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psychosomatische Beschwerden - was soll ich tun?

rikki90
Benutzer144719  (34) Meistens hier zu finden
  • #1
hallo liebe alle,

ich hatte schon öfters mal phasen in meinem leben, an denen ich dem burn-out recht nahe war. da war ich depressiv, schlaflos, antriebslos, gereizt ... irgendwie hat es mein umfeld immer wieder geschafft mich auf die beine zu stellen. ich konnte auch meinen teil dazu beitragen.

und jetzt hab ich angst wieder in so eine phase zu rutschen.. zudem kommen auch körperliche beschwerden hinzu (wochenlanger durchfall, schuppen, vermehrt fallen haare aus, druckgefühl am magen, gestern kopfweh und übelkeit - könnte auch das wetter gewesen sein, allerdings bin ich sonst nie wetterfühlig).

letztes jahr im jänner bin ich nach paar jahren routine-arbeit in eine neue, höhere position gewechselt. im november kam ein jobangebot und ich bin nochmals gewechselt (sekretariat). einerseits finde ich es echt toll und andererseits empfinde ich es als anstrengend. es gibt seit über einem jahr ständig etwas neues und ich komme jeden tag mit einem vollen kopf nach hause. ich mache mir auch selbst viel druck dabei. ich hätte auch gerne wieder ein bisschen routine im alltag. nur die kommt nicht. ich gebe mir die zeit nicht..

gefühlsmäßig ist es nun so, dass ich schon wegen kleinen fehlern in der arbeit die fassung verliere. ich fühle mich richtig unsicher. ständig überlege ich "habe ich eh nichts vergessen? habe ich das richtig gelöst? hätte ich es besser machen können? habe ich eh nicht schon wieder etwas falsch gemacht? wie soll ich das und das am besten lösen?". langsam fehlt mir aber die energie neue lösungen zu finden, wenn eine arbeitsweise nicht klappt..oder etwas zu verändern. ich habe keine lust mehr auf veränderungen. urlaub hatte ich erst und ich bin nach einer woche arbeiten wieder total ausgelaugt.

meine chefin ist allerdings sehr zufrieden mit mir. sie lobt mich oft. ich mache mir nur selbst unnötig gedanken und vorallem weiß ich das auch. ich weiß, dass kein meister vom himmel gefallen ist, ich weiß, dass die routine erst nach einer längeren zeit kommt..

privat gibts auch etwas, was mich belastet: mein freund will keine kinder. ich möchte mir die möglichkeit aber offen lassen. ich will mich nicht von ihm trennen, aber es ist grauslich für mich zu wissen, dass die beziehung ein ablaufdatum hat, wenn ich mal wirklcih ein kind haben will. wobei ich mit einem kind in einer solchen situation wie jetzt eh total überfordert wäre.

zum praktischen arzt werde ich auf alle fälle gehen. ob ich zu einem psychologen gehen soll, überlege ich noch.

LG
 
Lissy_20
Benutzer4030  Meistens hier zu finden
  • #2
Kommt mir sehr bekannt vor. Einen Masterplan zu Lösung habe ich allerdings nicht. Ich hatte schlußendlich einen Burnout. Was ich gut finde, du weißt wo du ansetzen mußt. Du reflektierst das meiner Meinung nach ganz gut. Ich hatte damals gar keine Ahnung was los war. Hatte ganzzeitig Schmerzen, kam an meine pyhsischen und Psychischen Grenzen. Meine Arbeit hab auch ich gut gemacht, fand mich persönlich aber nicht gut genug, war unsicher, bin hundertmal alles durchgegangen.

Bei mir war es auch die Arbeit und mein Privatleben. Ich hatte Medikamente bekommen, die haben geholfen, zusätzlich noch 1,5 Jahre Verhaltenstherapie. Es war eine Entwicklung die ich durchmachen mußte. Es war ein langer Weg, den ich alleine (ohne Therapeuten) nicht geschafft hätte. Wobei der nun sicherlich nicht die Lösung für mich parat hatte, aber er hörte mir zu und lies mich eine Entwicklung durchmachen.

Ich fände die Vorstellung das mein Partner in Leben einen anderen Weg einschlägt wie ich vielleicht vorhabe mehr als unschön. Ich kann dir nicht raten ihn zu verlassen, aber doch darüber nachzudenken ob du langfristig zufrieden sein kannst mit eurer Beziehung.

Warum möchte dein Partner keine Kinder?

Also wie du selbst schon sagst erstmal zu einen Arzt gehen. Und vielleicht auch Medikamente nicht kategorisch ablehnen. Die muß man ja nicht für immer nehmen, sondern sie helfen erstmal um zur Ruhe zu kommen und falls es wieder eine Depression ist den Stoffwechsel im Gehirn anregen. Und vielleicht tut es dir gut einen Therapeuten mal alles zu erzählen.

LG und Gute Besserung
 
rikki90
Benutzer144719  (34) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #3
das ist schön zu hören, dass ich damit nicht alleine bin!
irgendwie ist es schade, dass es kein allgemein-rezept gibt :smile: wobei ich ja nciht weiß, wie du jetzt mit so einer situation umgehen würdest. fürchtest du dich vor so einer neurlichen situation oder weißt du dann, was du zu tun hast? oder meinst du half dir das reden so sehr und dass dir wer zugehört und dir tipps gegeben hat?

gerade habe ich mich durch die verschiedenen therapieformen gelesen. warum hast du dich für die verhaltenstherapie entschieden? mir sagt ein klientenzentriertes/personzentriertes gespräch noch am ehesten zu.

naja, er möchte unabhängig bleiben, machen was er will, nicht festgebunden sein. er hat auch eine arbeit, die ihm nicht zusagt und sehr stresst. er möchte auch noch paar sachen erleben (ins ausland gehen)... vlt ändert sich ja seine meinung, wenn sich seine lebenssituation auch zum positiven ändert. aber ich versuche schon langsam keine hoffnung mehr zu haben. er sagt auch, dass er damals kinder wollte, aber jetzt nicht mehr... er wollte, wenn, ein junger papa sein... im jänner musste ich einen schwangerschaftstest machen. seine reaktion "das kann ich ja überhaupt nicht gebrauchen. bitte nicht!". ich bin allerdings auch froh, dass ich jetzt nicht schwanger bin.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
du hast bereits burnout-symptome,bist also schon mitten drin,statt vor einem burnout.unternimmst du jetzt nichts dagegen,werden die symptome sich verstärken,bis du bald gar nichts mehr kannst...und das kann locker monate oder auch länger andauern.(hatte selbst schon 2 burnouts-aber natürlich durch 2 verschiedene "auslöser",bin ja nicht blöd und mache 2 mal genau denselben fehler...)
du musst halt gezielt dagegen angehen.nicht nur mit deinem hausarzt reden,sondern auch an die ursachen des übels herangehen-und das dürfte der arbeitstress sein und der druck,den du dir selbst machst.letzteres solltest du in einer therapie bearbeiten,parallel dazu müssen so gut möglich deine arbeitsumstände sich ändern.und ja,der zusätzliche psychische stress durch den gedanken,dass die zeit mit deinem partner quasi abläuft,wenn er seine meinung zu kindern nicht ändert,verstärkt das ganze wohl noch zusätzlich.
du musst dich jetzt wirklich umfassend um dich kümmern und langfristig an deiner (arbeits)einstellung arbeiten.ich selbst mache mir auch immer sehr viel druck und bin sehr leistungsorientiert-daran werde ich in einer therapie arbeiten.von allein verschwindet sowas eben nicht-und tut man nichts dagegen,wird man über kurz oder lang immer wieder in diesen zustand der erschöpfung und kraftlosigkeit abrutschen.das würde ich an deiner stelle auf keinen fall riskieren,denn im schlimmsten fall können menschen,die unter burnout leiden,auch berufs- oder erwerbsunfähig werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lissy_20
Benutzer4030  Meistens hier zu finden
  • #5
wobei ich ja nciht weiß, wie du jetzt mit so einer situation umgehen würdest. fürchtest du dich vor so einer neurlichen situation oder weißt du dann, was du zu tun hast? oder meinst du half dir das reden so sehr und dass dir wer zugehört und dir tipps gegeben hat?

Anfangs hatte ich Angst. Noch dazu wenn die Ärzte sagen, das die Rückfallquote in den ersten 5 Jahren am höchsten ist. Die Angst legte sich dann und kurz bevor die 5 Jahre rum waren, bin ich auch noch mal in mich gegangen. Es ist nicht leicht. Und teilweise habe ich heute noch somatische Beschwerden, aber so bald ich diese bemerke horch ich in mich und frage mich was jetzt der Auslöser ist und versuche Strategien und Lösungen zu finden um die Situation zu meistern. Ist aber nur noch selten. Ich habe aber dafür auch mein Leben umgekrempelt. So richtig Tipps gibt dir der Therapeut auch nicht, er hilft dir bzw. gibt Anregung die Situation auch anders zu betrachten. Ist schwierig zu erklären, aber er sagt dir ja nicht: "mach das und das, dann gehts dir besser".

gerade habe ich mich durch die verschiedenen therapieformen gelesen. warum hast du dich für die verhaltenstherapie entschieden? mir sagt ein klientenzentriertes/personzentriertes gespräch noch am ehesten zu.

Naja ich war ja auch stationär in der Psychatrie. Die empfahlen mir die Verhaltenstherapie, weil ich ja dazu neige mich selbst zu sehr unter Druck zu setzen. Letzendlich war es ja mein Verhalten was mich krank gemacht hat.

Wie Felicia80 Felicia80 schon sagte, du mußt jetzt für dich schauen, wie es in deinen Leben besser laufen kann. Das du glücklich bist.

Was ich gelernt haben, mein Glück nicht von anderen Menschen mehr abhängig zu machen. Das klingt jetzt überspitzt, aber wenn mich mein Partner mehr unglücklich wie glücklich macht, nicht vollends mit mir an einen Strang zieht, eine andere Sichtweise über die Zukunft hat, dann weg damit. Genauso, andere Menschen, Arbeit. Ich hoffe da nicht mehr, das x,y,z seine Meinung ändert, das ich dann wieder glücklich sein kann. Sondern mein persönliches Glück muß von mir innen heraus kommen.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Lissy_20 Lissy_20 top beitrag! vor allem den teil hier könnte man sich glatt einrahmen und übers bett hängen:
Was ich gelernt haben, mein Glück nicht von anderen Menschen mehr abhängig zu machen. Das klingt jetzt überspitzt, aber wenn mich mein Partner mehr unglücklich wie glücklich macht, nicht vollends mit mir an einen Strang zieht, eine andere Sichtweise über die Zukunft hat, dann weg damit. Genauso, andere Menschen, Arbeit. Ich hoffe da nicht mehr, das x,y,z seine Meinung ändert, das ich dann wieder glücklich sein kann. Sondern mein persönliches Glück muß von mir innen heraus kommen.
ich mach da inzwischen auch kurzen prozess bei allem,was mir offensichtlich schadet-das muss schnellstens aus meinem leben raus,weg damit.man lernt halt aus den fehlern der vergangenheit...
 
M
Benutzer82687  Meistens hier zu finden
  • #7
Ich habe es jetzt kurz überflogen und auch nicht so viel Zeit. Wurde deine Schilddrüse denn schon untersucht? Das hört sich etwas wie bei einer Bekannten und auch bei mir selbst an. Bei ihr wurden erst Depressionen diagnostiziert und erst 3 Jahre! später die Schilddrüsenerkrankung (Hashimoto) die eigentlich ursächlich war. Ich selbst war kurz vor knapp dass ich alles hinwerfen wollte, ich war müde, antriebslos, konnte mich kaum konzentrieren, wollte nicht mehr etc. und bin dann zum Arzt (der Hashimoto zum Glück direkt erkannt hat) und seitdem ich meine Schilddrüsenmedis nehme und eingestellt bin ist davon nichts mehr zu spüren. Bei mir war damals auch viel Stress und viel Druck den ich mir selber gemacht habe. Gerade auch weil du körperliche Symptome hast würde ich das zumindest mit abklären lassen. Und nicht nur den tsh nehmen, der war bei mir im Referenzbereich, sondern auch die freien Werte und einen Ultraschall machen lassen. Erst da wurde das Ausmaß sichtbar.
Das heißt nicht, dass es bei dir auch so sein muss, aber es wäre zumindest noch etwas, was man abklären kann.
 
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