• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Partnerschaft vs. Hörbeeinträchtigung?

Z
Benutzer Gast
  • #1
Hallo liebe Usergemeinde,

ich bin neu hier und hoffe, dass ich mich im richtigen Unterforum befinde.

Mein Grund für die Anmeldung ist eine Frage, zu welcher ich unabhängige Meinungen suche.

Ich bin zur Zeit um die 30 Jahre alt, männlich und suche eine feste Partnerin. Ich habe einen guten Beruf, bin charakterlich ganz in Ordnung, sehe gut aus, kann mich gut ausdrücken und bringe Eigenschaften mit, die eine Frau mit festem Partnerwunsch sich wünscht (Empathie, Geborgenheit, Treue usw.). Und ich kann Menschen zum lachen bringen. Also in der Hinsicht ist alles wunderbar.

Einziger Haken: Ich habe momentan eine Hörbeeinträchtigung. "Behinderung" möchte ich nicht sagen, da meine Beeinträchtigung reversibel ist und dank des Tragens von Hörgeräten sowie einer entsprechenden, gesunden Lebensweise nach und nach schwindet. Nur kann dieser Prozess noch ein wenig dauern. Wie lange er dauert, weiß auch mein Ohrenarzt nicht.

Der Punkt ist, dass ich mir trotz des Wissens um die Heilung des ganzen nicht so sicher bin, wie Frauen mich betrachten, ob ich in ihren Augen dennoch ganz vollständig bin oder diese Hörschwäche in ihren Augen nicht ein zu großes Manko sein könnte.

Dabei spielen mehrere Gedanken eine Rolle... Gesellschaftsfähigkeit, evolutionsbezogene Instinkte, Oberflächlichkeit usw. Außerdem habe ich leider auch schon schlechte Erfahrungen machen müssen. Ich begegne tagtäglich Menschen, die im Umgang damit zumindest unsicher sind und daher das Gespräch mit mir meiden. Andere zeichnen sich durch ein schon fast diskriminierendes Maß an Intoleranz aus. Menschen, die mir früher wohlgesonnen waren, als ich noch keine Probleme damit hatte, fielen mir auf einmal in den Rücken und schreien mit mir rum, weil sie deswegen genervt sind. Dann gibt es welche, die mich auslachen, weil ich etwas nicht verstanden habe. Anfangs hat mich das sehr belastet und traurig gestimmt, mittlerweile ist es mir egal, ich erwarte nichts mehr von anderen.

Aber zurück zum Thema: Nun muss ich sagen, dass ich mich auf diese Hörschwäche nicht annährend reduziere. Ich lebe und genieße das Leben nach meinen Möglichkeiten und erfeue mich an vielen Dingen. Selbst Musik ist für mich kein Problem (da sich die Hörschwäche vor allem auf das Verstehen auswirkt).

Nun könnte man sagen - berechtigterweise - dass ich mir doch am besten eine Frau suche, die ebenfalls ein solches oder ähnliches Problem hat. Nur wäre es mir zuwider, eine Frau zu nehmen, nur weil sie auch sowas hat. Im Umkehrschluss würde ich wirklich keine Frau, die passt, wegen Hörgeräten ablehnen. Man kann sowas ja auch während einer Partnerschaft erwerben. Und das gezielte Suchen einer Frau mit einer Behinderung würde bedeuten, dass ich alle ausschließe, die ein intaktes Gehör haben - was widerum zu meinem Nachteil wäre.

Oder Kurzum: Ich lasse diese Thematik für meinen Teil nicht bei der Wahl einer potenziellen Partnerin einfließen.

Die Hörgeräte, die ich trage, sind relativ klein. Man kann sie zwar sehen, aber es sind keine sehr großen. Zum Glück, denn durch frühen Haarausfall wurde ich gezwungen, Glatze zu tragen - was mir außerordentlich gut steht. ;-)

Der Umgang mit mir ist im Übrigen gar nicht so schwer, wie andere es sich denken. Man muss eigentlich nur ggf. etwas lauter mit mir sprechen, mich dabei anschauen und langsam sprechen. Dann klappt's hervorragend. Können aber nicht viele, traurigerweise.

So denn... Was denkt ihr? Denke ich zu sehr über dieses Thema nach? Mache ich mich einfach nur klein? Ich will eigentlich nur eine Partnerin finden, die mich so nimmt, wie ich bin... Die mich für den ganzen Menschen liebt, der ich bin. Ich könnte es auch sein lassen, aber mein Bedürfnis nach Liebe und Geborgenheit ist dafür zu groß.

Habe ich eine Chance auf dem Frauenmarkt? Oder bin ich ein "Produkt" 2. Wahl? Und was sagen Frauen im Alter zwischen 25 - 30 dazu? Würdet ihr einen Mann, der alles mitbringt, was ihr euch wünscht, ablehnen, nur weil er eine gesundheitliche Beeinträchtigung hat?

Vielen Dank für's lesen und beantworten meiner Frage.

Viele Grüße,
Zauberwürfel
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #2
Würde ich mir überhaupt keine Gedanken drüber machen. Wäre kein Kriterium für mich, das überhaupt einer Erwähnung bedürfte.
 
Äpfelchen
Benutzer162403  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ich bin zwar noch nicht 25, aber für mich würde diese "Beeinträchtigung" kein Hindernis darstellen, wenn mein Gegenüber es nicht zu einem macht.
 
YaMo
Benutzer81418  (31) Benutzer gesperrt
  • #4
Off-Topic:
Ich bin Musikerin - vielleicht wäre mein Partner bald froh um die Hörbeeinträchtigung... :engel:

Zum Thema: Wenn es stimmt und ich den Betrfeffenden liebe, dann wäre das für mich überhaupt kein Hinderungsgrund für eine Partnerschaft. Auch echte, schwere und bleibende Behinderungen wären für mich grundsätzliches Hindernis.
 
Z
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #6
Die Antworten kommen ja schnell hier. ;-) Vielen Dank an euch.

@Blackpearl: Das hast Du wirklich stark formuliert. Ich selber mache es ja auch nicht zu einem Problem. Ganz im Gegenteil, ich weiß ja um diese Sache und habe gelernt, damit umzugehen. So an sich ist es nicht schwer für mich, was wohl auch durch die Heilungswahrscheinlichkeit zu Stande kommt.

Ach und was ich vergessen habe: Ich hausiere nicht damit. Ich sage auch niemanden von Anfang an, wie er/sie sich zu verhalten hat. Wenn ich etwas nicht verstehe, bitte ich einfach um wiederholung, notfalls mit dem Hinweis, dass es zu schnell oder zu leise war.

Es ist schön zu lesen, was ihr schreibt.
 
dani_ela
Benutzer120764  (28) Sehr bekannt hier
  • #7
Habe ich eine Chance auf dem Frauenmarkt?

Warum denn nicht? Ich finde du machst dir unnötige Gedanken. :zwinker:
Ich bin zwar noch keine 25, jedoch kann ich dir trotzdem sagen das ich mit so einer Beeinträchtigung kein Problem hätte. Wenn ich einen Menschen mag, dann mag ich ihn so wie er ist. Und für die richtige Partnerin wäre soetwas bestimmt auch kein Ausschlusskriterium.
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich finde, das ist ähnlich wie mit jemandem, der eine Brille trägt: Für mich kaum relevant. Ich sage kaum, weil es ja durchaus Beeinträchtigungen geben kann, v.a. weil ich gerne schnell und dadurch auch undeutlich rede. Aber das kann man ja in den Griff kriegen. Außerdem gibt es ja Aussicht auf Besserung, deshalb wüsste ich so gar nicht, was das Problem sein sollte.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Wenn ich dran denke, dass ein Kumpel von mir schon eine Beziehung mit einer gehörlosen Frau geführt hat (und dabei dann auch Gebärdensprache gelernt hat), sehe ich bei deiner verhältnissmäßig kleinen Hörbeeinträchtigung kein sonderlich großes Problem.

Du brauchst eben Hörgeräte - genau wie andere Leute z.B. eine Brille oder Kontaktlinsen brauchen, um im Alltag zurecht zu kommen.

Ach und was ich vergessen habe: Ich hausiere nicht damit. Ich sage auch niemanden von Anfang an, wie er/sie sich zu verhalten hat. Wenn ich etwas nicht verstehe, bitte ich einfach um wiederholung, notfalls mit dem Hinweis, dass es zu schnell oder zu leise war.
Vielleicht wäre es ja ganz sinnvoll, deine Hörbeeinträchtigung doch kurz anzusprechen, wenn du häufiger nachfragen musst. - Nicht dass die anderen Leute den Eindruck bekommen, du wärest irgendwie begriffsstutzig oder desinteressiert.
 
Fessler
Benutzer147556  Meistens hier zu finden
  • #10
Meine Ex hatte ein Hörgerät und die Frau meines besten Freundes hat auch eins.
Ist doch kein Problem. Wenn jemand eine Brille hat, fragt schliesslich auch keiner.
 
Z
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #11
Vielleicht wäre es ja ganz sinnvoll, deine Hörbeeinträchtigung doch kurz anzusprechen, wenn du häufiger nachfragen musst. - Nicht dass die anderen Leute den Eindruck bekommen, du wärest irgendwie begriffsstutzig oder desinteressiert.

Meinst Du? Ich weiß nicht... Ich bin wirklich kein Typ, der mit seinen Wehwehchen hausiert. Dadurch wird sowas nur stärker, finde ich. Die Hörgeräte sieht man ja ein wenig, und außerdem schaue ich meinen Mitmenschen tief in die Augen. Muss ich sogar, sonst wäre es auch mit Hörgeräten äußerst schwer, sie zu verstehen.

Das mit der Brille habe ich mir auch gedacht. Ist ja nix anderes. Nur ist eine Brille irgendwie - vielleicht täusche ich mich da aber auch nur - gesellschaftlich total normal, während Hörgeräte teilweise von einigen immer noch eher befremdlich wahrgenommen werden. Dazu kommt, dass eine Brille sogar mittlerweile ein Accesoire ist.

Off-Topic:
Ich persönlich finde Frauen mit Brille übrigens richtig schick. ;-)
 
ΖΙΜΤ☆★✯
Benutzer169115 Sorgt für Gesprächsstoff
  • #12
Hallo Zauberwürfel!

Dazu muss ich sagen, dass ich meistens leise rede und daher öfter nicht verstanden werde. Werde ich nicht verstanden, wiederhole ich, was ich gesagt habe und ich bemühe mich dann auch gegebenenfalls, lauter oder deutlicher zu sprechen. Dennoch fällt mir der Umgang mit beispielsweise Älteren Menschen die nicht mehr so gut hören, schwer.

Mir macht es nichts aus, wenn jemand schlecht hören kann und mich stören keine Hörgeräte oder Brillen oder Leberflecke.
Aber ich kann schlecht damit umgehen, wenn ich nicht verstanden werde. Ich glaube, hätte ich das Gefühl, ich muss immer schreien um verstanden zu werden, wäre ich genervt und es könnte sich nichts entwickeln. ☹

Das meine ich nicht böse und nicht gegen dich! In dem Fall kämen eben zwei Probleme aufeinander die zueinander nicht passen, ich habe eben quasi eine verminderte Lautstärkebefähigung, was ja so gesehen im Leben auch oft nicht unproblematisch ist. ☹

Viele Grüße und gute Besserung!
☆★✯
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #13
Ich finde es schon bezeichnend, was du so in deinem Umfeld erlebst. Da fragt man sich schon, ob den Leuten noch nie jemand begegnet ist, der nicht vollständig ihrer Norm entspricht...

Ich sehe hier auch nichts, was einer Beziehung grundsätzlich im Wege stehen sollte.
Tatsächlich würde ich bei mehrmaligem Nachfragenmüssen deinerseits aber schon auf die Hörproblematik hinweisen. Viele Leute denken, mit Hörgeräten kann man genauso gut korrigieren wie mit einer Brille, hört also ganz normal. Das ist ja leider nicht so. Wenn Leute das aber denken, kichern sie vielleicht wirklich, weil sie denken, du müsstest aus anderen Gründen so oft nachfragen.
Verstehen ist der Schlüssel zur Akzeptanz. Hilf deinem Umfeld ruhig ein bisschen dabei.
 
Z
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #14
Hallo Zimtstern,

eins vorweg: Darüber bin ich nicht böse. :zwinker: Ehrliche Antworten sind ja gewünscht und ich habe nix davon, wenn man mir Honig um den Bart schmiert. Und vielen Dank für den Genesungswunsch.

Das, was Du ansprichst, wäre ja nix, was direkt an mir liegt. Wenn man mir dass so sagt, nehme ich das auch nicht persönlich. Anders wäre es, wenn man es mir so vermittelt, dass ich das Problem wäre.

Ich bin wirklich erstaunt über die Feedbacks. Offenbar habe ich einfach zu viele negative Erfahrungen mit intoleranten Menschen gemacht.
[doublepost=1520786178,1520785911][/doublepost]
Ich finde es schon bezeichnend, was du so in deinem Umfeld erlebst. Da fragt man sich schon, ob den Leuten noch nie jemand begegnet ist, der nicht vollständig ihrer Norm entspricht...

Ich sehe hier auch nichts, was einer Beziehung grundsätzlich im Wege stehen sollte.
Tatsächlich würde ich bei mehrmaligem Nachfragenmüssen deinerseits aber schon auf die Hörproblematik hinweisen. Viele Leute denken, mit Hörgeräten kann man genauso gut korrigieren wie mit einer Brille, hört also ganz normal. Das ist ja leider nicht so. Wenn Leute das aber denken, kichern sie vielleicht wirklich, weil sie denken, du müsstest aus anderen Gründen so oft nachfragen.
Verstehen ist der Schlüssel zur Akzeptanz. Hilf deinem Umfeld ruhig ein bisschen dabei.

Hi Fedora,

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Über die Menschen, mit denen ich verkehre(n muss), mag ich nicht reden. Manchmal muss man selbst erstmal etwas erlebt haben, um Toleranz zu lernen und um von seinem hohen Roß runterzukommen. Aber darum geht es ja nicht.

Es ist auch wirklich so. Die Hörgeräte sind schon eine enorme Hilfe. Aber ein vollständiges Gehör können sie nicht ersetzen. Und wovon auch immer wieder fälschlicherweise ausgegangen wird, ist die Eingewöhnungszeit. Bei einer Brille sind es wohl ein paar Wochen, sagte man mir mal - ich weiß es nicht. Aber bei Hörgeräten ist es ganz individuell. Ich trage sie jetzt seit einem Dreivierteljahr und habe mich immer noch nicht ganz an sie gewöhnt. Wegen einem schwankenden Gehör muss ich sie auch immer wieder umstellen lassen. Meistens leiser, was für einen beginnenden Behandlungserfolg spricht. Das gibt mir Stärke und das Gefühl, zu wissen, worauf es ankommt.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Meinst Du? Ich weiß nicht... Ich bin wirklich kein Typ, der mit seinen Wehwehchen hausiert. Dadurch wird sowas nur stärker, finde ich. Die Hörgeräte sieht man ja ein wenig, und außerdem schaue ich meinen Mitmenschen tief in die Augen. Muss ich sogar, sonst wäre es auch mit Hörgeräten äußerst schwer, sie zu verstehen.
Das hat doch nichts mit hausieren gehen zu tun.
Möglicherweise sehen die Leute dein Hörgerät nicht und wundern sich dann, warum du sie so anstarrst und so oft nachfragst.

Also bevor ich zum fünften mal einfach nur frage ob mein Gesprächspartner den Satz noch mal langsamer und lauter wiederholen kann, sage ich lieber ein mal "Hey, ich habe da eine kleine Hörbeeinträchtigung. Kannst du bitte ein wenig lauter und langsamer sprechen, dass ich dich besser verstehe?"
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
T
Benutzer167764  Meistens hier zu finden
  • #18
Ich bin wirklich erstaunt über die Feedbacks. Offenbar habe ich einfach zu viele negative Erfahrungen mit intoleranten Menschen gemacht.
Die ich im Übrigen schnellstens aus meinem Leben aussortieren würde. Allerdings sind solche Menschen auch der Grund, warum ich grundsätzlich Krankheiten oder Beeinträchtigungen zu jeder Zeit für mich behalte.

Nicht wegen der (nebenbei bemerkt ungesetzlichen) Diskriminierung, sondern um jene Leute ihres (Informations)Zugriffs auf mich und jeglichen taktischen Vorteils zu berauben. Komischerweise ist das üblicherweise der Schlag Mensch, der mit dem Schreien sonst keine Probleme zu haben scheint.

Mit einem Liebesinteresse kannst du eine solche intime Information aber natürlich teilen, das würde sogar als ein Vertrauensvorschuss wahrgenommen werden, nehme ich an. Und eine Partnerin in spe sollte dich auch so nehmen, wie du bist. Tut sie das nicht, ist sie keine geeignete Kandidatin. Das gilt natürlich auch für jene, die nicht in der Lage sind, sich auf dich einzustellen, indem sie sich etwa ausschließlich in Clubs über die Musik hinweg anschreien wollen oder nur in großer Runde zum Sozialisieren in der Lage sind. Genau so solltest du an die Favoritinnensuche herangehen: Passt oder passt nicht.

Und eine Beeinträchtigung ist eben etwas, mit dem du lernen musst (ggf. vorübergehend) zu leben. Und wenn du zu irgendetwas in deinem Leben nicht in der Lage bist, musst du Lösungen finden. Das gilt meinem Erachten nach aber sowohl dramatisch wie banal für den gesamten Überlebenskampf.
 
froschteich
Benutzer164451  (36) Beiträge füllen Bücher
  • #19
Ich bin auf einem Ohr schwerhörig, leider kann mir ein Hörgerät nicht helfen - bin aber noch nie darauf gekommen, dass das in irgendeiner Weise einschränkend sein könnte, was Partnscherschaft oder Freunde angeht.
 
Fessler
Benutzer147556  Meistens hier zu finden
  • #20
Ich bin auf einem Ohr schwerhörig, leider kann mir ein Hörgerät nicht helfen - bin aber noch nie darauf gekommen, dass das in irgendeiner Weise einschränkend sein könnte, was Partnscherschaft oder Freunde angeht.
Meine Exfreundin ist auf dem linken Ohr praktisch taub. Sie hat das Hörgerät in der Brille eingebaut mit dem Mikrofon links und dem Lautsprecher mittels Röhrchen im rechten Ohr. So kann sie mit einem Ohr beide Seiten hören.
 
Z
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #21
Ich bin auf einem Ohr schwerhörig, leider kann mir ein Hörgerät nicht helfen - bin aber noch nie darauf gekommen, dass das in irgendeiner Weise einschränkend sein könnte, was Partnscherschaft oder Freunde angeht.

Hallo Froschteich,

das zeigt mir einmal mehr, dass ich mir dann wohl höchstens mit einem falschen Umgang damit meine Chancen selber verbaue - und mir eigentlich keine Sorgen machen muss. Gehst Du denn sehr offensiv damit um?

LG,
Zauberwürfel
[doublepost=1520794598,1520794394][/doublepost]
Komischerweise ist das üblicherweise der Schlag Mensch, der mit dem Schreien sonst keine Probleme zu haben scheint.

Zum einen das und zum anderen sind das durch die Bank weg die Menschen, die sich für die tollsten und feinsten der Welt halten und nicht wissen, wie hoch sie ihre Nase halten sollen.
 
froschteich
Benutzer164451  (36) Beiträge füllen Bücher
  • #22
Meine Exfreundin ist auf dem linken Ohr praktisch taub. Sie hat das Hörgerät in der Brille eingebaut mit dem Mikrofon links und dem Lautsprecher mittels Röhrchen im rechten Ohr. So kann sie mit einem Ohr beide Seiten hören.

Das würde bei mir wohl nicht funktionieren.

das zeigt mir einmal mehr, dass ich mir dann wohl höchstens mit einem falschen Umgang damit meine Chancen selber verbaue - und mir eigentlich keine Sorgen machen muss. Gehst Du denn sehr offensiv damit um?

Naja, auf der Uni wars kompliziert, weil ich da immer meinem linken Sitznachbarn sagen musste, dass ich auf meinem linken Ohr nichts höre, weil ich davor öfter in der Situation war, dass man gedacht hat, ich ignoriere Leute aber ich hab sie halt einfach nicht gehört. Da hab ich dann immer gleich beim Hinsetzen gesagt, dass ich sie nicht hör bzw. hab geschaut, dass ich so sitze, dass niemand neben mir sitzen kann.
Jetzt sage ich es nur, wenn sich jemand auf meiner linken Seite befindet, dass wir am besten Seite wechseln und das war der ganze Zauber.
 
Z
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #23
Jetzt sage ich es nur, wenn sich jemand auf meiner linken Seite befindet, dass wir am besten Seite wechseln und das war der ganze Zauber.

Dann hast Du dir auch eine Strategie aufgebaut, die den Stress damit vom Vornherein verhindert. Solche Überlegungen habe ich auch gemacht. Ich verstehe am besten, wenn mir jemand gegenüber sitzt - wegen dem Blickkontakt eben, den ich brauche. Dann verstehe ich die Leute auch schon mal ohne Hörgeräte ganz gut - abhängig von der Stimme und der Art und Weise, wie jemand spricht.

Und ansonsten stresse ich mich nicht mehr, wenn ich etwas nicht verstehe. Dann sage ich das und mein Gegenüber geht darauf ein oder nicht, fertig aus. ;-)

Und genau diese Lockerheit müsste ich auch mitnehmen, wenn es mal zu einem Date kommt... Vielleicht ist da auch einfach zuviel Krampf meinerseits bei.
 
froschteich
Benutzer164451  (36) Beiträge füllen Bücher
  • #24
Ich hab mir da echt noch nie solche Gedanken gemacht wie du - für mich ist das gar keine große Sache, ist halt etwas nervig.
Bei Dates hab ich das in dem Moment erwähnt, als er ungünstig gesessen oder gestanden hat a la "ich hör auf dem Ohr nicht so gut, komm mal da rüber" und das war die gesamte Geschichte.

Okay, mein Mann wollte irgendwann, dass ich nochmal eine Ohren-OP probiere (ein sehr kleiner Eingriff), irgendwann hab ichs dann gemacht, hat aber nicht geholfen. Seitdem ist es kein Thema mehr.
 
Z
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #25
Wahrscheinlich hattest Du dann auch nie mit so intoleranten Zeitgenossen wie ich zu tun. Das hat mein Denken wohl ein wenig gefördert.

Ich weiß, welchen Eingriff Du meinst. Darüber hatte ich auch nachgedacht, aber kam bei mir leider nicht in Frage.
 
BlackMirror
Benutzer111070  Team-Alumni
  • #26
Manche sprechen mich von hinten an und wundern sich dann, dass ich nicht antworte...
Würde ich im Übrigen auch, denn die jungen Menschen mit Hörgeräten, die ich bisher kennengelernt habe, haben damit annähernd genauso gut gehört wie alle anderen, daher bin ich bisher auch davon ausgegangen, dass moderne Geräte eine Hörbeeinträchtigung vielleicht nicht vollständig, aber doch weitgehend ausgleichen können. Ich teile also die Ansicht von Fedora Fedora , dass es gegebenenfalls hilfreich sein kann, die Leute frühzeitig darauf hinzuweisen, dass dem nicht so ist beziehungsweise Feedback zu geben, welche Sprechgeschwindigkeit und Lautstärke du optimal findest.
Ich gehöre zu den Menschen, die tendenziell eher zu leise reden (ohne das selbst immer mitzubekommen) und finde "laute Organe" unangenehm, daher bringen mich Bitten, lauter zu sprechen, manchmal ein wenig aus dem Konzept und führen außerdem oft zu einem Tennis von "So okay?" - "Nein, noch lauter!", da ich keinesfalls zu laut sein möchte, da wären beiläufige Hinweise, wenn du gerade etwas ideal verstehen kannst, spätestens nach ein paar Zusammenstößen durchaus wertvoll.

Letztendlich käme es mir bei einem potenziellen Partner wohl darauf an, wie gut die gemeinsame Kommunikation funktioniert. Auf Dauer würde es mich vermutlich schon stören, mich ständig wiederholen oder in einer für mich anstrengenden Lautstärke sprechen zu müssen, also hinge es davon ab, wie stark die Beeinträchtigung im Einzelfall tatsächlich ist und wie gut man sie miteinander im Alltag bewältigen kann. Du schreibst, dass es dir sehr hilft, wenn du im Gespräch Blickkontakt halten kannst - wenn ich das wüsste und mich in dieser Ausgangssituation ohne massives und permanentes Verstellen der Stimme mit dir unterhalten könnte, wäre dein Gehör mit Sicherheit kein Ausschlusskriterium.
 
Z
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #27
Würde ich im Übrigen auch, denn die jungen Menschen mit Hörgeräten, die ich bisher kennengelernt habe, haben damit annähernd genauso gut gehört wie alle anderen, daher bin ich bisher auch davon ausgegangen, dass moderne Geräte eine Hörbeeinträchtigung vielleicht nicht vollständig, aber doch weitgehend ausgleichen können.

Nun, Hören/Verstehen unterliegt sehr individuellen Kritierien. Und Gehörleiden sind so vielfältig wie Obst- und Gemüsesorten.

Wobei mir gerade auffällt, dass ich dabei nicht ganz klar differenziert habe - mein Fehler. Mit Hörgeräten höre und verstehe ich natürlich auch besser, dafür habe ich die ja. ;-) Es ist dann zwar auch manchmal so lala, aber nunja. Manchmal höre ich dann auch nur, verstehe aber nicht - und fühle mich natürlich infolgedessen nicht angesprochen.

Nur habe ich die Dinger auch nicht immer drin. Das kann ich gar nicht, weil es dann irgendwann zu anstrengend wird. Manchmal muss ich die Hörgeräte rausnehmen, um den Ohren Entspannung zukommen zu lassen. Das ist ein wichtiger Teil, der zum Heilungsprozess gehört. Das bedeutet dann natürlich, dass in diesem Moment das Hören/Verstehen schwer ist.

Wie auch immer... Der vorwiegende Tenor ist, dass ich mir keine Gedanken machen muss, was mich sehr beruhigt. :zwinker:
 
BlackMirror
Benutzer111070  Team-Alumni
  • #28
Nur habe ich die Dinger auch nicht immer drin. Das kann ich gar nicht, weil es dann irgendwann zu anstrengend wird. Manchmal muss ich die Hörgeräte rausnehmen, um den Ohren Entspannung zukommen zu lassen. Das ist ein wichtiger Teil, der zum Heilungsprozess gehört. Das bedeutet dann natürlich, dass in diesem Moment das Hören/Verstehen schwer ist.
Nun, wenn man dich bereits kennt, sieht man das ja. Wenn nicht, ist in dem Moment natürlich noch weniger offensichtlich, dass du eine Hörbeeinträchtigung hast, aber ich gehe mal davon aus, dass dir das auch bewusst ist und du entsprechend damit umgehst.

Ich persönlich würde mit einem (potenziellen) Partner einfach nicht dauerhaft (!) holprige Unterhaltungen führen wollen, das heißt, ich käme auch mit völliger Gehörlosigkeit zurecht, wenn ich mich darauf einstellen könnte und man dann eben schriftlich und/oder in Gebärdensprache kommunizieren kann. Aufgrund schwankenden Hörvermögens nicht zu wissen, wie gut ich gerade verstanden werde und meine Lautstärke immer wieder neu anpassen zu müssen, wäre wohl tatsächlich stressiger und beeinträchtigt Gespräche unter Umständen mehr. Aber wie schon oben geschrieben gibt es ja durchaus Möglichkeiten, dem ein wenig entgegenzuwirken, wenn sich beide Seiten darum bemühen. Und ob eine Beziehung draus werden kann, hinge für mich eben davon ab, wie gut das im Einzelfall funktioniert.

Wie auch immer... Der vorwiegende Tenor ist, dass ich mir keine Gedanken machen muss, was mich sehr beruhigt. :zwinker:
Dem widerspricht hier auch niemand, denke ich. :smile: Absolut jedes körperliche oder charakterliche Merkmal wird dazu führen, dass manche Frauen dich als Partner ausschließen, während es dich für andere attraktiver macht. Eine Hörbeeinträchtigung gehört meiner Meinung nach nicht zu den Dingen, die einen Mann bei der Mehrheit der Frauen ins Aus schießen.
 
soft murmur
Benutzer150539  (34) Sehr bekannt hier
  • #29
Ich hatte mal eine kurze, aber intensive Begegnung (ich nenn es nicht "Beziehung", das war es nicht) mit einem Gehörlosen, der ein Cochlea-Implantat trug. Unsere einzige "Behinderungen im Alltag":
- Morgens wecken war mit viel Gewalt verbunden - denn das CI war dann aus und rufen hilft da ja nicht wirklich.
- Im Kino/TV nur Filme mit Untertitel
- Beim Einkaufen "kurz hinterher rufen" geht eben nicht. Brauchte etwas Umgewöhnungszeit als "Normalo"

Erfahrung mit Hörbehinderung hab ich über meine Tätigkeit als Lagerleiterin bekommen für hörbehinderte Kinder. Seither hab ich NULL Probleme mehr mit Hörbehinderung. Nur meine Gebärdensprache ist mittlerweile rudimentärst :ichsagnichts: Mit Hörgeräten ist das ganze ja x Mal weniger "schlimm" (im Sinne von "einschränkend" gegenüber Normalhörenden - obwohl es mittlerweile auch bei CI-Trägern viele gibt, die sich nicht mehr eingeschränkt fühlen dank neuster Technologie und Hilfestellungen)

Also für mich wär das definitiv kein Grund, dich nicht kennelernen zu wollen/können. Klingst allgemein charmant und spannend :smile:
 
Z
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #30
Wenn nicht, ist in dem Moment natürlich noch weniger offensichtlich, dass du eine Hörbeeinträchtigung hast, aber ich gehe mal davon aus, dass dir das auch bewusst ist und du entsprechend damit umgehst.

So sieht's aus. Ich erwarte auch nicht, dass meine Mitmenschen ständig daran denken und sich immer darauf einstellen. Dass das auch für andere schwierig ist, kann ich nachempfinden. Es liegt eben auch ein Stück weit an mir selber, z. B. mit aktivem Zuhören usw.

Wäre ja auch irgendwie unfair, wenn ich ständig darauf pochen würde, selber aber nicht die Empathie für die Gegenseite aufbringe. ;-)
[doublepost=1520802314,1520801988][/doublepost]
Ich hatte mal eine kurze, aber intensive Begegnung (ich nenn es nicht "Beziehung", das war es nicht) mit einem Gehörlosen, der ein Cochlea-Implantat trug. Unsere einzige "Behinderungen im Alltag":
- Morgens wecken war mit viel Gewalt verbunden - denn das CI war dann aus und rufen hilft da ja nicht wirklich.
- Im Kino/TV nur Filme mit Untertitel
- Beim Einkaufen "kurz hinterher rufen" geht eben nicht. Brauchte etwas Umgewöhnungszeit als "Normalo"

Erfahrung mit Hörbehinderung hab ich über meine Tätigkeit als Lagerleiterin bekommen für hörbehinderte Kinder. Seither hab ich NULL Probleme mehr mit Hörbehinderung. Nur meine Gebärdensprache ist mittlerweile rudimentärst :ichsagnichts: Mit Hörgeräten ist das ganze ja x Mal weniger "schlimm" (im Sinne von "einschränkend" gegenüber Normalhörenden - obwohl es mittlerweile auch bei CI-Trägern viele gibt, die sich nicht mehr eingeschränkt fühlen dank neuster Technologie und Hilfestellungen)

Also für mich wär das definitiv kein Grund, dich nicht kennelernen zu wollen/können. Klingst allgemein charmant und spannend :smile:

Hallo soft murmur,

erstmal danke für die Blumen. ;-)

Um Cochlea Implantat bin ich Gott sei Dank drumrum gekommen. Das käme für mich gar nicht in Betracht, weil ein CI ja im Grunde nur was für Menschen ist, die so gut wie gehörlos sind. Das ist bei mir ja bei weeeeeeeitem nicht der Fall und wird es auch nicht sein. Bei guter Tagesform, direktem Blickkontakt und Losgelöstheit von allem verstehe ich mitunter sogar mal ohne Hörgeräte, was man mir sagt.

Durch den Dialog mit euch komme ich mehr und mehr zu dem Schluss, dass ich mir einen Kopf mache, den ich mir nicht machen muss. Aber ich bin froh darum.

LG,
Zauberwürfel
 
froschteich
Benutzer164451  (36) Beiträge füllen Bücher
  • #31
Wahrscheinlich hattest Du dann auch nie mit so intoleranten Zeitgenossen wie ich zu tun. Das hat mein Denken wohl ein wenig gefördert.

Naja das ist ja auch immer eine Wechselwirkung. Denk zum Beispiel an deine eher unfreiwillige Glatze - es gibt Männer die sind ihr Leben lang unsicher deswegen, egal wie gut es ihnen steht und das merken die Leute und stören sich dann automatisch auch daran bzw. machen sich darüber lustig. Währenddessen sich niemand an jemanden stört, der einfach selbstbewusst eine Glatze hat und für den das nichtmal irgendein Thema ist.
Das Gleiche gilt zum Beispiel auch für mollige Leute - vielen würde das nichtmal so auffallen, dass jemand mollig ist, aber durch die Unsicherheit, dem Umgang damit sticht das bei manchen Leuten total raus und dann stört es einen Außenstehenden irgendwie auch und man denkt sich viel leichter, dass die aber eine unvorteilhafte Figur hat.

Mir gegenüber kann niemand intolerant sein, einfach weils mir piepegal ist. Hätte sich da jemals jemand dazu negativ geäußert hätte ich ihn wohl nur angeschaut, als wäre er komplett verrückt.

Und zum Thema dauerhafte Probleme: Wenn man nicht so tiefgreifende Schwierigkeiten hat, dann versteht man ja Leute, die man schon kennt, fast problemlos. Bei meinem Mann muss ich niemals nachfragen (wenn er nicht grad in mein linkes Ohr flüstern würde) - er wollte die OP nur deswegen, damit das vor der geplanten Schwangerschaft erledigt wäre und ich das nicht mehr vor mir her schieb.
 
Z
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #32
Naja das ist ja auch immer eine Wechselwirkung. Denk zum Beispiel an deine eher unfreiwillige Glatze - es gibt Männer die sind ihr Leben lang unsicher deswegen, egal wie gut es ihnen steht und das merken die Leute und stören sich dann automatisch auch daran bzw. machen sich darüber lustig. Währenddessen sich niemand an jemanden stört, der einfach selbstbewusst eine Glatze hat und für den das nichtmal irgendein Thema ist.
Das Gleiche gilt zum Beispiel auch für mollige Leute - vielen würde das nichtmal so auffallen, dass jemand mollig ist, aber durch die Unsicherheit, dem Umgang damit sticht das bei manchen Leuten total raus und dann stört es einen Außenstehenden irgendwie auch und man denkt sich viel leichter, dass die aber eine unvorteilhafte Figur hat.

Dazu fällt mir ein, dass ich manchmal, wenn ich die Hörgeräte draußen trage, nach einigen Minuten gar nicht mehr merke, dass ich sie trage. Letztens habe ich noch mit einer schicken Dame in der U-Bahn-Station etwas geflirtet. Erst währenddessen kam mir ins Bewusstsein, dass ich gerade meine Hörgeräte eingestöpselt hatte. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es gibt 2 weitere Beiträge im Thema "Partnerschaft vs. Hörbeeinträchtigung?", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren