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Unterdrücke & Verheimliche Sexualität in jeder Hinsicht

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Benutzer94786  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen......

Ich muss jetzt einfach mal tacheless reden. Mir gehts echt beschissen. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Mein Sexualleben gibt es nicht. Ich weiß nicht was das ist und wenn ich einen Gedanken daran verliere, dann bestrafe ich mich sofort mit der Angst. Ich wurde zu Hause von meinen Eltern vernachlässigt bzw. lehne körperliche Nähe in der Familie ab, weil für mich das nicht in Frage kommt. Körperliche Nähe in der Familie kommt mir mit Körperlicher Nähe draußen gleich. Und ich will das eine nicht mit dem anderen verwechseln. Deswegen verbiete ich es mir, in der Familie körperliche Nähe zu zu lassen, weil ich das 1. Widerlich finde, Gedanken daran zu verschwenden und diesen Gedanken mit körperlicher Nähe zu stärken. Im Allgemein stärke ich die Vorstellung dass Sexualität mich Niederstrecken wird.

Ich beruhige mich und hab jetzt immerhin keine Angst mehr vor meinen eigenen Vorstellungen und nehme sie als normal an. Aber wie kann ich körperliche Nähe von Sexualität trennen? Ich kann das nicht trennen, wann ich selbst zu weit gehe und jemanden Belästige. Ich will keinen Menschen belästigen, ich hab Angst davor. Aber ich hab Schiss davor, wenn ich körperliche Nähe zu Lasse, und dann mich gehen lasse, dass ich irgendwelche "nichtnatürlichen" Handlungen nachgehe und diese widerum würden mich dann dafür bestrafen, dass ich die körperliche Nähe zugelassen habe. Mein Problem ist einfach zu unterscheiden, wann ich eine sexuell belästigende Handlung wider Willen der Frau begehe und wann es für die Frau in Ordnung ist, ich kann das nicht einschätzen. Und deswegen weigere ich mich in jeglicher Hinsicht körperliche Nähe zuzulassen, weil ich mich nicht wegen der Sexualität bestrafen möchte, da das ja eigentlich was schönes ist. Und ich möchte das "Schöne" auch so wahrnehmen und nicht durch unschöne Handlungen meiner seits zerstören.

Was mein Wissen über Sexualität ist? Die Kenntniss, dass ich Frau wider willen nicht anfassen darf (und auch nicht anfassen wollen würde!!!). Das ist mein derzeitige Kenntnisstand. Und ich denk mir: Wenn du keine Frauen anfässt, ist alles ok. Also muss ich mir auch körperliche Nähe verbieten, weil ich da auch Frauen anfasse. Und das darf ich ja nicht, weil das einer sexuellen Belästigung gleich kommt. An den "Verbotenen Zonen" fasse ich Frau so oder so nicht an, das ist unter meiner Würde. Das will ich auch nicht. Aber ich bin so verzweifelt. Ich würde gerne mal fühlen, was Sexualität heißt, aber wahrscheinlich werde ich das nie zu spüren bekommen, weil ich früher das nicht gelernt habe, also wird mir das bis zum Ende meines Lebens verwehrt bleiben. Ich merke, wie mich das Fehlen der Sexualität Aggressiv macht. Ich will diese Aggressivität endlich mal abschütteln und nicht mehr mit mir rumtragen müssen, weil das nervt mich total. Ich will einfach nur ein normales leben führen ohne Barrieren oder Stolperfallen :frown:
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #2
Sag mal, dein Text klingt für mich ehrlich gesagt fast danach, als ob du mal etwas "Traumatisierendes" in dem Zusammenhang erlebt hast... Könnte da was dran sein?
 
Pure Honey
Benutzer42447  (38) Meistens hier zu finden
  • #3
Hallo loewe,

schonmal Respekt, dass du dein Problem recht klar definieren und dich gut selbst reflektieren kannst.
Du hast ja auch schon selbst erkannt, dass deine Schwierigkeiten bezüglich deiner Sexualität wahrscheinlich mit deiner erfahrenen Vernachlässigung zusammenhängen. Ich weiß ja nicht, in welchem Alter du das alles ertragen musstest und in welchem Ausmaß das alles stattfand, aber je nachdem ist es absolut nicht ungewöhnlich, dass du nun Probleme hast, Beziehungen zu anderen aufzubauen und deine Sexualität in normalem Maß auszuleben.
Du musst die Frage hier nicht beantworten, aber gab es eventuell auch Vorfälle sexueller Natur, die dich nun verunsichern, was denn ein "normales sexuelles Verhalten" ist?

Hattest du denn enge Bezugspersonen, bei denen du erfahren konntest, wie eine normale liebevolle Beziehung (nicht sexueller Art..) aussieht? Z.B. Oma/Opa, Verwandte usw...Da könntest du dich eventuell schonmal dran orientieren, wie man z.B. auf andere eingeht usw.

Wie gesagt, ich kenne nicht das Ausmaß deiner Gefühle und nicht deine gesamte Vorgeschichte, aber die ganze Sache klingt so, als ob da ein paar einfache Tipps aus einem Forum dir nicht erheblich weiterhelfen können.
Hast du schonmal über eine Therapie nachgedacht oder eine mitgemacht? Ich denke, dass wäre der bessere und erfolgsversprechendere Weg für dich! :smile:
 
X
Benutzer94786  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Nur die Sache ist, weil Sexualität "Meine persönliche Intimität" ist, und es niemanden etwas angeht, möchte ich da auch nicht drüber sprechen und deswegen steh ich mir selbst auf dem Fuß. Ich muss darüber reden. Aber ich will anderen Menschen nichts von meiner Sexualität preisgeben.
 
Pure Honey
Benutzer42447  (38) Meistens hier zu finden
  • #6
In ner Therapie zum Beispiel MUSST du doch nicht irgendwelche Details über deine Fantasien oder sowas erzählen. Wenn du Sachen wie Vernachlässigung usw. erlebt hast, wäre es vielleicht erstmal hilfreich, darüber zu sprechen. Oder wie du dich anderen Menschen gegenüber verhalten kannst, die du anziehend findest, wie du es schaffen kannst, wieder "normale" intakte Beziehungen aufzubauen usw. Wenn du nicht willst, wird dich auch keiner zwingen da deine Vorlieben oder sowas dazulgen. Das du nicht weißt, wie du mit deiner Sexualität usw. umgehen sollst, kommt ja sicherlich von anderen Sachen und die sollten erstmal ver-/ und bearbeitet werden.
 
M
Benutzer39497  Sehr bekannt hier
  • #7
Hm, ich finde die Beschreibung, die dein Problem betrifft etwas verwirrend. Du hast kein Sexualleben, bzw. schreibst, dass du nicht mal weisst was das ist, aber wenn du daran denkst, dann bestrafst du dich mit Angst? Dass du Angst davor hast, das kann ich nachvollziehen, da man Angst nun mal empfindet oder eben nicht, aber wie ist es möglich sich selbst mit Angst zu bestrafen?

Es hängt vielleicht auch von der Art der Vernachlässigung ab, die du von deinen Eltern erfahren hast, aber das kann natürlich damit zusammenhängen, dass du innerhalb der Familie nun keine körperliche Nähe zulassen kannst und diese sogar widerlich findest.

Wenn ich richtig verstehe, dann hast du jetzt auch ein Problem zwischen körperlicher Nähe und Sexualität zu unterscheiden und zwischen körperlicher Nähe innerhalb und ausserhalb der Familie.

Nun ist es wie du bestimmt weisst ja so, dass ausgelebte Sexualität mit einem anderen Menschen immer auch mit körperlicher Nähe einhergeht, allerdings gewisse Gesten der körperliche Nähe im zwischenmenschlichen Bereich nichts mit Sexualität zu tun haben, da sie auch innerhalb von guten Freundschaften oder der Familie stattfinden.

Hast du denn auch Mühe mit körperliche Nähe im nichtfamiliären Kreis, die nicht sexuell ist? Wenn ja, solltest du vielleicht erst einmal versuchen dich darin zu üben, um überhaupt ein Gefühl dafür zu entwickeln, ehe du dir zum Ziel setzt Sexualität mit einem anderen Menschen auszuleben. Falls du einen Freundeskreis hast, der idealerweise aus mehreren Leuten besteht, die sich gut kennen, dann kannst du vielleicht auch beobachten, wie sie sich mit Händedruck oder gar mit Küsschen begrüssen und sich zum Abschied umarmen. Falls du dich daran nicht beteiligt, kannst du von aussen dennoch entnehmen, dass die Leute dies normal finden und damit keine sexuellen Hintergedanken verknüpft sind. Ob du das selber tun magst oder nicht, ist natürlich eine andere Frage, aber wichtig ist ja erst einmal, dass du ein Gefühl dafür bekommst, welche Gesten der Nähe in welcher Situation sexuell oder nichtsexuell stattfinden.

Schwieriger wird es natürlich dann, wenn es für dich nicht nur darum geht Nähe zuzulassen, sondern auch irgendwann mit einem Menschen Sexualität auszuleben, denn offenbar hast du ja das Bedürfnis dazu, obwohl du körperlicher Nähe an sich eher abgeneigt bist. Normalerweise findet dabei ja im Falle der sexuellen Anziehung von beiden Seiten aus ein gegenseitiges Beschnuppern und im Anschluss ein mehr oder weniger langsames aneinander Herantasten statt, ehe es zu sexuellen Handlungen kommt. Und natürlich gibt es dabei Grenzen, die man nicht überschreiten darf, denn erlaubt ist nur das was dem anderen Spass macht. In den allermeisten Fällen wird deine Partnerin dir also schon signalisieren, wenn ihr euch langsam näher kommt und sie plötzlich das Gefühl hat, dass ihr das zu weit geht oder sie eine ganze bestimmte Berührung nicht mag oder in dieser Form für sie nicht angemessen ist. Sie wird das dann auch nicht als sexuelle Belästigung empfinden, sofern du diese Signale sofort ernst nimmst und nicht einfach übergehst und stattdessen gegen ihren Willen versuchst weiter zu machen. Wenn du also ein Mindestmass an Empathie besitzt, dann sollte da in der Regel nichts schief laufen, zumal du in dieser Hinsicht wahrscheinlich ohnehin übersensibilisiert bist, was im Gegenteil dann eher zu Irritationen bei deiner Partnerin führen kann, der du dich annäherst, weil sie dann das Gefühl bekommst, dass du derjenige bist, der unsicher ist und dem alles zu schnell gehst.

Wahrscheinlich ist das Problem bei dir aber durchaus ernster, da du Sexualität und den Gedanken daran offenbar aus irgendeinem Grund als etwas Verbotenes und Schmutziges empfindest und in deinem Weltbild und deinen Vorstellungen deshalb generell schlecht ist und du davon ausgehst, dass jede Annäherung und jede sexuelle Handlung von der Frau als Belästigung empfunden wird, selbst wenn du weisst, dass andere Menschen und auch Frauen das nicht so sehen, wenn die Atmosphäre stimmt und die Frau zu verstehen gibt, dass sie für sexuelle Handlungen bereit ist.

Deshalb kann es u.U. durchaus hilfreich sein, wenn du therapeutische Hilfe in Anspruch nimmst, damit du vielleicht Anhaltspunkte bekommst, woher deine Abneigung gegen sexuelle Handlungen und körperliche Nähe kommt und wie man da am besten dagegen angehen könnte.
 
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