• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

staatliche Unterstützung bei arbeitsloser 19jähriger

J
Benutzer23445  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo,

eine Chatbekannte von mir ist ausbildungs- und arbeitslos, wohnt bei Eltern, ist total unglücklich damit aber kriegt auch den Arsch nicht hoch, sich drum zu kümmern. Die Eltern unterstützen sie nicht finanziell, d.h., sie hat Null Einkommen, nur manchmal durch gelegentliche Modeljobs, aber viel kommt dabei auch nicht rum, und vor allem nicht regelmässig. Daher kommt ausziehen, was sie gern würde, natürlich auch nicht in Frage. Meiner Meinung nach müsste sie aber als "ganz normale" erwachsene, arbeitslose Person Anspruch auf jede Menge staatliche Unterstützung haben.. sie ist doch irgendwie ein "klassicher Sozialfall". Also das Hartz4-Geld (375 EUR?), Wohngeld etc. Weiss jemand wie da die rechtliche Lage ist?

Gruß und Danke,
Jan
 
U
Benutzer18636  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
also bin mir da nicht wirklich sicher aber da sie weder ausbildung noch arbeit hat müsste sie sozialhilfe bekommen

das wurde jetzt zu hartz 4 zusammen gelegt

und bei hartz 4 bekommt man nur geld wenn man mit bei den eltern wohnt wenn die geringverdiehner sind

ich schätze sie wird da nix bekommen außer das man ihre konten und daten durchleuchtet (was ich skandalös finde) und dannach ne mitteilung sie soll gefälligst ihren eltern und nicht dem staat auf der tsche liegen

wenn sie bei nen freund einziehen würde sei es auch nur wg mässig könnte es sogar sein das der dann für sie zahlen muss
 
J
Benutzer23445  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Ich bezweilfe, dass der Staat einen zwingen kann, wenn man erwachsen ist, bei seinen Eltern zu wohnen.. ausserdem gibt es soweit ich weiss eine Sonderförderung für Kinder, die von eltern ausziehen wollen, aber es aus finanziellen Gründen nicht können. Ich denke, sie hat Anspruch auf eine eigene Wohnung und halt im Rahmen dessen die normale Förderung, die der Staat hierfür vorsieht (Hartz 4+Wohngeld). Müsste sich aber an sich relativ leicht rausfinden lassen (Jugendamt?).
 
S
Benutzer16086  Verbringt hier viel Zeit
  • #4
warum will sie denn weder ne Ausbildung machen noch in irgendeiner Weise arbeiten?
von "Anspruch" zu reden find ich ziemlich anmaßend
 
J
Benutzer23445  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Sie will, findet nur bisher nix.

Und zum "Anspruch": Wenn einem etwas rechtlich zusteht, hat man darauf Anspruch. Ob das moralisch gerechtfertig ist, sei dahingestellt. Und zur moralischen Komponente: In unserem Staat hat *jeder* Anspruch auf ein Dach überm Kopf und Unterhalt in Form von Sozialhilfe, unabhängig davon, ob er arbeiten will oder nicht. Das ist a) Im Grundgesetzt fest verankert und b) auch ganz logisch, denn was ist die Alternative? Der Staat kann Leute, die nicht arbeiten wollen, ja nicht verhungern lassen.

Es ist in unserem Lande, was sicherlich vielen nicht so richtig passt, nunmal als Teil des Rechtes, sich frei zu entfalten, auch erlaubt, ganz bewusst nicht arbeiten zu wollen. Und da der Staat ja nunmal die Leute wie gesagt nicht verhungern lassen kann (was im Einzelfall unterlassene Hilfeleistung wäre und dafür sogar Leute ins Gefängnis wandern könnten), ist das nun mal eben so.

Abgesehen davon: Es gibt keinen Grund, gegen diese "Sozialschmarotzer" zu wettern; es mag zwar moralisch fragwürdig sein, aber ein grösseres Problem stellt es nicht dar.. die wahren schwarzen Löcher, in denen all das Geld verschwindet, und die dem Staat zu schaffen machen, sind ganz woanders.

Gruß
Jan
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Und zur moralischen Komponente: In unserem Staat hat *jeder* Anspruch auf ein Dach überm Kopf
Bis hier stimm ich dir zu. Aber: Sie hat doch ein Dach über dem Kopf?
Ich weiß niht, ob du es weißt, aber die veranschlagten Kosten für Hartz4 im letzten Jahr wurden fast verdoppelt mit dem was es wirklich gekostet hat. Ein Hauptfaktor war der, das Kinder einfach ausgezogen sind und somit zu Sozialhilfeempfängern wurden. Das ist (sorry für die harten Worte) ein Missbrauch unseres sozialen Netzes

und Unterhalt in Form von Sozialhilfe, unabhängig davon, ob er arbeiten will oder nicht.
Ich bin Befürworter dafür, dass Menschen die nicht arbeiten wollen, keine oder nur sehr geringe Leistungen beziehen.
Das ist a) Im Grundgesetzt fest verankert und b) auch ganz logisch, denn was ist die Alternative? Der Staat kann Leute, die nicht arbeiten wollen, ja nicht verhungern lassen.
Du sprichst damit das Problem unseres Staates in den letzten sagen wir nicht ganz 100 Jahren an. Um gewählt zu werden, versprechen die Politiker, das war schon immer so. Und in der Weimarer Republik ging dann unser soziales netz los, Krankenversicherung, etc. Dummerweise hat keiner je daran gedacht, dass diese sozialen Leistungen des Staates mal so viel werden, dass sie von den Einnahmen des Staates nicht mehr gedeckt werden.
Wer war das bei der letzten Bundestagswahl, einer von der CDU meine ich: er wollte unser soziales Netz auflösen und quasi neubeginnen. AUch wenn es so einfach nicht geht, der Grundgedanke ist gut...

Es ist in unserem Lande, was sicherlich vielen nicht so richtig passt, nunmal als Teil des Rechtes, sich frei zu entfalten, auch erlaubt, ganz bewusst nicht arbeiten zu wollen.
Das ist dein Gutes Recht, weil dein persönliches.
Und da der Staat ja nunmal die Leute wie gesagt nicht verhungern lassen kann (was im Einzelfall unterlassene Hilfeleistung wäre und dafür sogar Leute ins Gefängnis wandern könnten), ist das nun mal eben so.
Meinst du diesen Schmarn im Ernst? Das hat bei Frau Ulla Schmidt auch nicht geklappt, als Anfang 2004 der Dialysepatient starb, weil er die Taxifahrten zur Klinik nicht tragen konnte.
Abgesehen davon: Es gibt keinen Grund, gegen diese "Sozialschmarotzer" zu wettern; es mag zwar moralisch fragwürdig sein, aber ein grösseres Problem stellt es nicht dar.. die wahren schwarzen Löcher, in denen all das Geld verschwindet, und die dem Staat zu schaffen machen, sind ganz woanders.
Das bezweilfe ich ganz stark. Sicher haben wir eine Verschwendung von Steuergeldern, aber die Hauptbelastung des Staates liegt neben der Staatsschuld auf unseren Sozialleistungen....
Nicht mal der ganze Bundestag kann soviel SChwarzgeld beiseite schaffen, wie allein die Renten kosten
 
J
Benutzer23445  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Angenommen, ihre Eltern würden sie gegen ihren Willen rausschmeissen.. dann hätte sie kein Dach über dem Kopf mehr, oder? Was soll sie dann tun? Wenn der Staat sie zwingt, bei ihren Eltern zu leben, diese sie aber nicht haben wollen!?

Dass Kinder "einfach ausgezogen" sind und damit zu Sozialhilfeempfängern werden, mag das soziale System zwar belasten, aber ist an sich kein Missbrauch. Dazu muss erstmal die grundsätzliche Lage geklärt werden. Wenn es erwachsenen Personen (so auch Kindern über 18) frei steht, ihren Wohnsitz selber zu wählen, und man sie nicht zwingen kann, gegen ihren Willen bei Eltern (oder auch (ex-)Partnern) zu leben, dann steht ihnen da auch staatliche Unterstützung zu. Eine Haltung wie "wenn man sich keine eigene Wohnung leisten kann, muss man halt die Arschbacken zusammen kneifen und bei Eltern wohnen bleiben" kann wohl kaum im Interesse unseres Staates sein. Immerhin ist die Möglichkeit, frei entscheiden zu können, und gerade NICHT solchen Zwängen unterworfen zu sein, ein markanter Bestandteil unserer liberalen Nachkriegsgesellschaft und sicherlich ein wesentlicher Bestandteil dessen, was die BRD zu dem gemacht hat, was sie jetzt ist. Eine solche Haltung kommt mir äussert reaktionär vor. Kinder dürfen "einfach so" ausziehen, wenn sie volljährig sind, und das ist auch gut so. Alles andere wäre ein Rückfall in Familienstrukturen von Anfang des vergangenen Jahrhunderts.

"Ich bin Befürworter dafür, dass Menschen die nicht arbeiten wollen, keine oder nur sehr geringe Leistungen beziehen."

Jedem seine Meinung, aber es ist nunmal im Grundgesetzt fest verankert, dass *jeder* Anspruch auf soziale Leistungen hat, unabhängig davon ob er arbeiten will oder nicht. Der Staat trägt Verantwortung für seine Bürger, unabhängig vom Verhalten dieser.

Die Story mit dem Dialysepatienten kenne ich nicht, aber Einzelfälle sind sowieso nicht sehr repräsentativ. Ansonsten gilt das was im Absatz darüber steht.

Mit Deinem letzten Absatz widersprichst Du mir gar nicht, sondern stimmst mir zu. In der Tat sind die Rentenansprüche ein wesentlich grösseres Problem als die Arbeitslosigkeit. Was sind 4,5 Millionen Arbeitslose gegen 20-30 Millionen Rentner, die dazu noch deutlich höhere Bezüge haben als die Arbeitslosen und Sozialfälle? Moralisch gesehen haben die Rentner wohl mehr "Recht" auf ihr Geld als einge Arbeitlose, aber an den Zahlen ändert das auch nichts.. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Problem unseres Staates *nicht* die Arbeitslosen sind, sondern die immere grössere Zahl an Rentnern, zusammen mit der horrenden Staatsverschuldung. Die Kosten, die im Vergleich dazu die Arbeitslosigkeit ausmacht, dürften in der Praxis vergleichsweise irrelevant sein. Mir kommt es sogar wie parteipolitische Taktik vor, immer über Arbeitslosigkeit als "das" Problem zu reden, weil es ja das einzige Problem ist, was man ändern kann.. an der Anzahl Rentner und der Höhe ihrer Bezüge lässt sich wenig machen. Und in Anbetracht dessen ist das, was die "Sozialschmarotzer" in unserem Staate so an Geld verschlingen, wirklich vernachlässigbar. Ganz zu schweigen von Korrpution und allgemeiner "Filzokratie".

Ich finde es allerdings befremdlich, dass so viel reaktionäres Gedankengut, Abkehr vom Sozialstaat und eine Art Wiederaufleben von "sozialdarwinistschen" Gedanken hier zu erkennen ist.. ein krasser Gegensatz zu dem, was unseren Staat eigentlich sehr auszeichnet seit Ende des zweiten Weltkrieges, und genau das, was vorher die Nazis stark gemacht hat (und was wohl auch jetzt die hohen Wahlergebnisse der rechten Parteien erklärt). Ein Staat, wo *jeder* seiner gesichterten Existenz (und sei es auf niedrigem Niveau) sicher sein kann, ist doch eine sehr schöne Errungenschaft, und daran wird nun gezweifelt.. finde ich sehr bedenklich.

Gruß
Jan
 
F
Benutzer10610  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Ich halte mich mal damit zurück, irgendwas zu deiner Sichtweise zu schreiben... :rolleyes:

Ich keinne einen ähnlichen Fall:
- Er HAT eine Ausbildung hinter sich
- Er ist ausgezogen, weil er es bei seiner Mutter nicht ausgehalten hat. Sein Vater hat keinen Platz für ihn.
- Er macht jetzt sein Abi nach um später zu studieren, ER bekommt seinen Arsch also sehr wohl hoch.
- er ist schon über 22.

Und er hat diverse Instanzen durch, hat sich überall dahintergeklemmt um an Geld zu kommen.
Arbeitslosengeld bekommt er nicht, weil er nicht lang genug gearbeitet hat. Hartz 4 bekommt er nicht, weil seine Eltern ihn durchfüttern KÖNNTEN (rein rechnerisch stimmt das, aber wie gesagt hat er sich mit seiner Mutter gestritten und wird jetzt wohl kaum bei ihr angekrochen kommen um das ihm von ihr zustehende Geld einzufordern) und Bafög bekäme er nur, wenn er zu Hause wohnen würde, weil seine eigene Wohnung nicht notwendig ist.


Angenommen, ihre Eltern würden sie gegen ihren Willen rausschmeissen.. dann hätte sie kein Dach über dem Kopf mehr, oder? Was soll sie dann tun?
DANN würde der Staat die Taschen ihrer Eltern durchleuchten und das Geld, was sie bekäme, käme zum größten Teil von ihren eigenen Eltern. So passiert bei den Kindern eines Arbeitskollegen meiner Mutter: Er wollte seinen Kindern das Geld verweigern, nachdem sie mehrmals den Studiengang gewechselt haben und rein auf Kosten ihrer Eltern lebten. Die haben sich an den Staat gewendet und der hat festgelegt, dass die Eltern noch verantwortlich sind.

Deine Chatbekannte hat also eher die Chance den Unterhalt von ihren Eltern einzuklagen (und DER steht ihr in meinen Augen viel eher zu als irgendwelche staatlichen Leistungen, so lange die ELtern zahlen KÖNNEN) und damit dann auszuziehen.
 
R
Benutzer12784  (42) Sehr bekannt hier
  • #9
nun die eltern sind unterhaltsverpflichtet solange sie sich selbst nicht erhalten kann, ob sie bei ihnen wohnt oder nicht.

das sozialsystem ist keineswegs verpflichtet jedem alles zu ermöglichen. es ist eine kurze übergangslösung.

das das soziale netz so auch nicht mehr lange besteht weiß so ziemlich jeder. manche ignorieren das nur gerne, vorallem wenns um eine wahl geht.

in näherer zukunft wird wohl ein verpflichtender arbeitsdienst für sozialhilfe empfänger eingeführt, und das ist mal ein sehr guter schritt. sie müssens nicht machen, nur fallen sie wenn sies nicht tun aus den förderungen raus und würden verhungern wie du so schön gesagt hast. was aber nicht so schlimm ist, denn sie haben ja ne freihe wahl was sie tun wollen.

und ich seh das wirklich als bedenklich an leute durchzufüttern die nicht arbeiten wollen. wenn jemand nicht arbeiten kann gut, dann soll er gefördert werden, aber nur weil ich keine lust habe etwas zu tun kann ich nicht von anderen erwarten das sie mich erhalten.
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Angenommen, ihre Eltern würden sie gegen ihren Willen rausschmeissen.. dann hätte sie kein Dach über dem Kopf mehr, oder? Was soll sie dann tun? Wenn der Staat sie zwingt, bei ihren Eltern zu leben, diese sie aber nicht haben wollen!?
Staatliche Hilfe steht hinter persönlichen Streitereien

Dass Kinder "einfach ausgezogen" sind und damit zu Sozialhilfeempfängern werden, mag das soziale System zwar belasten, aber ist an sich kein Missbrauch.
Natürlich. Es geht wohlgemerkt um die Fälle, die ausgezogen sind, UM damit in den Zuständigkeitsbereich von Hartz4 zu fallen.

Wenn es erwachsenen Personen (so auch Kindern über 18) frei steht, ihren Wohnsitz selber zu wählen, und man sie nicht zwingen kann, gegen ihren Willen bei Eltern (oder auch (ex-)Partnern) zu leben, dann steht ihnen da auch staatliche Unterstützung zu.
Nein. Wie es gleich kommt: Arschbacken zusammen und durch. Ich kauf mir auch keinen Ferrari wenn ich mir nur nen Kleinwagen leisten kann.

Eine Haltung wie "wenn man sich keine eigene Wohnung leisten kann, muss man halt die Arschbacken zusammen kneifen und bei Eltern wohnen bleiben" kann wohl kaum im Interesse unseres Staates sein.
Nicht? Damit wird der Staat nicht belastet, ist doch NUR Im Interesse des Staates?!

Immerhin ist die Möglichkeit, frei entscheiden zu können, und gerade NICHT solchen Zwängen unterworfen zu sein, ein markanter Bestandteil unserer liberalen Nachkriegsgesellschaft und sicherlich ein wesentlicher Bestandteil dessen, was die BRD zu dem gemacht hat, was sie jetzt ist.
Den freien Willen haben wir seit dem Garten Eden, das ist wohl kaum eine Entscheidung der BRD...

Eine solche Haltung kommt mir äussert reaktionär vor. Kinder dürfen "einfach so" ausziehen, wenn sie volljährig sind, und das ist auch gut so. Alles andere wäre ein Rückfall in Familienstrukturen von Anfang des vergangenen Jahrhunderts.
Natürlich dürfen Sie. Ich darf mir auch nen Ferrari kaufen. Aber ich kann es nicht. Und wenn ich nicht ausziehen kann, dann kann ich es nicht.. Es gibt sicherlich Ausnahmefälle, ich bin auch dafür Kinder aus Umgebungen von körperlicher Gewalt zu holen - auch wenn sie es sich nicht leisten können. Aber nur weil man sich mit seinen Eltern nicht versteht?

Jedem seine Meinung, aber es ist nunmal im Grundgesetzt fest verankert, dass *jeder* Anspruch auf soziale Leistungen hat, unabhängig davon ob er arbeiten will oder nicht.
Hier liegst du falsch. es ist unabhängig davon, ob er arbeiten KANN oder nicht. Was wäre wenn der Staat ihn nicht bezahlen will?

Mit Deinem letzten Absatz widersprichst Du mir gar nicht, sondern stimmst mir zu. In der Tat sind die Rentenansprüche ein wesentlich grösseres Problem als die Arbeitslosigkeit. Was sind 4,5 Millionen Arbeitslose gegen 20-30 Millionen Rentner, die dazu noch deutlich höhere Bezüge haben als die Arbeitslosen und Sozialfälle? Moralisch gesehen haben die Rentner wohl mehr "Recht" auf ihr Geld als einge Arbeitlose, aber an den Zahlen ändert das auch nichts.. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Problem unseres Staates *nicht* die Arbeitslosen sind, sondern die immere grössere Zahl an Rentnern, zusammen mit der horrenden Staatsverschuldung.
Du sprachst davon, dass dem Staat das Geld fehlt, weil es sich windige Leute in die eigenen Taschen stecken.

Die Kosten, die im Vergleich dazu die Arbeitslosigkeit ausmacht, dürften in der Praxis vergleichsweise irrelevant sein.
Da täusch dich mal nicht. Hartz4 ist ein gewaltiger Posten

Mir kommt es sogar wie parteipolitische Taktik vor, immer über Arbeitslosigkeit als "das" Problem zu reden, weil es ja das einzige Problem ist, was man ändern kann.. an der Anzahl Rentner und der Höhe ihrer Bezüge lässt sich wenig machen.
Hier verkennst du etwas: Renter haben in die Kasse einbezahlt um später Bezüge daraus zu erhalten. Der Arbeitslose der nicht arbeiten will hat es nicht.
Das Problem ist auch weniger die Arbeitslosigkeit an sich, die kann jeden treffen. das grundlegende Problem ist die mangelnde Schaffung von Arbeitsplätzen..

Ich finde es allerdings befremdlich, dass so viel reaktionäres Gedankengut, Abkehr vom Sozialstaat und eine Art Wiederaufleben von "sozialdarwinistschen" Gedanken hier zu erkennen ist.. ein krasser Gegensatz zu dem, was unseren Staat eigentlich sehr auszeichnet seit Ende des zweiten Weltkrieges, und genau das, was vorher die Nazis stark gemacht hat (und was wohl auch jetzt die hohen Wahlergebnisse der rechten Parteien erklärt). Ein Staat, wo *jeder* seiner gesichterten Existenz (und sei es auf niedrigem Niveau) sicher sein kann, ist doch eine sehr schöne Errungenschaft, und daran wird nun gezweifelt.. finde ich sehr bedenklich.
Sie ist schön, das hat niemand in Frage gestellt. Aber sie ist nur solange schön, wie sie bezahlbar ist. Wenn der Bürger sich auf den Lorbeeren des Staates ausruht ohne bereit zu sein, etwas für dessen Existenz zu tun, dann kann das nicht gut gehen. Parteien wollen gewählt werden, dafür machen sie Verpsrechungen. Das machen sie seit ewigen Zeiten. Sieh doch mal den WEgfall der Eigenheimzulage: sie wurde geschaffen, um dem wählenden Bürger einen Anreiz zu geben, sich für die Partei stark zu machen. Und das ist eine kostenlose Leistung. Aber sie ist nicht mehr bezahlbar- deswegen müssen wir uns damit abfinden, dass unser ach so tolles Soziales Netz (was wirklich gut ist, und für Deutschland vorzeigbar ist!) nicht mehr tragbar ist. Die Einnahmen des Staates dienen nur dazu die Löcher des Netzes zu stopfen, statt in Neuerungen zu fließen.

Und um aufs Thema zu kommen: wer nun davon ausgeht: ich habe Krach mit meinen Eltern, also soll der Staat dafür sorgen, dass ich in Ruhe leben kann (und nichts anderes ist die meinung deiner Bekannten) dann habe ich dafür ein kleines bisschen weniger als 0 Verständnis!

Übrigens:
Reliant schrieb:
in näherer zukunft wird wohl ein verpflichtender arbeitsdienst für sozialhilfe empfänger eingeführt, und das ist mal ein sehr guter schritt. sie müssens nicht machen, nur fallen sie wenn sies nicht tun aus den förderungen raus und würden verhungern wie du so schön gesagt hast. was aber nicht so schlimm ist, denn sie haben ja ne freihe wahl was sie tun wollen.[Q/UOTE]
Das unterschreibe ich,besser kann man es nicht sagen
 
J
Benutzer23445  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Flowerlady, bitte schreibe etwas zu meiner Sichtweise, bin immer an Kritik interessiert :smile:.

Ansonsten ist Dein Fall ja kein Widerspruch zu meinen Thesen, sondern bestätigt es eher. Anscheinend ist die Realität unangemesse hart für wirklich bedürfige, womit wohl insgesamt nur sehr wenig Geld gespart wird, während es an anderen Ecken in grosser Menge verschwindet.

"das sozialsystem ist keineswegs verpflichtet jedem alles zu ermöglichen. es ist eine kurze übergangslösung."

Es geht nicht darum, "jedem" "alles" zu ermöglichen, aber es ist nun einmal felsenfest im Grundgesetzt verankert, dass *jeder* Bürger Anspruch auf staatliche Unterstützung hat. Wer zweifelt möge nachlesen. Das, was Du sonst noch sagst, Reliant, ist echt grotesker Unsinn. Der Staat darf niemanden verhungern lassen, wenn der sich zu arbeiten weigert, auch das steht wie gesagt felsenfest schwarz auf weiss nachlesbar im Grundgesetzt. Gedanken dieser Art sind doch nun wirklich die Vorstufe von dem, was mal zu der Naziherrschaft geführt hat (erst "nur wer arbeitet, aht ein Recht auf (was auch immer)" und dann "nur wer bestimmte Gedanken unterstützt, hat ein Recht auf..." und so weiter). Eine liberale Gesellschaft zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass es *keine* Zwänge gibt, wirklich *gar keine*, und die Grundversorgung trotzdem gesichert ist.

Ich finde das alles wirklich sehr bedenklich.. hier bisher fast nur antworten die alle aus der rechts-konservativen Ecke kommen. Wo soll das hinführen? Ausserdem ist diese Polemik über "faule" Mitbürger total unsinnig, weil diese zwar eine sehr gute Zielscheibe zum Ablassen persönlichen Frusts darstellen, aber für die Staatsfinanzen kein besonders grossen Problem darstellen dürften, da andere Punkte wesentlich mehr Geld kosten.
 
J
Benutzer23445  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
hm abgesehen von all diesen Diskussionen ging es mir eigentlich nur darum, zu erfahren, wie da die rechtliche Lage ist.. frei von moralischer Wertung.

Anonsten ist es echt sehr interessant, was bei diesem Thema alles erkennbar wird an Ideologien und Unterstellungen. Zum Beispiel "ich habe Krach mit meinen Eltern, also soll der Staat dafür sorgen, dass ich in Ruhe leben kann (und nichts anderes ist die meinung deiner Bekannten)" <- wo steht denn das bitte? Wo hab ich geschrieben, was ihre Meinung dazu ist!?!?!?

Und ansonsten jede Menge vollkommen unsinnige Thesen.. es gibt bei all diesen Dingen klare rechtliche Grundlagen, und die mögen einem nun gefallen oder nicht, aber sie sind so wie sie sind. Und eigentlich will ich nur wissen, wie die konkret sind.

---
Zitat:
Zitat von JanHH

Wenn es erwachsenen Personen (so auch Kindern über 18) frei steht, ihren Wohnsitz selber zu wählen, und man sie nicht zwingen kann, gegen ihren Willen bei Eltern (oder auch (ex-)Partnern) zu leben, dann steht ihnen da auch staatliche Unterstützung zu.


Nein. Wie es gleich kommt: Arschbacken zusammen und durch. Ich kauf mir auch keinen Ferrari wenn ich mir nur nen Kleinwagen leisten kann.
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Wo ist denn da die rechtliche Grundlage dazu? Abgesehen davon, dass dieser Vergleich sehr stark hinkt und es sowieso rechtlich klar ist, wie die Sachlage ist? Auf Basis dieser Argumentation kann man auch gehbehinderten den Rollstuhl verweigern. Einfach Arschbacken zusammenkneifen und auf selbigen durch die Gegend rutschen. Mann Mann.

Was ist das anderes als eine Vorläufer von darwinistischen Ideen, jeder ist sich selbst der nächste, eine Ellenbogengesellschaft, jeder muss für sich selber sorgen und kämpfen, und so weiter, und so fort? Das steht für mich so stark in Konflikt zu den Grundgedanken unseres Grundgesetztes und unserer Demokratie, dass ich es wirklich befremdlich finde. Wie kann man das wirklich wollen? Vor allem, wenn es so gut wie nichts bringt (in Bezug auf eine potenzielle Entlastung der Staatsfinanzen)? Kommt mir vor wie ein polemische "Rache"-Thesen selbst frustrierter Forumsteilnehmer.. nach dem Motto, ich habs nicht leicht, warum sollte es also anderen gut gehen.
 
F
Benutzer10610  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Der Staat darf niemanden verhungern lassen, wenn der sich zu arbeiten weigert, auch das steht wie gesagt felsenfest schwarz auf weiss nachlesbar im Grundgesetzt.
Da stimme ich dir zu.
Aber deine Freundin verhungert nicht.
Um das Leben zu erhalten (und DAS muss der Staat, das sehe ich auch so) reichen grob gesagt Wasser und Brot, sowie ein Dach überm Kopf und ein Schlafplatz, Wärme und Wasser für die Körperhygiene. Dafür brauchts aber keine eigene Wohnung. Dafür würden an sich Gruppenunterkünfte reichen.
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Okay

JanHH schrieb:
hm abgesehen von all diesen Diskussionen ging es mir eigentlich nur darum, zu erfahren, wie da die rechtliche Lage ist.. frei von moralischer Wertung.

Ein Forum ist für Kritik da. Wenn keine erwünscht ist, sollte das eingangs erwähnt werden. Ganz davon ab, die Diskussion find ich recht interessant.

Übrigens wurde die rechtliche Grundlage geklärt, ich zitiere gerne:
Reliant schrieb:
nun die eltern sind unterhaltsverpflichtet solange sie sich selbst nicht erhalten kann, ob sie bei ihnen wohnt oder nicht.

JanHH schrieb:
Anonsten ist es echt sehr interessant, was bei diesem Thema alles erkennbar wird an Ideologien und Unterstellungen. Zum Beispiel "ich habe Krach mit meinen Eltern, also soll der Staat dafür sorgen, dass ich in Ruhe leben kann (und nichts anderes ist die meinung deiner Bekannten)" <- wo steht denn das bitte? Wo hab ich geschrieben, was ihre Meinung dazu ist!?!?!?

Dein Eingangspost?: "eine Chatbekannte von mir ist ausbildungs- und arbeitslos, wohnt bei Eltern, ist total unglücklich damit aber kriegt"

JanHH schrieb:
Und ansonsten jede Menge vollkommen unsinnige Thesen.. es gibt bei all diesen Dingen klare rechtliche Grundlagen, und die mögen einem nun gefallen oder nicht, aber sie sind so wie sie sind. Und eigentlich will ich nur wissen, wie die konkret sind.

Wieso? Die Rechtliche Lage ist geklärt, die Eltern sind zuständig. Ob sie zahlen oder nicht. SOlange sie zahlen könnten, macht der Staat garnichts. Da ändert auch die Grundversorgung des Staates nichts dran. Hätte Sie bereits eine Ausbildung wär das alles anders...bis zur Beendigung der Erstausbildung oder dem vollenden des 27ten Lebensjahres sind die Eltern in der Unterhaltspflicht. Fertig.

JanHH schrieb:
Wo ist denn da die rechtliche Grundlage dazu? Abgesehen davon, dass dieser Vergleich sehr stark hinkt und es sowieso rechtlich klar ist, wie die Sachlage ist? Auf Basis dieser Argumentation kann man auch gehbehinderten den Rollstuhl verweigern. Einfach Arschbacken zusammenkneifen und auf selbigen durch die Gegend rutschen. Mann Mann.
Nein, denn ein gehbehinderter hat einen Anspruch auf eine Gehhilfe - Übrigens von der Krankenkasse und nicht vom STaat! von daher auch kein guter Vergleich - aber ich habe keinerlei rechtlichen Anspruch auf Luxusgüter. Und eine WOhnung ohne finanzielle Möglichkeit und ohne Notwendigkeit ist luxus. Oder sonst schreibe mal hier, warum sie dringendst!! zuhause ausziehen MUSS! Wie gesagt, lasse mich gerne belehren, aber ohne wirklichen Grund möchte sie einfach nur die staatlichen Leistungen nutznießen

Gilead
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Doppelpost
 
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R
Benutzer12784  (42) Sehr bekannt hier
  • #16
man hat ein grundrecht auf freiheit, darf man jetzt niemanden mehr ins gefängniss sperren? nun jedes recht bringt pflichten.

und ich kenn ein paar beispiele wo die leute gesagt haben sie wollen nicht arbeiten, und dann weder sozialhilfe noch arbeitslose bekommen haben. weil der staat ganz richtig sagt, wir helfen dir wenn du in not bist. wenn du aber eine art zu leben freiwillig wählst, dann brauchst du auch keine unterstützung.

rechtlich gesehen müssen ihre eltern für sie aufkommen, allerdings muss sie auch leistungen erbringen ansonsten verfällt auch das.
 
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