• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Stumpft man ab, wenn man mit zu viel Belastendem konfrontiert ist?

schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #1
Hallo zusammen . Wir hatten vom THW wiedermal unsere Jährliche Phsychosoziale Vorsorge mit den Netten Leuten von der Notfallseelensorge .
Dabei waren dann auch einige Hauptberufliche rettungssanitäter und Notärzte.

Mir viel auf, dass diese arg abgestumpft waren oder einen enormen Panzer gegen die Seelische Belastung aufgebaut haben.

Bei uns ist es jedoch mehr Charakter Frage und wir sind zu selten mit solchen extremen Situationen beschäftigt.


Kann es also sein wenn du Tag täglich mit tot und Trauer, zu tun hast und Extrem belastenden Situation, dass du dann auch abstumpfst ?
 
redviolin
Benutzer151496  (47) Meistens hier zu finden
  • #2
Ich weiß nicht, ob "abstumpfen" da immer das richtige Wort ist? Im besten Fall kann man es auch ein "begreifen und akzeptieren" nennen, daß solche Situationen im Leben einfach immer wieder vorkommen? Man kann nicht jeden Unfall, jede Krankheit verhindern und es kann nicht jeder gerettet werden. Ohne Mitgefühl ist man dennoch nicht.

Diese "Akzeptanz" ist natürlich das Ergebnis einer ernsthaften und echten Auseinandersetzung mit solchen Situationen. Zu einem "Abstumpfen" kommt es glaube ich eher, wenn man, wie Du schriebst, einfach eine Mauer um sich baut, um das Geschehen nicht so dicht an sich ranzulassen und somit auch keine wirkliche Verarbeitung stattfindet?
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #3
Abstumpfen ist das falsche Wort. Menschen, die in derlei Berufen arbeiten müssen eine professionelle Distanz wahren und sich von derlei Ereignissen nicht erschüttern lassen. Können sie das nicht, dann können sie ihren (wichtigen) Job nicht machen und tragen natürlich auch einen persönlichen Schaden davon.

Ich denke, dass man in solchen Situationen zwei Identitäten entwickelt. Eine davon, die etwas robuster ist und derlei Dinge nicht mehr an sich heranlässt, sicherlich geformt durch viele eindringliche Erfahrungen. Das heißt aber nicht, dass es nicht noch eine empfindsame Person dahinter gibt.
 
simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #4
Ich sehe es wie meine "Vorredner". Ich kenne die Situation auch, etwa wenn ein Kind unheilbar krank ist, oder stirbt. Ich weiss dann einfach "Du bist da um zu helfen, und das Mögliche zu tun". Das gibt eine Art professionelle Distanz um solche Situationen auszuhalten, ohne abzustumpfen. Man könnte das Routine nennen, aber das Wort ist eben etwas negativ besetzt. Abstumpfung dagegen kommt davon wenn man schlimme Situationen eigentlich umgehen möchte, sie ist eine Notlösung sie von sich fern zu halten.

Das Recht zu weinen lasse ich mir aber nicht nehmen. Es hilft mir nämlich eher als dass es mich lähmt.
Ich gebe zu dass mir auch mein Glaube hilft. Ich weiss, damit bin ich auf PL ein ET :grin:
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #5
Professionalität ist in einigen Bereichen unerlässlich und hat eher etwas mit Selbstschutz zu tun. Das eigene Leben muss trotz der Häufung von Leid im Beruf weitergehen. Es wäre niemanden geholfen, wenn der Arzt bei jeden Todesfall in Trauer zergeht.

Das erinnert mich an meinen ersten Mordprozess, den ich zu begleiten hatte. Ich war Tage zuvor unfassbar nervös, bis mir mit dem Dampfhammer klar gemacht wurde, dass dies eben auch nur ein Job sei.
 
B
Benutzer Gast
  • #6
Stimme meinen Vorrednern auch zu, es gibt aber auch Seelensorger, die von Anfang an hart im Nehmen waren und daher für den Beruf auch eher ungeeignet sind. Mein ehemaliger Psychotherapeut hat vor der Eröffnung seiner Praxis in einer Klinik gearbeitet und die schlimmsten Dinge gesehen. Er konnte sich nie daran gewöhnen, was er zu sehen bekam und sich davon distanzieren, auch als er sein Pensum auf 60% runterschraubte. Er meinte auch, dass langfristig auch oft diejeigen im Beruf blieben, die eher unempathisch sind und wenig Verständnis für die Probleme ihres Umfelds mitbringen...

Das ist jetzt aber nur ein einzelner Erfahrungsbericht und da ich nicht oft mit diesem Beruf konfrontiert werde, kann ich nicht für die Allgemeinheit sprechen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
  • #7
Mit Trauer habe ich weniger zu tun, dafür mit (schweren) Straftaten und demzufolge auch regelmäßig teils grausigen Tötungsdelikten. Und ich würde schon sagen, dass ich mittlerweile abgestumpft bin. So erschreckend und nachhaltig beeindruckend das alles am Anfang war, so locker nimmt man die "Neueingänge" mittlerweile, unterhält sich in der Kaffeepause mit den Kollegen über die neuesten Ekel-Tatortfotos und überbietet sich gegenseitig.

Wenn uns da ein Außenstehender sehen würde, wie wir uns teilweise kaputtlachen über Dinge, die eigentlich überhaupt nicht lustig sind (was uns allen auch klar ist)... Aber es geht nicht anders. Im Grunde reicht ja schon eines dieser Verfahren aus, um sich zu Hause 'nen Strick zu nehmen, wenn man es zu sehr an sich ranlässt. Gibt ja wahrlich genug Kripo-Beamte, die nach "ihrem" großen Fall einfach nicht mehr weitermachen können, und die sollten standesgemäß eigentlich auch genug gewohnt sein.

Aber es macht eben doch was mit einem. Trotz dieser erzwungenen Distanz kann ich mich nämlich an sehr viele Details/Namen/Gesichter erinnern, selbst nach vielen Jahren noch, und ich leide schon auch über das normale Maß hinaus mit im Vergleich zu denen, die das nur in der Zeitung lesen - und wohl auch im Vergleich zu so manchen Kollegen, die das einfach strikter trennen und wegschieben können. Vermutlich bin ich also nicht ganz so gut geeignet für meinen Beruf. :upsidedown: Wenn man jedoch den ganzen Tag mit solchen Dingen zu tun hat, wäre es ja merkwürdig, wenn das einen nicht in irgendeiner Form prägen würde...

Nichtsdestotrotz übe ich meinen Job sehr gerne aus und beschäftige mich auch "gerne" damit, weil ich eben denke, was bewirken zu können und dass es wichtig ist, was ich tue - das Gefühl hätte ich in anderen Branchen nicht und da würde mir was fehlen. Aber ich kann auch jeden verstehen, der sich damit einfach nicht tagtäglich auseinandersetzen will - und der dafür wahrscheinlich besser schläft und unbekümmerter durchs Leben geht, weil er solche Erfahrungen (ob nun mittelbar oder unmittelbar) nicht gemacht hat. Auf meinen Charakter hat das aber trotz allem keine allzu großen Auswirkungen. Ich kann mich immer noch an sehr vielen Dingen erfreuen und habe ein glückliches (Privat-)Leben. :zwinker: Der Berufsalltag ist zwar düster, aber ich sehe darin schon auch gewisse Vorteile.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich denke ohne diesen Prozess könnte kaum ein Mensch Berufe, in denen man täglich mit Leid und Tod konfrontiert wird, ausüben.
Von daher: Ja, ich denke, dass eine gewisse Abgrenzung dazugehört...
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #9
Für mich ist es wie für viele andere die das nur als Hobby betreiben halt schwer wenn du mal zum hunderten Einsatz kommst, wo du dann so was mit bekommst. Es gibt Kameraden die fressen das so in sich rein, dass es irgendwann nur nach hinten los gehen kann. Ich bin da aber auch abgestumpft oder lass das nicht mehr so ganz an mich ran wenn ich auf den Bahngleisen Gedärm aufsammle. Aber sowas macht mir auch angst, dass ich irgendwann so was nur als Einsatz warneheme. Erfahrenere Kameraden auch mein Vater sagen, aber du darfst es nur als Einsatz wahrnehmen. Ich weiß auch nicht ich bin scheinbar der ein zigste bei uns im THW der mit Verletzen bei der Bergung spricht und sie beruhigt. in dem Moment strahle ich ruhe und Gelassenheit aus es beruhigt mich scheinbar selbst jemanden die angst zu nehmen.
 
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #10
Abstumpfen sollte man nie. Ich hab immer gesagt, wenn mir wirklich kritische Situationen GAR nichts mehr ausmachen, wechsel ich den Job, denn dann fehlt mich die nötige Empathie. Das seh ich immer noch so. Man darf deswegen nur keinesfalls handlungsunfähig werden.

Ich darf nach der gescheiterten Baby-Reanimation die Mutter im Arm haben und mit ihr Tränen vergießen - aber ich muss vorher in der Lage sein, meine Arbeit zu tun, egal, wie es mir damit geht. Zum Glück haben die meisten Einsatzkräfte so viele Algorithmen an der Hand und sind so trainiert, dass das fast schon mechanisch abläuft. Ich hätte nachts nach dem 15. Einsatz manchmal nicht mal mehr meinen Namen buchstabieren können - aber den Herzinfarkt haben wir immer noch perfekt nach Leitlinie abgearbeitet.

Auch sollte man Einsätze nicht dauerhaft mit heimnehmen. Sie dürfen eine (schmerzhafte) Erinnerung sein, aber dürfen nicht das eigene Leben belasten.

Inzwischen gibts zum Glück sehr viele Angebote für Helfer, die jederzeit und von jedem in Anspruch genommen werden können. Zumindest da, wo ich gearbeitet habe. Teilweise werden Kollegen vom Kriseninterventionsteam noch im Einsatz bestellt, nach kritischen Einsätzen werden die Einsatzkräfte sofort aus dem Dienst genommen und abgelöst - vom Praktikant bis zum Notarzt. Es gibt immer Gesprächsangebote von Kollegen. Ich kann mich noch gut an den Einsatz erinnern, wo 2 Säuglinge im Auto eingeschlossen waren im Hochsommer, was WIRKLICH kritisch hätte werden können (es aber zum Glück nicht wurde). Ich hatte zurück auf der Wache mehrere Anrufe von Chefetage und Kollegen, die das mitbekommen haben und fragen wollten, wie es uns geht und ob alles ok ist. Solche Angebote sind unheimlich viel wert.
 
SnakePlisken
Benutzer34914  Meistens hier zu finden
  • #11
Als ich noch aktiv im Rettungsdienst tätig war hatten wir drei Typen von Kollegen:

1. die Abgestumpften, die gingen echt vor wie Mechaniker und sahen da keine Menschen mehr. Sehr fähig und qualifiziert, aber leider kein Feingefühl wenn es um das menschliche ging. Hatten auch nie Lust auf Nachbesprechungen bzgl. des weiteren Schicksals der Patienten, sondern wenn lag das Interesse daran, wie man an noch effizienter sein kann bei den Einsätzen.
2. die Trenner, im Dienst wurde alles besprochen, auch zurück liegende Fälle, aber kaum waren die im Feierabend wollten die davon nichts mehr wissen oder drüber sprechen. Kaum wieder im Dienst könnte man wieder mit denen über Erlebnisse und Einsätze reden. Erlebtes wurde nach dem Einsatz besprochen oder in späteren Schichten.
3. die Besonderen, dass waren Leute die immer menschlich zu Patienten waren, Mitgefühl zeigten und nen sehr empathisches Händchen hatten. Egal was die an Einsätzen erlebt haben, die haben sich im oder außer Dienst normal verhalten. Die haben sich nach nem Nachteinsatz(egal wie heftig der abging) ins Bett gelegt und wie ein Baby geschlafen, wenn andere sich noch austauschen mussten um das Erlebte zu verarbeiten. Die haben auch über die Einsätze gesprochen und es war ihnen nicht egal, aber dass hat die nie seelisch mitgenommen.

War interessant diese Charaktertypen zu erleben.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #12
Als ich noch aktiv im Rettungsdienst tätig war hatten wir drei Typen von Kollegen:

1. die Abgestumpften, die gingen echt vor wie Mechaniker und sahen da keine Menschen mehr. Sehr fähig und qualifiziert, aber leider kein Feingefühl wenn es um das menschliche ging. Hatten auch nie Lust auf Nachbesprechungen bzgl. des weiteren Schicksals der Patienten, sondern wenn lag das Interesse daran, wie man an noch effizienter sein kann bei den Einsätzen.
2. die Trenner, im Dienst wurde alles besprochen, auch zurück liegende Fälle, aber kaum waren die im Feierabend wollten die davon nichts mehr wissen oder drüber sprechen. Kaum wieder im Dienst könnte man wieder mit denen über Erlebnisse und Einsätze reden. Erlebtes wurde nach dem Einsatz besprochen oder in späteren Schichten.
3. die Besonderen, dass waren Leute die immer menschlich zu Patienten waren, Mitgefühl zeigten und nen sehr empathisches Händchen hatten. Egal was die an Einsätzen erlebt haben, die haben sich im oder außer Dienst normal verhalten. Die haben sich nach nem Nachteinsatz(egal wie heftig der abging) ins Bett gelegt und wie ein Baby geschlafen, wenn andere sich noch austauschen mussten um das Erlebte zu verarbeiten. Die haben auch über die Einsätze gesprochen und es war ihnen nicht egal, aber dass hat die nie seelisch mitgenommen.

War interessant diese Charaktertypen zu erleben.
Dann zähl ich wohl zu deinem noch unbekannten Typ 4 : Die denen nachher nochmals geholfen werden muss. Eigentlich wie Typ 3 Im Einsatz funktioniert alles bei mir nur danach nimmt mich das alles dann doch sehr mit, dass ich teilweise nach en heftigen Einsatz 3 Stunden beim Seelenklempner sitze mit Folgesitzungen .
 
SnakePlisken
Benutzer34914  Meistens hier zu finden
  • #13
Dann zähl ich wohl zu deinem noch unbekannten Typ 4 : Die denen nachher nochmals geholfen werden muss. Eigentlich wie Typ 3 Im Einsatz funktioniert alles bei mir nur danach nimmt mich das alles dann doch sehr mit, dass ich teilweise nach en heftigen Einsatz 3 Stunden beim Seelenklempner sitze mit Folgesitzungen .

Typ4 Leute wird es bestimmt auch unter den anderen drei Typen davor schon gegeben haben, du kannst den Menschen net in den Kopf schauen und viele können das auch sehr gut verstecken. Aber das war zu ner Zeit wo der Gang zum Seelenklempner dich ins Abseits brachte, weswegen das viele erstmal alles für sich behielten.

Zum Glück hat sich das schon etwas verbessert
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #14
Wir haben z:B Gruppenstunden nach so was .
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Irgendeinen Mechanismus muss man sich erarbeiten, sonst geht man an den Schicksalen zu Grunde.

Ich habe einmal miterlebt, was es aus einem Menschen macht, bei dem das nicht mehr funktioniert (hauptberuflicher Rettungsassistent). Die Reanimation des eigenen Vaters und ein trauriges Einzelschicksal waren am Ende zu viel - obwohl die "schweren" Einsätze alle psychologisch betreut wurden. Heute ist derjenige wieder in der Branche tätig, aber nur selten an vorderster Front.
 
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PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #16
Das Leben beeinflusst einen Menschen, der Tod um so mehr.
Manche beeinflusst das positiv, andere negativ, wiederum andere kaum (merklich - das sind die, auf die man besonders achten sollte als Freunde)
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #17
Ich sah neulich einen Beitrag ueber die SAS, die britische Spezialtruppe, die in dem Ruf steht, dass ihre Mitglieder hart wie Stahl sind. In dem Beitrag wurden ehemalige SAS-Mitglieder interviewt. Einer davon sagte einen Satz, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht:

"There is no such thing as an uninjured soldier."

Damit meinte er, dass einen das Erlebte zwangslaeufig verformt. Und die gefilmten SAS-Leute hatten auch alle ganz schoen psychischen Schaden von ihren Einsaetzen davongetragen, und eine Menge Probleme entwickelt, obwohl die sich zuvor wirklich in Auswahlverfahren bewiesen hatten, die annehmen liessen, dass die ungewoehnlich belastbar sein wuerden.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #18
Ich sah neulich einen Beitrag ueber die SAS, die britische Spezialtruppe, die in dem Ruf steht, dass ihre Mitglieder hart wie Stahl sind. In dem Beitrag wurden ehemalige SAS-Mitglieder interviewt. Einer davon sagte einen Satz, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht:

"There is no such thing as an uninjured soldier."

Damit meinte er, dass einen das Erlebte zwangslaeufig verformt. Und die gefilmten SAS-Leute hatten auch alle ganz schoen psychischen Schaden von ihren Einsaetzen davongetragen, und eine Menge Probleme entwickelt, obwohl die sich zuvor wirklich in Auswahlverfahren bewiesen hatten, die annehmen liessen, dass die ungewöhnlich belastbar sein wuerden.
Kein Mensch der Welt hällt die Psychische Belastung der SAS oder des KSK oder des GSG 9 auf Dauer aus . Außer es sind emphatielose Soziophaten die diese Einheiten auch nicht gebrauchen können !
 
ParkAvenue
Benutzer131834  (28) Meistens hier zu finden
  • #19
Ich glaube nicht dass man abstumpft. Man lernt eher, zwischen Beruf (bzw. Hobby) und Privatem zu unterscheiden und das Berufliche nicht an sich heranzulassen. Aber wie schon gesagt gibt es da verschiedene Typen. Es ist völlig ok, sich nach einem schlimmen Erlebnis professionelle Hilfe zu holen. Viel schlimmer ist es, alles in sich hinein zu fressen und zu denken, dass man schon irgendwann darüber hinweg kommt, es aber doch nie schafft und daran kaputt geht.

Ich weiß auch nicht ich bin scheinbar der ein zigste bei uns im THW der mit Verletzen bei der Bergung spricht und sie beruhigt.
Dann solltet ihr bei den nächsten Ausbildungseinheiten wohl dringend nochmal den Umgang mit Patienten besprechen. Es gibt nichts schlimmeres, als eine verletzte Person im Ungewissen zu lassen oder sich nicht um sie zu kümmern. Es ist extrem wichtig, ihr jeden Schritt zu erklären, ihr zu sagen was gerade passiert und ihr etwas die Angst zu nehmen.
Das wurde uns schon in der Ausbildung ab der ersten Stunde immer wieder erklärt. Sobald man am Einsatzort angekommen ist und die Person betreut, lässt man sie nicht wieder allein. Es muss immer jemand bei dem Verletzten bleiben. Bitte übt sowas nochmal.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #20
Ich halte "stumpf" auch nicht für das richtige Wort, das klingt so nach Desinteresse. Aber man entwickelt wohl einfach je nach Charakter die Coping Strategy, die einem am gesündesten hält.

Ich selbst kann den Umfang meines Mitgefühls entscheiden, und bisher ist mir nichts passiert, das mich nachhaltig und verborgen beschäftigt hätte. Ich analysiere und verwahre, jede Situation die mir begegnet. Ich wäre wohl neugierig, ab welcher Intensität oder Betroffenheit das nicht mehr geht ...
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #21
Ich glaube nicht dass man abstumpft. Man lernt eher, zwischen Beruf (bzw. Hobby) und Privatem zu unterscheiden und das Berufliche nicht an sich heranzulassen. Aber wie schon gesagt gibt es da verschiedene Typen. Es ist völlig ok, sich nach einem schlimmen Erlebnis professionelle Hilfe zu holen. Viel schlimmer ist es, alles in sich hinein zu fressen und zu denken, dass man schon irgendwann darüber hinweg kommt, es aber doch nie schafft und daran kaputt geht.


Dann solltet ihr bei den nächsten Ausbildungseinheiten wohl dringend nochmal den Umgang mit Patienten besprechen. Es gibt nichts schlimmeres, als eine verletzte Person im Ungewissen zu lassen oder sich nicht um sie zu kümmern. Es ist extrem wichtig, ihr jeden Schritt zu erklären, ihr zu sagen was gerade passiert und ihr etwas die Angst zu nehmen.
Das wurde uns schon in der Ausbildung ab der ersten Stunde immer wieder erklärt. Sobald man am Einsatzort angekommen ist und die Person betreut, lässt man sie nicht wieder allein. Es muss immer jemand bei dem Verletzten bleiben. Bitte übt sowas nochmal.
Zu unseren Leuten und der Betreuung von Patienten. Vergiss es das ist in jeder Ausbildungseinheit Thema und es bekommen echt nur 3 hin denen ruhig alles zu erklären . Da zähl ich mit dazu. Nur Scheißdreck, dass ich bei ner Höhenrettung z.B nicht dabei sein kann mit der Epilepsie. dann gibt es wiederum 3 Helfer die wie die Axt im Walde sind. Wenn also was ist , dass die zu rettende Person besser nicht weiß, sie bekommt es direkt auf die Nase gebunden.
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Ich glaube nicht dass man abstumpft. Man lernt eher, zwischen Beruf (bzw. Hobby) und Privatem zu unterscheiden und das Berufliche nicht an sich heranzulassen. Aber wie schon gesagt gibt es da verschiedene Typen. Es ist völlig ok, sich nach einem schlimmen Erlebnis professionelle Hilfe zu holen. Viel schlimmer ist es, alles in sich hinein zu fressen und zu denken, dass man schon irgendwann darüber hinweg kommt, es aber doch nie schafft und daran kaputt geht.


Dann solltet ihr bei den nächsten Ausbildungseinheiten wohl dringend nochmal den Umgang mit Patienten besprechen. Es gibt nichts schlimmeres, als eine verletzte Person im Ungewissen zu lassen oder sich nicht um sie zu kümmern. Es ist extrem wichtig, ihr jeden Schritt zu erklären, ihr zu sagen was gerade passiert und ihr etwas die Angst zu nehmen.
Das wurde uns schon in der Ausbildung ab der ersten Stunde immer wieder erklärt. Sobald man am Einsatzort angekommen ist und die Person betreut, lässt man sie nicht wieder allein. Es muss immer jemand bei dem Verletzten bleiben. Bitte übt sowas nochmal.
Zu unseren Leuten und der Betreuung von Patienten. Vergiss es das ist in jeder Ausbildungseinheit Thema und es bekommen echt nur 3 hin denen ruhig alles zu erklären . Da zähl ich mit dazu. Nur Scheißdreck, dass ich bei ner Höhenrettung z.B nicht dabei sein kann mit der Epilepsie. dann gibt es wiederum 3 Helfer die wie die Axt im Walde sind. Wenn also was ist , dass die zu rettende Person besser nicht weiß, sie bekommt es direkt auf die Nase gebunden.
 
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