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Trennung von heut auf morgen - Und das soll es nun gewesen sein?

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C
Benutzer35017  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

meine (Ex-)Freundin hat vor rund 5 Wochen mit mir Schluss gemacht. Zusammen waren wir nur gut 2 Monate, kennengelernt haben wir uns im Dezember. Nach und nach lernten wir uns besser kennen, verliebten uns ineinander, nach vielen Jahren war sie die erste Frau die mir wieder den Kopf so richtig verdreht hat. Alles war perfekt als wir anfangs im Februar zusammenkamen. Wir studieren an der selben kleinen Uni, laufen uns also heute noch über den Weg.

Wir führten eine sehr harmonische Beziehung. Alles war perfekt, wir hatten viel Spaß, den besten Sex überhaupt, alle Bedürfnisse waren abgedeckt und wir freuten uns auf eine gemeinsame Zukunft.

Ihre Vorgeschichte jedoch hinterließ ein paar Spuren: ihr Ex hatte sie mehrmals betrogen, bis zuletzt erfuhr sie sogar dass er sie mit ihrer besten Freundin betrogen hatte.

Zu ihrer Person muss ich noch sagen: sie ist jemand, der viele Dinge positiv sieht, sehr optimistisch eingestellt ist, und grundsätzlich sehr glücklich. Jedoch ist sie mitnichten eine Person die sehr viel zur Seite schiebt und verdrängt, vor allem die unangenehmen Dinge. Trotzdem will sie überall dabei sein und alles mitmachen. Die Uni nimmt sie aber ganz schön ein, so wie jeden von uns.

2 Tage noch bevor sie Schluss gemacht hat, hatten wir noch richtig guten Sex, lagen zusammen morgens im Bett, alles war perfekt. Umso überraschender kam dann die Trennung: sie könne sich nicht in die Beziehung fallen lassen, sie wäre zu sehr mit der Uni beschäftigt, sie könne die Gefühle die ich hätte nicht erwidern und sei nicht bereit für eine Beziehung dieser Intensität. Genau diese Intensität aber war von ihrer Seite aus während der Beziehung nicht weniger als von meiner Seite aus. Mich traf die Trennung wie ein Schlag ins Gesicht.

Eine vermeintlich perfekte Beziehung, von heute auf morgen einfach zu Ende. Ich fühlte mich als würde mir das Messer im Herzen umgedreht.

Eine Aussprache oder ähnliches gab es leider nie wirklich. Ein paar Tage später hatte ich sie per Email danach gefragt. Sie bot es mir an, schrieb jedoch sie wäre noch beschäftigt, würde dann aber mit meinen Sachen bei mir vorbeikommen, so dass sie mir nochmal alles erklären könne. Doch ich wollte das alles auf neutralem Boden machen statt bei mir zuhause. Da flippte sie aus und wurde recht aggressiv: "ich habe das Gefühl du würdest es sowieso nicht verstehen, es ist nichts an der Entscheidung zu rütteln" usw., ich könnte aber meine Sachen bei ihr abholen, ihr würde alles über den Kopf steigen. Als ich eine halbe Stunde später bei ihr war, übergab mir nur ihr Mitbewohner meine Sachen... sie lief mal wieder davon und wollte keine Konfrontation. Dabei wollte ich nur die Sachen holen und wieder gehen.

Die Aussprache wurde mir also verweigert. Ich rief ein paar Tage später an und verlangte diese trotzdem. Widerwillig begann sie darüber zu reden - wir unterhielten uns eine Stunde. Dass sie selbst nicht verstehen würde warum, aber sie hätte alles überstürzt, die Gefühle seien nicht mehr da, und das sei eben nicht zu ändern. Es tat mir gut das nochmal persönlich von ihr zu hören, aber ich konnte es nicht verstehen.

2 Monate lang hätte sie eigentlich alles verstecken müssen, es hätte sich doch irgendwie anbahnen müssen? Wir hatten nur ein paar Tage vor der Trennung zwar ein Gespräch über uns, aber nichts worüber man sich Sorgen machen müsste. Sie sagte später, sie hätte Angst gehabt, dass solch ein Gespräch jetzt jede Woche kommt...

Mittlerweile laufen wir uns sehr oft auf dem Campus über den Weg, doch weder ein Hallo noch irgendetwas kommt, weder von mir noch von ihr. Es ist eine so unbefriedigende Situation.
Ihr Mitbewohner sagte mir, sie hätte auch Angst davor gehabt, dass sich die Beziehung langsam in die Richtung entwickelt hätte, dass man ja dann auch mal "ich liebe Dich" sagen müsste usw...

Ich weiß nicht wie ich mit ihr umgehen soll. Sie scheint so oberflächlich geworden zu sein, raucht sehr sehr viel, scheint innerlich im Chaos zu sein und schrieb mir in einer letzten Email auch dass es ihr egal sei was ich über sie denke und dass sie im Gegensatz zu mir emotionslos an die Sache geht. Zudem sollte ich ihr dankbar sein, dass sie sich so verhält, denn so sei es ja einfacher für mich mit der Sache klar zu kommen.

Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Es schmerzt immer noch. Zum Glück bin ich nur noch wenige Monate an der Uni, da ich bald das Studium abschließe. Doch irgendwas schlummert noch. Und irgendwie deprimiert mich das.

Danke für jegliche Tipps...
 
J
Benutzer Gast
  • #2
Guten Morgen,

eigentlich müsste ich schon längst im Bett sein, auch ich habe morgen was in der Uni zu tun, aber ich werde Dir noch ein paar Zeilen schreiben. Nun bin ich was Beziehungen betrifft absolut kein Experte, jedoch möchte ich Dir hier meinen Eindruck schildern und vielleicht auch ein paar Hilfestellungen geben.

Auf mich wirkt die Situation so, als hätte sie zum Ende der Beziehung erste Zweifel gehabt und dann in einer überstürzten Reaktion die Notbremse gezogen. Die zwei Monate waren vielleicht eine Art Anfangszeit einer Beziehung und nach dem Ablegen Ihrer rosaroten Brille hat das Bild nicht mehr gepasst. Jedoch ist es auch möglich, dass es nie als ernsthafte Beziehung gedacht war, zumindest von Ihrer Seite aus. Du schreibst, dass sie gern unangenehme Dinge verdrängt. Vermutlich hat sie Ihre Zweifel einige Zeit vor sich hergeschoben, wir wollen Ihr ja nicht gleich böswillig unterstellen, dass sie absichtlich so reagiert hat. Das sie jedoch so überstürzt mit Dir Schluss macht, ist natürlich nicht so nett, zeigt aber, wie sie erneut unangenehme Situationen meidet. So macht es auch auf mich den Eindruck, als wäre Eure Beziehung für sie in erster Linie eine reine Spaßbeziehung gewesen. Vielleicht war sie zu Beginn der Beziehung auch noch mit ernsthafteren Gedanken dabei, denn es war sicher ganz nett. Jedoch schreckte sie der Gedanke, dass nun in regelmäßigen Abständen Gespräche folgen könnten, deren Inhalt ernst aber auch unangenehm sein könnte, ab. Auch Ihre Einstellungen zu Liebesbekundungen, zeigt doch, wie unangenehm Ihr der Gedanke an eine ernsthafte Beziehung war, zumindest in der Endphase dieser.

Das sie dich nun völlig ignoriert in der Uni ist natürlich sehr verletzend. Ich kann nachvollziehen, dass es für Dich auch sehr schmerzhaft sein muss, sie so zu sehen, wie sie sich in gewisser Weise selbst zerstört. Das sie die Sache emotionslos betrachtet, würde ich an dieser Stelle bezweifeln. Denn gemäß Paul Watzawick kann man nicht nicht kommunizieren. Sie spricht also auch mit Ihrer Körpersprache und Ihrem Verhalten recht deutlich. auch wenn sie dass hier verdrängt. Vielleicht ist es eine Trotzreaktion oder etwas ganz anderes, dass lässt sich aus der Ferne kaum beurteilen. Jedoch finde ich es nicht gut, sie nun völlig zu ignorieren. Natürlich war es falsch, die Idylle einer harmonischen Beziehung aufrecht zu erhalten und dann bei den ersten Signalen einer Verfestigung dieser Dich vor den Kopf zu stoßen. Jedoch würde ich Ihr nicht zeigen, wie sehr mich das verletzt hat. Hier erinnere ich noch einmal an obiges Zitat. Du musst natürlich nicht den besten Freund spielen, aber zumindest eine höfliche, wenn auch distanzierte, Begrüßung sollte schon drin sein. Auch ein offener Blick und eine Körpersprache mit wenig abweisenden Signalen sollten möglich sein. Ansonsten zeigst Du Ihr doch, wie sehr es Dich verletzt hat, auch wenn ich hier nicht davon ausgehe, dass es Ihre Intention war. Zeige also ein würdevolles Auftreten, auch Ihr gegenüber.

Ich hoffe Du hast jemanden, mit dem Du über die Sache und auch über deine Gedanken offen reden kannst. Denn es ist sehr deprimierend, wenn man sich so sicher war und dann scheinbar ohne jede Vorwarnung die Illusion zerstört wird. Gerade dann, wenn man nur sehr selten in den Genuss einer harmonischen Beziehung kommt, verletzt einen das ungemein. Man zweifelt dann schnell an seinem eigenen Urteilsvermögen, wenn man so vor den Kopf gestoßen wird, wie es Dir geschehen ist. Sich etwaiger Signale klar zu werden, hilft sicher freier in eine mögliche neue Beziehung zu gehen, als wenn das eigene, zukünftige, (Beziehungs-)Leben von Misstrauen dem Partner gegenüber geprägt wird.

Also, ich wünsche Dir alles Gute für deine nähere Zukunft und hoffe, Du schaffst es diese Situation sinnvoll zu verarbeiten.

Jakob



"Vergeben und vergessen heißt kostbare Erfahrungen zum Fenster hinauswerfen." Arthur Schopenhauer
 
C
Benutzer35017  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Jedoch ist es auch möglich, dass es nie als ernsthafte Beziehung gedacht war, zumindest von Ihrer Seite aus.

...

So macht es auch auf mich den Eindruck, als wäre Eure Beziehung für sie in erster Linie eine reine Spaßbeziehung gewesen. Vielleicht war sie zu Beginn der Beziehung auch noch mit ernsthafteren Gedanken dabei, denn es war sicher ganz nett.

Hallo Jakob, danke Dir für Deine ausführliche Antwort. Oben zitiertes kann ich eigentlich ausschließen. Am Anfang der Beziehung war es so, dass ich den ersten Schritt gemacht habe, sie mich aber noch auf Abstand hielt, weil sie die Sache mit ihrem Ex noch nicht ganz verarbeitet hatte und unsicher war, ob es klug ist eine neue Beziehung einzugehen. Schluss war zwischen den beiden erst im Dezember, im Februar kamen wir dann zusammen.

Sie nahm sich gut 2 Wochen Bedenkzeit und schleppte mich im wahrsten Sinne des Wortes auf einer Uniparty ab, da sie sich wohl endgültig entschieden hatte. Am nächsten Tag waren sogar IHRE ersten Wort "Du meinst es schon ernst mit mir, oder?"

Hinzu kamen jedoch während der Beziehung ständige Fragen "Wieso findest Du mich toll? Ich kann das nicht verstehen was Du an mir findest". Ständige Selbstzweifel, die ich einfach nie verstehen konnte. Dies nannte sie bei der Trennung mit als Grund: sie müsse sich zuerst selbst lieben lernen, bevor sie lieben kann.

Das traurigste für mich ist, dass von ihrer Seite aus alles so intensiv und stark war - von den Liebesbekundungen abgesehen (die ich aber auch nicht in den ersten 2 Monaten erwarte). All das war mit einem Schlag plötzlich weg, sie hat "uns" einfach von heute auf morgen weggeschmissen.
 
B
Benutzer64193  Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Vielleicht war sie einfach nicht schon wieder so weit, sei es wg. ihrem Ex oder wegen der Uni.
Manchmal muss man einfach "loslassen können" bzw. dies akzeptieren, auch wenn es noch so unverständlich ist. Wenn es ihre Entscheidung ist, dann musst du sie wohl so hinnehmen.

Trotzdem wünsch ich dir, dass du dich nicht allzu viel runterziehen lässt.
 
A
Benutzer Gast
  • #5
Ihr verhalten lässt für mich darauf schliessen, dass der Betrug ihres Ex-Freundes sie um ein vielfaches mehr mitgenommen hat, als sie zugeben will oder nach aussen hin preis gibt.

das Fremdgehen eines geliebten Partners ist eine der Schmerzhaftesten erfahrungen, die man machen kann, und zieht nicht selten selbstzweifel bis hin zu Traumata mit sich.

Sie fragte dich, ob du es ernst meinst, sie konnte nicht verstehen, was du an ihr findest, und sie hatte angst davor, zu sagen oder zu hören "Ich liebe dich".

Für mich klingt es so, als hat sie durch ihre Erfahrungen angst, andere zu nahe an sich heran zu lassen, denn um so näher man einen Menschen an sich ran lässt, desto mehr "Macht" verleiht man diesem, einen später verletzen zu können. Aufgrund dieser Angst scheint sie deshalb die Notbremse gezogen zu haben, um zu verhindern, dass du ihr noch mehr bedeutest, und sie dann eventuell eines Tages genau so verletzen könntest. Diese Angst, erschaffen durch negative Erfahrungen in der Vergangenheit ist das oben von mir erwähnte Trauma, und wie gesagt, passt das Verhalten und ihre Sätze genau auf diese Vermutung hin.

Seh die Trennung nicht als Kritik an deiner Person, denn du scheinst nichts falsch gemacht zu haben, ebenso scheint es nicht daran zu liegen, dass du der falsche wärst, sondern einzig und allein daran, dass sie aufgrund ihrer Erfahrungen noch nicht bereit ist, eine andere Person bis zu einer selbst gesetzten Grenze an sich heran zu lassen. Insofern gebe ich ihrem Satz recht, dass sie erst anfangen muss, sich selbst lieben zu können, da zu dem momentanen Zeitpunkt es in ihren zukünftigen Beziehungen wahrscheinlich genauso kommen wird, wie bei dir. Sobald die Gefühle für wen anderes intensiver werden, werden diese unterdrückt, bekämpft und die Notbremse gezogen. Erst wenn sie es schafft, die Vergangenheit mit ihrem Ex hinter sich zu lassen, wird sie fähig sein, eine richtige Beziehung führen zu können.

Liegt dir immer noch viel an ihr, kannst du nun kämpfen, sie mit dieser These konfrontieren und ihr klar machen, dass du anders bist als ihr Ex. Vielleicht schafft sie es, ihre gezogenen Grenzen fallen zu lassen, und ihr könnt wieder zueinander finden, allerdings ist es wirklich schwer für einen Menschen, aus solchen negativen Erfahrungen herauszukommen, vor allem allein...
 
C
Benutzer35017  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Ich denke, so wie Du es beschrieben hast, andrew, passt es wirklich ganz gut.

Aber ganz ehrlich: so wie sie mit mir die letzten Wochen umgegangen ist - als würden wir uns nicht mehr wirklich kennen - veranlasst mich eigentlich im Moment nichts zu tun. Ja, sie ist mir wichtig, oder soll ich sagen dass sie mir mal wichtig war? Ich weiß es nicht. Die Art, wie sie mit mir umgeht und sich von heute auf morgen verändert zu haben scheint, tut einfach nur weh. Für mich ist momentan das einzig richtige den Kontakt komplett abzubrechen.

Andererseits überlege ich schon lange ihr mal einen Brief zu schreiben, in dem ich all diese Gedanken noch einmal zusammenfasse und hoffe dass sie sich vielleicht die ein oder andere Sache zu Herzen nimmt. Macht so etwas überhaupt Sinn? Momentan glaube ich, dass sie diesen wohl lesen wird, aber hier auch wieder die Emotionen verdrängen wird. Macht es Sinn, ihr dort die ein oder andere Frage zu uns zu stellen? Was sie für uns empfunden hat? Wie sie das alles sieht? Ich weiß nämlich zum jetzigen Zeitpunkt gar nichts darüber.

Während der Beziehung war sie sich sicher und hat mir das immer wieder gesagt: ich bin der erste Mann überhaupt der so auf sie und ihre Gefühle eingeht. Sie sei das nicht gewohnt und glücklich darüber und ich solle mich nicht verändern.

Bei der Trennung hieß es nur "bleib wie Du bist, ich weiß es ist dumm von mir jemanden wie Dich gehen zu lassen" und "Du bist einfach zu gut für diese Welt". Selbstzweifel dass sie jemanden wie mich nicht verdient hat? Wie passt das zusammen? Jahrelang wird sie von ihren Partner betrogen und schlecht behandelt (so sagte sie das), dann passiert ihr einmal das Glück dass jemand wie ich ihr über den Weg läuft, und das gibt sie auf...

Angst vor Verpflichtungen? Angst vor Kompromissen? Ich glaube auch dass sie den Druck ihrer Eltern spürt dieses Studium (welches nicht günstig ist, da wir an einer privaten Uni studieren) zu schaffen und in ihrem ersten Semester die Leistungen nur durchschnittlich waren. Aber wir haben alle viel zu tun und spüren mehr oder minder diesen Leistungsdruck.

Ihre Freunde sagten mir auch oft im Vorfeld, dass sie genau jemanden wie mich braucht. Einer, der ihr den nötigen Halt gibt und für sie da ist.

Mir tut es weh sie so zu sehen, wie sie innerlich eigentlich im Chaos ist, nach außen hin aber keinen an sich ranlässt um sich helfen zu lassen und immer versucht positiv nach außen hin zu erscheinen. Schade, wirklich schade.
 
A
Benutzer Gast
  • #7
Ob ein Brief irgendeine Wirkung hat, kommt natürlich erst mal auf den Inhalt an. Sollten nur Fragen zum Ende enthalten sein, wird sich ihre Reaktion nicht sonderlich ändern, und der Brieef wird sicher gelesen, dann jedoch schnell wieder verdrängt.

Ihr verhalten dir gegenüber ist verständlich, schliesslich müssen die Gefühle zu dir erst einmal getötet und verdrängt werden. Sicher nicht der richtige Weg, aber sie weiss es halt nicht besser. Nun macht sie den Felher, jemand anderen (dich) zu verletzen, um selbst der Gefahr zu entgehen, verletzt zu werden, aber wiederum gilt, sie weiss es nicht besser...

Dass ihr euch aus dem Weg geht, wird sie in ihrer Entscheidung sicher noch bestätigen, denn sie wird sich denken, "soviel schein ich ihm ja nicht bedeutet zu haben", und die Verdrängung läuft bestens.

Ein Briefinhalt, der vielleicht etwas verändern könnte, sollte folgendes Beinhalten:

- Deine Gefühle, dein Schmerz, wie du drunter leidest
- Verständnis für ihre Situation und Ängste, doch mit dem kleinen Nebensatz, dass du gerne derjenige gewesen wärst/sein willst, der ihr zeigt, wie schön die Liebe sein kann
- dass sie dir sehr viel bedeutet hat/bedeutet, und ein danke für die sehr schöne Zeit
- dass du dir wünschen würdest, dass die momentane Situation anders wäre, du nicht auf eine Beziehung drängen willst, aber sie gern zumindest als Freundin weiter in deinem Leben hättest
- auf keinen Fall vorwürfe für irgendeine Art ihres Verhaltens sondern der Vorschlag eines Gespräches, um vorhandene Probleme gemeinsam zu lösen

Es ist wie gesagt schwer, an jemanden, der ihre Erfahrung gemacht hat, heranzukommen, da sich solche Personen viele Schutzvorrichtungen angeeignet haben, um Emotionen keine beachtung zu schenken, doch wird sich nichts ändern, wenn nicht zumindest mal ein "Hallo" deinerseits kommt, wenn ihr euch über den Weg lauft. Bei ihr ist es wie gesagt eine Art Selbstschutz, wie sie momentan mit dir umgeht, jedoch scheint es auf deinerseite Sturrköpfigkeit zu sein, und so wird die Situation weiterhin verfahren bleiben.
 
C
Benutzer35017  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Schwierig, ja, wirklich schwierig. Ich denke aber ich werde um einen Brief nicht herumkommen, es sind noch viel zu viele Gedanken in meinem Kopf und viel zu viele Emotionen in meinem Herzen.

Sie scheint sich wohl wirklich nach der vergangenen Zeit zurück zu sehnen, trotz all dem was ihr Ex ihr angetan hat. Ich habe auf ihrer Facebook-Seite gesehen, dass sie erst vor 2 Tagen ein Album von einem gemeinsamen Urlaub vor 2 Jahren hochgeladen hat. Wie passt das zusammen? Es tut schon weh sowas zu sehen.

Er scheint viel Geld zu haben, tolle Parties zu schmeissen und hat ihr angeblich viele Dinge auf dieser Welt gezeigt, keine Frage. Nebenbei, er wohnt in Kalifornien, wo sie auch 1 1/2 Jahre gearbeitet und gelebt hat.

Auf mich macht das zusätzlich den Eindruck als wolle sie sich nicht mit diesem kleinen Studienort hier identifizieren und auseinandersetzen, sondern verdrängt dies. Dazu gehöre wohl auch ich. Ja, Kalifornien ist schon wirklich toll...

Wie kann man gemeinsame Bilder hochladen und diese allen möglichen Leuten dadurch zeigen, wenn ein Mensch einem so wehgetan hat in der Vergangenheit, ja das Vertrauen missbraucht hat und fremdgegangen ist mit der besten Freundin und etlichen anderen Frauen? Ist das Absicht oder merkt sie es einfach nicht und tut das unbewusst?

Ich weiß es wirklich nicht. Ich muss die Tage wirklich mal meine Gedanken aufs Papier bringen und ihr schicken...
 
C
Benutzer Gast
  • #9
Off-Topic:
Ach ja, California ist nicht so unglaublich toll, wie einem immer weiss gemacht wird. Ich sprech aus eigener Erfahrung, bin seit ungefaehr 9 Monaten hier. Man kann sich natuerlich schon von den ganzen materiellen Dingen blenden lassen, aber im Endeffekt reduziert sich der ganze Zauber auf einen Haufen von unglaublich desillusionierten Menschen, die keinen Neid verdienen, sondern eher Mitleid...soviel dazu.


Wie oben schon gesagt wurde, es ist eine der schlimmsten Sachen, wenn man von einer geliebten Person betrogen wird, so wie es deiner Ex-Freundin mit ihrem Ex widerfahren ist.
Das kann natuerlich enorme Selbstzweifel und ein niedriges Selbstwertgefuehl hervorrufen. Vielleicht fuehlt sie sich nicht "gut genug" fuer dich und glaubt in irgendeiner Weise, dass sie dich nicht verdient hat. Ihr Ex hat da scheinbar ganze Arbeit geleistet und sie glauben gemacht, dass sie es nicht anders verdient hat.

Meine Meinung zu ihrem Verhalten: Ihre Gefuehle fuer dich wurden immer intensiver (du sagtest ja auch, dass es nicht so rueberkam, als wuerde sie alles nur vorspielen) und sie konnte das einfach nicht zulassen. Hoert sich vielleicht komisch an, aber ich denke, dass sie fuer ihren eigenen Geschmack zu gluecklich war (wegen besagtem niedrigem Selbstwertgefuehl).
Ich denke, dass sie da wirklich ein paar tiefergehende Probleme hat und die Idee mit dem Brief scheint ganz gut zu sein (wenn sie moechte, kann sie ihn lesen, wenn nicht dann laesst sie ihn eben ungeoeffnet). Du kannst da nicht viel machen um ihr zu helfen, du koenntest hoechstens anstreben, dass euer alltaegliches Verhaeltnis sich irgendwie bessert, damit du nicht taeglich mit dieser unbefriedigenden Situation konfrontiert wirst.

Take care
 
C
Benutzer35017  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Dann scheint sie da ganz gut reingepasst zu haben, nach Kalifornien. Die Leute haben hauptsächlich gefeiert, das Leben genossen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Sie erzählte immer von ihrem Ex, dass er mit 30 sein Leben immer noch nicht auf die Reihe bekommt.

Ihr oberflächliche Art tut mir irgendwie leid für sie. Das hat sich auch darin gezeigt, dass sie mir nur einen Teil meiner Sachen zurückgeben wollte. Ich hatte ihr mal ein Handy geliehen, weil ihres in der Reparatur war. Nicht dass ich drauf angewiesen bin, aber ich hatte auch dies zurückverlangt. Teuer war es nicht, aber ohne eben mal auf den Gedanken zu kommen mir das Teil zurückzugeben, schrieb sie mir nur eine Email in der sie mir sagte, dass sie es behalten will und mir Geld dafür überweist - und hat mir ellenlang erklärt warum es besser ist als ihres. Einfach nur lächerlich. Ich wollte weder Geld noch Handy zurück.

Mir fehlt bei ihr einfach das gewisse Gespür für die Verhältnisse, für etwas Bescheidenheit im Leben und etwas Realitätsbewusstsein - schätzen was man hat ohne dass man vor anderen prahlen muss oder das nötig hat. Einige Leuten bezeichnen sie als sehr arrogant und oberflächlich. Von ihr hätte ich eigentlich nicht gedacht, dass sie sich von materiellen Dingen so blenden lässt und nur ans Reisen und das gute Leben denkt. Das Studium hier scheint sie als lästige Pflicht zu sehen, welches ihr den Rückweg nach Amerika ermöglichen würde.

Schade, dabei kann ja Liebe sowas schönes sein. Aber irgendwie muss es ja auch für mich weitergehen. Momentan kann man sich nur einfach nicht vorstellen, dass einem soviel Glück nochmal widerfährt.
 
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