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Schule Unglücklich im ersten Job

M
Benutzer75282  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo Leute, ich würde euch gerne um euren Rat/eure Meinung bitten.

Ich bin 26 Jahre alt, habe vor rund 4 Monaten mein Studium (WiWi-Bachelor) beendet und letzte Woche meinen ersten Job in einer Behörde angefangen. Das Problem ist, dass meine Erwartungen mehr als enttäuscht wurden und sich die Stelle als Alptraum entpuppt. Aus folgenden Gründen:

- In dieser Behörde herrscht das totale Chaos und das ist laut Aussage von mehreren Kollegen eher die Regel. Es gibt für mich keinerlei Einarbeitungsplan. Laut meiner Betreuerin hat sie keine Ahnung, wie sie mich einarbeiten soll, sondern hat von der Chefin eher gesagt bekommen "mach mal". Am ersten Tag wurde gesagt, sie verstehe es, wenn ich nach 30 Tagen wieder kündigen würde. Am zweiten Tag begrüßte sie mich schon sinngemäß mit der Ansage: "Oh, Sie sind ja bekommen und haben noch nicht gekündigt". Mittlerweile hat sie sich für 1,5 Wochen wegen Migräne krankschreiben lassen.
- Auch andere Kollegen haben keine Ahnung was sie mit mir anstellen sollen. Einer ist das wohl relativ egal, die andere gibt sich immerhin Mühe, hat aber m.E. null Talent für Erklärungen. Außerdem wird hinter der Hand gelästert. Die Chefin sei manchmal cholerisch und man sollte sich dann besser weg ducken wenn sie einen zur Sau macht, meine Betreuerin stehe kurz vorm Burnout, etc. Allgemein ist der Krankenstand auch extrem hoch und die Arbeitsatmosphäre schlecht.
- Die Stelle hat nichts mit der Tätigkeit zu tun, wie ich sie laut Stellenanzeige und Vorstellungsgespräch verstanden habe. Für die Tätigkeit ist eher eine Ausbildung im Verwaltungswesen erforderlich und nicht ein WiWi-Studium, wie sie ausgeschrieben wurde. Wenn ich die Stelle irgendwann verlassen würde, könnte ich mit meinen erworbenen Kenntnissen eigentlich nix anfangen, da viel zu speziell auf diese Behörde und Aufgabe zugeschnitten.

Ich bin mir unschlüssig was ich jetzt tun soll. Die Stelle ist mir so unangenehm, dass ich mit psychosomatischen Symptomen (u.a. Übelkeit, Zittern, Schlaflosigkeit, Gewichtsverlust) zu kämpfen habe. Eine Kündigung wäre aus finanzieller Sicht machbar, da ich noch in einer Wohnung im Haus meiner Eltern lebe und sie mich unterstützen. Nur habe ich Bammel, in absehbarer Zeit keine andere Stelle zu finden bzw. ich hab' wegen der schlechten Erfahrung Angst davor, dass es dort genau so wird. Außerdem hat mich das Ganze in eine Art Sinnkrise gestoßen und weiß nun nicht so genau, in welchen Bereich ich gehen will. Blöde Gesamtsituation.

Vielleicht habt Ihr ja ein paar Tipps, Ratschläge, Meinungen, Erfahrungen, etc. :smile: Ich danke euch schon mal für eure Hilfe.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
du leidest bereits mitsamt körperlichen symptomen unter diesem job,also weg da.gesundheit geht vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Ich finde es viel zu früh zum Aufgeben. Du arbeitest ja gerade mal eine Woche dort (oder sind es zwei, deine Formulierung könnte beides heißen).

Es klingt zwar alles nicht so toll, aber letztlich ist es am Anfang oft schwer und nur weil andere überlastet sind oder wirken, muss es dir ja nicht auch dauerhaft so gehen. Ich würde das schon allein zum Ausprobieren einige Zeit durchziehen.
 
brokenarrows
Benutzer159558  (30) Benutzer gesperrt
  • #4
wenn du so unzufrieden bist, musst du auf deinen Körper hören und dir besser was anderes suchen. Was bringt es dir wenn du dich da krankarbeitest und dies Konsequenzen auf deine berufliche Zukunft hat?!^^
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #5
Ohne Witz - ich mache da mittlerweile auch kurzen Prozess. Wenn ich das GEfühl habe, das passt einfach nciht, schaue ich mich anderweitig um.
Halt doch einfach mal die Augen offen, such Dir was Netteres und kündige. Hast doch Probezeit. Bevor die Sinnkrise schlimmer wird...
 
C
Benutzer98295  (34) Meistens hier zu finden
  • #6
du leidest bereits mitsamt körperlichen symptomen unter diesem job,also weg da.gesundheit geht vor.und nebenjobs für studis sind nun nicht wirklich schwer zu bekommen.such dir was anderes.
Wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich um den ersten richtigen Vollzeitjob. Da ist es etwas differenzierter zu betrachten.

Handelt es sich um eine befristete oder unbefristete Stelle? Probezeit ja oder nein?

Grundsätzlich ist ein Hinwerfen des Jobs (gerade des ersten) eher nicht so prickelnd. Es heißt ja immer, man solle sich mal so ca. zwei Jahre durchbeißen, danach ist das in Ordnung. Allgemeingültig ist das natürlich auch nicht. Aber man sollte sich bewusst sein, wie es auf mögliche weitere Arbeitgeber wirkt, wenn nach einem Monat schon gekündigt wurde. Zumal auch kein Alternativjob vorhanden ist.

Was ich allerdings auch nicht tun würde, wäre meine Gesundheit zu ruinieren. Ich kann jetzt nicht abschätzen, inwiefern es Symptome sind, die sich geben, wenn man sich mal etwas eingelebt hat. Immerhin ist es bisher ja noch nicht allzulange, dass der Job angetreten wurde. Und in den ersten Wochen sind gewisse Unstimmigkeiten normal. Wenn so etwas anhält, würde ich persönlich aber auch keine zwei Jahre durchziehen.

Wenn's wirklich so scheiße ist, würde ich versuchen, einen neuen Job zu angeln, dort mit offenen Karten zu spielen, warum man wechselt (aber bitte geschönt, niemand mag es, wenn der frühere AG in die Pfanne gehauen wird). Danach entspannt die alte Stelle kündigen und fertig. Aber ohne Alternative abzuhauen, kann nur in die Binsen gehen.
 
Gorbi
Benutzer56384  (41) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #7
Eigentlich bin ich auch der Ansicht, dass man erst mal eine Weile beobachten sollte, wie sich das alles entwickelt.
Aber deinen Erzählungen nach liegt dort einiges im Argen und selbst, wenn sich die Tätigkeit deinen Erwartungen entsprechend entwickeln sollte, so bleibt doch das personelle Problem.
Daher würde ich persönlich an deiner Stelle nach einem anderen Jobangebot Ausschau halten und dann bestenfalls noch in der Probezeit kündigen.
Deinem neuen Arbeitgeber gegenüber solltest du in gewissem Maße ehrlich über deinen Wechsel sein, aber nicht ins Lästern abdriften. Ruhig und rationell erklären, dass die dort gestellte Aufgabe und das Arbeitsklima nicht deinen Erwartungen entsprach.
 
M
Benutzer75282  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Danke schon mal für eure Antworten. Ja, ich bin dort erst eine Woche (seit letzten Montag). Normalerweise würde ich auch sagen, durchbeißen und gucken wie es weiter läuft. Aber es ist hier echt schlimm. Ich hatte während meines Studiums auch Praktika und selbst da gab es eine ordentliche Einarbeitung und ein gutes, produktives Arbeitsklima. Leider konnte ich dort keine Stelle ergattern.

Handelt es sich um eine befristete oder unbefristete Stelle? Probezeit ja oder nein?

Die Stelle ist auf 2 Jahre befristet. Probezeit sind 6 Monate, Kündigungsfrist sind 2 Wochen vor Monatsende.

Grundsätzlich ist ein Hinwerfen des Jobs (gerade des ersten) eher nicht so prickelnd. Es heißt ja immer, man solle sich mal so ca. zwei Jahre durchbeißen, danach ist das in Ordnung. Allgemeingültig ist das natürlich auch nicht. Aber man sollte sich bewusst sein, wie es auf mögliche weitere Arbeitgeber wirkt, wenn nach einem Monat schon gekündigt wurde. Zumal auch kein Alternativjob vorhanden ist.

Wenn's wirklich so scheiße ist, würde ich versuchen, einen neuen Job zu angeln, dort mit offenen Karten zu spielen, warum man wechselt (aber bitte geschönt, niemand mag es, wenn der frühere AG in die Pfanne gehauen wird). Danach entspannt die alte Stelle kündigen und fertig. Aber ohne Alternative abzuhauen, kann nur in die Binsen gehen.

Das ist auch so eine Sache. Wenn ich jetzt aufhöre, würde ich theoretisch die Stelle im Lebenslauf nicht erwähnen. Ich würde einfach schreiben "Studium bis xx.xx.xxxx" und danach nichts mehr. Ist ja nicht verboten. 4-5 Monate arbeitssuchend sind ja nach dem Studium relativ normal. Mein Profil ist soweit eigentlich auch ganz gut. Anders sieht es aus, würde ich da z.B. noch 3 Monate oder mehr bleiben. Und ich glaube 4 Monate arbeitssuchend und Abbruch nach weiteren 3 Monaten kommt bei zukünftigen Arbeitgebern schlechter als 5 Monate arbeitssuchend, oder?

Weiterer Gedanke der mich antreibt: Es braucht Zeit, um Jobangebote zu ermitteln und gute Bewerbungen zu schreiben. Wenn ich weiter arbeite, ist die Zeit dafür begrenzt. Das blöde ist, dass ich täglich ca. noch mal 3 Stunden unterwegs bin, da ich pendle. Abends fall ich eigentlich nur noch ins Bett.
 
C
Benutzer98295  (34) Meistens hier zu finden
  • #9
Danke schon mal für eure Antworten. Ja, ich bin dort erst eine Woche (seit letzten Montag). Normalerweise würde ich auch sagen, durchbeißen und gucken wie es weiter läuft. Aber es ist hier echt schlimm. Ich hatte während meines Studiums auch Praktika und selbst da gab es eine ordentliche Einarbeitung und ein gutes, produktives Arbeitsklima. Leider konnte ich dort keine Stelle ergattern.
Wie schlimm es tatsächlich ist, kannst an der Stelle nur du für dich selbst beantworten. Aber eine Einarbeitung sollte es eigentlich immer geben; das ist echt schwach bei dir, dass es sowas überhaupt nicht gibt.
Die Stelle ist auf 2 Jahre befristet. Probezeit sind 6 Monate, Kündigungsfrist sind 2 Wochen vor Monatsende.
Also die Befristung könnte sich noch als Trumpf entwickeln...
Und ich glaube 4 Monate arbeitssuchend und Abbruch nach weiteren 3 Monaten kommt bei zukünftigen Arbeitgebern schlechter als 5 Monate arbeitssuchend, oder?
Ich weiß nicht, wieviele Monate Stellensuche nach einem Studium normal sind. Ich habe einen Tag später angfangen zu arbeiten. Mit dem Abbruch sehe ich, wenn es gut begründbar ist, gar nicht mal so kritisch. Deswegen auch mein Einwand mit der Befristung. Wenn du wechseln kannst in einen anderen Job, der idealerweise unbefristet ist oder zumindest mal eine deutlich längere Laufzeit hast, kann dir überhaupt keiner an den Karren fahren, wenn du sagst, dass du gewechselt hast, um mehr Sicherheit zu haben. Wenn du es schaffst, darzulegen, dass es quasi unumgänglich war, zu wechseln, bei dem Angebot, dass dir der neue AG gemacht hat, dann hast du das Ganze doch leicht im Sack. Wenn die Stellensuche sich jetzt längers erstreckt, bist du irgendwann ohnehin gezwungen, die Beschäftigung anzugeben, sonst hast du wieder die Lebenslauflücke. Klar, ob man jetzt vier oder fünf Monate nach dem Studium arbeitssuchend war, macht den Kohl nicht fett. Aber vier oder neun Monate macht dann schon einen Unterschied.
Weiterer Gedanke der mich antreibt: Es braucht Zeit, um Jobangebote zu ermitteln und gute Bewerbungen zu schreiben. Wenn ich weiter arbeite, ist die Zeit dafür begrenzt. Das blöde ist, dass ich täglich ca. noch mal 3 Stunden unterwegs bin, da ich pendle. Abends fall ich eigentlich nur noch ins Bett.
Jo, das ist nun mal so. Pendelst du individuell oder öffentlich? Weil Bahnfahren, so geil das auch ist, gibt dir zumindest die Zeit, etwas vorzuarbeiten. Und normalerweise hat man doch ein Bewerbungsschreiben, bei dem der Rumpf gleich ist, aber der Motivationsteil angepasst werden muss. So wahnsinnig viel Aufwand ist es doch nicht, wenn es mal steht.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #10
Ich würde dort keinen Tag länger bleiben als unbedingt notwendig. Du hast bereits nach einer (!) Woche (!) psychosomatische Beschwerden. Wenn du nicht mehr in der Probezeit wärst, könntest du dich einigermaßen sicher fühlen, Dienst nach Vorschrift machen und eine LMAA-Einstellung entwickeln, aber das ist während er Probezeit noch weniger förderlich als danach.

ich hab' wegen der schlechten Erfahrung Angst davor, dass es dort genau so wird.
Du sagst doch, dass während deiner Praktika ganz andere Arbeitsbedingungen herrschten. Also: es gibt keinen Grund, dass du Angst haben musst, dass du wieder an so eine Stelle gerätst. :smile: Nimm dir ruhig noch ein wenig Zeit nach einer passenden Stelle zu suchen. Btw suchten in meinem Umfeld viele Absolventen ca. ein halbes Jahr nach einer Stelle und es stellte keinen Beinbruch dar. Die einmonatige Stelle würde ich im Lebenslauf dann aber auch nicht erwähnen.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
kurz zum thema arbeitslosigkeit nach dem studium:soweit ich weiß,dauert der berufseinstieg bei hochschulabsolventen häufig 6-12 monate.

und ja,stellensuche kostet sehr viel zeit.das sollte man mal nicht unterschätzen.
 
C
Benutzer98295  (34) Meistens hier zu finden
  • #12
kurz zum thema arbeitslosigkeit nach dem studium:soweit ich weiß,dauert der berufseinstieg bei hochschulabsolventen häufig 6-12 monate.
Hat mich nun auch interessiert, leider gibt es keine deutschen Statistiken dazu. Allerdings eine aus der Schweiz von 2013, dürfte in etwa vergleichbar sein.
Demnach sind (bezogen auf Bachelor) die Erwerbslosigkeitsquote ein Jahr nach Abschluss bei Uni-Abschluss 7,6 %, bei FH 3,6 %. Bei Doktorierten kann bereits zwei Monate nach Ende eine "Vermittlungsquote" von 80 % berichtet werden. Bezogen auf Wirtschaftswissenschaften sind es bei Uni knapp über 8 %, bei FH knapp über 4 %.

Bezogen auf den aktuellen Fall würde ich sagen, dass durchschnittlich 6 Monate realistisch sind, bei Uni ein bis maximal zwei Monate mehr. Alles darüber hinaus ist unterdurchschnittlich und damit m.E. erklärungsbedürftig.
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #13
Bei den typischen Behördenjobs hast du doch die Wochenenden frei. Dann musst du eben in der Zeit suchen und Bewerbungen schreiben. Alles besser, als einen Job zu machen, den du nicht magst!
 
JaninaKlein
Benutzer118000  Benutzer gesperrt
  • #14
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Zuletzt bearbeitet:
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Ich finde, die Situation ist ganz leicht zu loesen: Behalte die Stelle, bis Du eine andere findest. Bis dahin, Augen zu und durch. Zahlen tun sie ja. Vielleicht kriegst Du es sogar hin, ein ganzes Jahr oder so dort auf Tauchstation zu verbringen, so dass es nicht so aussieht, als haettest Du die Probezeit nicht bestanden. Es mag ein Scheissjob sein, aber es ist immer besser, von einem Scheissjob weggeheuert zu werden, als von der heimischen Couch aus.
 
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JaninaKlein
Benutzer118000  Benutzer gesperrt
  • #19
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Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #20
Also das du schon nach einer Woche die Flinte ins Korn schmeissen willst ist schwach und du laesst dich wirklich sehr schnell demotivieren...

Nun gut.... es gibt ja nur die zwei Moeglichkeiten. Raus da und arbeitslos... oder weitermachen und nebenbei bewerben. Ich bin immer fuer letzteres... Auch in dem Fall brauchst du die jetzige Arbeit nicht angeben denn es sieht wirklich doof aus wenn man nach ein paar Tagen, Wochen, Monaten irgendwo kuendigt.

Viel Glueck...
 
Dagobert_Duck
Benutzer105448  Sehr bekannt hier
  • #21
Also das du schon nach einer Woche die Flinte ins Korn schmeissen willst ist schwach und du laesst dich wirklich sehr schnell demotivieren...

Finde ich persönlich nicht richtig, diese Aussage.

Er kommt dahin und niemand weiß etwas mit ihm anzufangen, es gibt keine Einarbeitung.
Weiterhin entspricht die Tätigkeit nicht der Stellenausschreibung und das Arbeitsklima scheint auch nicht das Beste zu sein.
Was soll es ihm bringen sich zwei Jahre durchzubeißen?
Es ist keine Stelle bei McKinsey oder Goldman Sachs, wo die Arbeitsbedingungen auch nicht rosig sind, aber man entsprechende Exit-Möglichkeiten nach zwei Jahren hat.
Wenn er da nun zwei Jahre rumkaspert, aber nix Gewinnbringendes lernt, wer will ihn denn dann noch einstellen?
Dann lieber jetzt sofort die Reißleine ziehen...

Ich würde an deiner Stelle mit dem Chef/Chefin reinen Tisch machen: Sprich die Probleme, die du für deine Ausbildung siehst an (Tätigkeitsbereich) und schau was sie dir anbietet.
Es kann auch nicht in deren Interesse sein, die Kandidaten gleich wieder los zu werden.
Sollte nichts bei rum kommen, kannst du immer noch kündigen.
 
C
Benutzer98295  (34) Meistens hier zu finden
  • #22
Ich würde an deiner Stelle mit dem Chef/Chefin reinen Tisch machen: Sprich die Probleme, die du für deine Ausbildung siehst an (Tätigkeitsbereich) und schau was sie dir anbietet.
Es kann auch nicht in deren Interesse sein, die Kandidaten gleich wieder los zu werden.
Sollte nichts bei rum kommen, kannst du immer noch kündigen.
Der Ansatz in allen Ehren, aber ich denke nicht, dass da noch viel holen ist; gerade wenn man sinngemäß morgens begrüßt wird, dass man sich wundere, warum man noch gekündigt habe. Was soll da als Angebot kommen? Und die Arbeitsatmosphäre wird sich sicherlich nicht um 180° drehen, wenn ein Berufsanfänger hier reinen Tisch macht. Also das kann man sich m.E. wirklich sparen. Im Gegenteil, bei einer cholerischen Chefin läuft er ja noch Gefahr, dass selbige einen Pick auf ihn hat. Das kann die letzten Wochen dann auch zur Qual machen.

Außerdem sind wir uns im Großen und Ganzen alle einig, dass hier die Kündigung der richtige Schritt ist. Eigentlich geht es doch nur um das "Wie" bzw. "Wann".
 
Dagobert_Duck
Benutzer105448  Sehr bekannt hier
  • #23
Der Ansatz in allen Ehren, aber ich denke nicht, dass da noch viel holen ist; gerade wenn man sinngemäß morgens begrüßt wird, dass man sich wundere, warum man noch gekündigt habe. Was soll da als Angebot kommen? Und die Arbeitsatmosphäre wird sich sicherlich nicht um 180° drehen, wenn ein Berufsanfänger hier reinen Tisch macht. Also das kann man sich m.E. wirklich sparen. Im Gegenteil, bei einer cholerischen Chefin läuft er ja noch Gefahr, dass selbige einen Pick auf ihn hat. Das kann die letzten Wochen dann auch zur Qual machen.

Außerdem sind wir uns im Großen und Ganzen alle einig, dass hier die Kündigung der richtige Schritt ist. Eigentlich geht es doch nur um das "Wie" bzw. "Wann".

Natürlich, aber ich finde man kann doch trotzdem so fair sein und das Thema ansprechen, anstatt wortlos zu kündigen.
Sollte sie einem das Blaue vom Himmel versprechen, ist ja immer noch Zeit genug um sich das 1-2 Wochen anzugucken und dann zu kündigen.

Je nachdem was der TS für Vertiefungen im Studium hatte, ist es auch nicht so unmöglich was zu finden.
 
M
Benutzer75282  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #24
Danke nochmal für eure Antworten. Das hilft mir wirklich weiter. Ich schwanke zwar immer noch zwischen sofort kündigen und was anderes suchen und dann kündigen, aber mal schauen was die nächste Woche bringt.

Auf jeden Fall habe ich mir heute die Zeit genommen, schon mal ein halbes Dutzend Bewerbungen zu schreiben und verschicken.

Pendelst du individuell oder öffentlich? Weil Bahnfahren, so geil das auch ist, gibt dir zumindest die Zeit, etwas vorzuarbeiten. Und normalerweise hat man doch ein Bewerbungsschreiben, bei dem der Rumpf gleich ist, aber der Motivationsteil angepasst werden muss. So wahnsinnig viel Aufwand ist es doch nicht, wenn es mal steht.

Öffentliche Verkehrsmittel. Ist nur blöd, weil ich mehrmals umsteigen muss und die Bahn immer überfüllt ist. Sitzplatz ist nicht. Klar kann ich per Smartphone nach Stellen suchen aber so richtig toll ist das auch nicht.

Weisst du zufällig, warum die Stelle ausgeschrieben wurde? Brauchen die einfach mehr Mitarbeiter, weil die sonst nicht vorankommen? Ist jemand vor dir schon gescheitert und gegangen und du sollst diese Person ersetzen?

Gute Frage. Wir arbeiten in 2-Personen-Büros und meine Betreuerin war scheinbar vorher alleine und mit der Arbeitsmenge überfordert. Meine Chefin meinte auch, sie hätten viel zu wenig Personen.

Wie gesagt, der Krankenstand ist m.E. schon ziemlich hoch und offenbar ist das eher die Regel statt die Ausnahme.

Off-Topic:
Nur mal aus Neugier, M Marco07 : Das Irrenhaus steht in Berlin?

Nein, Rhein-Main-Gebiet. Ist zwar eine Bundesbehörde, hat aber einen großen Dienstsitz hier.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #25
Klar kann ich per Smartphone nach Stellen suchen aber so richtig toll ist das auch nicht.
Super ist es nicht, aber es gibt einige Jobsuche-Apps (die von der Agentur ist eher unterdurchschnittlich). Die kann man gut in der Bahn nutzen, Favoriten speichern und dann von Zuhause entsprechende Bewerbungen verschicken.
Ich glaube übrigens, ich würde mich an deiner Stelle JETZT bewerben und noch in der Probezeit kündigen, v.a. wenn du einen anderen Job findest.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #26
Die Probezeit ist ja für beide Seiten da: Arbeitgeber und Arbeitnehmer können schauen, ob es passt und wenn nicht, die Sache ohne größere Komplikationen beenden.

Aber nach gerade mal einer Woche schon die Flinte ins Korn werfen? - In dieser Zeit kann man sich doch noch überhaupt kein richtige Bild von der Tätigkeit, dem Arbeitsumfeld, usw. machen.
Und dazu ist es doch auch ganz normal, dass gerade nach dem Studium im ersten Job nicht alles so ist, wie man es sich vorgestellt hat.
Wenn du es also irgendwie schaffst, dich noch ein wenig durchzubeißen und die Sache mit den nicht erfüllten Erwartungen gleichzeitig auch ein wenig lockerer zu sehen, würde ich dir schon dazu raten, dir das alles noch ein wenig anzuschauen und dich parallel dazu nach neuen Stellen umzuschauen.
 
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • #27
Off-Topic:
Klingt nach schlecht geführtem Jobcenter oder BAMF-Außenstelle :whistle:
 
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #28
Ich sag das mal boese... Vieleicht suchen die jemanden mit Biss... der sich selber einarbeitet, sich nicht von ein paar bloeden Kommentaren runter ziehen laesst....

Ist jetzt nicht ganz passend aber ich hatte mal ein sehr kuehles Vorstellungsgespraech... Zu meiner Ueberraschung wurde ich zum 2. Gespraech eingeladen. Total andere Atmosphaere, lustig, locker... Ich hab dann mal gefragt wieso, weshalb, weswegen... Genau das wurde mir gesagt...

Aber gut... wir / ich bin nicht in deiner Situation. Ich wuerde mich nur recht schnell entscheiden. Mach vielleicht 4 Wochen und wenn dann keine Besserung eintritt, dann zieh die Reissleihne. Waehrend der Zeit schau dich schon mal um...

Gruesse und alles Gute...
 
G
Benutzer29008  (48) Verbringt hier viel Zeit
  • #29
Ich würde immer eine neue Stelle suchen und erst dann kündigen. Wenn Du aber schon nach einer Woche körperliche Leiden zeigst, wundert mich das schon etwas. Also entweder bist Du sehr empflindlich, oder der Job ist echt die Hölle. Bei zweiterem würde ich mich krank schreiben lassen. Fällt bei dem hohen Krankenstand eh nicht auf und wenn es eine Behörde ist, werden die dich auch in der Probezeit nicht so schnell kündigen. Und dann weiter einen neuen Job suchen. Bewerbungen hast Du ja schon abgeschickt. Gut so. Als Tipp aus eigener Erfahrung: Frag in Bewerbungsgesprächen ruhig sehr genau nach, was für ein Job das ist, wie deine Aufgaben aussehen, was konkret Du tun musst, wie das Klima usw. ist. Ich musste das auch lernen und man muss sich das auch trauen, aber es muss immer von beiden Seiten aus passen und das findet man im Vorstellungsgespräch raus. Also sich nicht um jeden Preis anbiedern, sondern selbstbewusst, aber nicht überheblich auftreten. Viel Erfolg!
 
soft murmur
Benutzer150539  (34) Sehr bekannt hier
  • #30
Aus meiner Sicht: Ich hatte Pflichtpraktikas von der Uni, bei einigen wurde ich suuuuuper eingeführt, bekam IT-Nachmittage für die Patientendaten-Verwaltung, genau gesagt, was ich tun darf/soll/muss, Ferienentschädigung, Nacht- und Überstunden bezahlt - und bei anderen: "Das ist dein Telefon, das ist dein Schlüssel und das ist dein Passwort. Du und dein Kollege haben ab jetzt abwechselnd zum normalen Tagesprogramm Spätdienst auf der Notfallstation, bis dich der Assistent nicht mehr braucht, dann habt ihr Nacht-Bereitschaft bis am näcshten Morgen. Einer deckt das Wochenende ab, macht alle Entlassungen und den Papierkrieg und daneben Notfall-Unterstützung plus Nachtdienst. Alles klar? Ach ja, für 2 Tage Wochenend-Abdeckung bekommt ihr nen Tag frei. So, macht euch nützlich, hier ist die Aufnahme-Liste für die morgigen OPs, die Berichte müssen bis 4 Uhr fertig sein, danach müsst ihr den Chef-Rapport vorbereiten.."
Ich stand da: WTF?! Die erste Woche hätte ich kotzen können und ich hatte gleich 11 Tage am Stück Dienst! Ich hatte KEINE AHNUNG und musste unten durch. Meine Vorgängerin kam ins Büro mit dem Satz "ich musste mir auch alles selber beibringen, glaubt nicht, dass ich euch was abnehme". Wir schwammen zu zweit und holten uns einen Anschiss nach dem anderen vom Chef über Dinge, die uns nie jemand gesagt oder erklärt hatte (bei besagtem Rapport mussten wir den PC aufstarten, Beamer organisieren, Berichte Vortragen inkl. allen klinischen Details, die wichtig für die OP waren und die OP-Protokolle notieren. Am 1. Tag hatten wir nichts von alle dem, weil wir es einfach nicht ahnen konnten). OP-Berichte verfassen? Wo, wie, warum und welche Formulare? Ja, von einer OP gibts wohl heute noch keine Rechnung, weil mir niemand gesagt hat, wie das Abrechnen ging. Sorry, ist nicht mein Problem, wenn man zu faul ist, es richtig zu erklären. War nicht mein Geld, dass verloren ging. Manche Systeme lernen es eben erst auf die harte Tour. War nicht an mir, dies zu ändern und definitiv nicht mein Problem. Nachvollziehbar wärs auch nicht gewesen.

Ich hab das beste draus gemacht und war froh, war es nur ne befristete Stelle. Sie stand unter dem Motto "wenn ihr mich nicht einarbeitet, dann seid ihr selber Schuld. Nach mir die Sinnflut!"
Aus internen Kreisen weiss ich: der Laden läuft heute noch so, 2 Jahre später. Ich hätte gerne was geändert, aber da war mir meine Kraft einfach zu schade drum.

Behalt die Stelle vorerst und schau, dass du deine Work-Live-Balance in den Griff bekommst. Lerne mit cholerischen Chefs umzugehen, lerne dich rar zu machen (Klo, Kaffepause, Mittagspause..) und für dich einzustehen. Wenn sie dich nicht eingearbeitet haben, kannst auch getrost am PC daddeln! Mach einfach mal nur das nötigste und lern, die Kritik an dir abprallen zu lassen! Meditiere und setz dir das Ziel, nen Monat durchzuhalten oder 2. Nimm dieses Chaos als Chance war, dir gewisse Eigenschaften anzueignen, die du im Leben nachher immer wieder brauchen wirst. Das System wird daran nicht zerbrechen. Aber du, wenn du dich weiterhin an diesen Dingen derart aufhängst. Ich bin auch ein Perfektionist in dieser Hinsicht und will gebraucht werden oder was gutes vollbringen in meinem Job. Doch ich hab lernen müssen, dass man es eben nicht allen Menschen recht machen kann. (Ja, ich hatte schon Stellen-Feedbacks, die mich komplett aus der Bahn geworfen haben, weil 2 Monate vorher wurde mein Engagement honoriert und geehrt wurde - bei der nächsten Stelle war ich die unflähtige Revoluzzer-Schlampe, die sich einbildet, dass sie was zu sagen hätte.)

Mach dir keine Gedanken, wie lange man nach dem Studium Arbeitssuchend sein darf. Notfalls antwortest, du wärst reisen gewesen, hättest Familie im Taka tuka Land besucht, hättest jemanden aus der Familie unterstütz oder dir aktiv eine Auszeit gegönnt für Hobbys nach dem Studium. Ich hab gerade von November bis Juli frei - alle meine Chefs und Kollegen vertreten die Meinung "Nach dem Studium muss man sich auch mal was gönnen, das Arbeitsleben beginnt danach früh genug!".

Nichts wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Wenn du die Unterstützung deiner Eltern hast, dann lass es ruhig angehen. Klar, 3 Stunen pendeln sind nervig, hab ich auch gemacht und konnte die Zeit nicht sinnvoll nutzen. Ich hab meditiert in der Zeit, meinen Kaffe genossen, wurde wach (ich bin definitiv kein Morgenmensch) und hab gelesen. Das war meine Zeit, in der ich gezwungen war, ruhig zu sein und nur für mich zu sein.
 
R
Benutzer52594  Verbringt hier viel Zeit
  • #31
2 gleisig fahren.

1. Job behalten, versuchen durchzuhalten und ventuell auch was gutes bewirken
2. Neuen Job suchen. Wenn du ein Angebot bekommst, annehen und alten Job kündigen.
 
F
Benutzer157424  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #32
Ich habe genug Freunde, die aus der ersten Anstellung heraus erfolgreich weiter suchten oder noch suchen. Das ist legitim, auch weil man ohne Berufserfahrung oft in einige bescheidene Jobs rein rutscht. (Für Ingenieure sind das ganz oft Leiharbeitsfirmen) oder man eben merkt, dass eine bestimmte Arbeit einem nicht liegt. Da kann man auch ehrlich mit umgehen und weiter suchen, während man aus dem jetzigen Job mitnimmt, was man kann.

Was mir allerdings Sorgen macht ist deine heftige körperliche Reaktion. Jede Arbeit, auch die tolle, hat mal schlechte Seiten. Du musst lernen, damit umzugehen und Stress abzubauen. Nach mehreren Monaten dort könnte ich das nachvollziehen, nach einer Woche allerdings ist viel zu früh. Da musst du, egal wie, an die arbeiten.

Und da ich momentan auch wieder suche, um nicht dem Bore-Out zu erliegen, kann ich dir folgenden Tipp geben: viele Internetportale haben Jobagenten, die dir neue Jobs auf deine gespeicherte Suche schicken. Ich bin morgens stets informiert ob es was neues gibt.

Und falls du jemandem brauchst, mit dem du wiwi- mäßig Ideen austauschen willst, wohin es gehen soll (Fachrichtung und Unternehmen) kannst du mich gerne anschreiben, ein wenig kenne ich mich da als W-Ing aus. Gerade als Absolvent ist man schnell überfordert.
 
Lastkraftwagenfahrer
Benutzer159142  Benutzer gesperrt
  • #33
Es gibt beruflich gesehen kaum was schlimmeres, als einen Job zu haben, in dem man sich einfach nicht wohlfühlt. Und ich meine jetzt nicht normale Startschwierigkeiten, durch die man sich auch mal durchbeißen muss. Wenn einen der Job einfach nur ankotzt, dann muss man da raus, sonst macht einen der Job krank.
 
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