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Vergangenheitsbewältigung - Überhaupt möglich - Der richtige Weg?

D
Benutzer109951  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Wie soll ich mit der Situation umgehen?

Hallo,

im Moment gestaltet sich meine 9 jährige Beziehung etwas schwierig. Meine Partnerin und ich sind seit 9 Jahren zusammen und haben eine 4 jährige Tochter.

Als Vorgeschichte ist zu erwähnen, dass meine Freundin in Ihrere Kindheit etwas erlebt hat was Sie mir nicht sagen will/kann. Es scheint aber zu sexuellen Übergriffen gekommen zu sein. Ich habe keine Ahnung in welcher Form und ob es einmalig war oder öffters. Egal, jede solche Erfahrung ist schlimm.
Aber Sie kann sich in der Hinischt mir nicht genauer anvertrauen. Die Beziehung lief sehr gut und Sie schaffte es auch sich fallen zu lassen und wir führten eine sehr schöne und "normale" Beziehung. Wir haben viel unternommen, waren sehr spontan und ach der Sex war toll.
Dann wurde Sie Schwanger und es veränderte sich alles. Sie nun mehr als 4 Jahren kann sich meine Partnerin nicht mehr fallen lassen, blockiert und lässt keine nähe mehr zu. Auch das Sexleben geht gegen Null und wir schlafen so gut wie fast nicht mehr miteinander.

Wir lieben uns aber es ist nicht leicht. Wir wollen uns jetzt professionelle Hilfe holen. Wir wollen beide an uns arbeiten. Meine Partnerin meint aber, dass Sie nichts von früher aufarbeiten will und kann.

Was soll ich jetzt machen. Gibt es Frauen hier die ähnliches Erlebt haben und durch eine Schwangerschaft fürhere Erlebnisse wieder wach gerufen worden sind? Wie seit ihr mit der Situation umgegangen. Kann man es schaffen auch ohne der Vergangenheitsbewältigung wieder an einen Punkt zu kommen an dem man sich näher kommen kann und wieder zueinander findet?
 
D
Benutzer109951  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #2
Hat denn keiner eine Antwort hierzu?
 
costacurd
Benutzer109762  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ich habe zwar keine Erfahrungen hiermit aber eine gute Freundin von mir. Ihr half es einfach darüber zu reden und anfangs in ein tagebuch zu schrieben, dass sie dann wegworf und ich habe es gefunden ...
Wollte sie vermutlich nicht, aber jetzt ist sie mir unendlich dankbar dafür, dass ich mit ihr darüber geredet hab...

Vielleicht solltet ihr einen Psychiater oder Therapeuten aufsuchen, allerdings solltest du vielleicht nicht dabei sein, da sie sich für sich selbst schämt.

viel Glück!
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Hey,

ich denke den meisten hier geht's wie mir - ihr habt tiefliegende, sehr komplexe Probleme, die wenigsten dürften bei dem Thema aus dem eigenen Erfahrungsschatz schöpfen können - es ist einfach schwer da einen guten Rat zu finden und geben, der über "holt euch professionelle Hilfe" hinausgeht. An sich ist das ja schon der sinnvollste und erfolgsversprechendste Schritt den ihr gehen könnt.

Ob ihr es schaffen könnt, ohne ihre Vergangenheit aufzuarbeiten weiß ich nicht. Aber ich weiß ziemlich sicher, dass Du sie nicht dazu "zwingen" oder "überreden" kannst - der Wille und Antrieb dafür müsste von ihr selbst kommen. Und wenn sie es dann aufarbeiten will, dann sollte das im Rahmen einer Therapie geschehen, Du bist ihr Partner, nicht ihr Therapeut.

Was kannst Du also tun? Ich würde es jetzt erstmal so wie ihr es auch beschlossen habt mit professioneller Hilfe versuchen - entweder das klappt, oder euer Therapeut wird sehr wahrscheinlich so oder so darauf kommen, dass da bei ihr noch Dinge aus ihrer Vergangenheit belastend einwirken. Ob sie die dann direkt angehen will oder sich sperrt, muss aber Deine Freundin entscheiden.

Du kannst nur - falls sich auf Dauer nichts bessert - irgendwann den bitteren Schritt Richtung Trennung gehen, ihr sagen dass sich etwas ändern muss und Du so nicht mehr kannst. Bewusst als "Druckmittel" würde ich das aber nicht leichtfertig einsetzen. aber das ist Zukunftsmusik, einen Schritt nach dem anderen. Probiert es jetzt erstmal so. Ich drück euch die Daumen!
 
C
Benutzer100759  Beiträge füllen Bücher
  • #5
So grausam es klingt: Wenn deine Partnerin keinen ausreichenden Leidensdruck verspürt, wird sich nichts ändern können. Einem Trauma kann ein Mensch auf Dauer nicht davonlaufen, und irgendeine Art der Konfrontation und (bestenfalls professionell begleiteten) Aufarbeitung damit wird irgendwann zum Thema.

Womit wir auch schon mitten in der Sauce sitzen: Du kannst ihr zwar zu einer Therapie raten (und das ist auch ganz richtig), aber sie nicht dazu zwingen. Selbst wenn sie in Strickfesselung zum Psychiater geführt würde, die Therapie würde einfach nichts bringen. Jede Therapie die erfolgreich sein soll, braucht Eigenantrieb.

Das einzige was du also tun kannst - da du ihr ja schon erfolglos zu therapeutischen Schritten geraten hast - ist

a) Unterstützend abwarten, bis die Motivation groß genug ist, daß sie eine Therapie in Anspruch nimmt. Dies kann lange dauern, oder einfach nie eintreffen.

b) Selbstschutz. Dich selbst professionell beraten lassen, wie du damit umgehen kannst, denn wir hier im Forum können und sollten Dir keine Handlungsanweisungen geben. Und wenn es dich kaputt macht, im Notfall die Reißleine ziehen.
 
K
Benutzer78489  (40) Sehr bekannt hier
  • #6
Womit wir auch schon mitten in der Sauce sitzen: Du kannst ihr zwar zu einer Therapie raten (und das ist auch ganz richtig), aber sie nicht dazu zwingen. Selbst wenn sie in Strickfesselung zum Psychiater geführt würde, die Therapie würde einfach nichts bringen. Jede Therapie die erfolgreich sein soll, braucht Eigenantrieb.


Da geb ich euch beiden absolut recht, ich finde aber auch, dass der Partner auf sich selber achten soll. Und irgendwann kommt der Punkt, da sollte man als Partner ehrlich sagen: Dein Verhalten/deine Probleme/die Situation tut mir weh oder schadet mir, es geht nicht mehr. Und dann wird man auch sagen müssen: Überlege dir bitte, ob du so weitermachen willst, oder ob du bereit bist, dich deiner Vergangenheit zu stellen, um etwas für unsere Beziehung zu tun.
Meiner Meinung nach läuft es dann nämlich irgendwann darauf hinaus: Sich weiterhin vor der Vergangenheit verstecken und alle sozusagen mit hinabziehen oder die Beziehung ist einem wichtig genug, dass man sich der Vergangenheit stellt.
Und da muss man meiner Meinung nach als Partner ehrlich sein und sagen, wie man sich damit fühlt, und das dann, wenn es wirklich zum Problem wird, und man muss auch mal Druck machen. Den Leidensdruck, den die Betroffene hier nicht spürt, den spürt dann nämlich der Partner und ich wüsste nicht, warum man das auf den abwälzen soll. Es geht darum, dass es beiden gut geht und dann muss das Problemverhalten auch mal gespiegelt werden.
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Wir wollen uns jetzt professionelle Hilfe holen. Wir wollen beide an uns arbeiten. Meine Partnerin meint aber, dass Sie nichts von früher aufarbeiten will und kann.

Ihr wollt Euch professionelle Hilfe holen, das finde ich sehr gut.

Macht das doch erstmal einfach.

Eine denkbare Entwicklung wäre doch vielleicht diese:
Ich denke, im Rahmen der Therapie wird man so oder so schnell darauf kommen, dass vor Deiner Freundin noch ein schwierigier aber notwendiger Weg in Richtung Vergangenheitsbewältigung liegen wird.

Ich kann mir gut vorstellen, dass entweder sie selbst oder der Therapeut diese Einsicht ganz klar gewinnen werden.

Somit wärest Du nicht in der Rolle, ihr zu irgendwelchen Dingen anraten zu müssen. Vielleicht reagiert sie anders auf den Vorschlag einer Einzeltherapie - wenn denn notwendig, wenn er vom Therapeuten kommt.

Gruß, cocos
 
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