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Mobbing Soziale Ängste, welche Optionen

P
Benutzer155046  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo,
ich bin jetzt zwar schon seit ein paar Jahren dabei, bräuchte aber gerade etwas Hilfe bei einem für mich sehr heiklen Thema. Da ich mit meinem eigentlichen Account nicht wirklich anonym bin, habe ich aus Selbstschutz einen zweiten Account eröffnet. Falls das nicht in Ordnung ist, bitte Bescheid sagen und das Thema entfernen.
Außerdem bin ich mir nicht sicher ob ihr mir hier helfen könnt, allerdings ist das hier das einzige Forum in dem ich unterwegs bin in dem ich glaube so ein Thema anschneiden zu können. Und ich sehe gerade wirklich keinen Ausweg und wäre sehr dankbar für etwas Unterstützung. :smile:

Ich fang am Besten von vorne an. Begonnen hat es (zumindest meiner Meinung nach) vor ein paar Jahren mit ein paar Vorfällen die ich hier nicht näher ausführen will. Auf jedenfall konnte ich das selbst bis heute noch nicht vergessen, nur verdrängen. Ansich ist - objektiv betrachtet - nicht viel passiert, aber ich gehöre wohl zu den Leuten die sich viel zu viel Gedanken und Sorgen über alles und jeden machen. Auf jeden Fall führten diese Gedanken und Sorgen dazu dass ich soziale Sitationen nach und nach immer mehr vermied. Ich war zwar Student, konnte ich im Unterricht aber auf Grund von Panikattacken nicht konzentrieren, und die Bahnfahrt nach Hause war auch kein bisschen besser.
Irgendwann wurde es so schlimm dass ich spontan daheim geblieben bin. Man muss dazusagen, dass ich kein Mensch bin der einfach so blau macht, aber ich konnte einfach nicht mehr. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern wie es danach weiterging, jedenfalls bin ich irgendwann einfach daheimgeblieben und habe das Studium somit abgebrochen. Jetzt sitze ich seit einem Jahr oder so daheim und verschwende mein Leben. Ich wohne also daheim bei meinen Eltern, die wieder Erwarten verständnisvoll waren. Allerdings ist das einzige was sie wissen, dass ich Angst unter Menschen habe. Und wirklich mit ihnen darüber reden traue ich mich auch nicht. Und sobald ich raus muss bekomme ich schwere Panikanfälle, dann dauert es ein paar Tage bis ich die Angst wieder halbwegs hinter mir habe. Und den Rest der Zeit verbringe ich mit Ablenkung, Schuldgefühlen, Ängsten und einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Auswegslosigkeit.

Mittlerweile sehe ich die Sache etwas positiver, aber damals war ich extrem am Boden. So sehr, dass ich mich beinahe umgebracht hätte. Wenn es nicht wegen der Angst wäre was nach dem Tod kommt, wäre ich vielleicht schon nicht mehr hier.
Bevor ihr euch Sorgen macht, zurzeit besteht deswegen keine Gefahr und ich will einfach nur ein normales Leben führen. :cry:
Dafür würde ich das Thema eigentlich gerne mit einem Psychologen oder so behandeln. Allerdings habe ich keine Ahnung wie. Ich war (freiwillig) schonmal bei einem wegen Verdacht auf Depressionen, aber der war ein kompletter Reinfall, was meine Zuversicht etwas trübt. Außerdem kann ich ja nicht unter Menschen ohne schwere Panik, ergo kann ich ja schlecht täglich dorthinfahren - ich fürchte lange würde ich das nicht durchstehen.
Als letzte Option würde mir "Selbsteinweisung" einfallen. Allerdings habe ich keine Ahnung wie, und auch Angst dass sie mich gleich dortbehalten wenn ich ihnen alles erzähle. Außerdem habe ich Angst dass ich nicht ernstgenommen werde, auch weil ich Schwierigkeiten habe mich Menschen anzuvertrauen. :unsure:

Für Ratschläge bezüglich was ich machen kann wäre ich sehr dankbar, ich hab gerade echt keine Ahnung wie ich weiter machen soll...
Ich hoffe das ist einigermaßen übersichtlich, falls es noch Fragen dazu gibt werde ich diese beantworten insofern es nichts zu persönliches ist.

Liebe Grüße, :winkwink:
Peter
 
Skylaine88
Benutzer140686  (35) Meistens hier zu finden
  • #2
Dafür würde ich das Thema eigentlich gerne mit einem Psychologen oder so behandeln.
Das wäre denke ich angebracht.
Ich glaube nicht das wir dir hier einen "Tipp" mitgeben können, der dir wirklich hilft.
Du wirst sicher das letzte Jahr über viel im Internet nach Lösungen gesucht haben. War da gar nichts zu finden?
Es muss doch Psychologen geben, die auch Hausbesuche machen. Oder?
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #3
Bis man den richtigen Psychologen gefunden hat, muss man oft länger suchen und mehr als einen ausprobieren. Das muss ja schon irgendwie menschlich passen.

Du kannst aber auch erstmal zum Hausarzt gehen. Zum einen kann der Dir schonmal eine Einstiegsmedikation geben (die dann später vom Facharzt überprüft und angepasst wird) und zum anderen kommst Du mit seiner Hilfe meistens schneller an einen Termin beim Facharzt.
So kannst Du zumindest schon mal den Kreislauf aus Panikattacken und Vermeidungstaktik durchbrechen und hast eine Überbrückung, bis du den richtigen Therapeuten gefunden hast.
 
P
Benutzer155046  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Hallo und erstmal danke für eure Antworten. :smile:

Skylaine88 Skylaine88
Ja gesucht hab ich schon, allerdings habe ich nichts gefunden was ich als Lösung in Betracht ziehen könnte. Das meiste waren Lösungen für soziale Ängste die eben noch nicht so schlimm sind dass man nicht aus dem Haus kann. Meistens wird etwas Richtung "Gruppentherapie" und "Konfrontation" als Lösung angeboten. Aber ich denke mit Gruppentherapie anzufangen ist ne ganz blöde Idee, und einen Therapeuten bräuchte ich so oder so.
Klar, es gibt diverse Therapeuten für soziale Ängste, aber dafür muss ich regelmäßig unter Leute. Und genau das stellt ja mein Problem dar. :geknickt: Da war es damals als ich "nur" da ganze Leben hoffnungslos fand noch einfacher.

Davon dass Psychologen Hausbesuche machen habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Stelle ich mir ehrlich gesagt auch etwas kontraproduktiv vor. Ich glaube wenn meine Eltern immer dabei bzw. im Nebenzimmer sind würde es mir noch viel schwerer fallen. :cautious:

Guinan Guinan
Ja, ich weiß dass es schwer ist den richtigen Therapeuten zu finden. Und ich bin mir eben nicht sicher ob ich die Kraft habe das nervlich durchzustehen. Geschweige denn mich dort täglich hinzuqälen bis es besser wird.
Beim Hausarzt eine Überweisung abzuholen könnte es etwas einfacher machen, soweit ich weiß braucht man das für Psychater auch. Aber lange Wartezeiten wird man soweit ich weiß trotzdem haben, außer man hat Glück.
Und meinst du dass Ärzte so schnell mit Medikamenten zur Hand sind? Soweit ich weiß wird das in dem Bereich eher mit Therapien statt Medikamenten gelöst, Psychologen dürfen ja eh nichts verschreiben.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #5
Hast du grundsätzlich Probleme vor die Tür zu gehen? Ich habe mal gehört, dass man auch per Telefon eine Therapie machen kann. Ideal ist das vermutlich nicht (wobei hier), aber als Anfangslösung wäre das vielleicht eine Möglichkeit für dich.
 
B
Benutzer43919  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Gibt es bei dir sonst in der Nähe eine Psychiatrische Notfallambulanz? Dort kann man zu gewissen Zeiten hingehen und kann sofort mit jemanden reden und die haben manchmal auch noch mehr Möglichkeiten einen Therapien anzubieten etc.

Ich habe diesen Schritt erst im April gemacht, wegen einer starken depressiven Phase und weil ich auch starke Schwierigkeiten mit sozialen Kontakten habe/hatte. Mir wurde dann sogar zu einem vollstationären Aufenthalt geraten, den ich auch wahrgenommen habe und dass ist das Beste, was mir passieren konnte. Ich habe mich auch lange vor einer psychologischen Therapie 'gedrückt', weil ich dachte, ich schaff das schon irgendwie alleine und irgendwie wurde es manchmal auch etwas besser.

Und mit Medikamenten wäre ich im ungeschützten Rahmen, also du alleine zu Hause etc ohne Begleitung sehr vorsichtig. Es gibt Medikamente, die einem bei Panikattacken helfen, jedoch ist dort dann die Gefahr von einer psychischen Abhängikeit sehr groß, wenn das nicht engmaschig, gerade am Anfang kontrolliert wird.

Ich wünsche dir, dass du Hilfe findest und dann langsam wieder zurück in ein normales Leben finden wirst!
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #7
Und meinst du dass Ärzte so schnell mit Medikamenten zur Hand sind? Soweit ich weiß wird das in dem Bereich eher mit Therapien statt Medikamenten gelöst, Psychologen dürfen ja eh nichts verschreiben.

Ich kenne es zumindest so. Und das, was Du schilderst, ist ja keine Kleinigkeit.
Nein, Psychologen verschreiben keine Medis, deshalb parallel auch gleich nach einem Psychiater/Nervenarzt/Neurologen Ausschau halten.
Ich denke auch, man kann sowas erstmal ohne Medikamente schaffen. Aber irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem man sich das zumindest überlegen sollte.

Ja, das ist bestimmt wahnsinnig schwer, sich da hinzuquälen :geknickt: Aber was ist die Alternative? Sich so weiter durch den Alltag zu schleppen, ohne auch nur die Aussicht auf Besserung zu haben?
 
A
Benutzer82097  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Hallo Peter!

Ich habe auch eine soziale Phobie. Und ich bin in Therapie und es hat sich schon deutlich gebessert. Ich war auch als Student eingeschrieben und bin nach einem Jahr nicht mehr hingegangen. Nur ich hatte mich noch nicht mal getraut meinen Eltern zuhause zu sagen das ich mich das nicht mehr traue und habe nur so getan als ob ich zur UNI gehe. Jetzt hat sich das alles geändert. Ich kann dich verstehen das du dich nicht traust über deine Probleme zu reden. Doch du solltest dir überlegen ob es nicht besser es doch zu tun.

Bist du noch eingeschrieben? Es gibt an sehr vielen UNIs noch eine Psychologische Beratung wo du hingehen kannst und wo sie dir sagen können wo und wie du Hilfe finden kannst. Das hatte ich damals auch gemacht. Das ist alles schwer. Und ich weiß wie belastend das für dich ist. Aber es ist wirklich das allerbeste das du dich diesen Schritt traust.

Und in einer Therapie "musst" du nichts machen was du nicht möchtest. Du wirst ganz langsam und sacht an deine Probleme herangeführt. Auch musst du da nicht jeden Tag hin. Das wäre sogar recht unwahrscheinlich. Außer du lässt dich in eine Klinik einweisen. Aber das ist ja wieder was ganz anders.

Du kannst auch schauen ob es in deiner nähe eine Selbsthilfegruppe zum Thema Soziale Phobie oder Angst und Panik gibt. Das mache ich auch und das hilft mir sehr. Klar am Anfang ist das ein großer Schritt für dich aber er lohnt sich. Wirklich. Es wird dir mit 100% Sicherheit besser gehen als jetzt. Ich war auch mal so tief unten. Und im Vergleich zu dir geht es mir viele viel besser. Das kannst du auch schaffen!


Hier ein Link zu einem Forum wo es nur um SP geht.

http://www.sozcafe.de/index.php?/index

Da kann dir auch geholfen werden.
 
P
Benutzer155046  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Hallo und danke für eure lieben Antworten! :smile:

Lotusknospe Lotusknospe
Ja, selbst ein paar Meter vor die Tür sind für mich schon anstrengend. Besonders wenn Leute in der Gegend sind, wenn keiner da ist ist es etwas einfacher, aber noch nicht angenehm. Und mich dann in einen Bus oder ein volles Wartezimmer zu begeben ist für mich Horror pur. Wobei ich ehrlich gesagt keinen Plan habe warum es ist wie es ist, nur dass ich außerhalb der Wohnung Angstzustände habe, und unter Menschen noch viel mehr. :ratlos:
Telefontherapie kannte ich noch nicht, kann gerade auch schwer einschätzen wie das ist. Aber danke für den Hinweis. :thumbsup:

B BBA
Psychatrische Notfallambulanz kenne ich hier keine, aber ein wirklich akuter Notfall ist es ja nicht. Geht inzwischen schon über ein Jahr so, und ich versuch halt irgendwie zu überleben...
Eigentlich wirklich "drücken" will ich mich vor einer Therapie nicht (mehr), weil ich mir ziemlich sicher bin dass ich das alleine nicht schaffe. Mein Hauptproblem ist quasi dass ich um das Problem zu lösen erstmal viel unter Menschen müsste, aber das genau das ist was so gar nicht geht. :geknickt:
Vollstationär habe ich mir auch schon überlegt, nur weiß ich da nicht wie ich das erreichen soll. Auch weil ich oft das Gefühl habe dass ich das "nicht verdiene" weil mir oft das Gefühl gegeben wird dass es doch "nicht so schlimm" ist. Bis auf meine Eltern ist mein Umfeld was psychische Probleme angeht nicht wirklich tolerant. :depri:
Was Medikamente angeht, denen stehe ich immer etwas skeptisch gegenüber. Einfach so nehmen würde ich sowas eh nicht, da wären mir die Gefahren viel zu groß.
Ich wünsche dir, dass du Hilfe findest und dann langsam wieder zurück in ein normales Leben finden wirst!
Danke dir. :smile:

Guinan Guinan
Ja ich hab mir schon überlegt dass vermutlich Psychater gut wäre, zumindest dass diese Option offen steht falls der Arzt meint dass es nötig ist.
Ja, das ist bestimmt wahnsinnig schwer, sich da hinzuquälen :geknickt: Aber was ist die Alternative? Sich so weiter durch den Alltag zu schleppen, ohne auch nur die Aussicht auf Besserung zu haben?
Nein das stimmt schon. :cautious:

A abraxax
Nein, ich bin schon lange offiziell exmatrikuliert. Ein Semester hatte ich ein Attest vom Hausarzt, aber da ich mich auch damals schon nicht getraut habe hat sich inzwischen nicht viel getan und so bin ich irgendwann rausgeflogen.
Naja wenn ich in einer Therapie wäre (und einen guten Therapeuten hätte) gehe ich davon aus dass es erstmal langsam angeht. Aber dafür müsste ich erstmal ins kalte Wasser springen und täglich irgendwie hinkommen.
Danke auch für den Link, wobei ich nicht glaube dass eine Selbsthilfegruppe etwas für mich ist. Es wäre einfacher (für mich) sich einem Menschen anzuvertrauen und dabei sicher zu sein dass es niemand anderes erfährt. Schon alleine weil es soviele Dinge gibt die so intim sind dass ich nicht glaube dass ich sie jemals irgendjemandem erzählen kann. Das Problem von wegen "nicht rausgehen können" ist eigentlich nur die Spitze des Eisbergs, und wenn würde ich die Probleme schon an der Wurzel packen wollen.
Ich habe auch eine soziale Phobie. Und ich bin in Therapie und es hat sich schon deutlich gebessert.
Dann wünsche ich dir dass es bei dir weiter aufwärts geht. :smile:

LG,
Peter
 
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