Tägliche Angst im Büro

coconut. · 1 November 2011

In meiner 3-jährigen Büro/Kauffrau-Ausbildung wurde ich von meiner Azubi-Verantwortlichen fast täglich schikaniert und gemobbt, wie schlecht ich doch sei, dass ich alles falsch mache und für nichts zu gebrauchen sei. Ich wollte meine Ausbildung aufgrund dessen sogar abbrechen im 2. Jahr, was ich dann aber zum Glück nicht getan habe. Nun mein Problem: ich arbeite seit 2 Jahren in einem neuen Betrieb und ich vertrage mich mit allen. So weit so gut. Aber jedesmal, wenn jemand bestimmtes was von mir will (Sekretärin vom Chef), krieg ich ein wenig Panik und mal mir aus wie sie mich zur Rede stellt und/oder kritisiert. :schuettel:

in ihr sehe ich irgendwie die "Tyrannin" vom Lehrbetrieb, obwohl das natürlich schwachsinnig ist. Ich krieg diese Angst einfach nicht los, sogar vom Chef hab ich Angst, obwohl ich ihn seit meiner Kindheit (Kollege von meinem Vater) kenne...

Habt ihr vllt. Tipps/Denkanstöße für mich?!

~fleur~ · 1 November 2011

Mach dir bewusst, dass du von den neuen Kollegen nichts Böses zu erwarten brauchst? Achte auf kleine Nettigkeiten, die sie dir entgegenbringen (Lob etc.). Außerdem könntest du mal in der Pause oder so gezielt das Gespräch mit den Menschen suchen, dir die so einen Schrecken einjagen. Konfrontation quasi, es wird ja nichts passieren. Meist hat man doch viel Angst vor Dingen/Menschen/Situationen, die man nicht einschätzen kann, oder? Mach sie berechenbarer. Frag nach, ob sie mit deiner Arbeit zufrieden sind, was du verbessern könntest, geh' ihnen nicht aus dem Weg? So würde ichs vermutlich machen, und einfach etwas Zeit verstreichen lassen. Schlechte Ereignisse müssen verdaut werden und das dauert halt. Dein Vertrauen ins kollegiale Gegenüber muss erst mal wieder aufgebaut werden, mach dir nur klar, dass die Personen dir nicht per se was Böses wollen

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coconut. · 2 November 2011

Danke für deine Antwort!
Naja Lob verteilen sie sehr selten und ich weiss ja, dass sie nichts Böses wollen, ich hab trotzdem diese Angst in mir. Vorallem, wenn ich etwas fragen muss, dann ist es besonders schlimm. Davor versuch ich mich auch zu drücken aber das gibt nur noch mehr Ärger weil dann Dinge liegen bleiben. Wobei seit einigen Wochen hab ich das besser im Griff.

Ich spreche sehr oft mit dieser besagten Person. Aber irgendwie ist die so "unberechenbar"... manchmal ist sie gut gelaunt und dann im nächsten Moment nicht mehr; da bringen auch Gespräche nichts. Sobald sie etwas in einem nur bisschen weniger netten Ton sagt, mach ich mir wieder Gedanken resp. krieg Angst. Dann geh ich ich ihr wieder aus dem Weg

es ist irgendwie ein Teufelskreis, aus dem ich nicht rauskomme. Zeit ist meiner Meinung nach schon genügend Zeit verstrichen, bereits 4 Jahre.

_J_ · 2 November 2011

Wichtig ist doch, dass du realisierst, dass du in deiner neuen Firma nicht mehr persönlich kritisiert wirst. Klar, es gibt immer Momente wo man mal einen Fehler gemacht hat und man einstecken muss (oder austeilt) aber im Endeffekt richtet es sich nicht persönlich gegen dich.

Warum redest du nicht einfach mal mit deinem Chef? Wenn er dich schon länger kennt, sollte das Vertrauen ja auch von deiner Seite da sein. Ansonsten wird es immer für dich im Raum stehen..
Vielleicht realisiert er auch, dass du ein wenig aufgebaut werden musst..
Grundsätzlich könntest du nach zwei Jahren auch einfach mal fragen wie zufrieden er mit deiner Arbeit ist.

coconut. · 2 November 2011

Ja, manchmal nehm ich mir die Dinge einfach unnötig zu sehr zu Herzen. Wie kann ich da besser unterscheiden und schauen, dass es mich nicht so nervt resp an mir nagt wenn mich jemand kritisiert? Mein Chef kann ich nicht fragen, der ist immer gestresst und sehr selten im Büro. Höchstens die Sekretärin könnte ich fragen aber dazu sollte sich meiner Meinung nach erst eine geeignete Gelegenheit ergeben.

killerzelle · 2 November 2011

Ich hätte gegen die Ausbilderin im ersten Betrieb vor Arbeitsgericht geschleppt, geht gar nicht sowas.
Ansonsten sei dir einfach im klaren, dass du jetzt besser aufgehoben bist. Realisiere immer wenn du Panik hast, dass dir hier keiner was böses will. Kannst ja mal mit deinen Kollegen drüber reden, so dass sie dir immer, wenn du diese Panik hast, ein gutes Gefühl übermitteln oder dir gut zureden.

_J_ · 2 November 2011

coconut. schrieb:
Ja, manchmal nehm ich mir die Dinge einfach unnötig zu sehr zu Herzen. Wie kann ich da besser unterscheiden und schauen, dass es mich nicht so nervt resp an mir nagt wenn mich jemand kritisiert? Mein Chef kann ich nicht fragen, der ist immer gestresst und sehr selten im Büro. Höchstens die Sekretärin könnte ich fragen aber dazu sollte sich meiner Meinung nach erst eine geeignete Gelegenheit ergeben.

na ja, man sollte im Firmenleben immer auf den sozialen Zusammenleben-Faktor achten.
Also gemeinsam Essengehen oder sich auch mal unterhalten (je nach Firma nicht während der Arbeitszeit) etc.

Dein Chef wird schon Zeit finden wenn du ein Jahresgespräch bzw Feedbackgespräch haben willst

Dann aber nicht zwischen Tür und Angel sondern mal einen Termin ausmachen.

Macanzie · 3 November 2011

Ich kann verstehen was du meinst, obwohl ich mir viel Mühe gebe und normal sehr prakmatisch bin, denke ich manchmal über die kleinsten Dinge nach. Wenn was (eigentlich unbedeutendes) gesagt wurde, wie der Ton war etc. Auch ertappe ich mich, wenn es heißt der Chef will mit einem reden, dass ich drüber nachdenke ob ich was falsch gemacht habe (was natürlich auch mal vorkommt und davon geht normal die Welt nicht unter).

Nur wenn du in deinem Betrieb ansich gut klar kommst, über was willst du da mit Chef etc reden? Deine Einstellung gegenüber anderen können die auch nicht ändern und wenn was zu tun ist, wird auch keienr Lust haben erst fünfmal zu überdenken wie er was betont wenn er mit dir redet. Verständlich oder? Einfach tief durchatmen und wenn versuchen dran zu denken das die welt am ende nicht untergeht.