• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Nicht so wirklich glücklich im Studium der Sozialen Arbeit...

B
Benutzer53748  (35) Meistens hier zu finden
  • #1
Hi ihr,

danke dass ihr euch die folgenden Zeilen durchlest, mir liegt das echt etwas quer im Magen zur Zeit....

ich studiere im 4. Bachelorsemester Soziale Arbeit/Sozialpädagogik. Neben ziemlich vielen sehr guten Noten die jedoch nicht wirklich schwer zu erreichen sind höre ich von vielen wie ehrgeizig ich sei usw.... ich habe sogar für dieses Semester ein Stipendium bekommen aufgrund meiner sehr guten Leistungen. Aber irgendwie bin ich dennoch oft unzufrieden mit meinem Studium.

1. Weil ich keine genaue Ahnung habe, was ich nach dem Bachelor machen will. Master? Arbeiten? Anderes Studium?
Zum Master ist zu sagen, dass er sich in der SA nur lohnt, wenn man forschen, in die Lehre gehen oder eine leitende Position einnehmen will. Und das weiß ich alles noch nicht. Oder ich kann mich für teures Geld spezialisieren auf Beratung o.ä.

2. Ich weiß nicht ob ich geeignet für den Job bin. Tagaus, tagein Probleme anhören und lösen, die "schlimmsten" Sachen erleben.... ich bin ziemlich sensibel, leicht- und gutgläubig und hab glaube ich einfach nicht die Nerven und die Ruhe für den Job.

3. Am Anfang meines Studiums dachte ich noch: Scheiß aufs Geld später, wenns die Spaß macht ist das mehr wert. Aber das hat sich geändert. Der schlechte Ruf der Sozialen Arbeit macht mir mindestens genauso zu schaffen wie, dass der job schlecht bezahlt wird, ja teilweise sogar Zuschüsse vom Amt nötig sind weil die Stellen so schlecht bezahlt werden.

4. Weil es kaum "Leistung" benötigt um eine 1,0 zu bekommen. Ich war vorher auf einer privaten Schule und bin der Meinung, mein Abitur zu bekommen war weitaus schwieriger als super Noten in der SA zu erzielen. Auch stört mich das ich mit meinen Kommilitonen kaum auf einer Wellenlänge bin. Die sind zwar lieb und nett... aber eben nicht so, dass ich mich mit ihnen gut im Sinne von auf einem intellektuellen Niveau unterhalten kann. Gut, mag auch daran liegen das ich pendel und so nicht so einen Anschluss finde. Aber die meisten ticken eben nicht mal ansatzweise so wie ich.
Ich weiß das klingt fies.. und zum Glück habe ich gute Freunde außerhalb der FH, aber das alles gibt mir das Gefühl, dort "falsch" zu sein.

5. In letzter Zeit hab ich immer mehr den Wunsch, nach dem Studium (die zwei Semester steh ich noch irgendwie durch) Germanistik zu studieren... ich hab Deutsch schon immer geliebt und trauer meinem Deutschunterricht sehr hinterher. Texte interpretieren, analysieren, gute Literatur lesen, eigenes verfassen usw. Ich weiß, Germanistik ist mehr als das, aber das schreckt mich nicht ab, es interessiert mich alles. Früher wollte ich gerne Bücher schreiben oder Journalistin werden, aber die sehr unsicheren Berufsaussichten, dass man eben oft nur "freier Journalist" ist und eben viel Wissen in Politik braucht, was ich nicht habe, haben mich abgeschreckt. Wisst ihr zufällig, wie "leicht" es ist nach einem abgeschlossenen Bachelor für ein Zweitstudium zugelassen zu werden? Außerdem bin ich mir nicht sicher, wie sehr ich da einem "Traum" hinterherhänge oder das realistisch ist... seufz. Manchmal reicht mir der Gedanke, ein, zwei Semester Germanistik aus "Spaß" zu studieren, einfach weil ich so ein Interesse daran habe.

Ich merk einfach nur, dass ich mein Studium aufgrund viel Ehrgeiz zu guten Noten zwar gut bewältige... aber dass die Freude daran fehlt. Ich denk ich bin nicht die richtige für den Job und werde daran keinen Spaß haben. Nicht mal das Gehalt ist ja ein Punkt für den ich sagen könnte "ok, ich machs trotzdem"...

Ich weiß einfach gerade gar nicht mehr so richtig, wie ich weitermachen soll.. ach ja, vielleicht ein paar Randdaten: Also ich lebe in einer WG und bekomme das Studium usw vom Kindergeld bzw Unterhalt bezahlt. Bis vor kurzem hatte ich auch einen festen Job im Jugendzentrum, jetzt babysitte ich wieder.
Tja, den Job hab ich aufgegeben, nicht nur weil ich eine Stunde hin und wieder eine zurück fahren musste dafür dass ich dann in viereinhalb std. 20 euro hatte... nein auch weil die Kids mir auf der Nase herumgetanzt sind und ich nicht mit ihnen zurecht kam... ich hab das fast ein Jahr ausgehalten aber ich konnte einfach nicht mehr.
Naja... nur ein Beispiel dafür das ich nicht "Miss ich kann mich durchsetzen" in Person bin...


Danke dass ihr euch das durchgelesen habt und für den ein oder anderen Rat wär ich echt dankbar...


*Biene*
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Eine Freundin von mir hat auch einige Semester Soziale Arbeit in Kiel studiert und dann abgebrochen. Bei ihr lag's allerdings daran, dass sie den Stoff zu allgemein fand. Sie hätte sich eine stärkere Vertiefung einzelner Fachbereiche gewünscht. Sie meinte, immer wenn etwas richtig interessant wurde, sei das nächste Thema gekommen. So hatte sie sich das offenbar nicht vorgestellt.

Das mit den "leichten Noten usw. finde ich nicht mal schlimm. Ich find's eher bedenklich, dass du dir das nervlich nicht zutraust. Gerade bei so einem Beruf sollte man mit sowas wohl besser keine Probleme haben.

Was für Master kannst du denn anschließen? Warst du mal bei der Studienberatung?
 
H
Benutzer37284  (39) Benutzer gesperrt
  • #3
Ich würde mich auch auf jeden Fall mal darüber informieren, welchen Master du anhängen kennst.
Ich selbst studiere ja Erziehungswissenschaft und da kann man in total vielen Bereichen später arbeiten und nicht nur in der frühkindlichen Erziehung, wie viele meinen. Evtl. wäre das ja für den Master etwas für dich?!

Germanistik wäre halt nochmal ein komplett neues Studium...Klar, wenn du überhaupt nicht zufrieden mit SA bist, sicher eine Lösung aber ich würde das wohl nur als Alternative machen.
 
Pure Honey
Benutzer42447  (38) Meistens hier zu finden
  • #4
Kann man nach nem Stdium der sozialen Arbeit nicht auch den Kinder- und Jugendtherapeuten anfangen? Aber das wäre dann wohl eher auch nichts für dich, oder...zumal das ja meistens auch einiges kostet.
 
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • #5
3. Am Anfang meines Studiums dachte ich noch: Scheiß aufs Geld später, wenns die Spaß macht ist das mehr wert. Aber das hat sich geändert. Der schlechte Ruf der Sozialen Arbeit macht mir mindestens genauso zu schaffen wie, dass der job schlecht bezahlt wird, ja teilweise sogar Zuschüsse vom Amt nötig sind weil die Stellen so schlecht bezahlt werden.

Wenn du in deiner Situation schon Angst vor der Zukunft hast, würde ich von Germanistik mal schön die Finger lassen...natürlich kann es sehr interessant sein, deine Jobchancen wird dieser sehr "berufsferne" Abschluss aber nicht deutlich verbessern.

Wie wäre es mit einem Bachelor in Wirtschaftspädagogik? Hier könntest du dir sicher viele Scheine anrechnen lassen, und wärst in absehbarer Zeit fertig.
 
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • #6
Kann man nach nem Stdium der sozialen Arbeit nicht auch den Kinder- und Jugendtherapeuten anfangen? Aber das wäre dann wohl eher auch nichts für dich, oder...zumal das ja meistens auch einiges kostet.


Dazu braucht man erst den Master.



Zum Thema:

Ich studiere auch soziale Arbeit und ein Dozent hat es letztens ganz gut auf den Punkt gebracht: als Sozialarbeiter lernst du von allem nur ein bisschen, aber nie ganz.

Ich finde auch, dass es weitaus anspruchsvollere Studiengänge gibt, ich muss wirklich nur sehr wenig Energie und Lernerei für meine guten Not aufwenden, aber irgendwie sehe ich auch an den Noten der anderen, dass das wohl auch keine Selbstverständlichkeit ist - du kannst durchaus Stolz auf deine Leistung sein.


Die Frage die ich mir grade stelle ist, warum es ganze 4 Semester gebraucht hat um für dich zu erkennen, dass der Beruf nichts ist. Dass es kein Zuckerschlecken ist, sollte einem da doch eigentlich klar sein. Es kommt natürlich ganz stark darauf an wo du später arbeiten wirst. Ich habe mir erst vor kurzem mit meinem Kurs ein Drogenhaus in Frankfurt angesehen, wo man eigentlich den ganzen Tag nichts weiter tut als dabei zu zusehen, wie sich die Leute ihren Schuss setzen - das ist natürlich eine ganz enorme psychische Belastung. Heute erst war ich in einem Asylbewerberheim, da hast du psychisch überhaupt keine Belastung.

Nur wenn du einfach schon weißt, der Beruf ist nichts für dich, dann macht es einfach keinen Sinn noch mehr Zeit in dem Studiengang zu verschwenden.

Eine Freundin von mir studiert Germanistik, dass Studium ist sehr Zeitintensiv, Arbeitsaufwendig und mit Sicherheit auch nicht einfach und sie sagt selbst, um später überhaupt Chancen im Berufsleben zu haben muss schon der Master her, anders geht es nicht.
 
B
Benutzer53748  (35) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #7
@ Maria88: Ja.. das mit den Nerven... ich hab am Anfang vielleicht nicht einschätzen können, WIE nervenaufreibend es sein kann... aber eben kann... es gibt ja sicher Bereiche, wo es eben weniger "schlimm" ist..


@HyperboliKuss: Ja, ich habe auch schon auf der Seite hochschulkampuss.de nachgesehen was es für Master in der Sozialen Arbeit gibt... gibt halt einige allgemeine, dann Sozialmanagement und Beratung. Nur da sehe ich mich überall nicht so richtig...

@ PureHoney: Hm es ist unterschiedlich je nach Institut ob man den Master oder Bachelor für die Ausbildung braucht. Aber die kostet zwischen 20.000 und 30.000 euro und so viel geld habe ich nicht. Ist auch fraglich, ob ich einen Kredit aufnehmen kann/sollte, wenn ich mir ja gar nicht sicher bin ob der Beruf was für mich wäre. Ich denke nicht das es einfach ist, mit Kindern zu tun zu haben, die vielleicht missbraucht worden sind und ein Trauma haben oder die zu Hause Gewalt erfahren oder oder oder..

@ MrShelby: Ja... naja ich denk wohl auch eher so "träumerisch" an Germanistik eben weil es mir so viel Freude bereiten würde. Ich denke da eher positiv. .. wenn ich gut bin bekomme ich auch etwas. Und wenn ich vorher schon was anderes studiert habe vielleicht noch eher, wenn es sich gut ergänzen lässt. Bspw. könnte ich gut Jounalistin für den "Sozialen Bereich" sein...

@ Bondage: Hey, eine "Gleichstudierende" :zwinker:. Naja.. ich bin halt eine die auch etwas durchzieht wenn sie es begonnen hat. Und da mir vorher die Alternative fehlte dachte ich, ich mach das erst mal weiter. Sooo schlimm an sich finde ich es ja nicht. Aber ob es das ist was ich "will" und "kann" ist eben was anderes. Ob das wirklich für alle Zeit mein Beruf sein soll und ich das eben nervlich durchstehe... Ich finde es eben auch irgendwie falsch einfach sein Studium abzubrechen außer man merkt sofort und "intensiv" das es das falsche ist. So war das ja bei mir nicht. Ich hab ja immer die Hoffnung, eben weil es so viele Berufsfelder gibt, das da schon was für mich dabei ist.. aber so ganz sicher bin ich mir da eben nicht mehr.. Ich "verschwende" ja keine Zeit.. ich bin super im Studium, ich lerne viel und ein Abschluss ist immer noch besser als nach dem 4. Semester noch abzubrechen. Dann kann man das fehlende Jahr auch noch machen...
 
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • #8
Wenn man das mit den Noten und deinen Zweifeln alles mal außer Acht lässt, macht dir das Studium Spaß? Interessieren dich die Fächer, interessieren dich einzelne Berufsfelder?
 
B
Benutzer53748  (35) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #9
@ Bondage: Es geht. Beratung macht mir sehr viel Spaß, mag aber auch daran liegen das wir da sehr viel üben können usw und die anderen Seminare sehr verschult sind. Aber Recht macht mir nur zum Teil Spaß, Ökonomie so gut wie gar nicht, ich würd sagen alles in allem ist es "ok". So richtig brennen für das Fach tue ich nicht. Obwohl Psychologie und Pädagogik schon auch zu den Fächern gehören, die mich mehr interessieren. Also da kann ich mich schon ganz gut für begeistern, leider haben wir das sehr wenig im Studium.
Aber bis auf Deutsch habe ich mich noch nie "so richtig" für was begeistern können wie manch anderer.
Wobei ich eben auch einfach gerne selber viel schreibe... Gedichte, Artikel etc. In der Schule war ich Chefredakteurin unserer Schülerzeitung, nicht viel aber es hat eben seeeehr Spaß gemacht. Daher weiß ich nicht ob Germanistik das richtige wäre, da ich am liebsten selber schreibe oder Texte interpretiere usw., Theaterkritiken schreibe, Literaturkritik usw...
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren