor"-Starre und ich bin dann ins Bett gegangen, weil ich solche Situationen nicht länger als 10 Minuten aushalte. Sie saß auch schon 30 Minuten so da, weiß laut eigener Aussage auch nie, "was sie sagen soll". Sie ist wütend und wenn sie etwas sagen würde, dann würde sie mir etwas an den Kopf werfen und die Sache noch schlimmer machen.
Tja, das Ende vom Lied. Ich bin ins Bett. Sie kam irgendwann nach und lag regungslos neben mir. Ich bot ihr noch an, entweder das noch zu klären oder zu vergessen und einfach zu schlafen. Sie meinte dann, dass es wohl auf die lange Liste der Dinge kommt, die wir noch klären sollten. Ich fragte dann nach und sie sagte, dass ich die ja für mich existiert und auch z.B. das letzte Mal nicht geklärt ist. Ich fragte (ein bisschen verwundert) ob sie diese Dinge klären will und sie meinte, sie kann nicht ignorieren, dass ich sie klären will. Ich meinte, dass ich vor allem will, dass es wieder funktioniert und wir nicht über alles 10 h reden müssen und z.B. das jetzt auch einfach sein lassen können und schlafen und ich das auch einfach vergessen kann. Sie sagte dann, dass sie eigentlich nur will, dass wir wieder glücklich sind. Auf die Frage, wie wir da hinkommen können ihrer Meinung nach, kam ein "weiß nicht". Wir sind dann trotz allem aneinandergekuschelt eingeschlafen.
Heute Morgen war allerdings wieder die gleiche Stimmung wie gestern Abend bei ihr. Ich sagte dann noch einmal, dass wir entweder kurz drüber reden sollten oder die Sache vergessen und uns einen schönen Tag machen sollten. Keine Antwort. Stille.Ich sagte, dass ich ihr nur anbieten kann hier zu liegen oder sie in Ruhe zu lassen und aufstehe. Keine Antwort. Ich meinte (nach einer Zeit), dass ich das Gefühl habe, dass beides nicht die richtige Möglichkeit ist, ich mich jetzt aber entscheiden muss und aufstehe. Das habe ich dann gemacht. Jetzt, 1.5 h später liegt sie immer noch im Bett und "schläft" in Embrionalstellung.
Tja, ich kann jetzt a) mein Ding machen und sie liegen lassen (das war es dann mit dem gemeinsamen stressfreien Wochenende) oder hingehen und b) drüber reden (schlechte Möglichkeit aus Erfahrung) oder c) mich neben sie legen, sie umarmen und vielleicht reagiert sie mal nach 30 Minuten. Oder auch nicht und ich gehe wieder, weil ich das so nicht kann.

Das ist doch nicht normal!?
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #21
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass bei euch ganz andere Dinge im Argen sind, aber da schließe ich vielleicht auch zu sehr von mir auf andere: Das Verhalten deiner Freundin mit ewig liegen bleiben, nicht reagieren usw. kenne ich von mir nur, wenn ich mit der Beziehung im Gesamten einfach unglücklich war und auch schon die Gefühle nachgelassen hatten, so dass ich gar nicht die "Motivation" hatte, groß zu reden oder mich zu entscheiden.

Generell könnte ich mir vorstellen, dass du ihr zu viele Möglichkeiten "anbietest". Sie ist dann offensichtlich sowieso nicht in der Lage, sich zu entscheiden. Es ist ja auch erwiesen, dass Entscheidungen anstrengend sind und mental Kraft kosten. Vielleicht hat sie (im Moment) nicht. Wenn du etwas klären oder etwas vergessen willst, dann frag sie nicht, wie sie das machen will, sondern überleg dir, was du machen willst und teil ihr das dann so mit. Entweder sie zieht mit oder nicht. Sie ist kein Kleinkind, das du ständig fragen musst, was es will. Sie ist erwachsen und wenn sie etwas will oder nicht will, muss sie es sagen. Wenn sie das nicht tut, ist das erstmal nicht dein Problem. Heißt natürlich nicht, dass du ihr feststehende Entscheidungen unhöflich an den Kopf knallen sollst. Aber anstatt sie dreimal zu fragen, ob sie darüber reden oder das vergessen will, entscheide dich was du selbst besser findest, sag ihr das und warum und handle dann danach.
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #22
Bislang hab ich ja kritisiert, dass du dich nicht verhältst, als ob ihr auf Augenhöhe seid - aber langsam kann ich verstehen, weshalb du das tust. Denn sie verhält sich auch nicht so. Sie ist beleidigt und trotzdem passiv, erwartet also wohl offensichtlich, dass du auf sie zugehst - was natürlich nicht heißt, dass sie es sofort annehmen wird, wenn du auf sie zugehst. Nein, du sollst mehrfach kommen, erst wird sie dich wohl zappeln lassen.

Richtig, das ist nicht normal. Ich würde an deiner Stelle mal deinem Unmut (sachlich) Luft machen und ihr nicht nachgeben. Ich würde sachlich sagen: Für mich war das eine spannende Diskussion, die nicht mit uns als Paar zu tun hat. Ich finde es nicht schlimm, wenn wir dort unterschiedliche Standpunkte haben. Da du aber ein Problem damit zu haben scheinst würde ich mir wünschen, dass du dir überlegst, wie wir damit umgehen können. Ich fänd es wirklich schade, wenn das uns jetzt das Wochende versaut, du nicht auch?"
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass bei euch ganz andere Dinge im Argen sind, aber da schließe ich vielleicht auch zu sehr von mir auf andere: Das Verhalten deiner Freundin mit ewig liegen bleiben, nicht reagieren usw. kenne ich von mir nur, wenn ich mit der Beziehung im Gesamten einfach unglücklich war und auch schon die Gefühle nachgelassen hatten, so dass ich gar nicht die "Motivation" hatte, groß zu reden oder mich zu entscheiden.

Interessanterweise haben wir das auch den jeweilig anderen schon gefragt. Aber so wirklich fällt uns beiden da nichts ein...

Generell könnte ich mir vorstellen, dass du ihr zu viele Möglichkeiten "anbietest". Sie ist dann offensichtlich sowieso nicht in der Lage, sich zu entscheiden. Es ist ja auch erwiesen, dass Entscheidungen anstrengend sind und mental Kraft kosten. Vielleicht hat sie (im Moment) nicht.

Das ist auf jeden Fall mit der Fall. Sie will nicht zu viel entscheiden, kann nicht so viel entscheiden (eigene Aussage).

Wenn du etwas klären oder etwas vergessen willst, dann frag sie nicht, wie sie das machen will, sondern überleg dir, was du machen willst und teil ihr das dann so mit. Entweder sie zieht mit oder nicht. Sie ist kein Kleinkind, das du ständig fragen musst, was es will. Sie ist erwachsen und wenn sie etwas will oder nicht will, muss sie es sagen. Wenn sie das nicht tut, ist das erstmal nicht dein Problem. Heißt natürlich nicht, dass du ihr feststehende Entscheidungen unhöflich an den Kopf knallen sollst. Aber anstatt sie dreimal zu fragen, ob sie darüber reden oder das vergessen will, entscheide dich was du selbst besser findest, sag ihr das und warum und handle dann danach.

Das habe ich dann schlussendlich auch so gemacht und ich denke, das ist schon besser so. Generell habe ich sie ja schon öfters gefragt, was für sie besser ist. Das weiß sie aber selbst nicht so genau. Andererseits habe ich in der Vergangenheit ja auch gemerkt, dass ich die Situation falsch eingeschätzt habe und dann genau das Gegenteil von dem gemacht habe, was in der Situation gut gewesen wäre. Naja...Aber ich denke, generell sollte ich ihr weniger Entschiedung lassen.


Da du aber ein Problem damit zu haben scheinst würde ich mir wünschen, dass du dir überlegst, wie wir damit umgehen können. Ich fänd es wirklich schade, wenn das uns jetzt das Wochende versaut, du nicht auch?"

Die Antwort darauf kenne ich zu genüge. "Ich weiß auch nicht genau, warum ich so wütend werde. Eigentlich sollte man eine solche Diskussion führen können, ohne wütend zu werden. In der Praxis klapp es aber bei mir nicht. Ich bin einfach kein Diskussionsmensch."


So, da hier ja anscheinend noch mitgelesen wird mal noch ein Update:
Ich habe den Tag über dann ein bisschen mein Ding gemacht und das Schlafzimmer gemieden. Irgendwann ist sie dann gekommen und hat geweint. Zuerst konnte sie nichts sagen außer: "Ich bin extra gekommen um mit dir zu reden aber ich schaffe es gerade nicht zu sagen, was ich will". Nach einiger Zeit kam dann langsam ein Gespräch in Gang. Sie gab mir die Gelegenheit, dringende "offene" Sachen zu klären. Das war gut und ich konnte einige Sachen klären bzw. ihr meine Sicht erklären. Sie verknüpft unglaublich viel und interpretiert in Situationen hinein.
Ein Beispiel: Wir haben uns früher oft massiert und das ging meistens in Sex über. Als ich sie in ihrer stressigen Prüfungswoche völlig "unschuldig" gefragt habe, ob ich sie zum runterkommen und relaxen massieren soll, kam sie in die Zwickmühle. Einerseits richtig gerne aber sie hatte keine Nerven für Sex. Außerdem war sie zu fertig, mir ebenfalls etwas Gutes zu tun (mich auch massieren). Da sie aber weiß, wie gerne ich das mache, wollte sie nicht absagen. Aber eben auch nicht zusagen (keine Lust auf Sex). In ihrem Kopf rotiert dann alles und sie weiß nicht, was sie machen soll.
Dabei wollte ich ihr nur zu einem entspannten Abend verhelfen. Ohne Sex oder auch mit Sex, ohne dass sie mich massiert oder auch mit. Keinen konkreten Plan.
Ich habe ihr gesagt, dass ich in dieser Situation mit einem ja oder nein gut klarkomme aber eins von beidem erwarte (warum auch nicht???) und ich es einfach nicht verstehe, wenn sie gar nichts sagt und ich merke, dass es bei ihr rotiert.
Für mich sind das viel zu viele Gedanken und ich verstehe nicht, warum sie da einfach nicht klar mit mir redet. Naja, sie versucht es. Ich habe ihr auch noch einmal deutlich gemacht, dass ich eigentlich nur deswegen so oft nachfrage und sie entscheiden lasse, weil sie in der Vergangenheit eben auch Sachen gemacht hat, die sie eigentlich nicht wollte. Sie hat gemeint, sie gibt sich Mühe sich zu melden, wenn sie Probleme hat. Gleichzeitig kommt sie sich dumm vor, wenn sie wegen Kleinigkeiten "rummotzt". Den Stuhl nach dem Essen nicht rangeschoben, obwohl sie das verrückt macht, wenn er nicht da steht. Und solche Sachen.
Ich habe ihr noch einmal deutlich gemacht, dass mir das eigentlich völlig egal ist, ich es aber einfach oft vergesse und sie da ruhig was sagen kann. Mein Gott, so viel Kritik halte ich schon aus. Lieber als wenn sich das bei ihr anstaut.
Hier kommt aber auch echt zu Tragen, dass in ihrer Familie solche Gespräche nicht geführt werden. Man akzeptiert es so lange, bis man nicht mehr kann und dann fliegen die Fetzen. Nur mit mir fliegen keine Fetzen, da ich mich wegen so etwas nicht streiten will. Ist vielleicht auch ein Problem für sie. Sie hat schon öfters gesagt, dass es einfach er wäre, wenn ich richtig sauer auf sie wäre...

Ich habe dann noch gemeint, dass es evtl gut wäre, vor dem Kurzurlaub noch mal zu klären, was man denn erwartet oder unbedingt machen will. Damit es an den Tagen selbst zu keinen großen Diskussionen (oder schlimmer: keine Diskussion aber nachher beleidigt sein) kommt. Naja, wie immer. Sie würde mir zuliebe schon vorher mit mir reden aber würde es von sich aus eher nicht machen. Da ich mir nur auch schwer vorstellen kann, dass sie offen sagt, was sie will, bin ich mir da auch unsicher.
Generell sieht sie die Dinge auch recht schwarz-weiß. Entweder man redet über alles stundenlang und kommt zu keinem Ergebnis oder lässt es und es kommt zu keinem Streit. Das erste ist nicht ihres, sie hat es mir Zuliebe probiert und deswegen haben wir uns so oft gestritten (auch weil sie nicht diskutieren kann) und mit dem zweiten streiten wir uns immerhin nicht. Ich suche den Mittelweg. Reden über die wichtigen Dinge aber nicht stundenlange endlose Diskussionen ohne Ziel.
 
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